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2 141

22.08.2019, 21:13

Bin super müde, zu viel getanzt und gesungen gestern auf dem Konzert hahaha wie geht es dir? :D

Ardan

Nachdem ich den letzten Bissen mit Wasser hinuntergespült hatte, lehnte ich mich zurück und blickte gen Himmel. Nicht einmal die Sterne waren zu sehen. Nur dichte graue Wolken, die schon den ganzen Tag die Sonne verdeckten. Kein Wunder, dass das der ideale Ort für Dämonen war. Sie fühlten sich in dieser öden Finsternis bestimmt sehr wohl. Konnten sich problemlos verstecken und auf Jagd gehen. Seitdem wir diesen Teil des Dunklen Reiches betreten hatten, war unsere Nachtwache um einige Soldaten mehr gewachsen. Man konnte nie wissen, was einen in der Dunkelheit umgeben von noch mehr Dunkelheit erwartete. Wir mussten mit Vorsicht unsere Pausen genießen. Ich stand langsam auf und reichte Jadis meine Hand. >Hoffentlich schaffen wir es ein paar Stunden in aller Ruhe zu schlafen.< Meistens reichte ein Geräusch aus, um uns alle zu wecken. Zu viel Schlaf kamen wir nicht mehr.

Jenaya

Akela... der Onkel unseres Kindes. Um ehrlich zu sein, wusste ich immer noch nicht so recht, wie ich mit diesem Mann umgehen sollte, aber ich hatte in ihm eine Veränderung wahrgenommen. Sein Licht war anders. Nicht mehr so düster. Keine Ahnung, woran das lag, aber vielleicht hing es mit Silia zusammen. Sie hatte mir nicht viel erzählt, was zwischen den beiden vorging, aber anhand dem Leuchten in ihren Augen wusste ich, dass sie Gefühle für ihn hegte. Vielleicht hatte sie ihn damit erreicht. Vielleicht war sie das Licht für ihn wie ich es für Kenai war. Viele Vielleichts und hoffentlich fand ich bald heraus, ob Akela tatsächlich ein guter Mann sein konnte. Dieses Kind sollte behütet und voller Liebe aufwachsen. Nicht mit einem grimmigen Onkel, der nur grobe Worte auf Lager hatte. Da ließ ich es lieber zu, dass er mich beleidigte. Bei meinem Kind hörte jegliche Toleranz nämlich auf. >Dann kannst du ihn gleich morgen einweihen. Ich werde es auch Ardan und Jadis sagen, damit sie Bescheid wissen.<

Silia

Es geschah zu schnell. Bevor ich ihm überhaupt sagen konnte, dass sein Plan sowieso nicht funktionieren würde, brach die Finsternis wie eine gewaltige Welle über ihn herein. Fenrirs Präsenz war stärker denn je. Er hatte sich in den letzten Monaten kaum blicken lassen. Nur in den schweren Kämpfen, aber nie in Momenten der Zweisamkeit. Darum war es Akelas Ruf, der mir den nötigen Ruck gab von der Pritsche aufzustehen und mir das Nötigste überzuziehen. >Als ob ich dich jetzt einfach allein lassen könnte!< erwiderte ich erhitzt.
Fenrir mochte mich nach wie vor für meine Tat damals hassen, aber töten konnte er mich nicht. Er stellte keine Gefahr für mich dar. Es war Akela, um den ich mir Sorgen machte und der zwischen all dem Drama stehen musste. Ich eilte auf ihn zu und presste meine Hand auf seine Brust. Dort, wo sein Herz schlug. Darin ließ ich Licht fließen, um sein Herzenslicht zu stärken. >Fen, bitte hör auf damit. Du tust ihm weh!< Ich wusste, dass sein Bewusstsein mich hören konnte und ich wusste, dass Akelas Worte ihn wütend gemacht hatten. Trotzdem wollte ich nicht, dass er hier eskalierte und Akela mit in den Abgrund zog.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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2 142

22.08.2019, 21:37

Ah, stimmt, du warst ja auf Chris Brown. Wie war es gewesen? :) Mir geht's gut, endlich zeigt das Wetter wieder seine gute Seite ^^ Gehe offline, wünsche dir einen schönen, erholsamen Tag :)

Jadis

Ich nickte und nahm seine Hand entgegen. Wenn man ein paar Stunden ohne Störung schlafen konnte, war das der reinste Luxus. Der Schlaf war heilig geworden, seitdem wir in den Krieg gezogen waren. Man konnte für ein paar Tage ohne Essen auskommen, aber Schlafentzug konnte das Leben kosten. Wir gingen in unserem Zelt und ich entkleidete mich bis auf die Unterwäsche. Herzhaft begann ich zu gähnen, die Müdigkeit wurde stärker und ich konnte kaum noch die Augen offen halten. Ich kuschelte mich unter die Decke und als Ardan sich neben mir hinlegte, schmiegte ich mich sofort an seinem warmen Körper. Dort war ich am Sichersten.

Kenai

"Das werde ich machen. Ich bin aufgeregt, wie er darauf reagieren wird. Er wird bestimmt ein guter Onkel sein, so wie Onkel Seppel", meinte ich zuversichtlich und vergrub mein Gesicht in ihr duftendes Haar. "Wir sollten jetzt schlafen, du muss dich viel ausruhen. Das ist auch wichtig für das Kind", meinte ich und zog sie fester in meine Arme. Eine Hand von mir legte sich auf ihrem Bauch. Vielleicht konnte ich bald auch die Bewegung fühlen. "Wir werden eine Familie sein", meine Mundwinkeln verzogen sich zu einem Lächeln und ich schloss meine Augen. Ich glaubte, ich freute mich auf das Kind. Viel mehr als auf die Himbeerplätzchen.

Akela

Mein Körper erschauderte, als die Dunkelheit in mir ihre Wellen schlug und sich an die Oberfläche drängte. Das Schattenauge begann wild zu pochen und die Schatten kreischten in meinem Kopf. Mein Brustkorb hob und senkte sich schwer, während die Knochen weiter knacksten und die Muskeln sich dehnten. Ich konnte kaum klar denken, versuchte die dunkle Macht zurückzudrängen, die mich aus einem Hinterhalt angreifen wollte. Nicht Fenrir kontrollierte mich, sondern ich! Als Silia mich berührte, spürte ich einen unbändigen Hass. Es war nicht mein eigener Hass, sondern die Seines. Ich fletschte mit den Zähne und mit der verfluchte Hand packte ich nach ihrer Kehle. Ein grausames Lächeln erschien auf meine Lippen, während die spitze Eckzähne herausragten: "Es ist mir herzlich egal, ob es ihm wehtut. Dieser Mensch bedeutet mir nichts, sein Körper ist nur ein Instrument. Außerdem bist du die Derjenige, die ihm wehtut. Immerhin wirst du ihn verlassen. Aber so steht sein Schicksal geschrieben, er ist unter dem einsamen Wolf geboren." Das Gesicht begann sich hässlich zu verzerren: "Sein wohlgenährtes Herzenslicht wird ein Willkommensgruß für mein Bruder sein. Es wird ihm besonders schmecken, wenn er erfährt, dass du ihn mit diesem mickrigen Menschen betrogen hast. Bald wird die Zeit reif sein, dass ich mein Körper zurückbekomme. Du wirst nicht mehr lange dein Spielzeug haben, ich werde ihn dir wegnehmen. Mein Bruder und ich werden dich vernichten, wenn es soweit ist!" "Nein!", keuchte ich, packte nach der verfluchte Hand und riss sie zurück. Blut klebte an die Fingernägel und mit aller Gewalt riss ich die Kontrolle wieder an mich. Wütend stieß ich die Dunkelheit zurück in ihre Ecke und dann überfiel mich der Husten. Wieder tropfte Blut auf dem Boden. Ich sah die Kratzer an Silias Hals, Kratzer, die von meiner Hand abstammte. Meine Hände ballten sich zu Fäuste und der Selbsthass fraß sich durch meinem Körper.


2 143

22.08.2019, 22:15

Es war bombastisch, dieser Kerl ist eine Legende. Ein geborener Performer! Jeder Zuschauer hat gefeiert, hab fast meine Stimme verloren hahaha
Danke, wünsche dir eine gute Nacht!

Ardan

Ausziehen, das Licht löschen und sich neben meine Frau legen, gehörte zu den besten Routinen im Kriegsleben. Hier konnte ich endlich entspannen, den Kopf ein wenig freibekommen. Ihr weicher Körper an meinen gedrückt, beruhigte mich und trotzdem hielt ich sie fest, als ob sie mir jemand rauben könnte. Auch wenn sie eine starke Kriegerin war und vielen Männern die Stirn bieten konnte, war sie in meinen Augen eine Frau, die ich mit allen Mitteln beschützen wollte. Selbst im Schlaf. >Ich liebe dich, amiya.< flüsterte ich in die Stille hinein und küsste sie auf die Stirn, ehe ich die Augen schloss. Nur ein paar Stunden. Mehr verlangte ich nicht.

Jenaya

Dieses Lächeln, das er aufsetzte, als er die Augen schloss, war das Kostbarste des ganzen Abends. Ich konnte die ehrliche Freude darin erkennen. Eine Freude darüber, dass wir dabei waren unsere eigene Familie zu gründen. Was gab es Schöneres als das? Ein neues Leben. Ein kleines Wunder. So ungefähr hatten sich bestimmt Ardan und Jadis gefühlt, als Silias Ei in ihre Hände fiel. Als sie schlüpfte und sie in ihre Augen blickten.
Auch auf meinem Gesicht bildete sich ein seliges Lächeln, das bestimmt die ganze Nacht bestehen bleiben würde. In Kenais Armen zu liegen und seine Hand auf meinem Bauch zu spüren, gehörte von nun an zu meinen liebsten Momenten. >Schlaft gut, meine Lieben.< murmelte ich bereits halb im Schlaf.

Silia

Verdammt, Fenrir. Dieser Hass, diese tiefe Glut in seinem Blick... Ich spürte die Krallen kaum, die sich in meine Haut am Hals gruben. Seine Worte taten mehr weh. Sehr viel mehr. Jedes einzelne Wort traf mich direkt in der Brust, ließ mein Herz vor Schmerz zusammenzucken. Wieder bildeten sich Tränen in meinen Augen, doch ich hielt sie zurück. Mein Selbsterhaltungstrieb meldete sich. Der Wille, der mich stets begleitete. Mein Bruder und ich werden dich vernichten, wenn es soweit ist! Das war das Letzte, was ich ihn sagen hörte, als Akela die Kontrolle wieder an sich riss und seine krallenbesetzte Hand von mir abließ. Etwas Warmes floss meinen Hals hinab. Ich blutete, doch die Wunden würden sich in wenigen Sekunden schließen. Die in meinem Herzen allerdings nicht. Sie bluteten weiter.
Von Kummer gezeichnet ging ich vor Akela auf die Knie und hob sein Gesicht an. Blut klebte an seinem Mund. Mit dem Ärmel meines Oberteils wischte ich es fort und schlang daraufhin die Arme um seine Mitte. Ich umarmte ihn und hielt mich gleichzeitig an ihm fest. >Es tut mir wahnsinnig leid, dass Schmerz dein ständiger Begleiter ist, Akela. Menschen sollten nicht das Bewusstsein eines Animagi in sich tragen dürfen, das ist nicht richtig. Das ist zu viel Verantwortung. Zu viel Qual.< Meine Stimme klang belegt. >Ich will nicht, dass du meinetwegen verletzt wirst. Ich will nicht, dass du seinen Worten Glauben schenkst, denn für mich bist du kein Spielzeug. Wir göttlichen Wesen mögen grausam sein, selbst in der Liebe, aber mir würde nie in den Sinn kommen, dich einfach so zu verlassen, nur weil mir danach ist. Das musst du mir glauben.< Ich schniefte leise. Dabei dachte ich an Fenrirs Gesagtes. An die Sache mit dem Betrug an seinem Bruder. Er hatte keine Ahnung, wie schuldig ich mich am Anfang gefühlt hatte, als mir bewusst wurde, dass ich dabei war mich in Akela zu verlieben. In einen einfachen Menschen und das nach meinem Schwur, ich würde Mal ewig lieben. Das tat ich nach wie vor. Ich liebte ihn immer noch. Ich wünschte ihm weiterhin das Beste und würde alles für ihn tun, doch mein Herz war scheinbar nicht für einen einzigen Mann bestimmt. Ich durfte mehr lieben. Ich durfte mehr Personen in mein Herz lassen. Und Akela gehörte dazu. Ich liebte ihn und daran war nichts falsch. Fenrir war von Hass zerfressen und ja, ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie schwer es Mal aufnehmen würde, wenn er hiervon erfuhr. Trotzdem hatte ich ihn nicht blind als meinen Partner erwählt. Er wusste, was richtig und was falsch war, hatte schon immer das wahre Prinzip des Kreislaufs verstanden. Er würde es verstehen und mir irgendwann verzeihen. Daran hielt ich mich fest. So wie an dem Mann, den ich aus dieser Sache befreien musste. Akela würde an niemanden verfüttert werden. Nur über meine Leiche und da ich bislang keinen einzigen Kampf in meinem Leben verloren hatte, standen meine Chancen besser denn je.
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2 144

24.08.2019, 17:16

Akela


Ich zuckte zusammen, als ihre Arme sich um meinem angespannten Körper legten und emotionslos antwortete ich: "Ich wollte diese Macht besitzen, also muss ich auch mit den Konsequenzen klarkommen. Nichts ist umsonst in dieser Welt." Dieses Mal unterdrückte ich einen Schmerzenslaut, als meine Knochen sich zurückbogen und meine Muskeln sich zusammenzogen. Ich hatte nicht mal die Zwischenverwandlung erreicht, somit ging die Zurückverwandlung schneller. Ansonsten wäre ich in einem blutrünstigen Zustand gewesen. "Mir ist es bewusst, dass ich für dich kein Spielzeug bin. Ich weiß, wie es sich anfühlt ein Spielzeug von Jemanden zu sein und deswegen kann mich Fenrir da nicht wirklich überzeugen. Nicht mehr." Ich hob ihren Kinn an und meine Augen ruhten auf dem Hals. Die Kratzern waren verschwunden, nur angetrocknetes Blut war Zeuge meiner Tat. Ich hatte meinen Schwur gebrochen, es spielte keine Rolle, dass ich in diesem Moment von Fenrir besessen war. Ich war einfach schwach gewesen und ich spürte die Verachtung gegenüber mir selbst. Mit den Daumen wischte ich mit einem grimmigen Gesicht das Blut weg. "Es ist spät geworden, du solltest schlafen gehen. Es wird ein Sturm aufziehen, das Schattenreich ist unruhig", ich richtete mich auf und streckte ihr meine Hand entgegen. In einem Punkt hatte Fenrir Recht, es schien mein Schicksal zu sein in dieser Welt einsam zu sein. Am Ende würde Niemand an meiner Seite stehen. Scheinbar gab es eine Macht, die mich dazu verdammte das Leben eines Einzelgängers zu führen. Wenn Silia ging, würde ich ihr als Herzenlicht folgen. Der Tod machte mir keine Angst, es war das Leben, das mir insgeheim Angst machte. Vor diese endlose Leere in mir, die jetzt durch Silia verschwunden war. Doch es würde zurückkehren, sobald sie weg war.


