Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: RockundLiebe Forum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

81

23.09.2018, 21:26

Sie mögen absolut keinen Tee :)



Evangeline:

Noch immer sagte ich nichts, die Luft schien aus dem Raum entwichen zu sein. Er war tatsächlichhier und er hatte mich gefunden. Allerdings schien er mich nicht zu erkennen und obwohl ich selbst dafür gesorgt hatte, schmerzte er mir.
Ich sah ihm dabei zu, wie er sich hinkniete und die Scherben einsammelte, bis ein Kellner ihm das abgenommen hatte. Der Schnitt der Scherbe an seinem Finger entging mir nicht und es wunderte mich nicht, warum die Blutung nicht stoppte und die Wunde nicht in Windeseile verheilte. Denn jetzt waren wir genauso wie die Menschen um uns herum, verletztlich und sterblich, zumindest würde das unser Schicksal in wenigen Tagen, vielleicht Monaten sein. Wir hatten uns gefunden und wir waren uns sehr nah, und nun würden sie uns jagen. Tränen traten mir in die Augen, doch da wandt er sich bereits von mir ab.
"Achi..." - rief ich ihm nach, doch ich unterbrach mich sofort. Nein, er erinnerte sich nicht an mich und wenn wir genügend Abstand zu einander beibehilten, auch wenn wir in einer Stadt waren, so könnten wir unserem Schicksal entkommen.
***Urlaub**** 8)

82

23.09.2018, 21:32

^^ Gehe offline, gute Nacht :)

Achilléas

Ich verließ das Gebäude und konnte immer noch nicht glauben wie dämlich ich mich bei ihr angestellt hatte. Als wäre ich ein unbeholfene Schuljunge gewesen, der zum ersten Mal seinen Schwarm ansprach. Tief atmete ich die kalte Luft ein und hoffte sie konnte mein Verstand klären. Was in Gebäude geschehen war, war absolut untypisch von mir gewesen. Ich setzte mich in meinem Auto hin und starrte in der Dunkelheit. Ich spürte immer noch dieses unbändige Verlangen nach ihr und ich war kurz davor wieder aus dem Auto zu steigen. "Nein, sie halten dich noch für einen Spinner und du darfst nicht auffallen. Außerdem hat sie schon Jemanden!", sprach ich laut zu mir selbst: "Reiß dich zusammen, Henry Parker. So bist du nicht." Ich startete den Motor und fuhr los. Das Brennen ließ etwas nach, doch ihr wunderschönes Gesicht verfolgte mich wie ein Gespenst. Ich war ihr verfallen und ich konnte es mir nicht erklären wie es passiert war.


83

23.09.2018, 21:52

Gute Nacht :)



Evangeline:

"Der Kerl war ... komisch." - bemerkte Liam neben mir und mich verletzte das.
"Kannst du mich bitte nach Hause fahren?" - bat ich ihn, als ich merkte, dass ich Zeit für mich brauchte, um meinen Tränen freien Lauf zu lassen. Liam sah mich besorgt an, sagte nichts. "Mein Kopf dröhnt und ich muss morgen noch etwas für den Artikel für Montag recherchieren." - fügte ich nur hienzu und lächelte ihn an.
"Natürlich. Ich hole deinen Mantel." - mit diesen Worten machte er sich auf den Weg zu Garderobe. Ich musste noch den Kamm bezahlen und abholen.
Der Auktionator bat mich in einen separaten raum, dort stellte mir eine Quittung aus und ich konnte das ersteigerte Objekt mitnehmen. Ich bedankte mich und verließ den Raum. Im Foyer wartete bereits Liam mit meinem Mantel auf mich.
Als wir an unserem Wohnhaus ankamen. Ich stieg aus, ohne auf Liam zu warten.
"Danke." - sagte ich nur. "Gute Nacht." - wünschte ich ihm, und auch an der Tür wartete ich nicht. Ich wollte einfach in meine Wohnung.
***Urlaub**** 8)

