Name: Leah Manns
Alter: 19 Jahre
Aussehen: Leah
Kann gut: singen, nichts tun
Kann gar nicht: geduldig sein
Leben: Sie hat gerade eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten in einer Stadt weit entfernt von ihrer Heimat angefangen.



Leah:
Genervt schlage ich den Ordner zu. Diese ganze Gesetze gehen mir auf die Nerven! Dumme Ausbildung. Vielleicht hätte ich mich doch für einen anderen Beruf entscheiden sollen. Oder einfach für gar nichts. Mein Abi machen sollen. Aber nein, ich musste ja nach der 10. Klasse abgehen...
Mein Kopf platzt beinahe. Es sind einfach so viele Sachen zu lernen, von denen ich keine Ahnung habe. Viele in meiner Klassen haben Fachabitur gemacht oder die höhere Handelsschule besucht und daher schon wenigstens etwas Ahnung von Buchführung und so einem Kram. Mich überfordert das alles.
Ich beschließe eine Lernpause zu machen und ziehe mir meine Schuhe an, um mir einen Kaffee beim Bäcker holen zu gehen. Eigentlich könnte ich mir auch selbst einen kochen können, aber so verlasse ich wenigstens mal meine kleine Wohnung.
Es ist kalt draußen, der Winter hält langsam Einzug. Fröstelnd ziehe ich meine Jacke enger.
Irgendwie ist es erbärmlich, am Wochenende nichts besseres zu tun zu haben, als zu lernen, doch leider kenne ich hier noch niemanden. Ob sich das jemals ändert? Ob ich hier jemals jemanden kennenlerne?

Leah:
Ich schrie auf, als sich heißer Kaffee über meine Jacke ergoss und riss wütend den Kopf hoch.
"Kannst du nicht aufpassen?"
Wütend funkelte ich den Typen an, mit dem ich zusammengestoßen war.

Leah:

"Das ist aber auch das Mindeste", murmelte ich und machte mich wieder auf den Heimweg. Gott, wie ich es hasste, wenn sich Leute über mich lustig machten! Gerade Typen...
Ein paar Meter von dem Bäcker entfernt war ein Schuhladen, in dem ich mir die Auslage ansah.

Leah:

Seufzend ging ich in meine Wohnung zurück und setzte mich an meinen Laptop. Ich musste hier unbedingt Kontakte knüpfen! Also ging ich auf die Veranstaltungsseite der Stadt und sah mir durch, was am Abend so los war. Eine Sache sah sehr interessant aus - ein Karaokeabend in einem Irish Pub. Ich liebte singen, man sagte mir sogar nach, dass ich es gut könnte, und ich mochte Guinness. Passte doch, nicht wahr?
Die Zeit bis zum Abend verging schnell und so machte ich mich bald fertig. Ich zog ein schwarzes Top mit einem roten Bolero an, dazu eine enge Jeans und Stiefel mit Fell oben an. Dann schminkte ich mich noch etwas und machte mich auf den Weg.
Der Pub war nicht weit weg von mir, lediglich zwei Straßenbahnen-Stationen entfernt. So war ich relativ schnell da und trat in die schon ziemlich volle Kneipe.

Leah:

Eine ganze Weile saß ich mit meinem Guinness an der Bar, ehe ich mich aufraffte und nach diesem grauenhaften Japaner nach dem Mirkofon griff. Ich hielt kein langes Gerede, stellte mich nichtmal vor. Stattdessen wählte ich einfach eines meiner Lieblingslieder aus - What's up von 4 Non Blondes. Ich schloss die Augen, als ich den ersten Ton sang und genoss das Gefühl, dass es in mir auslöste. Ich liebte die Musik. Sie war alles für mich.

Leah:

Der letzte Ton verklang und ich öffnete meine Augen. Langsam tat ich das Mikrofon zurück in den Ständer und war schier überwältigt von dem Applaus. Ein leichtes Lächeln trat auf meine Lippen, ich sah dankend in die Runde und trat dann den Schritt von der Bühne. Dabei stolperte ich über ein Kabel und fand mich kurz darauf in den Armen eines Kerls wieder - dem gleichen Kerl, mit dem ich auch beim Bäcker zusammengestoßen war.

Leah:

Sofort wurde ich knallrot und wand mich aus seinem Griff.
"Du brauchst nicht lügen."
Schnell lief ich zu meinem Platz zurück und bestellte mir ein neues Guinness. Himmel, wie peinlich! Warum passierte mir sowas immer nur?

Leah:

"Was soll das?", fragte ich. "Ich hab mir schon ein Bier bestellt."
Hastig trank ich einen Schluck und versuchte, mich ein wenig zu beruhigen. Toll, endlich sprach in dieser Stadt jemand mit mir und schon passierten nur peinliche Sachen...
Ich sah ihn an und wartete auf seine Antwort.

Leah:

"Nein, du brauchst nicht weiter lügen. Außerdem bin ich nicht hier, um Musik zu machen, also ist es eh egal."
Kurz erinnerte ich mich an meine Band zuhause zurück. Ich vermisste diese verrückten Typen ganz schön. Damien, unseren Schlagzeuger, der immer überall sein Oberteil auszog. Steffen, unseren zwei Meter großen Bassist. Niklas, den Lead-Gitarristen. Und am meisten vermisste ich Ronny, den Rhythmus-Gitarristen, in den ich seit Jahren heimlich verliebt war... wie auch immer. Sie waren insgesamt ziemlich coole Typen. Inzwischen hatten sie bestimmt eine neue Sängerin. Oder einen Sänger.
Erneut trank ich einen Schluck und musterte meinen Gesprächspartner. Eigentlich ein süßer Kerl, ich mochte seine Augen. Aber er wirkte auch sehr von sich eingenommen und das wiederrum gefiel mir nicht. Noch etwas anderes fiel mir in diesem Moment auf.
"Warum guckt die Blonde da drüben mich an, als wolle sie mich töten?"

Leah:

Ich ignorierte das Weib einfach und trank noch einen großen Schluck von meinem Bier.
"Deine Freundin?", fragte ich und sah zu ihm hinauf.