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21

10.07.2017, 21:55

Daragh


Ich lehnte mich in den Stuhl zurück, ein wenig knarzte er und Cadal machte sich unter dem Tisch breit. Ich blickte der Bedienteste nach, sie konnte auf verlockende und natürliche Weise ihre Hüfte schwingen. "Hübsche Kleine", stellte ich fest und grinste Devante an. Vielleicht würde ich sie später verführen. Aber ich würde nicht auf unseren Ritt verzichten. Bruder vor Frauen sagte ich mir immer. Devante mochte nicht mein leiblicher Bruder sein, doch ich stand ihm viel näher als Dowd. Und er wurde auch wie ein Familienmitglied behandelt. Unsere Eltern liebten ihn wie ein eigenes Kind. Unsere Mutter hatte ihn eines Tages ins Haus gebracht, damals waren wir noch Kinder gewesen und seitdem waren wir ziemlich Dicke.

Yelva


"Es war ein guter Geschäft heute", Colm ließ zufrieden die Münzen in seinem Beutel klimpernd verschwinden und räumte seinen Stand auf. Endlich war der Verkaufszeit vorüber. Am später Nachmittag ging er meist trinken. Er war dem Alkohol sehr angetan. "Wehe dein Bruder hat nichts vorzuweisen, dann werfe ich ihn auf die Straße. Niemand bekommt umsonst bei mir einen Brotkrümel", knurrte der Händler und meine Fingern verkrampften sich. Wir gingen zurück zu der Gaststätte und aus einer kleine Seitenstraße erschien Niall. Es erleichterte mich ihn wohlbehalten zu sehen und ich wollte ihn am Liebsten in die Arme nehmen. Jedoch ließ Colm das nicht zu, sondern packte nach Niall und zerrte ihn auf die andere Seite, sodass wir uns nicht unterhalten konnten.



22

10.07.2017, 22:00

Devante

Auch ich sah ihr hinterher, lächelte schief. > Wir können den Ritt vorverlegen, dann schaffst du es noch, sie zu verschleppen.< Mein Lächeln wurde breiter. Dieser kleine Aufreißer. Er hatte eine Schwäche für hübsche Frauen, aber ich bildete da keine Ausnahme. Nur faszinierten mich nicht viele. Ich suchte stets nach einer Besonderheit, nach irgendwas, das mich umhaute. Mich in den Bann zog. Ansonsten war das Spiel mit der Frau viel zu langweilig und Langeweile hatte ich zurzeit genug.

Idoya

Diesmal gab es Suppe. Eigentlich fast jeden Tag, weil wir kaum Geld für teures Fleisch hatten. Manchmal ging ich fischen, damit wir nicht ständig dasselbe essen mussten, aber die Fische wurden meist von den Fischern der Stadt aus dem Meer gefischt, sodass für uns kaum etwas blieb. Leider.
Ich trug den Teller zu Vater, der sich ein wenig aufrichtete. Er sprach nicht, um sich zu schonen, aber in seinen Augen lag Trauer. Er wollte uns nicht zur Last fallen. Seufzend begann ich ihn zu füttern. Schluck für Schluck. Shiva hatte bereits ihre Portion vertilgt, verlangte nach mehr, also gab ich ihr die Hälfte von meinem Teller. So lief das immer ab. Ich hielt schon durch. Wir hatten schlimmere Zeiten durchlebt. Das hier würde vorbeigehen, wie alles andere auch. Das sagte ich mir jedenfalls immer und immer wieder.
> Gehen wir wieder ans Meer und schwimmen ein bisschen?< fragte meine Schwester mit ihren großen, leuchtenden Augen. Mein erster Impuls war ein Nein, aber ich selbst fühlte mich zum Meer hingezogen. Aus gutem Grund. > Na gut, nur für kurze Zeit.< gab ich nach.
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10.07.2017, 22:17

Daragh


Ich lächelte schief und meine Augen funkelten schelmisch: "Gut, dann werden wir gleich nach dem Trink den Ausritt machen und schließlich vernasche ich die Kleine. Ein runder Abend für mich also." Unsere Getränke kamen und zufrieden nahm ich einen Schluck von meinem Bier. Sie würde auch naher da sein und dann würde ich mein ganzes Charme auspacken bis sie mir nicht mehr widerstehen können. Natürlich war ich niemals aufdringlich, ich akzeptierte auch ein Nein. Aber ich war für viele Frauen ein rezvoller Mann und daher hatte ich bislang wenig Erfahrung mit Abfuhren gesammelt. Meine Person war eben spannend und ich konnte die Frauen sehr glücklich machen.

Yelva


Wir betraten in das Inneren und ich senkte den Kopf, damit mein Gesicht verborgen war. Ich wollte nicht noch mehr in Seelen schauen müssen. Es machte mir oft Angst. Außerdem erinnerte es mich zu sehr daran, wie die Dorfbewohnern mich aus meinem Heimatort behandelt hatten. Ich war eine Ausgegrenzte gewesen, sie wollten nicht die wirkliche Wahrheit über sich wissen und auch nicht über Anderen. Sie schienen sich deswegen zu fürchten und sagten dann gemeine Sachen. "Steh auf, dämlicher Junge", riss mich die knurrende Stimme von Colm auf. Niall war an der Treppe gestürzt und sah mit geweitete Augen zu Colm hoch. Ich kniete mich zu ihm und legte beruhigend eine Hand auf seiner Stimme. Langsam formte ich lautlos die Worte: "Es ist alles gut. Er wird dir nichts tun, ich passe auf dich auf." Ich half ihm beim Aufstehen und dann wurden wir weiter nach oben gedrängt, damit nicht zu viele Personen uns entdeckten.


