Izumi
Ich zuckte zusammen, als der Yõkai zu schreien begann und dabei gingen die Lichter in dem Haus, in der ich lebte, an. Aus Reflex drehte ich mich zu ihm um und drückte meine Hände gegen seinem Mund, wodurch ich die spitze Eckzähne an den Innenflächen meiner Hände fühlen konnte. Ein kalter Schauder rann meinem Rücken hinab und die Narbe begann erneuert unangenehm zu prickeln. "Sei leise!", meine Stimme klang nervös und ich schaute besorgt zu dem Haus hinüber. Otõsan würde nicht gutheißen, wenn er mich plötzlich mit einem fremden Mann sah. Besonders mit diesem Aussehen, den er als Kostüm beschreiben würde, da er nicht an das Übernatürliche glaubte. "Izumi?", wisperte in der Dunkelheit eine Stimme und mit große Augen schaute ich über die Schulter. Meine Lippen waren bereit geöffnet, um eine stammelnde Notlüge hervorzubringen, als ich in der Dunkelheit Sobo Kaede erkannte. Erleichtert atmete ich aus und das Kerzenlicht in ihrer altmodische Laterne beschien uns. "Das ist also der Unruhestifter", ihre klugen Augen wanderten dem Yõkai ab: "Wie ich sehe, handelt es sich nicht um einem vollkommener Yõkai trotz der starke Aura. Er ist ein Han'yõ, also nur zur Hälfte ein Yõkai, scheinbar aus starker Abstammung und zur Hälfte ein Mensch. Dennoch ist das menschliche Blut in ihn eine Schwäche. Wir haben also hier mit einem Wesen zu tun, dass nirgends seinen Platz hat und somit sind solche Wesen mit großer Argwohn zu betrachten. Denn die meisten seiner Gleichgesinnten trachten nach der Macht eines vollständigen Yõkais." Sobo Kaede hole etwas aus ihrem Beutel hervor und warf nebelgefüllten Murmeln auf uns zu, ehe sich uns näherten: "Nun sind wir kurze Zeit im Verborgenen, sodass uns Niemand hören, noch sehen kann." "Wow", entfloh es mir bewundernd und ich bemerkte wie ein nebeliger Dunst aus den Murmeln trat.