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23.02.2020, 17:26

Jadis

Ich bemerkte erst Jade und Inej als sie mich umarmten. Gemeinsam trauerten wir um einen guten Freund und nach eine Weile lösten wir uns langsam wieder. Ich wischte mir die Wangen trocken und atmete tief ein. Draußen spürte ich Menschen vor dem Zelt warten und ich warf ein letztes Mal einen Blick auf die tote Gestalt. Er sah nicht mehr wie Gilbert aus, seine Seele hatte das Jenseits erreicht. Ich straffte meine Schultern und mit einem tauben Gefühl ging ich hinaus. Dort warteten die Truppe von Gilbert, die er an der Front geführt hatte. Sie war einmal größer gewesen. „Eurer General Lowell ist von uns gegangen. Ihr könnt euch von ihm Abschied nehmen, ehe er nach Hause geschickt wird, um ehrenvoll beerdigt zu werden“, richtete ich mich kurz an ihnen und Trauer huschte über ihre Gesichter. Das zeigte von einem guten General, der sich um seine Truppe kümmerte. Ich verließ den Ort des Todes und kehrte zurück zu Ardan. Ich erinnerte mich nicht mehr an den Weg, ich wunderte mich bloß wie lange meine Beine mich tragen konnten. Als ich mein Gemahl erblickte, traten mir erneuert die Tränen und ohne auf die Anderen zu achten lief ich direkt auf ihm zu. Ich warf mich gegen seinem Brustkorb und vergrub mein Gesicht in seinem Oberteil. Der stechender Schmerz in meinem Brustkorb war wieder da und ich musste mich an ihm klammern, um mich auf die Beine halten zu können. „E-er ist tot“, stammelte ich schmerzvoll.

Akela

Er störte mich bei meine stumme Schwärmerei und mit einem genervten Blick sah ich Silias Vater an. Ich zuckte mit der Schulter, als er über den Sieg sprach und antwortete: „Ich fühle mich wie immer, nur eben noch stärker. Deine nette Waffe wird mich nicht schnell besiegen können.“ Meine Augen blitzten kurz herausfordernd auf und dann fuhr ich mit der Hand durch das Haar, ehe ich wieder kurz zu Silia schaute. Sie schien immer noch friedlich zu schlafen, sie musste viel Kraft verloren haben. Doch dieses Mal war sie bei mir und nicht in ihrem Reich, wo ich nicht hinkam. Ich konnte mich um sie kümmern. Sanft strich ich eine Haarsträhne von ihrer Wange, wir hatten es geschafft. Der verfluchte Kampf war vorüber. Die Mutter von Silia stürzte in das Zelt herein und warf sich in seine Arme. Anscheinend war Jemand gestorben, der ihr wichtig war. Wo Krieg war, dort war auch der Tod.

Kenai

„Wir haben es geschafft“, antwortete ich mit einem Lächeln und ich sprang sofort auf. Ich eilte zum Wasser und im Lauf hatte ich bereits meine Kleidungen ausgezogen. Schnell wusch ich den Schmutz des Kampfes von meinem Körper, die Verletzungen waren mittlerweile verheilt und als ich aus dem Wasser stieg, zog ich mir nur die Hose an. Die Kleidungen waren ebenfalls schmutzig und blutbesudelt. Damit sollte mein Sohn nicht in Kontakt kommen. In wenigen Minuten waren ich wieder bei Jenaya und bei unseren Baby. Ich setzte mich neben ihr und zögernd streckte ich meine Arme nach unserem Sohn aus. Hoffentlich ließ ich ihn nicht versehentlich fallen, wenn ich ihn hielt. Ich hatte noch nie ein Baby getragen und ich wollte nichts Falsches machen.


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27.02.2020, 23:28

Ardan

Ich zog amüsiert eine Braue nach oben. Ziemlich selbstbewusst dieser Kerl, da hatte sich nichts geändert. Aber da ich nicht auf irgendein sinnloses Geplänkel aus war, sagte ich nichts mehr dazu, sondern beobachtete ihn dabei, wie er meiner Tochter eine Strähne von der Wange strich. Er liebte sie. Eine kleine Geste wie diese sagte sehr viel aus.
Im selben Moment spürte ich Jadis' Präsenz. Ich schaffte es gerade noch mich umzudrehen, da stürzte sie sich bereits in meine Arme. Trauer strömte aus ihrem Körper. Ihr schmerzvolles Wispern tat mir mehr weh, als Waffen es je könnten. Ich drückte sie fest an mich, küsste sie auf den Scheitel. Den Tod konnte man nicht schönreden. Mir war es mit Thales nicht anders ergangen. Man konnte nur füreinander da sein. Was auch immer Jadis brauchte, ich würde alles tun, um es ihr zu geben. Ich wollte ihr jede schmerzende Wunde ihrer Seele nehmen und sie selbst tragen, damit sie es nicht tun musste. Dieser Krieg... er hatte viel zu viele Leben gekostet. An eine Zahl wollte ich erst gar nicht denken.
Einen kurzen Moment später tauchte eine weitere Person auf. Diesmal war es Envar. Er bemerkte die bedrückte Stimmung, trotzdem setzte er ein schwaches Lächeln auf. >Jenaya hat ihren Sohn zur Welt gebracht. Das ist ein gutes Zeichen. Ein Omen für eine hoffnungsvolle Zukunft.< verkündete er die zweitbeste Nachricht des Tages. Kenai hatte demnach keine Gefahr gespürt, sondern den Wunsch seiner Geliebten, die ihn brauchte. Das war wundervoll. Ich freute mich für die beiden und ich freute mich darauf, bald ihren Sohn kennenzulernen. Er würde ein großartiger Kerl werden bei den tollen Eltern. Nun musste auch ich leicht lächeln, während ich Jadis fester an mich drückte, um ihr weiterhin Halt zu geben.
>Silia wird sicherlich erst morgen aufwachen. Ich weiß nicht, wie sie reagieren wird, wenn sie erfährt, dass Fen und Mal fort sind.< seufzte Envar und setzte sich im Schneidersitz auf die andere Seite seiner Schwester. >Naja... das wird schon. Von nun an geht es bergauf. Für jeden von uns.<

Jenaya

Es war zu süß, wie aufgeregt Kenai wirkte, als er blitzschnell nach draußen lief und eilig zurückkehrte. Frisch gebadet und wohlduftend. Ich bedachte ihn mit einem sanften Lächeln. >Du brauchst nicht nervös zu sein. Du tust ihm schon nicht weh. Ich habe selbst keine Ahnung, weißt du... Es ist einfach ein Instinkt, der dich leitet.< beruhigte ich ihn. Dabei hielt ich ihm unseren Sohn hin und bat ihn, seinen kleinen Kopf zu halten. Auf mehr musste er nicht achten. Unserem Sohn ging es gut. Er schlief und wirkte zufrieden mit sich selbst und der Welt um ihn herum. Eine Welt, die nicht mehr im Chaos versank. Das lag nun hinter uns. Wir konnten endlich eine sichere, friedliche Zukunft aufbauen. Jede Faser meines Körpers freute sich darauf. Gleichzeitig wurde ich wieder müde. >Ich glaube, ich brauche jetzt etwas Schlaf... ich bin unendlich erschöpft.< murmelte ich bereits halb im Traumland. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief ich in den nächsten Sekunden ein.
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28.02.2020, 21:20

Jadis

Als er mich an sich fest drückte, gaben meine Beine nach und nur seine Kraft schaffte es mich oben zu halten. Meine Augen brannten von den heißen Tränen, während der Schmerz unaufhörlich in meinem Brustkorb wütete. Ich hatte das Gefühl in jeden Moment zusammenzubrechen, sollte Ardan mich loslassen. Verzweifelt klammerte ich mich weiter an ihn fest bis meine Schluchzern zu einem müden Wimmern wurde. In diesem Augenblick erschien Envar und die frohe Botschaft erreichte mich kaum. Die Stimmen waren weit von mir entfernt und eine unendliche Erschöpfung machte sich in meinem Inneren breit. Mein Körper wurde schwerer und langsam schlossen sich meine Augen, während mein leises Wimmern endgültig verstummten. Ein tiefes, erschöpftes Seufzer verließ meine Lippen und ohne zu merken glitt mein Geist in den Schlaf.

Akela

Wenn ich es könnte, hätte ich längst dieses Zelt verlassen. Doch mein noch schwacher Körper fesselte mich ans Bett und es war schon bemerkenswert dass ich nach eine Weile wieder zum Bewusstsein gekommen war, obwohl ich vollkommen ausgebrannt gewesen war. Wobei mein Körper und Geist war bereits gewöhnt, dass ich sie immer wieder über die Grenzen stieß. Vielleicht lag es daran, dass ich schneller aufwachte oder der Aufwand von Silia war weitaus viel größer gewesen. Wie dem auch sei, weinende Frauen konnten mich schnell verscheuchen oder mich zu einer in ihre Augen unpassende Bemerkung verleiten lassen. Nur Silia bildete da eine Ausnahme. Aufeinmal erschien Silias Bruder und verkündigte, dass Kenai Vater geworden war und somit war ich wohl ein Onkel geworden. In einem neuen Anfang geboren zu werden, verhieß wirklich für ein gutes Omen. Ich schaute wieder zu Silia: „Sie wird schon darüber hinwegkommen. Irgendwann muss man die Vergangenheit hinter sich lassen.“ Ich zuckte mit der Schulter, ich wusste es am Besten, immerhin hatte die Vergangenheit lange mich begleitet und über mich bestimmt bis ich mich von ihr lösen konnte. Natürlich gab es noch hier und dort Baustellen, aber mit Silia an meiner Seite würde ich jeden Tag ein bisschen mehr schaffen auf dem besseren Weg weiterzugehen. Verdammt, meine Gedanken begannen bereits so unerträglich schmalzig zu klingen. Dann hielt ich kurz inne: „Mit fort meinst du tot?“ Ich würde die Beiden nicht sonderlich vermissen, aber wenn sie wirklich tot sein würden, würde das Silia doch mitnehmen. Ihr Herz war viel zu gut für diese verrückte Welt.

