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13.07.2017, 06:36

Daragh


Da sie sich traute ihr Kopf anzuheben, konnte man ihr ganzes hübsches Gesicht erkennen. In dem schwummerigen Licht sah ich, dass sie dunkelgraue Augen besaß und sie wirkte verblüfft, dass sie tatsächlich uns ansehen konnte ohne dass ihre Fähigkeit zur Vorschein kam. Anscheinend hatte sie wenig Ahnung von Magus-Dasein. Ihr Blick wurde unsicher und kurz sah sie Niall hinüber. Der Junge war gerade dabei im Stuhl einzuschlafen, deswegen war er wohl still.

Yelva


Ausbildung? "Kann ich bitte eine Nacht darüber schlafen? Es sind in der letzte Stunde einige Ereignisse geschehen und ich bin noch etwas durcheinander", ich verschränkte meine Fingern nervös ineinander und blickte wieder zum Boden. "Was....was ist denn genau für eine Ausbildung? Was müsste ich tun?", fragte ich zaghaft und warf einen raschen Blick zu Niall. Er war erschöpft und schien kurz davor einzuschlafen. Wir mussten uns erstmal ausruhen und sobald ich genügend geschlafen hatte, konnte ich auch besser nachdenken.


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13.07.2017, 12:06

Devante

> Oh, das tut mir leid, ich wollte nicht taktlos erscheinen. Natürlich könnt ihr erst einmal schlafen und euch ausruhen. Aber davor...< In diesem Moment erschien Mariella mit zwei bis zum Rand gefüllten Tellern, die sie auf dem Tisch abstellte. >... müsst ihr etwas essen. Ihr seht hungrig aus. Und müde.<
Ich bedankte mich bei Mariella, da sie mal wieder ein gutes Herz bewies und sah erneut Yelva an. > Nun ja, es gibt zwei Typen von Ausbildung. Entweder man arbeitet darauf hin, in die Arcana aufgenommen zu werden oder man bekommt eine grundlegende Ausbildung. Diese würde zwei Jahre dauern. Du lernst deine Fähigkeiten besser kennen, auch wie du sie am besten kontrollierst und den ein oder anderen Trick, wenn du es mit anderen Magus zu tun bekommst. Außerdem wirst du auch körperlich gefordert, denn je gesünder der Körper eines Magus ist, desto stärker ist sein Geist.< erklärte ich knapp. Es gab natürlich viel mehr Dinge, die man erlernte, aber das war das Gröbste.

Idoya

Da ich nicht gut schlafen konnte, schlich ich mich in später Nachtstunde aus der Hütte und machte mich auf den Weg zum Meer. Dort fand ich immer die Ruhe, die ich brauchte, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Aber es spülte auch alte Erinnerungen zurück, an die ich nicht gern dachte. Beispielsweise den Tod meiner Mutter oder die Ermordung meines Bruders.
Mit einem flauen Gefühl im Bauch setzte ich mich direkt ans Ufer. Sanfte Wellen umspielten meine Knöchel. Das Wasser war angenehm kühl, nicht zu kalt. Ich grub die Finger in den feinen Sand, genoss dieses Reiben auf der Haut und schaute auf den Horizont hinaus. Die Sterne berührten fast das schwarzwirkende Meer, aber es war der silbrige Mond, der die Oberfläche zum Schimmern brachte. Diesen Anblick liebte ich. Ich könnte stundenlang hier sitzen und dem Spiel der Wellen folgen.
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13.07.2017, 12:56

Daragh


Yelva weckte ihren Bruder auf und dabei bewegte sie ihre Fingern seltsam bis ich begriff, dass sie sich gerade mit ihm unterhielt. Deswegen hatte der Junge keine Reaktion gezeigt, weil er taub war. "Wir möchten uns für Eure Gastfreundschaft bedanken", wandte sich die junge Frau schüchtern an Mariella. Der Junge setzte sich mit glänzende Augen aufrecht und wirkte, als wäre der Eintopf ein Festmahl für ihn. Vielleicht war es auch so, wer wusste wie sie ernährt wurden. Sie sahen Beide nämlich zu dünn aus.

Yelva


Von den Eintopf stieg ein köstlicher Duft in die Luft und Niall begann sofort das Essen zu verschlingen. Ich hingegen erinnerte mich an die Manieren. Unsere Mutter hatte stets darauf geachtet, dass wir uns am Esstisch ordentlich benahmen. Sie war in der Meinung, dass auch ein Bauernfamilie Manieren haben konnte und nicht nur die höhere Schicht. Ich sah wieder zu Devante. Es war so ungewohnt in die Augen schauen zu können ohne dabei in die Seele blicken zu können. Stumm nickte ich, ich musste erstmal mich ausruhen und wenn mein Kopf wieder klar war, konnte ich mir Gedanken über die Zukunft machen. Ich löffelte vorsichtig und langsam den Teller aus, dachte an die gute Haltung und gab von mir keinen Geräusch. Niall hingegen schmatzte zufrieden vor sich hin, doch da er taub war, wusste er auch nie wann er Geräusche erzeugte.