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10.07.2017, 22:22

Devante

Tja, dann war das also beschlossene Sache. Ich lehnte mich entspannt zurück, nahm einen Schluck von diesem leckeren Wein und ließ meinen Blick umherschweifen. Eine ungelenke Bewegung lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich. Jemand ging die Treppen nach oben. Eine junge Frau, ein Junge und ein etwas älterer Mann.
Mein Handrücken kribbelte. Meist ein Zeichen, dass hier böse Menschen am Werk waren. Ich runzelte die Stirn. Hm.

Idoya

Damit wir nicht nur zu unserem Vergnügen an den Strand gingen, nahm ich einen Korb mit, in den ich alle Kleidungen stopfte, die dringend eine Wäsche benötigten. Shiva tänzelte voraus. Sie liebte das Meer genauso wie ich, war aber keine Animae. Sie war ein normaler Mensch und das war besser so. Somit trug sie nicht viel Verantwortung und konnte ihr Leben etwas freier gestalten. Auch wenn das momentan nicht möglich war, weil wir hier feststeckten.
Ich schüttelte diesen Gedanken fort. Genug trübe Stimmung für heute. Mehr Optimismus bitte.
Der Fußmarsch bis zum schönen Strandabschnitt dauerte nicht lange, da wir sowieso am Wasser angesiedelt waren. Ich atmete tief ein, roch das Salz das Meeres, die Freiheit, die da draußen wartete und jeden Seefahrer anlockte. Wie oft hatte ich mir vorgestellt, einmal auf ein Schiff zu steigen und die Meere zu erkunden. Doch meine Pflichten banden mich ans Festland, ließen mich nicht los.
> Da sind Uma und Kira.< rief Shiva freudig aus, als sie die beiden jungen Frauen entdeckte, die ungefähr in meinem Alter waren. Auch sie hatten jeden Tag mit der Armut zu kämpfen.
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10.07.2017, 22:34

Daragh


Etwas erregte seine Aufmerksamkeit und ich folgte seinem Blick. Gerade noch sah ich, wie drei Personen nach oben gingen. Ein älterer Mann, eine junge Frau im Umhang verborgen und ein Junge. "Was ist los?", fragte ich ihn sogleich. Wir konnten uns nie was vormachen und spürten sofort, wenn was mit den Anderen nicht stimmte. Ich nippte an meinem Getränk. Vielleicht hatte Devante etwas gespürt. Er besaß einen Feingespür, er konnte gleich sagen ob was mit einem Menschen nicht stimmte.

Yelva


Wir gingen in das Zimmer des Händlers und ich erblickte meine Schneeeule in ihrem Käfig. Der Anblick schmerzte mich, denn ich konnte ihr Leid spüren. Ihre silberne Federenden glänzten nicht mehr so schön und ich trat an das Käfig. Ich unterdrückte ein Keuchen, als sie an meinem Energie zog, um sich zu stärken und gleichzeitig floss ihre eigene Energie durch meinem Körper. Die Kopfschmerzen verschwanden. Du muss versuchen uns aus dieser Lage zu befreien, Elodie sah mich eindringlich an, in diesem Käfig kann ich dir nicht helfen. Aber du bist mutig genug, um es zu schaffen. Habe mehr Vertrauen in dir. "Die Zeit ist um, geh weg von dem Viech", riss mich Colm zurück: "Ab in eurem Zimmer." Niall und ich wurden in das Zimmer geführt, in dem wir nächtigen würden. Sanft schloss ich meinen Bruder in meine Arme und strich über das blonde Haar. Dann rückte ich ihn ein Stück von mir und musterte besorgt sein Gesicht. "Geht es dir gut?", fragte ich ihn lautlos. Stumm nickte er und schlang seine dünne Arme wieder um meine Taille. Sanft wiege ich ihn. Ich hörte den Schlüssel. Wir waren wieder eingesperrt.


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10.07.2017, 22:40

Devante

Mein Blick blieb weiterhin an der Stelle haften, wo ich die drei gesehen hatte. Ich wartete. Noch antwortete ich nicht auf Daraghs Frage, aber er wusste, wann er sich gedulden musste, wenn ich etwas erspähte, das mir nicht gefiel.
Plötzlich erschien der düster dreinblickende Kerl. Diesmal ohne Frau und Kind. Sie hatten nicht wie eine Familie gewirkt. Eher wie Gefangene. So etwas sah ich sofort. > Der Typ am Treppenabsatz. Er macht keinen sauberen Eindruck. Mein Handrücken kribbelt.< Daragh wusste, was das zu bedeuten hatte.

Idoya

Wir begrüßten die beiden Freundinnen, die dabei waren, Klamotten und andere Habseligkeiten einzupacken. Sie entdeckten uns und lächelten freundlich. > Hallo, ihr beiden. Wie geht es eurem Vater?<
Da wir ein relativ kleines Dorf waren, kannte jeder jeden. Darum war es kein Wunder, dass sie über den Zustand unseres Vaters Bescheid wussten. Ich seufzte schwer. > Keine Besserung. Aber nachher bin ich in der Stadt, um zu arbeiten, dann werde ich gleichzeitig nach Medizin suchen.<
> Wir hoffen, dass er bald wieder gesund wird.< meinte Uma besorgt. Ich dankte ihr mit einem schwachen Lächeln und unsere Wege trennten sich. Shiva hatte ihr Leinenkleid bereits bis zu den Oberschenkeln hochgezogen, um im Wasser zu waten. Sie strahlte übers ganze Gesicht, erfreute sich an der Frische des Meeres.
Währenddessen schnappte ich mir ein paar Klamotten und begann sie mit Seife im Wasser zu waschen. Das kühle Nass wirkte beruhigend auf mich. Mir fiel das Atmen leichter. Als elementare Animae nicht verwunderlich.
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11.07.2017, 08:11