Kenai

Mein Instinkt würde mich also leiten und dafür sorgen, dass ich unseren Sohn nicht versehentlich verletzte. Sie meinte bestimmt den Instinkt eines Vaters. Jenayas Vertrauen in mir nahm die Nervosität und ich achtete darauf den kleinen Kopf richtig zu halten, als sie ihn auf meine Arme legte. „Er wiegt wie eine Feder“, stellte ich überrascht fest, als ich kaum das Gewicht unseren Babys spürte. Dann sah ich zu Jenaya hinüber und lächelte: „Ruhe dich aus, ich passe auf euch auf.“ Die Geburt war anstrengend gewesen und Jenaya brauchte neue Kraft. Mein Blick wanderte zurück zum schlafendes Baby auf meinem Arm. Erneuert blähte sich mein Brustkorb auf und ich wusste nicht wohin mit all den Gefühle. Sie wollten aus mir sprudeln und der Welt verkündigen, was für ein Wunder ich besaß. Jetzt verstand ich mein Vater, als er mir einmal erzählte, dass er nichts mehr brauchte, um glücklich sein, weil er bereits alles besaß. Er hatte uns gemeint. Seine Familie. Und jetzt saß ich hier und wusste, dass ich ebenfalls nichts brauchte, um glücklich zu sein, weil ich bereits alles besaß. Ich hatte Jenaya und unseren Sohn, mehr brauchte ich nicht. Vorsichtig beugte ich mein Gesicht zu dem kleinen Kopf und küsste auf die knauserige Stirn.


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01.03.2020, 20:32

Ardan

Ich spürte, wie Jadis schwerer in meinen Armen wurde. Ihr warmer Atem streifte mich. Sie war eingeschlafen. Vollkommen erschöpft vom langen, beschwerlichen Tag. Ich schaute zu Envar, zurück zu Silia und Akela und beschloss dasselbe zu tun. Ich durfte nicht meinen eigenen Zustand vernachlässigen. Der Krieg war vorbei, uns drohte keine Gefahr mehr. Ich konnte mich entspannen. Einfach entspannen. Leise seufzend hob ich Jadis auf meine Arme und trug sie etwas weiter weg zu einem Platz mit Liegematten. Ganz in der Nähe des Baumes. Hier duftete es ziemlich gut. Frisch, frühlingshaft. Irgendwie besänftigend. Ich legte mich zusammen mit Jadis in meinen Armen hin und drückte sie an mich. Mir wäre es lieber, wir hätten uns gewaschen und erfrischt, aber im Moment ermüdete mich sogar der Gedanke daran. Mir fielen die Augen zu. Eine bleierne Schwere legte sich auf mir. Ich gähnte leise und schlief schließlich ein. Wie ein riesiger Stein fiel ich in die Tiefe eines dunklen Sees. Ließ mich von der Schwärze umschwemmen.

Envar

Ich setzte mich im Schneidersitz hin und betrachtete meine schlafende Schwester. Nur sie war mir noch geblieben. Alita war tot, aber ich fühlte einen Teil ihres Lebens in diesem wunderschönen Baum pulsieren. >Sie sind an den Anfang ihrer Existenz zurückgesetzt worden. Das war die einzige Möglichkeit ihnen das Leben zu retten. Andernfalls hätte das Silia, aber auch mich sehr zerschmettert. Wir haben verdammt viel Zeit miteinander verbracht. Wir sind eine Familie. Du kennst dich mit dem schmerzlichen Verlust von Familie ja aus...< Mein Blick glitt zum Baum. Zwischen den Blättern drang das Morgenlicht zu uns durch, es war angenehm warm. Ich dachte an die letzten Stunden zurück. An alles, was passiert war und was die Zukunft beeinflussen würde. >Du hast dich wirklich gut geschlagen. Ich hab dein wahres Ich zwar vorhergesehen, allerdings nicht in diesem Ausmaß. Du bist schon ein kleines, menschliches Wunder.< grinste ich. >Nun stellt sich aber die Frage, was du vorhast, sobald etwas Ruhe eingekehrt ist?< Neben der Neugier spürte ich auch Sorge in mir, denn ich wusste nicht, ob es möglich war, Akela in unser Land zu lassen. Silia und ich hatten unsere Pflicht erfüllt. Wir würden diese Welt verlassen müssen.
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02.03.2020, 16:53

Akela

Also lebten sie doch noch, wie gesagt, ich selber hätte nicht um sie getrauert. Jedoch musste ich ein wenig anerkennen, dass sie am Ende sich doch zusammengerissen hatten und den richtigen Weg gewählt hatten. Ich schaute zum Baum hinüber. Hätte ich gewusst, dass Alita diesen Preis bezahlen müsste, dann hätte ich niemals dieses Wiederbelebungsritual bei Fenrir durchgeführt, ganz gleich ob ihr Herz dabei gebrochen wäre. Aber in diesem Leben hatte sie diese Entscheidung gefällt und für sie hoffte ich, dass sie es niemals bereuen müsste. Ich ging auf das Thema Familie nicht ein, das gehörte noch zu meine Baustellen. Ich rollte mit den Augen, als er erwähnte, dass er mein wahres Selbst vorausgesehen hätte und erwiderte schulterzuckend: „Tja, mit wenig gebe ich mich nie zufrieden und übertreffe gerne die Erwartungen.“ Mein Augenbraue zog sich in die Höhe: „Ach, kannst du das wiederum nicht sehen? Ist mein Weg etwa so wankelmütig?“ Schließlich warf ich einen Blick auf Silia: „Ich werde natürlich sie zu meiner Frau nehmen.“ Dann sah ich Envar mit einem stechender Blick an: „Ich weiß, dass ihr nach dem Krieg zurückgeholt werden sollt. Aber ich lasse von Niemanden sie mir wegnehmen. Wir werden einen Weg finden, ansonsten muss ich eben meine menschliche Existenz verändern. Ich werde einfach ein Werwolf und mit meine Fähigkeiten bin ich quasi ein Beinahe-Animagi. Oder ich lasse meine Waffe sprechen und greife nach meine dunkelste Seite. Ich habe keine Angst vor eurer Schöpferin.“

Kenai

Dem Baby beim Schlafen zu beobachten machte mich langsam müde und ich merkte, wie sehr ich mich im Kampf verausgabt hatte. Der Krieg kam mir mit einem mal weit entfernt vor, als sei bereits Jahre vergangen. Dabei waren es nur ein paar Stunden vergangen. Aber mit diesem neuen Leben war ich in eine andere Welt getreten, wo alles Schlechtes in der Ferne blieb. Vorsichtig legte ich mich neben Jenaya und bettete unser Baby in unsere Mitte, dabei achtete ich darauf, dass er nicht versehentlich zerdrückt wurde. Langsam schlossen sich meine Augen, jederzeit bereit sich wieder zu öffnen, wenn etwas sich näherte. Meine Atemzügen wurden regelmäßig und seit langem glitt ich in einem erholsamen Schlaf, wo dieses Mal mich keine Albträume heimsuchte. Ich spürte Frieden in mir.


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02.03.2020, 21:21

Envar

Dieser Mensch war wirklich unterhaltsam. Selbst in Zeiten wie diesen konnte er mich überraschen. Ich lachte leise und schüttelte dabei ungläubig den Kopf. >Woher du den Mumm nimmst, diese Dinge zu sagen und auch noch ernst zu meinen, ist äußerst bemerkenswert. An deiner Stelle würde ich mich nicht mit unserer Mutter anlegen, zumal sie die Schwester deiner Vorgesetzten ist. Familie geht vor, weißt du.< zwinkerte ich ihm zu. Es würde zu einem Problem werden, sollte er unsere Schöpferin verärgern, wobei das nur selten passierte. Sterbliche konnten sie nicht leicht aus der Fassung bringen. Sie wusste, wie Menschen tickten. Sie wusste, zu welchen Ideen die Liebe sie brachte und zu was sie bereit waren zu tun, um bei ihren Liebsten zu bleiben. Immerhin war sie diejenige, die das Licht in die Welt gebracht hatte. Das Licht, auf das Silia nun seit vielen Jahrhunderten Acht gab.
Ich lächelte in die Richtung meiner Schwester. >Keine Ahnung, wie ihr es hinkriegen wollt, aber im Moment sehe ich nichts in eurer Zukunft. Sie ist noch ungewiss. Du bist tatsächlich einer dieser Menschen, die man schwer durchschauen kann. Launisch wie die See.< Und sehr passend zu einem Piraten. Ob er dieses Amt ablegen würde? Ich konnte ihn wahrhaftig nicht einschätzen. Schmunzelnd richtete ich mich auf und machte ein paar Schritte auf den Baum zu. Es gab noch eine Sache, die ich gern tun würde und dieser Platz hier war ideal. >Diesen Baum hier, den hat unsere Mutter zu Ehren von Alita wachsen lassen. Ihre Energie ist hier deutlich zu spüren. Die Schöpferin, die du gern herausfordern würdest, passt auf diese Welt auf, obwohl sie das nicht müsste. Sie hat wohl gesehen, dass ihre Töchter hier etwas gefunden haben, wofür es sich zu sterben lohnt. Dieser Baum soll den Neuanfang darstellen.< Meine Ohren zuckten, als ich meine Hand auf die raue Rinde legte. Reine Energie pulsierte darin. Sonnenlicht und Frühlingsduft. Es erinnerte mich an unser Zuhause. >Ich würde dir raten, um ihren Segen zu bitten. Vielleicht ist sie dir wohlgesonnener als du denkst.< meinte ich zu Akela und lauschte dem vertrauten Summen im Baum. >Und du solltest dich wieder schlafen legen. Wäre Silia wach, würde sie dir genau dasselbe raten. Vielleicht wartet sie in ihren Träumen auf dich und du lässt sie einfach warten.< fügte ich schmunzelnd hinzu.
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03.03.2020, 15:55

Wie wäre es mit einem Zeitsprung von einer Woche? :)

Akela

In meinem Leben war ich auf viele Hindernisse und mächtige Gegnern gestoßen, sodass ich nicht viel Mut brauchte um mich gegen mächtige Geschöpfe behaupten zu wollen. Zeitlang war mir gar gleichgültig gewesen, ob ich in den verwickelte Kämpfe sterben würde. Doch wegen Silia wollte ich leben, um an ihrer Seite sein zu können. Ohne sie würde mein Leben wieder seinen Sinn verlieren, selbst mit meinem "neuen" Ich. Ich brauchte sie, wie Luft zum Atmen. Es war nicht das erstes Mal, dass man mich mit einem launischen See verglich, ich selbst hatte mich stets mit dem unbeherrschten Meer verglichen. Leicht verzog ich das Gesicht, denn ich hatte mir mal geschworen nie wieder um Gnade oder eine Bitte bei den Göttern zu flehen. Aber für Silia würde ich wahrscheinlich sogar diesen Stolz hinunterschlucken. "Ihr sollte selbst entscheiden dürfen, wo ihr sein wollt. Ihr seid Wesen mit eigenen Willen und Seelen. Es wird langsam lahm immer wieder als ein Schachfigur von einer höherer Macht benutzt zu werden", entgegnete ich bloß und schaute zu Silia hinüber. "Dein Dauergegrinse nervt übrigens", brummte ich und legte mich dennoch zurück ins Bett, wo ich meine Arme um die Sonnenfüchsin schloss. Sie passte perfekt in meine Arme und ihr weicher, warmer Körper entspannte mich. Es gab nur einen einzigen Ort, an dem ich wirklich gut schlafen konnte und dass war Silia. Ihr unwiderstehlicher Duft lullte mich ein und mein Geist wurde tatsächlich wieder träge. Es gab wirklich keinen Grund sich wachhalten zu müssen. Ich konnte einmal auf eine gesunde Weise durchschlafen.