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13.07.2017, 14:15

Devante

> Gern geschehen, ihr braucht euch nicht zu revanchieren.< meinte Mariella mit einem freundlichen Lächeln und verschwand wieder in die Küche, um auch mir und Daragh einen Teller zu reichen.
Als sie wieder gehen wollte, umfasste ich ihr Handgelenk und sah sie bedeutungsvoll an. Sie verstand, was ich zu sagen hatte, auch ohne Worte. Mit einem kapitulierenden Seufzer schüttelte sie den Kopf. > Erspar mir deinen Unschuldsblick. So oder so hätte ich dieses Angebot gemacht. Das weißt du genau.<
> Weil du ein gutes Herz hast.< erwiderte ich lächelnd.
Mariella wandte sich an Yelva und Niall. > Ihr dürft heute Nacht hier übernachten. Wir haben zwei freie Gästezimmer im obersten Stockwerk, also stellt ihr keine Last dar. Für dich, Yelva, habe ich bestimmt ein passendes Nachthemd. Ich habe nämlich viel zu viel Klamotten.<
Da hatte sie recht. Da ihre Eltern angesehene Schneider waren, bekam sie fast jede Woche eine neue Ladung Kleidung. Natürlich stets die neueste Mode.

Idoya

Das Rauschen hatte eine einschläfernde Wirkung auf mich. Ich merkte nicht einmal, dass ich mich erhoben und ins Wasser begeben hatte. Erst als ich bis zum Bauchnabel im Meer stand, wachte ich aus meiner Trance auf und blinzelte verwirrt. Das passierte mir ziemlich oft, wenn ich hier allein war.
Wohlig seufzend tauchte ich mit dem Kopf unter Wasser und hielt die Augen geschlossen. Lauschte der Stimme des Meeres. Dem Leben, das in ihr wohnte. Ich verstand jedes einzelne Wort, trotz der vielen Stimmen, die manchmal durcheinandersprachen. Sie erzählten Geschichten, sehr interessante Geschichten. Von Seefahrern bis zu fernen Ländern, alles war dabei.
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13.07.2017, 14:29

Daragh


Natürlich bekamen wir auch von ihrem Eintopf was ab und es roch wirklich gut. Fast so gut wie Mutters Eintopf und da ich nichts gegen einen nächtlichen Zwischenmahlzeit hatte, begann ich ebenfalls zu essen. Die Unterkunft für die Beiden regelte Devante ebenfalls. Sie hatten sicherlich keine Münzen, um sich eine Unterkunft leisten zu können und sie jetzt auf die Straße zu werfen, wäre echt fies gewesen. Aber Mariella wurde bei ihm immer weich.

Yelva


Die Frau schien sehr freundlich zu sein und eine solche Freundlichkeit zu begegnen tat meinem Innenleben gut. Freundlichkeit war kein Gang und Gebe. Meine Augen weiteten sich überrascht, sie bot einfach uns Fremde eine Unterkunft an? Dabei hätten wir ihr nichts geben können, das Einzige was wir besaßen, waren die Kleidungen an unserem Körper. Colm hatte unser Hab und Gut einfach verkauft und das war schon recht wenig gewesen. "V-vielen Dank", brachte ich heiser hervor. Heute Nacht schien das Schicksal mit uns sehr gut zu meinen.


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13.07.2017, 16:40

Devante

Scheinbar waren die beiden an so viel Freundlichkeit nicht gewöhnt. Kein Wunder nach der schlimmen Erfahrung. Nachdem ich meine Portion vertilgt hatte, richtete ich mich auf und suchte Mariella auf, die die Betten im obersten Stockwerk herrichtete.
> Ich hoffe, dass ich dich zu nichts gezwungen habe.< machte ich mich bemerkbar, als ich im Türrahmen stand. Mariella schüttelte die Kissen aus und lachte leise. > Nein, ich bin mein eigener Herr. Hätte mir das nicht in den Kram gepasst, wärst du jetzt nicht hier.<
Das glaubte ich ihr aufs Wort. > Wie geht's dir?<
> Den Umständen entsprechend. Ich mache mir Sorgen um meine Eltern. Nach dem, was diesen beiden da unten widerfahren ist, wünsche ich mir, dass meine Eltern schleunigst von ihrer Reise zurückkommen. Damit ich sie in Sicherheit weiß.<
> Verständlich. Aber sie sind ja nicht allein unterwegs.< erinnerte ich sie. Als hoch angesehene Schneider reisten sie stets mit mehreren Wachen.
Mariella schien das aber nicht gänzlich zu beruhigen. > Es reicht ein Daragh oder ein Devante und schon sind sie nicht mehr in Sicherheit. Das weißt du.< Auch damit hatte sie recht. Ein erfahrener Magus könnte es locker mit einer Handvoll Wachen aufnehmen, doch ich wollte ihr nicht zustimmen, um ihre Befürchtungen nicht zu verschlimmern.
> Danke nochmal, dass du das tust.< wiederholte ich im Namen Yelvas und Nialls. Daraufhin machte sie eine wegwerfende Handbewegung. > Wenn ich in Not wäre, hätte ich auch gern solche Leute, die mir helfen.<

