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41

20.09.2018, 21:18

Ich auch nicht. Am Samstag haben die Kinder den Schwimmkurs und dann müssen wir noch einkaufen und dann ist der Tag schon fast vorbei :)


Evangeline:

Für einen Augenblick dachte ich, dass ich mich verhört hatte, doch so wie sie mich anblickte, wusste ich, dass sie ganz genau wusste, wer ich war. Aber ich wollte meine Tarnung nicht preisgeben und sie würde mich sicherlich in der jetzigen Situatio nicht angreifen. Denn, wenn er nicht in meiner Nähe war, konnte sie mir nichts.
"Patty." - Rosie ging auf die zu und schüttelte lächelnd den Kopf. "Ihr Name ist Eve." - berichtigte sie ahnungslos ihre Freundin.
"Oh, entschuldigen Sie bitte, Eve." - Patricia streckte mir ihren Arm entgegen.
"Ist nicht schlimmt. Viele nehmen an, dass Eve nur eine Abkürzung für Evangeline oder Evelynn ist." - leichthin tat ich die ganze vermeidliche Verwechlung mit einer Handbewegung ab. "Sehr erfreut Sie kennen zu lernen." - sagte ich dann und ergriff ihre Hand. Sie war stark, sehr sogar und auch ich drückte etwas fester zu, während ich noch immer lächelte.
"Eve kannt sich bestens in der griechischen Geschichte aus." - ergriff Liam das Wort und ich hörte Stolz in seiner Stimme.
"Das ist sehr schön, ich habe einige Stücke, dich gerne auf der Auktion versteigern würde und ich habe das Gefühl, dass mein guter Freund, der sich diese angesehen hatte, den wahren Wert der Sachen nicht richtig eingeschätzt hat." - sagte Patricia und ließ meine Hand los. Sie ging dann zum Sofa und nahm eine schwarze Tasche. Sie zog ein paar Fotos aus der Tasche und übergab sie an mich.
"Das sind ein paar sehr schöne Stücke dabei." - bemerkte ich anerkennend, als ich mir die Fotos angesehen hatte. Ich kannte die Sachen, die dort auf den Bildern abgebildet waren. Es waren Waffen und auch Teile der Rüstung von Gladiatoren des Olymps.
***Urlaub**** 8)

42

20.09.2018, 21:31

Man braucht auch nicht immer Aktion ^^ Das klingt schon nach einem ausgefüllten Tag :)

Achilléas

Morgen früh würde ich den Brief in den Briefkasten werfen. Ich öffnete den kleinen Kühlschrank und dort gab nichts. Außer ein einsames Stück Käse, der schon am Rand ausgetrocknet aussah. Ich schloss den Kühlschrank wieder zu und aß trocken eine Toastscheibe. Jetzt hatte ich nichts mehr zu Essen, aber das kümmerte mich wenig. Ich brühte mir meinen Schwarztee auf und setzte mich auf dem Boden hin. Auf meinem Schoß lag ein neuer Zeichenblock und ich beschloss heute mit Kohlestift zu zeichnen. Einen Moment schwebte meine Fingern über das weißes Papier und dann ließ ich mich einfach von meine Gefühle, die irgendwo in mir waren, leiten. Grobe Striche erschienen auf dem Weiß, dann wurden sie feiner und verbanden sich miteinander, stoßen wieder auseinander und wurde schließlich zu einem Ganzen. Es wurde zu einer Form und die Form ließ sich in eine kleine Gestalt verwandeln. Sie bekam weibliche Kurven und ihr Haar flatterte wild im Wind. Sie sah aus, als würde sie davonrennen, direkt in der Nebelwelt, die ich zeichnete. Dann erschien etwas Dunkles, zuerst sah es wie eine Schlange und dann entpuppte sie sich als einen Schal aus der Nahperspektive. Eine männliche Hand aus der untere Ecke versuchte nach ihr zu Greifen oder nach der Frau. Das war nicht deutlich. Diese Hand gehörte mir. Die Umgebung waren unerkenntliche Gebäuden. Sie lagen alle in Schatten. Langsam erwachte ich aus diesem Trance und betrachtete das Bild. Diese Frau....Ich berührte ihre entfernte Gestalt. Ihr Haar. Sie erinnerte mich an das goldbraunes Haar der Frau von heute. Der Schal. Was hatte er damit zu tun? Vielleicht weil der Duft meine schlafende Sinnen geweckt hatte? Seufzend klappte ich den Zeichenblock zu und legte mich auf die Matratze hin. Betrachtete die Bilder der Frau aus meine Träume. Schlagartig wurde mein Herz schneller. Wieder griff ich nach dem Zeichenblock und öffnete die neue Zeichnung. Sie....sie sah verblüffend der Frau aus meine Träume ähnlich aus. Zufall?


