Monique
Die nächsten Wochen scheinen wie im Flug zu vergehen. Halloween kommt und geht ohne einen großen Eindruck zu hinterlassen. Hogwarts ist gleichzeitig so schrecklich vertraut und doch so furchtbar fremd geworden unter Snapes Führung. Aber all das ist nicht das was mich Nächte lang wach hält. De Alpträume über meine Mum und Romanov haben nicht nachgelassen und immer öfter verbringe ich meine Nächte im Gemeinschaftsraum mit einem Buch vor dem Feuer ohne ein Auge zuzumachen.
Aber der Gedanke, dass Romanov etwas mit dem Tod meiner Mutter zu tun haben könnte, macht mich fertig und lässt mich nicht los. Und so forsche ich seit dem Ausbruch Romanovs in seiner Vergangenheit, in seinem Leben herum um irgendwelche Beweise zu finden.
Und jetzt steht Weihnachten vor der Türe und ich habe vielleicht endlich eine Spur gefunden, die mir die gesuchten Antworten liefern wird.
Heute sind ein Großteil der Schüler mit dem Zug über die Feiertage nach Hause gefahren, was mir nur allzu gelegen kommt. So hab ich weniger neugierige Augen um mich herum.
Morgen ist Heiligabend und wenn alles läuft wie geplant, werde ich spätestens morgen Abend wissen was ich wissen will.
Nachdenklich schlendere ich durch das Schneegestöber welches draußen herrscht und lasse meinen Blick über die Ländereien von Hogwarts schweifen. Wann wurde alles nur so verdammt kompliziert?
Draco
Zu sagen die letzten Monate wären Folter gewesen, wäre eine Untertreibung. Albträume, Briefe von Zuhause, Befehle von IHM und dann ist da noch die Sache mit Ava, die mir einfach nicht aus dem Kopf gehen will. Dieser ganze Stress schlägt sich inzwischen auch in meinen Schulnoten aus. Nicht, dass das von Bedeutung wäre. Der dunkle Lord interessiert sich schließlich nicht dafür ob man eine abgeschlossene Ausbildung hat oder nicht. Ihn interessiert welche Dienste man für ihn erledigen kann und ob man loyal ist. Nicht dass es das besser machen würde... Denn die Dienste die von mir verlangt werden...
Und dann ist da noch Ava. Nach unserem letzten "Treffen" habe ich mich komplett zurückgezogen. Ich versuche ihr so gut es eben geht aus dem Weg zu gehen, auch wenn sich das als teilweise sehr schwierig herausgestellt hat. Nicht nur, dass ich ihr immer wieder über den Weg laufe, ich kann auch nicht aufhören an sie zu denken, auch wenn ich weiß wie absolut verrückt das ist und dass ich das nicht zulassen sollte. Sie nimmt mehr Platz in meinen Gedanken ein, als mir lieb ist und ich weiß nicht, wie ich sie wieder da raus kriege.
Alles in allem bin ich so ziemlich am Limit meiner Belastbarkeit angekommen, auch wenn ich natürlich einen Teufel tun würde, mir das anmerken zu lassen. Ich bin genauso arrogant und einnehmend wie eh und je, auch wenn mir absolut nicht danach zu mute ist.
Jetzt sind die Weihnachtsfeiertage im Anmarsch und viele Schüler fahren über die Feiertage nach Hause. Auch ich habe mehrere Briefe von meiner Mutter und meinem Vater erhalten, dass ich Weihnachten Zuhause verbringen soll. Doch von Tante Bellatrix habe ich erfahren, wer noch alles über die Feiertage in unserem Anwesen vorbeischauen wollte und allein bei dem Gedanken schon wieder für IHN morden, foltern und manipulieren zu müssen, hat sich mir der Magen umgedreht. Also hab ich die Briefe ignoriert, mich auf der Liste der Schüler eingetragen, die über Weihnachten in Hogwarts bleiben wollen und den anderen dabei zugesehen, wie sie heute nach Hogsmead zum Zug gefahren sind.
Jetzt sitze ich in der Bibliothek und starre seit gut 20 Minuten auf ein leeres Blatt Pergament auf dem inzwischen eigentlich ein Aufsatz für Slughorn stehen sollte. Aber meine Gedanken schweifen immer und immer wieder zu Ava. Auch sie ist über Weihnachten hier in Hogwarts geblieben...
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!