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21.03.2020, 10:35

Ardan

Leider musste Jadis viel zu früh gehen. Die Pflicht rief. Der Kuss dauerte mir zu kurz, aber ich würde mir dann heute Abend Nachschub holen, so wie ich es die letzten Nächte getan hatte. Zen seufzte über mir. Er verstand, dass wir als Eltern nach wie vor viele Arbeiten erledigen mussten, aber er war immer noch ein Kind und wünschte sich eine gewisse Normalität. Ich fragte mich, wie lange er so denken würde, immerhin würde er bald ein Jugendlicher sein und da wanderten die Interessen gewiss in eine ganz andere Richtung. Daran wollte ich jetzt aber nicht denken. Er blieb mein kleiner, großer Mann.
>Möchtest du wieder runter und etwas herumtollen?< Keine zwei Sekunden später bejahte er und ich ließ ihn runter. Sofort nahm er die Beine in die Hand und rannte los. Lachend hüpfte er durch das kniehohe Gras, wirbelte herum und blieb manchmal stehen, um sich die Blumen genauer anzuschauen. Er jagte auch kurz einem Schmetterling hinterher, bis er das Interesse verlor und stattdessen Richtung Baum eilte. Dort, wo Akela vor Silia kniete. Das... passierte jetzt nicht wirklich... oder?

Silia

Auch wenn ich mir das große Glück erhofft hatte, war diese Alternative besser als nichts. Akela würde mich zumindest bei Nacht besuchen können. Ich vermisste ihn jetzt schon am Tag. Was sollte ich ohne ihn machen? Ich war es so gewohnt neben ihm einzuschlafen und wieder aufzuwachen. >Akela, ich...< Plötzlich ging er auf ein Knie runter und mir blieben die restlichen Worte im Halse stecken. Meine Augen weiteten sich. Ich fühlte eine neue Energie durch meinen Körper rauschen. Es fühlte sich an, als würde ich lichterloh brennen wie die Sonne an einem sommerlichen Tag. >Vollmond also, das ist wirklich romantisch.< erwiderte ich lächelnd und beugte mich zu ihm vor. Unsere Nasenspitzen berührten sich fast. >Wo bleibt mein Ring, Liebster?< schmunzelte ich, ehe ich ihm einen Kuss auf die weichen Lippen ausdrückte. Just in diesem Moment ertönte eine andere Stimme. Mir ging das Herz auf.
>Werdet ihr auch heiraten? Alle heiraten. Was ist los? Liegt es an der Luft hier?< Zen kam zu uns gerannt und ich öffnete die Arme, um ihn fest zu drücken. Er grinste mich an. >Du siehst glücklich aus. Das freut mich.< Dann drehte er seinen Kopf in Akelas Richtung. >Du bist ganz in Ordnung. Du darfst meine große Schwester heiraten.<
>Eigentlich sind das meine Worte.< Mein Vater tauchte auf. Mutter schien schon fort zu sein. Sie würde die Nachricht noch früh genug erhalten. Ich würde allen sowieso sagen müssen, dass ich schon bald diese Welt verließ. Dieser Gedanke machte mich unfassbar traurig, aber ich würde alles tun, um sie wenigstens hin und wieder zu besuchen. Ich wollte sie nicht verlieren. >Normalerweise bittet man den Vater um die Hand der Tochter, ich schätze aber, dass Traditionsbräuche dir sowieso egal sind. Meinen Segen habt ihr trotzdem.<
>Danke.< strahlte ich froh und umarmte auch meinen Vater.
Dieser seufzte. >Du bist viel zu schnell groß geworden.<