2 145

24.08.2019, 19:53

Silia

Er wischte mir das Blut vom Hals und hielt mir anschließend die Hand hin. Irgendwas ging in seinem Kopf vor. Das sah ich ihm deutlich an. Negative Gedanken, denn sein Gesicht wirkte düster. Ich wollte nicht, dass er an schlimme Dinge dachte. Ich wollte, dass er positiv blieb.
>Du bist der Mensch von uns beiden. Ich brauche nicht so viel Schlaf.< murmelte ich und zog ihn mit zur Pritsche, damit wir uns beide hinlegen konnten. Nach dieser Sache wollte ich, dass wir zusammen blieben. Ich kuschelte mich an seine Brust und legte meinen Fuchsschwanz über uns beide. >Hast du irgendwo noch Schmerzen?< fragte ich ihn sicherheitshalber und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Seine halbe Verwandlung hatte sehr schmerzhaft ausgesehen und ich hoffte, dass es ihm wieder besser ging. Obwohl ich Fenrir immer noch als Freund sah, überschritt er Grenzen, die ich nicht unter den Teppich kehren konnte. Er ging zu weit. Er quälte Akela und das duldete ich nicht. Nicht mehr.
Leise seufzend strich ich ihm über die Brust.
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2 146

25.08.2019, 21:55

Jadis

Mein Schwert steckte in seinem Körper und als er zurücktaumelte, war dort eine klaffende Wunde. Das Blut tropfte unaufhörlich in den weißen Schnee und verwandelte sich in eine rote Pfütze. Entsetzt ließ ich mein Schwert los, ein lautes Keuchen entrann meiner Kehle und war vor Schock wie erstarrt. Sein Körper fiel schwer auf dem Boden. „Du hast ihn wie ein Schwein abgeschlachtet“, kicherte eine weibliche Stimme. „Nein“, wimmerte ich schmerzerfüllt und wankend näherte ich mich ihm. Er durfte nicht tot sein. Ich sank auf meine Knien und als ich in seine leere Augen blickte, schrie ich laut auf….
Schweratmend schlug ich meine Augen auf, während mein Körper unkontrolliert zitterte und kalter Schweiß klebte an meine Haut. „Ardan….Ardan….“, schluchzte ich und sah immer noch das Bild seiner toten Augen. „Nein…nein….“, wimmerte ich und hektisch tastete ich nach ihm. Ich stieß auf seinen warmen Körper und vor Erleichterung brannten mir die Augen. Er war da. Es war nur eine albtraumhafte Erinnerung gewesen. Dennoch zitterte ich weiter, als wäre ich wieder in Fjerda.

Kenai

Benommen öffnete ich die Augen und setzte mich auf ohne Jenaya dabei zu wecken. Ich fasste mich an meinem Kopf, der hämmernde Schmerz war zurückgekehrt. Ich blinzelte und helle Funken tanzten vor meine Augen. Ich bemerkte, dass ich stark geschwitzt hatte und konnte mich nicht mehr an die wirre Träume erinnern. Aber ich spürte eine Unruhe in mir, einen Druck auf meinem Brustkorb und mein Körper war angespannt. „Ich bin wieder da“, sauste etwas Glitzerndes in das Zelt hinein. „Psch“, ich deutete auf die schlafende Jenaya. „Entschuldige“, flüsterte Yun. „Wo warst du?“, fragte ich ihn und versuchte das beklemmende Gefühl von mir zu schütteln. Bestimmt hatte ich was Schlechtes geträumt. „Es tut mir leid, dass ich plötzlich verschwunden bin. Mein Astrastein hat gesummt und ich musste schnell zum heiligen Baum. Ich bin endlich getauft“, seine Stimme wurde vor Aufregung lauter und sein herabfallender Glitzer bunter. Vor ein paar Monaten hatte Silia sich dem heiligen Baum angeschaut, wie sie es ihm versprochen hatte und mit ihrer Magie hatte sie die geschwächte Quelle stabilisieren können. Jedoch würde das Feenreich sich erst richtig wieder erholen, wenn der Krieg vorüber war. Denn die Grenzen begannen zu bröckeln und das hatte große Auswirkungen auf die Zwischenwelt. „Taufe?“, ich verstand nicht, wovon Yun sprach. Er machte sich groß und seine Augen bekamen einen fiebrigen Glanz: „Meine letzte Entwicklung wurde vollzogen. Ich bin jetzt eine Lichterfee.“ „Lichterfee“, wiederholte ich ihn und blinzelte wieder, alles verschwamm sich. „Jaaa, ich kann ganz viel mit Licht machen. Zum Beispiel einen Regenbogen!“, plapperte Yun weiter. Abrupt stand ich auf und taumelte nach draußen. Luft. Ich brauchte frische Luft. „Kenai? Ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst blass aus!“, flog Yun hinter mir her. Ich stützte mich auf meine Oberbeine und dann richtete ich mich plötzlich auf. Mein Kopf ruckte in eine Richtung und ich sah wie der Himmel sich schwärzte. „Heiliger Baum!“, keuchte Yun laut auf und seine Stimme klang erschrocken: „Wir werden angegriffen! Das sind eine ganze Horde von Dunkelfeen Und….“ „Dämonen“, sagte ich tonlos, als ich eine Welle tiefer Dunkelheit spürte. Sofort drehte ich mich um, rannte in das Zelt hinein. „Jenaya, wach auf!“, rief ich und in Sekundenschnelle war ich gekleidet. Meine Hand fasste sich am Brustkorb, als ich dort ein starkes Pochen vernahm und ich presste meine Lippen aufeinander. Geruch von Verwesung stieg aufeinmal in meine Nase und ich hörte die alarmierende Schreie.

Akela

„Ich brauche nicht viel Schlaf wie ein gewöhnlicher Mensch“, erwiderte ich ihr. Ich trug immer noch die Wachrune, jedoch mittlerweile in abgeschwächte Form. Dadurch wurde ich in der Nacht für ein paar Stunden leicht erschöpft und in Silias Nähe glitt ich meistens in den Schlaf. Die Wachrune jetzt vollkommen aufzulösen, wäre riskant. Sie zog mich auf die Pritsche und als sie an mich kuschelte, zog etwas Schmerzhaftes in meinem Brustkorb sich zusammen. Meine Arme legten sich fest um ihrem Körper, so fest, als könnte sie jederzeit verschwinden. „Nein“, antwortete ich. Die Schmerzen waren wieder abgeklungen, aber es konnte auch gut sein, dass sie immer noch da waren. Ich war an die ständigen Schmerzen gewöhnt und bemerkte sie erst bei einem bestimmen Grad. Ich vergrub meine Nase in ihr duftendes Haar und spürte wieder dieses Ziehen in meinem Brustkorb. Nein. Ich konnte dieses Schicksal nicht kampflos hinnehmen. Solange Silia noch bei mir war, musste ich alles versuchen unserem Schicksal zu entkommen. Selbst wenn es bedeutete mich mit den höheren Mächte anzulegen. Selbst, wenn ich die Sonne einfangen und sie in Niemandsland stoßen musste, damit Silia bei mir bleiben konnte. Für sie wieder ich jederzeit durch die Hölle gehen. Sie hatte mir verraten, dass sie von der Sonnengöttin erschaffen wurde. Das Gegenstück von Mondgöttin Luna, die Zwillingsschwester. Vielleicht konnte ich mit der Mondgöttin reden, immerhin hatte sie mich auserwählt. Ich drückte Silia noch fester an mich. Ich war so wahnsinnig in sie verliebt, ich hätte niemals für möglich gehalten, dass dieses Gefühl noch tiefer gehen konnte.


2 147

26.08.2019, 01:53

Ardan

>Mein Prinz… es tut mir leid, aber… aber…< der junge Mann traute sich nicht in meine Augen zu blicken. Er zitterte leicht und er wirkte sehr blass. Ungewöhnlich blass. Wenn ich etwas nicht leiden konnte, dann Weicheier. Was kam er zu mir, nur um keinen vollständigen Satz über die Lippen zu bringen? Reine Zeitverschwendung.
Ich knurrte genervt und erhob mich von meinem Stuhl. Den Stift legte ich beiseite. Dank Vater musste ich mal wieder etliche Bücher studieren, weshalb ich erst recht keine Zeit für stammelndes Personal hatte. >Was ist jetzt?< fuhr ich ihn an, als er erschrocken zusammenzuckte.
Seine Augen weiteten sich. Er schwitzte. >Es tut mir leid… ich, ich habe die Nachricht erhalten, dass Eure, dass… Prinzessin Leora tot ist.<
Ich erinnerte mich sehr gut daran, wie leer ich mich gefühlt hatte, als ich Jadis verließ, um meinen Vater davon abzuhalten sie zu verletzen. Ich dachte, ich müsste nie wieder so fühlen. Doch der Schmerz, der einsetzte… dieser Schmerz. Er war mit nichts zu vergleichen.


Keuchend riss ich die Augen auf und nahm zierliche Hände auf meiner erhitzten Brust wahr. Mein Blick klärte sich, der pochende Schmerz jedoch blieb. >Jadis?< Sie wirkte ebenso völlig durch den Wind. Sie sah mich an, als wäre sie froh, dass ich noch hier war. Hatten wir beide etwa Albträume gehabt? Ich schlang meine Arme um ihren zitternden Körper. >Alles gut. Ich bin hier.< sagte ich mit enger Stimme. Diese Gefühle von damals… ich versuchte sie abzuschütteln. Etwas stimmte nicht. Unruhe. Da draußen herrschte gewaltige Unruhe und Dunkelheit.
Cain ließ ein durchdringenden Heulen hören. Ein klares Signal für kommende Gefahr. Ich sah Jadis alarmiert an. Wäre doch zu schön gewesen ein paar Stunden ruhig zu schlafen und dann das gefährliche Gebiet zu umgehen. Die Dämonen hatten nur darauf gewartet. Verdammt.

Jenaya

In dieser Nacht schlief ich ganz besonders gut, doch schlimmer hätte man mich nicht aufwecken können. Noch bevor eine vertraute Stimme zu mir drang, hörte ich ganz viele andere Stimmen. Sie kreischten, sie fluchten, sie weinten… so viele Stimmen auf einmal, dass ich beinahe Kopfschmerzen davon bekam. Kenai war es, der mich dann aus dem Schlaf riss. Er wirkte gehetzt. Außerdem ging eine seltsame Energie von ihm aus. Sie war nicht mehr in Balance wie sonst. Ich lebte lange genug mit ihm, um solche Veränderungen an ihm wahrzunehmen, auch wenn ich mein Leben lang nie bemerkt hatte, dass in ihm ein dunkler Gott wohnte. Mechanisch zog ich mich schnell um und stolperte aus dem Zelt. Yun war ebenso hier. Sein Glitzer wirkte stärker als zuvor. Auch seine Energie hatte sich verändert. So gern ich danach gefragt hätte, blieben mir die Worte im Hals stecken. Dunkle Wolken zogen auf. In der Luft hing der Geruch nach Verwesung und Tod. Mir wurde übel davon, doch zum Glück konnte ich den Reiz unterdrücken.
>Dämonen! Sie sind auf dem Weg hierher. Alle in Position!< brüllten die Generäle, während die Soldaten quer durch das Lager eilten, um alles aus dem Weg zu schaffen und sich in Form zu bringen. Ein kalter Schauder durchlief mich. Diese Stimmen… ich konnte sie nun deutlicher hören. >Die Totenflüsterin. Sie ist hier.<
Kaum kam ich zu diesem Schluss, legte ich meine Hände schützend auf den Bauch und spürte Wärme darin aufflackern. Nun verstand ich, wieso ich mich besonders in Kämpfen stark fühlte. Es lag am Kind. Es wollte mich beschützen wie es sein Vater tat.

Silia

Er sagte nicht viel, aber er zeigte mir deutlich, was in ihm vorging. So fest hatte er mich selten gehalten. Er drückte mich fest genug, dass mir beinahe die Luft wegblieb, doch ich beschwerte mich nicht. Es fühlte sich gut an von ihm gehalten zu werden und seinem kräftigen Herzschlag zu lauschen. Ein Herz, das so viel hatte durchmachen müssen. Trotz der Kämpfe in den letzten Monate war mir nicht entgangen, wie gut es seinem Herzenslicht ging und dass es noch heller strahlte als zuvor. Es war so schön. Er hatte keine Ahnung, wie wunderschön sein Licht war und dass seine Dunkelheit sehr angenehm für mich war. Wie eine kühle Brise an einem heißen Sommertag. Genau das wollte ich schützen. Dieses Licht. Und ihm ging es sicherlich genauso. Ich war nicht dumm. Er wollte bei mir bleiben, selbst wenn er das nur in reiner Lichtform tun konnte. Wir beide wollten zusammenbleiben. Fragte sich nur, wie?
Dies war mein letzter Gedanke, als ich langsam in den Schlaf glitt.
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26.08.2019, 20:16

Jadis

Ich presste mich an seinem Körper, als er mich in die Arme zog und sein Blick wirkte unruhig, wie ich mich fühlte. Er schien ebenfalls schlecht geschlafen zu haben. Dann bemerkte ich die veränderte Luftschwingung und Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus. Meine Augen weiteten sich, als Cain zu heulen begann. Auch Feena kreischte wild hinter dem Zelt und Miramis ließ einen warnendes Donner grollen. Einen Moment sah ich Ardan an, dann schlug ich unsere Decke zur Seite und hechtete zu meine Kleidungen. Mechanisch zog ich sie mir in Sekundenschnell an und legte mir meine Waffen an. Mit unsere Ruhe war es vorbei, der Sturm war bei uns angekommen. Meine Muskeln spannten sich an, als ich den Ausgang zur Seite schlug. „Was zum Teufel…“, fluchte ich, als ich den geschwärzten Himmel sah. Meine Augen kniffen zusammen. Nein, der Himmel war nicht einfach nur schwarz. Die Schwärze bewegte sich und dann vernahm ich das laute Summen, als wäre ein Schwarm Wesen unterwegs. Mit der Luft verbunden, konnte ich sehen, dass es kleine….Feen waren. Doch sie sahen vollkommen anders aus als Yun und seine Freunde. Ihre Flügeln waren giftgrün, der Astrastein pechschwarz, sowie ihr Glitzer und die Augen. Die Haut bleich wie die eines Toten und spitze Zähne ragten aus ihren Oberlippen. „Dunkelfeen“, Yun hatte einmal von ihnen erzählt. Tief atmete ich ein: „Der Astrastein ist der Schwachpunkt der Feen, er ist wie ein Herz.“ An Yun schickte ich eine stumme Entschuldigung, doch wir konnten sie nicht retten. Sie waren gekommen, um uns zu schaden und wir mussten uns gegen sie wehren. Dann rann ein kalter Schauder über meinem Rücken, als ich plötzlich eine erdrückende Aura vernahm. Aura eines mächtigen Dämonen und Aura anderer Dämonen. Eilig ging ich über den Platz, unsere Leute rannten aus ihre Zelte. Kampfbereit. Ein übel riechender Geruch waberte durch das Lagerplatz und ich spannte mich an. Sie waren bereits hier. Irgendwo.

