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06.03.2020, 23:22

Ardan

Ach ja, die Zeit verging viel zu schnell, wenn man glücklich war. Ich seufzte lustlos. Mir wäre es viel lieber, ich könnte die Zeit stoppen und ein paar Stunden mehr mit Jadis im Bett verbringen. Aber sie hatte recht. Leider. Gewisse Dinge mussten wir tun, denn das gehörte sich. Allen voran das gemeinsame Frühstück als Familie. Das wusste ich. Wirklich.
Trotzdem war es eine Schande, dass Jadis sich wieder ankleiden musste. Ich hätte sie lieber nackt unter mir, mit meinem Namen auf ihren Lippen. O ja, nur ein Gedanke reichte und schon kam ich wieder in Fahrt. Doch das Feuer musste auf einen späteren Zeitpunkt warten, sonst bekam ich ernsthafte Probleme beim Aufstehen. >Dann sollten wir uns ein wenig beeilen.< grinste ich schief, ehe ich schnell in meine festlichen Sachen schlüpfte und dann gemeinsam mit Jadis in den Speisesaal ging. Dort wurden wir bereits von einem hungrigen, jedoch gut gelaunten Zen erwartet. Der Junge war in unserer Abwesenheit um einige Zentimeter gewachsen. Er reichte mir mittlerweile bis knapp unter die Brust. Hoffentlich wuchs er nicht so schnell heran wie Silia.

Silia

Ich war zu keinem Gedanken mehr fähig. Akela berührte Punkte in mir, die mich ganz willenlos machten. Mehrmals erschauderte ich und spürte die anbahnende Wonne, die mich nach dem Sprung von der Klippe erwartete. Doch mein gerissener Pirat hatte wieder mal andere Pläne mit mir. Er hörte auf, mich auf die Folter zu spannen und befreite mich von seinem Griff, um sich endlich mit mir zu vereinen. Sein lautes Keuchen vermischte sich mit meinem Aufstöhnen. Genussvoll schloss ich die Augen. Seine Worte glichen einer süßen Versprechung, die er sofort erfüllte.
Er hielt immer sein Wort. Wenn wir fallen sollten, dann taten wir das. Genau so fühlte sich das an. Ich verlor mich in unserer Leidenschaft, wollte mehr davon. Hungrig nach meinem Liebhaber umfasste ich sein Gesicht und küsste ihn mit all der Hingabe, die ich für ihn empfand. Dabei kam ich seinen Bewegungen entgegen, während das köstliche Ziehen in meinem Unterleib stetig stärker wurde. >Akela...< keuchte ich schwer an seinen warmen Lippen.

Jenaya

Ich lächelte Kenai warm an, als er mir das sagte. "Ich fühle Liebe". Das waren sehr besondere Worte für mich. Normalerweise sagte man die typischen drei Worte Ich liebe dich, aber Kenais eigene Version davon war mir viel lieber. Damit bewies er nicht nur, dass er es geschafft hatte wieder ein Mensch mit Gefühlen zu werden, sondern dass unsere Liebe einzigartig war. Und wir hatten unser einzigartiges Wunder erschaffen. Cael hielt wieder die Augen geschlossen und kümmerte sich nicht darum, wo wir waren und wohin wir gingen. Er fühlte sich geborgen.
Am Tor angekommen, drehte sich Vater zu uns um und aktivierte den Zauber in den Steinen, die im steinernen Rahmen eingefasst waren. Sie leuchten grünlich auf und ehe ich mich versah, brachte uns die Magie an einen nun wunderschönen Ort. Eine Woche war vergangen. Eine Woche seit dem letzten Kampf, das Ende des Krieges. Hier zu stehen und all die Energie sowie das Leben in der Luft vibrieren zu spüren, ließen nicht darauf schließen, dass hier ein heftiger, blutiger Kampf um unsere Zukunft stattgefunden hatte. Dieser Ort glich nun einem großen Paradies. Grün, soweit das Auge reichte. Vögel und Tiere, die ich zum ersten Mal sah und die uns neugierig beobachteten. Irgendwo hörte ich ein sanftes Plätschern eines Bachs. >Ich frage mich wirklich, wessen Werk das ist...< Konnte das tatsächlich nur das Erbe von Alita sein?
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07.03.2020, 22:09

Jadis


Ich zog mir ein trägerloses Kleid aus feinem Stoff an, dessen Vorderseite wie ein Rock knapp über den Knien endete und dessen hinteren Teil bis zum Boden verlief. Auf Brusthöhe war es weiß, dann ging es hinüber in einem zarten Rosa bis die Farbe immer kräftiger wurde und schließlich unten in einem dunklen Lilaton endete. Auf dem weißem Stoff waren noch zarte, blaue Schmetterlinge mit leichtem Glitzern verziert und beinahe wirkten die schöne Insekten echt. Mein Haar ließ ich weitgehend offen, nur die vorderen Haarsträhnen wurden wie ein Kranz um den Kopf geflochten und dadrinnen steckte ich ein paar weiße Blüten rein. Als ich mich in den Spiegel erblickte, wirkte ich in diesem Kleid viel jünger und es waren keine Spuren von den langjährigen Kampf zu sehen. Zudem betonte es meine weibliche Seite. In meiner Kampfmontur hatte ich selten wie eine Frau ausgesehen. Als Ardan und ich mit den Ankleiden fertig waren, begaben wir uns in dem Speisesaal, wo Zen bereits auf uns wartete. "Guten Morgen, mein Mondjungen", rauschte ich sofort zu ihm und drückte einen Kuss auf seinem Kopf. In den letzten Monaten war er wieder gewachsen und bald würde er zu einem jungen Mann heranwachsen. Es schmerzte mich, dass wir die wichtige Momente mit ihm wegen dem Krieg verpasst hatten.

Akela


Ich verlor mich in den Rausch und als sie auf eine besondere Art meinen Namen rief, sprang ich mit ihr über die Klippen. Ich hielt mich fest an ihr, während mein Körper sich aufbäumte und schweratmend küsste ich sie innig. Ich legte alle meine derzeitige Gefühle in diesem Kuss hinein. Mit einem Arm stützte ich mein Gewicht, um sie nicht zu erdrücken und rollte mich auf die Seite, um Silia an mich zu ziehen. Bestimmt spürte sie jetzt mein schnellschlagendes Herz und ich fühlte mich immer noch berauscht, als hätte ich zuviel Rauschmittel zu mir genommen. Es war eine Weile her gewesen seit wir zuletzt intim gewesen war und es fühlte sich immer noch überwältigend an. Zufrieden stieß ich ein leises Brummen aus und malte träge unsichtbare Kreise auf ihrem nackten Rücken. Nur noch ein bisschen zusammenliegen, bevor wir los mussten. Was macht es schon, wenn wir die Letzten waren?

Kenai


Cael schien wieder ein Nickerchen machen zu wollen oder genoss einfach nur die Wärme seiner Mutter. Jedenfalls gab es für ihn keinen besseren Ort, als sicher und geborgen in Arme einer liebende Mutter zu liegen. Ihr Vater aktivierte am Tor den Zauber und in wenige Sekunden wurden wir an dem Ort gebracht, wo noch vor einer Woche ein grausamer Krieg gewütet hatte. Doch jetzt war davon keine einzige Spur zu sehen und die karge Landschaft hatte sich seitdem noch mehr verändert. Es wirkte nicht mehr wie tot, sondern schien vor neues Leben zu sprühen und selbst Lebewesen hatten sich hier eine neue Heimat aufgebaut. Das hier war alles das Werk von Alita, man hatte uns erzählt, was mit ihr geschehen war. Umso mehr mussten wir ihr Opfer und ihr Geschenk ehren. Ein neues Leben durften wir nicht zerstören. Dieses Land zeigte uns allen, dass für Jeden einen neuen Anfang möglich war und dass immer Hoffnung gab, egal wie verloren man sich in einem Moment fühlen mochte. "Ich bin mir sicher, dass der Anfang auf jeden Fall von Alita kommt und alles Anderes hat sich alleine weiterentwickelt", antwortete ich: "Ich glaube, das Land hat auch neue Kraft und Hoffnung geschöpft."


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08.03.2020, 14:18

Ardan

Immer wieder sah ich verstohlen zu Jadis rüber. Sie sah atemberaubend aus. Besonders in Kleidern wie das, welches sie gerade trug. Es schmeichelte ihrer Figur. Brachte die richtigen Stellen zur Geltung. Da wusste ich als Mann nicht, wohin ich zuerst hinschauen sollte. Ich hatte eine wirklich schöne Frau. Was für ein Glückspilz ich doch war.
Lächelnd ging ich auf Zen zu, der mich fest umarmte, nachdem Jadis ihn wie eine Mutter begrüßt hatte. Ich kniff ihm verspielt in die Wange. >Guten Morgen, kleiner Mann. Freust du dich schon auf die Taufe? Das wird deine erste sein, bei der du dabei bist.<
>Warst du denn schon auf einer?< erwiderte er neugierig. Ich zuckte mit den Schultern. >Als kleines Kind, ja, aber ich erinnere mich nicht mehr.< Ganz besonders, weil die Taufe damals für Zaneri gewesen war. Da erinnerte ich mich lieber nicht daran. So unschuldig die Zeremonie auch gewesen war, Erinnerungen wie diese konnten mir gestohlen bleiben. Manchmal konnte ich es kaum glauben, dass sie ebenfalls tot war. Alle aus meiner Familie waren es. Ich war der einzig lebende Thyell. Doch Zen... Zen war mein Sohn. Er trug den Namen Thyell. Er würde schon dafür sorgen, dass der Name nicht verlorenging.
>Na los, essen wir schnell. Wir wollen nicht zu spät kommen.<

Silia

Mein Herz explodierte mir fast aus der Brust, als ich über die Klippe raste und direkt ins Meer aus vielen Farben und prickelnden Feuerwerken eintauchte. Mehrmals erschauderte ich, klammerte mich an Akela fest. Zu spüren, wie er ebenso stark von unserer Leidenschaft mitgerissen wurde, war berauschend für mich. Lichtfunken tanzten auf meiner Haut. Ich atmete schwer und sog gierig unsere vermischten Düfte ein. Das... genau das hatte ich gebraucht. Diese unmittelbare, raue Nähe zu ihm. Er brachte mich stets auf andere Gedanken, ließ mich wieder ganz fühlen. Nur zu gern kuschelte ich mich an ihn ran, als er mich zu sich zog. Seine Haut war warm, ein leichter Schweißfilm lag auf ihr.
>Was hab ich doch für einen hinreißenden Liebhaber.< murmelte ich befriedigt. Wohlig seufzend schloss ich die Augen und genoss den Moment der Ruhe. Das Herz in meiner Brust legte einen Gang zurück. Es raste nicht mehr wie vorhin. Nach dem Hoch kam das entspannende Tief. Ich liebte beides. Und Akela noch mehr. >Ich liebe dich.<