Idoya

Ich blieb eine Weile Unterwasser, da ich sowieso in diesem Element atmen konnte und schwamm ein wenig herum. Dabei blieb ich in der Nähe des Ufers, um nicht doch der Versuchung nachzugeben, einfach die Flucht in die unendliche Freiheit zu ergreifen. Denn die Stimmen riefen nach mir. Lauter, eindringlicher. Verlockender Zauber für die Ohren und den Geist.
Schließlich tauchte ich auf. Ich wollte kein Risiko eingehen. Nicht, wenn mein Vater weiterhin krank war und meine Schwester ohne mich nicht klarkäme. Aus diesem Grund verließ ich das Meer und ließ meinen innigsten Wunsch zurück.
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13.07.2017, 18:35

Daragh


Devante ging mit Mariella nach oben, wahrscheinlich wollte er noch mit ihr unter vier Augen unterhalten. "Mir fällt ein, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt", meinte ich und grinsend nahm ich ihre Hand, um au den Handrücken einen Kuss zu hauchen: "Junge Dame, mein Name lautet Daragh und das hier ist mein treuer Gefährten Cadal." Sie sah mich mit große Augen an und errötete sich. Grinsend ließ ich die weiche Hand los und bemerkte den funkelnder Blick von Niall. Offensichtlich fand er das nicht witzig, dass ich seiner hübsche Schwester einen Handkuss gegeben hatte.

Yelva


Ach Herrje, dieser dunkelhaariger Mann hatte plötzlich auf meiner Hand geküsst und mich so behandelt als sei ich eine Dame von hohem Stand. Das passierte mir zum ersten Mal und verlegen schaute ich auf meinem leeren Teller. Ich konnte immer noch die Wärme seiner Lippen auf meiner Hand spüren und meine Wangen wurden wieder warm. Das war mir schon zu intim gewesen, da ich zuvor keinem Mann nahe gekommen war. Ich schaute zu Niall hinüber, er hatte ebenfalls alles aufgegessen und jetzt schienen ihm die Augen schwer zu werden. "Ich denke, wir sollten uns zur Ruhe legen", räusperte mich und konnte nicht in die grünliche Augen des Mannes schauen. Ich fühlte mich zu befangen. "Ich bringe euch rauf. Cadal, bleibt unten", meinte der junge Mann und stand auf. Erst da bemerkte ich das Mal an seinem Hals. Er trug das Zeichen offen und schien allgemein ein gesundes Selbstbewusstsein zu besitzen. Zaghaft folgte ich ihn und Niall stolperte müde uns hinterher.


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13.07.2017, 18:53

Devante

Ich hörte Schritte näherkommen und wusste, dass es die anderen waren. Mariella ging an mir vorbei nach draußen in den Flur, um ihre Gäste in die Räume zu führen. > Da ihr Geschwister seid, denke ich mal, dass es kein Problem darstellt, wenn ihr in einem Bett schläft. Ich habe alles vorbereitet und euch beiden frische Kleidung aufs Bett gelegt. Da wir manchmal Gäste unterschiedlichen Alters erwarten, habe ich auch etwas Passendes für deinen kleinen Bruder gefunden.< erklärte sie freundlich lächelnd.
Mein Blick wanderte kurz zu Daragh, dann zu Yelva und Niall. Beide wirkten jetzt sehr müde. Es wäre am besten, sie jetzt allein zu lassen. > Wir kommen morgen Früh wieder, dann sprechen wir weiter.< informierte ich Yelva, da ihr die Entscheidung oblag, was sie als Nächstes tun wollte. > Gute Nacht, erholt euch gut.<

Idoya

Auf halbem Wege lenkte mich etwas am Himmel ab. Ich warf den Kopf in den Nacken, suchte nach der Quelle des Lichts und entdeckte eine Sternschnuppe. Dann eine weitere. Der Anblick war wunderschön. Sternschnuppen waren hier zwar keine Seltenheit, aber ich versuchte mir immer etwas zu wünschen und hoffte natürlich, dass wenigstens eine Sache in Erfüllung ging. Dieses Mal galten alle Sterne dem Wunsch, meinen Vater gesund auf den Beinen stehen zu sehen. Das hatte oberste Priorität.
Die nächste Sternschnuppe zischte Richtung Horizont, doch entgegen meiner Erwartung wurde sie größer und größer, schien sich dem Grund zu nähern und verblasste als grelles Aufleuchten in der Ferne des Meeres. Verwirrt und übermüdet zugleich rieb ich mir mit den Handballen die Augen. Was war das gewesen? War der Stern etwa ins Meer gefallen? Konnte das überhaupt passieren?
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13.07.2017, 19:03

Daragh


"Vielen Dank", bedankte sich Yelva erneuert und schaute sich in den Raum umher. Nialls Augen wirkten trotz der Müdigkeit groß, scheinbar waren sie nicht an einem großen, ausgestatteten Raum gewöhnt. "Gute Nacht", wünschte ich den Beiden. "Gute Nacht", erwiderte die junge Frau uns und der Junge wank uns zum Abschied. Ich schloss die Tür hinter mir zu, als wir den Raum verließen. "Der Abend war doch spannend geworden, wollen wir zurückreiten?", ich hatte den Ritt nicht vergessen und wusste, dass die Pferde manchmal rausgelassen werden mussten.