Kenai

Als Jenaya zum Zelt taumelte, folgte ich ihr und in meinem Kopf wurde die Stimmen lauter. Blutige Bilder flackerten vor meine innere Augen, ich hörte die Schreie, roch das Feuer und sah die toten Augen meiner geliebte Menschen. Meine Atmung wurde schwerer und das Pochen in meinem Brustkorb stärker. Ich packte nach Jenaya und drückte ihr den Stein in die Hand: „Wenn es zu gefährlich wird, muss du fliehen. Tue es für unser Kind!“ Eindringlich sah ich sie an, während Schweiß an meiner Schläfe hinab rann. Ich schwitzte nie, nicht so. Etwas stimmte mit mir nicht. Etwas in mir veränderte sich. Wieder machte sich ein stechender Schmerz in meinem Kopf bemerkbar und schüttelte benommen den Kopf. Plötzlich drangen Melodien in meine Ohren hinein und verwirrt hielt ich inne. „Hört ihr das auch?“, fragte ich und meine Hand glitt von ihrem Arm hinab. Etwas in mir zog sich mich zu diese Melodien. „Ich höre nichts“, sagte Yun beunruhigt. Ich hörte bereits nicht mehr zu und wie in einem Trance verließ ich das Zelt. Es war, als würde Jemand nach mir rufen. Ich nahm nicht mehr die Dunkelfeen am Himmel wahr, wie skelettartige Arme aus den rissigen Boden schossen und wie die Menschen sich kampfbereit machten. Da war nur diese Melodie in meinem Kopf. Sie lockte mich. Sie rief nach mir. Und ich wollte zu ihr.

Der Lockruf

Akela

Schweißgebadet wachte ich am nächsten frühen Morgen auf und wurde von einer Schmerzwelle überrollt. Fest presste ich meine Lippen aufeinander zu, um keinen Laut aus meiner Kehle entrinnen zu lassen. Mein Körper verkrampfte sich unkontrolliert und mein ganzer verfluchter Arm schien wie ein schlagendes Herz zu Pochen. Ich richtete mich sitzend auf und als die Decke von mir hinunterglitt, unterdrückte ich einen Fluch. Der Fenrirs Fluch hatte sich weiter ausgebreitet, mein Arm schien vollkommen schwarz zu wirken von den vielen aderartigen, schwarzen Linien und die Linien glitten nun über meiner Schulter bis zum Anfang meines Brustkorbes. Bald würden sie mein Herz erreicht haben. Ich beugte mich über das Bett, fischte nach meinem Hand und zog es eilig an, bevor Silia diese Entwicklung sehen konnte. Diesen Kampf musste ich alleine austragen. Dann erstarrte ich, als ich das dunkle Flüstern in meinem Kopf vernahm. „Verfluchte Hölle!“, diesmal konnte ich einen Fluch nicht unterdrücken und schwang mich aus dem Bett. „Silia, wir müssen los. Der dunkle Gott ist kurz vorm Ausbrechen“, hastig zog ich mir die Hose an.


2 149

26.08.2019, 20:48

Ardan

Die Situation eskalierte ziemlich schnell. Während alle Leute sich in Position begaben und ihre Waffen zogen, glitt mein Blick zum Himmel. Dunkelfeen also. Ich erinnerte mich, wie ich Yun damals angefahren hatte, weil er uns ihre Schwachstelle nicht verraten wollte. Nun tat er es. Er hatte keine andere Wahl. Ich nickte bloß. Astrastein. Das hätte ich mir auch denken können.
Mit einem Pfiff durch die Zähne rief ich Cain zu mir, der leicht in die Hocke ging, damit ich mit ein wenig Schwung auf seinen Rücken springen konnte. >Der Himmel ist dein Kampfgebiet. Kümmere dich um die Dunkelfeen.< richtete ich das Wort an Jadis, während ich wie gebannt auf das weite, trockene Feld starrte, das sich nach und nach mit bewaffneten Skeletten füllte. Untote. Hatte ich mit meiner Vermutung doch richtig gelegen... >Noch wissen wir nicht, wie man Untote erledigt, aber das finden wir gleich heraus. Vielleicht geben sie den Geist erst auf, wenn wir die Totenflüsterin getötet haben. Ist auch möglich.< dachte ich laut nach. >Wenn sie erscheint, greifen wir sie alle gemeinsam an. Wir gehen keine Risiken mehr ein.< fügte ich ernst hinzu und reckte eine geschlossene Faust gen Himmel. Auf Kämpfe wie diese hatten wir uns alle vorbereitet. Nun galt es am Leben zu bleiben. Gleißend helle Blitze zuckten an meinem Arm entlang. Die Luft um mich herum lud sich auf. Ich fing meine Sense auf, die aus dem Himmel zu mir geschossen kam und sandte einen Blitz in den dunklen Schwarm. Der Kampf konnte beginnen.

Jenaya

Kenai drückte mir seinen Stein in die Hand und ich nickte einverstanden. Wenn es um die Sicherheit des Kindes ging, gab es keinen Grund zum Widerspruch. Ich wollte alles tun, um es zu beschützen, selbst wenn es mir das Herz brach, Kenai zurückzulassen. Er hörte etwas, nahm Abstand von mir und begann in eine unbestimmte Richtung zu laufen. Verwirrt starrte ich seinen Rücken an. In meinem Kopf pochte es. Das Bild veränderte sich.
Ich kniff die Augen zusammen und fasste mir an die schmerzenden Schläfen. Etwas stimmte nicht. Ganz und gar nicht. Mein Blick glitt zu Yun, der einen anderen Weg einschlug und dann zurück zu Kenai. Aus einem Impuls heraus eilte ich ihm hinterher und stellte mich ihm in den Weg. >Kenai, du...< Als ich in seine goldenen Augen blickte, bemerkte ich den Nebel darin. Mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht. Er wirkte wie in Trance. Mir gefiel die Sache nicht. Mir gefiel nicht, dass sich seine Energie drastisch verändert hatte. Sie war nicht mehr im Einklang. Sein Psion wog schwerer in der Luft. >Kenai, bleib stehen! Etwas stimmt nicht. Was auch immer du hörst, bleib stehen und konzentriere dich nur auf meine Stimme.< sagte ich eindringlich und stemmte meine Hände gegen seine Brust. Er durfte nicht weitergehen. Sorge zeichnete sich auf meinem Gesicht ab. Ich befürchtete das Schlimmste.

Silia

Neuerdings konnte nicht einmal ich richtig ausschlafen, weil ständig etwas los war. Durch Akelas Fluchen wurde ich sofort wach und richtete mich alarmiert auf. Dunkler Gott. Chaos. Kenai. O nein... die anderen... sie alle waren in Gefahr. Hastig zog ich mir meine Kampfkleidung über und griff nach meinem Schwert. Bereits auf dem Weg nach draußen ließ ich Alita per Gedanken wissen, was los war und dass sie Thales Bescheid geben sollte, wenn er aufwachte. Wir brauchten nicht das gesamte Lager aufzuwecken. Sie mussten hierbleiben und Stellung halten. Diese Sache ging nur Akela, Kenai und mich etwas an.
>Er hat seine Kernerinnerung nicht gefunden.< murmelte ich besorgt, als ich einen Riss erschuf und mit ihm gemeinsam hindurchtrat. Leider stellte sich heraus, dass das nicht unser einziges Problem war. Ein Hohedämon war im Anmarsch. Die dunkle Präsenz fühlte sich wie ein Schlag ins Gesicht an, als wir den Riss verließen. Ich hörte Dämonen schnaufen, ein düsteres Summen im Himmel... da war so viel schwarze Energie in der Luft, dass sich mir das Fell sträubte. Von der Sonne fehlte jede Spur. Alles war in schwere Dunkelheit getaucht. Suchend glitt mein Blick umher. Wir mussten erst einmal Kenai finden, denn mit dem dunklen Gott in seinem Körper würde er das Ganze hier gewaltig verschlimmern.
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28.08.2019, 17:35

Jadis

Knapp nickte ich und sprang auf Feena, die bereits zu mir gelaufen kam. Wir schossen in die Höhe und uns folgte die Windreitern, Harpyien und der Donnervogel. Durch die Luft verstärkte ich meine Stimme, als ich meine Befehle austeilte: „Wir treiben alle Dunkelfeen an einer Stelle zusammen und werden sie in einem Sturm gefangen nehmen. Mit meiner Eismagie werde ich sie erstarren, damit sie keine Schmerzen erleiden müssen, wenn wir ihre Astrasteine zerstören. Die arme Kreaturen sind das Ergebnis einer widerlicheren Experiment, doch uns bleibt keine Zeit sie zu retten. Ich möchte, dass die Harpyien mit Nebelmagie ihre Orientierung verwirren, damit wir sie einfacher zusammentreiben können. Die Harpyien mit Sandmagie werden die Bodenkämpfende unterstützten. Die Harpyie mit Gewittermagie werden einen gewaltigen Sturm herbei beschwören, wenn wir die Dunkelfeen beisammen haben, damit sie nicht fliehen können. Alle Windreitern verteilen sich am Himmel, ich schätzte, es kommen noch mehr Luftangriffe. Und Miramis? Tue, was du tun muss.“ Plötzlich erschien Yun an meiner Seite und mit einem ersten Blick sagte er: „Passt auf vor ihrem Glitzer, sie können giftig oder lähmend sein. Außerdem sind sie extrem bissig. Die Dunkelfeen sind nicht zu unterschätzen!“ „Danke für deine Information. Möchtest du wirklich uns unterstützen?“, fragte ich mit eine weichere Stimme. Immerhin hatte er erzählt, dass er den Schmerz von sterbende Feen spüren konnte, auch die von der Dunkelfeen. „Ja. Wenn ich sie nicht auf eine andere Weise retten kann, dann rette ich sie auf diese Art. Sie haben genug gelitten und ihre Seelen sollen befreit werden“, antwortete er entschlossen. Mit diese Worte stieß ich einen Kampflaut aus und Feena schoss mit einem wilden Kreischen nach vorne direkt auf die nähernde Dunkelfeen zu.

Kenai

Ich blinzelte, als eine vertraute Stimme mich erreichte und eine Gestalt mir im Weg stellte. Ich spürte ihre Hände auf meinem Brustkorb. Mein Kopf senkte nach unten und meine Stimme klang schläfrig: „Je…Jenaya?“ Die Melodie wurde in meinem Kopf eindringlicher und das Pochen wurde in meinem Brustkorb lauter. Etwas regte sich in mir, streckte sich aus, als hätte es lange geschlafen und ich spürte, wie seine Gliedern sich in meinem Körper ausbreitete. Plötzlich stieß ich Jenaya zur Seite und sekundenschnell hatte ich meinen Schattenschwert gezogen, um eine andere Waffe zu kreuzen, das aus dem Nichts erschien. Die Klingen summten dunkel. „Aus dem kleinen Schattenjunge ist was geworden. Da wird sich meine Meisterin freuen“, diese Stimme….Der maskierte Dämon wurde vor uns sichtbar und Bilder zuckten durch meinem Kopf. „DU hast meine Familie getötet!“, ein fremdes, dunkles Gefühl floss heiß und kalt zugleich durch meine Adern. Mein Blick wurde wild und mit einem wütendem Aufschrei stürzte ich mich auf ihn. Lachend wich er vor mir geschickt aus und seufzte schließlich: „Wie theatralisch, aber zumindest pisst du dir nicht mehr in die Hose und versteckst dich wie ein feiger Hund, während wir deine Familie abschlachten. Es wird Zeit dir deine Kernerinnerung zurückzubringen, wie amüsant, dass dadurch der dunkle Gott geweckt wird. Sie erwartet dich an deiner Seite, Chaos.“ Aufeinmal stand er neben mir und flüsterte in meinem Ohr einen einzigen Wort. Das Schattenschwert glitt aus meiner Hand und meine Augen weiteten sich vor purem Entsetzen. Mein Mund war lautlos geöffnet, während meine Seele schrie vor unbeschreiblichen Schmerz. Ich sank auf die Knien, griff in mein Haar und mein Körper bebte. Ich wurde in Stücke zerrissen.

Weit riss ich meine Augen auf und schrie wie ein Wahnsinniger. Mein blutverschmierter Körper bäumte sich auf. Meine linker Arm und Beine zerrten an den Ketten. Den rechten Arm konnte ich nicht bewegen, er war zertrümmert und die Wunden lagen offen. „Wir haben erfolgreich die Seelenzurückführung abgeschlossen. Jetzt kommt die Operation“, ein Gesicht erschien. Blind vor unbeschreiblichen Schmerz hörte ich nicht auf an den Ketten zu zerren und zu schreien. Alles in mir brannte. Es brannte so sehr. Es war unerträglich. Es tat so weh. In mir war nichts mehr richtig. Es war als hätte man meine Seele auseinander genommen und sie falsch zusammengefügt. Noch mehr Brennen. „Hör auf! Hör auf! Hör auf!“, kreischte ich wild. Die Schatten schossen aus meinem Körper heraus. Wieder brüllte ich gepeinigt: „HÖR AUF!“ Alles wurde schwarz. Ich ertrank in der Dunkelheit. Und dann spürte ich nichts mehr.