Jenaya

Obwohl ich mit eigenen Augen gesehen hatte, zu was Animagi fähig waren, wollte mir nicht in den Sinn, wie weit ihre Macht wirklich reichte. Wie konnte aus einer Seele so etwas Schönes entstehen? Während wir einfachen Menschen starben, ins andere Reich wanderten und langsam in Vergessenheit gerieten, hatte Alita mit ihrem Opfer einen Samen der Hoffnung gepflanzt, der in voller Pracht erblüht war. Dieser Ort war kein Ort des Todes mehr. Es war ein Ort für Neuanfänge. >Vielleicht sollten wir diesem Platz einen ehrenvollen Namen geben. Damit niemand vergisst, was sich hier zugetragen hat und dass man niemals aufgeben darf. Egal, was es einen kostet.< sprach ich meine Gedanken laut aus, während wir einem schmalen Pfad folgten, der direkt zum Baum führte.
Dort entdeckte ich eine vertraute Gestalt. Flauschige Ohren zuckten in unsere Richtung. Envar drehte sich mit einem erfreuten Lächeln zu uns herum. Er trug seltsame Kleidung. Sehr wahrscheinlich aus seiner Heimat. >Willkommen, willkommen, ihr werdet sehnlichst erwartet. Vor allem das Wunderkind.< grinste er mit funkelnden Augen.
Er trat auf mich zu und betrachtete Cael. >Unsere Schöpferin wird ihm auf jeden Fall ihren Segen geben. Sie hat eine Schwäche für besondere Wesen, die so nicht geplant waren.<
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09.03.2020, 17:13

Jadis


Gemeinsam frühstückten wir in eine gemütliche Atmosphäre und lächelnd hörte ich Zen seine Geschichten zu, die wir durch den Krieg verpasst hatten. Es gab noch viel aufzuholen und mein Herz schmolz dahin, als ich sah wie er in letzter Zeit aufblühte. Er wurde immer selbstbewusster und entwickelte sich zu einem tollen Jungen. Ich war unendlich froh, dass sein "Fluch" aufgelöst werden konnte und er seitdem sich traute zu leben. Nach dem Frühstück gingen wir zum Tor, um von dort aus uns zu teleportieren. Ich hielt Zens Hand, denn ich wusste bald würde die Zeit kommen, wo sowas für ihn peinlich werden würde. Und daher musste ich es ausnutzen, gleichzeitig spürte ich diese Sehnsucht nach einem Baby in meinem Brustkorb. Bestimmt würde er naher noch stärker werden, wenn wir den kleinen süßen Kerl von Jenaya und Kenai sahen. In wenige Sekunden erreichten wir den vereinbarten Ort und dort befanden sich bereits ein paar Personen. "Guten Morgen", grüßte ich Jenaya, ihre Familie und Envar.

Akela


Ihre Worte durchströmte mich warm und entlockte ein schmunzelndes Lächeln in meinem Gesicht: "Ich liebe dich auch." Wir genossen noch ein paar Minuten die Zweisamkeit, ehe ich aus dem Fenster blickte und seufzte: "Jetzt müssen wir wirklich los. Kenai wird mir sonst nicht verzeihen, wenn ich die Taufe seines Sohnes verpasse. Er nimmt dieses Familieding ziemlich ernst." Kurz runzelte ich mit der Stirn und dann zuckte ich mit der Schulter. Das lag in unsere Familie und früher war ich auch nicht anders gewesen bevor sich mein Leben drastisch verändert hatte. Diese Dinge musste ich jetzt neu lernen und da ich es mehr oder weniger versprochen hatte es zu versuchen, würde ich es auch tun. Ich erhob mich und zog mir nur schlichte Kleidung an. Es war bloß eine Taufe eines Babies, da musste man sich jetzt nicht herausputzen. "Willst du vorher noch schnell was essen?", fragte ich Silia, immerhin kannte ich ihren gesunden Appetit sehr gut.

Kenai


"Vielleicht.....vielleicht kann man das Land einfach nach Alita benennen und dieser Baum Baum der Hoffnung", überlegte ich und war ebenfalls in der Meinung, dass dieses Land einen Namen verdiente. Es war zu einem besonderen Ort geworden, denn hier wurde der neue Frieden geboren und das Böse besiegt. Wir erreichten den Baum und dort erwartete uns bereit Envar, der seltsam gekleidet war. Mein Brustkorb schwoll sich erneuert vor Stolz an, als er Cael Wunderkind bezeichnete und meinte, dass sogar seine Schöpferin auf ihm aufmerksam geworden war. Cael war wirklich ein besonderes Kind, das hatten wir von Anfang an gewusst und selbst mit ohne Fähigkeiten wäre er für mich immer noch ein Wunder. Immerhin hatten wir ein Leben erschaffen, etwas Faszinierendes und Magisches gab es nicht.


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09.03.2020, 23:45

Ardan

Wir teleportierten uns zum Treffpunkt und entdeckten sogleich vertraute Gesichter. Wie immer war ich erstaunt, was sich hier in den letzten Tagen verändert hatte. Vom schrecklichen Schauplatz fehlte jede Spur. Friede zwischerte in der Luft. Noch heute erschien es mir unmöglich, dass wir all das hier tatsächlich erreicht hatten. Dass Frieden herrschte. Wenn man lange Zeit gegen die Dunkelheit kämpfte, verlernte man irgendwie einfach nur die Ruhe auszukosten und an ein friedliches Morgen zu denken. Dem war aber so. Der Krieg war vorbei. Ich musste mir das oft genug in Erinnerung rufen, damit es auch ins Blut überging.
Als wir uns zu unseren Freunden dazugesellten, bemerkte ich das kleine Bündel, das Jenaya dicht an ihre Brust gedrückt hielt. Sie strahlte uns an. Eine andere Aura umgab sie. Heller und sanfter als sonst. Das waren wohl die Schwingungen einer Mutter. >Guten Morgen.< erwiderte sie lächelnd und erlaubte uns einen besseren Blick von ihrem Sohn zu erhaschen. Auch Zen stellte sich auf die Zehenspitzen. Er war äußerst neugierig. >Babys sind so klein, er ganz besonders.< sagte er erstaunt.
Ich schmunzelte. >Die Gesichtszüge hat er eindeutig von Kenai. Nur die Nase ist von der Mutter.< stellte ich fest. Der Sohn der beiden war wirklich süß.

Silia

Ich drehte mich auf die Seite und betrachtete ihn zunächst beim Umziehen. Nach einem leidenschaftlichen Akt schwärmte ich gern im Stillen von Akela, weil er schlichtweg hinreißend war. Besonders sein knackiges Hinterteil und das Spiel seiner Muskeln zogen meine Aufmerksamkeit auf sich. >Essen können wir später, ich halte es schon aus. Ich möchte auch nicht zu spät kommen, weil ich diejenige bin, die Cael segnen darf. Das mache ich zum ersten Mal.<
Schon witzig, dass ich so lange lebte und trotzdem dazu kam neue Dinge zu erlernen und auszuführen. Es rief mir in Erinnerung, was für wundervolle Menschen ich kennengelernt hatte und wie viel sie mir bedeuteten. >Es tut weh, dass nicht alle dabei sein können.< murmelte ich in einem Anflug von Trauer, während ich nach der traditionellen Kleidung griff, die ich extra für diesen Anlass besorgt hatte. Den Schneidern meiner Eltern sei Dank! Seufzend schlüpfte ich hinein und zog die Schleife vor der Brust fest zusammen, damit nichts auseinanderfiel. Akela würde das gefallen, aber sicher nicht vor versammelter Familie.
Ohne etwas hinzuzufügen, weil es sowieso nichts mehr zu sagen gab, griff ich nach seiner Hand und drückte sie leicht. Hauptsache, ich hatte meinen Halt. Akela. Mit ihm war es leichter. Und ich freute mich auf unsere gemeinsame Zukunft. Wir würden schon einen Weg finden, zusammen zu bleiben. >Auf geht's.<



Jenaya

Cael erhielt sehr viel Aufmerksamkeit. Jede anwesende Person wollte einen Blick auf ihn werfen und trotz des Trubels öffnete er seine Augen nicht. Er schlief seelenruhig in meinen Armen. Von wem er diesen Tiefschlaf hatte, wusste ich wirklich nicht, aber es war allemal besser als einen Schreihals beruhigen zu müssen. Kenai und ich hatten mit unserem kleinen Jungen Glück. Die paar schlaflosen Nächte waren kein großes Opfer. Selbst Mutter meinte, dass ich als Baby aktiver gewesen war.
>Ich schätze, wir sind bald vollzählig.< meinte Envar mit Blick über unsere Köpfe hinweg. Nach Jadis, Ardan und Zen folgten Azuria und ihre engsten Vertrauten. Sie waren natürlich auch eingeladen. Die Oberhäupter der Völker, die dem Orden des Lichts angehörten (natürlich nur die Völker, die sich unser Vertrauen verdient hatten), waren ebenfalls anwesend. Obwohl die Taufe ein Familiending sein sollte, war es dennoch ein Akt des Friedens und des Neuanfangs, den die Leute mit eigenen Augen sehen mussten. Nur dann würden sie es glauben und es genau so weitergeben.
Schließlich erschienen Silia und Akela. Sie bildeten das Schlusslicht und ich war schon sehr gespannt, wie Silia Cael segnen würde. Sie selbst tat es offenbar zum ersten Mal, was das Ganze umso einzigartiger machte. >Schön, dass ihr alle da seid.< drückte ich meine Freude aus.
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11.03.2020, 18:40

Jadis


Mein Herz ging auf, als ich das Baby sah und wollte ihn gerne halten. Doch bei der ganze Aufregung war es besser er bliebe bei seiner Mutter, denn sie war sein sicherer Hafen und eine solche freudige Aufregung konnte für ein kleines Wesen ganz schön anstrengend werden. Immer mehr Menschen kamen, darunter auch meine Eltern, mein Bruder und Inej. Sie waren immerhin Verbündete und Inej war zeitlang unsere Reisegefährtin gewesen. Es waren nicht so viele Menschen anwesend, wie sonst bei einer "königliche" Taufe wäre. Es fehlten anscheinend nur noch Silia und der Pirat. Ich freute mich meine Tochter wiederzusehen und ich hoffte ihr ging es ein wenig besser. Jedenfalls heute bei einem solchen besonderen Ereignis. Vor allem durfte sie Cael taufen und ich war darauf ziemlich stolz.