Jenaya

Zurück daheim zu sein, war wundervoll. Keine öffentlichen Plätze mehr. Keine Zelte. Keine harten Betten. Keine Kämpfe. Nur Frieden, wie schön. Lächelnd sah ich auf Cael herab, der tief und fest schlief. Wir gingen in unser Gemach zurück, das einst mein Zimmer gewesen war, doch nun gehörte es natürlich auch Kenai. Ich liebte es mit ihm zu leben. Es fühlte sich richtig an. Perfekt. >Wenn ihr möchtet, kümmere ich mich um meinen Enkel. Ihr könnt solange etwas zusammen unternehmen, ihr braucht bestimmt etwas Zeit füreinander. So ging es jedenfalls deinem Vater und mir, als wir deinen großen Bruder bekamen.< Mutter lächelte mich warm an. Obwohl Cael nur schlief, fühlte es sich komisch an ihn loszulassen. Aber in die Bibliothek konnte ich ihn schwer mitnehmen. >Na gut, für ein paar Stunden ist das in Ordnung.< willigte ich ein. Ich überreichte ihr meinen Sohn, dem es völlig egal war. Er schlief einfach weiter. Innerlich schmunzelte ich.
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21.03.2020, 14:12

Akela


Ein Ring. Bei meiner spontanen Aktion hatte ich jetzt nicht an den Ring gedacht. Und ich besaß nicht mal einen Ring. Ich wollte nur, dass wir in dieser Welt heirateten, in der wir uns getroffen hatten bevor Silia sie verlassen musste. Bis Morgen Nacht musste ich einen Ring auftreiben und es sollte nicht nur irgendein Ring werden. Nein, es musste was Besonderes sein, der Silia würdig war. Der unsere Verbindung symbolisierte. Aber wie zum Teufel fand ich einen solchen Ring? Fast nahm ich den Kuss nicht wahr, weil dieser Ring mich gerade sehr beschäftigte. Doch dann riss eine kindliche Stimme aus meine Gedanken und ich sah den Jungen unwillig an, weil er mich gerade beim Wichtiges gestört hatte. Dann zog ich ein Augenbraue hoch und wollte gerade was kommentieren, als auch noch der Vater von Silia erschien. "Ausnahmsweise hast du Recht", es stimmte, dass es mir egal war wie der Brauch war. Ich wollte Silia heiraten und ich werde sie heiraten. Aber es freute Silia trotzdem, dass er uns sein Segen gab und sie umarmte ihn stürmisch. Ich stand auf, weil es mir langsam blöd vorkam immer noch auf die Knien zu sein. Ich trat auf den Vater zu, musterte ihn mit eine unbewegte Miene und dann streckte ich die Hand aus: "Du magst ein Thyell sein, aber du bist nicht der Bastard, der die Schuld am Tod meiner Familie hatte. Man kann sich nicht aussuchen in welche Familie man aufwächst." Es war ein Art Friedensangebot, wir würden wahrscheinlich nie die besten Freunde werden, aber vielleicht fanden wir einen Weg miteinander klarzukommen. Wenigsten konnten wir das für Silia versuchen.

Kenai


Langsam schien alles wieder normal zu werden, denn es standen keine Zelte oder schwer bewaffnete Wachen. Der Krieg schien immer mehr in die Ferne zu rücken und die Menschen in Ocamma versuchte ihr Bestes zu tun, die letzten Spuren zu beseitigen. In unserem Gemach legte ich vorsichtig die Geschenke beiseite und Jenaya überreichte ihrer Mutter unser schlafender Sohn. Ihre Eltern und auch ihre Brüder unterstützten uns viel. Cael hielt uns alle zusammen und durch ihn entstand in der Familie eine neue Verbindung. Ich konnte Vergangenes in der Vergangenheit ruhen lassen und ihre Eltern als Familie akzeptieren. Wir machten alle Fehlern, doch wenn man versuchte das Richtige zu tun, sollte man Derjenige eine Chance geben. Ihre Eltern hatten keine böse Absichten gehabt, sie hatten nur ihre Tochter beschützen wollen, weil sie nicht wussten wie ich mich entwickeln würde, nachdem man meine Seele so geschändet hatte. "Ich danke euch, dass ihr mich in eurer Familie aufgenommen habt", sagte ich plötzlich zu den Beiden. Dann nahm ich Jenayas Hand und führte sie zum Bibliothek, denn sie wollte wieder lesen.


