Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: RockundLiebe Forum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

25.07.2018, 01:18

Lonely road to absolution - MusicJunkie & Nayeli

Intrigen, Machtkämpfe, sündhaft teure Villen, eine Kleinstadt in der jeder Jeden kennt und jeder Dreck am Stecken hat, eine steinreiche Familie mit mehr Leichen im Keller als Hannibal Lecter und in mitten dieses Chaos zwei Brüder die aufgrund einer Familientragödie wieder in ihre Heimatstadt zurückkehren.

Musicjunkie und ich starten nach laaanger Zeit endlich mal wieder ein neues RPG. Viel Spaß beim Lesen
Magda

Die Villa der Tramontins
[img]https://hips.hearstapps.com/hmg-prod.s3.amazonaws.com/images/06ct-01-1502735136.jpg?crop=1.00xw:0.752xh;0,0.171xh&resize=768:*[/img]

Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

2

25.07.2018, 02:07

Henry

Name _ Henry Tramontin III
Alter _ 24
Charakter _ Henry tut was er will, wenn er es will. Er lässt sich dabei weder von den Regeln seiner Familie noch von dem Gesetz abhalten. Er ist impulsiv und handelt bevor er nachdenkt. Risiko ist sein zweiter Vorname. Die Familienverhältnisse in denen er aufwachsen musste waren nicht gerade leicht, weswegen er sich von Anfang an immer selbst seinen Weg erkämpft hat. Sein Vertrauen zu gewinnen ist schwer, aber wenn man seine harte Schale erstmal geknackt hat, ist er ein loyaler, humorvoller Freund.
Besonderheiten _ Das Spielkarten Symbol für Pik-König mit einer kleinen Krone als Tattoo auf der Innenseite seines Ringfingers; eine Kette mit einem kleinen Holzkreuz, welche er nie ablegt; eine langgezogene Narbe auf dem linken Oberarm
Aussehen _
[img]https://vignette.wikia.nocookie.net/doblaje/images/4/47/Alexander_Ludwig.jpg/revision/latest?cb=20170101193339&path-prefix=es[/img]

[img]https://static1.squarespace.com/static/552dd168e4b0e28fdcecdbcf/57bb2140f7e0abc89ce731fa/57bb2157e58c627eaf105d56/1471881563349/Alexander+Ludwig+2.jpg?format=750w[/img]
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

3

25.07.2018, 02:52

Josephine

Name _ Josephine (Josie) LeGrand
Alter _ 23
Charakter _ Josie ist sehr verschlossen. Erlebnisse in ihrer Vergangenheit haben sie zu einer misstrauischen Person gemacht. Ihr Vertrauen ist schwer zu erobern. Sie kann mitunter sehr arrogant und kühl wirken, allerdings versucht sie dabei nur sich selbst zu schützen. Wenn man sie allerdings besser kennen lernt ist sie eine hilfsbereite, starke und beschützerische Freundin, die alles stehen und liegen lassen würde um denen die ihr wichtig sind zur Seite zu stehen.
Besonderheiten _ Ein Wasserfarben-Tattoo von einem Fuchs auf dem rechten Handgelenk; eine Ansammlung von kleinen Narben an der Taille
Aussehen _


Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

4

28.07.2018, 00:08

Name: Elijah Tramontin
Alter: 22
Charakter: Elijah ist eher zurückhaltend und fällt öfter in den Schatten seines älteren Bruders. Bevor er etwas tut, denkt er gründlich darüber nach - zu gründlich. Sein Verhältnis zur Familie ist kühl, er kommt nicht gerne aus sich heraus.
Besonderheiten: zunächst gibt es nichts auffälliges
Aussehen:

Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

5

28.07.2018, 00:15

Name: April
Alter: 24
Charakter: humorvoll, aufbrausend, selbstbewusst, schlägt gerne über die Strenge, ist ein klein wenig irre (oder einfach nur mutig) und nimmt jeden Tag so, wie er kommt, sehr sportlich
Besonderheiten: (folgt noch)
Aussehen:

Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

6

29.07.2018, 01:21

Henry
Der Tag an dem ich den Anruf von zuhause erhalte begann eigentlich recht normal. Ich bin neben meiner jüngsten Eroberung aufgewacht, bin eine Runde Joggen gegangen, hab gefrühstückt und das Mädel aus meiner kleinen Wohnung mitten in New York geschmissen um mich dann auf den Weg zu den Vorlesungen in der Uni zu machen. Aber bevor ich auch nur auf mein nagelneues Motorrad steigen konnte, erhielt ich die Nachricht. Vater steckt in Schwierigkeiten. Wir müssen sofort alle in unsere Heimatstadt zurückkehren um der Familie in dieser schweren Zeit beizustehen.
Also sitze ich jetzt mit meiner gepackten Tasche und Helm auf meiner Maschine und fahre los in Richtung Süden zurück in die Stadt aus der ich mein ganzes Leben lang eigentlich immer nur weg wollte. Aber das ist die Bürde die man zu tragen hat wenn man ein Tramonti ist. Familie steht immer an aller oberster Stelle. Gleich gefolgt von Geld, Macht und Intrigen natürlich.

Josie
Das unglaublich nervtötende Klingeln des Weckers meiner Mitbewohnerin aus dem Nebenzimmer reißt mich mal wieder viel zu früh aus dem Schlaf. Der Alkohol von gestern Nacht ist noch nicht ganz aus meinem Kreislauf raus und so dreht sich mein kleines Zimmer erstmal ein paar Minuten lang, ehe ich es wage langsam aufzustehen um mit brummendem Schädel und flauem Magen ins Zimmer meiner Mitbewohnerin zu gehen - die mal wieder bei ihrem Freund geschlafen hat und offensichtlich vergessen hat den Wecker auszustellen - und das kleine pinke, schrill klingelnde Teil auszuschalten. Ruhe. Ich atme erstmal tief durch. Ein Blick auf das Display des Weckers verrät mir, dass es gerade mal 8 Uhr morgens ist. Ich stöhne genervt auf. Klasse. Aber an Schlaf ist jetzt nicht mehr zu denken. Ich bin hellwach. Also springe ich erstmal unter die Dusche um meinen Kreislauf ein wenig in Schwung zu bringen. Heute ist ein beschissener Tag, das merke ich jetzt schon.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

7

29.07.2018, 11:01

Elijah

Als mein Telefon klingelt und der Name meiner Mutter auf dem Display erscheint, zögere ich eine Weile, ehe ich den Joint an einen Kumpel weiterreiche und den Club verlasse, um den Anruf entgegen zu nehmen. Die Sonne steht schon am Himmel und ich bin kurz geblendet. Schon wieder eine Nacht verflogen...
Eine Stunde später sitze ich im Zug Richtung Heimat. Warum tue ich mir das an? Ich dachte, ich hätte mich mit meinem Weggang von allen Pflichten befreit. Von allen Zwängen... nun, scheinbar ja nicht. Dafür bin ich dann doch wieder wichtig genug.
Ich tippe eine kurze Nachricht an Henry. Frage ihn, ob er auch da sein wird. Vielleicht gibt es dann wenigstens eine Person, der man ein klein wenig trauen kann.

