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14.08.2017, 20:07

Wie geht es dir?^^

Daragh


Sie versuchte stark zu sein, aber ich sah die Leere in ihre Augen. Das Feuer wurde ausgelöscht. Sie zuckte unter meine Berührung zusammen und ich antwortete darauf: "Das ist schon mal gut. Sie sollten erstmal dort bleiben bis die Nacht vorüber ist." Dann erschien ihr Dschinn, Asterias. Immer noch eine eindrucksvolle Begegnung. Er scheint sich jetzt mit ihr zu unterhalten und ich wartete angespannt ab, während meine Gedanken immer noch in meinem Kopf rasten. Dann fiel ich eine Entscheidung. Ich konnte nicht länger warten und brauchte jetzt die Antwort. Ich musste auf einem anderen Weg die Wahrheit aus dem Kerl holen. "Komm Cadal", ich ging entschlossen zu dem Baumstamm. Ich packte nach dem Typen und mit seiner Jacke fesselte ich seine Hände und mit meinem Umhang seine Beine. Willst du das wirklich tun?, fragte Cadal. Ich knirschte mit den Zähne: "Manchmal muss ein Held einen Weg einschlagen, der vielleicht nicht unbedingt moralisch ist, aber viele Leben retten kann." Ich berührte den Kopf und der Mann wachte benommen auf. Ich kniete mich vor ihn und sah in seine Augen: "Gut geschlafen? Schön. Dann bist du sicherlich fit genug für eine Unterhaltung. Also wer seid ihr und wer hat euch geschickt?" Er spuckte in meinem Gesicht und blickte mich höhnisch an. In aller Ruhe wischte ich mir den Sabber weg, dann griff ich nach seinem Dolch und die Spitz berührte sein Oberschenkel: "Ich habe gehört es ist die Hölle wenn Schießpulver in die Wunde gelangt und schließlich angezündet wird." Er funkelte mich wild an: "Ich werde nichts sagen!" "Wie du es willst", meine Stimme war kalt und ich rammte den Dolch in seinem Bein. Er biss sich auf die Lippe, um das Stöhnen zu unterdrücken. Ich hatte noch nie Jemanden gefoltert.

Yelva


Sobald Niall wieder ruhiger wurde, stand ich wieder auf und lief durch den Raum. Meine Fingern verschränkten sich nervös ineinander und ich biss mir die Unterlippe blutig. Mein Herz klopfte unruhig in dem Brustkorb und mir kam der Raum plötzlich beengend vor. Ich wünschte Devante wäre wieder hier. In seiner Nähe fühlte ich mich stärker und sicherer. Ich strich ein paar wirre Haarsträhne hinter dem Ohr. Der hübsche Haarreif war von meinem Kopf gefallen. Hoffentlich wurde Diane nicht auf mich böse, weil ich ihn verloren hatte. Ich band die Maske von meinem Gesicht und rieb fröstelnd an meine Arme.


782

14.08.2017, 20:16

Sehr entspannt und dir? ;)

Devante

Zehn Sekunden vergingen. Zwanzig. Der ohnmächtige Mann begann am Körper zu zittern. Er reagierte auf den Blutverlust, erlitt einen Schock. Ich überließ ihn seinem Schicksal und sah wieder zu dem Soldaten, der hautnah miterlebte, wie sein Kollege starb. Ein besseres Druckmittel gab es nicht. Im Angesicht des Todes neigten viele dazu, die Wahrheit zu offenbaren.
> I-ich weiß... es... n-nicht.< presste er hervor. Ich ließ ihn etwas mehr Schmerz spüren und er stöhnte gequält auf. > Wirklich n-nicht. Nur... d-den Kont-taktm-mann.<
Ich zog eine Braue in die Höhe, wartete. > Ferres.<
Ferres? Mir sagte dieser Name nichts, aber wenn ich etwas gut konnte, dann recherchieren. Wer auch immer dieser Ferres war, hatte Kontakt zu dem größeren Übel. Ich löste Umbriel aus meinem Geist, die auf diesen Moment gewartet hatte und zog die Schwerter aus den Leibern. > B-bitte, ich... ich will n-nicht sterben.< flehte mich der noch Lebende an.
Aus kalten Augen sah ich ihn direkt an und sagte: > Dann hättest du dir einen anderen Beruf aussuchen sollen. Umbriel... erledige den Rest.<
Mit Vergnügen.

Idoya

Das war keine einfache Entscheidung, denn ich wollte beides tun. Ich wollte die Toten nicht einfach zurücklassen und zu den anderen gehen. Und sie würden auch nicht bis morgen warten, um ihre Liebsten zu bestatten. Wir ehrten sowohl das Leben als auch den Tod. Ihre Seelen mussten ins andere Reich. Sie mussten ihre Ruhe finden.
Ich blickte über meine Schulter zu Daragh, der plötzlich einen Entschluss fasste. Seine Haltung war angespannt. Er fesselte den Mann und meine Augen weiteten sich leicht, als ich verstand, was er vorhatte. Er wollte den Mörder foltern. Er wollte ihm Schmerzen bereiten, um ihm all sein Wissen zu entlocken. Unter anderen Umständen hätte ich mich angewidert abgewendet, aber das hier... das hier musste passieren. Ich musste wissen, wer mein Feind war.
Asterias wartete immer noch auf meine Entscheidung. Meine Schultern sackten in die Tiefe. > Ich nehme sie alle mit.<
Wieder floss das Wasser aus seinen Quellen, aber es diente mir nicht mehr als Waffe, sondern als Transportmittel. Es schlängelte sich um die leblosen Körper, bettete sie sanft auf die nassen Liegen, die sich formten und trug sie in den Wald hinein. > Ich komme wieder.< rief ich Daragh zu. > Dann will ich wissen, was er zu sagen hatte.<
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783