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04.03.2020, 00:17

Eine Woche später...

Ardan

Mit einem leisen Brummen drehte ich mich auf die Seite und drückte mein Gesicht tiefer ins Kissen. Das Sonnenlicht drang durch einen Spalt zwischen den Vorhängen ins Zimmer hinein und versuchte mich zu wecken. Mich aus diesem süßen Schlaf zu locken. Allerdings war mein Wunsch, die Augen geschlossen zu halten, sehr viel größer. In letzter Zeit schlief ich wie ein Stein in bodenloser Tiefe. Verantwortlichkeiten hin oder her, ich gönnte mir als König viel Ruhe, weil ich das nötig hatte. Nicht zuletzt, weil meine Familie wichtiger war. Meinem Volk ging es einigermaßen gut, jeder erholte sich von den Strapazen und die tägliche Routine kehrte zurück, weil uns kein Krieg mehr drohte. Wir lebten in der Zukunft des Friedens. Etwas, worauf wir jahrelang hingearbeitet hatten.
Zufrieden tastete ich nach dem warmen Körper, der stets in meiner Nähe war und bekam weiche Haut zu fassen. Nackte, verlockende Haut, die nach Zuhause duftete. Ich zog diesen Körper näher an mich und genoss es zutiefst, wie perfekt Jadis zu mir passte. Meine Königin, meine Windprinzessin... meine Frau. Trotz der vielen Aufgaben, die wir zu erledigen hatten, schliefen wir jede Nacht zusammen ein und wachten gemeinsam am nächsten Morgen auf. Mochten uns noch so viele Stunden trennen, wir holten die verlorene Zeit wieder auf. Immerhin gab es Zen, der ebenfalls sehr viel Aufmerksamkeit benötigte. Nachdem wir vom heftigen Kampf zurückgekehrt waren, hatte er vor Angst und Erleichterung stundenlang geweint. Wie so viele andere Familien. Ein sehr emotionaler Tag für viele Menschen auf dieser Welt. An die Zahl der Toten dachte ich dabei nicht. Das hatte ich mir verboten. Die Anzahl war zu hoch, um sie in irgendeiner Weise zu verarbeiten. Hauptsache, die Gefallenen hatten ihren Weg zurück zu ihren Familien geschafft und ihren Frieden gefunden. Und nun stand heute die Taufe von Jenayas und Kenais Sohn auf dem Plan. Zu meiner Überraschung wollten sie den Jungen nicht in Ocamma taufen, sondern an dem Ort, wo der Krieg beendet worden war. Direkt am Baum. Das Wahrzeichen der Hoffnung. Ein Überbleibsel von Alitas Seele. Wieder ein Opfer, das in vielen Leuten Schmerz auslöste. Besonders Silia litt unter den schrecklichen Verlusten. Sie hatte nicht nur ihre eigene Schwester verloren, sondern ihre erste große Liebe und Fenrir. Schon wieder. Ich hoffte, dass es ihr mittlerweile besser ging. Sie hatte viel Zeit mit Akela an irgendeinem abgelegenen Ort verbracht. Hin und wieder war sie natürlich zu Besuch gekommen, manchmal sogar mit dem Piraten, und bislang war kein großer Streit ausgebrochen. Es ging bergauf. So empfand ich es zumindest.
Und heute... ach ja... Wohlig seufzend neigte ich das Gesicht nach unten und stupste mit der Nase gegen Jadis' Stirn. Sie war so unfassbar schön, wenn sie schlief. Jeden einzelnen Tag empfand ich Stolz und Liebe, dass sie zusammen mit mir diese harten Zeiten durchgestanden hatte. Wir waren ein unschlagbares Duo. Ein starkes Königspaar.

Silia

Nur mit einem hauchdünnen Nachtkleid bekleidet, trat ich auf den Balkon hinaus und betrachtete den Sonnenaufgang, als sähe ich ihn zum ersten Mal. Die sanfte Meeresbrise bauschte den Stoff um meine Knie auf, während mir ein paar Strähnen ins Gesicht fielen. Ich schob sie beiseite, atmete tief ein. Die Frische tat gut. Sie entspannte mich, weckte meine Sinne. In dieser Nacht hatte ich deutlich besser geschlafen, dennoch plagte mich der emotionale Schmerz um den Verlust meiner wertvollen Familie. Allein der Gedanke daran baute diesen Druck hinter meinen Augen auf. Mein Herz schmerzte. Ich fühlte mich verwundet, dabei trug ich keine einzige körperliche Verletzung. Ich lebte, Alita, Mal und Fen allerdings nicht. Wie so oft fragte ich mich, warum dem so war. Warum sie gehen mussten, ich aber weiterleben durfte. Warum man mir diese Bürde auftrug, wenn sie kaum auszuhalten war. Mir war klar, dass ich nicht die einzige Person war, die wichtige Leute verloren hatte, doch das linderte den Schmerz nicht. Leider. Aus diesem Grund hatte ich mich gleich nach dem Erwachen zurückgezogen. Zusammen mit Akela. Hier auf seiner Insel gab es nicht viele Menschen, vor denen ich mich stark zeigen musste. Sie erwarteten nichts von mir. Sie ließen mich in Ruhe. Naja... Akela hatte auch ziemlich deutlich gemacht, dass man gefälligst Abstand zu mir halten sollte, sonst würde er seine unangenehme Seite zeigen... seine Art Fürsorge zu zeigen.
Ich schmunzelte leicht. Mit einem Blick über die Schulter sah ich zu ihm, wie er ruhig in unserem Bett schlief. Einen Arm vor sich ausgestreckt, wo ich zuvor noch gelegen hatte. Selbst im Schlaf hielt er mich. Er ließ mich kein einziges Mal los. Es gefiel ihm nicht, dass es mir innerlich so schlecht ging, aber das brauchte Zeit und damit kannte er sich schließlich aus. Früher hätte man ihm so viel Verständnis nicht zugetraut, doch in Bezug auf mich zeigte er sowieso Seiten, die sonst keiner zu sehen bekam. Dafür liebte ich ihn umso mehr. Er war meine Zuflucht, mein Halt. Hätte ich ihn in diesem Krieg ebenfalls verloren, wäre ich endgültig zerbrochen. Ich hätte einfach zu existieren aufgehört. Dessen war ich mir sicher.
Was meinen Bruder betraf... Er hatte nach bestem Gewissen gehandelt und sowohl Mal als auch Fenrir eine zweite Chance eingeräumt. Ihre Eier lagen gut versteckt und gesichert im Zentrum des Baumes, der Alitas Magie entsprang. Ich hatte Stunden davor gesessen und meinen Kummer ausgeheult. Noch heute wollte mir nicht so richtig in den Kopf, was sich vor nicht mal einer Woche zugetragen hatte. Welche Veränderungen der Sieg über das Böse mit sich brachte. Jedenfalls gab es heute einen einzigen Lichtblick, auf den ich mich wirklich freute - die Taufe von Kenais und Jenayas Sohn. Ich würde dieses Kind mit der Magie der Animagi segnen. Niemand, nicht einmal Envar, konnte wirklich voraussagen, welch Kräfte in ihm schlummerten und was genau für ein Wesen er nun war. Das würden wir auch erst in einigen Jahren herausfinden.
Unbewusst griff ich nach der Perle, die ich um den Hals trug und stieß ein leises Seufzen aus. Wie lange würde ich wohl noch hier bleiben dürfen?

Jenaya

Ich war unendlich froh darüber, dass mein Sohn heute Nacht beschlossen hatte, ein braves Baby zu sein. Als wüsste er, dass der heutige Tag ein ganz besonderer war. Ein Tag nur für ihn. Seine Taufe. Er hatte kein einziges Mal geweint und ich könnte nicht glücklicher darüber sein, weil er sowohl mich als auch Kenai um den Schlaf raubte. Eine leider schwierige Sache, wenn man ein Kind großzog. Immerhin hatte ich eine tolle Familie, die uns ebenfalls unter die Arme griff, doch die meiste Arbeit erledigten nach wie vor Kenai und ich. So wurden wir besser darin, wie wir uns als Eltern verhalten mussten. Trotzdem war es schön zu wissen, dass meine Mutter und mein Vater uns mit wertvollen Ratschlägen zur Seite standen. Nach drei Kindern wussten sie, wovon sie sprachen. Ganz besonders mit zwei Söhnen, die anfangs sehr rebellisch gewesen waren. Ich hatte ihnen zwar auch sehr viel Schlaf geraubt, doch das gehörte nun der Vergangenheit an. Nun war ich diejenige, die kaum schlief und dennoch glücklich war. Ich liebte meinen Sohn so sehr, dass es fast wehtat. Kenai ging es genauso, das war ihm jedes Mal anzusehen, wenn er ihn hielt. Die beiden zusammen zu sehen, erwärmte mir das Herz. Allein daran zu denken, machte mich zur glücklichsten Frau der Welt.