Yelva


Das Gästezimmer wirkte luxuriös, wahrscheinlich war es für ihnen normal eingerichtet, aber wir waren an was Anderes gewöhnt. Als eine ärmliche Bauernfamilie konnten wir uns solche schöne Dingen nicht leisten. Wir zogen uns um und ich fühlte mich in den frischen Nachtkleid sogleich wohler. Doch dass dies ein Nachtkleid sein sollte, konnte ich kaum glauben. Es sah fast hübscher aus, als mein Sonntagskleid. "Gute Nacht Niall", murmelte ich träge und wir krochen unter die Decken. Das Bett fühlte sich himmlisch an, so mussten sich die Wolken anfühlen und ich schlief sehr schnell ein.


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13.07.2017, 19:14

Devante

> Aber sicher, sonst sind Castor und Pollux noch sauer auf mich.< erwiderte ich amüsiert und verabschiedete mich mit einer sanften Umarmung von Mariella. Sie tätschelte meinen Rücken, ehe sie sich an Daragh wandte. > Gute Nacht, Schürzenjäger. Morgen seid ihr gefälligst pünktlich da.<
> Wie immer.< rief ich über die Schulter und verließ das Haus, in dem es stets nach kostbaren Stoffen duftete. Seit ich ein kleiner Junge war, verbrachte ich gern Zeit hier. Mariellas Familie war nämlich mit den Greers befreundet, deswegen kannten wir uns schon ziemlich lange.
Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass uns niemand sah, rief ich nach den beiden Pferden, die sich von meinen Waden lösten. Prächtige Rappen mit wallender Mähne und kräftigen Flanken erschienen vor uns. Castor stupste mich mit seinen weichen Nüstern an der Schulter an. Können wir endlich los?
> Jaja, Daragh schnapp dir Pollux. Ich warne dich allerdings vor. Er ist heute sehr wild drauf.<

Idoya

Da ich meinem Verstand zu dieser späten Stunde nicht ganz vertraute, ließ ich das Ereignis in meinen Gedanken verblassen. Wahrscheinlich hatte mir meine eigene Vorstellung etwas vorgespielt. Sterne, die vom Himmel fielen... Unmöglich.
Erschöpft schleppte ich mich zurück ins Bett, froh darüber, dass Vater und Shiva weiterhin ruhig schliefen. Ich hatte sie nicht geweckt, also blieb ich ruhig, schloss die Augen und glitt zurück in eine friedliche Traumwelt. Dort konnte ich alles sein, was ich in der Realität nicht war.
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13.07.2017, 19:23

Daragh


"Natürlich, gnädige Dame", ich verbeugte mich vor ihr mit funkelnde Augen und dann verließen wir das Gebäude. Die Beiden waren bei ihr erstmal in guter Obhut und morgen würden wir sehen, wofür sich Yelva entschied. Die majestätische Hengste erschienen und wirkten erwartungsvoll, sogleich aber auch ungeduldig. Ich verdrehte die Augen: "Ich kenne doch sein Temperament." Ich ging zu Pollux: "Na mein Junge, heute wollen wir die Beiden mal abhängen. Nicht?" Grinsend stieg ich sattellos auf und Cadal stand an unsere Seite. Er konnte das schnellen Tempo mithalten.

Yelva


Ich schlief tief und fest, nichts konnte mich wecken. Es war lange her, dass ich in einem tiefen erholsamen Schlaf sinken konnte. Hier fühlte ich mich sicher genug, um mich den Träumen hingeben zu können und es suchte mich diesmal auch keine böse Träume heim. Mein Geist schien zu erschöpft zu sein oder die Rettung verdrängte die schreckliche Erlebnisse.


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13.07.2017, 19:31

Devante

Pollux war auch temperamentvoller als Castor, deshalb ritt ich ihn immer, wenn ich einfach nur die Freiheit genießen wollte. Seinen Zwilling benutzte ich dann, wenn es um eine Verfolgungsjagd ging, denn da war er gnadenlos schnell.
Sobald ich auf Castor saß, spürte ich unsere Verbindung. > Und los.< rief ich euphorisch aus. Schnell wie die nordischen Winde brachen beide Pferde in einen wilden Galopp aus. Wer auch immer uns in die Quere kam, sollte sich hüten. Mit den beiden war nicht zu spaßen, wenn sie mal loslegten. Ich beugte mich vor, passte mich den Bewegungen des kräftigen Körpers an und verschmolz mit meinem Dschinn zu einer Einheit. Nicht mehr lange und wir würden schon bald daheim sein. Die Häuser zogen wie im Rausch an uns vorbei, ich sah absolut nichts und doch irgendwie alles.
Schließlich kam Castor abrupt zum Stehen, was ich vorhergesehen hatte, da wir nun da waren. > Tja, wieder einmal als Sieger hervorgegangen.< grinste ich meinen Bruder an.