43

20.09.2018, 21:50

Das wird es. Ich hoffe, es wird nicht zu viel :)


Evangeline:

In Patricias Anwesenheit fühlte ich mich unwohl und ich atmete tief durch, als ihr Handy klingelte und sie sich entschuldigte. Sie verließ den Raum und zog die dunkle Aura, die sie zu umgeben schien, mit sich. Das Zimmer wurde sofort heller.
Als Patricia wiederkam, steckte sie ihr Handy direkt in die Tasche.
"Ich muss los." - entschuldigte sie sich und nahm ihre Tasche. "Vielen Dank, Eve, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben." - erneut dieser Blick, der mich durchbohrte. "Ich wünsche einen schönen Tag und ich hoffe, dass wir und bei der Auktion in zwei Tagen sehen." - sie lächelte mich an, umarmte Liam und Rosie und verließ das Haus.
Jetzt fühlte ich, wie die Anspannung von mir fiel und ich konnte mich auch zu einem Lächeln durchringen.
"In das Haus am Wendekreis hinten, wird wohl jemand einziehen." - informierte Rosie uns. "Lydia, die es für die vorherigen Besitzer verkaufen sollte, meinte heute, es wäre ein junger Mann, der das Haus kaufen möchte." - plauderte sie.
Könnte es sein, dass auch er wieder nach London zurückgekehrt war? Ich hatte mich aus seiner Erinnerung gelöscht, doch er erinnerte sich nach wie vor an seine Wohnorte, seine vorherigen Leben, die er hier in London geführt hatte.
War das auch der Grund, warum eine Gesandte hier war?
Das war nicht gut, ganz und gar nicht gut.
Aber es gab noch keinen Grunf kopflos die Stadt zu verlassen. Immerhin konnte er sich an mich nicht erinnern und so würde er auch nicht nach mir suchen und ich würde mir eher einen Arm abhacken, um ein Treffen mit ihm zu provozieren. Denn genau darauf warteten die Gesandten. Doch diesen Gefallen würde ich ihnen nicht tun.
***Urlaub**** 8)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Raindrop« (20.09.2018, 21:56)


44

20.09.2018, 22:13

Na toll, meine Antwort ist weg -.- Die Seite hatte plötzlich nicht mehr funktioniert, weil ich versehentlich beim Abschicken auf eine andere Taste gedrückt habe. ArrrgsXD Also nochmal von vorne: Dann hoffe ich für dich, dass nichts Dazwischen kommt:) Gehe offline, gute Nacht :)

Achilléas

Bestimmt hatte mein Gehirn da was zusammengesponnen, weil ich in letzter Zeit wieder intensiver an die gesichtslose Frau aus meine Träume dachte. Ich klappte das Zeichenblock zu und drehte mich auf die Seite. Mittlerweile war es schon abends geworden. Als Unsterblicher musste man auch schlafen, auch wenn man länger die Nächte durchhalten konnte. Aber ich konnte nur 100 Prozent geben, wenn mein Körper auch Ruhe abbekam. Meine Augen schlossen sich. Tief atmete ich ein und wieder aus, eine alte Atemübung, die mir beim Einschlafen half. Meine Atemzügen wurden immer ruhiger und irgendwann war ich eingeschlafen.
"Achilléas", flüsterte aus der Ferne eine weibliche Stimme und im Halbschlaf richtete ich mich auf. Es war lange her, dass Jemand nach meinem ersten Namen rief. Doch dann merkte ich, dass ich alleine in meiner Wohnung war. Mein eigener Verstand hatte mich getäuscht. Mit einer Hand fuhr ich durch das Haar und ließ mich auf dem Rücken fallen. Da die Gardinen nicht zu war, schien der Mondlicht durch das Fenster und in Halbschatten konnte ich die Bilder der gesichtlose Frau aus meine Träume erkennen. Plötzlich überkam mich eine tiefe Sehnsucht, die beinahe schmerzte. Es war beinahe wie das Brennen von gestern und heute. "Du fehlst mir", flüsterte ich mit eine raue Stimme. Wie konnte ich eine Person vermissen, die ich gar nicht kannte? Vielleicht fühlte ich mich heute ein bisschen einsam. Vielleicht bekam ich doch Depressionen. Das Seelenleben war viel anders, als die Gesundheit des Körpers. Ich legte ein Arm über meine Augen und versuchte diese Frau aus meine Gedanken zu verbannen. Sie sollte aufhören mich zu quälen. Irgendwann weit nach Mitternacht fand ich endlich wieder den Schlaf, wenn auch unruhiger als vorher.


45

20.09.2018, 22:32

Das kenne ich :/ Passiert mir auch öfters. Trotzdem ein sehr schöner letzter Beitrag für heute :thumbsup:
Gute Nacht :)


Evangeline:

Am weiteren Gesprächsverlauf zwischen Rosie und Liam nahm ich nicht mehr teil und hörte auch nur mit einem halben Ohr zu.
Zu gerne hätte ich erfahren, ob er es tatsächlich war, der sein altes Zuhause wieder kaufen wollte. Ich wusste, wie viel ihm dieses Haus bedeutete und so manche Leben hatten wir dort verbracht, bevor die Trennung kam.
Direkt am ersten Tag, als ich nach London zurückkehrte, kam ich in diese Straße und hatte mir das Haus angesehen. Das Gebäude hatte vieles mitgemacht und doch erkannte ich noch das Hause zu ihm, was es für mich war. Es schmerzte mir, dort an der Straße zu stehen und mich von den Erinnerungen einnehmen zu lassen, die ich mit diesem Haus verband. Dort empfand ich Schmerz, Trauer, Glück und Liebe. Und jetzt bliebe mir nur der Schmerz.
Aus diesem Grund hatte ich mich nie wieder in diese Richtung verirrt. Und auch, weil ich mir schon gedacht hatte, dass er dieses Haus ebenfalls aufsuchen würde, wenn er wieder nach London zurückkehrte.
"Eve?" - Liam sah mich an. Ich blickte ihr verwirrt an. "Ich habe gefragt, ob ich dich nach Hause bringen soll." -
"Ja, das wäre toll." - antwortete ich mit einem Lächeln und erhob mich. "Es war sehr nett Sie kennen gelernt zu haben, Rosie." - sagte ich dann zu Liams Mutter, die mich sofort in die Arme schloss.
"Ich habe mich auch sehr gefreut, die Frauen kennen zu lernen, von der mein Sohn pausenlos spricht." - meinte sie und zwinkerte Liam zu.
"Mutter." - entgegnete er vorwurfsvoll.
Liam und ich verließen das Haus und fuhren dann in Richtung Stadtmitte, wo unser Wohnhaus sich befand. Liam parkte vor dem Haus und wir stiegen aus.
"Wollen wir vielleicht noch etwas essen gehen?" - wollte Liam wissen.
"Tut mir leid." - entschuldigte ich mich. "Ich ... muss noch etwas für die Arbeit vorbereiten. Ich darf den Artikel über die Wiedereröffnung des Museums schreiben." - erklärte ich ihm.
"Das ist toll." - sagte er, schien es aber nicht ernst zu meinen. "Wir sehen uns morgen." - verabschiedete er sich dann, als wir sein Stockwerk erreicht hatten. Er beugte sich zu mir runter und küsste mich auf die Wange. Anscheinend hatte er es verstanden, dass ich von ihm nicht auf den Mund geküsst werden wollte.
Ich winkte ihm noch zu und ging dann die Treppe hoch zu meiner Wohnung.
Es war zwar früher Nachmittag, aber trotzdem fühlte ich mich hundemüde. Im Schlafzimmer zog ich mich aus und legte mich in Unterwäsche einfach ins Bett. Ich kuschelte mich in meine Decke und schlief auch direkt ein.
Wie auch in der Nacht davon, träumte ich von ihm. Ich rief seinen Namen und spürte seine Lippen, seine Händer auf meinem Körper, bevor ich aus meinen Armen gerissen wurde.
Schweißgebadet schreckte ich aus dem Schlaf, mit seinen Namen auf meinen Lippen.
***Urlaub**** 8)

46

21.09.2018, 20:56

Achilléas

Ich wachte vor dem Wecker auf und fuhr mit beiden Hände über meinem Gesicht. Die Nacht war beschissen gewesen. Ich war kaum zur Ruhe gekommen, sie war wieder in meine Träume erschienen und langsam machte es mich wahnsinnig nicht zu wissen, wer sie war. Warum diese gesichtslose Frau mein Innenleben durcheinander bringen konnte und warum ich plötzlich so....sentimental drauf war. Ich richtete mich auf und im Badezimmer sah ich, dass ich mich wieder rasieren musste. Aber als ich nach dem Rasierer griff, legte ich es wieder beiseite. Ich hatte keine Lust dazu. Warum sollte kein Henry Parker mit einem Bart geben. Da ich nichts mehr zu Essen hatte, verließ ich die karge Wohnung ohne Frühstück. Ich machte mich auf dem Weg zum Museum und verstauchte meine Hände in die Taschen meines Mantels. Dabei stieß meine rechte Hand auf den weichen Stoff. Ich nahm den Schal raus. Den hatte ich beinahe vergessen. Ich blieb stehen und musterte ihn eingehend. Er war aus weichem Stoff, wie ich es vermutete vielleicht sogar Kaschmir. An einer Ende in eine kleine Ecke bemerkte ich eine graue Naht. Sie wurde fast von dem schwarzen Stoff verschluckt, sodass man sie nicht sofort entdecken konnte. Es sah wie ein kleiner Insekt mit Flügeln aus, vielleicht von einer Marke. Doch als ich genauer hinschaute, war es gar kein Insekt. Sondern eine umgekippte Acht, das Symbol für die Ewigkeit und genau in der Mitte sah die Form wie eine Sanduhr aus. In den linken Kreis der Unendlichkeitssymbol war ein E. zu lesen und in den rechten Kreis ein A. Ich konnte eins zu eins rechnen, der Schal war vermutlich ein Liebesgeschenk gewesen. Die Initialen waren bestimmt die Anfangsbuchstaben der zwei Liebende, die ihre Liebe für die Ewigkeit beschworen hatten. Daher die Unendlichkeitssymbol und die Sanduhr sollte wohl symbolisieren, dass sie immer zusammenblieben wollten, ob in gute oder in schlechte Zeiten. Jedenfalls nahm ich es an. Da dieser Schal vielleicht einen emotionalen Wert besaß, würde die Besitzerin ihn sehr vermissen. Ich glaubte kaum, dass sie ihn absichtlich verloren hatte. Der betörender Duft hatte noch zu frisch an den Stoff gehaftet. Hier war die Frage welche der Buchstabe Ihres war. Aber ich würde sie sowieso nicht finden und warum sollte ich es auch wollen. Ich würde bloß herausfinden wem diesen Duft gehörte, aber dennoch wissen, dass sie bereits Jemanden gehörte und außerdem mied ich solche zwischenmenschliche Dinge. Normalerweise interessierte ich mich kaum für sowas.