Daragh


Ich kannte ihn genug, um zu wissen, dass er jetzt nicht gestört wurde. Er musste sich darauf konzentrieren können seine Fühler auszustrecken und daher verharrte ich geduldig. Hier würde mein Drängen nicht weiterbringen. Ich zog ein Augenbraue hoch und schaute zu dem fremden Mann. Sein Gesicht war unbekannt, vermutlich ein Wanderhändler. "Dann sollten wir wohl ihn näher untersuchen", meinte ich. Seine kribbelnde Hand hatte uns nie enttäuscht. Ich trank meinen Bier aus: "Ich würde sagen, wir laden ihn zu einem Trink ein. Er sieht wie ein Säufer aus und wenn er genug betrunken ist, wird er vielleicht von sich aus singen." Ich sah Devante an, es war einer der einfache Methoden. Aber sie funktionierte nur bei Trinkern. Aber da ich einen Trinker erkennen konnte, wusste ich, dass Dieser nicht dem Alkohol abgeneigt war.

Yelva


Ich führte Niall zum Bett und sagte deutlich: "Gehe schlafen. Du muss dich ausruhen." Er hob seine Hand, ein Zeichen, dass ich warten sollte und er zog seinen Schuh aus. Ein paar Münzen fielen heraus und er reichte sie mir. Seine Hände begannen sich aufgeregt zu bewegen: "Ich habe sie in meinem Schuh versteckt, damit wir Essen kaufen können, wenn wir frei sind. Der böse Mann hat nichts gemerkt." "Ach, Niall", murmelte ich und küsste auf seinem Stirn. Ernst blickte ich in seine Augen: "Stehlen ist nicht gut. Du darfst nicht mehr was für uns mitnehmen. Das Geld ist sonst schmutzig. Du stiehlst nur für Colm, damit er dich nicht auf die Straße zurücklässt und wir zusammenbleiben. Verstehst du mich?" Angestrengt schaute er auf meine Lippen. Er mochte nicht, wenn ich nur meine Lippen benutzte. Aber er musste lernen die Lippen zu lesen, um sich in dieser Welt zurechtfinden zu können. Daher gebrauchte ich wenig die Handsprache. Er runzelte mit der Stirn und dann nickte er. "Gut, jetzt gehe schlafen", ich strich über sein Haar.


28

11.07.2017, 12:49

Devante

Ich musterte diesen schmierigen Typen etwas eingehender. Das Kribbeln ließ nicht nach. Er hatte wirklich Dreck am Stecken. Mir wäre es lieber, diese Angelegenheit in den "Schatten" zu klären, aber da ich gerade nicht im Dienst war, klang Daraghs Idee nicht schlecht.
> Gut, dann ruf ihn zu uns. Als Teil der Licht-Garde wird er dir wohl kaum einen Wunsch abschlagen.< meinte ich leicht lächelnd.
War man einmal Mitglied der Arcana hatte man so einige Sonderrechte in dieser Stadt. Nur naive, dumme Leute würden sich uns widersetzen.

Idoya

Während ich die Klamotten wusch, summte ich ein Lied, das unsere Mutter früher gern gesungen hatte. Es handelte von einem uralten Volk. Ein Wasserstamm, der noch vor der Ankunft der "Fremden" in Ruhe mit der Natur gelebt hatte. Ich konnte mir gut vorstellen, dass früher alles besser gewesen war. Ohne Geld, ohne Arm und Reich. Ohne Missgunst aufgrund der eigenen Herkunft. Manchmal wünschte ich, ich könnte für einen kurzen Augenblick in diese Zeit zurückreisen. Um zu erfahren, wie erfülltes Leben sich anfühlte.
> Guck mal, ich habe eine Muschel gefunden. Ist sie nicht toll?< riss mich meine kleine Schwester aus den Gedanken. Sie strahlte übers ganze Gesicht und zeigte mir die kleine, violettfarbene Muschel.
Ich nahm sie in die Hand, studierte sie näher. > Ja, sie ist wunderschön. Steck sie ein, dann legen wir sie zu den anderen.<
> Oh ja, hoffentlich habe ich genug, um mir eine Muschelkette zu machen.< sagte sie ganz aufgeregt. Sie wünschte sich schon seit geraumer Zeit eine Muschelkette, die ich ihr bisher nicht machen konnte, weil ich zu viel arbeitete. Und mich zudem um unseren Vater kümmern musste.
Ich lächelte. > In Ordnung, die basteln wir gemeinsam.<
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29

11.07.2017, 17:24

Daragh


Ich nickte, die Menschen hatten Respekt vor uns, immerhin beschützten wir ihre Stadt. Ich erhob mich und grinse leicht: "Bis gleich." Gemächlich schlenderte ich zu dem Mann hinüber, der sich einen großen Krug Bier bestellt hatte und eine Mahlzeit. "Guten Abend der Herr", entspannt stützte ich mich am freien Stuhl. Der fremde Mann hob seinen Blick und seine Augen huschten einen Moment über mein Abzeichen: "Guten Abend. Kann ich Ihnen behilflich sein?" Ich merkte den vorsichtigen Klang in seiner Stimme. Er war misstrauisch. "Vielleicht. Ich würde Sie zu einem Trink einladen, unser Tisch ist da hinten falls Interesse besteht. Als kleines Zeichen der Dankbarkeit, dass ihr Wanderhändler stets neue Waren mitbringt und Manche von ihnen gar exotisch sind", zuckte ich mit der Schulter: "Sie können sich es überlegen." Ich stieß mich vom Stuhl ab und ging zurück zu unserem Tisch. "In ein paar Sekunden wird er rüberkommen", meinte ich überzeugt und ich hatte Recht. Einen Moment schien der Kerl sich zu überlegen, doch dann erhob er sich mit seinem Krug und Teller, um zu uns rüberzukommen.