14.08.2017, 20:29

Mir geht's gut:)

Daragh


Ich hob kurz die Hand, um zu signalisieren dass ich sie verstanden hatte und mein Blick hatte sich keinen einzigen Mal von ihm abgewandt. Ich entdeckte Schweißperlen auf seiner Stirn. Langsam zog ich den Dolch aus seinem Bein und Blut quoll hervor. Ich öffnete den Beutel und wartete eine Sekunde. Doch er sah mich mit einem eisernen Blick an. Ich ließ ein bisschen Pulver in die Wunde streuen, immerhin wollte ich den Mann nicht zum Explodieren bringen. Dann könnte er mir nicht mehr antworten. Sein verletztes Bein zuckte und sein Körper spannte sich an. "Also willst du mir endlich antworten oder muss ich wirklich auf dieses Mittel zugreifen?", zog ich ein Augenbraue hoch und holte einen Anzünder hervor, den er auch bei sich hatte.

Yelva


Wieder lief ich unruhig durch den Raum und schmeckte das Blut, da meine Unterlippe durch das Nagen aufgeplatzt war. Meine Hände zitterten und ich fühlte mich so hilflos. Diese Machtlosigkeit erdrückte mich, nahm mir beinahe die Luft. Ich blinzelte, als mein Blick sich verschwamm und ich versuchte die Tränen zu unterdrücken. Elodie war aus meinem Geist erschienen und saß auf die Lehne des Stuhls. Ihr Blick war ernst, ich glaube es hat einen bedeutender Grund warum Niall und du entführt werden solltet. Ihr habt etwas, was sie wollen und das ist nicht Materielles, da ihr ja kein Gold besitzt. Ich sah Elodie verwirrt an und schüttelte verzweifelt den Kopf: "Aber....was sollen wir schon haben?" Aus einem unerklärlichen Grund musste ich an das Mal denken, dass vor ein paar Tage plötzlich auf meiner Hand erschienen war. Das kann kein Zufall sein, es muss einen Zusammenhang geben, meinte Elodie.


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14.08.2017, 20:34

Hast du heute viel gelesen? ;)

Devante

Ich hatte erwartet, dass die Schreie der Männer auch die anderen anlocken würde. Deshalb war ich in der Gasse geblieben. Auch mit ihnen hatte ich noch ein Hühnchen zu rupfen. Sie stürmten mit erhobenen Waffen auf mich zu, als sie sahen, was ich mit den anderen beiden angestellt hatte, aber sie realisierten zu spät, wie Castor um die Ecke angaloppiert kam, um sie mit seinen donnernden Hufen meterweit über den Boden zu stoßen. Ihre Körper landeten und rutschten bis zu meinen Füßen vor. Ich hatte mich kein bisschen bewegt.
Einer war bei Castors Tritt sofort gestorben. Sein Hinterkopf blutete wie eine offene Wunde. Der zweite Kerl lebte noch, denn ihn brauchte ich, um eine Botschaft weiterzugeben. Ich griff in sein dunkles Haar, zog grob seinen Kopf in die Höhe. > Ich möchte eines klarstellen. Yelva und Niall stehen unter meinem Schutz. Wer auch immer euer Auftraggeber ist, soll wissen, dass ich jeden umbringen werde, der sich ihnen auch nur nähert. Oder sie ansieht. Verstanden?<
Er spuckte mir Blut auf die Stiefel, sagte nichts dazu. > Gut, dann wäre das hier erledigt.<
Castor trabte zu mir, ich setzte mich auf seinen muskulösen Rücken und rief Umbriel zurück zu mir, die sich gesättigt um meinen Arm wand. Dann verschmolz sie wieder mit meinem Geist und wir machten uns auf den Weg zurück zur Gaststätte.

Idoya

Mit Asterias an meiner Seite drangen wir tiefer in die Welt des Sumpfes ein. Hier und da tauchten meine schmutzigen Schuhe in den Schlamm ein und auch der Saum meines Kleides wurde in Mitleidenschaft gezogen. Aber all das interessierte mich nicht. Ich würde Hunderte dieser Kleider in Brand setzen, um auch nur ein Leben meines Stammes zurückzuholen.
Aber sie schwebten hinter mir in ihrer Wasserblase. Atmeten nicht mehr. Waren tot. Fort von uns. Sie würden weitere Lücken in unser aller Leben reißen und ich hatte nichts dagegen tun können. Diese Männer hatten in kurzer Zeit so viel Unheil angerichtet. Wie sollte ich damit in Zukunft umgehen?
Du wirst auch diesen Verlust überleben, Idoya. Ich weiß, dass du innerlich gebrochen bist. Ich spüre deinen Schmerz. Aber dieser Schmerz wird deine Waffe im Kampf gegen das Böse sein. Du wirst deinen rechtmäßigen Platz einnehmen. Du bist dazu bestimmt, die Hoffnung weiterzutragen. Hoffnung, die andere verloren haben und kein Licht mehr sehen.
> Was ist, wenn ich selbst keine Hoffnung mehr in mir trage?< flüsterte ich. Ich fühlte mich neben der Spur. Bekam nicht einmal mit, wie wir den Unterschlupf meiner noch lebenden Familie fanden. Mein Vater war der Erste, der mich bemerkte. Dann war Shiva plötzlich bei mir und presste weinend ihr Gesicht gegen meinen Bauch. Sie weinte und ich starrte unberührt zu Boden. Atmete bloß.
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785