47

21.09.2018, 21:16

Evangeline:

Ich wischte die Tränen, die in Strömen über mein Gesicht floßen weg und stand auf. Es war kurz nach Mitternacht, doch ich würde sicherlich nicht mehr einschlafen können.
Nach einer langen warmen Dusche, hüllte ich mich in meinen Bademantel und ging in die Küche. Ich schaltete die kleine Lampe über dem Herd an und machte mir einen Kaffee, in den ich Milch und Zucker kippte. Ohne diese beiden Zutaten würde ich das Zeug sicherlich nicht runterkriegen. Mit der Tasse setzte ich mich auf die Couch und starrte in die Dunkelheit.
Nun ja, ich nahm an, dass es nach Jahren einfach sein würde, an ihn zu denken und es würde nicht mehr so schmerzen. Aber ich hatte mich getäuscht und wie. Es war tat immer noch so weh, wie an dem Tag, als ich ihm die Erinnerung genommen hatte.
Es war ein verregneter Herbsttag im Jahr 1962 und wir hatten es gerade so geschafft, den Gesandten zu entkommen. Er war schwer verletzt und ich wusste, dass er sterben würde, wenn ich ihn nicht in ein Krankenhaus schaffen würde. Mit der letzten Kraft brachte ich ihn in die Notaufnahme, wo er direkt auf eine Bare geladen und in den Op-Raum gebracht wurde. Vor der Tür mit der Aufschrift "Zutritt für Unbefugte verboten" musste ich stehen bleiben.
Nach 12 Stunden kam endlich der Arzt und er machte mir nicht allzu viele Hoffnungen. Die Verletzungen waren schwerwiegend.
"Kann ich zu ihm?" - hatte ich den Arzt gefragt und er nickte. Ich betrat den Raum und sah ihn da liegen, angeschlossen an unzählige Maschienen, die Geräusche von sich gaben, die mir Angst machten.
Tränen rannten über mein Gesicht, als ich an das Bett trat und ihm meine linke Hand auf die Stirn legte. Ich schloss die Augen und absorbierte seine Erinnerung. Ich filterte sie in meinem Kopf und gab an ihm das weiter, was notwenig war. Mein Gesicht löschte ich, damit er nicht nach mir suchte.
Als ich die Hand wieder zurückzog, schloss sich die Knospe des Schlafmondes auf meiner Handfläche wieder.
"Leb wohl." - sagte ich noch zum Abschied und verließ das Krankenhaus. Seine Kraft und Unsterblichkeit würde zu ihm zurückkehren, wenn ich weit weg von ihm war. Und so setzte ich mich in den Flieger und reiste ans andere Ende der Welt, damit er weiterleben konnte.
***Urlaub**** 8)

48

21.09.2018, 21:26

Guten Abend :)

Achilléas

Ich erreichte das Museum und diesmal war ich alleine in dem Atelier, wie gewöhnlich um diese Zeit. Die jetzige Werke waren nur Kleinigkeiten. Die Verbesserungen waren eine schnelle Sache. Nach eine halbe Stunde erschien meine Kollegin Paige summend. "Guten Morgen", begrüßte sie mich, zog ihr Kittel an und dann wurde es wieder still. Was ungewöhnlich war, denn normalerweise fing sie an unentwegt nerviges Zeug zu reden und dauernd brachte sie irgendwas mit. Doch dieses Mal schien sie nur für sich was mitgebracht haben. Ich zog ein Augenbraue hoch, dann zuckte ich mit der Schulter. Die Launen der Frauen war ein Mysterium, schon damals und heute hatte sich auch daran nichts geändert. Ich konzentrierte mich wieder auf die Vase, die mich künstlerisch nicht herausforderte. Es war beinahe schon langweilig, selbst ihre Geschichte war nicht interessant genug. Aber dennoch wurde sie gerade noch gewürdigt, weil sie aus eine frühere Zeit stammte. Die Menschen sammelten gerne Dinge von der Vergangenheit, insgeheim klammerten sie alle daran, weil sie sich vor der Zukunft fürchteten. Die Stücke der Vergangenheit zeigte, wie vergänglich alles sein konnte und dass vielleicht nur einige materielle Dinge die Zeiten überstehen konnte. Das wiederum gab den Menschen ein bisschen Mut. Mut, etwas zurücklassen zu können, wenn sie nicht mal mehr da waren. Dass sie Spuren hinterlassen konnten, um zu beweisen existenziell gewesen zu sein. Nach zwei Stunden war es immer noch ungewöhnlich ruhig, nicht mal murmelnde Selbstgespräche von Paige. Ich musste zugeben, dass es schon ein wenig irritierend war, weil es nicht zu ihrem Typ passte. "Ist was?", bemerkte sie meinen Blick. "Nein. Ich wusste nur nicht, dass du ruhig sein kannst", meinte ich und widmete mich einer Schale. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sie ein wenig mit den Augen rollte: "So schlimm bin ich doch nicht." Naja, da würde ich was Anderes behaupten.


49

21.09.2018, 21:42

Hallo :)


Evangeline:

Dieses Erlebnis war vor 50 Jahren und doch konnte ich mich an jedes Detail erinnern, als wäre es gestern gewesen. Erneut fingen meine Augen an zu brennen und das brachte neue Tränen.
"Hör auf." - befahl ich mir selbst. "Das war deine Entscheidung und das war die einzige richtige Entscheidung." - versuchte ich mich weiterhin zu überzeugen. Ich erhob mich und brachte die leere Tasse in die Spüle. Zu gerne hätte ich ihn jetzt in meiner Nähe und dachte mit Bedauern an den Schal, den ich heute verloren hatten. Nicht mal das war mir von ihm geblieben.
Bis zum Klingeln meines Weckers war noch viel Zeit und so legte ich mich wieder ins Bett und zwang mich die Augen zuzumachen. Ab und an fiel ich in einen Dämmerzustand.
Am nächsten Morgen fühlte ich mich ausgelaugt und krank, obwohl das letztere gar nicht möglich war. Ich zog mich an und ging in die Redaktion. Mein Fach quoll wie immer über vor Briefumschlägen.
Ich plauderte kurz mit Tammy und ging dann in mein Büro. Heute musste ich noch mit Ron sprechen und einige Information über das Museum sammeln für den Artikel.
Doch etwas anderes lag mir auf der Seele.
"Liebe Leser, heute brauche ich eure Hilfe. Am Mittwoch habe mich meinen Schal verloren. Er wurde mir vor dem Cafe "Esmeralde" vom Wind vom Hals gerissen und fortgetragen. Dieser Schal ist eine Erinnerung an einen besonderen Menschen und ich hänge sehr an dem Stück. Er ist schwarz und ist aus Kaschmier. An einem Ende befindet sich ein Unendlichkeitssymbol mit den Buchstaben A und E. Bitte helft mir ihn wiederzufinden und diese besondere Erinnerung an einen ganz wichtigen Menschen zu erhalten. Danke, eure Eve."
Ich las mir den Text nochmal durch. Am später Nachmittag gab ich diesen Hilferuf mit dem Antworten der Post zum Druck.
***Urlaub**** 8)

50

21.09.2018, 21:58

Wie geht es dir? :)

Achilléas

Nach ein paar Stunden machte Paige Pause und tippte irgendwas auf ihrem Handy, aber ich hingegen arbeitete weiter. Ich brauchte keine Pause und dadurch, dass ich keine Pausen machte, konnte ich auch früher gehen. "Oh!", rief sie plötzlich und sah mitleidig ihren Handy an. "Eve hat ihren Schal verloren, der für sie was ganz Besonderes ist, weil es ein Geschenk von einem wichtigen Menschen gewesen war", erklärte mir Paige ohne dass ich sie gefragt hatte. Da war wohl die Ruhe dahin. Mein Mundwinkel zuckte leicht, unauffällig und ich wollte weiterarbeiten. Doch dann hielt ich inne. Moment mal. Verlorener Schal. Etwas ganz Besonderes. Eve. E. wie Eve. "Ist es zufällig ein dunkler Schal mit Kaschmir, die ein Unendlichkeitssymbol und Sanduhr hat mit den Initialen E. und A.?", fragte ich sie trocken. Ihre grünbraune Augen sahen mich staunend an: "Ja!" "Tja, dann habe ich ihn wohl gefunden", ich arbeitete weiter. "Was? Moment. Du hast den Schal?!", rief sie aufgeregt. "Das habe ich dir doch gesagt", schüttelte ich den Kopf. "Wow. Da wird sie sich freuen!", meinte sie aufregt und ich durfte mir eine halbe Stunde anhören was für eine tolle Autorin Eve war, insbesondere zum Thema Liebe. Und so weiter. Jedenfalls erfuhr ich so Einiges über diese Journalistin. Also was das Berufliche anging. "Du muss unbedingt ihr den Schal zurückgeben", meinte Paige. "Ich habe am Wochenende keine Zeit", meinte ich. "Was?! Henry, Mensch! Der Schal bedeutet ihr doch was!", sagte Paige in einem ernstem Ton. "Sie kann ihn ja am Montag im Museum abholen. Ich muss jetzt los", beendete ich meine Arbeit und räumte auf. Paige seufzte: "Okay, ich schreibe ihr das mal. Du bist echt eine Nummer für sich."


51

21.09.2018, 22:16

Gut, bin echt froh, dass es WE ist :)
Wie geht es dir?


Evangeline:

Auch wenn ich diesen Aufruf gestartet hatte, so hatte ich wenig Hoffnung, dass ich den Schal wiederbekommen würde. Ich hatte nicht viele Erinnerungsstücke an ihn behalten, aber dieser Schal, es begleitete mich schon seit Jahren.
In einer kleinen Botique in Rom hatten wir ihn entdeckt und er hat mir ihn gekauft, obwohl in lautstark protestiert hatte. Er hatte viel Geld gekostet. Er war einfach in den Laden reinspaziert und als er rauskam, hatte er mit den Schal um den Hals gelegt, um mich an sich zu ziehen und zu küssen. Sogar bei der Erinnerung an diesen Kuss, kribbelten es an meinen Lippen.
Es war Freitag und ich saß in meinem Büro. Gerade hatte ich ein Telefonat mit Liam geführt, da er mich nochmal an die Auktion erinnern wollte. Unsere Beziehung kühlte sich immer mehr ab und ich nahm an, dass wir uns bald nich mehr treffen würden. Nach dem misslungenen Kuss war es vorbei. Auch Liam schien es zu merken und es gab keinen Annäherungsversuche mehr seinerseits. Einerseits machte es mich traurig, dass er so schnell aufgab, aber andererseits war ich froh, dass ich diese Liaison ohne Theatralik und große Dramen beenden konnte.
Mein Arbeitshandy gab einen Ton von sich, was eine eingehende Nachricht verkündete und ich blickte auf das Display. Als Thema war meine Aufruf aufgeführt. Ich setzte mich gerade hin und öffnete die Nachricht.
"Liebe Eve, wie es aussieht hat mein Arbeiskollege dein Schal gefunden. Am Montag kannst du ihn im Museum of London abhole. Liebe Grüße Pru." - stand doch geschrieben.
***Urlaub**** 8)

52

21.09.2018, 22:26

Auch gut, aber etwas müde und ich bin ebenfalls froh endlich Wochenende zu haben:D