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22.03.2020, 13:37

Woooow, 100.000 mal wurde dieses RPG aufgerufen, wie cool ist das denn *_*

Silia

Im Moment war ich von Glück erfüllt. Meinem kleinen Bruder ging es bestens, mein Vater gab uns seinen Segen (wenn er das schon tat, dann Mutter sicherlich auch) und Akela reichte ihm freiwillig die Hand. Zum Zeichen des guten Willens. Diese Geste allein bedeutete mir wahnsinnig viel, das wusste er. Vater tat es auch, darum zögerte er nicht und ergriff die Hand seines ehemaligen Feindes. Sein Mundwinkel zuckte. >Ich sorge dafür, dass der Name Thyell reingewaschen wird. Kümmere du dich um das Wohl meiner Tochter.<
>Was das betrifft...< Ich zögerte und spürte mein Herz schwer werden. Es machte keinen Sinn das Offensichtliche weiter hinauszuzögern. Es musste ausgesprochen werden. >Schon sehr bald muss ich zurück nach Hause. Zurück in meine Welt. Meine Bestimmung hat sich erfüllt. Der Krieg ist vorbei.<
Zen packte mich an der Hand, seine Augen ganz groß. >Was? Du gehst? Das geht doch nicht! Deine Familie ist hier, ich verstehe das nicht. Sag, dass das nicht wahr ist!<
>Tut mir leid, Brüderchen...< murmelte ich mit belegter Stimme. Es brach mir das Herz, ihn jetzt so zu sehen. Als mein Blick auf meinen Vater fiel, sah ich ebenfalls Trauer in seinem Gesicht, doch er steckte es besser weg als Zen. Er trat auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. >Uns war das von Anfang an klar. Es tut weh, aber ich verstehe es. Gäbe es eine andere Möglichkeit für dich, hättest du sie längst gefunden. Davon bin ich überzeugt. Darum... pass gut auf dich auf und besuche uns so oft wie möglich.<
>Nein, das akzeptiere ich nicht. Silia bleibt hier. Wir besorgen ihr einfach eine neue Bestimmung, dann muss sie bleiben.< Obwohl nichts an der Situation lustig war, konnte ich mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Eine neue Bestimmung besorgen? Das klang einfach, war es jedoch nicht. Ich beugte mich vor und zog meinen kleinen Bruder in die Arme, drückte ihn ganz fest, bis er schmollend protestierte. Tränen glitzerten in seinen Augen. >Noch bin ich nicht weg, Zen. Bevor ich gehe, werde ich zu euch kommen. Versprochen.<
Zen wollte wieder protestierten, doch Vater legte ihm eine Hand auf den Kopf und zerzauste sein Haar. >Mach ihr den Abschied nicht noch schwerer. Du willst doch deine große Schwester nicht zum Weinen bringen, oder?< Diese Aussage verfehlte ihre Wirkung nicht. Die Widerworte blieben meinem Bruder im Halse stecken. Trotzdem schimmerte es in seinen Augen. >Wann ist es soweit?<
>Übermorgen.< antwortete ich meinem Vater, der schwer aufseufzte.
>Wenn Jadis heute Abend davon erfährt... ach herrje...< Er fuhr sich durchs Haar und zuckte mit einer Schulter. >Ich bringe es ihr schonend bei. Tu das, was du noch in dieser Welt tun willst und dann komm zu uns.< Er schaute zu Akela. >Und du darfst mit ihr mitgehen? Verstehe ich das richtig?<

Jenaya

Meine Augen leuchteten auf. Zu hören, dass Kenai sich in meiner Familie wohlfühlte, war schön. Damals war die Beziehung problematisch gewesen. Ich hatte befürchtet, dass sich das nicht ändern würde, aber niemand hatte das Kind kommen sehen, das uns alle zusammengeführt hatte. Wir alle zogen nun an einem Strang. Wir waren eine Familie.
Nur zu gern ließ ich mich von Kenai in die Bibliothek führen. Mein erster Gedanke war, dass Yun fehlte, denn er hätte mit mir nach einem passenden Buch gesucht, doch ihm zu Ehren begab ich mich sofort in die Märchenabteilung. Er hatte Märchen geliebt. >Hm... das sieht vielversprechend aus.< murmelte ich bereits in der Welt der Worte versunken, als ich an einem hübsch verzierten Einband zog. Das Buch war auch nicht so dick. Das reichte für ein paar Stunden. Ich lächelte Kenai an. >Machen wir es uns auf dem Sessel da hinten gemütlich. Da scheint die Sonne rein.< schlug ich vor.
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2 504