14.08.2017, 20:49

Nein, ich brauche Buchnachschub, das besorge ich mir demnächst XD

Daragh


Er beschloss mir nicht zu antworten und ich zündete das kleine Feuer an. Ich hielt es nahe an seine Wunde und das Schießpulver fing Funken. Diesmal konnte er seinen Schmerz nicht unterdrücken, er brüllte wie ein angeschossenes Tier. Sein Körper bäumte sich unter den Schmerz auf und versuchte sich von den Fesseln zu befreien. Seine Augen waren weit aufgerissen, wie sein Mund. Ich schlug in seinem Gesicht, was ihn einen Moment zu benommen machte, um weiter zu brüllen. "So, bist du jetzt zu einer Antwort bereit? Ich werde nämlich ungeduldig", knurrte ich. Er schluckte schwer, sein Haar klebte schweißnass an seinem Kopf und keuchte: "N-nein." Erneuert zündete ich sein Fleisch an und wieder schrie er, während die Wunde allmählich nach verbranntes Fleisch roch. Zudem sorgte ich dafür, dass er gar nicht bewusstlos werden konnte. Es war für ihn wahrlich die Hölle. "Es war ein Auftrag von Ferres, mehr weiß ich nicht", schrie er verzweifelt.

Yelva


Wie konnte dieses seltsames Mal ein Zusammenhang mit der versuchte Entführung sein? Vielleicht hatte das Zeichen eine Bedeutung, regte Elodie mich weiter zum Nachdenken an. "Der Löwenkopf?", ratlos blickte ich in die Dunkelheit: "Was könnte er denn wohl bedeuten? Und was hat es mit mir zu tun?" Aufgewühlt schüttelte ich wieder den Kopf. Ich war doch ein einfaches Bauernmädchen, das doch nichts verbrochen hatte. Es könnte auch sein, dass sie deine Fähigkeiten wollen, fügte Elodie hinzu. Meine Augen weiteten sich, aber woher sollten sie es wissen was ich beherrschte?


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14.08.2017, 20:57

Uuuuh, vergiss das Buch nicht, das ich dir empfohlen habe, hehe ;)

Devante

Erst vor der Gaststätte nahm ich einen stechenden Schmerz wahr und stellte zu meiner Überraschung fest, dass ich einen tiefen Schnitt im Oberarm hatte. Hm, wie war das passiert? Hatte jemand mit einem Dolch nach mir geworfen? Manchmal war ich so voller Adrenalin, dass die Wunden mir erst nach dem Kampf auffielen.
Ich stieg von Castor ab und tätschelte Pollux' Flanke. Er schnaubte zufrieden, hatte nichts Verdächtiges bemerkt. Das war gut. Ich glaubte nicht daran, dass die Soldaten mehr Informationen hatten. Raffinierte Auftraggeber wussten, wie man andere auf jemanden ansetzte, ohne ihre Identität preiszugeben. Wenigstens hatte ich einen Namen. Ferres.
Als ich das Innere der Gaststätte betrat, bahnte ich mir einen direkten Weg zur Theke, wo der Besitzer gerade zwei Becher trocknete. > Kann ich Nadel und Faden haben?<
> Auch Alkohol?<
> Ja, bitte.<
Er kam mit dem gewünschten Material zurück und damit ging ich nach oben. Vor der Tür zu Zimmer fünf klopfte ich kurz an. > Ich bin's, Devante.<

Idoya

Überall hörte ich herzzerreißendes Weinen, schmerzvolle Ausrufe und Fragen, die auf mich niederprasselten. Fragen, die ich nicht beantworten konnte. Mein Vater hielt mich auf den Beinen. Er schob mich zu einem knorrigen, alten Stamm, damit ich zur Ruhe kommen konnte, aber seine Worte drangen dumpf in meinen Kopf. Ich verstand nichts mehr. Ich stand unter Schock. Nach allem, was passiert war, konnte ich nicht mehr unterscheiden, was real und was ein Traum war.
> Idoya, sieh mich an.< forderte mich Vater zum hundertsten Mal auf. Sein Griff an meinen Oberarmen wurde fester. Ich gehorchte ihm, blickte in seine vertrauten Augen und sah Sorge darin schimmern. > Sieh mich an. Was auch immer passiert ist, wir konnten nichts dagegen tun. Aber du hast gekämpft. Du hast dein Bestes getan. Mach dich nicht für etwas verantwortlich, das unausweichlich war. Früher oder später hätte man uns angegriffen, doch wir dürfen uns dem nicht beugen. Wir stehen wieder auf. Wir stehen immer wieder auf. Hast du gehört?<
Jetzt schüttelte er mich, weil ich nicht reagierte, sondern ihm einfach nur stumm in die Augen blickte. Wo war Mutter? Wo war mein Bruder? Wo waren sie? > Hast du gehört?<
Plötzlich spürte ich eine warme Energie in mir. Asterias hatte sich wieder mit meinem Geist verbunden und das gab mir den nötigen Schubs in die richtige Richtung. Ich blinzelte mehrmals, suchte den Weg aus meiner Trance. > J-ja.<
Erleichterung huschte über die Gesichtszüge meines Vaters. > Gut, das ist gut. Alle sind dir dankbar, dass du die Leichen gebracht hast. Jetzt können wir ihnen die letzte Ruhe schenken.<
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787

14.08.2017, 21:10

Ich hatte es heute morgen schon die Leseprobe gelesen und das werde ich mir auf die Liste setzen;)

Daragh


Ich berührte sein Stirn und murmelte: "Der Schlaf des Todes ist nicht schmerzvoll. Du wirst nichts davon mitbekommen, sondern friedlich einschlafen und nie mehr aufwachen." Seine Augen weiteten sich und ich murmelte die unheilbringende Worte. Der Lebensglanz seiner Augen verschwand und sie schlossen sich für immer. Ich spürte ein reißendes Schmerz in meinem Körper und verkrampfte mich. Der heftige Energieentzug ließ mich auf dem Rücken fallen und das Herz raste in meinem Brustkorb. Völlige Erschöpfung breitete sich in meinem Körper aus und meine Augen wurden schwerer. Du darfst jetzt nicht einschlafen, sonst fällst du in den Koma, knurrte mein Dschinn und zerrte an meinem Hemd. Meine Zunge fühlte sich zu schwer an, um reden zu können. Alles fühlte sich schwer an und einfach die Augen zu schließen kam mir so verführerisch vor. Meine Augen brannten von den Wachsein und es war ein Kampf gegen mich selbst. Ich musste ein paar Minuten durchhalten, um den kritischen Moment zu überstehen.