April

Ich werde langsam wach, gähne und strecke mich genüsslich. Der Typ neben mir brummt nur unwillig. Grinsend stehe ich auf, schnappe meine Klamotten und Schuhe und verlasse diese Bruchbude, um nach Hause zu gehen. Unterwegs hole ich mir einen Kaffee, mit dem ich mich auf eine Parkbank auf dem Campus setze. Auch wenn ich selbst dazu gehöre, schaue ich mir gerne den morgendlichen Walk of Shame an. Da sind schon Sachen an Tage gekommen, die mir schon so ein manches Mal nützlich waren.
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

8

29.07.2018, 19:27

Henry
Auf etwa halber Strecke lege ich eine Pause ein, wobei mir eine Nachricht von meinem Bruder auf meinem Handy auffällt. Die letzte Nachricht die ich von ihm gekriegt habe war vor etwa 2 Jahren. Ich und Elijah waren früher vielleicht mal sowas wie echte Brüder, aber je älter wir wurden und je mehr wir in die verworrenen und intriganten Pläne unserer Familie mit eingebunden wurden, desto mehr haben wir uns voneinander entfernt. Ich hab mich in meine Partys und One-Night-Stands und kleine Skandale gestürzt und Elijah... um ehrlich zu sein hab ich ihn die meiste Zeit einfach aus den Augen verloren. Ich hab keine Ahnung was er damals oder heute so getrieben hat. Als ich mich vor etwa 3 Jahren von Zuhause und dem ganzen toxischen Umfeld der Tramontis entfernt habe, habe ich mich auch von meinem Bruder entfernt und seitdem haben wir nur noch sporadisch zu verschiedenen Familienfesten oder besonderen Anlässen Kontakt.
Also wundert es mich ein wenig jetzt von ihm zu hören. Aber eigentlich sollte es das nicht. Klar wurde er auch zurück beordert. Immerhin ist es diesmal nicht ein Geburtstag oder eine Hochzeit oder sowas was den gesamten Tramonti-Clan wieder zurück in die Heimat bringt. Es ist etwas verdammt ernstes.
Ich tippe also knapp zurück, dass ich ebenfalls zurückbeordert wurde und in wenigen Stunden zuhause ankommen werde. Dann trinke ich meinen Kaffee leer und steige wieder auf meine Maschine um weiter zu fahren. Auch wenn ich es eigentlich nicht eilig habe in dieses Schlangennest zurückzukehren.

Josie
Nach der kalten Dusche, schlüpfe ich erstmal in frische Klamotten, ehe ich mich in die winzige Küche unserer kleinen Wohnung begebe und mir mein berühmtes Katerfrühstück zaubere. Hoffentlich bringt das meinen noch immer sehr verstimmten Magen wieder in Ordnung. Immerhin muss ich in weniger als 1 1/2 Stunden im Büro sein. Eigentlich ist Beginn immer um halb 7, zumindest für diejenigen die in keiner hohen Position sind, aber wegen irgend so einem großen neuen Fall ist irgendeine wichtige Sitzung der Führungskräfte heute morgen und so beginnt der alltägliche Wahnsinn erst um 10 Uhr. Nicht dass das einen Unterschied machen würde. Das heißt einfach nur, dass wir heute Abend wieder bis spät in die Nacht beschäftigt sein werden. Ich hab zwar keine Ahnung was dieser neue Fall genau sein soll, aber ich bin mir sicher, dass was auch immer er beinhaltet, das eine Menge Papierkram bedeutet. Juhu, ich Glückspilz.
Schließlich ist es Zeit für mich aufzubrechen. Meine Mitbewohnerin hat sich noch nicht blicken lassen, aber das ist typisch für sie. Abgesehen davon, dass wir uns eine Wohnung teilen haben wir eh nicht viel Kontakt miteinander was mir aber nur ganz Recht ist. Ich komme besser alleine zurecht.
Also mache ich mich mit meiner alten Klapperkiste von Auto auf den Weg ins Büro wo ich neben den ganzen schicken und sündhaft teuren Autos der anderen Angestellten parke. Ich ernte die üblichen abfälligen oder mitleidigen Blick, lasse sie wie immer an mir abperlen und atme ein paar mal tief durch, ehe ich mich zurück in die Höhle des Löwen alias mein Arbeitsplatz begebe.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