Idoya

Am nächsten Morgen wachte ich durch die ersten Sonnenstrahlen auf, die die Dunkelheit in der Hütte vertrieben. Gähnend richtete ich mich auf, lauschte den Geräuschen im Dorf. Ich konnte hören, wie die Frauen Wasser schöpften, um das Frühstück vorzubereiten. Naja, das, was sie eben anbieten konnten. Hinzu kam das Geräusch von brechendem Holz. Entweder es wurde etwas repariert oder Holz zerkleinert, um daraus etwas Neues zu bauen. So fing jeder Tag an. Immer und immer wieder.
Mit halb geöffneten Lidern rutschte ich an den Rand des Bettes und stand auf. Ich war noch ein wenig wacklig auf den Beinen, weil das Hungergefühl dumpf im Magen pochte, aber damit würde ich schon zurechtkommen. Erst einmal musste ich nach Vater sehen.
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13.07.2017, 19:42

Daragh


Wir veranstalteten ein wildes Rennen und ich lehnte mich weit vorne, damit Pollux viel Anlauf hatte. Der Wind wehte durch seine Mähne und mein Haar, es zischte in meine Ohren. In meinem Körper kribbelte es vor Aufregung. Ich passte mich seiner Bewegung an, seine Hufen donnerten wie ein Unwetter auf dem Boden und wir kamen unserem Haus immer näher. Doch dann überholte uns Castor um Längen. Schnaubend blieb Pollux stehen und ich keuchte ebenfalls schwer. Meine Augen glühten von dem Rausch. "Jaja, irgendwann werde ich dich schon lachen", meinte ich und fuhr mit der Hand durch das windzerzauste Haar. Ich schwang mich vom Pferd und als die Pferde in Devante zurückkehrten, traten wir ein, "Gute Nacht", nickte ich meinem Bruder zu und ging in meinem Zimmer.

Yelva


Das Vogelgezwitscher weckte mich und blinzelnd öffnete ich meine Augen. Einen Moment blendete mich Sonnenlicht, das durch das fremde Zimmer flutete. Zuerst wusste ich nicht wo ich war und wie ich hierher gekommen war bis mir die gestrige Nacht einfiel. Wir wurden von zwei jungen Männer gerettet, die Magus waren und einer von ihnen war gar von der Arcana. Colm würde uns nie mehr tyrannisieren. Wir waren wieder frei. Das wurde mir erst jetzt wirklich bewusst. Keine Sorgen und Ängste mehr um meinem Bruder. Und ich musste auch die Menschen nicht mehr täuschen. Niall war schon wach und grinste mich an: "Das Bett ist weich. Das Kissen ist mit Federn gestopft!" Ja, das Bett war in der Tat weich und man schlief dadrinnen wunderbar. So ausgeruht hatte ich mich seit Langem nicht mehr gefühlt. Plötzlich erhob sich Niall und ehe ich mich versah, schmiss er ein Kissen auf mich. Überrascht sah ich ihn einen Augenblick an und dann lachte ich: "Na warte, das bekommst du zurück!" Ich griff nach meinem Kissen und lachend attackierten wir uns. Es freute mich ungemein ihn wieder Lachen zu hören.


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14.07.2017, 16:19

Devante

Ich war jemand, der immer und überall schlafen konnte, daher dauerte es nicht lange, bis ich den Schlaf fand. Umso ausgeruhter wachte ich am nächsten Morgen auf. Wurde vom leckeren Duft des Frühstücks geweckt.
Guter Laune zog ich mir frische Kleidung an, prüfte, ob meine Tattoos nicht zu sehen waren und ging anschließend nach unten in die Küche, wo Mutter den Tisch deckte. > Guten Morgen.< wünschte ich ihr lächelnd und gab ihr einen Kuss auf die Wange, ehe ich ihr unter die Arme griff. Das gehörte zur morgendlichen Routine.

Idoya

Nach einer Stunde waren auch meine Schwester und Vater wach. In der Zwischenzeit hatte ich die Hütte etwas aufgeräumt, die Wäsche eingesammelt und das Frühstück zubereitet. Jetzt hockte Shiva auf dem Boden, löffelte ihre Portion aus einer Holzschüssel und Vater fütterte ich ganz langsam, damit er sich nicht verschluckte. Es schien ihm besser zu gehen, aber ihn umgab immer noch die Aura eines Kranken. > Tut mir...leid.< brachte er heiser hervor.
Ich schüttelte schwach lächelnd den Kopf. > Untersteh dich, dich für deinen Zustand zu entschuldigen. Du bist nicht schuld an dem Ganzen. Man zwingt uns so viel zu arbeiten, da ist es doch kein Wunder, dass man krank wird.<
> Trotzdem... jetzt überlastest Du dich.< Seine Augenlider wurden schwerer, er seufzte tief.
> Papa, nein. Ich bin alt genug, um zu wissen, wo meine Grenzen sind. Ich komme klar. Wirklich.< versicherte ich ihm. Er brauchte nicht zu wissen, dass ich letztens kollabiert war, sonst würde er sich große Sorgen machen. Das würde er nicht verkraften.
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14.07.2017, 16:47

