Ich merke wie mir bei seinem Anblick ein kleiner Schauer den Rücken herunter läuft, denn immerhin hat er mehr Macht als jedes andere Wesen auf dieser Welt. Halt aber nur wenn er seine Kräfte bekommt.
Umso erleichterter bin ich, als er mein Angebot annimmt und sich gemütlich in seinem Sitz zurücklehnt.
Seufzend öffne ich die Akte, die ich ihm auf der Insel gegeben habe und zeige ihm ein Dutzend Gesichter.
„Wir hatten die Gruppe schon für eine Weile im Visier, bisher haben sie aber nicht getan was eine Verhaftung rechtfertigen würde. Dementsprechend schlampig wurde damit im Laufe der Zeit umgegangen. Vor zwei Wochen wurden die ersten Gerüchte laut, dass sie planen würden die Nuklear Coded der USA zu stehlen. Aber es waren wie gesagt nur Gerüchte.
Vorgestern würde dann schließlich ins weiße Haus eingebrochen und der Koffer gestohlen. Zeitgleich sind in 12 anderen Ländern der Erde ebenfalls die Codes gestohlen. Seitdem sind sie alle untergetaucht und nicht mehr gesehen worden.
Und jetzt kommen Sie ins Spiel. Sie helfen und sie zu finden und zu besiegen.“, beende ich meinen Vortrag und lehne mich wieder zurück um ihn anzusehen.

„Nein das denke ich in keinster Weise, aber wenn sich jemand mit den bösen Typen auskennt. Dann ja wohl sie.“, packe ich meine Sachen zusammen als das Flugzeug zum landen ansetzte und sehe Zane an.
„Sie lernen als erstes meine Chefin kennen. Hohes Tier in der Regierung. Je mehr Honig Sie Ihr um den Mund schmieren umso mehr Vorteile hat es für sie.“, sehe ich ihn ein letztes Mal an bevor ich aufstehe und auf die Tür zu gehe.
Für die nächsten 3 Stunden liegt er nicht mehr in meiner Verantwortung und ich würde lügen weben ich sage, dass ich das nicht genießen würde.

Die schweren Holztüren schließen sich hinter uns und ich sehe Zane an, wie er gefesselt and goldene Hand- und Fußketten an einem der vielen Tische Platz nimmt und sie Dame gegenüber genau beobachtet.
Meine Patentante, die Chefin unserer Organisation höchst persönlich, braucht einen Moment um sich zu sammeln und sich gegenüber von Zane zu setzen während sie mich ansieht.
"Katherine meine Liebe, setz dich doch. Es macht mich ganz nervös wenn du in der Ecke stehst wie eine graue Maus.", schüttelt sie den Kopf und ich schließe einen Moment meine Augen bevor ich mich ebenfalls an den Tisch setze und die Hände darauf verschränke.
Schweigend beobachte ich die Situation und versuche mich zurück zuhalten.

"Und ich habe Ihnen bereits zugesagt, dass sich die Umstände ändern werden, Zane.", unterbreche ich ihn bevor meine Patentante eingreifen kann und sehe ihn an.
"Sie helfen uns, wie helfen Ihnen. So einfach ist das. Und jetzt bringe ich sie in ihr Zimmer, es ist bereits spät.", seufze ich und helfe ihm aufzustehen bevor er von den Wachen und gefolgt von mir zu seinem Zimmer gebracht wird.
Ich kann mir nur vorstellen, welche Diskussion ist später mit meiner Tante führen werde.

Ich beobachte Zane einen Moment bevor ich ihm ein Telefon reiche und die Arme vor der Brust verschränke.
"Sie können mich bei Fragen erreichen. Sollten Sie Hunger haben können Sie mit dem Telefon außerdem etwas zu Essen bestellen. Denken Sie gar nicht daran, abzuhauen. Das Gebäude ist bewacht udn mit Kameras ausgestattet. Unser erstes Treffen beginnt morgen um 7.", nicke ich ihm zu bevor ich zur Tür gehe und mich im Türrahmen noch einmal umdrehe.
"Kooperieren Sie Zane. Alles Andere ended nur im Disaster."

Seufzend lasse ich mich von dem Taxi nachhause bringen und schließe meine Wohnung hinter mir ab.
Auf meinem Handy sind 15 Mitteilungen von meiner Tante und einige von Blake, dem Mann den ich seit einigen Wochen date. Oder sowas in der Art.
Eigentlich habe ich überhaupt keine Zeit für eine Beziehung und es ist viel zu anstrengend, meinen Job vor den Männern geheim zu halten.
Aber ich mag Blake wirllich und irgendwie lenkt er mich von dem ganzen Scheiß ab, aber was wenn er da mit reingezogen wird?
Wenn ihm etwas passiert?
Seufzend setze ich mich auf meine Couch und schalte den Fernseher an während ich versuche meine Gedanken zu ordnen.

Ich muss irgendwann im Laufe des Abends auf der Couch eingeschlafen sein, denn als mein Wecker klingelt bin ich erst einmal mehr als irritiert und weiß nicht, wo ich mich befinde.
Nachdem ich dann aber eine warme, lange Dusche genommen und mich fertig gemacht habe, mache ich mich auf den Weg zu Zane.
Meine Motivation mit ihm zusammen zuarbeiten ist gering aber was muss, dass muss.
Und so stehe ich eine Stunde später in Jeans und Bluse vor seinem Zimmer und klopfe an der Tür.
Zum ersten Mal seit wir ihn abgeholt haben sogar ganz ohne goldene Fesseln oder Soldaten.
Es wird Zeit, dass ich ihm das Gefühl gebe ihm zu vertrauen.

"Meine Tante und glauben Sie mir, ich bin ebenfalls nicht begeistert.", zucke ich mit den Schultern und folge ihm in sein Zimmer bevor ich einen Kaffee Becher ausstrecke und ihn ansehe.
"Was auch der Grund ist wieso wir erstmal ausgiebig frühstücken gehen werden bevor wir uns mit ihr treffen. Egal was sie davon hält.", umspielt ein kleines Lächeln meine Lippen und ich habe große Mühe, ihn nicht anzustarren.

"Wovon sprechen Sie?", runzele ich irritiert die Stirn und setze mich an den Schreibtisch in seinem Zimmer während ich darauf warte, dass er zurück kommt.
"Wenn Sie vom zuspät kommen sprechen, dann ja. Sie kennt meine Einstellung zu diesen furchtbar frühren Uhrzeiten.", zucke ich mit den Schultern und spiele mit dem Armband an meinem Handgelenk.
Natürlich ahne ich, dass er nicht davon spricht sondern von der Tatsache, dass ich meine Probleme damit hatte, ihn nicht anzustarren.

Mit einem leicht beschämtem aber auch beeindrucktem Grinsen stehe ich auf und verlasse vor ihm sein Hotelzimmer um ihn nach draußen zu begleiten wo ich auf ein kleines, süßes Café ansteuere.
"Ich würde sagen wir haben schätzungsweise eine Stunde bevor meine Tante auf die Barrikaden geht und abdreht.", grinse ich leicht und setze mich auf einen der Stühle bevor ich seufze und mir die Speisekarte schnappe.