9

29.07.2018, 20:00

Elijah

Ja, natürlich kehrt auch er Zuhause zurück. Als er mir schreibt, bin ich bereits am Bahnhof, wo ich mir ein Taxi rufe. Sonst kann mich auch niemand abholen, sie werden sich vermutlich alle auf den Prozess vorbereiten. Und ich hab auch keine Lust überhaupt zu fragen.
Ich schultere meinen Rucksack und lasse mich in das gelbe Auto fallen, als es vor mir hält.
"Baker Street", sage ich dem Fahrer und schaue desinteressiert auf mein Handy, während er startet.
Zunächst muss ich mir Kleidung kaufen. Wenn ich in den Klamotten Zuhause aufkreuze, bekomme ich sowieso nur wieder eine Standpauke. Ein Anzug muss her. Nein, besser zwei oder drei. Krawatten, Fliegen, Hemden... ein Friseurbesuch.
Ich habe ja noch Zeit. Zumindest habe ich es nicht eilig, in die Villa zurück zu kehren.

April

Fünf. Fünf vergangene Anrufe.
Ich verdrehe die Augen und drücke den grünen Hörer, um zurückzurufen.
"Hey Dad", sage ich und muss grinsen, als er brummig rangeht. "Ich hab dich auch vermisst, aber deshalb musst du mich doch nicht so terrorisieren."
"April, Spatz, ich brauch deine Hilfe"; legt er direkt los, chaotisch wie immer. "Tramontin wurde ein Strick gedreht und er kommt vor Gericht."
Sofort setze ich mich kerzengerade hin.
"Was?"
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

10

29.07.2018, 20:50

Henry
Ich genieße die letzten Stunden Freiheit auf meiner Maschine in vollen Zügen. Ich lege sogar ein paar Umwege ein um nicht allzu schnell in meiner Heimatstadt anzukommen. Ich hab es nicht eilig in die Tramonti Familienvilla zurückzukehren. Also beschließe ich erstmal etwas zum beißen zu finden als ich schließlich doch in der Stadt ankomme, immerhin ist das Frühstück schon wieder eine ganze Weile her und mein Magen knurrt nach der langen Motorradfahrt. Ich fahre durch die altbekannten Straßen, versuche das Gefühl nach schmerzlicher Vertrautheit zu verdrängen mitsamt all den Erinnerungen die an jeder Straßenecke auf mich lauern und halte schließlich vor meinem ehemaligen Lieblingsrestaurant. Ich spüre die Blicke von vorbeilaufenden Passanten auf mir ruhen. Wir Tramontis sind quasi adelige hier in dieser Stadt. Jeder kennt uns. Jeder fürchtet uns. Und viele hassen uns. Wie schön es doch ist wieder hier zu sein! Ich balle kaum merklich die Hände zu Fäusten ehe ich mich ins Innere des Restaurants flüchte, wo ich mir einen Tisch in einer Ecke aussuche um den Blicken der anderen Gäste zu entgehen. Ich bestelle mir erstmal ein Bier. Das brauche ich jetzt dringend!


Josie
Der restliche Vormittag verläuft so wie ich es erwartet habe. Unser Boss kommt in das Büro der Rechtsanwaltsgehilfen und hält erstmal einen Vortrag darüber wie wichtig dieser Fall für unsere Kanzlei sei und wie wir all unsere Ressourcen darauf fokussieren sollen. ".... also werdet ihr so gewissenhaft arbeiten wie nur möglich. Mehr als das. Ihr werdet keinen einzigen Fehler machen und ihr werdet in den nächsten Wochen keine Sekunde eurer Gedanken an etwas anderes verschwenden als an diesen Fall, sonst findet ihr euch schneller auf der Straße wieder als ihr gucken könnt! Wir werden dafür sorgen, dass Tramonti bekommt was er verdient!"
Ich höre diesem Vortrag nur mit dem halben Ohr zu. Immerhin glaube ich, dass ich ihn inzwischen im Schlaf beherrsche so oft wie er ihn hält. Allerdings horche ich bei dem Namen 'Tramonti' auf. "Was?" rutscht mir ein überraschter Ausruf heraus und alle Köpfe drehen sich zu mir um. Mein Boss sieht mich wütend an. "Wollen sie uns etwas mitteilen Ms. LaGrand?" fragt er leicht aggressiv. Innerlich verdrehe ich die Augen, aber ich bleibe ausdruckslos nach außen hin. "Wegen was wird er denn angeklagt?"
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