22.03.2020, 14:15

Woa, so viele Klicks *___* Zeitsprung auf dem nächsten Abend? ;)

Akela


Schon übermorgen also, dann war es gut mit meiner spontane Aktion morgen heiraten zu wollen. Mein Gefühl hatte mich nicht betrogen, dass die Zeit jetzt knapp gemessen war. Ich wusste, wie schwer der Abschied Silia fallen würde, immerhin liebte sie ihre Familie und eigentlich wollte sie nicht fortgehen. Die Götter oder Schöpfer, wie auch immer, konnten manchmal grausam sein. Besonders der Junge wollte das nicht akzeptieren, aber dann riss er sich doch zusammen. "Teilweise, ich bin auf Probe", antwortete ich dem Thyell knapp. Die helle Tage würden für mich lang werden. Ich sah Silia an: "Ich würde mal sagen, wir sollten gehen und die Hochzeit planen. Mir persönlich reicht nur ein Altar aus, aber ich schätze, du willst ein schönes Fest haben." Kurz zuckte mein Mundwinkel, denn ich erinnerte mich wie sie ausgelassen auf dem Hochzeitsfest ihrer Eltern getanzt hatte. Die Musik war ihre Leidenschaft.

Kenai


Wir machten uns auf dem Sessel gemütlich, Jenaya lag in meine Arme und ich konnte meine Nase in ihr duftendes Haar vergraben. Währenddessen begann sie ein Märchen vorzulesen und in diesem Moment wusste ich, dass ich angekommen war. An ihrer Seite war ich Zuhause und ich wollte nirgendwo woanders sein. Ein warmes Gefühl von Geborgenheit keimte in mir auf und ich dankte den höhere Mächte, dass sie mir Jenaya geschickt hatten. Sie war mein Stern und ihr Licht würde mir immer den Weg zeigen.


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22.03.2020, 15:33

...der nächste Abend...

Ardan

Ich würde nicht weinen. Ganz bestimmt nicht. Das war nicht die erste und nicht die letzte Vermählung, der ich beiwohnte. Als Nächstes stand die Hochzeit von Jenaya und Kenai auf dem Plan. Die beiden hatten lange genug gewartet. Silia und Akela hingegen würden uns morgen schon verlassen, deshalb hatten sie eilig eine sehr kleine Feier auf die Beine gestellt. Nichts Großes, nur die wichtigsten Leute waren eingeladen. Silias und Akelas Familie. Niemand anderes. Zugegeben, ich hatte mit einem viel größeren Fest gerechnet, aber unserer Tochter war das nicht so wichtig.
Zen schniefte bereits neben mir, denn er wusste, was der heutige Tag zu bedeuten hatte. Seine große Schwester würde uns für unbestimmte Zeit verlassen. Ich hatte schon mal vorgesorgt und ein paar Tücher mitgehen lassen, damit Zen und Jadis sich das Gesicht tupfen konnten. Denn ich... ich würde nicht weinen. Ich würde für meine Tochter bis zum Ende lächeln. Jedenfalls redete ich mir das ein, während ich das Brennen unterdrückte, weil Silia in ihrem Kleid wunderschön aussah. Etwas freizügiger wie es für sie üblich war, aber dennoch sehr passend. Wenn man so hübsch war wie sie, konnte man alles anziehen. >Ich kann immer noch nicht glauben, wie schnell du großgeworden bist. Jetzt heiratest du schon...< seufzte ich.
Silia schenkte uns ihr warmes Lächeln. >Das macht die Magie aus. Sie ist stets für Überraschungen gut.< Sie stand still, da ihre Mutter dabei war ihr das Haar zu kämmen. Ich rieb mir über die schmerzende Stelle an der Brust. Dort, wo das Herz schlug. Zu wissen, dass sie ging... für wie lange... puh, wirklich schwer. Trotzdem riss ich mich zusammen und trat vor sie, um ihr ein Geschenk zu machen. Von uns allen. >Das ist für dich, Sonnenschein.<
Ich zeigte ihr das weißgoldene Armband und legte es ihr ums Handgelenk an. Ein einziger Anhänger funkelte im Schein der letzten Sonnenstrahlen des Tages. In einer Glaskugel aus Eis pulsierte das feine Licht einer Drachenblüte in Miniatur. >Die Liebe deiner Familie für dich wird nie vergehen. Nur zur Erinnerung.< zwinkerte ich ihr zu.