Daragh

Verschlafen wachte ich auf, als ich murmelnde Stimmen und Schritte hinter der Tür hörte. Ich war immer der Letzte der aufwachte und würde ich länger schlafen, hatte Devante mich längst geweckt. Er sorgte dafür, dass ich nicht spät in das Hautquartier kam, wo wir dann neue Aufträge annahmen. Schmatzend kratzte ich über meinem Bauch und fuhr mit der Hand durch das Haar. Schließlich stand ich auf, bevor ich wieder einschlief und wieder mal mit einem leerem Magen losgehen musste. Rasch zog ich mir was an und als ich in die Küche ging, war es bereits alles gedeckt. „Guten Morgen“, ich küsste auf die Wange meiner Wange, verstrubbelte das Haar von Oonagh und klopfte auf die Schulter meines Bruders Devante. Meinem Bruder Dowd und unserem Vater nickte ich nur kurz zu. Zu meinem ältesten Bruder hatte ich kein enges Verhältnis, mir ging seine besserwisserische und übertriebene pflichtbewusste Art auf die Nerven. Und es war kein Geheimnis, dass er der Lieblingssohn unser Vaters war. Obwohl ich es geschafft hatte in der Arcana aufgenommen zu werden, war er nie mit meine Leistungen zufrieden, weil er mich für unreif und impulsiv hielt. „Du solltest langsam lernen früher aufzustehen, es wird nicht immer Jemand geben, der dich rechtzeitig weckt“, Vater warf mir ein missbilligender Blick zu: „Du muss die Verantwortung über dich selbst übernehmen und nicht davon ausgehen, dass Devante es tut. Nimm Beispiel an Dowd.“ Wieder einmal durfte ich mir ein morgendlicher Predigt hören. Ich knirschte mit den Zähnen: „Ich bin ja jetzt wach.“

Yelva

Es klopfte an der Tür und ich gab Niall ein Zeichen, dass das kleine Spiel vorbei war. Ich ordnete mein zerzauste Haar und legte einen Umhang über meine Schultern, da ich noch im Nachtkleid war. Ich öffnete die Tür und es war die nette Frau. Sie lächelte mich freundlich an: „Guten Morgen. Ich wollte euch Bescheid geben, dass es gleich Frühstück gibt. In Waschraum könnt ihr euch waschen und umziehen. Ich habe Kleidungen hingelegt, die ihr behalten dürft und das Wasser in der Wanne ist frisch.“ „Danke“, senkte ich mein Blick. Sie war kein Magus und ich hatte gespürt, wie meine Fähigkeit angefangen hatte sich zu regen. Sie ging wieder und ich erklärte Niall, dass wir uns waschen konnte. Ich ließ ihn zuerst in den Waschraum gehen und wartete in den Gästezimmer auf ihn. Meine Gedanken wanderten zu der Nacht zurück, in der eine prägende Wendung gegeben hatte. Ich erinnerte mich an das Angebot und wickelte eine Haarsträhne um meinem Finger.


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14.07.2017, 18:00

Devante

Wie erwartet, tauchte Daragh als Letzter auf. Das späte Aufstehen hatte er sich nie abgewöhnen können, aber genau deswegen ergänzten wir uns auch so gut. Ich gehörte zu den Frühaufstehern, er zu den Langschläfern. Jedem das Seine. Aber nicht jedem in diesem Haushalt gefiel dieser Makel. Das hatte ich früh gelernt.
Unser Vater war etwas eigen, was Fehler, unangebrachte Verhaltensweise und so weiter betraf. Er wollte stets die größtmögliche Perfektion. Darum war auch unser Bruder Dowd sein Lieblingskind. Er machte nie etwas falsch. Hielt sich immer an die Regeln und war das beste Vorzeigekind, was Vater zu bieten hatte. Auch mit mir hatte er manchmal seine Probleme.
Trotzdem begrüßte ich jeden mit derselben Freundlichkeit, um Stress vorzubeugen. Daraghs Verärgerung konnte ich nämlich deutlich spüren. Wenigstens hatte er gut genug geschlafen, um nicht bissig zu werden, sonst wäre das Frühstück nicht so toll ausgefallen.
> Was steht heute an?< erkundigte ich mich bei Vater und Dowd. Wenn es etwas gab, was sie beide mochten, dann über sich selbst und ihre Arbeit zu sprechen.

Idoya

Nachdem auch ich etwas gefrühstückt hatte, brachte ich Shiva zu unserer Dorfältesten, die die Jüngsten unterrichte, damit sie trotz unserer misslichen Lage etwas an Bildung dazugewannen. Das war uns allen besonders wichtig. Shiva freute sich jedes Mal, etwas Neues lernen zu dürfen. Sie war ein sehr wissbegieriges, junges Mädchen und ich war sehr stolz auf sie.
> Bleib brav, ja? Ich gehe solange in die Stadt und versuch etwas mit Gesang Geld zu verdienen. Vielleicht sind die Menschen heute etwas freundlicher gestimmt.< sagte ich zu ihr und gab ihr einen Abschiedskuss auf die Stirn.
Mit ihren großen Augen sah sie zu mir auf. > Pass trotzdem auf dich auf. Ich will nicht, dass du wieder mit blauen Flecken zurückkommst. Das würde mich sonst sehr traurig machen.<
> Keine Sorge, das ist nur einmal passiert und nie wieder.< versprach ich meiner kleiner Schwester, ehe ich mich von ihr trennte und zurück ins Haus ging, um nochmal nach unserem Vater zu sehen. Es schmerzte mich, dass Shiva diese einmalige Sache damals nicht vergessen hatte. Ungern erinnerte ich mich daran zurück.
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15.07.2017, 11:35

Daragh


Mürrisch biss ich in meinem belegten Brot hinein und Mutter legte eine Hand auf meiner Schulter, um mich wahrscheinlich zu besänftigen. Schließlich nahm sie Platz neben Vater und begann auch zu frühstücken. "Nun, Dowd und ich werden heute weiter an unseren Auftrag weiterarbeiten", antwortete Vater vage. Um diesen Auftrag machte er ein großes Geheimnis drum, weil er angeblich von den Vorgesetzten darüber was preisgeben durfte. Vielleicht wieder irgendein Trunk, der was Spezielles bewirken sollte. Letztes Mal hatte sowas nicht geklappt. Ansonsten brauten sie Heiltränke, stellten verschiedene Salben und Pulver her. Oder sie probierten neue Dinge aus. "Sehr interessant", meinte ich gelangweilt und stand auf: "Lass uns losgehen, Devante. Bevor die besten Aufträgen weggeschnappt werden."