Kenai


Dafür, dass es eine kleine Gruppe fand ich, dass trotzdem viele Menschen da waren. Sie waren unsere Familie, Freunde und Verbündete. Dieses Bild machte mir deutlich klar, wie viele Menschen wir in den letzten Jahren kennengelernt hatten und dass sie zu unserem Leben gehörten. Erst spät hatte ich das begriffen, lange glaubte ich es gäbe nur Jenaya in meinem Leben, aber dann lernte ich, dass das Herz sehr viel Platz für andere Menschen hatte. Dann erschienen endlich mein Bruder und Silia. Silia würde gleich Cael taufen und der Segen eines Animagis war was Besonderes. Etwas was Cael verdient hatte, weil er ein wunderbares Wesen war. Ich ging auf mein Bruder zu und umarmte ihn: "Du bist da." "Jetzt übertreibe nicht", brummte er und klopfte dennoch kurz auf meinem Rücken. Mit einem Lächeln löste ich mich von ihm und trat wieder neben Jenaya. Es würde ein guter Tag werden.

Akela


Beinahe hätte ich Silvia aufgefordert sich was Anderes anzuziehen, denn sofort spürte ich den Eifersucht, dass andere Männer sie ebenfalls in dieser verführerische Aufmachung sehen konnte. Besonders der Rock war gewagt kurz, ein kleiner Luftzug....ich verscheuchte solche Gedanken und drückte ihr Hand: "Es wird schon mit der Taufe klappen und wenn du an sie denkst, dann sind sie sozusagen ebenfalls dabei." Dann teleportierten wir uns und erreichten den Ort, wo vor Kurzem der Krieg noch gewütet hatte und jetzt zu einem friedlichen Ort geworden war. Natürlich waren wir die Letzten, bekanntlich sagte man ja, dass Bestes kam zum Schluss. Kenai kam sofort auf mich zu und erdrückte mich beinahe mit seiner Umarmung. Das war definitiv zu viel, aber ich stieß ihn nicht weg, sondern klopfte unbeholfen auf seinem Rücken. Schließlich atmete ich tief ein, das hier tat ich für meinen Neffen und für Kenai.


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14.03.2020, 13:11

Ardan

Als ich Silia entdeckte, war ich froh zu sehen, dass es ihr besser ging als vor wenigen Tagen. Da hatte sie es nicht einmal geschafft zu lächeln. Jetzt tat sie es aber. Schwächer als sonst, allerdings besser als gar nichts. Während Kenai seinen Bruder begrüßte, trat ich auf meine Tochter zu und zog sie in meine Arme. Ich spürte, wie sie sich entspannte. Auch Zen gesellte sich dazu, er presste sein Gesicht in ihre Seite und entlockte ihr damit ein noch breiteres Lächeln. >Ja, ja, ich hab dich auch vermisst, kleiner Bruder.<
Sie gab mir einen Kuss auf die Wange, ehe sie Zen ebenfalls einen gab. Dann wandte sie sich an ihre Mutter. >Mir geht es besser.< sagte sie in weiser Voraussicht, weil Jadis sich immer Sorgen um unsere beiden Kinder machte. Obwohl sie nicht die leibliche Mutter war, verfügte sie über die nötigen Instinkte. Bislang hatte ich mich zwar nicht groß mit dem Thema eigene Kinder befasst, aber Jadis und ich... das klappte hervorragend. Es sprach nichts dagegen mal darüber zu sprechen, es sogar in die Tat umzusetzen. Besonders nun, da der Krieg vorbei war, konnten wir in aller Ruhe eine wunderschöne Zukunft planen. Mit mehr Kindern. Silia und Zen würden sich bestimmt auch über mehr Zuwachs freuen.
>Es wird Zeit.< verkündete Envar etwas lauter, um sich bei uns allen Gehör zu verschaffen. Er stand auf einem kleinen Hügel am Fuße des Baumes und nickte Jenaya zu, die ein paar Schritte auf ihn zumachte. Das war scheinbar Silias Stichwort. Sie entfernte sich von unserer Gruppe und folgte Jenaya.

Jenaya

Es war schön alle wichtigen Leute beisammen zu haben und diesen besonderen Tag gemeinsam zu feiern. Kenai freute sich, dass sein Bruder es doch geschafft hatte, sich selbst zu überwinden und aufzutauchen, wenn er doch sonst nicht viel von solchen Feierlichkeiten hielt. Silia hatte einen äußerst guten Einfluss auf ihn, wie er scheinbar auf sie auch. Immerhin hatte sie die letzten Tage hauptsächlich bei ihm verbracht, soweit ich es mitbekommen hatte. Er gab ihr Halt, was ich absolut nachvollziehen konnte, weil Kenai auch für mich mein Fels in der Brandung war.
Nun war der Moment gekommen, unser Wunder taufen zu lassen und ihm alles Glück der Welt zu schenken. Envars Augen funkelten in einem hellen Türkis, als er seine Hände nach dem Baby ausstreckte. Weil ich ihm vertraute, fiel es mir nicht allzu schwer Cael in seine Arme zu drücken. Der Kleine regte sich kurz, seine Nase zuckte. Dann öffnete er seine Augen und runzelte die Stirn. Wahrscheinlich hatte er doch mitgekriegt, dass etwas im Busch war. Silia erschien neben mir und lächelte entzückt. >Was für ein wunderbarer Junge.<
Cael bewegte das Köpfchen in unsere Richtung. Fast hätte ich nach ihm gegriffen, weil ich ihn doch lieber an meine Brust drücken wollte, aber da trat Silia schon vor und nickte mir beruhigend zu. Es war nicht so, dass ich mir Sorgen machte. Es war schlichtweg ungewohnt für mich, nicht ständig in seiner unmittelbaren Nähe zu sein. Sicherheitshalber ging ich zurück zu Kenai, um mich bei ihm unterzuhaken. Besser meine Hände blieben bei mir. Ich wollte die Taufe nicht stören.

Silia

Dieser Ort erinnerte mich an zu viele Dinge auf einmal. Gute sowie schlechte Momente. Leider überwiegten die schlechten, selbst wenn das hier nun wie ein Paradies aussah. Ich wusste, wie viel Blut geflossen war, um all das hier erblühen zu lassen und ich wünschte, ich könnte ausschließlich die Schönheit darin sehen. Dem war leider nicht so. Meine Schwester war tot. Sie hatte diesen Ort des Neuanfangs erschaffen. Und in ihrem Baum lagen die Eier von Mal und Fen versteckt. Gut verborgen, weder mit der besten Magie zu finden. Das perfekte Versteck, das wir hätten finden können, damit niemand auf die Idee kam etwas Dummes damit anzustellen. Niemand außer Envar, Akela und mir wussten davon. Je weniger Leute involviert waren, desto besser.
>Es ist uns eine große Ehre, am heutigen Tag ein Zeichen für eine friedvolle Zukunft und ein besseres Morgen zu setzen. Wir alle haben große Verluste erlitten in den letzten Wochen, wir alle leiden und doch klammern wir uns an die Hoffnung, dass wir mit jedem Tag etwas weniger leiden.< begann Envar mit Cael im Arm zu sprechen, der seine süße Stirn runzelte, als wüsste er nicht, worum es ging. Oder er tat es. Damals hatte ich auch wie ein Kind gewirkt, obwohl ich im Inneren sehr viel älter war. Vielleicht steckte in Cael mehr als uns bewusst war.
>Zu leben ist nicht leicht, aber es lohnt sich. Es lohnt sich wegen Wundern wie dieses Kind hier. Gewachsen im Krieg, geboren im Frieden.< fuhr mein Bruder stolz fort. >Wir feiern einen Neuanfang. Ein neues Leben, das uns bevorsteht. Und in diesem Sinne soll Cael Reavstone-Corafilia seinen Segen von uns allen erhalten. Er soll uns daran erinnern, dass Hoffnung die Kraft ist, die wir brauchen, um zu überleben.<
Ich wandte mich von der Menschenmenge ab und legte eine Hand auf den Stamm, in dem warme, reine Energie pulsierte. Darin war der Zauber von Alita enthalten. Sie lebte in der Natur weiter. Ihr Geruch, ihre Magie, ich konnte sie spüren. Mit einem leisen Seufzen öffnete ich meinen Geist und öffnete die Quelle in mir, verband sie mit dem Baum. Durch sie würde ich eine Verbindung zu unserer Welt herstellen. Der Welt der Animagi. Ich würde meine Mutter rufen und darum bitten, dieses Kind zu segnen. Es dauerte nur wenige Sekunden, da tänzelte bereits Licht um meine Gestalt herum. Eine befreiende Energie durchströmte mich. Envar beendete derweil seinen Monolog, drehte sich zu mir und überreichte mir den Kleinen, der kurz nieste. Mein Herz machte einen Satz. Wie süß.
Ich lächelte auf Cael hinab und tippte mit dem Zeigefinger gegen seinen Bauch, seine Brust, seinen Hals, zu seinem Mund, zur Nase und schließlich strich ich ihm über die Stirn.

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14.03.2020, 18:19

Jadis

Kaum war Silia erschienen, hatte ich sie sogleich in meine Arme gezogen und sie eingehend gemustert. Sie sah ein wenig besser aus, als ein paar Tagen davor und das bedeutete, dass dieser Pirat sich um sie kümmerte. Dafür war ich ihm dankbar. Ich küsste auf ihre Wange und strich sanft über ihre Wange: „Das ist gut.“ Irgendwann würden wir alle in die Zukunft schauen können ohne von den Schmerzen des Verlustes überwältigt zu werden. Nach der Begrüßung ging Silia sogleich zu Envar, der jetzt Cael auf seinem Arm hielt. Es war soweit und in einem Halbkreis standen wir hinter ihnen, um den bedeutsamen Moment nicht zu verpassen. Ich ergriff nach Ardans Hand und legte die andere Hand auf Zens Schulter. Meine Familie aus Nordun gesellten sich neben mir und Ardans beste Freundin war auf der andere Seite von ihm. Dann schaute ich kurz über der Schulter, wo der Pirat abseits von der Gruppe stand. Seine Miene war unbewegt, die Hände in die Taschen vergraben und er war so, trotz sein dunkles Erscheinungsbild, mit der Umgebung verschmolzen, sodass man ihn kaum spüren konnte. Anscheinend mochte er wirklich nicht in Gesellschaft von Anderen zu sein, aber er war offensichtlich für sein Bruder gekommen. Ich schaute wieder nach vorne. Einen Schritt nach dem Anderen. Erstmal stand die Taufe an der erste Stelle und in meinem Herz durchströmte Wärme, als Silia zu singen begann. Meine Augen begannen von der tiefe Ergriffenheit feucht zu schimmern und ich spürte eine göttliche Präsenz von dem Baum ausgehen. Dieser Erlebnis erinnerte mich an den heiligen Baum in Ingluae, als ich sein Segen erhielt. Und das süße Baby schien aufgewacht zu sein, als spürte es, dass etwas ganz Besonderes passierte.

