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28.09.2018, 21:20

Evangeline:

Die Gedanken im meinem Kopf beschäftigen mich bis in den Nachmittag. Zwar fühlte ich mich zu schwach, aber ich musste noch Recherche für Morgen betreiben. Gegen 11:00 Uhr sollte das Museum wiedergeöffnet worden und ich musste ein Artikel darüber schreiben, der dann Morgen bis 17:00 Uhr in Druck gegeben werden musste. Am besten fing ich jetzt mit dem Schreiben an, dann bräuchte ich nur das Foto und eventuell ein Interwiew mit einem Mitarbeiter des Museums. Vielleicht lenkte mich die Arbeit auch etwas ab.
An diesem Abend hatte ich dereits die Entstehungsgeschichte des Museums aufgeschreiben mit einigen Daten und hatte mit Ron gesprochen, wann wir uns morgen treffen sollten. Die Arbeit half mir tatsächlich und einige Stunden war ich in das Schreiben so vertieft, dass kein einziger Gedanke darin Platz nahm.
Ein Gähnen entfloh mir und ich sah auf die Uhr. Es war bereits nach 22:00 Uhr und ich machte mich bettfertig, nachdem ich den Artikel an meine Geschäfts-E-Mail-Adresse geschickte hatte.
Am nächsten Morgen wachte ich sehr früh auf. Als ich meinen Kaffee trank, las ich den Artikel noch einmal durch und berichtigte einige Sätze.
Um 10:00 Uhr machte ich mich auf dem Weg zum Museum.
***Urlaub**** 8)

102

28.09.2018, 21:30

Achilléas

Als ich den Kuchen in den Kühlschrank stellte, erstarrte ich einen Moment. Der Schal. Schal-Eve. Die Liebesfrau. Sie hatte auch Journalismus studiert. Zufall? Immerhin war der Name Eve nicht selten, aber auch nicht übermäßig verbreitet, sondern genau in der Mitte. Aber der Schal hatte einen A. Und Liam fing nicht mit einem A. an. Rosie hatte keinen Doppelnamen erwähnt. Aber es wäre schon ein großer Zufall, dass ausgerechnet Rosies Eve ebenfalls Journalismus studierte, wie die Schal-Eve. Ich suchte nach meinem Laptop und fand sie in einem Karton. Hier half am Besten Recherchen. Vielleicht fand ich auf der Internetseite ihrer Lokalzeitung ein Foto von Schal-Eve. Immerhin schrieb sie diese Liebeskolumnen und oft wurden die Bilder der Autoren reingestellt. Aber ich fand keinen Foto. Nur die ganzen Artikeln über den Liebeskummer der Lesern und ihre Antworten darauf. Ich schaltete am späten Abend den Laptop aus. Sie schien in der Öffentlichkeit kaum etwas über sich preiszugeben. Das zeigte mir, dass sie eine vorsichtige Frau war. Schlechte Erfahrungen? Oder nur einfach natürlicher Schutz, für denn Fall, dass Einige ihre Antworten nicht gefielen und auf dumme Gedanken kamen? Heutzutage waren die Menschen schnell bereit Andere zu verletzen. Ich beschloss ins Bett zu gehen, doch in dieser Nacht konnte ich kaum schlafen. Ich war voller Unruhe und seltsamer Aufregung. Morgen würde ich es wissen. Morgen kam die Schal-Eve ins Museum.
Am nächsten Morgen wachte ich noch vor dem Weckerklingel und mein Körper kribbelte vor Energie. Ich nahm nur ein kleines Frühstück ein und schon machte ich mich auf dem Weg zur Arbeit. Dabei tastete ich immer wieder nach dem Schal.


103

28.09.2018, 21:49

Evangeline:

Mit einem Diktiergerät bewaffnet, was in meiner Tasche verstaut war, lief ich in Richtung des Museums. Zum Glück war ich etwas früher da und trotz der frühen Stunde waren bereits Reporten der lokalen Nachrichten und viele Journalisten der anderen Zeitungen. Manche kannte ich, die anderen schienen noch ziemlich neu. Das erkannte man daran, dass sie sich nervös umsahen und mit einem Stift und einem kleinen Notizblock rumhantierten. So Oldschool, da war ich mit dem schwarzen Diktiergerät auf dem Vormarsch. Ich belächelte die Neulinge und ging zu Ron, der in das Objektiv seiner seiner Kamera sah. Ich verstand nicht viel von Fotografieren.
"Guten Morgen, Ron." - begrüßte ich ihn und er lächelte mich an. Ron war ein untergesetzter Mann mit schwarzen Haaren, die ihm wild vom Kopf abstanden. Er trug eine Brille mit dunklen Rand und auf seinen Wangen sah ich viele Sommersproßen. Ich wusste von Ron, dass er verheiratet war und seine Frau ein Kind erwartete. Er war ein angenehmer Mensch, der sich keinem aufzwang und seinen Beruf anständig machte.
"Morgen." - grüßte er nur zurück. "Na schon aufgeregt?" - wollte er wissen.
"Etwas." - gab ich zu. "Aber ich bin vorbereitet und wenn der Bürgermeister das rote Band durchschneidet und ich mit dem Direktor des Museums gesprochen habe, kannst du noch einige Fotos von dem neusten Werken machen." -sagte ich noch.
"Eve, ich weiß, was ich zutun habe." - sagte er mit einem leichten Vorwurf in der Stimme.
"Entschuldige." - meinte ich nur und drängelte mich vor, denn der Bürgermeister war bereits angekommen.
***Urlaub**** 8)