... und du wirst jeden verzaubern. Einfach jeden. Die wichtigsten Leute werden dabei sein. Du wirst gesegnet. Von den Animagi, von den Harpyien, von Sakrazhue und von so vielen mehr. Sie alle heißen dich willkommen. Sie alle werden dich lieben. Aber nicht so sehr wie dein Papa und ich es tun. Unsere Liebe für dich ist die stärkste dieser Welt.

Zufrieden mit meinem Eintrag klappte ich das Buch zu und legte es zusammen mit der Schreibfeder beiseite. Ich streckte den Rücken durch, neigte den Oberkörper von der einen zur anderen Seite und schaute nach hinten zu meinen beiden wichtigsten Männern. Kenai hielt unseren kleinen süßen Cael in den Armen. Der kleine Mann schlief seelenruhig. >Ich kann die Taufe kaum erwarten.<
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04.03.2020, 09:40

Jadis

Jede Nacht umfing mich die vertraute Wärme von Ardan und schützte mich vor böse Träume, sodass mein Geist und Körper sich langsam von den langen Strapazen des Krieges erholen konnte. Dennoch gab es noch tiefe Wunden, die ihre Zeit brauchten um zu heilen. Langsam öffnete ich die Augen, als ich eine sanfte Berührung spürte und dieses Mal blickte ich mich nicht mehr orientierungslos herum. Mittlerweile wusste mein Verstand, dass ich in einem weichen Bett aufwachte und nicht mehr auf dem Boden oder auf einem Feldbett in einer karge Landschaft oder auf einem Kampffeld. Ich war Zuhause. Noch immer klang dieses Wort wie Magie in meine Ohren und jedes Mal ergriff mich tiefes Ungläubigkeit, dass wir tatsächlich diesen Krieg gewonnen hatten. Sobald ich von meinem Zusammenbruch erholt hatte, waren wir gleich hierher aufgebrochen, wo Zen bereits auf uns gewartet hatte. Er hatte viele Tränen vergossen und auch ich konnte mich da nicht zurückhalten. Endlich waren wir wieder als Familie vereint und würden uns nicht mehr so schnell trennen. In den zukünftige Reisen würde Zen uns begleiten können, weil keine Gefahr mehr drohte. Frieden. Noch nie hatte ein Wort so schön geklungen und ich würde alles dafür tun, dass dieser Frieden bewahrt blieb. Ich vergrub mein Gesicht in den nackten, muskulösen Brustkorb und atmete tief den einzigartigen Duft meines Gemahls ein. Wir ließen am Morgen uns Zeit, trotz der Pflichten, die auf uns warteten. Doch auch wir waren am Ende Menschen, wie unser Volk. Ich dachte nicht gerne an die letzten Tagen zurück, denn sie handelte von viele Beerdigungen in meinem und auch in diesem Reich. Das war eine Wunde, die ihre Zeit brauchte um zu heilen. Besonders der Verlust von Gilbert nahm mich immer noch mit. Und der Verlust von Alita. Aber auch Thales vermisste ich, der beste Freund meines Gemahls und natürlich Yun. Viele gute Seelen waren gestorben. Ich schüttelte die traurige Gedanken ab, sie würden wollen, dass wir sie in guter Erinnerungen behielten und nicht von unsere Trauer gefangen nehmen lassen. Ich erinnerte mich, das heute ein besonderer Tag sein würde. Heute würde der Sohn von Jenaya und Kenai am Baum des Frieden, so nannte ich ihn in Gedanken, getauft werden. Dieses süßes Baby war das Symbol der Hoffnung und ich glaubte, dass wir von ihm in der Zukunft etwas Großes erwarten durften. Silia würde dann auch dort sein, zuletzt hatten wir sie vorgestern gesehen. Auch sie trauerte und musste ihre Wunden heilen lassen. Sie war mit dem Piraten an einem geheimen Ort, um dort sich zu erholen und vermutlich dort auch ihr ein eigenes kleines Reich mit ihrer Liebe zu bauen. Ich wünschte, sie würde bei uns leben, aber sie war erwachsen und hatte ihre Liebe gefunden, weswegen ich sie auch loslassen musste. Das war die letzte schwere Aufgabe als Eltern, doch wir würden weiterhin immer für sie da sein, wenn sie uns brauchte. „Guten Morgen“, murmelte ich leise, vermutlich hatte Ardan schon bemerkt, dass ich eine kleine Weile wach war. Aber dieser wundervoller Mann ließ mir immer Zeit bis ich wirklich in unsere Welt angekommen war und den Schlaf endgültig von mir abgestreift hatte. Meine Hand legte sich auf dem Brustkorb, dort wo sein Herz kräftig schlug und ich hob langsam mein Kopf. Wir hatten gemeinsam so viel geschafft, trotz all der schwere Hindernisse und der Schmerzen. Diese Erfahrungen hatten unsere Verbindung nur noch mehr verstärkt. Es war wahr, dass man erst in der schlechteste Zeiten sehen konnte, ob eine Beziehung halten konnte oder nicht. Jedenfalls wusste ich, dass wir von nun an alles durchstehen konnte, egal was uns in der Zukunft erwartete. Natürlich hoffte ich, dass wir ein ganzes Leben lang in Frieden leben können, aber es würden bestimmt ein paar Alltagsprobleme hin und wieder auftauchen, die wir bewältigen müssen. Immerhin waren wir ein Königspaar und hatten ein Volk zu führen, das würde nicht immer reibungslos ablaufen können. Zudem waren wir noch Eltern. Aber ich wusste, dass solche kleine normale Probleme sich schnell in der Luft auflösen würden, denn wir wussten alle, was wirklich zählte. „Ich liebe dich“, sagte ich zu dem schönen Mann, dessen Gesicht ich jetzt erblickte und küsste ihn. Und ich genoss den warmen, prickelnder Kuss in vollen Zügen. So schmeckte der Frieden.

Akela

Mein Geist merkte sofort die leere Stelle neben mir, aber gleichzeitig spürte ich Silia in der Nähe und daher blieben meine Augen geschlossen. Ich hatte ein wenig Gefallen daran gefunden lange schlafen zu können, aber nur wenn sie auch in der Nähe war. Doch dann öffnete ich die Augen und erblickte Silia gedankenverloren am Fenster, dabei hielt sie die schwarze Perle in ihrer Hand. Mit dieser Kette hatte ich damals mich versucht auszudrücken, was ich für sie empfand, als mir noch schwerfiel es in Worte zu sagen ohne dabei falsch rüberzukommen. Ich reckte mich und fuhr mit der Hand durch das Haar. Sie müssten mal geschnitten werden, sie waren länger geworden und anders als bei meinem Bruder trug ich es nicht gerne lang. Der kurze Gedanke an Kenai erinnerte mich daran, dass heute die Taufe meines Neffen war. Vor ein paar Tagen hatte ich ihn zum ersten Mal gesehen, Kenai hatte darauf bestanden, dass ich vorbeikommen sollte und selbst wenn er mich nach Ocamma schleifen müsste. In Sachen Familie war dieser Kerl verdammt stur. Naja, der kleine Fratz sah schon niedlich aus und man konnte sehen, dass aus ihm ein prächtiger Kerl werden würde. Aber es würde eine Weile dauern bis ich mich an die Rolle des Onkels gewöhnte. Ich richtete mich auf und trat hinter Silia, die wie immer in diesem Nachtkleid aus Nichts unglaublich verführerisch aussah. Ich schlang meine Arme um ihren Körper und vergrub mein Gesicht in ihrem duftender Hals, um dort Küsse auf der weiche Haut zu verteilen. Ein angenehmes Brennen machte sich in meinem Brustkorb bemerkbar und mit raue Stimme, die noch von dem Schlaf belegt war, murmelte ich: „Guten Morgen.“ Mir gefiel ihr trauriger Gesichtsausdruck nicht. Vermutlich dachte sie an Derjenige, die sie verloren hatte und ich spürte wie immer diesen unbändigen Drang sie zum lächeln bringen zu wollen. Aber ich wusste am Besten, dass sie ihre Zeit brauchte bis es irgendwann erträglich wurde. Gleichzeitig, wie bescheuert es auch war, spürte ich einen kleinen Stich der Eifersucht auf Fenrir und Mal. In einige Dingen war ich wohl noch unverbesserlich, wobei meine schroffe Art ein wenig die Schärfe verloren hatte. Doch Niemand würde wirklich diese Seite hier von mir sehen, den ich nur Silia offenbarte. Selbst wenn ich fortan versuchen wollte mich zu bessern. Meine Augen glitten zum Meer, als ich mein Kinn auf ihre Schulter bettete und das dunkle Schiff erblickte. Ich würde nicht mehr der Piratenlord sein, ich hatte meine Aufgabe erfüllt und jetzt musste ich selbst herausfinden, was ich wirklich in der Zukunft tun wollte. Außerdem war meine Mannschaft frei, wie ich es damals versprochen hatte, als sie mit mir einen Pakt einging. Von ihnen ist nicht viel übrig geblieben. Cassandra war nicht die einzig Tote. Kaz wurde durch einem Hinterhalt getötet und Basil war daraufhin ausgerastet. Sie stürzte selbstmörderisch sich in das schwarze Heer und fand dort den Tod. Wer hätte geglaubt, dass zwischen den Beiden anscheinend was gelaufen war. Ich wusste noch nicht wie ich mit diese Verluste umgehen sollte, auf Trauer hatte ich immer mit zerstörerische Rachegelüste reagiert. Jetzt musste ich lernen auf gesunde Weise mit Verlust umzugehen. Bei Cassandra wusste ich nicht, ob ich überhaupt bei ihr eines Tages Trauer verspüren konnte, da sie mich immerhin verraten hatte und mich besitzen wollte. Aber darüber wollte ich mir jetzt den Kopf nicht zerbrechen, die Frau in meine Arme war viel wichtiger. Noch war sie bei mir, aber ich spürte, dass uns nicht mehr viel Zeit blieb. „Ich werde es tun. Gleich nach der Taufe“, sagte ich entschlossen: „Ich werde deine Schöpferin um den Segen bitten und dieser Baum scheint ein Teil von ihr, also kann sie mich wahrscheinlich dort am Besten hören. Ansonsten wende ich mich an die Mondgöttin Luna, ihre Schwester.“ Ich hielt Silia noch fester: „Ich darf dich nicht verlieren. Du bist mein Leben.“