Silia

Augenblicklich fingen meine Lippen zu beben an. Ich starrte auf das Armband, das nun mein Handgelenk zierte und hielt die Flut an Tränen zurück. Nicht jetzt, nicht hier. Erst einmal würde ich als stolze Braut heiraten. Akela wartete am Altar auf mich, das die anderen in kurzer Zeit vor Alitas Baum errichtet hatten. Ich hörte ihre Stimmen bis hierher, doch machte keine Anstalten ihren genauen Wortlaut zu erfassen. Dafür war ich viel zu abgelenkt von der Liebe meiner Familie. Meiner sterblichen, wunderbaren Familie.
Zen kam ebenfalls zu mir und umarmte mich ganz fest. Ihm war es egal, dass er dabei den Stoff des langen, weißen Rocks zerknitterte und mir war es ebenfalls egal. Ich brauchte das. Diese vertraute Nähe. Den Kloß in meinem Hals schluckte ich tapfer hinunter. >Danke. Danke für alles. Ihr bleibt immer in meinem Herzen.<
>Gut, dann... bevor wir alle in Tränen ausbrechen, sollten wir langsam gehen. Dein zukünftiger Gemahl wartet bereits sehnsüchtig auf dich.< Seine Mundwinkel zuckten. >Ich hoffe, er macht sich vor Nervosität in die Hose. Oder weinen... er sollte vor Glück weinen.<
Das brachte mich zum Lachen. Akela und weinen vor Glück? Hm, das wäre süß. Sehr süß sogar. Aber das musste nicht sein. Ich wollte einfach nur in seine Augen blicken und diesen tiefen Frieden fühlen, den er mir mit seiner bloßen Präsenz gab. >Obwohl ich weiß, dass alles perfekt sein wird, bin ich dennoch nervös. Ich frage mich, warum das so ist.<
>Das ist völlig normal. Was glaubst du, wie es mir am Tag unserer Hochzeit ging?< grinste Vater und zwinkerte Richtung Mama, die gleich fertig war. Nur die letzten Details fehlten.

Jenaya

>Gestern gab es ein Fest nur für dich, mein Schatz, und heute sind es andere wichtige Menschen, für die wir feiern.< lächelte ich Cael in meinen Armen an, der ruhig schlief. Nur seine Fäustchen zuckten kurz. Überraschenderweise hatte er heute Nacht durchgeschlafen, wobei ich vermutete, dass das an meiner Mutter lag. Bis spät in die Nacht hatte sie ihm Geschichten vorgelesen und sogar Kinderlieder gesungen, an die sogar ich mich noch erinnern konnte. Durch ihre und die Unterstützung meines Vaters sowie meiner Brüder hatten Kenai und ich viel Zeit miteinander verbracht. Ihm wieder nahe zu kommen, hatte sich unfassbar gut angefühlt und ich konnte seine Wärme nach wie vor spüren. Ich war erfüllt von Liebe. Umso mehr freute ich mich, dass Silia und Akela beschlossen hatten zu heiraten. Und dass wir dabei sein durften. Die einzige Schattenseite des Ganzen war allerdings, dass sie uns verlassen würden. Silia war nicht dazu bestimmt, ihr Leben in dieser Welt zu führen. Sie musste zurück in ihre Heimat reisen. Jetzt ergab es auch Sinn, warum Akela gestern am Baum gestanden und irgendwie gebetet hatte. Sicherlich war es nicht leicht gewesen, die Erlaubnis zum Eintritt in die andere Welt zu bekommen. Ich war froh, dass sie diese Hürde teilweise gemeistert hatten. Fortan sollte es nur bergauf für die beiden gehen.
Ich schaute Kenai an, der neben mir saß und stellte wie so oft fest, dass ich die glücklichste Frau auf Erden war. Mein Herz könnte nicht in besseren Händen sein. >Möchtest du zu Akela gehen? Vielleicht ist er nervös und will es nicht vor uns zeigen.< flüsterte ich ihm mit Blick auf seinen älteren Bruder zu. Nach außen hin wirkte er völlig gefasst, aber wie es in seinem Inneren aussah, konnte ich leider nicht ausmachen. In dieser Hinsicht war Silia offenbar die Einzige, die ihn problemlos lesen konnte.
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22.03.2020, 16:36