Achilléas

Ich tastete nach dem Schal in meiner Tasche, als ich das Museum verließ und zog meine Hand zurück. Ich benahm mich momentan total dämlich, aus egoistischen Gründen wollte ich nicht sofort den Schal zurückgeben, nur weil der Duft irgendwas in mir ausgelöst hatte. Wenn das nicht mal verrückt klang. Gehörte das zum Depression dazu? Ich kam bei meiner Wohnung ab und begann in den nächsten Stunden alles auf dem Speermüll zu werfen. Bis auf meine Kartons mit den wichtigen Sachen. Die verfrachtete ich in den Anhänger meines Auto. Ich besaß ein Fahrzeug, aber nutzte ihn zurzeit kaum. Ich bewegte mich lieber, das gab mir genügend Freiraum. Aber ein Auto brauchte ich dennoch, wenn ich irgendwohin musste. Wie zum Beispiel auf einer Auktion oder wenn es Zeit war wieder zu gehen. Das Auto war ein unauffälliges, schlichtes Modell. Relativ zeitlos. So fiel es auch nicht auf. Ich steckte den Schlüssel in einem Umschlang und warf es in den Briefkasten, damit der ehemaliger Vermieter den Schlüssel erhielt. Dann fuhr ich los. Zu meinem neues Zuhause.


53

21.09.2018, 22:37

Ich auch, echt fertig :)


Evangeline:

Diese Nachricht gab mir wieder Hoffnung, doch ich versuchte diese etwas einzudämmen, denn ich hatte Angst enttäuscht zu werden. Weiterhin versuchte ich mich ich Geduld zu üben, um nicht sofort aufzubrechen und zum Museum zu eilen, um zu schauen, ob es tatsächlich mein Schal war.
Ich schrieb an Pru und bedankte mich für ihre Aufmerksamkeit und auch die Antwort. Dann schrieb ich noch, dass ich am Montag eher beim Museum bin, um über die Wiedereröffnung zu schreiben und bei dieser Gelegenheit auch den Schal holen würde.
Meine Laune besserte sich und auch der Regen, der erneut gegen die Fensterscheibe schlug konnte den keinen Abbruch tun.
Um 16:00 Uhr machte ich heute Feierabend, weil ich mir noch ein Kleid für die Auktion besorgen wollte und dann kaufte ich mir einen Burger und ging nach Hause.
***Urlaub**** 8)

54

21.09.2018, 22:48

^^ Gehe offline, gute Nacht :)

Achilléas

Der Regen trommelte gegen die Frontscheibe und ich musste den Scheibenwischer einstellen. Ich mochte diese Teile nicht, sie störten einfach meinem Blickfeld und das Quietschen konnte nervig werden. Das ruhige Villa-Viertel lag auf der andere Stadtseite und somit musste ich wahrscheinlich zukünftig mit dem Auto zur Arbeit fahren. Es sei denn ich stand sehr früh auf, um zu Fuß auf die Arbeit zu erscheinen. Aber das kam mir unsinnig vor. Ich erreichte die Villa, in der ich schon einst gelebt hatte. Es waren keine Menschen draußen. Also auch keine neugierige Nachbarn. In strömender Regen brachte ich schnell die Kartons in die Villa, bevor sie nass wurde. Aber der Weg dahin war nicht lang, denn man hatte auf der rechte Seite des Vorgartens eine Auffahrt gebaut und darauf ein Carport.
Dann ging ich in die Villa hinein und dachte nach, ob ich noch einkaufen fahren sollte. Doch dann entschied ich mich dagegen und verschob es auf Morgen. Also suchte ich im Internet nach Lieferservice und wählte mal eine Pizza, dazu Cola. Dann setzte ich mich auf dem cremefarbenes Sofa hin und starrte den leeren Kamin an. Hier war ich also. Nach 50 Jahren war ich wieder in der Villa.


55

21.09.2018, 22:58

Ich auch, Gute Nacht :)


Evangeline:

In der Stille und Dunkelheit meiner Wohnung aß ich den Burger und trank dazu Kaffee. Ein normaler Mensch würde das nicht tun, aber ich war nicht normal und Magenverstimmung würde ich auch nicht bekommen.
Nach der Mahlzeit warf ich die Verpackung in den Mülleimer und stellte die Tasse in die Spüle. Dann nahm ich ein Buch in die Hand und machte es mir auf dem Sofa bequem. In meinem Leben hatte ich schon unzählige Bücher gelesen und ich wurde es immer noch leid, zu lesen. Ich besaß keinen Fernseher, weil ich das Leid der Erde mir nicht antun wollte. Mit meiner Kraft fühlte ich mich schuldig, wenn irgendwo Krieg herrschte und ich dort eigentlich für Ordnung sorgen könnte, es aber nicht tat. Früher hatte ich mich eingemischt, aber die Menschen waren so dumm, dass sie immer irgendwo Kämpfe ausfechten mussten, kaum hatte man das eingedämmt. Es war traurig, aber ich wollte nicht mehr. Im Krieg gab es keine gute und böse Seite, immer starben Menschen, die mit dem Krieg selbst nichts zutun haben wollten.
Und die Bücher waren für mich ein Zufluchtsort in eine andere Welt.
Am Samstag begann mein Tag mit einem Spaziergang. Ich aß ein Brötchen beim Bäcker um die Ecke und kaufte einpaar Lebensmittel für die nächste Woche ein.
***Urlaub**** 8)