84

24.09.2018, 19:05

Achilléas

Zuhause angekommen ging ich die rotbraune Treppe hoch, deren Pfosten kunstvoll geschnitzt wurde und meine Hand fuhr das Gelände nach. Dieser Treppe war ich damals oft hochgegangen und wieder runtergegangen. Ob die fünfte Stufe immer noch knarzte? Bei ihr angelangt hörte ich nichts. Scheinbar wurde das ausgebessert. Die Villa war ziemlich still und dadurch, dass um diese Uhrzeit nicht viel Verkehr in diesem Viertel herrschte, hörte ich auch nicht das Rauschen der Autos. Das Schlafzimmer war direkt über dem Eingangsbereich, somit gab es in diesem Raum ebenfalls ein Erker. Hier wurde der Raum in einem sehr hellem Blau gestrichen, die beinahe in Weiß hinüberging. Eine unaufdringliche Farbe, die sich im Hintergrund verhielt. Kombiniert mit den rotbraunen Möbelstücke, die dem Parkett ähnelten. Es gab auch graue Akzente, wie die edelgraue Vorhänge. Das Erker hatte zu einem gemütliche Sitzliege umgestaltet mit weißem Schaffell und graue Kissen. Ich entkleidete mich und legte mich auf das Doppelbett hin, das für Einzelner eigentlich zu groß war. Aber mir war es gleichgültig. Meine Gedanken kreisten sowieso gerade nur um eine Person. Nämlich die Frau mit den goldbraunes Haar. Immer wieder erschien die peinliche Szene vor meine innere Augen und jedes Mal stöhnte ich leise auf. Ich hatte mich wie ein Trottel verhalten. Und dass sie scheinbar nicht Single war, war wie ein Schlag in der Magengrube gewesen. Nach wie vor konnte ich mir die Überreaktionen meines Körpers nicht erklären, ich hatte noch nie so intensiv auf eine Frau reagiert und dieses Gefühlschaos machte mich wahnsinnig. Ich rollte mich auf die andere Seite. Sie wurde perfekt zu der gesichtslose Frau aus meine Träume passen, wie bei einem Puzzle. Erst jetzt bemerkte ich, dass der Schnitt an meinem Finger verheilt war. Seltsam. So lange hatte meine Heilung nie gebraucht. Ich konnte mich nicht erinnern, wann mir sowas mal passiert war. Ich würde von dem vielen Denken müde und schloss meine Augen. Diesmal verfolgten mich keine Albträume meiner Vergangenheit. Diesmal verfolgte mich nicht die gesichtslose Frau und ließ mich zurück. Diesmal träumte ich von der Frau mit den goldbraunen Haar.
Schweißgebadet wachte ich am nächsten Morgen auf, während mein Herz wild in meinem Brustkorb klopfte und das Blut in meine Ohren rauschte. Meine Kehle war ganz trocken geworden. Ich brauchte dringend eine Dusche. Am Bestens eiskalt. Der Traum von der Frau mit den goldbraunes Haar war sehr sinnlich gewesen. Allein der Gedanken diese rosige Lippen, deren Farbe wie die Rosen ähnelten, zu küssen, ließ mich warm erschaudern vor Begehren. Rasch ging ich in das Badezimmer, drehte die Dusche auf eiskalt, um meinen erhitzten Körper zu beruhigen. Oman, ich hatte noch nie von solchen Sachen geträumt. Sie brachte mich scheinbar ordentlich durcheinander. "Vergiss sie, sie hat schon Jemanden", murmelte ich in den Rauschen des Wassers. Später verließ ich mich mit einem Handtuch trocken die Duschkabine. Das Badezimmer war komplett neu. Sandfarbene Fliesen, die beinahe wie rechteckige Holzplatten aussahen. Die Duschkabine war eine Eckwand, die in den Raum hineinging und man konnte durch eine große Glastür hineingehen. Zudem gab es eine weiße Sitzfläche. Von der Dusche aus rechts ging man gleich in eine Art Einbuchtung, wo sich die eiförmige, weiße Badewanne befand. Groß genug für zwei Personen. Über ihr hing eine riesige rotbraune Holzplatte, die durch vier kleine, kreisrunde Lampen an der weiße Decke beleuchtet wurde. Links von der Duschkabine befand sich der große Spiegel in rotbraunen Holzrahmen, mit zwei tassenförmigen Beleuchtungen, wie bei dem Kamin. Vor dem Spiegel war dann das lange, weiße Waschbecken. Davon gab es zwei. Darunter waren rotbraune Schränke. Gegenüber war dann die Toilette. Ich verließ das Badezimmer, nachdem ich das Fenster über der Toilette auf Kipp gestellt hatte, um den Wasserdunst aus dem Raum zu jagen. Da es heute Sonntag war und an diesem Tag sowieso nie viel los war, zog ich mir nur eine Jogginghose an und eine verwaschene T-Shirt. Mir war nach Malen. Doch dafür musste ich erstmal einen idealen Platz finden. Die Lichtverhältnisse spielen da eine wichtige Rolle. Ich entschied mich erstmal für das Erker im Schlafzimmer und beschloss mit den Pastellkreiden zu malen. Bis jetzt arbeitete ich am Liebsten mit Kohlestiften und Pastellkreiden. Vermutlich weil auf diese Art bei mir die Kunst angefangen hatte.