Kenai

Jenaya übergab unseren Sohn Envar und gemeinsam mit Silia ging er zum Baum, wo wir auf den Segen ihrer Schöpferin erhofften. Ich legte eine Hand auf ihre Hand, als Jenaya sich bei mir unterhakte und beobachtete aufmerksam die drei am Baum. Cael wirkte nicht beunruhigt, er lächelte sogar zahnlos und ich spürte die Wärme in meinem Brustkorb. Sanft küsste ich Jenayas Hand, als ich ihn kurz zu meinem Mund führte. Stolz erfüllte mich, als Envar die Ansprache für unseren Sohn hielt. Ja, er war unser Neuanfang und ich freute mich mit meiner Familie auf diese Reise zu gehen. Silia begann sich zu konzentrieren, das sah man an ihre Miene und aufeinmal erschien Licht um sie herum. Dann lag Cael in ihre Arme und sie vollführte das Ritual der Taufe, dabei verließ ein Lied ihre Lippen. Ich verstand die Bedeutung und die Melodien erreichten mein Herz, verankerten sich dort. Tief atmete ich ein, als ich einen Kloß in meinem Hals spürte und von den Gefühle beinahe übermannt wurde. Dieser Tag gehörte zu den Tage, die ich niemals vergessen wollte. Es war ein besonderer Moment. Und ich war froh einen Teil von diesem Moment sein zu dürfen. Dass ich der Vater von Cael war. Lächelnd schaute ich zu Jenaya hinunter, denn bestimmt fühlte sich auch das Gleiche.

Akela

Nach der Begrüßung kam Bewegung in die Gruppe und wir näherten uns dem Baum, in dem die Kraft von Alita schlummerte. Und dort verbarg sich auch die Eier von Fenrir und Malevor. Sie befanden sich in einem Tiefschlaf und irgendwann würden sie aufwachen. Ich blieb abseits von der Gruppe, da ich fremde Nähe immer noch nicht mochte. Meine Augen blieben auf Silia gerichtet, in dieser Aufmachung sah sie wirklich wunderschön aus. Und dann umgab sie eine würdevolle Aura, als die Zeremonie begann. Ich spürte die pulsierende Energie in dem Baum und Licht umgab Silia. Envar reichte ihr das Kind und Silia vollführte das Ritual, währenddessen blieb das Baby erstaunlich ruhig, als wüsste es, dass was Wichtiges geschah. Starke Zuneigung packte mich, als Silia zu singen begann und ich badete mich in ihre klangvollen Stimme. In meine Fingern begann es zu jucken, ich wollte sie sofort malen. Doch ich hatte hier nichts zum Zeichnen und daher brannte ich dieses zeremonielles Bild in meinem Kopf ein. Jeder schien von der feierliche Stimmung ergriffen zu sein.


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15.03.2020, 14:42

Ardan

Magie lag in der Luft. Überall um uns herum. Die Natur erwachte zum Leben. Sanfte Funken wirbelten herum und die Blumen tänzelten zu den Melodien von Silias wunderschönem Gesang. Ich hatte es vermisst sie singen zu hören. Ihre klare, volle und starke Stimme. Sie ging unter die Haut, direkt ins Herz. Dort setzte sie eine Wärme frei, die wir alle dringend benötigten. Eine Wärme, die die Kälte der letzten Wochen vertrieb. Azuria schniefte neben mir. Ihre Lippen bebten. Ohne etwas zu sagen, legte ich ihr einen Arm um die Schultern und drückte sie an meine Seite. Thales' Tod lag uns nach wie vor schwer im Magen, besonders sie litt unter dem Verlust ihrer Liebe. Das hier erinnerte sie bestimmt daran, dass sie nicht das Glück hatte diesen Moment mit ihm zu teilen. Vielleicht wünschte sie sich Kinder und konnte sich nicht vorstellen, jemals diese Chance zu erhalten. Ich wünschte es ihr jedoch. Sie sollte wieder glücklich werden. Irgendwann in der Zukunft, wenn die offene Wunde nicht mehr arg schmerzte.
Mein Blick glitt zurück zu Cael, der mit großen Augen zu Silia aufsah. Oder es waren die vielen Funken, die ihn ablenkten. Die wilden Vögel, die umherflatterten. Oder das glockenhelle Lachen von... Feen?

Jenaya

Obwohl ich nicht mehr schwanger war, spürte ich die ersten Tränen in meinen Augenwinkeln brennen. Mein süßer Sohn... wie wundervoll er doch aussah. Kenais und mein großes Wunder. Mehrmals blinzelte ich, um keine Sekunde zu verpassen und mit angehaltenem Atem beobachtete ich Silia, wie sie Cael segnete. Ein Lichtfunke nach dem anderen tauchte in seinen Geist ein und nistete sich dort ein. Er wirkte fröhlich und gleichzeitig abgelenkt durch die Magie, die in der Luft summte. Ob er sie sehen konnte? Besaß er das Dritte Auge wie ich? Er besaß zwar kein weißes Haar wie das meine, aber er war auch der erste Auserwählte und keine Frau mit dieser Gabe.
Kenais sanfter Kuss auf meine Hand riss mich aus meinen Gedanken und ich sah kurz zu ihm auf. Seine Augen glänzten. Was für ein wundervoller Mann er doch war. Ich schmiegte mich enger an seine Seite, lächelte selig vor mich hin, bis ein helles Lachen an meine Ohren drang.
Silia sang das Lied zu Ende und schmunzelte. Sie schaute nach oben in das dichte Blattwerk des Baumes, durch das plötzlich eine große Gruppe Feen herbeiflatterte. Ihre Flügel schimmerten in den verschiedensten Farben, Glitzer rieselte zu Boden und schenkte dem Ort noch mehr Magie. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Feen waren hier. Sie waren hier, um unseren Sohn zu segnen. Instinktiv musste ich an Yun denken und plötzlich konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Er hätte sich so sehr gefreut hier zu sein. Er wäre Caels Freund geworden. Er hätte ihm so viel beigebracht. Er hätte unsere Familie bereichert.

Silia

Als das Lachen der Feen erklang, musste ich leicht lächeln. Ich wusste, was das Volk der Feen für Jenaya und Kenai bedeuteten, darum hatte ich die Feenkönigin darum gebeten dem süßen Cael ihren Segen zu geben. Im Namen von Yun. Wäre er hier, hätte er das selbst getan.
Schön und majestätisch wie sie war, flatterte die Königin in unsere Richtung. Dabei hielt sie ihren schlichten, mit Blumenranken verzierten Stab in den Händen und schwang diesen in kreisenden Bewegungen über den Kopf des Babys. Cael regte sich. Er öffnete den Mund, seine zu Fäusten geballten Hände zuckten, während er versuchte den Bewegungen der Königin zu folgen. Ich vernahm ein leises Glucksen. So süß, so zuckersüß... Dann leuchtete etwas in seiner Stirn kurz auf und er nieste kurz. Die Feen lachten fröhlich. Sie tanzten um uns herum, schenkten uns ihre Freude und ihr Licht. Ich badete mich darin, fühlte mich mit jeder Minute wohler und vergaß den Schmerz für einen Moment, der nach wie vor in meinem Herzen wütete. Da waren sie, all die schönen Herzenslichter.
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16.03.2020, 17:23

Jadis

Immer mehr summte die Magie um uns herum und Lichtfunken erschienen. Ich hörte Gelächter in der Luft und einige der Lichtfunken verwandelten sich in Feen. Mein Herz wurde weich, bestimmt hatte Silia sie eingeladen, weil sie es wusste wieviel es für Jenaya und Kenai bedeuten würde. Schmerz und Freude standen nahe beinander, denn hier fehlten ein paar Personen und man spürte es. Dennoch überwog die Freude einen Moment, denn dieser Taufe bedeutete für uns alle tatsächlich einen Neuanfang. Mit Cael würden wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Ich lehnte mich an Ardan und war gerührt von den wunderschönen Moment. Dieses Baby bekam so viel Segnung und Liebe, einen besseren Start konnte Cael nicht haben. Er verdiente es vom Glück gesegnet zu werden.

Kenai

Meine Augen weiteten sich, als plötzlich die Feen erschienen und mir wurde schmerzlich bewusst, wie sehr Yun in diesem Moment fehlte. Ihm hätte die Taufe gefallen und er hätte Cael ganz bestimmt auch gesegnet. Zudem hätte er sich bestimmt was Besonderes ausgedacht, um unseren Sohn Willkommen zu heißen. Und wir hätten ihn ganz sicher zu Caels Patenonkel erkoren, worüber sich Yun sehr freuen würde. Ich vermissten meinen ersten, besten Freund, mein Mentor, der mir zeigte was Menschsein bedeutete und mein Beschützer, denn er hatte stets auf mich Acht gegeben. Am Ende gab er sein Leben für Meines her, damit ich weiterleben konnte. Tief atmete ich ein und spürte eine vertraute Wärme in meinem Brustkorb, dort wo sich Yuns Astra eingenistet hatte. Aufeinmal wurde der Schmerz weniger und es fühlte sich an, als wäre er jetzt bei uns. Beinahe glaubte ich seine Stimme zu hören. Voller Dankbarkeit sah ich die Feenkönigin an, die ebenfalls unseren Sohn segnete. Das bedeutete Jenaya und mir sehr viel. Und es bedeutete auch Yun sehr viel, dass sie für ihn vertrat.