56

22.09.2018, 17:38

Achilléas

Die Wände des Wohnzimmers wurden sandfarben gestrichen, sodass der Raum eine helle, freundliche Ausstrahlung besaß. Es wirkte einladend. Die Decke war weiß und als Kontrast wurde der das rotbraune Parkett erhalten. Zu den Farben passte das cremefarbene Ecksofa gut. Darauf würden circa 4 Personen passen und es ließ sich gut sitzen.Dazu gab es in gleicher Farbe und Stil zwei Sesseln. Die Sitzflächen wurden mit Kissen ausgestattet, dessen Farben mich an Cappuccino erinnern ließ. Hier wollte man Kontraste herstellen. Auf dem Sofa lag noch zusammengefaltet eine braune Decke aus Schaffell. Vor den Sitzflächen stand ein goldbrauner Wohnzimmertisch, bestehend aus echtem Holz und er besaß eine eigenwillige Form. Es sah beinahe wie ein übergroßer Tintenfleck aus, nur ein wenig runder und weniger herausragende Striche. In der Mitte des Tisches war ein rundes Glas, sodass man auf dem Boden gucken konnte. Unter den Sitzflächen gab es ein weißer Teppich mit vielen langen Fransen, sodass es fast wie ein Fell eines Tieres aussah. Die Füße würden nie frieren können.
Vor mir war die Wand nicht sandfarben, sondern bestand aus graugeblichen mit ein paar leichte Braun- und Weißtönen Steine, die dem Kamin ähnelte. Es war der eckige Kamin, den ich auch schon vor 50 Jahren kannte. Er stand mittig und die große Öffnung war auf Oberschenkelhöhe. Was an ihm neu war, war das weiße rundliche Steinregal unter ihm, die sich an ihm schmiegte. Dann ging sie links gerade an der Wand weiter, sie war circa 2 Meter lang. Diese wiederholte sich auch über ihm in einem kleinen Abstand. Das war definitiv eine individuelle Anfertigung. Gleich rechts neben dem Kamin in einem Abstand stand der Fernsehen auf dem gleichen Regal.Dieser war nur gerade und nur so lang, sodass der Fernsehen darauf passte. Darunter gab es zwei weitere Regale für den DVD-Player und für Anderes. Direkt darunter stand dann ein längliches, geschlossenes schwarzes Regal, wo man zum Beispiel DVD’s verstauchen konnte.Und auf der linke Seite gab es weiter höher noch ein solches weißes Steinregal, dort wurde auf ihre untere Seite drei kleine runde, flache Leuchtlampen angebracht. Über das Regal, das über dem Kamin war, gab es jeweils rechts und links auch ein Leuchter. Diesmal in Glasform und es war auch so groß wie ein Glas. Sie ragten ein wenig aus der Wand heraus, da sie mit einem schwarzen Halter gehalten wurden. Dann gab es im Wohnzimmer noch ein paar Regale und verglaste Schränke, deren Farbe dem Fußboden glichen. Rechts waren die Fenstern mit Vorhängen in einem hellen Kaffeebraun. Sah wie Cappuccino aus. Es klingelte an der Tür und ich beendete meine studierende Beobachtungen. Auf der linke Seite befand sich die große, hölzerne Wohnzimmertür. Sie kannte ich auch von damals. Wie gesagt, alle Holzelemente wurden so gelassen und nur geschliffen. Scheinbar hatte die Nachgänger sich gut um die Villa gekümmert.Jedenfalls ging ich in den breiten Flur und bog gleich rechts ab. Der Eingangsbereich war kreisrund, da dort der Erker war. Geradeaus ging ich weiter und öffnete die massive, moderne Tür. Meine Bestellung war da, ich zahlte und gab ihm auch Trinkgeld. Schließlich schloss ich die Tür und drehte mich um. Hier gab es eine Garderobe, dafür waren die Haken auf einer Seite da und auf der andere Seite passte das rundliche Schuhregal passte sich der Umgebung an. Auf dem Regal waren aufeinander farblich abgestimmte Sitzkissen verteilt. Der Eingangsbereich, sowie der Flur wurde neutral gestrichen. Ich verließ den Erker, auf der rechte Seite befand sich der kleine Salon. Aber ich wollte ins Wohnzimmer und somit ging ich in den linken Raum hinein. Ich aß die Pizza auf und als ich auch die Cola leer getrunken hatte, beschloss ich meine persönliche Sammlungen in den Wohnzimmer zu verteilen. Es waren allesamt griechischer Abstammung, die ich für mich selbst behielt. Der einzige Verrat über meine wahre Herkunft. Es waren Gemälden, Artefakten und auch ein paar Bücher, sowie Schriftrollen. Es dauerte lange bis ich entstaubt hatte und für sie die passende Plätze im Wohnzimmer fand. Doch jetzt sah der Raum ein wenig griechisch aus und man spürte die alte Geschichten in der Luft schweben. Ich beschloss auf dem Sofa zu schlafen. Diesmal konnte ich ruhiger schlafen, auch wenn die gesichtslose Frau mich in dem Traum erfolgte. Aber irgendwie war er anders. Friedlicher. Als wäre ich jetzt angekommen.
Ich wachte mit den Sonnenlicht auf und ging in das kleine Badezimmer, was hinten rechts lag.
Das Waschbecken war sehr modern und groß, auch die Toilette. Ich wusch mich und entschied mich, mich zu rasieren. Aus einem Karton fand ich meine Klamotten. Ich zog mir ein weißes Shirt an, darüber ein blaukariertes Hemd, was ich offen ließ und eine dunkle Jeans. Dann beschloss ich einkaufen zu gehen, irgendwie hatte ich Lust bekommen den Kühlschrank voll zu machen. Ich spürte eine seltsame Energie in meinem Körper. Hm, hatte ich etwa eine manische Depression? Auf und Ab?