„Ich befehle dir auf der Stelle aufzuhören! Wir sind Derjenige, die dich erschaffen haben!“, verlangte der Mensch und drückte sich an der Höllenwand. Er sprach ein Zauberformel aus. Er kam nicht zum Ende. Überall Blut. Rot. Hübsche Farbe. Gierig sog ich die dunkle Energie in mir auf und drehte mich um. Dort war ein niedriger Dämon. Meine schwarze Augen funkelten. So viel dunkle Energie. Alles meins. Meine Dunkelheit verschlang ihn. Seine Energie floss durch meinem Körper. Ich lachte. Dieses Rot. Sehr hübsch. Meine nackte Füße landeten auf dem Altarstein. Ich schaute zum Ausgang. Einige sind geflohen. Aber ich würde sie alle finden. Versteckspiele machten Spaß und wenn ich sie fand, werde ich sie verschlingen. Wieder kicherte ich. Ich wollte noch mehr Rot. Ich neigte mein Kopf zur Seite. Jemand kam. Nein. Viele kamen. Ich leckte mir über die Lippen. Da waren welche zum Spielen kommen. Ich hob meine Hand und die Schatten formten sich zu Splittern. „Töte sie. Töte sie alle. Ich will sie singen hören. Ich mag Musik“, lachte ich und tanzte auf dem Altar, der von mein eigenes Blut benetzt war. Rot. Schwarz. So sollte die Welt aussehen.

Ich brüllte, versuchte mich aus diese magische Ketten zu befreien und mein Körper zuckte unkontrolliert, als noch mehr diese reine Energie in mir floß. „Ich bringe euch alle um!“, knurrte ich unmenschlich: „Ich werde die Dunkelheit über eure Welt bringen.“ Noch mehr reine Energie floß durch meinem Körper. Ich schrie. Ich wand mich. Alles brannte. Ich brannte. „HÖR AUF!“, kreischte ich vor unerträgliche Schmerzen. Meine Schatten wollten aus mir brechen, aber sie waren in meinem Körper gefangen. Die Ketten hielten mich gefangen. Es tobte in mir ein Krieg. Wieder stöhnte ich gequält auf: „Hör…..auf.“ Mein Körper wurde immer schwächer und Blut rann aus meinem Mundwinkel. Tropfte auf den Stein. Benommen blinzelte ich. Rot. Hübsche Farbe. Ich stürzte auf dem Boden. „Wir müssen ihn schnell nach Ocamma bringen. Ich weiß nicht wie lange die Bannung halten wird“, sagte eine Stimme. Ocamma. Ich erinnerte mich an das Bild. Die Prinzessin mit den weißen Haar. Ein Lächeln erschien in meinem Gesicht und Tränen rannen über meine Wangen. Dann schlossen sich meine Augen und ich fiel. Fiel in der endlose Dunkelheit.

Ein lauter, unmenschlicher Schrei verließ meinem Mund und etwas Schwarzes schoss aus mir heraus wie ein Strahl bis in den Himmel. Die Welt begann sich zu verdunkeln und seltsame Risse entstanden in der Luft. Die Portale des Schattenreiches waren geöffnet und gefährliche Kreaturen krochen in die menschliche Welt hinein, blutrünstig und hungrig nach dem Leben. Meine Augen verdrehten sich. Die goldene Splitter begannen sich tiefschwarz zu färben. Schatten näherten sich mir und ich verschlang sie hungrig, die dunkle Energie weckte noch mehr die Gier. Ein Schauder rann meinem Rücken hinab und ich riss mein Kopf in den Nacken. Ein kaltes Lächeln umspielte meine Lippen, während spitze Zähne aus meiner Oberlippe ragte und schwarze Hörner schossen wie Spieße aus meinem Kopf heraus. Meine Ohren wurden spitzer und dunkle Linien durchzogen meinem Körper bis zu meinem Gesicht. Langsam richtete ich mich auf und drehte mich zu dem Dämon um. Er verneigte sich vor mir respektvoll: „Willkommen zurück, Chaos.“


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28.08.2019, 17:39

Akela

Wir sprangen durch den Riss, den sie erschaffen hatte und kamen am anderen Lager an. Sofort reagierte meine Schattenmagie auf die negative Energie, die in der Luft vibrierte. Die Schatten in meinem Kopf wurden lauter und Fenrir drückte sich gegen die Oberfläche, angelockt von dem, was er hier spüren konnte. Ich packte nach dem Nacken von Silia und presste meine Lippen auf Ihren. Es war kein sanfter Kuss und eindringlich sah ich in ihre Augen: "Gehe nicht auf Risiken ein und wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt, werde ich ihm das Ende bereiten." Ich ließ sie los, drehte mich mit wehender Schattenumhang um und angespannt starrte ich zum Himmel, als ich dort eine mächtige Aura vernahm. Mit einem ausdruckslosen Gesicht sah ich wie Risse im Himmel entstand. Die Portale zum Schattenreich wurden geöffnet. Wir waren zu spät. Es hatte bereits begonnen.


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29.08.2019, 03:43

Ardan

Cains Pfoten zertrümmerten Arme und Beine aus Knochen, die versuchten aus ihrem Gefängnis unter der Erde auszubrechen. Wir rasten direkt auf das dunkle Zentrum zu, das sich weit hinter der Armee an Untoten befand. Im Gleichschritt und schwer bewaffnet näherten sie sich den brüllenden Soldaten, während über unseren Köpfen Chaos ausbrach. Eine Präsenz, die schwerer als die eines einfachen Dämons wog, ließ die Erde erbeben und ich fragte mich, woher sie so plötzlich kam. Fast war ich gewillt schnell umzudrehen und nachzusehen, was los war, als sich vor meinen Augen Risse in der Luft öffneten und noch mehr düstere Kreaturen auftauchten. >Verdammt!< knurrte ich angepisst von der schlimmen Wendung.
Cain ließ ein wildes Heulen hören. Das sollte unseren Truppen Warnung genug sein. Wir mussten uns auf das Schlimmste gefasst machen. Dieser Kampf würde nicht wie alle anderen sein. Wir würden viel bluten, das spürte ich. Meine Sense pulsierte bereits von all dem Psion, das in der Luft lag. In ihr summte die Energie, die freigelassen werden wollte. Mit dem üblichen Spruch, der meine inneren Ketten sprengte, öffnete ich mich dem dämonischen Drachen in mir und ließ ihn sprechen. Ich hatte gelernt, dass ich mich auf die Instinkte von Hibiol und Ignis verlassen konnte. Beide Drachen waren mir eine große Hilfe, wenn ich in einer heiklen Situation war und all das hier erforderte ihren Einsatz. Hibiol schenkte mir seine Weisheit, Ignis hingegen teilte seine Zerstörungswut mit mir. So lebte er seine Rachegelüste aus, die er seit Jahrhunderten in sich trug.
>Mal sehen, ob sich Untote grillen lassen...< murmelte ich zu mir selbst und streckte die Sense über meinen Kopf, um die mich umgebende Energie aufzunehmen. Psion und Psios gleichermaßen. Ich machte keine halben Sachen. Das hier sollte kein Experiment werden, sondern dazu führen, dass diese Skelette dort blieben, wo sie herkamen. Tief unter der Erde. Cain verstand, wartete den richtigen Zeipunkt ab und sprang in die Höhe, als ich genug Energie gesammelt hatte, um meine berüchtigten Immerblitze flächendeckend auf den Feind loszulassen.

Jenaya

Kenai erkannte mich. Das sah ich in seinem Blick. Aber dann tauchte ein Dämon auf und er stieß mich schnell beiseite, damit ich nicht verletzt wurde. Ich stolperte über meine eigenen Füße, fiel aber nicht hin. Mein Herz allerdings schon. Es sackte zu Boden, als ich den maskierten Dämon erblickte, der sich als Mörder von Kenais Familie entpuppte. Das war er? Er und die anderen Dämonen? Wut kochte in mir hoch, als er von seinem verängstigten jungen Ich sprach und dann den dunklen Gott in ihm erwähnte. Sie hatten das also getan! Sie hatten diese Finsternis in Kenai gepflanzt und nun wollten sie den Gott erwecken. Das durfte nicht-
Als ich nach vorne springen und unseren Feind angreifen wollte, war es bereits zu spät. Ich sah, wie er etwas in Kenais Ohr flüsterte und in diesem Moment zersprang die Welt um uns herum in viele kleine Splitter. Ironischerweise erinnerte mich das an Kenais Augen. Augen, die sich tiefschwarz färbten, während sich seine Aura drastisch veränderte. Hatte ich zuvor Akela für einen sehr düsteren Mann gehalten, war diese Energie weitaus erdrückender. Sie legte sich wie Blei auf meine Haut. >Ke...nai...< stieß ich hilflos aus und schaffte schnell Abstand, weil ich kein Risiko eingehen durfte. Nicht, wenn ich ein Kind unterm Herzen trug. Ein Kind, das wir beide beschützen wollten. Es reagierte auf den Überschuss an Psion, denn als ich sicherheitshalber auf mein Schutzschild zurückgreifen wollte, durchfuhr mich ein scharfes Stechen in der Wirbelsäule. Zischend sog ich Luft ein und fasste mir an den unteren Rücken. Die nächste Schmerzwelle schoss mir bis in den Nacken und ich nahm ein starkes Pulsieren in meinem Bauch wahr. Durch flaches Atmen versuchte ich den Rausch unter Kontrolle zu bringen und blinzelte überrascht. Mein Schutzschild hatte sich ganz von allein aktiviert. Verschiedenste Blautöne schimmerten klar vor meinem dritten Auge, das sich von selbst geöffnet hatte und mir einen ganz anderen Überblick verschaffte. Der Mann, den ich liebte, war nicht mehr derselbe. Ein anderer benutzte seinen Körper. Beschmutzte ihn. Und das machte mich extrem wütend.

Silia

Bevor ich überhaupt die Lage richtig analysieren konnte, brachte mich Akela mit seinem forschen Kuss kurz durcheinander. Also am Timing mussten wir noch arbeiten, denn solche Küsse gehörten auf Schlachtfeldern verboten. Sie waren viel zu ablenkend für mich. Zumindest seine Worte erreichten ganz andere Regionen in meinem Kopf. Die wichtigen, die ich zum Kämpfen brauchte. >Mittlerweile solltest du wissen, dass ich immer Risiken eingehe, wenn es um die Leute geht, die mir wichtig sind. Dein Bruder gehört dazu.< Ich hatte Jenaya versprochen, ihn am Leben zu halten und das würde ich. Die Option, dass Akela ihn vernichten würde, gab es nicht. Sie existierte nicht in meiner Vorstellung. >Außerdem...< Meine Hand griff nach dem Schwert an meiner Hüfte und zog es hervor. Der Stahl glänzte weißgolden auf. >...hat Kenai einen verdammt guten Grund an seinem Leben festzuhalten. Nicht nur Jenaya wegen, sondern auch wegen ihres...< Mein Blick fiel auf die vielen Risse, die sich nun am Himmel zeigten und durch die schattenhafte Kreaturen auftauchten. Hier brach im wahrsten Sinne des Wortes Chaos aus. >...noch ungeborenen Kindes.<
Schätze, diese Bombe explodierte lauter als der Kuss vorhin. Dennoch wollte ich Akela dieses wichtige Detail nicht mehr vorenthalten, zumal Jenaya mir erzählt hatte, dass sie heute Kenai einweihen würde. Wer hätte damit gerechnet, dass daraufhin der dunkle Gott erscheinen würde? Umso wichtiger war es, dass wir mit diesem Hintergedanken in den Kampf stürzten und unser Bestes gaben. Kenai musste das hier überleben. Das Kind würde nicht ohne Vater aufwachsen. Das ließ ich strikt nicht zu. Und wenn ich meine wahre Gestalt annehmen musste... ich würde es für die drei tun.
Mit todernstem Gesichtsausdruck nahm ich meine Kampfhaltung ein und schielte zu Akela rüber. >Dann lass uns deinen Bruder retten.<
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29.08.2019, 19:23

Jadis

„Was….“, meine Augen weiteten sich, als plötzlich Risse in dem Himmel erschienen und unbekannte Kreaturen aus ihnen kam. „Das sind Kreaturen aus dem Schattenreich, die Meisten wurden dorthin verbannt“, erklärte Yun und ich bemerkte wie blass er um die Nase wirkte. „Oh…Vorsicht! Da hinten sind die Seelenfressern! Ihr dürft nicht zulassen, dass sie euch zu Nahe kommen, ansonsten werden sie euch die Seelen heraus saugen und sie verschlingen“, deutete Yun auf flatterhafte, dunkle Gestalten. Sie sahen wie schwebende, zerrissene Gewände aus. Mein Blick wurde entschlossen: „Wir werden unseren Plan durchführen und gleichzeitig die anderen Bestien ausschalten.“ Es krachte über uns, es war Miramis und er legte sich mit ein paar Kreaturen aus dem Schattenreich an. Ich zügelte Feena auf die Dunkelfeen zu, während das Adrenalin durch meine Adern rauschte und ließ meine Windklingen durch den Himmel jagen, um mir den Weg frei zu räumen. Rechtzeitig wichen wir Jemanden aus und mit meinem Speer schwang ich mich geschickt um, um den Feind niederzuschlagen. Die Macht des Speers pulsierte in meiner Hand und ich spürte die Kälte in meiner Lunge. Die Eismagie in mir regte sich. Dieses Schlachtfeld schien anders als sonst zu sein. Ich konnte die Bedrohung auf meiner Zunge schmecken.