Yelva


Mein Bruder schlief schnell ein, er war erschöpft von dem Tag. Die ständige Wachsamkeit und mangelnde Ernährung ermüdete ihn, besonders da er sich auf seine andere Sinnen verlassen musste. Schuldgefühle überkamen mich, weil ich ihn nicht besser beschützen konnte. Niemals hätte ich gedacht mitten am Tag von einem Händler überfallen zu werden. "Ich bringe uns raus, versprochen", murmelte ich und deckte ihn sanft zu. Er seufzte in den Schlaf und sein Gesicht wirkte dabei so unschuldig. Elodie meinte ich wäre mutig genug um uns zu befreien und mein Blick fiel auf den Stuhl an dem Tisch. Er würde spätabends vorbeischauen und die Essensreste seiner Mahlzeit auf dem Tisch stellen, ehe er stinkend von dem Alkohol das Zimmer verließ. Ich hatte gehört die Körperkraft würde sich unter diesem Einfluss zu seiner volle Kraft entfalten können und vielleicht hatte ich da die Möglichkeit ihn überwältigen zu können. Selbst wenn ich nicht sonderlich groß war und die Stärke eines Bären besaß. Ich könnte mich hinter einem Tür verstecken und den Stuhl als eine Waffe nutzen. Ich erschauderte. Ich wollte Niemand absichtlich verletzen, egal wie schlecht der Mensch war. Aber ich sah keinen anderen Ausweg und bevor wir wieder weiterreisen würden, war dies vielleicht meine einzige Möglichkeit. Immerhin nächtigten wir üblicherweise in einem halbzerfetzten Zelt. Tief atmete ich ein. Für Niall musste ich das tun. Mit zittrige Hände griff ich nach dem Stuhl und stellte mich neben der Tür. Dann wartete ich voller Angst.







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11.07.2017, 18:04

Devante

Ich beobachtete Daragh dabei, wie er zu dem Mann ging, ihn kurz in ein Gespräch verwickelte und wieder zu unserem Tisch kam. Dass sich der Kerl später zu uns setzen würde, überraschte mich natürlich keinesfalls. Einem Mitglied der Licht-Garde zollte man lieber Respekt, indem man ihre Einladungen annahm.
Je näher dieser Typ kam, desto heftiger wurde das Kribbeln in meinem Handrücken stärker. Es breitete sich bis zum Ellbogen aus. Interessant. Der Kerl hatte mächtig Dreck am Stecken. > Guten Abend, werter Herr.< begrüßte ich ihn, als er neben Daragh Platz nahm. Somit saß ich ihm gegenüber. Perfekt.
Sein Äußeres war nicht unbedingt gepflegt, eher nachlässig gewaschen. Ich rümpfte die Nase. > Sie sind Wanderhändler, nicht wahr? Was für besondere Produkte haben Sie denn zu bieten?<

Idoya

Es dauerte ein klein wenig, all die Sachen zu waschen, da die Strömung manchmal Sand mit sich spülte, aber das war für mich kein großes Problem. Es gehörte zur Routine. Ich wrang das Wasser aus jedem Kleidungsstück, bevor ich es zurück in den Korb legte und dann nahm ich ihn auf den Arm. Shiva spürte sofort, dass wir jetzt gehen mussten. Sie hatte derweil zwei weitere schöne Muscheln gefunden.
Auf dem Weg zurück hörte ich ihren Magen knurren. Schon wieder. Dieses Geräusch erinnerte mich daran, dass es lange her war, als wir mal einen Tag lang nicht gehungert hatten. Welch schreckliches Leben wir doch führten. Wäre doch nur unser Bruder noch da. Und unsere Mutter. Dann hätten wir wenigstens eine intakte, vollständige Familie und müssten nicht gleichzeitig unsere Herzen heilen.
> Glaubst du, Papa wird wieder gesund?< fragte mich Shiva plötzlich. Ihr Blick war traurig. Mein Herz zog sich krampfhaft zusammen.
So gut es ging, setzte ich eine unbekümmerte, positive Miene auf. > Aber natürlich. Er war schon einmal krank und hat es geschafft. Dieses Mal wird es nicht anders sein.<
> Na gut. Dann glaube ich auch daran.<
Glaube. Das war das Einzige, was uns geblieben war.
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11.07.2017, 18:29

Daragh


Ich gab der hübsche Bedienstete ein Zeichen, dass sie ein weiteres Getränk holen sollte und der Mann musterte Devante eingehend: "Allerlei Sachen. Besondere Tränke, wertvolle Edelsteine und seltene Gewürze aus ferne Orte." Bei "besondere" Tränke wurde ich bereits hellhörig. Nach Mutters Meinung gab es keine "besondere" Tränke, wer dies anpries, war meist ein Betrüger. Es gab nur Heiltränke, Stärkungstränke und Gifttränke. Das hübsche Mädchen kehrte mit einem großen Krug Bier zurück und großzügig goss ich den Becher des Mannes voll, schließlich auch Meines. Ich überließ Devante das Reden, in unauffälliges Verhör war er ein Meister.

Yelva


Mein Körper schien angespannt zu sein wie ein Bogen und ich kauerte mich hinter dem Stuhl. Jedes Mal zuckte ich zusammen, wenn Schritte sich näherten. Doch jedes Mal liefen sie an der Tür vorbei und schien nicht zu Colm gehören. Das Zimmer lag mittlerweile im Dunklen und ich spürte wie meine Augen schwerer wurden. Ich kniff in meinem Arm und der kleiner Schmerz ließ einen Augenblick die Müdigkeit schwinden. Ich durfte nicht meiner Erschöpfung erlegen, ansonsten würde ich den richtigen Moment verpassen und hätte vielleicht meine Möglichkeit vertan. Mein Atmung war leise, doch mein Herz schlug laut, sodass ich befürchtete es wäre hinter der Tür zu hören.