11

29.07.2018, 20:59

Elijah

Die Verkäuferin schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, als sie mich sieht, zieht mich aber an ihre Brust.
"Elijah, Junge, du sieht schrecklich aus!", sagt sie mit ihrem französischem Akzent und ich lache leise.
"Tut mir leid, Mademoiselle Dubois. Haben Sie etwas für mich?"
"Natürlich, Junge!"
Zum Glück lässt sie mich los, klatscht in ihre Hände und sucht nach passenden Klamotten für mich. Schnell aht sie ein paar Anzüge gefunden, die ich anprobiere. In der Zeit flucht sie über meine Frisur. Aber das weiß ich ja selbst.
Mein Handy piept wieder und wieder. Scheinbar macht es wie ein Lauffeuer die Runde, das mit meinem Vater...

April

Wir beenden das Gespräch und ich mache mich auf den Weg in mein Wohnheimzimmer um zu duschen, mich frisch zu schminken und umzuziehen.
Mein Vater hat einen Plan und ich helfe ihm nur zu gerne dabei, ihn umzusetzen. Mich an einen der Söhne ranzuschmeißen sollte nicht unbedingt zu einem Problem werden. Während ich die Zähne putze, google ich nach den beiden und hebe eine Augenbraue. Hoffentlich sind die Bilder was älter.
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

12

07.08.2018, 16:13

Henry
Als endlich ein Teller mit dem besten vegetarischen Burger der Stadt vor mir steht, werde ich kurzzeitig von meinen Gedanken abgelenkt, die sich allesamt um den Prozess gegen meinen Vater drehen. Ich schließe genüsslich die Augen, während sich Käse, Kidneybohnen-Paddy, Avocadocreme und Burgersoße zu einem einzigen himmlischen Crescendo in meinem Mund vermischen. Gott, das habe ich vermisst!
"Also ist es wahr was alle sagen!" eine vage bekannte Stimme direkt vor mir reißt mich aus meinem Genuss heraus und ich öffne die Augen. Eine blonde Schönheit steht vor mir und nach kurzem Brainstorming fällt mir auch ein, wer sie ist. Donna Beckham. Sie war damals das It-Girl der Schule. Sie war allerdings von Anfang an nur an einem interessiert. An mir. Besser gesagt daran, sich in eine einflussreiche und vermögende Familie einzuheiraten.
Sie sieht fast unverändert aus. Allerdings frage ich mich was in ihrem Leben schief gelaufen sein muss, dass sie noch in diesem Loch hier feststeckt. Mein Blick huscht an ihre Hand, wo ich einen Verlobungsring erkenne. Aha... Wer auch immer der 'glückliche' ist, ich bin mir sicher er wird ordentlich Geld auf dem Konto haben - und ab jetzt nicht mehr viel Spaß in seinem Leben.
"Was ist wahr?" lege ich meinen Burger zurück auf den Teller, nehme einen Schluck Bier und mustere Donna mit einem kühlen Blick. "Sie haben deinen Vater wegen irgendwas dran gekriegt." Sie versucht eine kühle Miene aufzusetzen, aber man sieht ihr deutlich an, dass sie unglaublich Schadenfroh ist. Ich frage mich ob meine wiederholte Abweisung alleine für so viel Hass gegen meine Familie sorgen könnte. "Was willst du Donna?" frage ich, weil ich keine Lust auf fake Smalltalk habe. "Warum muss ich irgendwas wollen, Henry? Ich hab dich von draußen hier sitzen sehen und dachte, ich sag mal Hallo. Immerhin haben wir uns schon sooo lange nicht mehr gesehen. Du warst damals so schnell weg, hast dich von niemandem wirklich verabschiedet... Nicht mal von deinen Freunden." sie setzt ein gespielt schmollendes Gesicht auf. "Du warst nie meine Freundin, Donna. Was willst du?" meine Stimme kühlt noch um einige Grade ab. Das hier habe ich sicherlich nicht vermisst. Diese Falschheit. Die ganze Stadt spielt dieses Spiel - zumindest in den gehobeneren Kreisen in denen meine Familie sich bewegt. Sie mustert mich einen Moment leicht gekränkt, dann lässt sie ihre freundliche Fassade fallen. "Eurer Familie musste doch klar sein, dass ihr nicht ewig mit Betrug und Lügen davonkommen würdet oder?" Sie verschränkt die Arme vor der Brust und mustert mich wütend. "Ihr habt schon immer auf kosten dieser Stadt gelebt, habt die Bürger belogen und betrogen und seid illegal zu Reichtum gekommen. Jeder hat es immer gewusst. Und jetzt werdet ihr endlich dafür bestraft. Du magst vielleicht so tun als wärst du keiner von ihnen, malst dir vielleicht aus, du bist anders als sie, besser. Aber du bist genauso verdorben und falsch wie der Rest deiner erbärmlichen Familie, Henry. Und ich freu mich schon darauf euch alle hinter Gitter zu sehen." damit dreht sie sich um und rauscht aus dem Restaurant ab.