Kenai

Überheblich sah ich auf den Dämon herab und schließlich drehte ich mich zum drittes Auge um. Ein Lächeln umspielte meine Lippen und mit meinem verlängerten Nagel tippte ich gegen den Schutzschild. „Ich überlasse dir die Illusion, dass dieses Schild dich vor mir bewahren kann“, säuselte ich und meine Augen wanderten anzüglich über ihrem Körper entlang: „Dich werde ich für später aufheben. Dein Körper ist perfekt für meine Kriegsgöttin und das Kind wird unser Triumph werden. Gemeinsam werden wir dann nicht nur über diese Welt herrschen. Bis dahin bemühe dich keinen Kratzer auf dein hübsches Gesicht zu bekommen.“ „Die Welt wird unserem Gebieter gehören“, ertönte die Stimme hinter mir: „Du wirst sein Diener werden.“ Ich neigte leicht mein Kopf zur Seite, zwinkerte der weißhaarige Prinzessin zu und dann nahm mein Gesicht ein kaltes, grausames Ausdruck an. Hinter mir bekam der Dämon zu röcheln und ich ging gemächlich auf ihn zu, während ich seine dunkle Seele fest in meinem Griff hatte. „Ich bin Chaos, der dunkle Gott. Herrscher aller Kriege, Gott des Blutbades und Massakers. Ich bringe Zerstörung, Verderben, Hass, Verrat und Dunkelheit in die Welt. Ich trage viele Namen, unaussprechliche Namen. Ich unterstehe Niemanden und du kleiner Wurm bis weniger wert als Dreck unter meinem Schuh“, meine Hand vergrub sich tief in seinem Brustkorb und ich packte die Quelle seiner dunkle Macht: „Ihr spielt mit Dingen, die viel mächtiger sind als ihr selbst und glaubt diese Dingen beherrschen zu können. Und das wird euer Untergang sein.“ Ich riss ihm die Machtquelle aus seinem Brustkorb und hielt eine schwarze, pulsierende Kugel. Während ich es genüsslich verschlang, spazierte ich über den toten Körper des Dämons und mit freudigen Glanz beobachtete ich das Schlachtfeld vor mir. Ich leckte mir über die Lippen und griff nach dem Schattenschwert, das dunkel in meiner Hand summte. „Mal sehen, was du Hübsches kannst“, mit einem einzigen Schwung erzeugte ich gewaltige, rote Blitze und sie zischten geradewegs in die Menschen hinein, die gegen die Kreaturen kämpfen wollten. Dabei hinterließen diese Blitze tiefe Spuren in dem Boden und die Menschen fielen auf der Stelle tot um. Die Überlebende sahen mich geschockt an, als sie erkannten, dass einst ihr Verbündeter nun ihr Feind wurde. Amüsiert lachte ich und in einem Schattensprung gelangte ich zu der Totenflüsterin. „Ihr habt mir einen interessanten Körper geschenkt. Nun, was ist euer Wunsch?“, die Hohedämoin hatte mich zum Leben erweckt, demnach waren ihr drei Wünsche offen. „Ihr habt meinen Abkömmling getötet“, wisperte sie mit einer Engelsstimme. „Er war schlecht erzogen“, zuckte ich mit der Schulter und erschauderte wohlig, als ich aus der Ferne die Schreie hörte. Meine Nasenflügeln weiteten sich und ich konnte das Elend riechen. Den blutgetränkten Boden. „Tötet Ardan Thyell und bringe mir seine Waffe. Bringe uns den Sieg“, äußerte sie ihre Wünsche. Ein grausames Lächeln umspielte meine Lippen: „Ganz wie ihr es wünscht.“

Akela

Ich wusste, dass sie Risiken einging und ich war nicht anders. Dennoch gab es jetzt einen Teil von mir, der lieber sie in Sicherheit wissen wollte. Dass sie in einige Situationen sich zweimal überlegen sollte. Ich neigte mein Kopf leicht zur Seite und die Nachricht über das ungeborenes Kind überraschte mich nicht. Ich mochte auf dem Fest vor vier Monaten unaufmerksam und nur auf Silia fixiert gewirkt haben, jedoch waren meine Schatten überall gewesen. Wie sonst sollte ich wissen, dass der dunkle Gott in Kenai erwacht war? Geheimnisse aufzudecken waren meine Spezialitäten und eine Schwangerschaft herauszufinden war ein leichtes Spiel. Jedoch hatte ich mich in dieser Sache mich nie eingemischt. „Es wird weiterhin ein ungeborenes Kind bleiben, sollte Kenai nicht gerettet werden können. Von daher werde ich nicht aus sentimentalen Gründen abwarten und zusehen wie diese Welt endgültig zusammenbricht. Die meisten Kinder in dieser Zeit werden elternlos auswachsen, also wird das Kind keine Ausnahme bilden“, erwiderte ich emotionslos. Ich würde alles geben, um meinem Bruder zu retten, doch wenn es keine Chancen mehr bestand, würde ich ihn töten. Ich würde nicht zulassen, dass sein Körper benutzt wurde. Ich griff nach meinem magischen Bogen und ich merkte, dass die Energie stärker durch im floß, als zuvor. „Ich weiß wo er ist. Bereit für einen Schattensprung?“, auf diese Weise würden wir schneller zu unserem Ziel kommen, statt uns einen Weg freizukämpfen.


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30.08.2019, 05:33

Ardan

Die Blitze funktionierten. Am Anfang. Sie waren nicht genug, um die Untoten noch einmal endgültig zu töten und das stellte ein gewaltiges Problem dar. Wenn ich sie mit reiner Gewalt nicht unter die Erde bringen konnte, wie dann? Ich musste mir schnell was ausdenken, sonst würden unsere Soldaten ihrer "Unsterblichkeit" zum Opfer fallen. Daran wollte ich nun wirklich nicht denken. Ich umfasste die Sense etwas fester und sprang von Cains Rücken. Er würde sich seinen eigenen Weg durch die Massen bahnen. Mir war es wichtig zu der Totenflüsterin zu gelangen, denn sie hielt all die Fäden. Sie war der Grund für all das. Sie war der Grund für meinen Traum. Da war ich mir absolut sicher. Jahrelang hatte ich diese schlimme Erinnerung verdrängt und dann sollte sie plötzlich an diesem Tag wieder an die Oberfläche treten? Ich war nicht dumm. Diese Dämonin kannte unsere Verluste und das würde sie bestimmt zu ihrem Vorteil nutzen. Ich musste auf alles gefasst sein. Allerdings rechnete ich nicht damit einen stark veränderten Kenai anzutreffen. Durch meine geschärfte Drachensicht konnte ich erkennen, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Er sah nicht mehr wie er selbst aus. Er war ein Dämon. Nein… er war schlimmer als das. Von ihm ging diese Masse an dunkler Energie aus. Eine Energie, die ich nie zuvor empfunden hatte. Sie war intensiver als die dämonische Macht in meiner Sense. Selbst Ignis ruhte kurz in meinem Geist. Hibiol verstummte. Unruhe erfasste mich. Drachen, die so auf jemanden reagierten, war ein sehr, sehr schlechtes Zeichen. Ganz besonders, wenn der eigene Freund davon betroffen war.

Silia

Akela schien nicht überrascht zu sein, also war das keine Neuigkeit für ihn. Diesem Kerl entging aber auch gar nichts. Seinen Schatten sei Dank. Immerhin wusste ich, dass er damit Spionage betrieb. Ganz effektiv, wenn man mich fragte. Ich zauberte meine Maske herbei, die ich vor einigen Wochen zusammengefügt hatte und setzte sie tief luftholend auf. Darin war eine gewaltige Menge meiner Energie und die der Sonne gespeichert. In einer Landschaft aus purer Dunkelheit war diese Maske sehr hilfreich für mich. Sie war eine Quelle unendlicher Energie. Außerdem verdeckte sie mein Gesicht, sodass mein Feind nicht mehr in der Lage war, meine Emotionen anhand meiner Mimik abzulesen. Nur meine Augen lagen frei.
>Bereit.< sagte ich an Akela gewandt und gemeinsam sprangen wir durch das Schattenreich zu der Stelle, wo Kenai sich gerade befand. Nun ja, von Kenai war nicht viel geblieben, denn Chaos hatte bereits seinen Platz eingenommen. Seine Präsenz war erdrückend. Damals hatten Fen und Mal stundenlang kämpfen müssen, um ihn zu besiegen und es knapp geschafft. Ob Akela und ich stark genug waren, ihn wieder zu erledigen, würde sich zeigen.
Ich ließ meine Schwertspitze warnend über den Boden schaben und blickte zu meinem Vater, der in unsere Richtung eilte. Mit einem Handzeichen gab ich ihm zu verstehen, dass er uns fernbleiben musste. Er konnte sich mit der Dämonin befassen. Chaos gehörte Akela und mir. >Bevor du weiter Schaden anrichtest, musst du erst an uns beiden vorbei. Du hast hier nichts zu suchen.<

Jenaya

Kriegsgöttin? In mir? Er wollte unser Kind als Trophäe feiern? Ich ballte wütend die Hände zu Fäusten und konnte nicht fassen, dass sich die Bösen immer solch widerliche Ziele setzten. Als ob ich diesem Gott je erlauben würde, sich meinen Körper auszuleihen und mein Kind zu benutzen. Nicht einmal meine Leiche bekam er. Er hatte Kenai in seinen Fängen. Das war schlimm genug. Hoffentlich kamen Silia und Akela schnell und regelten die Sache. Ich wollte mein Versprechen ungern brechen, zumal ich keine Ahnung hatte, wie ich Kenai retten könnte… diese Hilflosigkeit zerstörte mich innerlich.
Das Pochen in meinem Bauch wurde wieder stärker und ich blickte gen Himmel, wo wortwörtlich die Hölle ausbrach. So viele verschiedene Dunkelwesen auf einmal hatte ich noch nie gesehen. Es schien, als hätten sie sich auf ein Festmahl vorbereitet. Und wir waren ihre Beute. Überall hörte ich Brüllen, Kreischen, reißende Geräusche, spritzendes Blut und wilde Laute. Tod. Der Geruch nach Tod lag in der Luft und ich sah unendlich viele verlorene Seelen, die sich nach dem Leben sehnten. Darum töteten sie auch. Sie wollten das Leben an sich reißen und wenn sie realisierten, dass das eine Leben nicht ausreichte, gierten sie nach mehr. Die Totenflüsterin benutzte sie. Benutzte ihre Sehnsucht nach Erlösung. Wie schrecklich…
>Wir schaffen das schon. Gemeinsam.< sprach ich zu meinem gewölbten Bauch und berührte die magische Wand meines Schutzschildes. Sie summte vor Energie. Sie fühlte sich anders an. Stärker. Undurchdringlicher. Damit würde ich den Soldaten Rückendeckung bieten. Einen sicheren Rückzugsort. Eine kampffreie Barriere.
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31.08.2019, 18:46

Kenai

Ich drehte mich zu der Stelle um, wo ein Schattenportal erschien und zwei mir bekannte Gestalten heraustraten. Zudem kam noch Ardan Thyell mit seiner Waffe hinzu. Alle am selben Fleck, perfekt. Ich musste mir nicht mal die Mühe machen, sie aufzustöbern. Leicht neigte ich den Kopf zur Seite und musterte gelangweilt die Sonnenfüchsin: „Also wirklich, du bist und bleibst eine Spielverderberin. Wieder mal hast du dich für die falsche Seite ausgewählt. Deine Zerstörungskraft hat doch so viel Potential, stell dir all den herrlichen Chaos vor, die du erschaffen könntest. Wie dem auch sei, früher oder später wird dein wildes Tier frei von seine Ketten sein und die Menschen werden dich anders sehen. Du hast nicht ernsthaft geglaubt hier einen Platz finden zu können?“ Meine Mundwinkeln zuckten amüsiert und mein Blick richtete sich auf den Mann, der der Bruder dieses Körpers war und einen Teil von einem alten Bekannten in sich trug: „Ahh, Fenrir. Von dir und deinem Bruder ist momentan nicht wirklich viel übrig geblieben. Kaum zu glauben, dass ihr einst in der Lage gewesen ward mich zu verbannen. Ich habe mir schon ausgemalt wie eurer Tod sein wird und das wird ein herrlicher Blutbad werden. Ich habe mich lange danach gesehnt“, meine Stimme war dunkel vor tiefer Rachelust. Dann hafteten sich mein Blick an Ardan Thyell, ich schnalzte mit der Zunge: „Na, na. Warum willst du jetzt schon gehen? Die Feier hat erst begonnen. Ah, ich habe eine tolle Idee!“ Meine Augen begannen unheilvoll zu funkeln, während das grausame Lächeln in meinem Gesicht zurückkehrte und ich zeigte auf den Bruder: „Ihr Beide werdet gegeneinander antreten und der Sieger hat die Ehre gegen mich kämpfen zu dürfen. Du hast doch noch eine offene Rechnung mit diesem König. Es wäre doch jetzt der perfekte Zeitpunkt deine Rache auszuüben. Ich kann deinen Hass spüren und wie du nach seinem Blut sehnst. Immerhin war es doch seine Familie gewesen der den Untergang deiner Familie herbeigerufen hat. Nicht wahr?“ Ein Knurren kam von ihm und sein Körper spannte sich an, als meine dunkle Magie in seinem Geist eindrang. „Wehr dich nicht dagegen, töte diesen Mann“, säuselte ich und sah zu Ardan Thyell: „Übrigens der Pirat treibt es mit deinem kleinen Schatz herum. Viel Spaß mit ihm.“ Dann wandte ich mich zu der Sonnenfüchsin: „Keine Sorge, du kommst auch zum Zug. Ich habe da was für dich.“ Ich schnipste mit den Finger und ein Riss erschien. Ein tiefes Knurren drang zu uns hinüber. Ein riesiger Panther trat aus dem Riss und seine Krallen hinterließ tiefe Furchen in dem Boden. Die Augen leuchten violett und dieses Leuchten durchzogen sich auch als Linien seinem Körper. Die zwei oberen Zähne ragten lang heraus und die ledernde, schwarze Flügeln waren an seinem schlanken, muskeldurchzogenem Körper angelegt. Die drei Schwänze peitschten in der Luft und erzeugten einen lauten Knall, was sich wie eine Explosion anhörte. Ein göttliches Tierwesen, mein Tiergefährten. Erschaffen aus tiefster Dunkelheit der Nacht. „Nox, kümmere dich um die Sonnenfüchsin. Sie soll sich bloß nicht langweilig“, ich setzte mich auf einem Schatten hin, dass wie eine Art Wolke aussah und schwebte in die Höhe. „Die Vorstellung kann beginnen, amüsiert mich.“

Akela

Mein ganzer Körper war angespannt, während ich gegen die fremde Magie ankämpfte. Schweiß bildete sich auf meiner Stirn und ich spürte, wie die dunkle Energie mich ertränken wollte. Ein Flüstern drang immer tiefer in meinem Kopf und mein tiefsitzender Hass gegenüber dem Aschenprinz schwappte wie eine wütende Wellte über mich hinweg. Das Verlangen ihn töten zu wollen, wurde beinahe übermächtig. Die Dunkelheit drang tiefer in mir hinein und ein Zittern durchlief meinem Körper. Ein unmenschliches Knurren entrann meiner Kehle, als ich mich zu dem Aschenprinzen umdrehte. In meine Augen loderte der Hass. Ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, jede Fasern meines Körper schrie nach Vergeltung. Aus meinem Augenwinkel registrierte ich eine schnelle Bewegung, doch ich wich dem Schattensplitter nicht rechtzeitig aus und es drang direkt in meiner Schulter hinein. Der letzten bisschen Widerstand verschwand und ein kalter Ausdruck schlich sich in meinem Gesicht. Von einer gefährliche Ruhe umgeben ging ich auf den Aschenprinz zu und lächelte boshaft: „Du wirst langsam und qualvoll leiden. Du wirst dafür büßen, was deine Familie Meiner angetan haben. Und du wirst dafür büßen, was du als rechte Hand deines Vaters getan hast.“ Ich griff nach meinem Schattenumhang und zog ihn von meinem Hals. Es war Zeit seine Macht endlich zu nutzen. Gewoben aus Schatten, die einst verdorbene Seelen gewesen waren. Der Umhang begann sich zu regen, pulsierte wie ein Organ und hüllte mein Degen ein, um aus ihn eine neue Waffe zu machen. Leise flüsterte ich in der vergessene Schattensprache die Zauberformeln und Schattenflammen tänzelten an meinem Körper entlang. Ich richtete den schwarzgetränkten Degen auf meinem Feind.