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11.07.2017, 18:36

Devante

Daragh bestellte noch mehr Bier, damit der Kerl ruhig etwas mehr Alkohol in die Blutbahnen bekam. Das lockerte seine Zunge. Eigentlich könnte ich ihm auch so, das ein oder andere Geheimnis entlocken, aber das wäre in seinem nüchternen Zustand zu auffällig. Er durfte mich nicht als Gardenmitglied enttarnen.
Darum dachte ich nur kurz über seine Antwort nach. > Sie arbeiten allein? Das muss ziemlich einsam sein, wenn man ständig reisen muss, um all die Sachen zu finden und hierher zu transportieren.<

Idoya

Zu Hause angekommen, hörten wir erst einmal gar nichts. Kein Husten, keine schnappenden Atemzüge. Vater schlief tief und fest. Sein Brustkorb hob und senkte sich langsam. Ein relativ gutes Zeichen. Ich prüfte erneut seine Temperatur, vergewisserte mich, dass er kein Fieber hatte und dann ging ich in die Ecke der Hütte, wo ich immer schlief. Unterm Bett holte ich die Truhe hervor, in der meine Klamotten verstaut lagen, während Shiva die nassen Sachen draußen aufhängte. Auch sie nahm an der Hausarbeit teil.
Da ich gleich wieder in die Stadt aufbrechen musste, um etwas Geld mit Kellnern zu verdienen, suchte ich ein Leinenkleid heraus, das meine einzige passable Arbeitskleidung darstellte. Keine Löcher, keine Flecken. Der Gaststättenbesitzer hatte es mir geschenkt, nachdem es seine Tochter nicht mehr gewollt hatte. Es sei aus der Mode. Wie konnte man nur so verzogen und arrogant sein? Hier im Sumpfviertel waren wir froh, wenn wir etwas Gutes zum Anziehen fanden.
Mit einem schwerfälligen Seufzer zog ich mich um, kämmte mein Haar, band es zu einem langen Zopf zusammen und atmete tief durch. In einer Gaststätte zu arbeiten, war schlichtweg demütigend. Die Männer dort nahmen sich viel zu viele Freiheiten, was uns Kellnerinnen betraf. Fast jedes Mal wollte ich in eine Wanne voll Seife und Wasser einsteigen, um den ganzen Dreck loszuwerden, der dort an mir haften blieb.
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11.07.2017, 18:57

Daragh


Der Mann nahm viele Schlücke von seinem Bier und stopfte regelrecht seine Mahlzeit in seinem Mund, wie ein Schwein. Anders konnte man dieses Essverhalten nicht bezeichnen, da hatte ich bessere Manieren. Ich nahm nur kleine Schlücke, da ich mich selbst nicht betrinken wollte. Es sollte nur den Schein wahren, dass es eine gemütliche Runde werden sollte. Er zuckte mit der Schulter: "Ein Händler lebt nun mal ein hartes Leben. Wie sagt man es schön: Kein Fleiß, kein Preis." Er lachte über seinen schwachen Spruch und langte erneuert nach seinem Becher: "Und außerdem ist es sicherer alleine zu arbeiten, als mit anderen Händler zusammen. Das klappt nicht auf die Dauer, das sage ich Ihnen! Aber ganz alleine bin ich doch nicht, meine Nichte und Neffen leisten mir Gesellschaft. Die armen Würmer haben ihre Eltern verloren, möget Gott ihnen selig sein." Er hob den Becher an und setzte an seine Lippen an: "Sie helfen mir bei den kleinen Sachen, sie sind noch ganz grün hinter den Ohren und haben nicht viel Ahnung von Händlerleben."

Yelva


"Nein, tun Sie mir nichts!", angstvoll wich der Mann vor mir aus und eine Hauswand hinderte ihm am Weitergehen. "Dann hätten Sie nicht mit meiner Frau schlafen dürfen!", meine dunkle Stimme war voller Wut und ich zückte den Dolch aus meinem Gürtel hervor. "Bitte!", fing er an zu flennen und voller Verachtung musterte ich den jämmerlichen Mann, mit den meine Frau mich betrogen hatte. Mein Arm bewegte sich und das kalte Metall schnitt erbarmungslos seine Kehle durch. Blut sprudelte aus der Wunde, wie eine Quelle aus der Erde...
Keuchend riss meine Augen weit auf, ich war eingenickt und mein Körper zitterte. Mir war schlecht und rieb an meine Arme, als es mich fröstelte. Es war kein Traum gewesen. Es war das Bild gewesen, das ich erblickte, als ich in die Augen des Mörders schaute. In meine Augen sammelten sich die Tränen und meine Unterlippe zitterte. Das Blut. Dieses Gefühl. Diese Wut. Dieser Rachelust. Es war entsetzlich und verzweifelt klammerte ich mich fest an den Stuhl, um nicht den Verstand zu verlieren.


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11.07.2017, 19:08

Devante

Aha, da kamen wir der Sache also näher. Nichte und Neffe. Naja, so familiär hatten sie aber nicht auf mich gewirkt und so wie er sich gerade verhielt, war er bestimmt nicht nett zu ihnen. Wenn man wie ein Schwein aß, verhielt man sich auch wie eines. Mein Gefühl hatte mich also nicht betrogen.
Ich kniff die Augen leicht zusammen und widerstand dem Drang, meine Fähigkeiten einzusetzen, um ihn zum Singen zu bringen. Das wäre viel einfacher, als den Ekel hinunterzuwürgen, wenn ich dabei zusah, wie gierig er alles in sich hineinstopfte. > Oh, wenigstens haben Sie dann ihre Familie dabei. Wieso sind sie nicht hier? Haben sie denn keinen Hunger?< Ich lächelte freundlich, griff nach meinem Krug mit Wein und nahm einen Schluck.