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04.03.2020, 09:41

Kenai

Heute Nacht hatte Cael durchgeschlafen, wo er sonst in den letzten Tagen oft geweint hatte und uns wache Stunden beschert hatte. Aber ich beschwerte mich nicht und für meine Familie würde ich alles tun, damit es ihnen gut ging. Jenayas Eltern meinten es sei normal, dass Babies in der Nacht oft weinten und das hatte mich beruhigt. Ich hatte Angst gehabt, dass ihm was fehlen könnte und schützend drückte ich das kleine Wesen an meinem Brustkorb. Er schlief tief und fest in meine Arme, was mir ein warmes Gefühl in meinem Brustkorb weckte. Ich fühlte viel Liebe in mir und konnte kaum den Blick von meinem Sohn abwenden. Doch der Klang von Jenayas Stimme erregte meine Aufmerksamkeit und noch mehr Liebe füllte sich in meinem Herz. „Es wird ein guter Tag werden“, nickte ich und ging leise zu ihr hinüber, um das Baby nicht zu wecken. Die Taufe würde für ihn bestimmt genug aufregend sein, daher braucht er jetzt viel Energie. Ich küsste Jenaya und spürte wie mein Herz schneller schlug. „Lass uns bitte bald heiraten“, sprach ich leise meinen tiefen Wunsch aus und spürte Wärme in meine Wangen. Ich sehnte mich danach, sie als meine Frau bezeichnen zu dürfen. Und jetzt wo wir eine Familie waren, war diese Sehnsucht größer geworden. Ich wollte, dass wir endgültig zusammengehörten. Jenaya und Cael waren meine Welt, sie waren der Grund für meine Existenz. Der Sinn meines Lebens, wonach ich lange gesucht hatte. Es gab kein Krieg mehr und unsere Verbindung war noch enger geworden, besonders durch die Geburt von Cael. Für mich gab es keinen Grund warum wir noch länger warten mussten. Ich war bereit für ein Leben mit ihr. Aber wenn Jenaya sich noch nicht bereit fühlte, würde ich auf sie warten. Ich würde immer auf sie warten. Solange ich in ihrer Nähe sein durfte, war ich glücklich. Cael regte sich ein wenig und ich schaukelte ihn sanft, was ihm beruhigte. Vorhin hatte ich ihm das Schlaflied meiner Kindheit vorgesungen, was er anscheinend mochte. Es war auch das Lied, was ich jeden Abend dem runden Bauch vorgesungen hatte, als er noch nicht geboren war. Jenaya hatte mir damals erzählt, dass Babies im Bauch schon manche Dinge von der Außenwelt wahrnehmen konnten. Aus diesem Grund hatte ich immer das Schlaflied vorgesungen, damit er schon wusste, wer sein Vater war und dass ich ihn liebte.


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04.03.2020, 18:12

Ardan

Mmh, ich liebte ihre Küsse am Morgen genauso wie die bei Nacht. Anfangs süß und unschuldig, dann mit mehr Feuer und Leidenschaft. Ich drückte sie mit einer Hand am unteren Rücken näher an mich, weil ich ihre warme Haut an meiner spüren wollte. Davon bekam ich nie genug. Ich war vor Jadis kein großer Kuschler gewesen, aber bei ihr wurde ich schwach. Meine Fingern gierten danach jeden Winkel ihres Körpers zu erkunden. Es entspannte mich und gleichzeitig ließ es Aufregung in mir aufkeimen.
Ich löste mich kurz von ihren Lippen, um ihr wunderschönes Gesicht zu betrachten. Sie wirkte noch ein wenig verschlafen, aber wenigstens hausten nicht mehr so viele Schatten im Grün ihrer Augen. Ich steckte zwar selbst noch in der Trauerphase, dennoch wollte ich, dass es ihr besser ging als mir. Das machte wohl die echte Liebe aus. Diese Selbstlosigkeit. In den letzten Tagen fragte ich sie selten, wie es ihr ging. Wenn wir reden wollten, taten wir es einfach. Wenn wir uns lieber küssen wollten, dann eben das. Wir verstanden uns auch so. >Ich habe heute nach der Taufe viel Papierkram zu erledigen. Und bei einigen Besprechungen muss ich auch dabei sein. Wie sieht's bei dir aus?< Schon jetzt sehnte ich mich nach etwas Ruhe mit ihr. Auf die Taufe freute ich mich, ja, aber nicht auf das, was danach folgte. Die üblichen Aufgaben eines Königs. Zwar hatte ich meine Verantwortung etwas stärker verteilt als üblich, doch das war bitter nötig gewesen. So konnte ich Morgen wie diese in vollen Zügen und ohne Stress genießen.
Zen würde auch bald wach sein, denn er selbst konnte es kaum erwarten das Baby zu sehen. Seit Silia hatte er eine Schwäche für kleine Kinder entwickelt und wollte ihnen beim Aufwachsen zusehen. In unserer Abwesenheit hatte er nicht nur viel Spaß im Waisenhaus gehabt, sondern hatte sogar dem Personal bei alltäglichen Arbeiten geholfen. Er war ein echt toller Junge. Ich war heilfroh, dass ihm nun ein gesundes, friedliches Leben bevorstand.

Silia

Mein Ohr zuckte in die Richtung, aus der ich Schritte vernahm. Akela blieb nicht lange liegen, wenn er wusste, dass ich nicht schlafen konnte. Dann kam er stets auf mich zu und umarmte mich. Wieder diese kleinen Dinge, die so viel ausmachten. Ich lehnte mich leicht gegen ihn, genoss die sanften Zärtlichkeiten seiner Lippen. Der Druck in meiner Brust ließ ein wenig nach. >Guten Morgen.< erwiderte ich lächelnd, während mein Blick auf den Sonnenaufgang geheftet blieb. Die Sonne streckte ihre zahlreichen glühenden Finger aus und erhellte den Himmel. Ich liebte es, wie das Licht das Meer zum Funkeln brachte. Ich liebte auch den Geruch des Meeres. Alles war so friedlich hier, so schön ruhig. Es überraschte mich nicht, dass Akela diesen Ort gefunden und bewohnbar gemacht hatte. Ich an seiner Stelle hätte dasselbe getan.
Als er weitersprach, wusste ich sofort, worum es ging. Wir hatten vor ein paar Tagen kurz darüber gesprochen, aber nichts beschlossen. Die Trauer wog zu schwer. Meine Gedanken waren ständig wo anders. Manchmal fühlte es sich an, als wäre ich ganz weit weg und dann zog mich Akela zurück ins Hier und Jetzt. Wie vorhin, als er mich in den Arm genommen hatte. Trotzdem war mir klar, dass wir früher oder später handeln mussten, bevor es zu spät für wichtige Entscheidungen wurde. >Ich will dich auch nicht verlieren.< Mit einem kleinen Lächeln drehte ich mich zu ihm herum und blickte in seine schönen Augen. Wer hätte gedacht, dass in ihm eine alte Seele steckte? Dass ausgerechnet die Schwester meiner Schöpferin ihm ihren Segen gegeben hatte. Das spielte uns perfekt in die Karten. Ich hatte ebenfalls nicht vor, ihn einfach gehen zu lassen, nur weil die Norm es nicht zuließ. Es wurde Zeit für neue Regeln, bessere Gesetze. Regeln, die nicht das Leben meiner Familie kosteten. Und er gehörte zu meiner Familie dazu.
>Ganz gleich, was auf uns zukommt, wir schaffen das schon. Ich werde dich nicht verlassen. Du weißt schon... ich liebe für die Ewigkeit.< erinnerte ich ihn lächelnd und küsste ihn daraufhin sanft, während ich die Arme um seinen Nacken schlang.

Jenaya

Als Kenai mit dem Baby auf mich zukam, drehte ich mich zu den beiden herum. Dieses Bild... einfach herzerwärmend. Ich strahlte meinen wundervollen Mann an und hätte ihn am liebsten fest umarmt, läge Cael nicht seelenruhig in seinen Armen. >Natürlich möchte ich dich heiraten, Kenai. Darum musst du mich nicht bitten. Fast jedes kleine Mädchen wünscht sich eine Traumhochzeit mit dem Richtigen.< Wie zur Unterstreichung meiner Aussage klopfte mein Herz schneller und Hitze stieg in meine Wangen. Allein die Aussicht darauf, ihn endlich zum Mann zu nehmen, machte mich ganz verrückt vor Freude. Doch mit all dem Trubel, den schweren Zeiten und der erdrückenden Trauer in der Luft, war leider noch nicht die richtige Zeit für eine fröhliche Hochzeit. >Schon bald werden wir es tun. Länger möchte ich auch nicht warten.<
Es klopfte an der Tür und die restlichen Worte blieben mir im Halse stecken. Eine Magd trat herein und verkündete höflich, dass die restlichen Familienmitglieder bereit zur Abreise seien. Ich dankte ihr, dann sah ich Kenai an. >Irgendwie bin ich aufgeregt, obwohl Cael derjenige ist, der im Mittelpunkt steht. Wahrscheinlich sind das wieder diese mütterlichen Hormone.< Letzteres sagte ich mit einem leisen Lachen in der Stimme. Mutter zu sein, war wirklich ein... Abenteuer. Kenai erging es genauso und es erfüllte mich mit wahnsinnig viel Liebe, wie viel Mühe er sich gab. Er war der perfekte Mann. Mein Mann.
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04.03.2020, 18:41

Jadis


Wie immer vergaß ich die Welt, sobald er meine Küsse erwiderte oder mich küsste. Mit ihm konnte ich alles einen Moment vergessen, auch die Schatten. Außerdem liebte ich es, wie er mich berührte und mir zeigte, wie wichtig ich ihm war. "Ich muss nach der Taufe zu meinem Vater. Es gibt dort drüben auch Einiges zu tun und er braucht meine Unterstützung", antwortete ich Ardan. Mein Vater wollte mich in seine Aufgaben einweihen, damit ich bald zur Königin von Aradon gekrönt werden konnte. Doch auch hier in Ingluae hatte ich wichtige Aufgaben als Königin. Doch durch einem Portal zwischen den beide Reiche sollte es möglich sein meine Aufgaben bewältigen zu können. "Wir sollten uns langsam anziehen", murmelte ich und schob mein Bein über seine Hüfte. Am Liebsten würde ich den ganzen Morgen mit ihm in unserem, weichen Bett faulenzen. Aber naher war die Taufe und außerdem wollten wir vorher mit Zen ein gemütliches Frühstück machen, bevor wir uns auf die kleine Reise begaben.