85

24.09.2018, 20:41

Evangeline:

Ich erreichte die letzte Stufe und hielt den Schlüssel bereits in meiner Hand. Noch einige Sekunden und ich konnte den Tränen, die in meinen Augen brannten freien Lauf lassen. Ich weinte nicht oft, meist unterdrückte ich dieses Bedürfnis, aber an manchen Tagen, die dem heutigen, wurde ich von meiner Vergangenheit eingeholt und dann rannten die Tränen über meine Wangen.
Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und ich kniff die Augen leicht zusammen. Noch nicht.
"Eve." - es war Liam. Er hatte sicherlich eine Parklücke ganz in der Nähe ergattern können. "Ich ... Stimmt etwas nicht?" - fragte er und ich sah ihn an, anscheinend fragend genug, denn er fügte noch hinzu: "Zwischen uns. Ich empfand den Kuss sehr schön und hatte gedacht, dass wir so etwas wie eine Beziehung führen würden, aber du hast dich seitdem zurückgezogen und ich weiß gar nicht, wo ich stehe." - sagte er dann und kratzte sich am Hinterkopf. Er sah aus, wie ein kleinen herrenloser Hund, der bei mir aufgenommen werden wollte.
"Es tut mir leid." - sagte ich dann und ringte mir ein Lächeln ab. "Können wir morgen darüber sprechen? Ich haben Kopfschmerzen und sie lassen mich nicht vernünftig denken." - bat ich ihn das Gespräch zu verschieben.
"O .. okay." - sagte er dann und ich merkte, dass er geknickt war.
"Lass uns morgen zusammen frühstücken gehen und dann sprechen wir über ... alles." - schlug ich vor und er nickte nur, lächelte sogar. Ob es richtig war, ihm diesen Vorschlag zu unterbreiten wusste ich nicht. Es könnte sein, dass er ich jetzt Hoffnungen machte und ich würde morgen mit einem Vorschlaghammer auftauchen und alles dem Boden gleich machen.
"So machen wir das. Gute Nacht." - wünschte er mir noch und lief dann zu seiner Wohnung.
Ich seufzte nur und wusste jetzt gar nicht, wo mir der Kopf stand. Ich musste die Situation mit Liam klären und ihm sagen, dass wir keine gemeinsamen Zukunft hatten. Vielleicht hätte ich ihm eine weitere Chance eingeräumt, doch nach diesem Abend, nach dem Wiedersehen mit ihm, konnte ich es nicht mehr.
Endlich war ich in meiner Wohnung und kaum fiel die Tür ins Schloss, brach ich in Tränen aus.
***Urlaub**** 8)

86

24.09.2018, 21:01

Guten Abend:)

Achilléas

Die Konturen ihres Gesichtes erschien als erstes auf dem weißen Zeichenblock. Konzentriert zeichnete ich ihre zart aussehende Lippen, deren Farbe mich immer mehr an die Blüten der Mandelbäume erinnerte und nicht mehr an einer Rose. Mandelbäume. Es war sehr viel Zeit vergangen, als ich sie zuletzt gesehen hatte. Doch jetzt weckte diese rosige Lippen uralte Erinnerungen wach. Jetzt kamen die Augen. Sie erinnerten mich an das ägäisches Meer im Sonnenlicht und funkelten wie der Edelstein Aquamarin. Voller Schönheit und verborgene Geheimnisse in der Tiefe, nicht erzählte Geschichten. Und doch so klar. Ihre Haut fast so schimmernd wie die einer Perle und so weich aussehend wie eine weiße Feder eines Jungvogels. Das goldbraunes Haar ließ ich wie ein Wasserfall über ihrem Körper wandern, dessen Konturen ich nun gezeichnet hatte. Ihr Haar erinnerte mich an goldenes Honig und ich glaubte beinahe Bienen zu hören. Den Honig schmecken zu können. Weitere uralte Erinnerungen erwachten. Der Körper wurde von einem weißem Gewand verhüllt, aus der alte griechische Zeit und goldene Schnüren hielten das Gewand fest. In ihrem Haar zeichnete ich den Haarkamm ein, sodass die linke Haarseite nach hinten gesteckt wurde. Das Bild verwandelte sich immer mehr. Sie saß in einem Feld voller rote Mohnblumen und hinter ihr war ein großer Mandelbaum in seiner Blütezeit. Einige weiß-rosa zarte Blüten wurden von dem Wind getragen und regnete auf den Haupt der wunderschöne Frau. Die Wiese war eine Bucht, denn weiter hinten war das Meer. So weit wie es den Augen reichte. Vereint mit dem Himmel. Ihn tränkte ich in Blau, Rosa, Pfirsichfarben,Lila. Es sollte die Morgendämmerung darstellen. Wie in einem Trance zeichnete ich das Bild. Die Frau von der heutige Zeit landete in eine frühere Zeit. In der Zeit wo mein Anfang war.