Josie
Mein Chef mustert mich einen Moment lang, ehe sein Gesicht sich zu einem hämischen Grinsen verzieht. "Eigentlich könnten sie irgendein Gesetzbuch aufschlagen und Tramonti hätte bestimmt die Hälfte der Gesetze darin schon gebrochen. Es war immer schon bekannt, dass er in illegale Geschäfte verwickelt ist. Aber jetzt kriegen wir ihn endlich dran! Wegen Korruption und Beauftragung mehrerer Morde." Die Neuigkeit schlägt ein wie eine Bombe und es ist offensichtlich, dass Mr. Orson - mein Chef - mit Absicht bis zum Schluss gewartet hat um diese reißen Neuigkeit mitzuteilen. Die Rechtsanwaltsgehilfen und Assistentsanwälte fangen sofort an wild miteinander zu diskutieren, während ich wie versteinert auf meinem Platz sitze und mich frage, ob das wirklich der Wahrheit entsprechen kann. Beauftragung mehrerer Morde? Das klingt wie aus einem schlechten Maffia Streifen oder so. Tramonti ist zwielichtig und gefährlich, das war mir klar. Man muss sich den Kerl nur mal genauer ansehen. Aber Mord? Hier in dieser Stadt? Mr. Orson hebt seine Hände und sofort verstummt der Raum und alle Blicke richten sich wieder auf ihn. "Wie ihr alle wisst betreibt Tramonti viele Geschäfte außerhalb dieses Landes. Er investiert in alles aus dem man Profit schlagen kann. Und bei einem dieser Geschäfte gab es innerhalb des Landes starke Oppositionsbewegungen. Also hat Tramonti Killer beauftragt die Anführer der Opposition zu erledigen, damit dem Bau seines Projektes nichts mehr im Weg stehen konnte." Ich komme mir wirklich langsam vor wie in einem schlechten Film. Das klingt alles unglaublich surreal...
Eine halbe Stunde später sitze ich mit einem jungen Assistentsanwalt vor einem Berg von Papierkram, den wir bis heute Abend fertig bearbeitet haben sollen, während Mr. Orson und ein paar glückliche auserwählte an einer Strategie für den kommenden Prozess arbeiten. Ich wusste es. Egal was für ein Fall. Egal wie groß oder klein. Für mich bedeutet das immer nur eins. Papierkram und Überstunden.
Wieso genau hab ich mir eigentlich nochmal diesen bescheuerten Job ausgesucht?
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