Akela


Meine Schultern entspannten sich, als sie sich zu mir umdrehte und diese Worte sagte. Atemlos erwiderte ich den Kuss, während mein Herz wild in meinem Brustkorb pochte. Jedes Mal lösten solche Worte in mir die wildesten Gefühle aus und ich wollte noch mehr solche Worte aus ihre süße Lippen hören. "Ich liebe dich auch für die Ewigkeit", antwortete ich und strich sanft über ihrem Rücken entlang. Wir würden gemeinsam einen Weg finden. Dann hob ich sie schwungvoll auf meine Hüfte und mit einem frechen Grinsen schmiss ich uns auf das Bett, wo ich Silia unter mich vergrub. "Erinnerst du dich noch, was ich dir auf dem Kampffeld gesagt habe, als ich zurückgekehrt war?", kurz biss ich in ihr empfindliches Ohr. Ich wusste, was es in ihr auslöste und meine Augen begannen zu funkeln.

Kenai


Erfreut begann ich zu lächeln und mein Herz schlug wieder schneller. Sie wollte mich auch bald heiraten. In diesem Moment klopfte es an der Tür und eine Magd kam herein. Natürlich hatte ich sie bereits Kommen gespürt, aber da sie keine Gefahr war, hatte ich nicht darauf reagiert bis sie geklopft hatte. Sie verkündigte unsere baldige Abreise und ich erblickte die rosige Wangen von Jenaya. Ich liebte diesen Anblick. "Natürlich bist du aufgeregt. Du bist seine Mutter und ich bin genauso aufgeregt. Wir teilen gemeinsam diesen besonderen Moment und freuen uns für unseren Sohn", antwortete ich ihr und küsste auf dem wohlduftender Kopf unsere Sohnes.



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04.03.2020, 19:11

Ardan

Auch Jadis hatte viel zu erledigen. Ihr Vater wollte aus ihr eine fähige Königin machen und sie war auf dem besten Wege eine zu werden. Naja, in meinen Augen war sie das bereits, aber sie musste dennoch einiges lernen. Gerade, was den Papierkram betraf, gab es einiges zu beachten. Ich selbst zeigte ihr hier und da ein paar Fallen, in die man leicht stolpern konnte, doch sie war selbst so schlau, da war viel Erklären unnötig. Hübsch und schlau, was war ich doch für ein glücklicher Mann.
Leise lachend küsste ich sie auf die Nasenspitze. >Deine Worte sagen Gehen, aber dein Körper sagt da was ganz anderes.< Ich strich mit einer Hand über ihre Hüfte zur Außenseite ihres Oberschenkels, den sie halb um mich geschlungen hatte. Dass Jadis bis auf ihr Höschen nackt war, löste stets eine vertraute Wärme in mir aus. Manchmal wunderte es mich selbst, wie ich trotz einiger Situationen diese Leidenschaft empfinden konnte, wenn ich mit Jadis allein war. Ich hatte nach Thales' Tod gedacht, mich erst einmal für einige Zeit lang zurückziehen zu müssen, ganz besonders nachdem wir danach herausgefunden hatten, wer noch alles gestorben war, aber mein Herz schlug nach wie vor ganz schnell, wenn Jadis sich so anschmiegsam zeigte. Ich sehnte mich danach, ihr süße Laute zu entlocken. Das war wie harmonische Musik für mich. >Erlaubt mir meine Königin noch zehn Minuten des Glücks? Ich gebe mir auch ganz viele Mühe.< grinste ich an ihren verlockenden Lippen.

Silia

Jedes Mal aufs Neue erschauderte ich leicht, wenn er solch schöne Worte sagte. Früher hatte er große Probleme damit gehabt, aber nun kamen sie ihm ganz leicht über die Lippen. Allerdings war das wieder so eine Sache, die er in meiner Gesellschaft gern tat, bei anderen Leuten hingegen nicht. Es war schon faszinierend, wie sehr er mir mittlerweile vertraute und zu was er bereit war, nur damit ich in seinem Leben blieb. Hätte Envar mir eine Zukunft wie diese vorhergesagt, wäre ich vor Lachen in Tränen ausgebrochen. Bis heute wollte er mir nicht verraten, ob er tatsächlich etwas Vergleichbares vorhergesehen hatte. Ich wusste nur, dass Akela ein sehr launischer Mann war, dessen Zukunft nicht in Stein gemeißelt feststand. Er spielte nach seinen eigenen Regeln.
Wie jetzt, als er mich zurück ins Bett trug und mir frech ins Ohr biss. Wohl wissend, dass das eine meiner Schwachstellen war. Mein Fuchsschwanz zuckte, bereit vor Aufregung zu wedeln. Ich ließ mir etwas Zeit mit der Antwort, um ihn ein klein wenig auf die Folter zu spannen, dann griff ich in sein länger gewordenes Haar und zog sein Gesicht näher zu mir. Einen hauchbreit von meinen leicht geöffneten Lippen entfernt. >Nur dass ich die beste Entscheidung deines Lebens bin und du dich an mich binden willst.< murmelte ich und schmunzelte dabei. Hochzeiten hatten mich nie groß interessiert, weil sie nicht zu meinen Bräuchen gehörten, doch die menschliche Tradition hatte sich als sehr schön bewiesen. Mit Akela an meiner Seite konnte ich mir das ernsthaft vorstellen. Nur nicht in dem Maße, wie meine Eltern gefeiert hatten. Das war mir doch etwas zu viel, selbst wenn ich die große Feier genossen hatte. Immerhin hatte Akela an dem Abend den Entschluss gefasst, den nächsten Schritt mit mir zu gehen.

Jenaya

Ja, das taten wir. Heute würde ein sehr guter Tag werden. Das spürte ich. Nur die wichtigsten Leute in unseren Leben waren eingeladen. Freunde und Familie, mehr mussten nicht anwesend sein. Das wäre sowieso viel zu viel Stress für den Kleinen, obwohl dieser keine Anstalten machte seine süßen Äuglein zu öffnen. Er fühlte sich scheinbar sicher genug in den Armen seines Vaters, dass er lieber den Tag verschlief, um uns dann in der Nacht wach zu halten. >Mein kleiner Schatz.< lächelte ich warm und drückte ihm ebenfalls einen Kuss aufs Köpfchen. Anschließend strich ich mir kurz das Kleid glatt und da meine Frisur bereits gerichtet war, nickte ich Kenai zu und wir verließen gemeinsam das Zimmer. Schon bald würden wir uns was eigenes suchen, so wie wir es uns vor einiger Zeit gewünscht hatten. Ich sehnte mich nach einem normalen Leben, auch wenn ich für immer die Prinzessin von Ocamma bleiben würde. Das war schon in Ordnung so, zumal meinen Brüdern die große Ehre zuteil sein würde, unser wunderschönes Reich zu regieren. Und ich war unendlich froh darüber, dass meiner Familie nichts zugestoßen war. Es ging allen gut. Ich hatte sie nicht verloren und dafür war ich jeden Tag dankbar.
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04.03.2020, 19:33

Jadis


Ich musste grinsen und strich verführerisch über seinem Brustkorb, den ich stundenlang betatschen könnte: "Dir sei die Zehn Minuten gewährt, mein König und deine Mühe wird belohnt werden." Meine Augen funkelten und ich schmiegte enger an seinem warmen Körper, während meine Atmung anfing schneller zu werden. Ich liebte diese kleine Neckerei zwischen uns, diese Aufbau von knisternde Spannung, ehe wir uns vereinten. Besonders jetzt durchfloss mich die Hitze der Leidenschaft und ich konnte es kaum erwarten von ihm erobert zu werden. Meine Leidenschaft für ihn würde niemals verglühen. Ich ertrank mich in die goldene Flammen, die in seine Augen loderten und wohlig erschauderte ich. Ich küsste ihn wieder, diesmal viel inniger als zuvor.

Akela


Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie ihr Fuchsschwanz zuckte und das entlockte mir ein kleines Schmunzeln. Solche Reaktionen waren etwas, was Silia nicht unterdrücken konnte und so konnte sie manchmal wie ein offenes Buch sein. Dann wanderte meine Augenbraue hoch, als die Antwort sich warten ließ und sie an meinem Haar zu sich zog. Ich folgte der Bewegung, spürte ihr Atem auf meine Lippen und plötzlich hatte ich eine trockene Lippen. Verflucht, ich hatte vergessen, dass sie mich genauso verrückt machen konnte, wie ich sie. Rau lachte ich und dann begannen meine Augen leidenschaftlich zu glühen: "Du bist wirklich meine beste Entscheidung, die ich jemals in meinem Leben getroffen habe, Silia." Ich presste meine Lippen auf Ihren und vergrub mit einer Hand in das sonnenflammendes Haar. "Du bist so schön", meine Stimme war noch heiserer geworden und ich atmete schwer von der Hitze, die in mir wütete.

Kenai


Nachdem Jenaya sich kurz hergerichtet hatte, verließen wir den Raum und die ganze Zeit hielt ich beschützen Cael auf meinem Arm. Er schlief weiterhin friedlich und für ihn hoffte ich, dass er bei der Taufe aufwachen würde, um die besondere Zeremonie nicht zu verpassen. Aber es würde bestimmt auch eine gute Geschichte werden, wenn wir ihm eines Tages erzählen würden, er hätte seine Taufe verschlafen. Mein Vater hatte früher gerne lustige Geschichten über uns erzählt, an denen wir uns nicht mehr erinnern konnten. Und solche Geschichten erfüllten oft die Räume mit Lachen. Wir gingen in den Saal, wo die Anderen bereits auf uns warteten.