104

28.09.2018, 21:57

Achilléas

Als ich das Museum erreichte, ging ich sogleich in das Atelier. Naher wurde hier oben wegen der Eröffnung ein Tumult ausbrechen und aus dem wollte ich heraushalten. Also musste Paige diese Eve ins Atelier locken, denn dort konnte ich ihr den Schal geben und herausfinden ob ich mit meiner Vermutung Recht hatte. Einen Moment hielt ich inne. Ein Außenstehender würde mich womöglich für verrückt erklären, wenn er meine seltsame Gedanken und Gefühle lesen konnte. Ich selbst hatte keine Erklärungen für mein Verhalten ihr gegenüber. Obwohl ich schlau sein sollte von ihr Abstand zu halten, weil sie eine große Wirkung auf mich hatte, wollte ich gleichzeitig aber sie nochmals sehen. Es war ein Hin und Her in meinem Inneren. Das machte mich ganz kribbelig. Deswegen konzentrierte ich jetzt auf meine Arbeit, um mich davon abzulenken. "Wow, da draußen ist echt viel los. Ich wusste es, dass ich dich hier finden werde", erschien Paige: "Ich habe übrigens Eve gesehen, sie sieht klasse aus. Vielleicht gibt sie mir sogar einen Autogramm, das wäre cool. Ah, der Schal! Hast du ihn mit?" "Ja. Eve kann ihn hier abholen", antwortete ich. Paige schüttelte den Kopf: "Du bist mir ein Rätsel, Henry Parker. Aber gut, ich hole Eve, wenn sie mit ihrer Arbeit fertig bin. Solange bin ich ebenfalls auf dieses Event, diese Aufregung will ich nicht verpassen." Mit diese Worte ging sie nach oben und ich war alleine. Hier hatte ich meine Ruhe. Aber gleichzeitig war ich voller Ungeduld.


105

28.09.2018, 22:21

Evangeline:

Nach einer feierlichen Rede, die ich bereits mehrere tausende Male von verschienden Bürgermeistern von London und anderen Städten auf irgendwelchen Eröffnungen oder dergleichen Verstaltungen gehört hatte, zerschnitt der dickbäuchige Mann mit einer großen Schere das rote Band und überall wurde Beifall geklatscht. Ich seufzte nur, aber das ging in dem Lärm unter. Ich war bereits bei der Eröffnung dieses Museums gewesen und da gab es fast die gleiche Prozedur und der Bürgermeister sah beinahe genauso aus, wie jetzt. Bei diesem Gedanken musste ich grinsen. Die Reporter durften ihre Fragen stellen und dann wurde eine Führung durch die Räume des Museums nur den Journalisten angeboten. Die anderen geladenen Gäste mussten sich mit einem kleinen Empfand im Foyer des Museums geduldet. Und erst dann durfen die anderen Bewohner von London das Museum betreten.
Wir wurden durch die Räume geführt und uns wurde viel über die restaurierten Gemälde berichtet. Zum Glück hatte ich mein Diktiergerät in der Tasche, so viel Info konnte ich mir sicherlich nicht einprägen.
"Das war die letzte Station unserer Führung." - verkündete der Direktor des Museums. "Jetzt haben Sie die Gelegenheit Ihre Frage zu stellen." - sagte er. Es dauerte noch einige Minuten bis auch die letzte Frage gestellt war und ihre Antwort erhalten hatte. Bei manchen Fragen meiner Branchenkollegen hätte ich beinahe die Augen verdreht, denn es schien als hätten sich manche keine Mühe gemacht umd sich im Vorfeld zu informieren. Wie peinlich.
Endlich wurden wir ins Foyer entlassen, wo man uns Getränke und kleine Häppchen anbot. Ich nahm mir ein Glas Orangensaft und hielt nach Ron Ausschau. Als ich ihn sah, winkte ich ihm zu und lief zu ihm.
"Hast du ein paar schöne Foto bekommen?" - wollte ich wissen und er nickte, während er seine Kamera verstaute.
"Ich haue jetzt ab und werde mir das Bildmaterial schonmal anschauen. Wenn du dann wieder im Büro bist, komm einfach runter in die Dunkelkammer. Dann kannst du dir ein paar Fotos aussuchen." - berichtete er mir.
"In Ordnung. Vielen Dank." - sagte ich noch und lächelte ihn an.
"Bis später." - mit diesen Worten verließ er den Raum.
Ich blickte auf die Uhr, meine Arbeit war hier ebenfalls erledigt und ich hatte noch genug Zeit, um meinen Schal zu holen und ins Büro zu fahren. Gerade wollte ich mich zur Rezeption begeben, um dort nach Pru zu fragen, da sprang eine kleinen Frau, mit karottenfarbigem Haar in mein Blickfeld.
"Hey, Eve?" - begrüßte sie mich und ihr Lächeln war schüchtern. "Ich bin Paige, ich meine Pru." - stellte sie sich vor.
"Oh, hallo Pru." - begrüßte ich sie und merkte, wie mein Herz schneller zu schlagen anfing. "Du hast also meinen Schal gefunden?" -fragte ich.
"Ja, nein, mein Arbeitskollege war das." - fuhr sie fort. "Er ist unten in der Werkstatt. Er ist nicht besonders gesellig. Ich kann dich dorthin bringen." - sie sprach ganz schnell.
"Das wäre sehr lieb." - ich lächelte sie an und merkte selbst, wie die Aufregung in mir stieg, obwohl ich ruhig zu bleiben versuchte.
Paige lief los und ich folgte ihr.
"Ich bin ein richtiger Fan von deinen Artikel." - schwärmte sie. "Die Tipps, die du den Menschen gibst, ich bin mir sicher, dass sie ihnen helfen." - fuhr sie fort.
"Vielen Dank." - konnte ich nur sagen und meine Stimme zitterte und die Hänge wurden ganz naß.
"Paige, kommen Sie bitte zu uns. Der Bürgermeister möchte Ihnen für Ihre Arbeit danken. Und wo steckt Ihr Kollege?" - es was der Direktor der Museums.
Paige schien hin- und hergerissen.
"Am Ende des Flures ist eine Treppe, die in den Keller führt, einfach ihr folgen." - sagte sie noch zu mir und ging dann zu ihrem Arbeitgeber. "Sie wissen doch, dass Henry die Öffentlichkeit meidet." - hörte ich ihr noch sagen.
Ich lief zu der Treppe und dann runter.
"Hallo, ich suchen Mr Parker." - rief ich, als ich am Ende der Treppe angekommen war.
***Urlaub**** 8)