Yelva

Als es an der Tür klopfte, zuckte ich zusammen und erschreckt starrte ich die Tür an. Doch dann erkannte ich die Stimme dahinter und eilte sofort zu der Tür. Ich stolperte, fiel zu Boden und rappelte mich keuchend wieder auf, um die Tür zu öffnen. "Devante!", brachte ich atemlos hervor und voller Erleichterung wollte ich mich in seine Arme werfen, als ich den blutigen Arm erblickte. "Oh nein! Du bist verletzt!", meine Augen weiteten sich vor Entsetzen und Schuldgefühle überrollten mich.


788

14.08.2017, 21:17

Hehe, super ;) Und? Schaust du auch was nebenbei an?

Devante

Ich hörte, wie etwas zu Boden ging und sich wieder aufrappelte. Scheinbar war sie gestolpert. Sie riss die Tür fast aus den Angeln, worüber ich fast lächeln musste, aber ihr entsetzter Gesichtsausdruck erinnerte mich daran, was mir noch bevorstand.
> Mach dir keine Sorgen, das ist nichts, was sich nicht reparieren lässt.< versicherte ich ihr und ging hinein, um die Tür hinter mir zu schließen. Wir brauchten keine neugierigen Zuschauer.
Niall lag auf dem Bett. Er schlief. Ich war froh darüber, denn er brauchte nicht zu sehen, wie jemand sich selbst verarztete. Dafür war er viel zu jung.
Mit dem gesunden Arm griff ich nach dem Stuhl, der an einem Schreibtisch stand und stellte ihn vorm Fenster ab, weil das Mondlicht mir genug Licht spendete. Ich hielt Yelva die Flasche Alkohol hin. > Könntest du bitte davon etwas auf deine Augenbinde träufeln und sie mir dann auf die Wunde drücken. Ich muss sie erst desinfizieren.< Nadel und Faden lagen in meiner Faust bereit.

Idoya

Von der Bestattung bekam ich nur die Hälfte mit. Wir bedeckten die Leichen mit den Gaben der Natur, gaben ihn alles, was wir gerade zur Hand hatten und gelobten ihnen ein friedliches Leben nach dem Tod. Zu jedem einzelnen Toten gab es eine kleine Rede, rührende Worte mit Tränen und Schreien durchtränkt. Die Wunden waren frisch, unsere Herzen bluteten.
Nacheinander schoben wir die Körper in das Wasser des Sumpfes. Dort würden sie ihre Ruhe finden, dort waren sie eins mit dem Element, das wir anbeteten. Eine Mutter stimmte das Lied der Trauer und des Abschieds an. Wir stiegen ein, sangen mit ihr und ließen den Tränen freien Lauf. Ich sang, bis ich keine Stimme mehr hatte. Ich sang, bis ich vor Erschöpfung fast umfiel.
Aber ich musste noch eine Sache erledigen. Ich musste zurück zu Daragh. > Vater, ich gehe ins Dorf. Dort ist jemand, der mir vielleicht Antworten geben könnte. Ich verspreche dir, dass ich so schnell wie möglich zurückkomen werde.<
> Wer ist dieser Jemand?<
> Daragh.<
Er nickte langsam, erinnerte sich an den jungen Mann, dessen Mutter eine Heilerin war. > In Ordnung. Aber sei vorsichtig.<
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789

14.08.2017, 21:28

Hehe^^ Jap, How I meet you Mother, zweite Staffel Folge 21. Nur noch eine Folge und die dritte kann starten XD Und du?:)

Daragh


Mein Blick war leicht verschwommen, über mir raschelten die Blätter und das Geräusch machte mich immer schläfriger. Ich will einfach nur schlafen und langsam fragte ich mich warum ich überhaupt noch dagegen kämpfte. Cadal setzte sich neben mir und legte den Kopf in den Nacken, um dann ein durchdringender Laut in die Nacht zu schicken. Das Wolfsgeheul riss mich aus meinem nebeligen Dämmerzustand und ich atmete tief durch. Mein Körper war noch zu schwer, um sich regen zu können. Aber ich konnte schon die Fingern bewegen. Wenn ich nur Wasser hätte. Oder irgendwas Anderes, was mir Energie geben könnte.

Yelva


Meine Augen wurden beinahe feucht und er wirkte nicht, als hätte er allzu große Schmerzen. Dabei sah die Wunde tief aus und sie blutete stark. Ich folgte ihm eilig und fuhr nervös mit den Händen über das Kleid. "I-in Ordnung", ich nahm die Flasche entgegen und hob die Augenbinde auf. Ich tränkte es mit dem Alkohol und drückte sie schließlich vorsichtig auf seine Wunde. Aus Erfahrung wusste ich, dass es fürchterlich brennen konnte.