Idoya

Bevor ich ging, sah ich noch einmal nach meinem Vater, der weiterhin tief und fest schlief. Shiva hatte alle Sachen aufgehangen und lungerte jetzt auf der Veranda herum, während sie die Bewohner des Dorfes bei der täglichen Arbeit beobachtete.
> Ich gehe jetzt arbeiten. Kommst du alleine mit Papa klar?< Aufmerksam sah ich sie an. Sie hatte die Muscheln, die wir über mehrere Wochen hinweg gesammelt hatten, neben sich liegen und schaute zu mir auf.
> Ja, mach dir keine Sorgen. Ich bin schon ein großes Mädchen.< Ihr offenes Lächeln zeigte ihre süße Zahnlücke. Damit nahm sie mir etwas von der Schwere in meiner Brust. Sie war zwar kein großes Mädchen, sondern erst acht Jahre alt, aber hier wurde man sowieso schnell erwachsen. Um überleben zu können, war das bitter nötig.
> Gut, dann breche ich auf.< Mit diesen Worten hauchte ich ihr zum Abschied einen Kuss auf die Stirn, ehe ich mich wieder auf den Weg in diese verfluchte Stadt machte.
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11.07.2017, 19:22

Daragh


"Sie schlafen, es ist spät", antwortete er knapp und zog die buschige Augenbrauen zusammen: "Und sie haben schon was gegessen." Er wischte seinen Mund mit seinem Ärmel sauber, die Krümmel in den stoppeligen Bart verschwand. "Nun meine Herren, es ist für mich auch Zeit ins Bett zu gehen. Wir müssen früh aufstehen. Danke für den Trink", schwerfällig erhob er sich und nickte uns knapp zu, dann taumelte er zu der Treppe. "Wir sollten ihn wohl folgen, er scheint gerochen zu haben, dass er in Schwierigkeiten steckt", stellte ich fest. Der große Krug war nur zur Hälfte leer und sein Becher hatte er ebenfalls nicht mehr ausgetrunken. Ein klares Zeichen.

Yelva


Plötzlich vernahm ich schwere Schritte und mein Herz schien einen Moment aufzuhören zu schlagen. Diesmal blieben die Schritte vor der Tür stehen und ich hörte das Geräusch von dem Schlüssel. Hastig erhob ich mich und griff nach dem Stuhl. Mein Herz klopfte wild und mir brach der Schweiß aus. Würde ich wirklich genug den Mut haben ihn zu verletzen? Die Tür öffnete sich und grunzend kam seine dunkle Gestalt herein. Ich kniff meine Augen fest zu, als ich den Stuhl anhob und dann ihn gegen ihn schlug. "Verflucht..."; schrie er kurz auf und ich hörte ein Rumsen. Vorsichtig öffnete ich die Augen und hatte schweratmend den Stuhl fallen gelassen. Dort lag er. Schnell eilte ich zum Bett und rüttelte Niall wach. Er war völlig verwirrt, doch in der Dunkelheit würde er nicht sehen können, wenn ich mit ihn sprach und somit stieß ich ihn zur Tür. Eine Laterne lag auf dem Boden, es musste von Colm sein und die Kerze brannte noch. Zittrig hob ich sie an und ich erkannte Nialls bleiches Gesicht. "Gehe schnell raus und warte auf mich in der kleine Seitenstraße. Ich komme gleich." Er regte sich und erst als ich ihm einen kleinen Stups gab, rannte er los. "Du verfluchtes Weib", grummelte es hinter mir und ich schrie erschrocken auf, als eine Hand mich in das Zimmer gewaltsam zurückzog.


36

11.07.2017, 19:35

Devante

Ich schnaubte. War ja klar, dass er gleich das Weite suchte. Nur wer etwas zu verbergen hatte, flüchtete, bevor er seinen Krug ausgeleert hatte. Raffinierte Leute hingegen blieben und spielten mit. Also gehörte er nicht unbedingt zu den schlauen Männern. Daragh hatte demnach Recht. Zeit für uns mal wieder den Helden zu spielen.
In dem Moment, als wir uns erhoben, stürmte ein kleiner Junge die Treppe hinunter - in seiner Hand eine Laterne. Ich erkannte ihn wieder. Der angebliche Neffe. Von der Nichte fehlte jede Spur. > Kümmer dich um den Jungen, ich sehe nach, was oben los ist.< sagte ich an Daragh gewandt, ehe ich mir einen Weg zu den Treppen bahnte.
Schon nach den ersten Stufen hörte ich, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Ich beschleunigte mein Tempo und entdeckte eine leicht angelehnte Tür, hinter der ein schweres Poltern zu hören war. Klang wie ein Kampf.
Mit einem kräftigen Tritt verschaffte ich mir Zugang zum Zimmer. Wie erwartet steckte die "Nichte" in der Klemme. Der schmierige Typ machte nämlich den Eindruck, als wolle er ihr Schaden zufügen. > Treten Sie zur Seite, mit erhobenen Händen. Sehe ich auch nur den Anflug von Kampfeswillen in Ihren Augen, breche ich Ihnen eine Hand.<

Idoya

Ich schleppte mich in die Gaststätte, in der wie immer viel los war. Der Geruch von fettigem Essen, reichlich Alkohol und Männerschweiß traf mich als Erstes, als ich das Innere betrat und es kostete mich viel Mühe nicht das Gesicht zu verziehen. Ekelhaft, einfach nur ekelhaft diese Leute hier.
Ohne den Anwesenden Beachtung zu schenken, begab ich mich zur Theke, um dem Besitzer Gregor meine Ankunft mitzuteilen. Er sah mich kommen, nickte. > Heute ist es etwas voller als sonst. Diane ist kurzfristig abgesprungen, also übernimmst du auch ihre Aufgaben. Verstanden?<
Da ich auf diese Arbeit angewiesen war, nickte ich gehorsam, nahm ein Tablett in die Hand und setzte ein künstliches Lächeln auf, das mein Überleben sicherte. Die Männer fielen reihenweise darauf herein, also würde ich diesen Abend schon irgendwie überstehen. So wie all die letzten Male auch.
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11.07.2017, 19:53