Yelva


Ich war durchaus nicht abgeneigt mehr Erfahrung über meine Fähigkeiten zu sammeln, um lernen zu können sie zu beherrschen. Großvater war direkt nach der Übertragung in seinem Sterbebett gestorben und nahm das Wissen mit in den Tod. Meine Eltern hatten nicht mal geahnt, dass er ein Magus gewesen war. Er hatte dies sehr gut verborgen. Es war für uns alle eine einschneidende Veränderung gewesen, als ich diese Fähigkeit erlangte. An manche Tage hatten meine Eltern selbst nicht ertragen können in meine Augen zu blicken, da ich in ihr Innerste schauen konnte und nichts vor mir verborgen blieben oder sie selbst ihr wahres Gesicht erblicken mussten. Noch heute war es immer noch nicht leicht, aber wir hatten einen Weg gefunden damit umzugehen und ich wusste meine Eltern würden mich immer lieben. Die Dorfbewohnern hingegen hatten mit der Zeit angefangen mich auszugrenzen, als sie die Wahrheit über mich kannte. Als junges Mädchen war nicht leicht gewesen, die Gleichaltrigen hatten keinen Kontakt zu mir haben wollen und manche sagten gemeine Dinge über mich. Mir war bewusst gewesen, dass es nur die Angst vor der eigene Wahrheit war, aber dennoch fühlte ich mich an manche Tagen einsam.


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15.07.2017, 11:52

Devante

Aha, viel gaben sie nicht preis, aber das überraschte mich nicht. Da sie Teil der Alchemie-Garde waren, gab es immer irgendetwas, was sie zu verbergen hatten, weil niemand erfahren durfte, welches neue Mittel getestet wurde. Ich hakte auch nicht nach, sondern nahm die Antwort einfach hin.
Als Daragh aufstand, wusste ich, dass er einfach nur abhauen wollte. Weg von unserem Vater und Dowd. > Ja, wir sollten besser gehen.< meinte ich mit einem knappen Lächeln, räumte meinen Teller ab und holte schnell meinen Mantel, der mich als Schatten-Garden-Mitglied kennzeichnete. Das wussten aber auch nur die internen Leute. > Lass uns aber zuvor zu Mariella gehen. Wegen Yelva und Niall.< erinnerte ich meinen Bruder. Ich fragte mich, wie sich die junge Frau entschieden hatte.

Idoya

Auch diesmal trug ich meine besten Kleider, was nicht ansatzweise dem entsprach, was die jungen Frauen Altheas trugen. Dennoch konnte ich von Glück reden, dass ich dieses Kleid besaß, das weder Löcher noch Schmutz aufwies. Andernfalls hätte ich gleich bösartige Blicke auf mich gezogen.
Wie an jedem anderen Tag, wenn ich beschloss, mit meiner Stimme Geld zu verdienen, suchte ich einen Platz direkt in der Marktstraße, weil es dort sehr voll war. Mehr Menschen, die ich vielleicht in den Bann ziehen konnte. Mit dabei hatte ich meine Leier. Sie war eines meiner kostbarsten Güter, ein Geschenk meiner Mutter. Ich gab auf sie Acht, als bestünde sie aus Gold. Nach wie vor konnte man ihr wundervolle Töne entlocken, wenn man richtig spielte und ich freute mich ein wenig meine Gedanken in die Musik hineinfließen zu lassen.
Aufmerksam sah ich mich um. Bisher machten die Leute einen recht entspannten Eindruck. Sie bewarfen sich weder mit Schimpfwörtern noch blickten sie griesgrämig drein. Diese Stimmung musste ich nutzen.
Ich legte die kleine Holzschüssel vor mir auf den Boden, stellte mich nahe an die Wand, um niemanden beim Spazieren zu behindern und zupfte an den ersten Saiten. Hatte ich die richtigen Töne getroffen, setzte das erste Lied ein, das ich mit meiner Stimme begleitete.
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15.07.2017, 12:11

Daragh


Das hätte ich glatt vergessen, aber Devante hatte wie immer alles in den Blick. "Ja, mal sehen wie sich die junge Frau entschieden hat", meinte ich nickend und Cadal erschien neben mir. Nachts zog er sich meist zurück in meinem Geist, um dort zu ruhen. Da der Weg woanders lag, entfernten wir uns von der Richtung des Hauptquartier und näherten uns dem Marktplatz. Dort in der Nähe wohnte Mariella, da ihre Familie so im Zentrum lagen und somit am Besten ihre teure Waren verkaufen konnten. Am Markplatz warb man in mal am Meisten Kunden an. Wir mussten zur Seite gehen, um eine Kutsche vorbeizulassen. Selbst am Morgen herrschte in dieser Stadt viel Leben.