790

14.08.2017, 21:38

Wow, das nenne ich mal ordentliches Suchten hahhaha XD Ich schaue gerade "Die drei Musketiere" an auf kabeleins *_*

Devante

Ich beobachtete sie dabei, wie sie die Augenbinde in Alkohol tränkte und sie dann auf meine Wunde legte. Der scharfe Schmerz schoss durch meinen Arm, weiter bis in meinen Kopf, aber ich gab keinen Laut von mir. Meine freie Hand legte sich auf ihre, damit sie fester zudrückte. > Solche Schmerzen machen mir nichts aus.< beruhigte ich sie, auch wenn sie mir wahrscheinlich nicht glaubte. Aber es war so. In meiner Ausbildung hatte ich weit schlimmere Schmerzen ausstehen müssen.
Doch plötzlich zog es heftig in meiner Brust. Ich presste die Lippen zusammen, um nicht aufzukeuchen und zischte. > Verdammt, Daragh.< Mein Seelenbruder. Er war schwach, er trug kaum Energie in sich. Ich atmete tief durch, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Zapfte die unzerstörbare Verbindung an, um über sie Energie zu leiten. Was war geschehen? Warum war er in diesem Zustand? Hatte man ihn etwa angegriffen?
Als ich spürte, wie meine eigene Energie ihr Limit erreichte, unterbrach ich den Fluss und spürte eine Schweißperle meine Schläfe hinabrollen. Mehr konnte ich im Moment nicht tun. > Kannst du meine Wunde nähen?< fragte ich mit geschlossenen Augen.

Idoya

Diesmal war ich etwas klarer im Kopf, als ich mich auf den Weg ins verbrannte Dorf machte. Die Trauergesänge begleiteten mich, erfüllten jeden Winkel meiner Seele mit Kummer, aber ich ging weiter. Ich klappte nicht zusammen, sondern setzte meinen Weg fort. Vaters und Asterias' Worte hatten mir ein wenig Kraft geschenkt. Genug Kraft, um mich nicht von dem Schmerz überwältigen zu lassen.
Erste Konturen zusammengefallener Hütten wurden sichtbar. Der Rauch war gänzlich verschwunden, aber ich roch immer noch das Schießpulver und das Blut der Gefallenen. Mein Kleid hatte ich derweil bis zu den Knien abgerissen, da es mich sonst behinderte. Es war sowieso mit Schlamm und Dreck verkrustet gewesen. So wie alles andere an mir.
Meine Augen suchten nach Daragh, als ein Wolfsheulen die unerträgliche Stille zerriss. Ich folgte dem Geheul und entdeckte sowohl Daragh als auch den Mann auf dem Boden. Er sah nicht aus, als würde er noch leben, aber das war mir egal. Was auch immer passiert war, er hatte es verdient. Warum allerdings Daragh auf dem Boden lag, verwirrte mich. Ging es ihm nicht gut?
Ich kniete mich neben ihn, schob eine Hand unter seinen Hinterkopf und hob ihn leicht an. > Daragh? Daragh!? Hörst du mich?<
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791

14.08.2017, 21:52

Joa, ich werde langsam ein Profi, hihiXD Ohuu, den Film kenne ich, also wenn es der "Neuere" ist :)

Daragh


Meine Augen wurden wieder schwerer und dann plötzlich durchströmte mich eine fremde Wärme von Energie. Ich wusste sofort, dass es mein Bruder war und mein Mundwinkel hob sich nur ganz wenig an, weil ich selbst für ein Lächeln zu schwach war. Egal was zwischen uns war, wir würden uns niemals in Stich lassen, wenn es hart auf hart kam. Leise seufzte ich und fühlte mich wieder etwas lebendiger. Plötzlich erschien Idoya und eine weiche Hand legte sich unter meinem Kopf. Machte sie etwa sich Sorgen um mich? Ich räusperte mich und dann endlich schaffte ich es wieder zu reden: "Klar und deutlich. Ich....ich bin nur ein bisschen erschöpft. Es ist gleich vorüber." Jetzt konnte ich wieder mein Arm bewegen und auch mein restlicher Körper fühlte sich nicht mehr so schwer an wie tonnenweise Steine. Der kleine Energiezufuhr von meinem Bruder hatte mir geholfen den kritischen Moment zu überstehen. "Hast du zufällig Wasser?", murmelte ich.

Yelva


Er gab von sich keinen Mucks und seine Hand legte sich auf Meine, um fester zuzudrücken. Mit große Augen schaute ich zu seinem Gesicht. Es machte ihm nichts aus? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Ich wäre wahrscheinlich an seiner Stelle vor lauter Schmerz in Ohnmacht gefallen. Plötzlich schien sich sein Körper anzuspannen und ich hörte ihn den Namen seines Bruders zischen. Besorgt musterte ich erneuert sein Gesicht. Er hatte die Augen geschlossen und sein Kopf war nach hinten gekippt. Ich entdeckte den glänzender Schweiß auf seiner Stirn. "Ja, natürlich", beeilte ich mich zu sagen und war in voller Sorge. Er schien aufeinmal entkräftet zu sein. Vielleicht war die Wunde doch schlimmer, als er geglaubt hatte. "Ich muss deinen Ärmel weiter aufreißen", ich nahm einen entschuldigend Ton an und riss vorsichtig den Stoff weiter auf. Dann nahm ich die Nadel und den Faden entgegen, sie reinige ich ebenfalls mit Alkohol. Ich hatte einmal beobachtet wie meine Mutter eine Platzwunde meines Vaters genäht hatte. Mir war ein wenig mulmig bei dem Anblick des Blutes, aber ich setzte entschlossen die Nadel an der Wunde und begann sie zu nähen.