Jadis

Ich sprang von Feena und schlug kräftig mit den Flügeln, während ich meinen Speer auffing. Immer mehr Kreaturen waren am Himmel erschienen und die Dunkelfeen hatten geschafft sich überall zu verteilen durch die neue Herausforderungen. Erneuert wich ich einem Seelenfresser aus und versuchte in den dämmrigen Licht den Überblick zu verschaffen. Durch die neue Gefahren konnten wir unseren Plan nicht umsetzen, das hieß wir müssen improvisieren. „Achtung!“, Yun warf einen Lichtball auf einem nähernden Feind zu und ich drehte mich um, um das Speer in seinem Körper zu stoßen. Sofort erstarrte er zu Eis, als meine Magie summend durch die Waffe floß. Die Statue zerbarst, als ich das Speer aus ihm hinauszog. Seit Numenor hatte ich mehr an Kraft gewonnen. Es war nicht mehr schwierig auf meine spezielle Fähigkeit zurückzugreifen. „Wir müssen versuchen sie weg von den Gebirge zu treiben. Wir kommen ihr zu nahe“, stellte ich fest und fluchte leise. Das war nicht gut. Entschlossen flog ich direkt in das Getümmel und riss weitere Feinde nieder. Etwas streifte mich und Schmerz durchzuckte mich. Meine Seite blutete. Es war keine tiefe Wunde, ich konnte weiterfliegen. Ich entdeckte die weitere Risse im Himmel und es nahm kein Ende von den Kreaturen, die herauskamen wie Parasiten. Wir mussten diese Risse schließen. „Yun, wie schließt man solche Risse?“, rief ich ihm zu. „Mit einem starken Portal-Zauberformel oder man muss den Verursacher töten“, antwortete er mir schweratmend. Ich hatte die Befürchtung, dass es ziemlich schwer werden würde den Verursacher zu töten und dafür hatten wir nicht die Zeit. Denn je mehr diese Viecher kamen, desto geringer standen die Chancen diesen Kampf gewinnen zu können. Außerdem wollte ich nicht wissen was für Folgen geben könnte, wenn das Gleichgewicht der Welt zerstört wurde „Wie sieht dieser Zauberformel aus?“, ich wich einer hässlichen Dunkelwesen aus und versetzte ihm einem tödlichen Stoß.


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31.08.2019, 22:20

Ardan

Als Silia mir zu verstehen gab, dass ich wieder verschwinden sollte, widersprach ich nicht. Sie hatte ihre Gründe. Akela war ebenfalls hier, was sicherlich an Kenai lag. Er hatte wahrscheinlich mitbekommen, dass etwas mit seinem Bruder nicht stimmte. Auch wenn ich dem Kerl nach wie vor nicht über den Weg traute, glaubte ich, dass er sich tatsächlich um seinen Bruder sorgte. Auf seine Weise. Thales hatte mir zudem immer wieder beteuert, dass er sich auf dem Kampffeld bewies und wir ihm vertrauen konnten. Sein Urteil nahm ich nicht auf die leichte Schulter. Wenn Thales jemandem vertraute, dann weil es richtig war. Trotzdem… es fiel mir schwer ihn nicht als den finsteren Piraten zu sehen, der er war.
Als Kenai, wohl eher die Dunkelheit in ihm, zu Wort kam, runzelte ich die Stirn und umklammerte die Sense fester. Duellieren? Wir beide? Nur um uns den Titel zu verdienen gegen den wahren Feind zu kämpfen? Als ich schnaubend verneinen wollte, sprach er allerdings etwas an, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Wovon redete er? Meine Familie hatte nicht… Unruhe wallte in mir auf. Hatte Vater etwa den Befehl erteilt… nein… oder? Das, das stimmte nicht. Daran würde ich mich erinnern. Aber um ehrlich zu sein, hatte ich den Überblick über unsere damaligen Taten verloren. Ich kannte die Zahlen meiner Opfer. Kannte ihre Gesichter. Jedes einzelne davon. Aber keines ließ sich Kenais Familie zuordnen. Entweder war das ein Missverständnis oder Vater hatte wieder mal Dinge hinter meinem Rücken getan, für die ich nun verantwortlich gemacht wurde. Verdammter Mistkerl! Selbst nach seinem Tod verfolgte er mich mit seinen grausamsten Taten.
Akelas Präsenz veränderte sich drastisch. Seine düstere Aura schwappte zu mir hinüber und steckte meine dämonische Seite an. Hätte der falsche Kenai den Mund gehalten, wäre all das hier nicht eskaliert. Er sprach nämlich weiter und die nächste Enthüllung traf mich direkt in die Magengrube. Fest. Tief. Ein unerwarteter Schlag. Akela und Silia… sie… sie schliefen miteinander? Völlig schockiert schaute ich zu meiner Tochter, die schuldbewusst die Ohren senkte und langsam den Kopf schüttelte. Dabei erschien ein weiteres Monster. Eines, das nur aus Psion bestand. Kein Dämon, sondern ein aus der Dunkelheit geborenes Biest. >Sag mir, dass das nicht wahr ist. Sag mir, dass du nicht mit ihm schläfst und es die ganze Zeit über für dich behalten hast.< rief ich ihr enttäuscht und wütend zugleich zu. Ich schaffte etwas Abstand zu Akela, denn mir entging nicht, dass er jetzt sehr wohl in Kampflaune war.
>Es tut mir leid.< rief sie zurück und hob abwehrend ihr Schwert. >Es ist… es ist einfach passiert und… bitte, Papa. Bitte kämpft nicht.<
In meinem Inneren tobte das reinste Chaos. Das Gefühl von Verrat brannte am stärksten. Meine eigene Tochter schlief mit einem Mann wie ihm. Wer weiß wie lange schon… >Ach, und wer sagt, dass er sich dir nicht genähert hat, um sich früher oder später an mir zu rächen? Entweder indem er dir das Herz bricht oder um erst mein Vertrauen zu gewinnen und mich dann zu töten? Schon mal daran gedacht?< knurrte ich dunkel. Die Wut in mir wuchs wie ein Waldbrand, der sich nicht mehr aufhalten ließ. Akela zeigte deutlich, was sein wahres Ziel war. Er wollte seine Familie mit meinem Tod rächen. Und dafür war er so weit gegangen, dass er sogar Silia beschmutzt hatte. Hätte er das nicht getan, wäre ich vielleicht mit Gnade in den Kampf gezogen, aber jetzt wollte ich ihn einfach nur brennen sehen.

Silia

Nein, nein… das durfte nicht passieren. Ich hätte mir denken können, dass ausgerechnet der Gott des Chaos dazu in der Lage war selbst mit wenigen Worten genau das zu erreichen, was er wollte. Chaos. Er brachte Dinge zum Vorschein, die nicht einmal mir bewusst gewesen waren. Akela hatte mir nie erzählt, dass er Vater für den Tod seiner Familie verantwortlich machte. Diesen Teil seiner Vergangenheit hatte er für sich behalten. So wie viele andere. Um ehrlich zu sein, sprach er nach wie vor nicht viel über sich selbst. Und nun wurde uns das zum Verhängnis. Nicht zuletzt weil Papa nun von unserer Beziehung wusste. Wie erwartet, reagierte er nicht sehr erfreut darüber und ich hatte nicht einmal die Chance alles zu erklären. Nox stand mir demonstrativ im Weg. Dieses Monster würde sich nicht leicht besiegen lassen und während ich damit beschäftigt war es zu bekämpfen, würden sich die beiden Männer die Köpfe einschlagen. Das durfte ich nicht zulassen. Die beiden waren mir wichtig. Es gab im Moment nichts Schlimmeres für mich, als sie beide gegeneinander antreten zu sehen und nicht in der Lage zu sein es friedlich zu lösen. Dafür bekam Chaos einen sehr wütenden Blick von mir. Er würde hierfür schwer büßen.
>Akela, bitte…< rief ich in seine Richtung, als ich den wild peitschenden Schwänzen auswich. >Bitte kämpfe nicht. Deinen Bruder zu retten, ist viel wichtiger. Tu meinem Vater nicht weh!< Ich wusste sonst nicht, ob ich ihm das verzeihen könnte. Dasselbe galt für Papa. Ich würde es beiden nicht verzeihen, wenn sie sich ernsthaft verletzten. >Mach nicht all das Gute zunichte, das in dir steckt. Diese Rachegelüste-< Weiter kam ich nicht, denn Nox schien es gewaltig zu stören, dass ich nicht abgelenkt genug war. Mit einem wütenden Fauchen stürzte sich das Biest auf mich. Seine Vorderpfoten krachten in den Boden, erschütterten ihn. Da Nox riesig war, konnte ich ganz leicht zwischen seine Beine schlüpfen, aber die ihn umgebende Energie verlangsamte meine Bewegungen. Seine Energie legte sich wie zentnerschwere Felsen auf mich. Er veränderte die Gravitation um sich herum. Seine dunkle Magie. Die violetten Linien pulsierten wie Adern und plötzlich verlor ich den Kontakt zum Boden, schwebte in die Höhe und war auf den folgenden harten Aufprall nicht vorbereitet. Im einen Moment leicht wie eine Feder, im nächsten schwer wie ein Berg. Das war also eine seiner Fähigkeiten. Mit steinerner Miene richtete ich mich langsam auf und pumpte reine Lichtenergie in meine Beine, um mich gegen die bleierne Schwere zu wehren. Nox hatte sich den falschen Feind ausgesucht. Dieser Kampf würde nicht lange dauern. Ich musste beide Männer vor ihrem eigenen Untergang bewahren.

Jenaya

Immer mehr Feinde tauchten aus den Rissen auf und dieser Umstand machte mich sehr unruhig. Auch wenn ich drauf und dran war jeden Verletzten in meinen Schutz zu ziehen, mussten wir dieses Problem als Erstes aus dem Weg schaffen. Mein drittes Auge flackerte bereits von all den dunklen Auren, die diese Welt beschmutzten. Mehr und mehr Dunkelheit drang in diese Welt hinein und brachte alles aus dem Gleichgewicht.
Gleichgewicht... Das Gleichgewicht war in Gefahr. War es nicht meine Aufgabe genau das zu verhindern? Darum trug ich das dritte Auge oder nicht? Kenai und ich.. wir beide trugen die Verantwortung für das Gleichgewicht zwischen den Welten. So wie es einst unsere Vorfahren getan hatten. Dann, dann musste ich doch einen Weg kennen, wie ich diese Risse schließen konnte oder wie ich-
Mein Nacken begann komisch zu prickeln. Wieder vernahm ich das starke Pulsieren in meinem Bauch und wie eine große Menge Energie mich durchflutete. Es fühlte sich wie damals kurz vor meinem Anfällen an, wo Kenai zu mir kam, um mir mit einem Kuss das Gewicht der Magie abzunehmen. Diesmal gab es aber kein Ventil. Diesmal würde ich alles selbst tragen müssen. Ich und das Baby. Zwar war mein erster Instinkt den Stein zu benutzen und in Sicherheit zu gelangen, aber eine innere Stimme riet mir, den Fehler zu berichtigen. Den Fehler, den dieser dunkle Gott begangen hatte. Seine Monster waren hier nicht erwünscht. Ihre Existenz war fehlerhaft. Sie gehörten nicht hierher. Darum mussten sie verschwinden. Kaum dachte ich diesen Gedanken zu Ende, brach die überschüssige Energie aus mir heraus und tauchte mich in ein hellblaues Licht. Das Haar um meinen Kopf schwebend und die Füße inmitten eines großen magischen Zirkels stand ich da und breitete die Arme aus. Worte, die ich kannte und wiederum nicht, rollten mir wie ein ruhiger Fluss über die Zunge. Dabei rauschte mehr und mehr Energie durch mich hindurch. Teile des Schildes lösten sich auf und schwebten zu den Rissen. Wie das Netz einer Spinne legten sie sich auf die Öffnungen, auf jede einzelne und verweigerten damit den Zutritt weiterer Kreaturen. Die restliche reine Energie floss wie Strömungen zu den unerwünschten Eindringlingen und packte sie an ihren Beinen. Die Stimmen in meinem Kopf wurden lauter. Stimmen, die nach ihnen riefen und sich ihrer annehmen wollten. Verräter. Diebe. Mörder. Sie lechzten nach diesen Biestern und zerrten sie mit Gewalt zurück in ihre Welt. Ihr Brüllen, ihr Wehren, all das half ihnen nicht weiter. Ihre Existenz war fehlerhaft. Sie gehörten nicht hierher. Sie mussten zurück. Das Gleichgewicht musste wiederhergestellt werden.
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01.09.2019, 15:12

Akela

Mein Körper erzitterte, als die Dunkelheit sich an die Oberfläche drängte und meine Augen verengten sich verächtlich. Meine Stimme ähnelte mehr einem Knurren: "Die Sache zwischen Silia und mir geht dich absolut nichts an. Ich lasse nicht zu, dass du sie in diese Sache hineinziehst und ein verdammter Thyell mir wieder etwas wegnimmt!" Meine Nasenflügeln bebten wütend und seine eigene Wut schwappte zu mir hinüber wie ein schwerer Rotwein. Ich fletschte die Zähne und meinem Kopf rauschte es laut, so laut, dass ich kaum Silias Stimme hören konnte. Ich stemmte mein Degen in den Boden und ein großer Kreis aus himmelhohen Schattenflammen schloss uns ein wie eine Kuppel. Mein Lächeln wurde noch bösartiger und ich riss die Augenklappe von mir runter, warf es weg. "Ich habe lange überlegt wie du leiden sollst für deine Taten und die Taten deines Vaters", auf eine Seite der Schattenflammenwand erschienen Bilder. Erinnerungen an das Überfall von Kenai. "Schau genau hin, schau was dein Vater angerichtet hat", ich kam den Aschenprinzen immer näher: "All das Blut klebt auch an deine Hände. Und du widerwärtige Kreatur wagst es meinem Bruder zu behaupten du wärest sein Freund!" Hass floß schwer durch meine Adern und auf der andere Seite erschienen andere Schattenbilder. Seine Sünden, als er noch ein Aschenprinzen gewesen war. Die Schatten kreischten wild, flehten verzweifelt um Erlösung. "Ich werde dich leiden lassen und schließlich deine verfluchte Seele in das Nichts verdammen, wo nur noch dein Bewusstsein existiert. Deine Frau werde ich mit den verbotene Fluch wiederbeleben, denn dummerweise trägt ihr diesen lästigen Fluch und sie wird sich nicht mehr an dich erinnern können. Eure Liebe wird nicht mehr geben. Du wirst alles verlieren! Du wirst ewig leiden und es gibt keinen Weg nach draußen. Eine perfekte Strafe für dich!", dann stürzte ich mich auf ihn. Ich gierte nach seine dunkle Macht und Gerechtigkeit, wollte seine Seele in Stücke reißen und ihn bluten sehen bis der Boden rot wurde.