106

28.09.2018, 22:31

Achilléas

Leise kamen die Stimmen bis in den Keller und ich konnte in ihnen die feierlichere Ausgelassenheiten hören. Offenbar war die Eröffnung geglückt. Das Museum würde wieder für Jeden seine Türen aufhalten und die Menschen konnten in die Vergangenheiten eintauchen, die London geschmiedet hatten. Ich schaffte es mich wieder auf meine Arbeit zu konzentrieren. Es waren nur kleine Verbesserungen von Objekte die nicht sofort ausgestellt werden mussten, da sie nicht ganz wichtig waren, aber noch wichtig genug um irgendwann ausgestellt zu werden, weil sie zu dem Teil des Ganzen dazugehörte. Plötzlich brannte es in meinem Brustkorb und leise keuchte ich überrascht auf. Eine melodiöse Stimme rief nach meinem gefälschten Nachnamen und der Klang ihrer Stimme ließ mich warm erschaudern. So musste die Stimme einer Sirene sein. Ob diese Stimme singen konnte? Ich blickte auf und mein Herz stockte, als ich sie dort sah. Es war sie. Die zwei Eves vereinte sich zu einem Eve. Ich starrte sie an. Mein Kopf war wie leer gefegt. Diese Augen. Sie nahmen mich völlig gefangen. Dann riss ich mich endlich zusammen und räusperte mich: "Der bin ich. Dann müssen Sie wohl die Frau mit dem Schal sein. Was für ein Zufall, dass wir uns hier wieder begegnen." Ich lächelte schüchtern und fuhr nervös mit der Hand durch das Haar. Normalerweise lächelte ich kaum.


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28.09.2018, 22:43

Evangeline:

Es war sehr düster hin unten und ich konnte ihn erst sehen, als er sich von dem Bild abwand und mich ansah. Das Herz blieb für einen kurzen Augenblick stehen, doch dann schlug es mit neuer Kraft noch stärker. Ich hörte das Schlagen beinahe von den Wänden abprallen.
Nein, das war kein Zufall, auch wenn er es im Moment glaubte, schon bald würde er schon wissen, dass das Schicksal uns zusammenführte und kein Zufall.
Ich atmete schwer und öffnete meinen Mund, bekam aber kein einziges Wort raus. Ich konnte nur dortstehen und ihn anstarren. Seine Augen, seine Lippen, es schien mich alles zu ihm zu ziehen, wie von zwei unsichtbaren Händen. Jetzt verstand ich dieses Gefühl, was ich stets hatte, wenn ich an diesem Museum vorbeiging. Natürlich hatte ich mir schon gedacht, dass er ganz in den Nähe sein musste, doch nicht so nah.
"Ich ..." - meine Stimme zitterte und mein Gehirn schien seinen Dienst zu quittieren. Was sollte ich nun tun? Sollte ich ihm die Wahrheit sagen oder so tun, als würde ich ihn nicht kennen? Das zweite würde mir ganz schwer fallen. Schon bald würde er seine Erinnerung wieder erlangen und schon bald würden die Gesandten hier auftauchen, um nach uns zu suchen. Ich war innerlich zerrissen. Ich liebte ihn so sehr, dass es wehtat, ihn verleugnen zu müssen. Tränen traten mir in die Augen.
***Urlaub**** 8)