792

14.08.2017, 22:02

Ja genau, den neueren meine ich ;) Der ist schön actionreich *_*

Devante

Ich machte eine wegwerfende Handbewegung. > Tu, was nötig ist. Es ist in Ordnung.< gab ich ruhig von mir, während ich den Energieverlust meditativ ausglich. Mit drei Dschinns war es nicht leicht, das Gleichgewicht wiederherzustellen, aber es war nicht das erste Mal, dass Daragh und ich uns gegenseitig Kraft schenkten. Ich hoffte nur, dass er in Sicherheit war.
Yelva führte den ersten Stich aus. Wieder zuckte ich nicht zusammen, sondern ließ sie in aller Ruhe die Wunde vernähen. Die Blutung war gestoppt. Nachher würde ich die verschlossene Wunde wieder desinfizieren, um keine Entzündung einzubüßen. So oder so heilte ein Magus schneller und besser als ein normaler Mensch. > Danke.< murmelte ich.

Idoya

Erschöpft? Wegen der Folter oder war noch etwas anderes passiert? Mir lagen diese Fragen schwer auf der Zunge, aber ich stellte sie nicht, weil er nach Wasser verlangte. Ich schaute mich um, suchte nach einer reinen Quelle, die ich dann zu mir rief. Seit ich meine elementaren Kräfte entfesselt hatte, kam es mir vor, als könnte ich freier atmen.
Eine kleine Wasserkugel schwebte zu mir rüber und direkt über Daraghs Gesicht. > Es ist eine komische Art zu trinken, aber das Wasser ist rein. Nicht verschmutzt. Schluck einfach die kleine Blase.< riet ich ihm und führte sie näher an seinen Mund.
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793

14.08.2017, 22:11

Hehe:D

Daragh


"Das ist wirklich echt schräg", grinste ich schief: "Als würde ich gleich an einem Riesenregentropfen nuckeln." Ich öffnete den Mund und nahm die Blase in mich auf. Sie zerplatzte in meinem Mund und ich schluckte das Wasser hinunter. Sie kühlte angenehm meine trockene Kehle und ich leckte mir den Mund. Dann konzentrierte ich mich und schaffte es tatsächlich mich sitzend aufzurichten. Einen Moment wurde es mir komisch in den Kopf, aber das legte sich schnell. "Der Kontaktmann heißt Ferres, aber der Kerl konnte mir nichts Weiteres sagen", erzählte ich ihr.

Yelva


Die Wunde war zugenäht und Devante hatte keinen einzigen Mal geklagt. Ich bewunderte seine Tapferkeit, er war so ein starker Mann. "Dafür nicht", erwiderte ich sofort und erinnerte mich, dass man nochmals die Wunde reinigen musste. Daher nahm ich erneut die Augenbinde, tränkte es mit Alkohol und tupfte vorsichtig das Blut von der Wunde und drumherum ab. Dann stand ich auf: "Bleib bitte sitzen. Ich komme gleich wieder." Ich eilte mit der Augenbinde in den Waschraum, fand dort Wasser vor. Zuerst wusch ich mir die Hände sauber und schließlich die Augenbinde. Zum Glück gab es einen kleinen Stück Seife. Schließlich befeuchtete ich nochmals die Augenbinde und kehrte eilig zurück. Mit den feuchten Stoffstück wischte ich vorsichtig und konzentriert die Schmutzspuren von seinem Gesicht.


794

14.08.2017, 22:22

Devante

Sie kümmerte sich sehr gut um die Wunde. Ich genoss ihre Berührungen, obwohl ich nicht solche Gedanken hegen sollte und schaute in ihr besorgtes, hübsches Gesicht, als sie meines säuberte. Das war sehr aufmerksam von ihr. Sehr... nett.
Wärme breitete sich in meiner Brust. Ich schluckte den plötzlichen Kloß in meinem Hals hinunter und schielte zu Niall, um mich von ihr abzulenken. Er schlief immer noch tief und fest, wirkte allerdings nicht ganz so entspannt wie sonst. > Sagt dir der Name Ferres etwas?<

Idoya

Wenn er zu solchen Kommentaren fähig war, ging es ihm anscheinend gut. Kein besorgniserregender Zustand. Er schluckte das Wasser hinunter und richtete sich auf. Ihm war anzusehen, dass sein Körper immer noch schwach war, aber ehe ich fragen konnte, warum das so war, gab er mir eine einzige Information weiter, die der Mann ihm preisgegeben hatte. Ferres. Diesen Namen hatte ich noch nie gehört. Er klang nicht mal so, als wäre er von Althea.
Ich runzelte nachdenklich die Stirn, versuchte zu verstehen, was das alles zu bedeuten hatte. Aber alles, was ich gerade empfand, war Kummer und ein bisschen Wut. Die Trauer schlug jede andere Emotion in mir nieder. Es gab nichts, worüber ich im Moment wütend sein konnte, weil ich innerlich weiterhin um die Toten trauerte. > Wer auch immer dieser Ferres ist, er hat uns unser Zuhause genommen. Wir brauchen ein neues Zuhause. Eines, nach dem wir schon längst hätten suchen sollen.<
Mein Blick fuhr zu den verkohlten Hütten. Von meiner war nichts mehr übrig. > Oh nein, meine Lyra.< fiel mir schlagartig ein. Ich stolperte beim Aufstehen über meine eigenen Füße, fing mich jedoch schnell wieder und eilte zu den Trümmern meines Heims.
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14.08.2017, 22:35

Daragh


Ich wollte was sagen, irgendwas Tröstende, um ihr ein bisschen diese Leere zu nehmen. Doch ich fand nicht die Worte, weil ich wusste, dass meine Worte nichts hier gutmachen konnte. Plötzlich sprang sie auf, sprach von einem Instrument und ich schaffte es aufzustehen. Ich stützte mich leicht an Cadal, als wir ihr folgten. Ferres, ihr war der Name ebenso nicht bekannt. Ein unbekanntes Gesicht. Matschige Asche lag auf dem Boden, als wir ihre Hütte erreichten.