Akela

Ich hätte nicht gedacht, dass eine Taufe so lange dauerte und ich schaute leise seufzend auf die Feen, die jetzt erschienen. Die Königin schien ebenfalls Cael segnen zu wollen. Überall funkelte und summte die Magie. Die Atmosphäre war getränkt von Harmonie und Freude, dass es schon beinahe zuviel war. Selbst die Farben der Blumen schienen intensiver geworden zu sein. Na gut, ich gab innerlich zu, dass der Moment schon rührend war. Ich würde auch dieses Bild, das mir angeboten wurde, für Cael anfertigen. Das würde wohl mein erstes Geschenk an ihm sein. Jedenfalls bemerkte ich, dass Silia sich immer mehr entspannte und nicht mehr trübselig in Gedanken verloren war. Diese Taufe schien ihr gutzutun, denn hier gab es genug Licht, das sie erwärmen konnte. Als Cael zu glucksen begann, lächelte ich leicht. Ja, der kleine Kerl war schon niedlich.


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16.03.2020, 20:53

Ardan

Die Überraschung der Feen gelang unserer Tochter. Selbst Cael schien ganz begeistert davon zu sein und ich sah, dass Jenaya still ein paar Tränen vergoss. Selbst ein kleiner Mann wie Yun hatte Großes bewirkt, sonst würden wir ihn nicht vermissen. Irgendwie fehlte mir sein nerviger Glitzer, wenn ich so darüber nachdachte. Darum fand ich es sehr großzügig vom Feenvolk, dass sie extra hierhergekommen waren, um der Taufe beizuwohnen. Auch Yun wegen.
Als Jadis sich an meine Seite schmiegte, küsste ich sie auf den Scheitel. Bestimmt war sie von der ganzen Situation sehr ergriffen. Ob sie auch an eigene Kinder dachte? Ich hatte nichts dagegen einzuwenden, zumal wir nicht vorhersehen konnten, wann es wieder stressig wurde auf der Welt. In Zeiten des Friedens konnten wir Wunder planen. Aber darüber würden wir später sprechen. In trauter Zweisamkeit. >Der Kleine ist wirklich süß.< grinste ich leicht, während Silia nach vorne trat und zu den Eltern ging. Sie umhüllte immer noch ein heller Schein, jedoch war das nicht ihr eigenes Licht. Es wirkte anders, viel kräftiger und machtvoller. Das musste wohl die Energie ihrer Schöpferin sein. Einer wahren Göttin.

Jenaya

Mehrmals schniefte ich, es war gar nicht mal so leicht die vielen Tränen zurückzuhalten. Einerseits war ich unendlich froh, dass die Feen uns ihren Segen gaben, andererseits vermisste ich Yun umso mehr. Hauptsache war, dass Cael sich über den Besuch freute. Er wirkte nicht mehr schläfrig, sondern beobachtete die vielen Lichter, die ihn umgaben. Dann drehte er sein Köpfchen in unsere Richtung, als er merkte, dass Silia ihren Platz verließ und zu uns kam.
Instinktiv streckte ich meine Arme nach meinem Jungen aus. Ich dankte Silia aus tiefstem Herzen und drückte Cael sofort an meine Brust. Meine Brüder stießen die ersten Jubelrufe aus, als hätten wir einen weiteren Krieg gewonnen, doch diese Rufe galten einem anderen Zweck. Freude, Glück und Familie. Ich lächelte breit und schaute zu Ardan, der sich von der Sirenenkönigin löste und mit Jadis an der Hand auf uns zukam. In der freien Hand hielt er ein Fläschchen mit einer rosafarbenen Flüssigkeit. >Herzlichen Glückwunsch. Ihr habt einen wundervollen Sohn.< Er hob die Hand. >Das ist Blütenwasser von Sakrazhue. Ganz harmlos zum Trinken. Der Segen von Ignulae.<
Da ich meine Hände nicht bewegen konnte, sah ich Kenai auffordernd an. Für Geschenke musste er jetzt herhalten. Ich hatte nicht einmal mit Gaben gerechnet. >Vielen Dank. Das bedeutet uns ganz viel.<

Silia

Die ersten Leute versammelten sich um das Elternpaar herum. Cael würde heute noch reich beschenkt werden, so viel stand fest. Von mir und den Feen hatte er jedenfalls seinen Segen erhalten. Ich bedankte mich nochmal bei der Königin, die mir wohlwollend zunickte, ehe sie mit ihrem Volk verschwand, weil sie nach wie vor ungern in das Geschehen der Menschen eingriffen. Hiermit hatten sie eine große Ausnahme gemacht und das zu Ehren von Yun und weil wir das Gleichgewicht der Welten gerettet hatten. Ich spürte, wie das Licht meiner Mutter langsam aus meinem Körper verschwand.
Sie flüsterte mir noch etwas in Gedanken zu, warme Worte, die mein Herz weniger schmerzen ließen und doch wurde ich das Stechen nicht ganz los, als mein Blick erneut auf den Baum fiel. Envar kniff mir in die Wange. >Hast du gut gemacht, Schwesterherz. Lächle mehr und genieße die gute Stimmung.< Natürlich entging ihm nichts, immerhin war er mein großer Bruder, doch ich wusste, dass es in ihm auch nicht besser aussah. Darum umarmte ich ihn fest und seufzte leise: >Alita war hier. Sie hat zugesehen. Sie ist sehr stolz auf uns und lebt in Frieden.< Diese warmen Worte musste auch Envar kennen. Kurz versteifte er sich, dann verschwand die Anspannung ganz schnell. Er lachte sogar leise. >Es wird besser. Gute Zeiten stehen uns bevor. Kümmer du dich nun darum, dass dein Geliebter akzeptiert wird und mit uns diese Welt verlassen kann.<
Ja... es standen noch viele Abschiede bevor...
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17.03.2020, 21:33

Jadis

„Ja“, stimmte ich ihm zu und spürte wieder diesen stechender Sehnsucht ebenfalls ein kleines Wesen in meine Arme halten zu wollen. Silia ging zu den Eltern und gab ihnen Cael zurück, damit war die Zeremonie beendet und wir konnten die Geschenke reichen. Wir traten auf das Elternpaar zu, das vor Stolz und Rührung strahlten. Sanft umarmte ich die Beiden, nachdem Ardan ihnen sein Geschenk gebracht hatte: „Herzlich Glückwunsch.“ Schließlich reichte ich Kenai eine kleine Phiole und eine Schatulle: „Das ist das Geschenk von Aradon. Diese Sorte nennt man die goldene Vanille und wurde von unserem Windgott gesegnet, der einst diese besondere Kostbarkeit in unserem Reich brachte. In der Schatulle liegt die Feder Miramis, das göttliche Tiergefährten unserer Luftgöttin. Es soll wie ein Talisman für ihn sein.“ Meine Familie trat dazu, um ebenfalls das Elternpaar zu gratulieren. Da ich bereits das Geschenk gebracht hatte, machten wir Platz für die Anderen, die auch das Elternpaar gratulieren und einen blick auf Cael werfen wollten.

Kenai

Unser Sohn lag wieder in die Arme seiner Mutter, wo er auch hingehörte und sein fröhliches Gesicht ließ mich lächeln. Er wirkte munter und seine klare Augen waren wach. Es schien ihn sehr zu interessieren, was um ihn herum geschah und sein Glucksen erfreute mein Herz. Nach und nach kamen unsere Besucher, um uns zu gratulieren und brachten sogar Gaben, die ich entgegennahm. Viele Gaben schienen von ihre eigene Götter gesegnet zu sein und es machte mich stolz, dass mein Sohn von der ganze Welt begrüßt wurde. Und einen besseren Anfang in das Leben hätte unser Sohn nicht bekommen können. Lächelnd schaute ich zu Jenaya hinunter, ihre Augen waren feucht von Rührung und Freude, gleichzeitig wirkte sie wie ich stolz auf Cael. Wir hatten wirklich ein kleines Wunder vollbracht.

Akela

Jetzt wurden die Gaben verteilt und das Elternpaar gratuliert. Und ich versagte jetzt bereits als Onkel, immerhin hatte ich nichts wirklich was für ihn. Nach eine Weile schaute Kenai kurz zu mir, sein Blick wirkte fragend und seufzend drängte ich mich durch die Menschen. „Tja“, sagte ich, als ich vor meinem Bruder und Jenaya mit Cael stand: „Gratuliere.“ Ein zweites Mal klopfte ich ein wenig unbeholfen auf die Schulter meines Bruders und nickte Jenaya zu. Dann schaute ich auf Cael herab und stupste mit den Finger auf seine Nase: „Halte deine Eltern schön auf dem Trab, Kleiner. Das ist gut für ihren Kreislauf.“ Aufeinmal griff er nach meinem Finger und gluckste dabei fröhlich. Meine Mundwinkeln begann zu zucken: „Du erinnerst mich an deinem Vater, als er ein Baby gewesen war.“


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18.03.2020, 13:34

Ardan

Auch Jadis hatte ihre Gaben dabei sowie viele andere Anwesende. Cael wurde heute reich beschenkt. Wie das Kind eines Königs. Wer hätte gedacht, dass unser aller Leben solch einen Lauf nehmen würde? Noch vor einem Jahr hätte ich geglaubt, im Krieg zu fallen... allein, ohne Liebe. Und nun besaß ich meine eigene kleine Familie und hatte Freunde, auf die ich mich verlassen konnte. Keine Ahnung, wie ich zu so viel Glück gekommen war. Dankbarkeit war gar kein Ausdruck für all das hier.
Ich schlang einen Arm um Jadis und ging zurück zu Azuria, die sich gerade mit ihrer Beraterin unterhielt. Neben ihr stand Zen, der halb interessiert zuhörte. >Raja hat mir erzählt, dass du planst vorerst die Führung über Thales' Reich zu übernehmen. Stimmt das?<
Ihre blauen Augen richteten sich auf mich. Trotz der tiefen Trauer und des Kummers sah ich eine feste Entschlossenheit in ihr glühen. >Ja, das werde ich. Die Allianz muss bestehen bleiben. Und da sein Reich nahe an meines liegt und mich viele seiner Leute persönlich kennen, werde ich die Verantwortung tragen, bis sich jemand anderes als würdig erweist.< Ich bezweifelte, dass sie jemals jemanden finden würde, der Thales das Wasser reichte, aber ein zweites Reich zu regieren, war viel zu viel Arbeit für eine Person. Trotzdem verstand ich, dass sie das tun wollte. Es brachte sie näher zu ihm. Sie wollte für sein Volk da sein, wie ich es auch tat. Nur eben auf andere Weise.
>Wann findet die Krönung statt?< fragte sie an meine Frau gerichtet.