87

26.09.2018, 20:35

Hi :)
Mein Internet hatte sich vorgenommen für zwei Tage sich mal eine Auszeit zu nehmen :) Das Ding hat seine eigene Meinung zu allem :)


Evangeline:

Irgendwann versiegten die Tränen und ich fühlte mich hundemüde. Ich schleppte mich in mein Schlafzimmer, dort zog ich das Kleid aus und legte mich ins Bett. Zum Abschminken und um mein Schlafanzug anzuziehen, war ich nicht in der Lage.
Als mein Kopf das Kisses berührte, seufzte ich leise und war direkt eingeschlafen.
Ich schien auch zu müde zum Träumen zu sein, denn in dieser Nacht blieb ich traumlos. Trotzdem spürte ich brutale Kopfschmerzen, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Blind schleppte ich mich ins Badezimmer und holte aus dem Schrank über dem Waschbecken eine Packung mit Kopfschmerztabletten. Normalerweise waren Schmerzen nur ein Wort für mich, doch ab und an bekam ich Kopfschmerzen, weil ich in meinem Kopf einfach zu viele Gedanken und ERinnerungen angesammtel hatte.
Ich schluckte eine Tablette mit viel Wasser runter und entkleide mich, dann stellte ich mich unter die kalte Dusche, die die Lebensgeister in mir weckte.
Im einem Bademantel und triefnaßem Haar lief ich in die Küche und kochte mir erstmal einen Tee. Die Uhr an der Microwelle zeigte kurz nach 6 Uhr morgens. Ich hatte also noch etwas Zeit, bevor ich ein klärendes Gespräch mit Liam führen musste. Sicherlich werde ich ihm weh tun müssen, doch es ging nicht anders. Ich konnte mich nicht auf einen Mann konzentrieren, während ein anderer in meinem Kopf und in meinem Herzen rumspuckte.
***Urlaub**** 8)

88

26.09.2018, 20:44

Hihi, ja, die Technik hat auch ihr eigenes Kopf :D

Achilléas

Langsam erwachte ich aus meinem Trance und verschloss die Erinnerungen meiner ersten Lebensjahren. Ich blickte auf das Bild hinab. Es war zu einer meiner besten Zeichnungen geworden. Die Bilder, die ich zeichnete waren oft eher in dunkle Tönen und düsteren Stimmungen. Doch das hier war einer von hellen Bilder. Solange ich noch ein solches Bild malen oder zeichnen konnte, war ich noch nicht in meine eigene Schatten gefangen. Morgen nach der Arbeit würde ich einen Rahmen kaufen. In einem Goldton würde es ganz gut passen und dann würde ich das Bild hier im Schlafzimmer aufhängen. Ich schaute aus dem Fenster, mittlerweile war es mittags geworden. Ich hatte wohl den ganzen Morgen mit diesem Bild verbracht. Vorsichtig legte ich das Bild auf dem Nachtisch und ging hinunter in die Küche. In dem Kühlschrank dachte ich nach, was ich jetzt essen wollte. Ich entschied mich für eine fertige Lasagne. Während sie in der Mikrowelle warm gemacht wurde, machte ich mir meinen Schwarztee.


89

26.09.2018, 21:07

So ist das :)
Es läuft Hancock im Fernsehen :)


Evangeline:

Bewegungslos mit einer Tasse Tee blieb ich auf der Couch sitzen und ließ mir die Begegnung von gestern durch den Kopf gehen. Mir war bewusst, dass mir das Zusammentreffen mit ihm zu schaffen machen würde, aber ich hatte mit dieser Reaktion meines Körpers und meines Kopfes nicht gerechnet. So saß ich da, bis mein Kopf entgültig zu platzen drohte und der Tee erkaltet war.
Ich schüttete den Rest aus meiner Tasse in das Spülbecken und lief in das Badezimmer, um mich fertig zu machen. Nachdem ich mich angezogen hatte, nahm ich meine Tasche und den Wohnungsschlüssel, bevor ich zu Liams Wohnung ging.
Ich holte tief Luft, bevor ich klingelte. Die Tür ging in wenigen Sekunden auf, es sah so aus, als hätte er bereits auf mich gewartet und das tat er wahrscheinlich auch.
"Hi." - begrüßte er mich und wirklich dabei sehr nervös.
"Guten Morgen, wollen wir los?" - fragte ich und schaffte es sogar, dass ein Lächeln auf meinen Lippen erschien.
***Urlaub**** 8)