Yelva


Er hatte im Gesicht keinen einzigen Kratzer, die getrocknete Blutspuren schienen von woanders her zu stammen und ich entschied mich, dass ich es lieber nicht wissen wollte. Sein Gesicht war wieder frei von dem Schmutz und ich legte die dreckige Augenbinde zur Seite. "Nein. Noch nie gehört", murmelte ich. Wollte etwa dieser Mann mich entführen? Aber warum? "Ich....ich weiß gar nicht, was sie überhaupt von uns wollen. Ich bin nur ein einfaches Bauernmädchen und meine Fähigkeit ist bestimmt nicht so bedeutsam. Und warum wollen sie auch noch ein Kind entführen? Ich kann mich auch nicht erinnern Jemanden so arg verärgert zu haben. Ich verstehe es nicht", einen Moment wollte mich die Verzweiflung übermannen. Tief atmete ich durch, um nicht wieder die Fassung zu verlieren. "Ich bin so froh, dass dir soweit gut geht. Das hätte ich mir nicht sonst nie verziehen. Unsretwegen hast du dich in die Gefahr begeben", meine Stimme zitterte leicht und impulsartig schlang ich meine Arme um seinem Hals.


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14.08.2017, 22:44

Devante

Hm, es überraschte mich nicht, dass sie den Namen nicht kannte, aber es hätte die Suche nach diesem Übeltäter erleichtert. Gleich morgen würde ich meine eigenen Kontakte aufsuchen und ihnen alle Informationen entlocken, die sie vielleicht über den Mann hatten. Ich musste herausfinden, wer hinter Yelva und Niall war. Verstand selbst nicht, was man von den beiden haben wollte.
Als sie ihre Arme um meinen Hals schlang, seufzte ich leise und zog sie auf meinen Schoß. Ich wollte ihr die Sicherheit geben, die sie brauchte. > Mich kriegt man nicht so schnell klein, das kannst du mir glauben.< versicherte ich ihr und umfasste sanft ihr Kinn. > Ich werde nicht zulassen, dass man euch etwas antut. Wer auch immer hinter euch her ist, er wird es schwer haben, an euch heranzukommen. Ihr steht fortan unter meinem Schutz. Darauf gebe ich dir mein Wort.< fügte ich fest entschlossen hinzu.

Idoya

Auch wenn ich kein Mensch war, der sich an Materielles festklammerte, so war die Lyra mir sehr wichtig. Sie war die Musik, die ich brauchte, um meiner Stimme eine Melodie zu geben. Sie war ein Stück Erinnerung an Momente in meinem Leben, die ich mit Mutter und meinem Bruder in purer Glückseligkeit verbracht hatte. Diese Leuten konnten mir nicht das genommen haben. So etwas durfte nicht passieren.
Ich wühlte in den Trümmern herum, schmiss die Dinge, die keine Bedeutung hatten, achtlos zur Seite und grub mich tiefer in das verkohlte Chaos. Mein Herz trommelte wild in der Brust. Wieder spürte ich Tränen in meine Augen steigen. Sie tropften auf das geschwärzte Holz, aber ich gab keinen Mucks von mir. Die Lyra hatte den Brand sicherlich überlebt. Ich würde sie finden. Sie war hier irgendwo. Sie musste es. Ein Schluchzen entrang meinem Mund, als ich mich auch noch an einer Scherbe einer zerbrochenen Schale schnitt, aber ich hörte mit der Suche nicht auf.
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797

14.08.2017, 22:53

Daragh


Sie war völlig durch den Wind, dieses Instrument musste ihr also ziemlich viel bedeuten. Ich hörte ihr Schluchzen und bückte mich ebenfalls über das Trümmer, das einst die Hütte gewesen war. Ich fing an nach diesem Instrument zu suchen und aus dem Augenwinkel sah ich wie sie sich verletzte. Es war keine ernsthafte Verletzung und daher hielt ich sie nicht auf. Cadal saß wachsam vor das Trümmer und sorgte dafür, dass Niemand uns überraschte.

Yelva


Aufeinmal zog er mich auf seinem Schoß und spürte seine warmen Fingern an meinem Kinn. Mit große, feuchte Augen sah ich ihn an. Ein Kloß bildete sich in meiner Kehle. Er wollte auf uns Acht geben? Uns beschützen? Das berührte mich zutiefst und nahm mir ein wenig die Angst. Bei Devante waren wir sicher. "Danke, dass du uns hilfst", flüsterte ich und lehnte mein Kopf an seinem Schulter. Er war wieder unser Retter in der Not. Plötzliche Müdigkeit überkam mich und ich schloss die schwere Augen. Ich atmete seinen Duft ein, er war so angenehm und seine ausstrahlende Wärme war unglaublich wohltuend. Die Anspannung ließ etwas von mir nach und dann war ich auch schon eingeschlafen.