Kenai

Ich lachte leise, als das Drama seinen Lauf nahm und lehnte mich lässig zurück, während ich nach dem Beutel mit den Kekse griff. Das Schlachtfeld war eine Bühne und ich bestimmte wie das Theater lief. Ich war der Macher und alle Anderen meine Marionetten. Ich schob den Keks in meinem Mund, um ihn in den nächsten Moment auszuspucken. "Widerlich", schnaubte ich und warf den Beutel auf dem Boden, wo er in kürzester Zeit zertreten wurde. Dann beobachtete ich den Kampf zwischen Nox und der Sonnenfüchsin. Verstimmt schnaubte ich, da fühlte sich Jemand überlegen. Ich ballte meine Hand zu einer Faust und als ich sie öffnete, schimmerte dort nachtschwarze Splittern. Nox sollte sie schön beschäftigen und rasend schnell warf ich die Splitter in seine Richtung. Sie würden seine Macht verstärken. Dann drehte ich meinen Kopf zu einer helle Energiequelle und kniff meine Augen leicht zusammen. Da versuchte tatsächlich Jemand meine herrliche Kreaturen zurück in die Risse zu schicken und Diese zu verschließen. Ich erhob mich und die schwarze Wolke flog direkt zu der Quelle. "Du bist ein unartiges Mädchen", schüttelte ich den Kopf und sprang hinunter. Ich griff nach meinem Schattenschwert und sah die weißhaarige Prinzessin mit einem kalten Blick an. Niemand verpfuschte mein Werk. Ihr Körper brauchte ich nicht lebendig. Das Kind würde ich mit dunkler Energie am Leben erhalten. Ich war ein dunkler Gott, demnach war ich zu solche verbotene Macht fähig. Ich wollte die Schattenblitze auf sie los jagen, als das Schwert plötzlich in den Boden gerammt wurde. "Sieh Einer an", murmelte ich und musterte interessiert meine Hände. Anscheinend war die Seele noch nicht ganz verschwunden. Und das würde ich gleich ändern.


Jadis


"Wir brauchen einen Magier, der einen starken Portal-Zauber beschwören kann. Jemand wie Jenaya", fuhr Yun fort und ich wollte etwas ansetzen, als ich plötzlich die Veränderungen bemerkte. Meine Augen weiteten sich, als reine blauschimmernde Energie die Risse wie ein Netz verschlossen und an den Kreaturen zerrten, um sie aus unsere Welt zu schaffen. Meine Augen suchten den Boden ab und nicht weiter weg entdeckte ich Jenaya in einem Zirkel. "Das ist Jenaya!", rief Yun hoffnungsvoll und dann schrie er entsetzt: "Oh nein! Der dunkle Gott hat Kenai!" In diesem Moment erschien Kenai und er war vollkommen verändert. Bis hierher konnte ich die dunkle Aura spüren und ein kalter Schauder rann meinem Rücken hinab. Das war überhaupt nicht gut. Ganz und gar nicht gut. Und das nächstes Problem erschien. Aus dem Boden erschienen jetzt größere Skeletten mit Pferde aus Skeletten, die fliegen konnten. Ich stieß einen Fluch aus und fieberhaft suchte ich nach der Totenflüsterin. Weiter hinten entdeckte ich sie auch, umringt von Skeletten und nebelartigen Gestalten. Wo war aber Ardan? Meine Augen wanderten weiter unruhig den Boden ab bis ich Silia mit einem Monster kämpfen sah. Mein Herz blieb einen Moment stehen. Und dann entdeckte ich die schwarze Kuppel, die wie Flammen tänzelten. Ich konnte schemenhaften Gestalten erkennen. Ardan und....der Pirat! "Yun, unterstütze Jenaya. Ich kümmere mich um die Totenflüsterin", ich warf einen raschen Blick zum Himmel. die Himmelskrieger hatten geschafft die Kreaturen von der Gebirge zurückzudrängen.


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01.09.2019, 17:35

Ardan

Plötzlich wurden wir in eine Art schwarze Kuppel eingeschlossen, in der sich die Schatten zu Erinnerungen formten. Bilder der Vergangenheit. Bislang hatte ich nie gesehen, wie meine Taten von außen aussahen und es zeigte, dass ich nicht mehr derselbe Mann war. Ich hatte mich verändert. Zum Guten. Ich hatte mich meinen eigenen Dämonen widersetzt und dieser Kerl wagte es tatsächlich, mich für die Fehler meiner Familie verantwortlich zu machen. Mit der Sense voraus kam ich seinem Angriff entgegen und knurrte: > Wer gibt dir das Recht über meine Taten zu richten? Niemand. Du ernennst dich selbst zum Rächer und willst mein Leben zerstören, um deines zu erleichtern. Das ist einfach nur erbärmlich!< Dass er mit meinem Tod Jadis Leben in Gefahr brachte, gab mir genügend Gründe, ihn nicht gewinnen zu lassen. Er würde ganz bestimmt nicht mit verbotenen Flüchen spielen und Jadis damit zurückholen. Ihre Seele durfte nicht beschmutzt werden. Nicht wie er sich an meine Tochter vergriffen hatte. Allein der Gedanke daran machte mich wieder rasend. Wie konnte er es wagen? Erst dieser Handel hinter unserem Rücken und nun sollte er eine körperliche Beziehung mit Silia führen? Und sie ging darauf ein? Warum? Sie hatte sehr viel Besseres verdient. Einen ehrhaftigen Mann. Nicht… ihn.
Meine Sense prallte gegen sein verfluchtes Schwert. Beide Waffen summten gefährlich. Keiner von uns beiden machte Anstalten nachzugeben. Wir wollten den anderen vernichten.
Töte ihn nicht. Er ist ein Mann, der sich in seiner Vergangenheit verloren hat. So wie du es einst warst. Hibiol.
Er sieht den Ascheprinzen in dir. Wie jämmerlich. Wahrscheinlich hat er nicht mitbekommen, dass du jetzt der Drachenkönig bist. Lass ihn das zu spüren bekommen. Ignis.

Jenaya

Mein Kopf drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme erklungen war. Eine weitere Präsenz, die hier nichts zu suchen hatte. Ein Fehler. Ein Fehler, der bereinigt werden musste. Während die Risse sich langsam zusammenfügten und mehr und mehr Kreaturen zurück in ihr Reich gezerrt wurden, wandte ich mich dem dunklen Gott zu. Er versuchte mich anzugreifen, es gelang ihm allerdings nicht. Der Körper wehrte sich dagegen. Die Seele in ihm ließ es nicht zu. Kenai. Mein Kenai war in ihm drin und wehrte sich. Er würde nicht kampflos aufgeben. Daran hatte ich nie gezweifelt. >Ich kämpfe nicht gegen dich. Ich liebe den Mann, den du für deine Machenschaften benutzt und ich will ihn nicht verletzen. Trotzdem warne ich dich vor, seinen Körper zu verlassen und in deine Welt zurückzukehren.< sprach ich mit klarer Stimme, die leicht echote. Es war, als redeten mehrere Personen gleichzeitig. Wild rauschte die Energie in meinen Adern. Der magische Zirkel pulsierte. Der Schutzschild summte vor gesunder Kraft. >Deine Existenz ist hier fehlerhaft. Du bringst das Gleichgewicht durcheinander. Gehe oder dich wird ein schlimmes Schicksal ereilen. Niemand darf mit dem Gleichgewicht spielen. Auch kein Gott.<
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich eine Lichtgestalt, die ohne Probleme durch den Schutz glitt, weil ich es ihr erlaubte. Yun war hier. Er war nun in Sicherheit. Kenai allerdings nicht. Kenai musste kämpfen. Wo steckten Silia und Akela? War es nicht ihre Aufgabe gewesen, ihm zu helfen?

Silia

Schwarze Splitter schossen auf Nox herab und ich ahnte, dass sie ihn um einiges stärker machen würden. Chaos ließ sich aber nichts entgehen. Er mischte sich überall ein und erschwerte mir das Leben. Knurrend stürzte ich mich auf die finstere Kreatur, während ich insgeheim hoffte, dass die Männer zur Besinnung kamen.
Jedes Mal, wenn meine Klinge auf Nox' Leib traf, erschütterte mich die Kraft des Schlags. Allein dem harten Training mit Thales war es zu verdanken, dass mein Schwertarm an solch widerspenstige Hindernisse gewöhnt war. Ich prallte nicht ab, sondern versuchte mich unter seine Haut zu graben. Schlag für Schlag für Schlag. Immer wieder setzte ich an dieselbe Stelle an und das entging Nox natürlich nicht. Er drehte sich stets so, dass ich nicht an seine Schwachstelle gelangte und machte die Gravitation um mich herum noch schwerer als zuvor. Mir kam es vor, als würde er all meine Organe zu Boden zwingen. Nur durch das Licht schaffte ich es gerade noch gelenkig und geschmeidig seinen weiteren Attacken auszuweichen. Er selbst war von seiner Magie nicht betroffen. Seine Schwänze peitschten weiterhin wild durch die Luft. Ein paar Mal traf er mich in die Seite, doch mein Blut floss nicht. Ich würde diesem Biest nicht diese Genugtuung verschaffen. Allen voran Chaos. Er genoss das gesamte Schauspiel sicherlich von seiner schwarzen Wolke aus und erinnerte mich damit stark an Viella. Ebenso eine widerliche Ausgeburt der Finsternis. Dank meinem Vater existierte sie zu ihrem Glück nicht mehr. Allerdings kämpfte Papa nicht gegen den wahren Feind, sondern gegen Akela. Und dieser Mann hatte auch nichts Besseres zu tun, als meinen eigenen Vater zu bekämpfen. Eine Person, die mir wichtig war und die er bewusst verletzen wollte. Wieso waren beide so stur? Wieso verfielen sie ihren dunklen Gelüsten nur so leicht? Warum waren Menschen, ob schattengeboren oder mit Dämonenblut in sich bloß so schwach? Wussten sie nicht, wie sehr sie damit die Menschen um sich herum verletzten? War das ihnen etwa egal?
Wütend über diese Wendung ließ ich meine Energie in dünnen Strahlen auf Nox hinabregen. Sein Körper war nicht komplett immun gegen mein reines Licht. Hier und da trug er bereits kleine Wunden und ich machte augenblicklich weiter. Das Schwert würde ich nachher benutzen. Jetzt wollte ich ihn mein brennendes Licht spüren lassen. Immer mehr Strahlen aus allen Richtungen schossen auf ihn zu. Mit einfachen Handbewegungen lenkte ich die weißgoldenden Linien, zog Kreise, folgte seinen ausweichenden Bewegungen und drehte den Spieß um. Ich war nicht mehr die Gejagte. Ich würde ihn fortan jagen. Er hatte die animalischen Triebe in mir geweckt und obwohl ich sie meistens unter Verschluss hielt, lief mir die Zeit davon. In jeder weiteren Sekunde könnte einer der beiden Männer sich ernsthaft verletzen und wir brauchten jede Kraft, um diesen Kampf zu überstehen. Stattdessen verschwendeten sie ihre kostbare Energie.
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01.09.2019, 19:26

Akela


"Irgendwer muss es ja tun und die verlorene Seelen im Schattenreich anhören. Ihr seid alle zu feige für eure Sünden geradezustehen und besonders die Könige kommen immer glimpflich davon, wenn sie auf die Tränendrüsen drücken. Und jeder Blinder fällt darauf ein. Aber ich sehe deine Schatten, ich sehe, dass deine dunkle Seite immer noch nach Blut leckt. Es ist bloß eine Frage der Zeit bis du wieder rückfällig wirst", wütend parierte ich seinen starken Hieb und spürte das Schwert in meine Hand zittern. "Und ich habe mir geschworen Jeden zu töten, der ansatzweise mit den Tod meiner Familie zu tun hat", knurrte ich und schließlich schrie ich ihn an, was mir einen gewaltigen Kraftschub gab: "Meine Geschwister waren noch Kinder! KINDER! Meine Mutter war die gütigste Frau auf der ganzen Welt gewesen, sie besaß mehr Herz all die meisten verdammten Menschen. Und mein Vater war ein ehrlicher Mann, der stets das Richtige tun wollte. Und all die Zirkusmenschen, die auf eine neue Zukunft gehofft hatten. Alles wurde vernichtet. Sie hatten das nicht verdient! Sie waren unschuldig! Nur weil dein machtgieriger Vater in den Arsch des dunklen Lord kriechen wollte und du bist kein Deut besser. Sein verdorbenes Blut fließ auch in deine Adern! Ich werde nicht zulassen, dass noch mehr Familien durch die Hand eines Thyells auf grausame Weise sterben." Ich verlor mich immer mehr in den roten Nebel. Ich würde es wieder gutmachen, was ich versagt hatte. Damals hatte ich sie nicht beschützen können, aber ich konnte wenigsten mich für sie rächen. Plötzlich spürte ich einen Stoß in meinem Rücken und überrascht keuchte ich auf. Benommen blinzelte ich, der rote Nebel begann sich zu klären und ich blickte auf mich herab. Ein Speer ragte aus meinem Bauch heraus und das Blut tropfte immer schneller auf dem Boden. Ich drehte mich flink um und erblickte das Skelett, das aus dem Boden gekrochen war. Mit eine ausdruckslose Miene sah ich die Kern in seinem Körper und meine "Schattenhand" rammte in ihn hinein, um diesen Kern zu fassen. Dann ließ ich die Schattenflammen auf den Kern los und zog meine Hand zurück, während das Skelett langsam auseinander fiel. Ich sank auf meine Knien und die Kuppel löste sich wie Rauchschwaden in der Luft auf.