90

26.09.2018, 21:27

Cool, aber leider funktioniert mein Fernsehsender nicht mehr XD

Achilléas

Ich beschloss im Wohnzimmer zu essen und zündete dabei geschickt den Kamin an, sodass das knisterndes Feuer eine angenehme Wärme spendete. Den Fernsehen ließ ich unberührt. Ich schaute selten Fernsehen, es gab sowieso nur dummes Zeug und wollte ich Neuigkeiten von der Welt erfahren, so hatte ich mein Handy. In meinen ganzen Leben war ich auch ganz gut ohne Technik ausgekommen, natürlich vereinfacht manche Dinge sehr, wie zum Beispiel die Flugzeuge. Sie ermöglichten Einem schnell zu einem anderen Ort zu gelangen, wofür ich mit einem Schiff oder Pferd viele Monate gebraucht hatte. Aber wiederum erschwerte die Technik auch Einem, so war es nicht leicht seine Identität zu verbergen, eine neue anzulegen und dafür zu sorgen nirgendwo auf Bilder zu erschienen. Mittlerweile gab es fast an jeder Ecke eine Überwachungskamera. Nach dem Essen schaute ich aus dem Fenster. Die Sonne schien und ich beschloss mir die Füße zu vertreten. Ich schnappte mir meinen Mantel und spürte den Schal in der Tasche. Der betörender Duft erinnerte mich an fruchtigen Feigen kombiniert mit den zarten Duft der Anemonen. Natürlich erinnerte mich die Feigen und die Anemonen an ihre Symbole und in welche Verbindungen sie standen.


91

26.09.2018, 21:44

Ohne Fernseher 8|
Und wie geht es dir so?


Evangeline:

Es war ein schwerer und langer Weg von unserem Wohnhaus bis zu dem Cafe, was gerade mal zwei Straßen weiter lag. Wir redeten auch nicht miteinander, liefen nur nebeneinander her.
Wir betraten das kleine Lokal und setzten uns an einen Zweiertisch. Eine junge Kellnerin kam an unseren Tisch und nahm unsere Bestellungen auf. Hunger hatte ich nicht wirklich, also beschrenkte ich mich auf eine Tasse Kaffee und ein Schokodonut.
"Also, Eve." - Liam ergriff als erster das Wort. "Wie geht es mit uns weiter?" - er sah mich an, wie ein kleiner Hund, der im Zwinger eines Tierheimes saß und den Menschen von ihm anbetelte ihn mitzunehmen.
"Liam, wir hatten eine gute Zeit zusammen." - fing ich an und setzte wieder an, da hob er bereits einen Arm.
"Ich verstehe schon." - unterbrach er mich.
"Nein, das tust du nicht." - widersprach ich schnell. Ich wollte nicht, dass er mich missverstand und sich zwischen uns ein Keil bildete. Als Menschen mochte ich Liam sehr, aber nicht als Mann.
"Du hast gerade in Vergangenheitsform gesprochen, Eve." - er lächelte mich traurig an. "Wir hatten eine gute Zeit, aber sie ist jetzt vorrüber." - sagte er und so ungefähr hätte ich es auch gesagt, nur etwas feinfühliger. Ich hielt kurz inne.
"Es tut mir leid." - sagte ich dann noch, mehr brauchte ich ja nicht zu sagen. "Du bist ein toller Kerl, aber ich ... habe keine romantischen Gefühle für dich." - fügte ich hinzu. Liam lehnte sich zurück und leckte sich über die Lippen.
"Okay." - sagte er dann und erhob sich.
"Liam." - mein Körper spannte sich an, ich wollte nicht, dass er wütend von dannen ging. "ich ..."
"Eve, ich finde es gut, dass du mir das jetzt gesagt hast und mich nicht weiterhin im unklraren lässt." - sagte er dann. "Aber du musste verstehen, dass ich Zeit für mich brauche und erstmal Abstand von dir brauche." - fügte er hinzu. "Wir sehen uns." - mit diesen Worten zog er seine Brieftasche aus der Hosentasche.
"Nein, ich bezahlte." - bestand ich. Er sah mich und schien zu überlegen, ob er das so gelten lassen konnte. Dann nickte er.
"Bis dann." - sagte er noch und verließ das Lokal.
Ich seufzte und lehnte mich zurück. Es war traurig, aber ich war auch erleichtert.
***Urlaub**** 8)

92

26.09.2018, 21:53

Solange Netflix auf dem Laptop funktioniert, ist alles gutXD Gut und dir selbst? :) Gehe offline, gute Nacht^^