798

14.08.2017, 23:01

Devante

Ich atmete tief ein und wieder aus, als sie ihren Kopf auf meine Schulter legte. Sie war erschöpft, ich hatte es in ihren Augen gesehen. Darum bewegte ich mich nicht, als sie wenig später nichts mehr sagte und sie regelmäßig atmete. Sie war eingeschlafen.
Mit einer Hand streichelte ich ihren Rücken, um ihr ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln, während ich die andere zu einer Faust ballte, sie lockerte und wieder schloss. Meine Gedanken kehrten zurück zu Daragh. Was auch immer passiert war, er hatte fast seine gesamte Energie genutzt. Ich vermutete, dass er seine besondere Fähigkeit eingesetzt hatte: Den Schlaf des Todes. So nannte ich ihn jedenfalls. Man schlief ein und wachte nie wieder auf. Eigentlich ein ganz schöner Tod. Ich wollte ebenfalls auf diese Art sterben, wusste aber, dass das bei meinem Beruf sicherlich nicht möglich war. Eher starb ich auf einem Schlachtfeld.
Um mich selbst zu schonen, schloss ich die Augen und grub unbewusst die Nase in Yelvas duftendes Haar. Sie fühlte sich zudem gut. Warm und weich. Eine wunderschöne Frau, für die ich einiges riskieren würde.

Idoya

Kurz bevor ich endgültig die Hoffnung verlor, bekam meine Hand etwas Vertrautes zu fassen. Glattes Holz, unversehrte Saiten. Mein Herz machte einen Satz, dann einen weiteren. Ich schob die restlichen Trümmer beiseite und legte mein kostbarstes Gut frei. Die Lyra hatte den Brand tatsächlich überlebt. An einigen Stellen wies sie zwar ein paar Flammenspuren auf, aber sie war heil. Ich hatte sie nicht verloren. Meine Erinnerungen waren in Sicherheit.
Nun konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie flossen unaufhaltsam über meine Wangen. Ich sank auf die Knie. Schluchzte auf und drückte die Lyra fest an meine Brust.
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799

14.08.2017, 23:11

Daragh


Ich hörte, wie sie neu aufschluchzte und drehte mich zu ihr um. Sie schien ihr Instrument gefunden zu haben und ich näherte mich ihr. Ich legte die Hand auf Idoyas Schulter: "Da ist ja der Racker. Komm, ich bringe dich jetzt zu deine Familie. Du muss völlig entkräftet sein und brauchst den Schlaf, um wieder dich mit Energie auffüllen zu können. Es war eine schlimme Nacht gewesen." Ich schob ein Arm um ihre Taille und half ihr einfach beim Aufstehen. Wir sollten nicht länger hier sein.

Yelva


Erstaunlicherweise schlief ich die restliche Nacht durch ohne von böse Träume geplagt zu sein. Als die ersten Sonnenstrahlen mein Gesicht kitzelte öffnete ich benommen die Augen und wusste in den ersten Moment nicht wo ich war und was in der letzte Nacht geschehen war. Ich war auf einem Fest gewesen.....und da waren plötzlich die maskierte Männer mit blitzende Schwerter gewesen. Schlagartig fiel es mir wieder alles ein und ich fröstelte leicht. Was für eine furchtbare Nacht! Ich vergrub mein Gesicht in das Kissen bis ich irritiert feststellte, dass es sich gar nicht wie ein Kissen anfühlte und ich spürte ein Pochen wie ein Herzschlagen. Zudem schien ich auch nicht in einem Bett zu sein. Röte kroch in meine Wangen, als ich mich erinnerte, dass ich Devante umarmt hatte und ich dann auf seinem Schoß gesessen hatte. Und danach.....danach war ich scheinbar einfach vor vollkommene Erschöpfung eingeschlafen. Er hatte wohl mich nicht wecken wollen, weswegen ich immer noch auf seinem Schoß saß und mein Kopf an seinem Brustkorb gelehnt war. In meinem Magen kribbelte es wild und ich versuchte dieses unpassendes Gefühl zu unterdrücken.


800

14.08.2017, 23:24

Devante

Durch den Energieverlust war ich im Laufe der Nacht im Sitzen und mit Yelva auf meinem Schoß eingeschlafen. Es hätte mich weitaus schlimmer treffen können. Sie im Arm zu halten und am nächsten Morgen gemeinsam mit ihr aufzuwachen, sie als Erstes zu sehen, erfüllte mich wieder mit dieser wohltuenden Wärme. Unsere Blicke trafen sich im selben Moment.
Ich konnte nicht anders, als schief zu lächeln. Vor allem weil Röte in ihre Wangen kroch, was sie umso anziehender machte. Unwillkommene Gedanken und doch waren sie da. > Guten Morgen.< murmelte ich mit schlaftrunkener Stimme.
Mein Rücken war steif, mein Hintern fühlte sich taub an, in meinem Kopf war immer noch ein dumpfes Pochen zu spüren, aber das alles war es wert, wenn ich sie nur weiterhin in den Armen halten konnte. Aber ich wusste, dass es besser wäre, wenn ich das nicht mehr tat. Denken und Fühlen. Manchmal wurden sie sich einfach nicht einig.

Idoya

Ein Arm schlang sich um meine Taille. Ich schniefte leise, versuchte die Tränen aufzuhalten, um wieder zu meiner Stärke zu finden, aber sie war momentan nicht da. Alles, was passiert war, brach wieder über mich zusammen, grub mich unter den Trümmern, unter denen meine Lyra gelegen hatte.
Wenn mich Daragh nicht stützen würde, wäre ich wohl noch eine Weile hier geblieben. Hier, wo es nichts mehr zu holen gab. Hier, wo zuvor noch viele Leichen den Boden gepflastert hatten. Eine Nacht. Eine einzige Nacht reichte aus, um einen Menschen ins tiefste Übel zu stürzen. Da Daragh den Weg zu den anderen nicht kannte, gab ich ihm Anweisungen und warnte ihn vor gefährlichen Stellen, die ihn sofort verschlucken würden, wenn er sie betrat. Das waren die Tücken des Sumpfes. > Wenn du willst, kannst du über Nacht bei uns bleiben. Du musst ebenfalls erschöpft sein.< fiel mir irgendwann ein, als meine Tränen endgültig versiegten und wir fast da waren.
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