108

28.09.2018, 22:51

Achilléas

Ihr ganzer Körper schien sich anzuspannen und ich merkte, wie sie nach Luft rang. Ich sah die Feuchtigkeit in ihre Augen und dieser Anblick ließ mein Herz zusammenziehen. Ich wusste nicht, warum mich ihre Tränen an die Nieren ging. Unsicher vergrub ich meine Hände in die Hosentasche und fühlte mich wieder wie ein unbeholfener Schuljunge. Ich glaubte ich hatte ihr Angst gemacht mit meinem Auftritt auf der Auktion. Kein Wunder, dass sie so geschockt reagierte. "Ich....es tut mir wirklich leid, wie ich mich auf der Auktion benommen hatte. Ich wollte Ihnen keine Angst einjagen", murmelte ich und ging zu meinem Mantel hinüber. Langsam holte ich den Schal heraus. Ihr gehörte dieser betörender Duft und ich wollte am Liebsten meine Nase in ihr seidiges Haar vergruben, um diesen Duft erhaschen zu können. Aber das war keine gute Idee. Langsam ging ich auf sie zu, als sei sie ein verschrecktes Reh. "Hier bitte", ich reichte ihr den Schal und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich war ihr so nah. Und doch war sie mir fern. "Kann....kann ich Sie zu einem Kaffee einladen, als Entschuldigung? Ich möchte es wieder gut machen", fragte ich sie. Seit wann war es mir so wichtig, was Andere von mir hielten? Ich war ihr wirklich verfallen. Ich hatte mich irgendwie einfach in sie verknallt. Hals über dem Kopf.


109

28.09.2018, 22:59

Ich bin off, gute Nacht ^^


Evangeline:

Nein, er erinnerte sich nicht an mich und es verletzte mich, obwohl ich selbst dafür verantwortlich war.
Immer noch stand ich da und starrte ihn an, kein Wort ging über meine Lippen und keine Bewegung konnte mein Körper über sich bringen. Dann kam er auf mich zu und meine Augen huschten zu dem schwarzen Schal in seiner Hand. Er hatte meinen Schal gefunden, ausgerechnet er unter 8,7 Milionen Menschen. Das war kein Zufall, es war Schicksal und wenn wir schon beide in London waren, so hatten sicherlich die Götter des Olymphs ihre Finger im Spiel.
Wie lange würde ich ihm noch entkommen können? Wie lange hielt ich es aus, um ihm nicht die Wahrheit zu sagen? Schon jetzt fiel es mir so schwer, um mich nicht an seine Brust zu drücken und von seinem betörenden Duft in mir aufzunehmen.
Ich streckte meinen Arm seinem entgegen, um den Schal zu nehmen. Unsere Finger berührten sich nur leicht und doch spürte ich diese Berührung so intensiv, als hätte ich einen Stromschlag bekommen.
"Achilleas." - könnte ich nur flüsstern und schon liefen die Tränen über mein Gesicht.
***Urlaub**** 8)

110

28.09.2018, 23:07

Gute Nacht :)

Achilléas

Als unsere Fingern sich berührten, weil sie den Schal entgegennahm, durchfuhr es mir heiß wie ein Blitz und ich konnte noch ein überraschtes Aufkeuchen unterdrücken. Es kostete mir enorme Selbstbeherrschung sie nicht an meinem Körper zu ziehen. So etwas hatte ich noch nie gefühlt. Diese Intensität machte mir beinahe.....Angst. Etwas, was ich sonst nie empfand. Und dann sagte sie meinen Namen. Meinen wahren Namen. Es war, als hätte sie einen Zauber ausgesprochen. Wie in einem Trance trat ich ihr noch näher, legte meine Hand auf ihrem Nacken und beugte mich langsam zu ihr runter. Ihr betörender Duft stieg dabei in meine Nase und ein warmer Schauder rann meinem Rücken hinab. Bei den Götter, ich wollte sie. Doch bevor unsere Lippen sich berührten, klärte sich einen Moment mein vernebelte Verstand und ich wich ihr zurück. "Woher kennst du meinen Namen?", eindringlich sah ich in ihre Augen. Sie war nicht einer von denen, mein Instinkt sagte es mir. "Bist du die gesichtslose Frau aus meine Träume?", kam die nächste Frage.


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29.09.2018, 20:25

Evangeline:

Sein Duft stieg mir in die Nase und ich musste mich beherrschen, um nicht aufzustönen. Seine Hand, die meine Haut am Nacken berührte verursachte Gänsehaut am ganzen Körper. Die Stelle unter seiner Handfläche begann zu glühen und schon bald stand der ganze Körper im Flammen. Er war der einzige Mann, der dieses Gefühl in mir hervorrufen konnte und das bereits seit 2000 Jahren. Seit dem Tag, an dem ich erschaffen wurde, war er der Einzige für mich und das würde er auch für immer bleiben. Das war mir klar und das war ja auch das eigentliche Problem. Er war stark, unbesiegbar, unsterblich, bis ... ich in sein Leben getreten war.
In den Arenen auf Olymph, die die Götter erbauen ließen, damit sie dort ihre Kraft messen konnten, hatte er gekämpft, bis zur Erschöpfung. Er war einer von den Stärksten, von Gott Zeus hochpersönlich erschaffen. Doch er war auch einer derer, die keine gefühllosen Marionetten sein wollten, er wollte seinesgleichen nicht verletzen und fing an, sich gegen seine Schöpfer aufzulehnen. Da er dem Gott selbst in der Kraft nicht unterlag, wurde ich erschaffen, von einer Sirene ausgetragen und geboren, von Aphrodite mit ihren Gaben beschenkt. Ich war sein wunder Punkt, denn ich nahm ihm die Unsterblichkeit.
Seine Worte brachten mich in die Realität zurück. Ich öffnete meine Augen und sah ihn an.
"Ja, das bin ich." - gab ich leise zu und blickte zu Boden. "Es tut mir leid, ich sah keinen anderen Ausweg." - fuhr ich fort, doch ich wurde durch schnelle Schritte auf der Treppe unterbrochen. Schnell wischte ich meine Tränen weg und entfernte mich von ihm.
"Henry?"- es war seiner Arbeitskollegin Paige. "Der Direktor wünscht dich zu sehen. Du sollst den Reportern einige Fragen zu deinen Arbeit an dem letzten Gemälde beantworten." - sagte sie dann. "Es tut mir leid." - sagte sie dann und sah mich zerknirscht an.
"Es ist alles in Ordnung." - ich lächelte gepresst. "Ich habe meinen Schal." - sagte ich und als Beweis hielt ich das Kleidungsstück in die Höhe. "Vielen Dank, Mr Parker." - wandt ich mich dann an ihn. "Dieser Schal bedeutet mir wirklich sehr viel."
***Urlaub**** 8)

112

29.09.2018, 20:37

Guten Abend :)

Achilléas

Einen Moment wurde es mir schwindelig, als sie bejahte. Nach all den Jahren war die gesichtslose Frau aus meine Träume in Greifnähe. Sie stand jetzt real vor mir. Dann hob ich fragend eine Augenbraue hoch, als sie sagte, sie hatte keinen anderen Ausweg gefunden. Ich wollte danach fragen, doch dann hörte ich Schritte. Mein Herz pochte unruhig, als sie sich ein paar Schritte wegging. Genervt schaute ich auf, einen schlechteren Zeitpunkt hätte Paige nicht wählen können. "Was gibt da zu beantworten? Ich habe nur das Abbild neu aufgefrischt, die Geschichte über das Gemälde steht in der Beschreibung", antwortete ich und riss einen Stück Papier, ich schrieb meine Nummer darauf. "Sollte der Schal nicht in Ordnung sein, melden Sie sich. Ich werde dann für den Schaden aufkommen", ich reichte Eve den Papierstück: "Ihnen einen schönen Tag." Ich spielte perfekt meine Rolle, auch wenn ich nicht wollte, dass sie ging. Es gab viele Fragen. Doch vor allem war dieses Gefühl, die sie in mir auslöste, so stark.


113

29.09.2018, 20:53

Hallo du :)
Wie war dein Tag?


Evangeline:

Als er mich so fragend ansah, wurde mir klar, dass er noch viele Fragen hatten und ich wusste nicht, wie und ob ich sie überhaupt beantworten konnte und sollte.
Ziemlich ungehalten sprach er zu seiner Kollegin und ich schenkte ihr ein Lächeln. So war er nicht, er war nur verunsichert und das erklärte sein barsches Verhalten.
"Ich weiß es nicht, er sagte mir nur, ich soll dich holen." - sagte Paige und sie blieb freundlich und gelassen, als würde sein Verhalten für sie ganz normal sein. Dann zuckte sie mit den Schultern.
Als er mir den Zettel mit seinem aktuellen Namen und der Telefonnummer in die Hand drückte, nickte ich nur.
"Ich muss auch los." - sagte ich dann und drückte den Schal an mich, der in der kurzen Zeit, in der er ihm hatte, seinen Duft angenommen hatte. "Vielen Dank nochmal." - meinte ich und verabschiedete mich dann auch von Paige.
Fluchtartig verließ ich die Werkstatt und auch das Museum. Desto mehr ich mich von dem Gebäude entfernte, desto weniger spürte ich den Druck auf meiner Brust. Wir durften nicht mehr aufeinandertreffen, weil ich bereits jetzt das Gefühl hatte, dass die Gesangten schon in der Nähe waren.
***Urlaub**** 8)

114

29.09.2018, 21:05

Entspannend :) Und deiner?