Achilléas

Im antiken Griechenland hatte man geglaubt, dass die Feigen aphrodisischen Eigenschaften besaßen und in jener Zeit war sie dem Gott Dionysos geheiligt. Der Feigenbaum wurde als Symbol der Fruchtbarkeit, der Sinnenfreude, des Überflusses, des Reichtums und erotische Aspekte angesehen. Der Gott Dionysos war der Gott des Weines, der Freunde, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase. Zudem besaß er weitere Beinamen. Sein Vater war übrigens Zeus und bei der Mutter war die Herkunft nicht ganz klar. Man vermutete, das die Mutter die Sterbliche Semele war. Jedenfalls war dies die bekannteste Geschichte.
Die Anemone wiederum galt als einer der Attribute von Göttin Aphrodite, die zu den zwölf Olympier angehörte. Sie war die Göttin der Liebe, Schönheit und der sinnliche Begierde.
Die Anemone hieß soviel Windröschen. Es hieß sie sei au den Tränen der Göttin entstanden, als sie den Tod ihres geliebten Adonis beweinte.
Über ihr gab es auch eine weitere Geschichte aus der Antike, aber in eine andere Verbindung. Über eine Nymphe, die nach dieser Pflanze genannt wurde, in den sich der Ehemann von Göttin Flora verliebte und diese so eifersüchtig wurde, dass sie die Nymphe in eine Anemone verwandeln ließ. Jedenfalls bedeutete die Anemone auch sowas wie Hoffnung und Vergänglichkeit.
Es gab viele Geschichten über den Olymp und deren mythische Welt. Und ich war ein Teil davon.
In Gedanken versunken lief ziellos durch das Viertel bis ein Klinge mich in die Realität zurückbrachte. Ich wich einer Fahrradfahrerin aus und sah ihr kurz nach. Ich sollte morgen mir auch einen Fahrrad besorgen, damit könnte ich zur Arbeit fahren und musste nicht unbedingt das Auto benutzen.


93

28.09.2018, 19:36

Sorry, das Internet kränkelt immer noch etwas :/


Evangeline:

Als die Kellnerin an meinen Tisch zurückkehrte, blickte sie etwas verwirrt zu dem Stuhl, auf dem vor wenigen Sekunden noch Liam saß, doch sie ließ sich nichts anmerken. Sie stellte den Donut und den von mir bestellten Kaffee vor mir auf den Tisch.
"Kommt der junge Mann gleich wieder?" - wollte sie wissen und ich schüttelte den Kopf.
"Aber ich werde seine Bestellung bezahlen." - beruhigte ich sie. "Nehmen Sie es mit." - sagte ich noch zu ihr und presste ein Lächeln auf meine Lippen.
"In Ordnung." - mit diesen Worten schenkte sie mir ebenfall ein Lächeln und ging wieder zurück hinter die Theke. Dort hörte ich, wie sie etwa zu ihrer Kollegin sagte. Sicherlich ging es darum, dass ich sitzengelassen worden war und die beiden Frauen mich bemitleideten. Wenn sie nur wüssten?
Nachdem ich den Donut aufgegessen und den Kaffee ausgetrunken hatte, bezahlte ich und legte noch etwas Trinkgeld drauf. Dann ging ich raus und zog den Mantel enger um mich.
***Urlaub**** 8)

94

28.09.2018, 19:55

Oje, vielleicht erholt es sich bald^^

Achilléas

"Guten Tag", ertönte eine weibliche Stimme von irgendwoher und ich fühlte mich nicht angesprochen. "Ich meinte Sie, neuer Nachbar", lachte die Stimme und diesmal sollte ich mich wohl angesprochen fühlen. Immerhin war ich in diesem Viertel neu und ich hatte keine Anzeigen gesehen, dass hier noch mehr Häuser oder Villen verkauft wurden. Widerwillig drehte ich mich um, ich konnte durchaus höflich sein. Eine Frau stand scheinbar in ihrem Garten und lachte mich an. Sie wirkte zierlich und war nicht gerade groß. Aber ihr Lachen und das blonde Haar konnte die Sonne neidisch machen. Die Fältchen um ihre Augen verrieten ihr fortschreitendes Alter, doch sie sprühte vor Lebenslust und Vitalität. Sie würde zu jenen glücklichen Menschen gehören, die mit einem Lächeln in hohem Alter sterben würden. "Ich bin Rosie und heiße Sie hier willkommen", sie reichte mir die Hand. Ich nahm sie an: "Henry Parker." "Ah, Sie gehören zu der stille Sorte. Aber ich sehe in ihre kluge Augen, dass was Sie sagen Gewicht hat", lächelte Rosie. Vor diese Frau musste ich scheinbar achtsam sein, sie hatte einen zu guten Menschenkenntnis. "Wie Sie meinen", zuckte ich mit der Schulter. "Ich habe gerade einen Apfelkuchen gebacken, haben Sie Lust?", lud sie mich ein. Ich wollte verneinen, aber es wäre respektlos gegenüber Ältere. Sicherlich war ich viel älter, als sie, aber es kam mir nicht richtig vor das Angebot abzuschlagen. Lust hatte ich nicht. "Ein bisschen Zeit habe ich", antwortete ich. "Wunderbar, folgen Sie mir", freute sie sich und ging in einem schönem Haus hinein. Ich runzelte mit der Stirn. Sie war definitiv naiv. Ich war doch fremd, sie konnte mich doch nicht einfach schon gleich in ihrem Haus einladen. Ich folgte ihr.