Yun


"Du langweilst mich", gähnte der dunkle Gott und Yun kniff seine Augen leicht zusammen, als er etwas in seinem Körper sehen konnte. "Jenaya, ich kann Kenias Seele sehen. Er ist gefangen", rief er aufgeregt. Deswegen konnte er sich noch wehren, aber nicht mehr lange. Seine Seele war erschreckend schwach geworden. Und dann wusste Yun plötzlich wie er Kenai helfen konnte. Er drehte sich zu Jenaya um und küsste auf ihr Stirn: "Macht dir keine Sorgen, ich weiß wie ich Kenai retten kann." Schließlich formte die Lichterfee einen kleinen Kugel aus Licht und drückte es sanft gegen ihrem Bauch: "Es ist ein Segen für eurer Baby. Es soll wie ein Talisman ihn beschützen." Yun flog in die Höhe und kurz bevor er das Schild verließ, drehte er sich mit feuchte Augen zu Jenaya um: "Ich bin glücklich euch als meine Freunde nennen zu dürfen." Er verließ den geschützten Bereich und sauste in hoher Geschwindigkeit, sodass er nur als eine glitzernde Spur zu sehen war, auf den dunklen Gott zu. Sein Astrastein begann zu pulsieren und wurde immer leuchtender bis das Licht gleißend wurde. Die Umgebung wurde hell erstrahlt und das Licht war beinahe warm wie die Sonnenstrahlen. Er hatte keine Angst, was ihm bevorstehen würde. Er wusste, dass er mit seinem Opfer das Richtige tat. Kenai musste leben. Er griff nach seinem Astrastein und rammte ihn in den Brustkorb des dunklen Gottes, als er gegen seinem Körper knallte. Aufeinmal wurde er von ihm gepackt und die schwarze Augen funkelten ihn wütend an: "Was hast du getan?!" "Lebe wohl, Kenai", hauchte die Lichterfee und schloss seine Augen, als er zum glitzernder Staub zerfiel.

Kenai


Brüllend fiel ich auf die Knien, als das gesegnetes Licht durch selbstloses Opfer mich innerlich zu verbrennen begann und das Käfig zersprengte in seine kleinste Einzelteile. Wildes Knurren entfloh mir, als die Seele gegen mich aufbäumte und mit meiner Dunkelheit versuchte ich sie zurückzudrängen. Doch dieses verfluchtes Licht breitete sich immer mehr in mir aus, als der Astrastein sich in dem Körper einnistete und die schwache Seele mit neuer Kraft nährte. Eine Schutzbarriere, die diesem Körper gefehlt hatte, erschien und wollte mich zerstören. Ich musste diesen Körper verlassen. "Es ist noch nicht vorbei!", drohte ich und riss mich von dem nutzlosen Körper los. Als schwarze Wolke schoss ich zum Himmel, es war Zeit für das Finale....

Mein Körper zitterte unkontrolliert, als ich meine Augen laut keuchend aufriss und mein Herz raste wild in meinem Brustkorb. Da waren Bilder in meinem Kopf. Viele Bilder. Sie gehörten nicht zu mir und gleichzeitig doch. "Nein. Nein. Nein", ich drehte mich seitlich um und würgte. Ich hatte getötet. Ich hatte unsere Verbündeten getötet. Ich wollte den tot meines Freundes und meines Bruders. Ich hatte Jenaya und unser Kind bedroht. Mein Körper krampfte sich zusammen und ich musste noch mehr würgen. Es war eine schwarze Flüssigkeit, als würde ich das Gift ausspucken, dass in mir gewütet hatte. Yun...YUN! Mein Herz stockte und der Schmerz brannte heftig in meinem Brustkorb. "Was habe ich getan?", ich war wie starr vor tiefer Entsetzen. Ich hatte meinen treusten Freund getötet.

Jadis


Ich wurde von einem Skelett auf einem fliegendes Skelettpferd getroffen und taumelte durch die Luft. Der Boden kamen gefährlich näher und in den letzten Moment schaffte ich meine Flügeln aufzureißen. Meine Füße stolperten über den staubigen Boden und schweratmend kam ich zum Stand. Die rechte Flügel schmerzte furchtbar und ich wischte mir den Schweiß und Dreck aus der Stirn. Diese Skelette ließen mich nicht zu der Totenflüsterin und bis jetzt hatte ich nicht geschafft sie zu vernichten. Immer wieder hatten sie sich neu zusammengefügt und selbst meine Eismagie schien nicht zu wirken. Ich spürte wie die Erschöpfung sich bemerkbar machte. Gänsehaut überzog sich meinem Körper. Es waren nicht die Skelette, die sich mir näherten, sondern die nebelartige Gestalten. Ich umfasste mein Speer fester und reckte ihnen kampfentschlossen meinen Kinn entgegen. Ich würde nicht aufgeben.


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01.09.2019, 21:23

Silia

Ich war dabei zu gewinnen. Ich konnte den Sieg förmlich auf der Zunge schmecken und dennoch ging es mir nicht schnell genug. Nox schlug sich verdammt gut. Er brachte mich ins Schwitzen. Trotzdem bereiteten mir Akela und Papa mehr Sorgen. Sie reagierten nicht auf meine Rufe. Sie ignorierten meine Worte. Sie waren tief in ihren Schatten versunken und sahen nur einen einzigen Feind. Niemand anderes. Sie bekamen nicht einmal mit, dass sich die Risse nacheinander schlossen. Ich musste das beenden. Ich musste sie aus ihrer finsteren Trance wecken. Und mir kam eine Idee, die mir selbst nicht gefiel. Ich ging damit ein Risiko ein und obwohl Akela mich quasi darum gebeten hatte keine Risiken einzugehen, würde ich genau das tun, weil er mir keine Wahl ließ. Das würde Konsequenzen haben. Für beide Männer. Ich hatte ihren Egoismus satt.
Tief durchatmend bereitete ich meinen Körper auf die nächsten schlimmen Sekunden vor. Nox bewegte sich durch all den Blutverlust langsamer als sonst, aber das kam mir gerade recht. Ich flog zu Boden, steckte mein Schwert weg und begann zu rennen. Sehr schnell. Direkt auf die Männer zu. Nox folgte. Er gierte nach meinem Blut. Er wollte mich tot sehen. Mir für jede Wunde es bitter heimzahlen. Normalerweise würde ich sowas nicht zulassen, aber als ich meine Hand nach vorne streckte und >Papa!... Akela!< schrie, fiel die Kuppel in sich zusammen und offenbarte einen verletzten Akela. Gerade noch rechtzeitig wich ich zur Seite, als sich daraufhin einer der spitz zulaufenden Schwänze in den Boden bohrte. Der nächste Ruf blieb mir im Hals stecken. Der nächste Schwanz bohrte sich weiter Richtung Männer. Nox gab einen frustrierten Laut von sich. Da ich ihm den dritten abgeschnitten hatte, war er ziemlich wütend. Seine Katzenschwänze glitten zurück und mit einem lauten Fauchen gab er seinen nächsten Angriff bekannt. Ich schenkte ihm kaum Aufmerksamkeit. Zeit, sein Leben zu beenden! Mit einem kräftigen Satz sprang ich in die Höhe, sammelte das Licht aus meiner Maske, die hell aufleuchtete und formte einen gewaltigen Ball aus Licht, der einer kleinen Sonne ähnelte. Das Licht war so grell, dass Nox davon erblindet den Kopf zur Seite drehen musste. Diesen kleinen Moment nutzte ich. Wie ein Komet stürzte die Sonne auf ihn herab und hüllte ihn vollkommen ein. Der Rest war Geschichte. Diese Attacke würde er nicht überleben.

Ardan

Er war wütend. Er war so unfassbar wütend und obwohl seine Worte mich rasend machten, gingen mir Hibiols Worte nicht aus dem Kopf. Dass er wegen seiner Vergangenheit litt. So wie ich damals. Akelas Hass war so greifbar, dass ich mehr Energie wie sonst aufbringen musste, um mich gegen ihn zu behaupten. Doch dann änderte sich die Situation schlagartig, als plötzlich ein Speer durch ihn schoss und er in sich zusammensackte. Er erledigte das Skelett, das wie aus dem Nichts erschienen war und die Kuppel fiel in sich zusammen.
Jetzt wäre die perfekte Chance ihm einfach den Kopf abzuschlagen, doch ich war nicht mehr der Mann von damals. Ich hatte mich gebessert. Ich arbeitete meine Sünden ab. Mit einem genervten Brummen warf ich meine Sense zur Seite und packte ihn am Kragen. >Wag es nie wieder meinen Vater und mich in einem Satz zu erwähnen. Dieser Mann… ich hasse ihn! Ich hasse ihn so sehr, dass ich ihn mit meinen eigenen Händen umgebracht habe. Ich schreibe die Geschichte der Thyells neu und du wirst mich nicht davon abhalten.<
>Hört jetzt endlich auf!< Silia tauchte auf und schob mich beiseite. Bestimmt. Ihre Augen funkelten wild. >Schlimm genug, dass ihr euch von Chaos so leicht habt manipulieren lassen. Eine Schande. Ihr beide seid Schwachköpfe!< Mit einer einzigen raschen Bewegung zog sie die Waffe aus Akelas Bauch und legte ihre Hände auf seinen blutenden Bauch. >Ich kann nicht fassen, dass du den Tod meines Vaters wolltest. Ja, du willst deine Familie rächen, aber hast du daran gedacht, was du mir damit nimmst? Du würdest dasselbe tun wie damals sein Vater. Du würdest eine Familie kaputt machen.< Ihre Stimme war von Wut durchtränkt und trotzdem blieb ihr Licht sanft. Sie heilte seine Wunde ziemlich schnell. >Mir fehlen einfach die Worte.< Enttäuschung.
Dann richtete sie ihren glühenden Blick auf mich. >Und du, Papa! Du trägst genauso viel Schuld an diesem sinnlosen Duell. Es tut mir leid, dass du so von uns beiden erfahren hast, aber es gibt dir nicht das Recht dermaßen aus der Haut zu fahren.<
>Wie kannst du ihn überhaupt in Schutz nehmen, nachdem er offenbar vorhatte mich zu töten?< sagte ich aufgebracht und warf die Arme in die Höhe. >Weil ich ihn liebe und daran ist nichts falsch.< fauchte sie. >Er trifft genauso falsche Entscheidungen wie du. Er hat Schlimmes durchlebt wie du. Er verarbeitet seinen Schmerz mit Gewalt und Verachtung, so wie du. Und er hat eine zweite Chance verdient, genau wie Mutter dir eine gab. Wenn ihr nicht so stur wärt, würdet ihr einsehen, wie ähnlich ihr euch seid!<
Obwohl ich meistens immer etwas zu sagen hatte, argumentierte sie mich zur Sprachlosigkeit. Was sollte ich darauf erwidern? In dem Moment, als sie von Liebe sprach, hatte mein Hirn ausgesetzt. Sie liebte ihn? Akela? Den dunklen Piraten? Diesen Mann? Ich öffnete den Mund, wollte protestieren, doch ihre folgenden Worte lösten etwas Eigenartiges in mir aus. Akela wurde zu mir und sie wurde zu Jadis. Wie oft war ich verletzt worden und Jadis war zur Stelle gewesen, um mich wieder zusammenzuflicken? Wir waren ein Team. Partner. Lebensgefährten. Ich stellte den dunklen Teil dar, sie den hellen. Traf das wirklich auch auf die beiden zu? Hin und hergerissen, rief ich meine Sense zurück in meine Hand und atmete tief aus. >Ich gehe deine Mutter aufsuchen. Jemand muss die Totenflüsterin aufhalten und das schaffe ich nur mit ihr.< Mehr sagte ich nicht. Ich flog davon.

Jenaya

Nein. Nein, nein… meine Hand streckte sich nach Yun, doch es war zu spät. Er flog davon. Er und sein reines, warmes Licht. Ein Licht der Freundschaft und der Hoffnung. Mit den Augen verfolgte ich das Glitzern bis in den Himmel, wo er sich in die Brust meines geliebten Mannes grub. Sein Licht verschwand darin und er selbst zersprang in viele kleine Funken. Ich hörte einen gequälten Schrei und realisierte erst Sekunden später, dass ich diejenige war, die schrie. Yun… nein, nicht Yun. Nicht mein Freund. Nicht meine Familie. Der schmerzliche Verlust zwang mich in die Knie, doch es brach den Kontakt zur Zwischenwelt nicht ab. Die Risse schlossen sich weiterhin und die Kreaturen wurden zurück in ihre Welt gebracht. Ich sah, wie Kenai daraufhin zu Boden ging. Wie die schwarze Energie ihn verließ. Er war wieder er selbst. Durch mein drittes Auge konnte ich sehen, wie der Gott schnell das Weite suchte und nach oben in den düsteren Himmel flüchtete. Mein Körper bewegte sich derweil auf Kenai zu. Ich schleppte mich mühselig voran. Die Trauer lag schwer auf mir. Ich wollte weinen, konnte es aber nicht. Nicht hier. Nicht jetzt. Der Kampf fand noch statt. Keine Zeit für Zusammenbrüche.
Vor Kenai ging ich wieder in die Knie und umgab uns mit meinem undurchdringlichen Schutzschild. Ich legte meine Hände an seine Wangen. Schluchzte leise auf. >Er hat dich gerettet. Er hat uns gerettet.<
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