2 475

04.03.2020, 20:04

So schreibt man sich wieder, hollahiiii *_* XD

Ardan

Da wären wir. Bei den zuckersüßen Küssen, die sich schnell in flammende verwandelten. Ich liebte das. Dieses heftige Prickeln und die knisternde Spannung in der Luft. Und da ich keinesfalls vorhatte, meine wertvolle Zeit mit dieser wunderbaren Frau zu vergeuden, drückte ich sie zurück in die Matratz und schob mich halb über sie. Ihre weichen Rundungen pressten sich genau an den richtigen Stellen meines Körpers, was mich halb wahnsinnig machte. Mit einem besitzergreifenden Laut vertiefte ich den Kuss, während eine Hand sich ihrem Oberschenkel widmete und die andere mich stützte. >Amiya...< raunte ich leidenschaftlich in den Kuss hinein. Vom kleinen Feuer in der Brust fehlte jede Spur. Ich brannte lichterloh. Meine Lippen klebten an ihren fest, süchtig nach ihrem Geschmack. Bei Sakrazhue, ich begehrte diese Frau jedes Mal aufs Neue. Das Kribbeln ging nie verloren. Ich wollte sie spüren, sie nach Luft japsen hören, wenn sie eigentlich meinen Namen rufen wollte... Gierig drängte ich mich ihr entgegen und fühlte bereits das Zwicken unter der Haut. Im Moment mangelte es mir einfach an Selbstbeherrschung. Ich sehnte mich zu sehr nach Jadis' Nähe.

Silia

Sein raues Lachen jagte den nächsten Schauder über meinen Rücken. Ich hätte noch gern etwas Kokettes gesagt, doch mir fiel nichts ein, als er seine Lippen auf meine presste. Vergessen waren Buchstaben und Worte. Als schön bezeichnet zu werden, reichte mir. Mir gefiel es, dass er nicht die Hände von mir lassen konnte, aber umgekehrt war dies auch der Fall. Akela war ein stattlicher Mann. Stark, hingebungsvoll und ein sehr leidenschaftlicher Liebhaber, der mich jedes Mal um den Verstand brachte. Da könnte Chaos in meinem Kopf herrschen und trotzdem würde mein Körper instinktiv das Ruder in die Hand nehmen und ihm entgegenkommen.
Mit wild klopfendem Herzen ergab ich mich seinen innigen Küssen und strich mit den Händen über seine Arme hoch zu seinen Schultern, wo sie dort kurz verharrten, ehe sich eine Hand löste und in eine ganz andere Richtung wanderte. Ohne jegliche Zurückhaltung schob ich sie zwischen unsere Körper und tastete nach der offensichtlichsten Stelle, die Akela verrückt machte. Das war für den Biss in mein Ohr und auch weil es mir sehr gefiel, wie er auf meine Berührung reagierte. In meinem Bauch kribbelte es stark und die Temperatur im Raum schien anzusteigen.

Jenaya

Sobald wir den Saal erreichten, wurden wir sogleich von meinen Eltern in Empfang genommen. Mein Vater hatte ein paar Tränen vergossen, als er seinen ersten Enkel zu Gesicht bekommen hatte. Er war hin und weg von Cael. Meine Bruder wollten ihre Aufregung zwar runterspielen, doch sie konnten sich schwer zurückhalten, wenn der Kleine erstmal die Äuglein öffnete. Diesmal schien er wirklich zu spüren, dass etwas zugange war, denn er öffnete die Augen einen Spalt, als müsste er zunächst sichergehen, dass die Luft rein war. >Na, mein Schatz? Bist du doch noch wachgeworden?< lächelte ich meinen Sohn an. Himmelblaue Augen funkelten mir entgegen. Als Kenai und ich sie zum ersten Mal erblickt hatten, war uns sofort klar gewesen, dass Cael zu ihm passte. Unser himmlischer Junge. Nur wer genau hinsah, bemerkte den goldenen Ring um die Pupille. Das Erbe seines Vaters. Keine Splitter, nur ein vollständiger Ring. >Er ist so putzig.< schwärmte meine Mutter sogleich, während mein Vater sich ebenfalls von dem Baby bezaubern ließ. Ihm fehlten offenbar die Worte.
>Darf ich ihn auch mal halten?< fragte Jaris, mein älterer Bruder.
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2 476

04.03.2020, 20:24

Hehe, ja:D Aber leider muss ich wieder offline, gute Nacht :)

Jadis


Leise keuchte ich auf als das Knistern sich zu einem loderndes Feuer verwandelte und meine Hände kratzten über seinem Rücken entlang. Ich bog mich seine Berührungen entgegen und mir wurde ganz schwindelig von der Leidenschaft. Ich stieß auf die ersten Drachenschuppen auf seinem Rücken und mein Körper reagierte darauf mit einem Pochen in meinem eigener Rücken. Die Flügeln wollten genauso in die Freiheit gelangen. Der Kuss wurde immer inniger und ich glühte innerlich bereits. "Ardan", stieß ich atemlos sein Namen aus und bewegte mich unruhig, während ich meine Beine um seine Hüfte schlang. In diesem Moment wollte ich ihn so sehr und ich hörte benommen das leise Rascheln meiner Flügeln, die ich nicht mehr beherrschen konnte.

Akela


Meine Augen verdunkelten sich schlagartig, als ihr Körper deutlich zeigte, dass sie mich wollte und ein leises Knurren entfuhr bei bei ihrer verführerische Berührungen. Meine Haut brannte unter ihre Fingern. Doch dann stockte mir das Atem, als ihre Hand in Richtung Süden wanderte. "Verdammt", fluchte ich mit geweiteten Augen und mein Körper begann vor Leidenschaft zu zittern. Einen Moment vergaß ich zu Atmen und stieß schließlich die heiße Luft aus meine Lungen. Mit einem tiefen Knurren packte ich nach ihrer Hand und zog sie über ihrem Kopf, auch die andere Hand gesellte sich dazu. "Liebling, der Spaß fängt doch erst gerade an. Wir wollen ihn doch nicht gleich beenden, oder?", knabberte ich an ihrem Unterkiefer keuchend. Mit eine freie Hand öffnete ich ihr Nachtkleid.

Kenai


Cael öffnete langsam seine Augen, erst ganz langsam und als seine Mutter ihn ansprach, öffnete er sie ganz. Mein Herz stolperte, als ich in die Augen schaute, die seiner Mutter so ähnlich waren. Er war wunderschön und wenn man genau hinschaute konnte man die goldene Ringe sehen, meine Augen. Ich sah einen Moment Jaris an und drückte nur kurz Cael fest an mich, doch dann nickte ich. "Du muss sein Kopf halten, das ist wichtig", sagte ich zu ihm und reichte ihm das Baby mit einem wachsamen Blick. Ungern ließ ich meinen Sohn aus den Armen, doch er musste auch die andere Familienmitgliedern näher kennenlernen können.


2 477

04.03.2020, 20:50

Wünsche dir auch eine gute Nacht ;)

Ardan

Jadis schien sich wohl auch nicht mehr beherrschen zu können, denn ein paar Sekunden später kamen ihre majestätischen Flügel zum Vorschein. Normalerweise würde ich mir die Zeit nehmen und sie ebenfalls in unser Liebesspiel einbinden, doch ich war zu ungeduldig dafür. Ohne weiteren Kommentar vereinte ich mich mit ihr und atmete zischend aus. Verdammt, wie gut sich das anfühlte. Einfach perfekt.
Hungrig fiel ich über ihre von den Küssen geschwollenen Lippen her und packte sie mit einer Hand an der Hüfte, um den Rhythmus vorzugeben. Ich keuchte ihren Namen. Konzentrierte mich nur auf sie und ihre Reaktionen. Auf die Röte, die sich auf ihrer Haut ausbreitete. Auf die Laute, die sie von sich gab. Wie berauscht kam ich meinen Trieben nach und erfüllte den Raum mit Leidenschaft.

Silia

Da war sie. Die Reaktion, die ich erwartet hatte. Meine Mundwinkel zuckten, doch mir verging das stille Lachen, als er sich meine Hand schnappte und sie mir über den Kopf zog. Wieder so eine Sache, die Hitze in mir aufwallen ließ. Seine Knabbereien lösten an jeder Stelle ein köstliches Prickeln aus, während mein Körper sich instinktiv an ihn presste. Jeder Winkel lechzte nach seiner Aufmerksamkeit. Ich biss mir lasziv in die Unterlippe und sah ihn unter halb gesenkten Lidern an. >Bisschen spielen, muss sein Liebster.<
Er öffnete mein Nachtkleid und entfernte damit das letzte Stück Stoff, das mich bedeckt hatte. Nackt zu sein, gefiel mir sowieso besser. Das sparte Zeit. Außerdem mochte ich den direkten Wärmeaustausch. Dann fühlte ich mich ihm näher, so wie in diesem Moment. Mein Atem wurde schwerer, während ich ihn beobachtete. Den bestimmten Griff um meine Handgelenke ließ ich bleiben. Das steigerte die Spannung. Hin und wieder spielte ich nämlich gerne die unterwürfige, unschuldige Rolle, weil Akela wusste, dass sich das Blatt ganz schnell wenden könnte, wenn ich wirklich wollte. Darum genoss ich dieses Spielchen.

Jenaya

Jaris nickte verständnisvoll und nahm unseren Sohn auf den Arm. Er achtete gleich als Erstes darauf, das Köpfchen richtig zu halten, dann breitete sich ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht aus. So reagierte jede Person, die das Privileg erhielt, Cael in den Arm zu nehmen. Man fühlte sich so... vollkommen. Jedenfalls war das bei mir der Fall. >Er ist echt klein... und warm... und er riecht irgendwie gut.< stellte mein Jaris fest. Mein jüngerer Bruder Juvio drängte sich an seine Seite, um ebenfalls einen Blick zu erhaschen. >Mannomann, er wird später aber ein ganz Hübscher. Da wird man glatt neidisch. Kein Wunder bei den phänomenalen Genen.<
>Aussehen ist nicht alles.< merkte ich an.
>Das sagst du jetzt. Wart's ab, bis ich auch eigene Kinder habe. Sie werden die Welt im Sturm erobern.< sagte er in einem Tonfall, der keine Niederlage zuließ. Natürlich scherzte er mal wieder, denn zuvor brauchte er erstmal eine Frau, die mit ihm ihr Leben teilen wollte. Ich könnte ihn deswegen necken, ließ es aber bleiben. Für Neckereien hatten wir auch später Zeit.
> Plant ihr ein zweites?< wollte Jaris neugierig wissen. Etwas unschlüssig schaute ich zu Kenai. Ehrlich gesagt, hatten wir bislang nicht darüber geredet. Vielleicht, vielleicht auch nicht...
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05.03.2020, 17:46

Jadis

Berauscht gab ich mich ihm hin, als er sich mit mir vereinte und spürte die gleiche Ungeduld in meinem Inneren, die ich bei ihm spüren konnte. In diesem Moment wollten wir uns einfach so nahe wie möglich sein. Für mich war immer wieder ein überwältigendes Gefühl mit ihm eins zu sein, zu Niemanden hatte ich eine solche einzigartige Bindung gespürt wie bei Ardan. Meine Fingern gruben sich tiefer in seinem Rücken und ich verlor mich immer mehr in unsere eigene Welt, die aus lodernde Flammen bestand. Dann überrollte mich die Erlösung und einen Moment glaubte ich tief zu fallen, ehe ich in ungeahnte Höhe flog. Benommen flüsterte ich immer wieder seinen Namen, mein Körper erschauderte mehrmals vor Wonne und mein Herz schlug bis zum Hals.