95

28.09.2018, 20:12

Ich hoffe es :(
Wie geht es dir?


Evangeline:

Heute war es trocken und auch die Sonne ließ sich immer wieder durch die Wolken blicken. Für London war es fast sommerlich und doch fühlte ich die Kälte über meine Haut kriechen. Ich schüttelte mich und versenkte die Hände in den Taschen, dann machte ich mich auf dem Weg. Orientierungslos lief ich durch die Straßen und wusste nicht, wohin ich gehen sollte. Zum ersten Mal seit langem fühlte ich mich einsam. Ich wollte auch nicht zurück in meine Wohnung, weil dort nur die Stille und Einsamkeit auf mich lauerten. Freunde hatte ich auch nicht, vielleicht sollte ich Tammy anrufen, aber dann müsste ich mit ihr über die "Trennung" von Liam sprechen. Im Moment war ich einfach zu fertig, um mir irgendwelche Lügen auszudenken.
Irgendwann fand ich mich auf der Westminster Bridge wieder. Schon im Jahr 1750 bei der Eröffnung der ersten Brücke war ich dabei und diesen gedenkwürdigen Moment hatte ich mit ihm zusammen erlebt. Jetzt stand ich verwaist hier und sah auf das dunkle unruhige Wasser der Themse.
***Urlaub**** 8)

96

28.09.2018, 20:22

Gut und dir selbst?:)

Achilléas

"Sahne?", fragte sie mich, als sie mir einen Stück Apfelkuchen in ihrem Wohnzimmer reichte. Ich nahm den Porzellanteller entgegen. Mit Blümchenmustern. "Nein", antwortete ich und fügte höflich hinzu: "Danke." "Aber Schwarztee trinken sie doch?", lächelte sie. "Ja", nickte ich. "Hach, es geht nichts über einen guten Schwarztee. Er treibt alle Sorgen hinfort", meinte sie, nahm ihre Kanne und goss die Tassen. Alle waren mit Blümchen verziert, passend zum Kuchenteller. Ich nahm einen Stück von ihrem Apfel. Erstaunlicherweise war er nicht extrem süß, wie ein Kuchen meistens war. "Ah, es schmeckt Ihnen", freute sie sich: "Das ist ein altes Familienrezept." Ich verspannte mich. Woher wusste sie, wie mir etwas schmeckte? Misstrauisch sah ich sie an: "Ich habe nichts gesagt." "Nein, aber ihre Augen. Wenn man genau in ihnen schaut, kann man ein paar Dinge erraten. Aber nicht alles, sie lassen nur Einem das sehen, was Andere sehen dürfen", antwortete Rosie lächeln und nahm einen Schluck von ihrem Tee. Diese Frau war ungewöhnlich. Ich war selten Sterbliche begegnet, die so ungewöhnlich waren. "Ihre Haustür ist kaputt", sagte ich, denn das hatte ich vorhin beim Eintreten bemerkt. "Ach das, ich werde schon Jemanden anrufen", wank sie ab. "Ich kann das heute schon reparieren. Haben Sie Werkzeug?", meinte ich. Überrascht sah sie mich an, aber lächelte freudig: "Das ist äußerst freundlich von Ihnen. Im Gartenschuppen müsste noch ein Werkzeugkasten sein."


97

28.09.2018, 20:35

Auch soweit :)


Evangeline:

Ich vermisste ihn so sehr. Jetzt noch mehr, als gestern, vor unserem Treffen. Mir fehlte alles, sein Lächeln, seine Stimme, seine Hände, seine Lippen. Ich sollte aufhören mich so zu quälen und aus London verschwinden. Doch auch bei diesem Gedanken tat mir das Herz weh. Ich war erste seit einigen Monaten hier und wollte eigentlich noch ein paar Jahre blieben, aber nun schien es mir unmöglich. Er war hier und wenn wir in der Nähe des anderen waren, so hieß das, dass unsere Kräfte nach und nach schwanden und irgendwann, und das heißt schon bald werden die Gesandten auftauchen, um uns zu töten. Ich dachte an Patty, sie könnte eine von ihnen sein und anscheinend waren sie schon ganz in der Nähe und lauerten auf ihre Chance.
Ich legte die Hände auf das Gelände und betrachtete die schmale Linie, die sich zwischen dem Himmel und dem Wasser gebildet hatte. Zwischen dem Grau und dem Blau, ein weißer Streifen. So wie meine Hoffnung, ganz dünn und jeden Moment bedroht vom Untergang. Ich belächelte selbst meine Gedanken. Seit wann war ich so melodramatisch.
Es nützte nichts, hier zu stehen und auf etwas zu warten, ohne zu wisen, auf was. Ich seufzte, zog die salzige Luft, vermischt mit Abgassen und Smog in die Lunge, dann ging ich nach Hause.
***Urlaub**** 8)