Jenaya

Schließlich tauchte Akela auf und er wirkte etwas unbeholfen, was mir wieder vor Augen führte, dass er noch einiges zu lernen hatte, was das Miteinander betraf. Sein Bruder und er hatten einiges gemeinsam. Besonders eine tragische Vergangenheit. Umso kostbarer waren die kleinen Momente wie das unscheinbare Lächeln von Akela, als Cael nach seinem Finger griff. Das machte er nicht oft. >Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn du mir mal Geschichten über Kenai erzählst, die ich nicht kenne. Als Kind war er bestimmt sehr süß.< schwärmte ich und lächelte Kenai an. >Und du kannst uns jederzeit besuchen. Dann kannst du dich mit meinen Brüder darum streiten, wer der beste Onkel ist.<
Schmunzelnd schaute ich zu meiner Familie, die sich gerade angeregt mit der Jadis' Familie unterhielt. Sie verstanden sich sehr gut. Wir alle taten das. Die vielen Kämpfe und schrecklichen Ereignisse hatten uns zusammengeschweißt. Was auch kommen mochte, wir würden stets den Rücken des anderen stärken.
Als Cael sich in meinen Armen regte und die Augen zusammenkniff, wusste ich sofort, dass er etwas brauchte. Er schien großes Interesse an Akelas Finger zu haben und sobald er den Mund öffnete, lachte ich leise. >Da bekommst du ganz bestimmt kein Essen her, mein süßer Cael.< Ich entschuldigte mich bei den Männern und zog mich an ein stilles Örtchen hinterm Baum zurück, um meinen Sohn zu füttern. Seit heute Morgen hatte er nichts zu sich genommen, kein Wunder, dass er nun hungrig war.

Silia

Nachdenklich berührte ich den Stamm des Baumes und lauschte dem magischen Flüstern darin. Die Energie fühlte sich vertraut an. Wie ein Zuhause. Ich schaute Envar an, der mir aufmunternd zunickte und dann ging ich zurück zu Akela, der gerade bei Kenai war. Jenaya war kurz mit Cael verschwunden. Ich vermutete, dass der Kleine etwas brauchte. So wie ich damals, als ich nicht aufhören wollte zu essen.
>Nochmals Gratulation zu eurem Sohn. Mit all dem Segen, den er heute erhalten hat, wird er ein hoffentlich sehr ruhiges, erfülltes Leben führen. Viele Leute werden auf ihn Acht geben.< sagte ich an Kenai gewandt, während ich mich bei Akela unterhakte, der ebenso nach Zuhause roch wie der gewaltige Baum vor uns. Wenn ich bei ihm war, kam ich zur Ruhe. Dann tat mein Herz nicht so weh. >Wenn du möchtest, kannst du jetzt zu ihr sprechen.< richtete ich das Wort an Akela, der bestimmt wusste, wovon ich sprach. Sollte er tatsächlich problemlos akzeptiert werden, würde das heißen, dass er auch diese Welt verlassen musste. Und damit auch diese kleine Familie, die er dazugewonnen hatte. Keine Ahnung, wie ich damit umgehen sollte. Ja, ich würde auch meine Familie verlassen müssen, aber das betraf nur mich. Akela hingegen hatte es verdient, mehr Zeit mit diesen Menschen zu verbringen. Ich wollte ihm nicht etwas nehmen, was ihm zustand und was ihm sicherlich guttun würde. Ein Besuch wäre natürlich hin und wieder möglich, aber für wie oft wusste ich selbst nicht so genau. Das würde sich zeigen.
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2 494

18.03.2020, 21:59

Jadis

Als Ardan einen Arm um mich legte, gingen wir zurück und blieben bei Azuria stehen. Zen schien ihr aufmerksam zuzuhören und gleichzeitig versuchte er viele Eindrücke von der Umgebung einzufangen, denn dies hier war unsere erste gemeinsame Reise nach langer Zeit. Zudem war dieser Ort für ihn was Neues und er hatte schon vor einiger Zeit einen Abenteuergeist gezeigt. Bei Ardans Frage horchte ich auf und bewundere Azurias Stärke die Verantwortung über Thales Reich zu übernehmen bis ein würdiger Thronfolger kam. Niemand würde Thales ersetzen können, aber ich hoffte für sie, dass sie Jemanden fand, der ebenfalls sich um sein Land mit Herz und Seele kümmerte wie es Thales getan hatte. In diesem Moment wurde sein Verlust wieder deutlicher und ich wusste, dass die Beiden in diesem Augenblick ihn besonders vermissten. „Ende der Woche, vorher gibt es noch ein paar Einweisungen“, antwortete ich ihr und es kam mir immer noch wie ein weit entfernter Traum, dass ich demnächst gekrönt werden sollte. Ich würde bald über Aradon regieren und mit Ardan zusammen würden wir es schaffen uns um beide Reiche zu kümmern. Ich war für das Portal, dass unsere Reiche verband, dankbar. Nach der Krönung musste ich dann überlegen was ich mit der fliegende Insel, das Land der Harpyien tun sollte. Da gab es bereits die Idee einen Art Rat zusammenzustellen, denn es war klar, dass ich es nicht schaffen würde dieses Gebiet ebenfalls zu regieren. Das wäre zu großer Last. Irgendwo hatte ich auch meine Grenze und ich wollte auch Zeit mit meiner Familie verbringen können.

Kenai

Ich würde auch gerne die Geschichten hören, denn an Vieles konnte ich mich noch nicht erinnern und an die Zeit als Baby konnte ich mich gar nicht erinnern. Jedenfalls freute es mich zu hören, dass Cael mir auch ähnelte. „Er wird der beste Onkel werden“, behauptete ich: „Er hat früher immer auf uns Kinder aufgepasst und das verlernt man nicht. Glaube ich.“ „Ich bin kein Kinderaufpasser“, brummte mein großer Bruder. „Du magst Cael, du wirst uns oft besuchen kommen“, meinte ich und blickte auf Cael herab, als er sich zu regen begann. Jenaya wusste sofort was er brauchte. Am Liebsten wäre ich ihr gefolgt, denn ich war fasziniert davon, dass ihr Körper Milch für unser Baby produzieren konnte, damit sein Hunger gestillt wurde. Der weibliche Körper verbarg so viele Geheimnisse und das machte Jenaya nur noch schöner. „Mund zu, du sabberst schon“, schnipste Akela sein Finger vor meine Augen.

Akela

Jeder Blinder würde sehen, dass Kenai über die beiden Ohren in die weiße Prinzessin verliebt war. Schon als Junge hatte er die weißhaarige Prinzessin heiraten wollen, seit er ihr Bild entdeckt hatte. Kopfschüttelnd drehte ich mein Kopf in eine andere Richtung, wo ich eine vertraute Präsenz spürte. Es war Silia und sie hakte sich bei mir ein. „Danke“, antwortete ihr Kenai und man sah in die Augen den Stolz eines Vaters. Der stechender Schmerz in meinem Brustkorb überraschte mich und auch, dass plötzlich das Gesicht unseres Vaters vor meine innere Augen auftauchte. Dieser stolzen Blick….Unser Vater hatte uns auch so angesehen….. Ich nickte, als Silias Worte mich aus meine Erinnerung riss: „Bin gleich wieder da.“ Ich trat dem mächtigen Baum näher und legte die Hand auf die raue Rinde, um eine Verbindung aufzubauen. Ich räusperte mich und schluckte meinen Stolz hinunter: „Mächtige Sonnengöttin, Schöpferin von Silia und Schwester von Luna der Mondgöttin. Ich bitte dich um dein Segen an der Seite von Silia weilen zu dürfen, denn mein Herz und meine Seele gehört ihr. Gewähre mir den Zutritt in eurer Land, damit ich sie begleiten kann und ich gebe dir mein Wort dein Land mit Respekt zu zollen. Niemand wird durch meine Hand zuleide kommen und ich werde dein Land genauso beschützen, wie deine Tochter es tut.“


2 495

19.03.2020, 19:56

Ardan

Ich war sehr stolz auf Jadis, dass sie schon bald das Zepter in der Hand halten würde. Sie war eine mehr als würdige Königin für Aradon und Anführerin der Harpyien. Ihre Eltern waren sicherlich froh, endlich in den Ruhestand zu wechseln und sich eine schöne Zeit zu machen. Das würde ich an ihrer Stelle auch tun. Die Welt bereisen und das tun, wozu man keine Zeit hatte, wenn man so viele Verpflichtungen als Herrscher besaß. In dieser Hinsicht planten Jadis und ich einige Optionen, wie wir unser Arbeitspensum minimieren konnten, damit wir auch etwas voneinander hatten. Nur so war uns ein Leben als Familie möglich.
Azuria nickte zufrieden. >Dann sehen wir uns bei deiner Krönung. Ich muss jetzt leider wieder gehen. Es gibt noch sehr viel zu tun.< Wahrscheinlich brauchte sie den ganzen Stress, um an alles, aber nicht an Thales denken zu müssen. Ich verstand das. So war es mir damals nach Jadis' und meiner Trennung genauso ergangen. Hauptsache beschäftigt bleiben und nicht zu viel nachdenken. Das machte einen nur kaputt. Zur rechten Zeit würde sie sich mit dem heiklen Thema befassen können. Nicht zuletzt konnte sie stets auf meine Hilfe zählen. Ich war für sie da. Das taten Freunde füreinander.
>Möchtest du dich noch etwas umsehen?< fragte ich Zen, der weiterhin neugierig seinen Blick umherschweifen ließ.

Jenaya

Wie erwartet hatte Cael tatsächlich großen Hunger. Es war ein komisches und nicht zwingend ein angenehmes Gefühl auf diese Weise "entleert" zu werden, aber sein zufriedenes Gesicht machte den leichten Schmerz wett. Lächelnd wartete ich, bis er gesättigt war und zog den Saum meines Kleides wieder hoch, um meine Brust zu bedecken. Cael schmatzte dabei leise. Seine Augen waren ihm wieder zugefallen und ich ahnte, dass er gleich einschlafen würde. Er war noch nicht alt genug, um für lange Zeit wach zu bleiben. Trotzdem fragte ich mich, woher er die Kraft nahm uns nachts aus dem Bett zu schreien.
>Du bist den Stress wert, mein süßer Schatz.< schmunzelte ich und kehrte zu den anderen zurück. Akela stand nicht mehr bei Kenai. Er und Silia waren zum Baum gegangen. Es sah irgendwie aus, als würde Akela ein Gebet aufsagen, was bestimmt nicht der Fall war. Oder? Immerhin... naja,... sowas passte nicht zu ihm. >Was macht dein Bruder da?< wollte ich von Kenai verwundert wissen, als ich ihn erreichte. Da er immer noch die vielen Gaben in den Händen hielt, konnte ich ihm nicht Cael übergeben. Wenn wir wieder daheim waren, würde er unseren Sohn zu Bett bringen. Er hatte ein Händchen dafür. Außerdem war es schön, ihn singen zu hören.