57

22.09.2018, 20:31

Evangeline:

In meinem Einkaufskorb landete auch Schokolade mit Chiliflocken. An sich mochte ich nichts süßes, aber diese Schokolade aß ich sehr gerne. Diese Geschmackexplosion war einfach himmlich. Zuerst die bittere Schokolade und dann dieser scharfer Geschmack von Chili auf der Zunge. Auch jetzt, während ich darüber nachdachte, sammelte sich der Speichel in meinem Mund.
Schnell huschte ich weiter zu den Dosen. Ich kochte nicht gerne, also packte eine einpaar Fertiggerichte ein, die mir vom Bild auf den Dosen zusagten.
Ich packte noch ein Flasche Rotwein ein und noch Wasser.
Mein Blick fiel auf den Korb in meiner Hand und ich fand, dass es für die nächste Woche reichen würde. Während der Woche aß ich eher auswärts in der Nähe des Büros. Und abends reichte mir eine Tasse Kaffee.
An der Kasse legte ich meine Einkäufe auf das Band und lächelte den Verkäufer nett an, denn er tat es auch. Die Kasse piepte als der junge Mann die Produkte über den Scanner zog. Eine weitere Mitarbeiterin des Supermarkts packte die Sache in Papiertüten.
Nachdem ich bezahlt hatte, verließ ich mit den Einkäufen den Laden. Draußen regnete es und ich seufzte.
Na toll, dachte ich, als ich unter dem Vordach des Supermarkts stehen blieb und Ausschau nach einem Taxi hielt.
***Urlaub**** 8)

58

22.09.2018, 20:38

Achilléas

Der Regen trommelte auf dem Dach meines Autos und die Scheibenwischer quietschten auf dem Fensterfront. Ich musste aus dem Villa-Viertel herausfahren, um einen Supermarkt in der Nähe zu finden. Mit dem Auto war es nicht weit, als mein Handy mich zu einem Supermarkt lotste. Normalerweise besuchte ich eher kleine Supermärkte, wenn ich einkaufen ging. In denen gab es immer das Nötigste. Aber der hier war ein großer Supermarkt. Also zu viel Auswahl. Und unübersichtlich. Außerdem gab es viele Produkten, die gleich waren, die nur anders hießen, andere Verpackungen besaßen und andere Preise hatten. Immer diese Wetteifern von den Unternehmen. Dabei schmeckte am Ende doch alles gleich. Ich fand einen Parkplatz in der Nähe des Eingangs und klappte den Kragen meines Mantels hoch. Ich griff nach dem Regenschirm und ging eilig zum Vordach, der vor dem Eingang war. Aufeinmal spürte ich wieder dieses Brennen in meinem Brustkorb.


59

22.09.2018, 20:53

Evangeline:

Der Regen wurde immer stärker, doch ich hatte Glück. Gerade hielt ein Taxi vor der Tür des Supermarkts und eine ältere Frau stieg aus. Ich eilte zum Wagen.
"Guten Tag, sind Sie frei?" - fragte ich den Taxifahrer, als ich durch die hintere Tür in das Innere reinschaute.
"Steigen Sie ein, junge Dame." - erwiderte der ältere Mann mit einem Lächeln. Sicherlich hatte er Mitleid mit mir -vollgepackt und ohne Regenschirm. Schnell stieg ich ein und fuhr mir durch das Haar. Auch wenn ich nur einige Sekunden im Regen stand, so war ich bereits bis zu den Knochen durchnäßt. Ich bemerkte, wie mich der Fahrer im Rückspiegel beobachtete. Schnell entschuldigte ich mich und nannte ihm die Adresse meiner Wohnung.
Als das Auto sich in Bewegung setzte, lehnte ich mich zurück. Der Regen war kalt und ich freute mich auf eine warme Dusche.
***Urlaub**** 8)

60

22.09.2018, 20:59

Guten Abend :)

Achilléas

Hinter mir hörte ich ein Auto anhalten und drehte mich um, eine ältere Dame wurde rausgelassen. Aus meinem Augenwinkel nahm ich Bewegung wahr und erblickte den Rücken einer Frau. Goldbraunes Haar wippte zum Takt ihres Ganges, während sie die etliche Tüten trug. Das Brennen in meinem Brustkorb wurde stärker und mein Körper war wie erstarrt. Ich wollte ihr Gesicht sehen. Ich musste ihr Gesicht sehen. Ich wusste nicht woher diese verrückte Gedanken kamen, ich wusste aber nur Eines: das ich ein unbändiges Drang verspürte zu ihr gehen zu wollen. Wie bei der Frau am Museum. Es schlug wie ein Blitz in meinem Inneren, als mir ein Verdacht kam. Vielleicht war es die gleiche Frau! Ich riss mich aus der Erstarrung und rannte zum Taxi. Mir war der Regen egal. Doch in diesem Moment fuhr das Taxi los und wie ein begossener Pudel blieb ich im Regen stehen. Sah dem Taxi nach bis er aus meine Augen verschwand. Das Brennen in meinem Brustkorb wurde weniger und ich fühlte mich wie ein Hund, der einfach an einer Autobahn ausgesetzt wurde.


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