Yelva


Niall erschien und riss mich somit aus meine Gedanken. Er sah wieder sauber aus und die neue Kleidungen schienen ihm angegossen zu passen. Der Stoff sah teuer aus, auch wenn die nette Frau behauptete diese Kleidungen würde man nicht mehr in dieser Saison tragen. Ich kannte mich mit der Mode nicht viel aus, wusste nur, dass es Stoffe gab die treuer waren aufgrund ihres Materials und Farbe. Auch schien der Schnitt der Kleidungen eine Rolle zu spielen. Ich begab mich in den Waschraum. Das Wasser war noch warm, als ich eintauchte und die Haut prickelte angenehm. Ich griff nach einer Seife. Es roch wunderbar nach Lavendel, in meine Welt war eine solche Duftseife zu teuer, um es leisten zu können. Wir gebrauchten nur die schlichte Kernseife, die dezent zitronig roch. Ich erlaubte mir genügend Zeit zum Waschen zu geben. Vielleicht war es die letzte Möglichkeit in eine solche Wanne baden zu dürfen. Die Wanne war kein üblicher Zuber aus rauem Holz. Ausgiebig wusch ich auch mein Haar mit dieser duftende Seife und als ich die Wanne verließ, fühlte ich mich sogleich erfrischt und sauber. Es wahr wahrlich eine Wohltat gewesen. Ich entdeckte auf einem kunstvollen Hocker einen Kleiderstapel, das scheinbar für mich bestimmt war. Zaghaft berührte ich den Stoff. Wie weich und glatt er sich anfühlte. Ich zog mir zuerst das weißes Unterkleid über und zog an den Bänder im Brustkorbbereich zusammen und schließlich kam das tannengrüne Kleid. Bewundernd stellte ich mich vor den Spiegel, was für ein hübsches Kleid. Und wie wunderbar es sich anfühlte! Eine solche Kostbarkeit hatte ich noch nie getragen und dabei war es nur ein Kleid für den Alltag für die wohlerhabene Menschen.


80

15.07.2017, 12:51

Devante

Um zu Mariella zu gelangen, mussten wir die Marktstraße nehmen, denn das Haus lag sehr zentral im Geschehen. Für mich wäre das zu viel Trubel an einem einzigen Tag. Man kam nicht zur Ruhe, wenn hier ständig etwas los war. Aber ihre Familie hatte sich an diesen Lebensstil gewöhnt, daher schien das kein Problem für sie zu sein.
Neben den lauten Rufen, vermischten Gesprächen und Gelächter, nahm ich zusätzlich Musik wahr. Zunächst leise, dann etwas lauter. Ich erkannte die Stimme wieder, da ich oftmals hier unterwegs war, um irgendwelche Aufträge zu erledigen. Allerdings hatte ich nie nach der Quelle Ausschau gehalten. Dafür blieb mir meist keine Zeit, auch nicht heute.
Daragh und ich bahnten uns einen Weg durch die Menge, als ich auch schon das Haus mit der blau bemalten Tür entdeckte. Ich klopfte dreimal an, wartete. > Da seid ihr ja. Pünktlich wie eh und je.< grinste sie uns beide an, trat zur Seite und gewährte uns Einlass.
> Dir auch einen guten Morgen.< lächelte ich sie an.

Idoya

Als das erste Lied endete, folgte das zweite. Bisher hatte ich noch kein Geld dazuverdient, aber ich sang und spielte weiter. Manchmal gewann ich nichts und dann gab es Tage, wo ich eine einzige Person traf, die mir mehr gab, als man erwarten würde. Hoffentlich war heute so ein Tag.
Ich schloss die Augen, konzentrierte mich auf die Klänge der Leier und passte mich ihrer Melodie an. Hier und da wurde mein Gesang von lauten Feilschern übertönt, aber ein Mensch mit gutem Gehör, würde die Geschichte hören, die ich gerade sang. Nicht alle waren schlecht, das wusste ich. Leider traf ich immer die Falschen.
Ein Klimpern lenkte mich von meinen Gedankengängen ab. Ich öffnete die Augen, blickte in das Gesicht eines kleinen Mädchens. In diesem Moment erinnerte sie mich so sehr an Shiva, dass ich den Faden verlor. Die Musik endete abrupt. Mein Blick fiel auf die Goldmünze, die in der kleinen Holzschüssel lag. Sie glänzte, versprach gutes Essen.
Ich sah wieder das Mädchen an, nahm die Goldmünze und legte sie dem Kind in die offene Hand. > Vielen Dank, kleine Prinzessin. Ich weiß dein Geschenk zu schätzen. Kauf dir etwas Schönes damit, dann...<
> Finger weg von meinem Kind, Sumpfgeborene.< Schon spürte ich einen stechenden Schmerz in der Wange. Ich schnappte überrascht nach Luft. Fast hätte ich meine Leier auf den Boden fallen lassen, hielt sie jedoch fest umklammert. > Was hast du dir dabei gedacht, Lilia? Solche Menschen darfst du nicht ansprechen, sie sind Abschaum.<
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sowohl das kleine Mädchen als auch die bösartige Mutter in der Menge untertauchten. Welch ein Wunder... Heute war ein schlechter Tag.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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