Silia

Akela fackelte nicht lange. Er steuerte direkt auf den Baum zu und sprach zu meiner Mutter, obwohl er sich jahrelang geweigert hatte, jemals wieder zu einer höheren Instanz zu sprechen. Er glaubte nicht daran. Darum bedeutete es mir so viel, dass er das für mich tat. Dass er mir zeigte, wie viel ich ihm bedeutete. Zwar brauchte ich längst keinen Beweis seiner Liebe mehr, immerhin hatten wir zusammen gegen den Dunklen Lord gekämpft und gewonnen. Trotzdem machte mein Herz einen freudigen Satz.
Ich hoffte, dass meine Schöpferin seine Worte ernst und sich zu Herzen nahm. Ein Leben ohne Akela... darauf war ich nicht vorbereitet. Das wollte ich nicht. Etwas nervös zuckten meine Ohren bei jedem kleinsten Geräusch und mein Fuchsschwanz war ganz angespannt. Zunächst passierte nichts. Ich trat neben Akela und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Seine Nähe beruhigte meine Nerven. Envar war ebenfalls in der Nähe, doch er strahlte pure Ruhe aus. Wusste er, was als Nächstes passieren würde? Was wir für eine Antwort erhalten würden?
>Vielleicht reagiert sie später darauf...< murmelte ich nachdenklich. Ich erinnerte mich nicht daran, wann ich das letzte Mal etwas von meiner Mutter gehört hatte.
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19.03.2020, 20:32

Jadis


Verständnisvoll nickte ich und da ich sie auch jetzt als eine Freundin zählte, umarmte sie zum Abschied. Als sie gegangen war, erkundigte sich Ardan bei Zen, ob er sich noch umsehen wollte. Er nickte und ich sah viele Fragen in seine Augen. Darunter ob dieser Ort hier war, wo es alles begann und alles geendet hatte. Sanft legte ich eine Hand auf seiner Schulter: "Hier haben wir den dunklen Lord besiegt und durch den Sieg ist das tote Land zum neuen Leben erblüht. Besonders dieser Baum steht für Hoffnung und Frieden. Alita hat ihn erschaffen, damit wir nicht unseren Glauben verlieren." Wir hatten Zen natürlich nicht die Einzelheiten erzählt, erst wenn er erwachsen wurde, konnte er die Details erfahren, wenn er es sich wünschte. Es war wichtig die Vergangenheit nicht zu vergessen, aber man durfte sich nicht von ihr gefangen lassen, denn vor Einem lag auch die Zukunft. Jedenfalls wusste Zen, dass Menschen gestorben waren und auch darunter Alita. Diese Wahrheit hatten wir ihm nicht verschleiern können, denn er hätte gemerkt, wenn Jemand fehlte. Besonders der Tod von Thales hatte ihn erschüttert. Die ersten Tagen waren für uns alle sehr schwer gewesen.

Kenai


Verwundert sah ich mein großen Bruder hinterher, der zum Baum ging und eine Hand darauf legte. Vielleicht suchte er Kontakt zu Alita, ich glaubte die Beiden waren Freunde geworden. Jedenfalls hatte er sich damals um sie gekümmert, als Silia für ein paar Tage verschwunden war. Und dann hatte Alita ihn zurückgeholt, als er selbst verschwand. Leider konnte ich mich nicht mehr bei ihr bedanken und ich konnte kaum glauben, wie viele gute Leute sterben musste. Jenaya kehrte mit Cael zurück und in diesen Moment ging Silia zu meinem großen Bruder. "Ich weiß es nicht genau. Vielleicht redet er mit Alita", antwortete ich ihr und sah, dass unser Sohn eingeschlafen war. Heute nacht würde er uns bestimmt wecken, aber das störte mich nicht. Ich würde alles tun damit es ihm gut ging. "Wir haben viele Geschenke bekommen", stellte ich fest und lächelte: "Es freut mich, dass Cael von Liebe und Freude umgeben ist. Das ist gut für ihn."

Akela


Ich wartete und wartete, hörte nur das leichte Rascheln der Blätter im Baum. Silia kam zu mir und ihre Worte brachte meine Zähne zu knirschen. Nein, sie würde sich nicht für eine Antwort herablassen. Es wäre zu einfach gewesen, wäre es anders. Ich ballte meine Hände zu Fäuste und atmete tief ein bevor ich etwas Unüberlegtes tat. "Ich werde mich heute Nacht an die Mondgöttin wenden", drehte ich mich zu Silia und griff nach ihre Hände: "Ich werde für uns einen Weg finden, selbst wenn ich dafür nochmals durch die Hölle laufen muss." Dann zog ich sie fest in meine Arme. Ich würde sie nicht verlieren, nein. Ich ließ es nicht zu, dass man sie mir wegnahm. Das Schicksal konnte doch nicht so grausam zu mir sein, nach alldem was ich erlebt hatte. Verdiente auch ich nicht ein bisschen Glück?


2 497

19.03.2020, 21:04

Ardan

Zen wusste bereits, was sich gegen Ende des Krieges ereignet hatte, jedoch blieben ihm einige Details vorenthalten. Damit er nicht das Licht der Welt verlor. In seinem Alter hatte er schon zu viel Schreckliches erlebt, da wollten wir ihm nicht noch mehr Stoff für Albträume geben.
>Na komm, steig auf meine Schultern. Irgendwann werde ich nicht mehr dazu in der Lage sein, also koste es aus, solange du kannst.< zwinkerte ich ihm zu, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Er sprang sofort darauf ein. Lächelnd ging ich vor ihm in die Hocke und wartete, bis er einen sicheren Halt gefunden hatte. Seine Hände lagen dabei ruhig auf meinem Kopf. Ich hörte ihn laut staunen. >Das sieht soooo toll aus. Bis ganz weit nach hinten ist alles schön grün. Und es gibt sooo viele Blumen. Viele kenne ich gar nicht.<
Da ich seine Beine festhalten musste, konnte ich nicht nach Jadis' Hand greifen, darum begnügte ich mich damit neben ihr herzulaufen. Ein kleiner Spaziergang tat uns allen gut, vor allem nach diesem Schub an positiver Energie. Noch immer konnte ich das Echo lachender Feen hören. Reine Magie summte in diesem Land. Selbst im Boden. Teils kam es mir vor, als würden sich die Blumen sanft neigen, um uns zu begrüßen. Aber vielleicht interpretierte ich zu viel hinein.

Silia

Natürlich empfand ich so etwas wie Enttäuschung, weil wir nicht sofort eine Antwort erhielten, aber Akelas Zuversicht gab mir Kraft die negativen Gedanken zu verscheuchen. Wenn er vorhatte die Mondgöttin selbst zu sprechen, würde sie ihm bestimmt helfen. Sie war es, die ihm diese besondere Macht verliehen hatte, da könnte sie ihn sicherlich auch zu mir nach Hause schicken. Dort herrschte sie zumindest über die Nacht.
Ich atmete tief durch und genoss die Wärme, die von Akela ausging. Es fühlte sich gut an in seinen Armen zu liegen - bis eine vertraute Stimme in meinen Gedanken ertönte und ich erstarrte.
Verdienen nicht viele Sterbliche das große Glück? Was unterscheidet dich von ihnen, dunkler Mondkrieger? Deine Macht? Deine wenigen guten Taten in den letzten Monaten deines sterblichen Lebens? Gänsehaut überzog meinen gesamten Körper. Diese warme, reine Stimme war so machtvoll und durchdringend, dass ich mich komplett nackt fühlte. Entblößt bis auf die Knochen. Sie hatte mich erschaffen, jede kleinste Zelle meines Körpers hatte sie mit Leben erfüllt und nun hörte ich sie wieder. Ein komisches Gefühl ihr wieder nahe zu sein. Und ich wusste nicht recht, was ich von ihren Worten halten sollte. Sie waren nicht wirklich an mich gerichtet, sondern an Akela. Positiv klang das Ganze schon mal nicht... Dein Weg war uneben, du hast dich schon vor langer Zeit vom Licht abgewandt. Du hast es von dir gestoßen, du wolltest es sogar einst töten, hätte dich meine Tochter nicht vor diesem törichten Fehler bewahrt. Was hat sich geändert? Bist du wirklich der Meinung, du hättest es verdient, ein Leben neben das meines Kindes zu führen? Wärst du zu allem bereit, um Wiedergutmachung zu leisten?

Jenaya

Alita? Das glaubte ich nicht. Mein Drittes Auge hätte ihre Präsenz sofort erkannt, doch außer den grünlichen Funken, die zwischen den Blättern tanzten, gab es nichts weiter zu sehen. Nun ja, die Sache ging sowieso nur die beiden an. Vielleicht erfuhren wir später, worum es ging, aber hier und jetzt schenkte ich Cael wieder meine volle Aufmerksamkeit. Er wirkte vollends zufrieden mit sich selbst und der Welt. Ruhig lag er in meinen Armen und hatte seine kleinen Hände zu Fäustchen geballt. Am liebsten hätte ich hineingebissen. >Ja, er wurde mit viel Liebe empfangen. Das macht einen wunderbaren Start ins abenteuerliche Leben aus.< stimmte ich Kenai zu.
>Und schon sehr bald werden wir heiraten, dann ist das Glück vollkommen.< Ich hatte nicht vergessen, was er heute Morgen zu mir gesagt hatte. Er wünschte sich das genauso sehr wie ich. Die Taufe war nun vorbei. Jetzt konnten wir uns auf die nächste Feier freuen, wenn sich die Lage noch weiter beruhigt hatte.
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2 498

20.03.2020, 11:54

Jadis


Lächelnd schaute ich zu Zen hoch, als er begeistert alles in sich aufnahm und es machte mich froh seine glänzende Augen zu sehen. Er wirkte so lebendig. Das hatten wir tatsächlich dem dunklen Piraten zu verdanken, auch wenn er damals noch zwielichtig gewesen war. Ich ging neben Ardan her und genoss einfach diesen Spaziergang. Überall duftete es nach den Blumen und obwohl hier vor Kurzem ein schlimmer Kampf ausgebrochen war, wirkte der Ort irgendwie friedlich. Als hatte auch das Land ihren Frieden gefunden. Vor allem spürte man überall die Magie, die zuvor noch nicht da gewesen. Hier würde ein neues Leben entstehen und vielleicht würden die ersten Bewohnern sich hier eines Tages ansiedeln. Ein paar Tiere waren schon erschienen, die meisten von ihnen waren summende Insekten. "Die meisten Blumen scheinen Dahlien zu sein, aber es gibt auch ein paar Sorten, die ich ebenfalls nicht kenne", antwortete ich Zen.