98

28.09.2018, 20:44

Schön, ist auch wieder Wochenende :D

Achilléas

Nach dem Kuchen zeigte Rosie mir den Werkzeugkasten und plauderte munter fast ihr ganzes Leben aus. Ich wusste nun, dass sie einen Sohn in meinem Alter hatte, namens Liam und er zurzeit ganz frisch in einer Beziehung war mit einer Eve, die überaus reizend sein sollte. Ihr Sohn war anscheinend ein Lehrer oder so, da hatte ich nicht genau zugehört. Außerdem war ihr Mann vor einiger Zeit gestorben. Krebs. Ich reparierte die Haustür. "Jetzt weiß ich an wem ich mich wenden kann, wenn mein Haus sein Leiden hat. Vielen Dank, Henry", lächelte Rosie. "Ich gehe jetzt nach Hause", sagte ich bloß. "Warte, ich packe Ihnen noch ein paar Apfelkuchenstücke ein", hielt sie mich auf. Also stand ich noch einen Moment im Flur und betrachtete die etliche Bilder an der Wand. Es schien ihre Familie zu sein. Bei einem jungen Mann blieb mein Blick hängen. Er kam mir bekannt vor. Ich hatte ihn schon einmal gesehen. "Das ist mein Sohn Liam", sagte Rosie voller Stolz, als sie aus der Küche kam und mir eine Tuberdose reichte. Das also war Liam. "Danke", antwortete ich und verließ endlich das Haus.


99

28.09.2018, 21:02

Ja, endlich :)


Evangeline:

Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, als ich die Tür zu meiner Wohnung aufschloss. Eigenlich wusste ich ja, dass dort keiner auf mich wartete und doch war ich den Tränen nah. Es war kein Heim, was mir Trost spendete und mich mit offenen Augen aufnahm. Es war nur eine Wohnung, ein Dach über dem Kopf. Mit einem Zuhause nicht vergleichbar.
Das Haus am Ende der Straße, dass war mal mein Zuhause gewesen, aber ein Zelt wäre es auch sein können, wenn ich nur mit ihm zusammen war. Er war mein Zuhause.
Leise betrat ich die Wohnung und machte die Tür hinter mir zu. Meinen Mantel und die Schuhe zog ich im Flur aus und ging dann weiter zur Küche, wo ich mit einen Kaffee kochte. Zwar hatte ich vor einigen Minuten einen getrunken, doch ich brauchte etwas, was mich von ihnen wärmte, was die innere Kälte vertrieb. Mit einer Tasse setzte ich mich auf die Couch und legte eine Decke über meine Beine.
***Urlaub**** 8)

100

28.09.2018, 21:09

Achilléas

Rosie begleitete mich bis zum Tor und da fiel es mir ein wie ein Blitzschlag. "Ihr Sohn, war er gestern Abend auf einer Auktion mit griechische Relikte?" "Ja", sie wirkte erstaunt. "Ich war auch dort, deswegen kam mir sein Bild bekannt vor", erklärte ich mich. "Wie klein die Welt doch ist", lachte sie: "Eine gute Freundin von mir hatte diese Auktion veranstaltet und Eve, Liams Freundin, kennt sich ein bisschen mit griechische Relikte aus. Sie wollte einen Rat von Eve haben." Eve. Die wunderschöne Frau hieß Eve. Mein Herz begann zu rasen. Ich hatte nicht nur ihr Gesicht, sondern auch ihren Namen. "Klingt nach einer kluge Frau", bemerkte ich. "Ja, das ist sie, sie hat auch Journalismus studiert und sie ist sehr liebenswürdig. Ich bin froh, dass Liam sie gefunden hat", ihr Blick wurde weich. Journalismus. Etwas klingelte in meinem Hirn. Zum Abschied nickte ich der ältere Dame zu und ging zurück zu meiner Villa. Eve. Eve. Eve. Unentwegt schwebte ihr Name in meinem Kopf herum.


Ähnliche Themen