Achilléas

Beinahe fluchtartig verließ die wunderschöne, geheimnisvolle Frau das Atelier und ich musste mich innerlich zurückhalten ihr nicht wie ein Hund zu folgen. Wie konnte eine Frau so schnell meinen Kopf verdrehen? Erst heute hatten wir zum ersten Mal ein paar Worte gewechselt. "Ich bin nur ein Restaurator, Öffentlichkeitsarbeit beinhaltet nicht meinem Beruf und ich bin auch nicht daran interessiert. Ich will nur in Ruhe meine Arbeit machen ohne diesen albernden Tumult", erwiderte ich und begann weiter an dem Kunstwerk zu arbeiten. Paige seufzte leise: "Ich richte ihm das aus. Aber er wird nicht darüber erfreut sein." Ich zuckte bloß mit der Schulter. Paige verstand, dass für mich das Thema beendet war und ging nach oben. Ich wollte im Hintergrund bleiben und eigentlich war meine Arbeit genau das. Sie war nicht gerade ein Beruf, was ein großes Aufsehen in den Medien sorgte. Das war nur in Einzelfälle. Jedenfalls musste ich der Medien ausweichen, wie ich es konnte. Außerdem war ich jetzt wegen der Frau sowieso total konfus. Wenn sie wirklich die gesichtlose Frau aus meine Träume war, dann würde es bedeuten, dass sie mein Gegenstück war. Sie musste ich beschützen und zwar vor mir selbst. In meiner Nähe würde sie nur in Gefahr geraten. Aber ich brauchte zuerst Antworten. Ich wusste nicht mal ob Eve ihr wahrer Name war oder nicht.


115

29.09.2018, 21:33

Meine auch :) Waren heute mit den Kinder Burger essen :P



Evangeline:


Mit diesen Gedanken setzten sich meine Beine in Bewegung und sie wurden immer schneller. Erst als ich vor meinem Haus stand, kam ich wieder zu mir. Mein Atem ging nach wie vor flach und ich hatte überhaupt nicht geschwitzt. Jetzt fiel mir auch auf, wie unvorsichtig ich war und mich jemand hätte sehen können. Doch darüber konnte ich im Moment nicht nachdenken.
Ich zog meinen Schlüssel aus der Tasche und betrat das Haus und dann auch meine Wohnung. Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich erschöpft gegen die Tür. Nicht der Sprint hatte mich so ermüdet, sondern unser kurzes Treffen. Meine Hand fuhr in die Tasche meines Mantels und ich zog das zerknüllte Papier raus, auf dem sein Name und die Telefonnummer stand.
"Henry Parker." - las ich laut und musste lächeln. Er hatte ein Faibel für gewöhnliche Namen. Meine Augen huschten über die Nummer und schon war sie in meinem Kopf unwiderruflich gespeichert. Ich konnte ihm nicht entkommen, auch wenn ich es wollte. Überall würde er mich finden, auch wenn er gar nicht auf der Suche war.
Ich seufzte traurig und zum ersten Mal dachte ich darüber nach, ob es richtig war, ihm die Erinnerung zu nehmen. Natürlich konnte ich ihm auch wieder zurückgeben, doch auch das brachte mich ins Grübbeln. Sollte ich ihn anrufen und ihm alles erklären? Doch was dann? Dann mussten wir fliehen, uns vielleicht wieder trennen und das würde mich umbringen. In Trennung leben und ihm wie eine kostbare Erinnerung in mir tragen, war auch nicht leicht, aber immer wieder Abschied nehmen zu müssen, war noch viel härter.
***Urlaub**** 8)

116

29.09.2018, 21:47

Hmm, lecker, ich muss auch mal wieder Burger essen gehen :D

Achilléas

Ich wurde nicht auf natürlichem Weg in die Welt geboren, sondern wurde von den Götter des Olymps erschaffen. Mein Erschaffer war der oberste Gott Zeus. Er war der Mächtigste der mächtigen zwölf Götter. Über ihm stand nur seine Töchter, die Moiren. Das personifizierte Schicksal. Er war der Sohn von den Titanen Kronos und Rhea, der Bruder von Hestia, Demeter, Hera, Hades und Poseidon. Die ebenfalls zu den Zwölf angehörten. Sie hatten gegen die Titanen und Giganten bekämpft, um die Herrschaft über die Welt zu erringen und er reagierte den Olymp, ein himmlischer Ort der Götter, als sie in den Tartaros verbannt wurden. Von den Kyklopen hatte er als sehr mächtige Waffen den Blitz, Zündkeil und Donner erhalten. Von andere mythische Gestalten hatte er weitere besondere Relikte bekommen, um so seine Macht demonstrieren zu können. Er selbst teilte die Welt in drei Reiche: Einmal der Himmel, den er reagierte, das Meer, den sein Bruder Poseidon beherrschte und die Unterwelt, das Reich von Hades. Und ich war einst sein olympischer Krieger gewesen, sein Champion.


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29.09.2018, 22:04

Das war echt lecker :)


Evangeline:

Ich schlüpfte aus meinen Schuhen und pellte mich aus dem Mantel. Es war früher Nachmittag und ich wollte noch ins Büro, um an meinem Artikel zu arbeiten, aber ich fühlte mich einfach nicht in der Lage. Doch dieser Artikel musste bis 17:00 Uhr fertig werden.
Ich machte mir einen Kaffee und setzte mich an den Computer. Die Recherche zu der Entstehung hatte ich bereits betrieben und die Hälfte hatte ich bereits zu Papier gebracht.
Ich rief Ron an, um ihn darüber in Kenntnis zu setzten, dass ich heute nicht mehr ins Büro kommen würde und bat ihn darum, mir die besten Fotos per E-Mail zu schicken. Er schien verstimmt, sagte aber zähneknirschend zu. Es tat mir leid, dass ich mein Versprechen, die Bilder zusammen mit ihm auszusuchen, nicht halten konnte. Aber ich brauchte heute meine Ruhe.
Ich stellte mein Diktiergerät an und schrieb ein paar Sätze zu dem Interwiew mit dem Bürgermeister und auch dem Museumsdirektor auf. Als die Fotos von Ron kamen, suchte ich mir drei Stück aus und kopierte sie in den Artikel.
Nachdem ich mir den Artikel noch zwei Mal durchgelesen hatte, schickte ich ihn weiter an Tammy, nachdem ich sie gebeten hatte, den auszudrucken und zum Druck zu geben.
"Danke, Tammy." - sagte ich noch zum Abschied.
"Gute Besserung und bis Morgen." - verabschiedete sie sich und ich war froh, dass sie mich nicht sehen konnte. Meine Wangen waren erhitzt, weil ich sie angelogen hatte.
"Bis Morgen." - ich legte auf und lehnte mich in dem Stuhl zurück. Ich legte den Kopf in den Nacken und starrte in die Decke, die mir auf den Kopf zu fallen schien und die Wände wollten mich erdrücken.
Es war nach 18:00 Uhr, als ich mit einem Regenschirm bewaffnet die Wohnung verließ, um mir die Beine zu vertreten und den Kopf frei zu bekommen, obwohl ich auf das letztere nicht mal annährend hoffen konnte.
***Urlaub**** 8)

118

29.09.2018, 22:19

:)

Achilléas

Als die Götter anfingen auf die Sterblichen einzugehen, wurden durch das Zeugnis die Heros erschaffen. Sie waren die Halbgötter. Sie erhielten eine göttliche Aufgabe, vom Schicksal bestimmt und waren die Helden der Menschen. Jedenfalls gab es über ihnen viele Geschichten, besonders bekannt war Herkules oder Achilleus, mein Namensvetter. Als die Götter sich ein Stück von der Menschenwelt zurückzogen, da alles seinen Lauf nahm, erschufen sie uns. Die olympische Krieger. Wir waren ihr Zeitvertreib ihres ewigen Lebens. Waren für sie keine Menschen, auch wenn wir menschliche Körpern besaßen. Uns wurde Unsterblichkeit, Mut und Stärke beschenkt. Doch behandelt wurden wir wie Tiere und mussten in der Arena kämpfen. Wer zu einem Champion wurde, erhielt göttliche Attribute, von Schmiedegott Vucanus erschaffen. Um einem Champion werden zu können, musste man mehrere Siege errungen haben. Ich war einer der Champions gewesen. Mein Attribut verbarg sich in der Kette und in dem Ring. Meine Miene verfinsterte sich, als ich an meine jüngste Zeit zurückdachte und hörte auf zu arbeiten. Auf der Uhr sah ich, dass ich jetzt Schluss hatte. Ich entschied mich für den Hinterausgang, damit ich keiner Menschenseele begegnen konnte. Dafür war ich nicht in der Stimmung, schon gar nicht für den ganzen Tumult.


119

29.09.2018, 22:46

Evangeline:

Obwohl es noch gar nicht so spät war, so fing es bereits zu dämmern. Auch der Regen fing mit fiesem Nieseln an. Zu wenig um einen Schirm aufzuspannen, und doch stark genug, um mein Haar zu durchnäßen. Aber ich störte mich nicht daran, denn meine Gedanken waren woanders, in einer anderen Zeit.
Ich hatte meine Augen aufgeschlagen und sah in weiße Lacken, die über mir hingen. An die Minuten vor diesem Moment konnte ich mich nicht erinnern. Langsam setzte ich mich auf und blickte mich um. Ich lag auf einer Barre. Meine Füsse berührten die kalten Fliesen und kurz zuckte ich zusammen. Denn die Kälte kannte ich bis dahin nicht.
"Sie ist die Ausgeburt der Perfektion." - sagte eine männliche Stimme zufrieden und ich blickte mich um. Ein Mann und eine Frau stand hinter mir. Der Mann trug einen weißen Bart und war in eine weiße Toga gehüllt. Seine blauen Augen sahen mich prüfend an. "Evangeline." - sagte er und ich wusste sofort, dass das mein Name war. Woher ich all das wusste, war mir nicht klar. Es war einfach so. "Gebt ihr Kleider und bringt sie in sein Gemach." - ordnete der Mann noch an und ging dann. Die Frau -sie war wunderschön- sagte kein Wort. Sie nahm meine Hand. Ich erinnerte mich noch daran, dass ich in eine blaue Toge gewickelt wurde. Mein Haar wurde an einer Seite mit dem Kamm hochgesteckt, was ich auf der Auktion ersteigert hatte.
"Komm mit, Evangeline." - sagte sie zu mir und ihre Stimme zog mich in ihren Bann. Sie war wie eine Melodie, die einen fesselte und als Ohrwurm für immer im Kopf blieb.
Man führte mich in einen Raum, im Verließ, aber ich verspürte keine Angst, denn hier wartete etwas ganz besonderes auf mich. Mein Herz schlug mir bis zum Hals.
"Bleib hier." - wurde mir befohlen und ich tat es. Ich blieb mitten im Raum stehen, bewegte mich nicht vom Fleck, bis die Tür aufging und er reinkam. Sein Körper war von Schnitten und Verbrennungen gezeichnet, er blutete aus einer Wunde an der Augenbraue.
Er seufzte und sein Blick glitt über meinen Körper bis zu meinem Gesicht. Seine Augen waren glasklar und ich spürte, wie alleine seine Anwesenheit meinen Herzschlag beschleunigte. Er war mein Gegenstück.
Als dieser Erinnerung mich durchströmte, musste ich schwer schlucken, um die Tränen zu unterdrücken, sie schafften es jedoch, meinen Blick zu verschleiern.
"Entschuldigung." - murmelte ich, als ich mit jemandem zusammenstieß.
***Urlaub**** 8)