Kenai


Meine begannen aufzuleuchten, als Jenaya die Hochzeit ansprach und energisch nickte ich. Ja, dann würde unser Glück vollkommen sein und ich war endlich in meinem Leben angekommen. Die Zeit ohne Gefühle kam mir sehr weit weg vor und ich konnte mir kaum noch vorstellen, wie es war keine Liebe zu empfinden. "Und wir werden unsere Herzen mit viele schöne Erinnerungen füllen", fügte ich hinzu. Mit meiner kleine Familie würde ich ein neues Leben beginnen mit neue Erinnerungen und ich würde niemals wieder zulassen, dass man mir sie wieder wegnahm. Die Beiden hier waren mein größter Schatz und ich würde gut auf sie aufpassen. "Wollen wir die Geschenke wegbringen oder möchtest du noch hier bleiben?", fragte ich. Ich wusste nicht, was man nach der Taufe tat. Einige Gäste waren schon gegangen, weil wichtige Pflichten auf sie wartete. Auch wenn der Krieg vorbei war, gab es viel zu tun. Zum Beispiel einen Wiederbau in zerstörte Reiche.

Akela


In meinem Kopf erklang eine Stimme und ich spürte eine starke, göttliche Präsenz. Anscheinend war sie doch erschienen, jedenfalls ihr Geist. Sie durchdring meinem Körper und ich hielt ihrer machtvolle Aura stand. Sie war nicht die erste Göttin mit der ich sprach. Meine Augen verengten sich leicht und mein Körper spannte sich an. "Kann schon sein, dass ich am wenigsten das Glück verdient habe und es ist mir ziemlich egal was du von mir hältst. Ich habe eine dunkle Vergangenheit, aber ich versuche mich in der Zukunft zu bessern und für mich zählt nur das, was Silia von mir hält. Aber wenn du an mir zweifelst, zweifelst du auch an deiner Tochter und ist sie nicht, die am Meisten das Glück verdient hat? Wenn sie schon nicht ihr Zuhause wählen kann, dann darf sie doch wenigsten ihr Glück haben. Und ja, ich verdiene an ihrer Seite zu sein, immerhin hat sie mich auserwählt. Sie hat meine ewige Treue. Mein Leben, mein Herz und meine Seele gehört ihr. Für sie tue ich alles", in meine Augen loderte ein leidenschaftliches Feuer: "Und ich werde niemals zulassen, dass etwas zwischen uns stellt."


2 499

21.03.2020, 00:28

Ardan

Wir schritten weiter durch das frisch erblühte Land und auch ich genoss den Anblick. Ich war gespannt, was aus diesem Ort werden würde. Erste Tiere zeigten sich, vielleicht folgte bald die Zivilisation. Jedoch hoffte ich, dass es nicht dazu kam. Ein magischer Ort wie dieser sollte frei von uns bleiben. Früher oder später raubten wir Menschen die Magie vieler Orte, weil wir sie uns zu eigen machen wollten. Das war diese Gier in uns allen. Es wäre besser, wenn wir uns gar nicht erst einmischten. So blieb die Schönheit bestehen.
Zen zeigte immer wieder auf Dinge, die er noch nicht kannte und freute sich sehr über unsere gemeinsame Zeit. Genau für Momente wie diese hatten wir gekämpft. Zwar fehlte Silia in dieser Gruppe, doch sie war alt genug ihr eigenes Leben zu leben und das teilte sie mit Akela. Das mussten wir als Eltern wohl oder übel akzeptieren. Hauptsache, sie war glücklich. Mehr wollten wir nicht. >Hier ist es sehr friedlich. Nicht mal ein Funke Dunkelheit...< meinte Zen leicht überrascht. Da er schon immer eine unschöne Verbindung zu Schatten und Übeln gehabt hatte, freute es mich zu hören, dass er sich an einem Ort wie diesem entspannen konnte. Ich drückte seine Waden leicht. >Ja, es ist angenehm ruhig hier.<

Jenaya

Etwas unentschlossen blickte ich zwischen den Geschenken und dem schönen Ort hin und her. Ein Teil von mir wollte noch bleiben, der andere hingegen wollte Cael zu Bett bringen und in die Bibliothek, um ein gutes Buch zu lesen. Ich hatte es vermisst mich dort für Stunden einzusperren, wie ich es oft mit Kenai getan hatte. Damals hatte er zwar nicht wirklich die Geschichten begriffen, aber mit der Zeit war er aufgeblüht und wir beide genossen diese Tätigkeit. Ich las, er hörte zu.
>Gehen wir zurück. Meine Eltern sehen aus, als ob sie auch zum Aufbruch bereit wären.< meinte ich und setzte mich sogleich in Bewegung. Meine Brüder schienen irgendwo untergetaucht zu sein, denn ich konnte sie nirgends entdecken. Oder sie waren bereits zurück in Ocamma. Es gab nach wie vor viel zu tun in unserem Reich. Besonders in den Wissenschaftsräumen. Geschichte wurde niedergeschrieben. Wahre Erzählungen für die Nachwelt. Mehr Stoff für eine Bibliothek.
>Und wenn wir daheim sind, möchte ich gern etwas lesen. So wie früher.< lächelte ich meinen Traummann an.

Silia

Mir brannten tatsächlich die Augen, als Akela diese wundervollen Worte sagte, ohne sich deswegen zu schämen oder entmännlicht zu fühlen. Er stand zu seinen Gefühlen mit lodernder Leidenschaft und wieder wurde mir bewusst, dass sich all die Mühe mehr als gelohnt hatte. Jeder Rückschlag, jede Hürde... jeder Schmerz... für dieses Ende hätte ich dasselbe nochmal durchgemacht. Ich wollte einfach nur Akela in meinem Leben behalten. Ihn an meiner Seite wissen.
Gerührt von seiner Ansage, schlang ich die Arme um ihn und drückte ihn ganz fest. >Danke.< murmelte ich und spürte dabei mein Herz höherschlagen. >Du bist meine Ewigkeit.<
Nun gut, Sterblicher. Ich höre dich. Das Licht in dir hat gesprochen. Dennoch kann ich es nicht erlauben, dir meine Welt zu eröffnen, wenn du dich nicht auch mir beweist. Das Herz meiner Tochter hast du vielleicht erobert, aber erst wirst du mein Vertrauen gewinnen müssen, um ewige Freiheit zu erlangen. Ich spannte mich leicht an und traute mich nicht zu atmen. Es klang, als wäre sie nicht fertig. Hoffnung keimte in mir auf. Ich erlaube es dir bei Nacht meine Welt zu betreten. Die Nacht gehört meiner Schwester. Sie wird über dich wachen und ich werde ein Auge auf dich haben. Stellst du mich zufrieden, schenke ich dir das Leben, das du dir wünscht. Ohne Beschränkung. Das ist deine einzige Chance, mein einziges Angebot. Bist du damit einverstanden?
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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21.03.2020, 08:54

Jadis


Auch Zen spürte diesen Frieden, dass jetzt in dem Land herrschte und das bedeutete, dass die dunkle Schatten des Krieges allmählich verschwand. Natürlich würde er niemals vergessen werden, aber wir würden in der Lage sein nach vorne zu schauen. Ich hörte aus der Ferne meinen Vater rufen und bedauernd sagte ich: "Ich muss leider jetzt los, mein Vater erwartet mich. Ich werde wahrscheinlich erst abends zuhause sein, es sei denn wir sind mit den Pflichten schneller fertig." Ich vermisste meinen beiden Männer jetzt schon, zuerst drückte ich kurz Zens Bein und dann gab ich Ardan einen Abschiedskuss. "Macht nicht so viel Unsinn", zwinkerte schließlich zu den Beiden und eilte zu meiner Familie, die auf mich wartete. Kurz verabschiedete ich mich noch von Jenaya und Kenai, ehe ich schließlich mit meiner Familie nach Aradon teleportierte.

Kenai


"Und dieses Mal werde ich jetzt besser die Geschichten verstehen können", bemerkte ich und lächelte sie wieder an. Ich erinnerte mich sehr gut daran, dass sie mir immer die Bücher vorgelesen hatte und einmal hatte sie mir erzählt, dass sie versucht hatte dadurch mich zu erreichen. Eines Tages hatte es auch geklappt. Ihre selbstlose Liebe zu mir hatte mich aufgeweckt. Jadis erschien kurz und verabschiedete sich von uns, da sie selbst losgehen musste. Jenaya und ich wanken noch den Anderen zu, die noch hier waren, damit sie wussten, dass wir ebenfalls aufbrachen. Es war ein schöner Tag. Gemeinsam mit Jenayas Familie reisten wir zurück nach Ocamma. Cael schlief immer noch friedlich und wenn er den ganzen Tag verschlief, würde er vermutlich nachts wachwerden. Aber das war in Ordnung, solange es ihm gut ging, war ich gerne jede Nacht für ihn wach.

Akela


Wärme durchströmte mein Körper als Silia diese Worte sagte und es fühlte sich unglaublich gut an, sie in meine Arme zu halten. Ihren weichen Körper an Meinem zu spüren. Dann spannte sich mein Körper an, als ihre Schöpferin wieder zu sprechen begann. Es war klar gewesen, dass mir wieder Steine auf dem Weg gelegt wurde und man meine Schwachstellen ausnutzte. Denn Silia nur nachts zu sehen und ansonsten von ihr getrennt zu sein, war für mich wie Folter. Ich brauchte ihr Vertrauen nicht, aber anscheinend musste ich ihn dennoch für mich gewinnen, damit ich Silia vollständig für mich hatte. Dennoch würde ich mich zusammenreißen können, auch wenn die Sehnsucht nach meine Geliebte tagsüber mich innerlich zerreißen würde. Aber ich tat es für Silia, für uns. Sie war meine persönliche Sonne und ich brauchte sie wie Luft zum Atmen. "Einverstanden", dabei unterdrückte ich ein genervtes Augendrehen. Dann ging ich in die Knien vor Silia und hielt ihre Hände: "Morgen Nacht ist Vollmond, lasst uns bitte da heiraten. Immerhin begann unser Anfang in einer Vollmondnacht. Außerdem habe ich gehört, dass Mondlicht romantisch sein soll und Frauen total darauf stehen." Meine Augen funkelten.