Daragh


"Jaja, rette du die Jungfrau", rollte ich mit den Augen und erhob mich: "Cadal, wir haben Arbeit." Der Wolf kam unter dem Tisch hervor und gähnte ausgiebig. Ich schüttelte den Kopf: "Schön zu wissen, wie aufmerksam du doch bist." Ihr habt meine Hilfe nicht gebraucht, der Trinkbold ist doch von euch entlarvt, er hechtete plötzlich nach vorne und bevor der Junge die Ausgangstür erreichte, versperrte ihm Cadal den Weg. Der Junge starrte ihn mit geweitete Augen, als würde Cadal ihn fressen wollen. So ein großer, schwarzer Wolf konnte schon eindrucksvoll sein. Was für ein Angeber. Ich ging auf ihnen zu und meinte: "He Kleiner, er tut dir schon nichts. Es ist alles in Ordnung, du bist bei uns sicher." Der Junge reagierte nicht, sondern starrte immer noch ängstlich Cadal an. Ich legte eine Hand auf die schmächtige Schulter. Von wegen sie hatten was zu essen bekommen. Er zuckte zusammen und nun sah er mich erschrocken an. "Kein Grund dir in die Hose zu machen, ich tue dir nichts", versuchte ich ihn zu beruhigen. Er riss sich von mir los und wollte wegrennen, aber ich packte ihn nach seinem dünnen Arm. "Lauf nicht weg. Ich will dir nur helfen." Er gab von sich keinen einzigen Geräusch, die einzige Reaktion die er zeigte war, dass er in meinem Arm beißen wollte. Ich berührte mit der andere Hand sein Kopf und in nächste Sekunde war er eingeschlafen: "Was für ein widerspenstiger Bursche." Es ist kein Wunder, wenn Kinder sich vor dir fürchten. du siehst wie der schwarze Mann aus den gruseligen Kindergeschichten aus, gluckste mein Dschinn und ich warf ihm einen genervten Blick: "Haha, wie witzig."

Yelva


Unsanft landete ich auf dem Boden und aus einem Instinkt heraus hob ich meine Arme, um mein Gesicht zu beschützen. "Du wagst es mir einen Stuhl überzuziehen? Jetzt wirst du dafür deine Strafe spüren müssen, Mädchen!", knurrte Colm und mein Herz raste in den Brustkorb. Das einzige Gute war, dass Niall nicht mehr hier war. Plötzlich ertönte eine Stimme und der Händler erstarrte einen Moment zu einer Säule. Doch dann drehte er sich um: "Aber mein Herr, glauben Sie etwa ich würde meiner Nichte was antun? Sie ist nur hingefallen und ich wollte ihr aufhelfen, dieser kleiner Tollpatsch. Nicht wahr?" Er warf mir einen flüchtigen Blick. Ich sah in ihm die Warnung. Meine Augen wanderten zaghaft zu dem fremden Mann hinüber und mein Herz klopfte bis zu meinem Hals, als ich flüsterte: "Bitte helfen Sie mir." "Du verdammtes Miststück!", brüllte Colm auf und wollte auf mich losgehen.


38

12.07.2017, 12:24

Devante

Mit jedem Wort, das ihm über die Zunge kam, zischte eine Stimme in meinem Kopf: Lüge, Lüge, Lüge. Diese junge Frau brauchte mich demnach nicht um Hilfe bitten. Das hätte ich auch so getan.
Als der schmierige Kerl sich auf sie stürzen wollte, schoss ich vor, schlang einen Arm um seinen eigenen und presste diesen an meine Brust. Sein Ellbogen drückte nun gegen meine Rippen. Ein Schritt vor, Spannung in seinem Ellbogen aufbauen, schon hörte ich ein zufriedenes Knacken, das die Stille durchschnitt. Wie ein weinerliches Schwein quiekte er vor höllischen Schmerzen los.
Ich ließ ihn los. Er stürzte zu Boden und zitterte am ganzen Leib. Der Anblick seines unbrauchbaren Armes machte ihn fertig. Er brüllte vor Schmerzen. Ich hingegen blieb ruhig und verzog keine Miene. > Dreckiges Pack wie du, die Unschuldige in ihre hinterhältigen Machenschaften hineinziehen, gehören in ein Verlies ohne Sonne und Essen.< knurrte ich dunkel. Das Kribbeln in meinem Arm wurde stärker.
Ich drehte mich zu der jungen Frau um. Sie war hübsch, sehr hübsch sogar. > Ihr Bruder ist unten. Machen Sie sich keine Sorgen mehr um diesen Kerl hier. Ich werde mich um ihn kümmern. Erzählen Sie meinem Bruder alles, was Sie über ihn wissen, damit er seinen Prozess bekommt.<

Idoya

Bereits nach der ersten Runde grabschte mir jemand an den Hintern. Ein Mann in seinen Vierzigern. Seine Zähne waren fast schwarz, er stank aufs Übelste. Selbst die Dämpfe in den Sümpfen an heißen Tagen waren erträglicher als das.
> Hey Süße, bring mir noch ein Bier. Nein warte, gleich zwei für meinen guten Freund. < Besagter Freund starrte mir schon eine ganze Weile auf die Brust. Ekelhaft.
Ich bewahrte mein neutrales Gesicht, nickte falsch lächelnd und ging zur Theke, um die Bestellungen zu holen. Da Diane abgesprungen war, musste ich die Getränke zum Teil selbst zubereiten, um sie dann an die Tische zu bringen. Ein weiteres Mal landete die Hand des Typen auf meinem Hintern. In meinen Fingern zuckte es. Ich wollte ihm eine schallende Ohrfeige verpassen. Links und rechts.
Bevor er wieder etwas mit seinem Stinkmaul sagen konnte, wandte ich mich schnell ab und ging zu einem anderen Kunden.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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12.07.2017, 17:37