13

07.08.2018, 18:37

Elijah

Ein paar Stunden später trage ich einen auf meinen Leib geschneiderten Anzug, habe die Haare ein wenig gestutzt und bin glatt rasiert. So wie ich mich überhaupt nicht mag.
Mir bleibt aber keine Wahl, nicht wenn ich nach den Jahren meinen Eltern gegenüber treten muss.
Nach reichlich Überlegung hole ich mein Handy heraus und wähle die Nummer meines Bruders. Ich möchte nicht in unser Elternhaus. Zumindest nicht alleine.

April

So, jetzt muss ich sie nur noch irgendwie finden. Aber das kann so schwer nicht sein. Ich setze mir einen Google Alert und mache mich auf den Weg in die Innenstadt, um mir ein paar hübsche Kleider zu kaufen. Immerhin sind sie reich.
Ha! Da fragt sich allerdings wie lange noch.
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

14

08.09.2018, 21:37

Henry
Ich sehe Donna ungläubig nach nach dieser Tirade. Ich habe sie seit 3 Jahren nicht gesehen. Sie kann doch nicht immer noch ehrlich wütend sein wegen meiner Abweisung während unserer Schulzeit? Naja, unreif genug wäre sie ja dafür, aber 3 Jahre sind dennoch eine lange Zeit. Aber eigentlich kann es mir auch egal sein wieso sie so Hasserfüllt auf mich reagiert hat. Ihre Reaktion wird nicht die einzig negative bleiben. Immerhin gehöre ich laut ihren Worten trotz allen Versuchen davon loszukommen immer noch zu dem Haifischbecken, das meine Familie ist.
Mir ist auf einmal der Hunger vergangen und ich trinke lediglich mein Bier leer, ehe ich zahle und mich auf den Weg zu meiner Maschine mache. Doch bevor ich losfahren kann, klingelt mein Handy und nach einem Blick aufs Display, dass die Nummer meines Bruders anzeigt und ein paar Sekunden Zögern, gehe ich ran. Wir haben schon so lange nicht mehr miteinander gesprochen. Aber ein Großteil davon ist meine Schuld. Immerhin bin ich damals quasi über Nacht aus der Stadt verschwunden - oder besser geflohen. Und ich habe mich danach nicht mehr bei meinem Bruder gemeldet. "Elijah." begrüße ich ihn und ich merke selbst wie formal meine Stimme klingt.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

15

09.09.2018, 10:07

Elijah

Ich höre zum ersten Mal seit Jahren seine Stimme und muss mich zusammenreißen, nicht übermäßig darauf zu reagieren.
"Henry", versuchte ich im gleichen Ton zurückzugeben, kann aber nichts dafür, dass meine Stimme ein wenig heiser klingt. "Bist du zwischenzeitlich in der Stadt angekommen?"
Gespannt warte ich auf seine Antwort und bleibe vor einem Schaufenster stehen, in dem ich mich spiegle. So kenne ich mich nicht mehr. So will ich mich gar nicht mehr kennen.
Scheiße, mir geht es echt viel zu nah, wieder hier zu sein und in diese Rolle schlüpfen zu müssen. Ich möchte zurück. Dorthin, wo keiner meinen echten Namen kennt und es keinen interessiert, dass ich Kohle habe.
Langsam wende ich mich wieder ab und setze meinen Weg fort.
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