Akela

Verflucht, sie riss wirklich an meine Selbstbeherrschung, wie sie mich mit gesenkte Lidern ansah und wie verführerisch ihre Zunge über die Lippe wanderte. Gierig fuhr ich mit der Hand über die nackte Haut, sie war warm und weich. Dennoch straff. Schweratmend hob ich mein Kopf an und musterte sie mit glühendem Blick. Es war betörend wie sie unter mir lag und so tat als wäre sie unterwürfig, obwohl wir Beide ganz genau wussten, dass in ihr sich ebenfalls ein ungezähmtes Tier verbarg. Dieses Gestik bedeutete für mich Vertrauen und sie wusste auch, dass nur sie mich ebenfalls „unterwerfen“ durfte. Ich beugte mich zu der Kehle, kratzte leicht mit den Zähne darüber, ehe ich einen Kuss darauf küsste. Meine Lippen glitten weiter hinunter, immer weiter. Was sie eben konnte, konnte ich schon lange und meine dunkle Augen glänzten in fiebriger Aufregung. Ich würde alle Geheimnisses ihres weiblichen Körpers entlocken, nichts konnte sich vor mir verbergen. Sie würden naher um Erlösung betteln und vor Wonne dahinschmelzen, wenn ich ihr das gab, wonach sie sich verzehrte.

Kenai

Aufmerksam beobachtete ich Jaris, wie er Cael auf dem Arm nahm und besonders auf den kleinen Kopf achtete. Langsam entspannte ich mich, dennoch blieb ich weiterhin wachsam. Mein Beschützerinstinkt war seit der Schwangerschaft gewachsen und besonders wo Cael jetzt da war, schien er sich oft zu zeigen. Mein Brustkorb schwoll sich vor Stolz an, als die bewundernde Worte fielen. Er würde nicht nur ein hübscher Junge werden, er würde auch klug und warmherzig wie seine Mutter werden. Bei der Frage sah ich ebenfalls Jenaya an und sah, dass sie sich noch nicht entschieden hatte, ob sie ein zweites Kind haben wollte oder nicht. „Ich….möchte gerne viele Babies mit dir machen, aber ich will nicht, dass du Schmerzen hast“, griff ich nach ihrer Hand: „Es ist in Ordnung, wenn du es nicht mehr willst. Cael ist schon ein großes Wunder und wir werden eine glückliche Familie werden.“


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05.03.2020, 23:20

Ardan

Meine Kontrolle ließ nach. Ich spürte den nahenden Sturm und ließ mich von ihm mitreißen, während ich mich in Jadis verlor. Sie war so schön, so berauschend. Ihr warmer Atem streifte mich, mein Name aus ihrem Mund klang wie eine süße Versuchung. Ich presste meine Lippen auf ihre Schulter und saugte mich an der erhitzten Haut fest. Ein dunkles Grollen vibrierte in meiner Kehle, während ich mehrmals erschauderte und schließlich auf ihr liegen blieb. >Te amyal.< murmelte ich voller Inbrunst.
Ich hob den Kopf an und schaute sie an. Ihr Gesicht war leicht gerötet, ihre Augen funkelten. Ich liebte diesen Anblick. Lächelnd beugte ich mich vor und drückte ihr einen langen, innigen Kuss auf den Mund. Sie schmeckte nach Zuhause, nach Lust und Glück. >Meine Königin...<

Silia

Mir war klar, dass Akela nun alles tun würde, um mich an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Wir beide liebten es, die Grenzen des anderen zu testen. Und er kannte meine Schwachstellen, er wusste, wie er mich verrückt machen konnte. Als sein Mund auf Wanderschaft ging, erschauderte ich sogleich und biss mir sinnlich in die Unterlippe. Oh ja, das fühlte sich verdammt gut an. Meine Haut prickelte überall dort, wo er mich berührte und küsste. Ich wand mich leicht unter ihm, drängte mich ihm entgegen.
Dann weiteten sich meine Augen und meine Lippen öffneten sich zu einem lautlosen O. Das... hatte ich... nicht erwartet. Ich erbebte vor Lust und drückte den Kopf tiefer ins Kissen, während ich meine Nägel in meine Handinnenflächen grub. Hitze tobte in meinem Magen und wanderte zielstrebig zu meiner Mitte. Mir lag die Bitte um Erlösung auf der Zunge, doch ich schluckte den Drang hinunter. Ich wollte nicht so leicht nachgeben. Ich wollte mehr davon, mehr von dieser Spannung, die mich in Ekstase versetzte. >Akela...< stieß ich lustvoll aus und wölbte mich ihm weiter entgegen.

Jenaya

Ich errötete leicht, als Kenai unverblümt vor allen anderen erzählte, er wolle noch mehr Kinder mit mir zeugen. Es war schön zu wissen, dass er an eine große Familie dachte, aber gleichzeitig meine Meinung respektierte, die noch nicht feststand. Es war nicht so, dass ich es nicht wollte, sondern dass ich noch nicht wusste, ob ich bereit dazu war. Erst wollte ich sichergehen, dass ich mit einem Kind klarkam und es gut heranwuchs. Das war mir im Moment am wichtigsten. Und die Hochzeit, die sich Kenai ebenso sehr wünschte wie ich.
Jaris lächelte wie ein stolzer großer Bruder und überreichte mir dann den Kleinen, der sich sofort an mich klammerte. Er gab einen süßen Laut von sich. Mein Herz schmolz dahin. >Dann lasst uns langsam zu den Toren gehen. Mit der Magie der Steine ist es nun deutlich leichter von einem Ort zum anderen zu reisen.< meinte Vater und ging schon mal vor, während wir alle folgten. Ich schaute kurz auf Cael hinab, lächelte freudig. >Na, mein Schatz? Bist du schon aufgeregt? Alle freuen sich darauf, dich endlich zu sehen.<
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06.03.2020, 17:57

Jadis

Schweratmend schmiegte ich mich eng an seinem Brustkorb und glückselig antwortete ich seufzend: „Ich liebe dich auch, mein König.“ Meine Lippen pochten angenehm unter seinem Kuss und ich wünschte wir könnten so ewig verweilen. Aber im Esssaal wartete Zen bestimmt auf uns. Es war zu unserem Ritual geworden gemeinsam Frühstück und Abendbrot zu essen, um so die Zeit gemeinsam zu genießen, wenn der Alltag es manchmal nicht zulassen wollte. Mittagessen wurde nur flexibel angerichtet, manchmal aß Zen bei seine Freunde oder Ardan und ich konnten uns nur kleines Häppchen gönnen, wenn zu viele Verpflichtungen nach uns riefen. Aber den gemeinsamen Frühstück und Abendbrot ließen wir uns nicht nehmen. Und sobald uns freie Zeit gegönnt waren, unternahmen wir auch was Gemeinsames. Es war mir wichtig, dass wir als eine Familie zusammenlebten, die Krone sollte nicht an der erste Stelle stehen. Einen Moment genoss ich noch die Wärme von meinem Gemahl, doch dann erhob ich mich räkelnd: „Wir sollten jetzt wirklich aufstehen, ansonsten verpassen wir noch die Taufe.“

Akela

Ich beobachtete ganz genau ihre Reaktionen und erschauderte selbst vor Leidenschaft. Ich liebte es, wie sie sich mir hingab und zu gerne würde ich weiter mit ihre Grenzen spielen, doch ich erinnerte mich vage an einem bevorstehendes Termin. Es wäre ziemlich gemein, abrupt aufhören zu müssen, wo wir beide doch lichterloh brannten. Mit glühendem Blick kehrte ich zurück zu ihr und ließ ihre Handgelenke los. Ich wollte, dass sie mein erhitzten Körper berührte, wenn ich mich in ihr vergrub. Ich stieß ein lautes Keuchen aus, als ich mit ihr vereinten und krallte mich fest an ihre Hüfte: „Lass uns gemeinsam fallen.“ Dann ließ ich die bisschen Selbstkontrolle los und gab mich der feurige Leidenschaft hin. Sie alleine hatte dieses Feuer in mir neu geweckt, welches ich für immer erloschen glaubte. Und nur ihr konnte ich mich so hingeben, wie ich es tat. Ihre Berührungen waren die Einzigen, die mir ein wohliges Gänsehaut bescheren konnten und mich nach mehr verlangen ließ. Nur Silia konnte so nah an mich herankommen, wie es sonst keiner konnte. Und sie würde in diesem Leben auch die einzige Frau bleiben, die mich berühren durfte.

Kenai

Jenayas Wangen wurden rosig und ich glaubte ich war mit meiner Antwort wieder direkt gewesen. Aber ich würde noch lernen, welche Antworten in der Gesellschaft angemessen waren. Denn ich wollte nicht, dass sie sich wegen mir verlegen fühlte. Jedenfalls schien ihr meine Antwort dennoch nicht zu missfallen, also hatte ich irgendwie doch die richtige Worte gewählt. Und ich hatte sie auch ernst gemeint. Jaris reichte Jenaya Cael zurück und bei dem Anblick spürte ich eine starke Wärme in meinem Brustkorb. In meine Augen war Jenaya noch schöner geworden, seit sie Mutter geworden war und ich spürte ein starkes Begehren nach ihr. „Ich fühle Liebe“, sagte ich voller Inbrunst zu ihr und legte einen Arm um ihre Taille. Wir würden jetzt aufbrechen, wie ihr Vater es gesagt hatte. Wir würden bei den Toren mit den Steine reisen und ich hoffte Cael würde diesen Sprung gut überstehen. Manchmal reagierten die Menschen bei dem ersten Sprung empfindlich, dann war es ihnen kurz übel oder schwindelig.