Daragh


Den Jungen hatte ich auf einer Bank in eine ruhigere Ecke gelegt, bevor Irgendwer mit Fragen kam. Wobei das kam bei mir nicht so häufig vor, sobald sie das Abzeichen sahen, zogen die neugierige Menschen sich meist zurück. Cadal blieb in einer sitzende Haltung und beobachtete aufmerksam die Umgebung. Devante hingegen schien sich Zeit zu lassen und ich lehnte mich in dem Stuhl zurück. Der Junge schlief immer noch tief und fest. Er würde erst in 10 Minuten aufwachen.

Yelva


Meine Augen weiteten sich, als der fremde Mann sich auf Colm stürzte und mit stockender Atem beobachtete ich unruhig den kleinen Kampf. Der fremde Mann schien jung zu sein und war auch größer als der Händler, vor allem war er bei dem klaren Verstand. Aber er bewegte sich auch schnell und geschickt. Ich zuckte leicht zusammen, als ich das knackendes Geräusch vernahm. Das musste sehr schmerzhaft gewesen sein. Colm stürzte zu Boden und hatte keinerlei Chancen gehabt sich gegen den anderen Mann zu behaupten. "D-danke", stotterte ich und erhob mich benommen. Mein Haar fiel nach vorne, was mir gelegen kam. Der Fremde sollte das Mal nicht sehen, mich als Magus zu offenbaren war bislang nicht gut ausgegangen und ich mochte nicht mehr weitere schmerzhafte Erfahrungen sammeln zu müssen. Lautlos ging ich an den Beiden vorbei, entdeckte den Schlüsselbund auf dem Boden und schnappte ihn mir schnell. Dann hastete ich zu dem Nachbarzimmer. Der Schlüssel passte und ich schlüpfte mit starker Herzklopfen hinein. "Elodie?", flüsterte ich und meine Schneeeule begann mit den Flügeln zu schlagen. Du hast es geschafft, ich bin stolz auf dich, gurrte sie. "Ich habe Hilfe bekommen", antwortete ich verlegen und ging zum Käfig. Der Käfig bestand aus einem besonderen Metallmaterial, sodass sie sich nicht befreien konnte und die "Magie" in dem Inneren gefangen war. Er hat den Schlüssel in seinem Kopfkissen versteckt, mitteilte sie mir. Ich eilte zum Bett und fand sogar zwei Schlüssel. Ein Schlüssel befreite meinen Dschinn und der Anderen Schlüssel passte zu meinem Glück in den Fußschellen. "Lass uns nach unten gehen, Niall ist dort", meinte ich besorgt und ich huschte zu den Treppen. Direkt hinter mir hörte ich das vertraute Schlagen der Flügeln und dann durchströmte mich die Wärme, als Elodie sich in meinem Geist einnistete. Eine Schneeeule würde zu sehr auffallen.


40

12.07.2017, 18:31

Devante

Ich sah der jungen Frau kurz nach, ehe ich mich dann diesem Dreckskerl widmete. Er wimmerte immer noch vor Schmerzen, fluchte und spuckte mir sogar vor die Füße. Wenn er wüsste, was ich alles mit ihm anstellen könnte. Mit der einen Hand packte ich seinen Nacken und mit der anderen winkelte ich seinen gesunden Arm hinter seinem Rücken, damit ich ihn im Gehen unter Kontrolle hatte. Sein anderer Arm war sowieso hinüber.
> Ich warne dich. Wenn wir erst unten sind, wirst du dich benehmen, sonst kannst du dich von deinen Armen verabschieden. Du kannst von Glück reden, dass es nicht dein Bein war.< zischte ich ihm ins Ohr.
So dumm schien er nicht zu sein, denn er gehorchte mir aufs Wort. Nicht immer taten die Leute das, was ich von ihnen verlangte, wenn sie erst einmal in solch einer Situation steckten, aber ich hatte meine Mittel, um mir Respekt zu verschaffen.
Gemeinsam gingen wir die Treppen runter. Denselben Weg, den auch die junge Frau genommen hatte, um zu meinem Bruder zu gehen. Er hatte sich solange um den Jungen gekümmert. Naja, dieser schon wohl eher in den Schlaf geschickt worden zu sein. > So, gehen wir lieber in den Hinterhof, um die Angelegenheit zu klären.< meinte ich ernst.

Idoya

Zwei Stunden später hatte ich die Schnauze voll und doch hielt ich durch. Ständig erinnerte ich mich daran, dass diese Müh Geld einbrachte. Geld, das meine Familie dringend brauchte. Außerdem lenkte ich mich ständig mit dem Gedanken an Vaters Krankheit ab. Ich musste unbedingt ein Heilmittel finden. Eines, das seine Wirkung schnell entfaltete, um ihm sein Leid zu nehmen. Ich ertrug es nicht, ihn jeden Tag in diesem schlechten Zustand zu sehen.
Schwer seufzend packte ich die nächsten Biere auf das Tablett und brachte die Bestellung zu einem Tisch, wo sich mehrere junge Männer versammelt hatten. Ein Junggesellenabschied, wenn ich das richtig mitbekommen hatten. Wenigstens begrabschte mich niemand dort. Das war die einzige erträgliche Zusammenkunft von Männern. Hoffentlich blieb es dabei.
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