16

30.09.2018, 16:36

Henry
"Vor ein paar Stunden." beantworte ich die Frage meines Bruders und steige auf meine Maschine. Elijah wird es ähnlich gehen wie mir, auch wenn er eine andere Rolle in unserer Familie zu spielen hat. Er ist der 2. Geborene. Ich bin der Thronfolger. Das bedeutet, dass ich von Anfang an mit allem Betraut wurde und mein Vater alles daran gesetzt hat mich zu seinem Nachfolger heranzuziehen. Elijah dagegen wurde Größtenteils ignoriert. Der Glückliche... Wobei das bestimmt auch nicht einfach gewesen sein muss.
Man hört ihm jetzt zumindest an, dass er sich durchaus anstrengen muss die selbe Formalität in seine Stimme zu bringen wie ich es schon von Kindesbeinen an gelehrt bekommen habe.
"Vater will später eine Familien-Krisensitzung im Anwesen halten. Was hältst du davon wenn wir uns vorher bei Joe's treffen?"
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

17

30.09.2018, 20:57

Elijah

"Danke", sage ich und schließe kurz meine Augen. "Ich möchte nicht alleine dort hin. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wieso ich überhaupt herkommen musste. Es ist ja nicht so, als wäre ich ihnen jemals wichtig gewesen."
Ich fahre mir mit der Hand durchs Haar.
"In einer halben Stunde?"
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

18

03.10.2018, 21:39

Henry
Obwohl wir uns schon lange nicht mehr gesehen haben und uns sonst auch nicht wirklich nahe standen, ist er dennoch mein Bruder und ich komme nicht umhin mich ein wenig darauf zu freuen ihn zu sehen. Immerhin bin ich dann nicht ganz alleine und muss die Höhle des Löwen nicht alleine betreten.
"Halbe Stunde klingt gut." stimme ich ihm zu und merke erleichtert, wie meine Stimme langsam auftaut. "Bis später." damit lege ich wieder auf, stecke das Handy zurück und starte den Motor. Auf meiner Maschine fühle ich mich wieder um einiges besser und als der Wind mir ins Gesicht peitscht während ich über die Straßen meiner Heimatstadt jage, verdrängt das für einen Moment die düsteren Gedanken.
Kurze Zeit später komme ich bei Joe's an. Joe's ist eine eher heruntergekommenere Bar in der ich einen Großteil meiner Jugend verbracht habe - ganz zum Leidwesen meiner Eltern, die lieber gesehen hätten wie ich in gehobeneren Kreisen verkehre. Am Tag ist hier nicht viel los, was mir ganz gelegen kommt. Weniger Menschen die mich unverhohlen anstarren als wäre ich der Teufel höchstpersönlich. Oder besser dessen Sohn.
Ich lasse mich an einen Tisch in der Ecke fallen und bestelle mir mein zweites Bier des heutigen Tages. Etwas sagt mir allerdings, dass es nicht das letzte bleiben wird.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

19

04.10.2018, 20:51

Elijah

Ich brauche die halbe Stunde dort hin. Nicht, weil der Weg sonderlich lange ist, eher, weil ich mir fürchterlich viel Zeit lasse. Wozu sollte ich mich auch beeilen?
Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er mich wirklich sehen möchte oder ob er nur zugesagt hat, weil ich eben sein kleiner Bruder bin.
Als ich schließlich ankomme, entdecke ich ihn in einer Ecke und setze mich ohne ein Wort neben ihn. Kurz darauf wird mir ebenfalls ein Bier hingestellt, dass ich mit einem Zug leere.
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

20

07.10.2018, 19:10

Henry
Ich bin gerade bei der Hälfte des Bieres, als auf einmal die Türe aufgeht und mein kleiner Bruder sich neben mich an den Tisch setzt. Er bekommt ebenfalls ein Bier und zu meiner Überraschung leert er es in einem Zug. Ich sehe zu ihm rüber und komme nicht umhin leicht zu grinsen. "Ich erinnere mich noch dran wie du früher Stundenlang an einem Bier nippen konntest. Ist viel Zeit vergangen." ich trinke mein Bier ebenfalls leer und nicke dem Barkeeper zu, der sich erneut auf den Weg zu unserem Tisch macht. "Was sagst du? Eine Runde Whiskey? Ich brauch erstmal was stärkeres."
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!