120

29.09.2018, 23:09

Achilléas

Es regnete draußen, ich schlug mein Kragen auf und vergrub meine Hände in die Taschen. Der Schal fehlte. Es war seltsam ihn nicht mehr zu fühlen. Schnell ging ich über dem Parkplatz und setzte mich in meinem Auto hin. Dann fuhr ich los. Ein weiterer Grund warum ich nicht gerne fuhr war der stockende Verkehr am frühen Abend, wenn alle Feierabend hatte. Rush Hour nannte man das. Ich fuhr mit einer Hand durch das Haar und als ich merkte, dass ich ungeduldig wurde, hielt ich an nächster Parkstelle an. Ich war zu unruhig. Zu aufgewühlt. Dieser Zusammentreffen mit Eve erweckte Dinge in meinem Inneren, die ich lange verschlossen gehalten hatte. In der Nähe war ein Park. Vielleicht half ein Spaziergang meine Gedanken vernünftig zu ordnen. Tief atmete ich die feuchte Luft ein. Es waren kaum Spaziergänger bei dieser kalte Nässe unterwegs. Umso besser. Meine Gedanken kehrten über meine wahre Herkunft zurück. Bis heute hallten die unerbittliche, blutige Kämpfe in mir nach. Sie waren von roher Gewalt und man war dafür bereit gewesen Andere zu verletzen, nur um bisschen bessere Nahrung als Belohnung erhalten zu können. Wir hatten in goldene Käfige gelebt, es gab nur eine Matte und ein Topf für Örtlichkeiten. Wir waren wie die aggressive Kampfhunde gewesen, die Menschen auf der Erde gezüchtet hatten. Und so wurden wir auch behandelt. Lange Zeit war ich in diesem Kampfrausch gefangen bis mein Verstand anfing zu arbeiten. Es fing an, als ich einmal zufällig einen Blick in die Weltspiegel geworfen hatte. Davor wusste ich nichts von einer menschliche Welt. Ich hatte nicht mal meinen Namen schreiben können. Das Einzige was ich konnte war Kämpfen. Aber als ich in diesem Spiegel sah, begriff ich, dass wir Marionetten waren. Nur ein Spielvergnügen. Unbedeutende Kreaturen, die nur für die Kämpfe existierten. Aber diese Menschen, sie sahen wie wir aus und besaßen einen freien Willen. Ich begann meinen Kampfrausch zu beherrschen, ich verlor mich nicht mehr in diesem roten Nebel und dadurch nahm ich die Umgebung besser wahr. Noch wusste Niemand von meinem veränderten Bewusstsein. Also konnte ich Einiges aufschnappen. Über die menschliche Welt. Über die Heros. Und ich begann innerlich zu brennen. Diese heiße Wut. Ich wollte nicht mehr wie ein Tier behandelt werden, ich wollte keine Marionette. Ich wollte nicht mehr Jemanden bis zur Bewusstlosigkeit bekämpfen und ihn in tausend kleine Tode schicken, wovon er immer wieder erwachte. Ich wollte einen freien Willen haben, wie die Menschen. Ich begann einen strategischen Plan zu schmieden, mein Ziel war Olymp zu stürzen, damit wir in Freiheit kamen. Als die Zeit gekommen war, kämpften wir gegen unsere Erschaffer. Doch leider verloren wir diesen Kampf. Sie erschufen Gegenstücke mit besondere Fähigkeiten, unsere Achillesferse. Welch Ironie, dass ich diesen Namen trug. Diese Gegenstücke sorgten dafür, dass wir sterblich wurden, sobald sie in unsere Nähe waren und so konnten die Götter uns kontrollieren. Aber ich hatte nicht aufgegeben. Ich fand einen Weg, wir wir alle fliehen konnten und so auch unsere Gegenstücke. Ich wusste, dass ich mein Gegenstück beschützen musste, weil es ebensowenig ein solches Schicksal verdient hatte und meinetwegen in dieser Lage gekommen war. Aber ich konnte mich gar nicht mehr erinnern, dass ich solche intensive Gefühle gegenüber meinem Gegenstück empfand. Ich dachte nur wir wären einfach nur miteinander verbunden. Sowas wie eine Leine an einem Halsband.


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