Jadis

Immer wieder kämmte ich sanft durch ihr weiches Haar und genoss die letzten wenige gemeinsame Augenblicke mit meiner Tochter. Als ich gestern erschöpft nach Hause kam, hatte Ardan mir zuerst die freudige Neuigkeit erzählt, dass sie heute Abend den Piraten heiraten würde. Dann erfuhr ich, dass Silia gleichzeitig auch uns verlassen würde und in ihrem Reich zurückkehren musste. Ich hatte die ganze halbe Nacht in die Arme meines Gemahls geweint bis ich vor lauter Erschöpfung eingeschlafen war. Es zerriss mein Herz meine Tochter gehen lassen zu müssen und nicht zu wissen, wann wir sie wiedersehen würden. Doch heute wollte ich nicht an den schweren Abschied denken müssen, denn heute war ein besonderer Tag für Silia. War es nicht erst ein halbes Jahr her als wir ihr Ei fanden? Und jetzt war sie zu eine wunderschöne, junge Frau herangewachsen, die in wenige Kürze heiraten würde. Meine Augen begannen verdächtigt zu brennen und begann das wunderschöne Haar zu frisieren, während Ardan ihr ein Geschenk von uns gab. Das Geschenk sollte ihr zeigen, dass wir sie immer sie lieben würden und auf sie warteten. „Fertig“, räusperte ich mich und legte den Kamm beiseite. Ich erhob mich und stellte erneuert fest wie wunderschön meine Tochter war. Das Brennen in meine Augen wurde stärker und ich musste ein gerührtes Schniefen unterdrücken. Sanft umarmte ich und küsste auf ihr Stirn: „Ich bin so unglaublich stolz auf dich und danke dir vom Herzen, dass du mich als deine Mutter auserwählt hast. Du wirst immer bei uns willkommen sein.“ Dann streichelte ich liebevoll ihre Wange: „Es ist vollkommen normal nervös zu sein, das war ich auch.“ Ich lächelte zu Ardan, der mir zu zwinkerte. Wir Beide waren damals sehr aufgeregt gewesen und ich war mir genauso sicher, dass es dem Piraten ebenfalls erging. Vermutlich würde er es jedoch nicht zeigen, aber es würde ihm nicht schaden Gefühle offen zu zeigen. „Dann führe deine Tochter zum Altar“, forderte ich Ardan auf und griff nach Zens Hand. Auch er war sehr traurig, dass Silia bald gehen musste und sanft drückte ich seine Hand. Heute wollten wir alle fröhlich sein, denn sie würde heiraten und das war was ganz Schönes.

Kenai

Heute waren wir wieder bei dem Baum, denn mein großer Bruder wollte Silia heiraten. Es hatte mich nicht überrascht, dass die Beide plötzlich heiraten wollten. Wenn ein Reavstone liebte, dann tat er das mit ganzen Herzen. Da gab es keine Zweifeln. Jedoch hatte ich auch erfahren, dass er bald mit Silia weggehen würde. Am Anfang würde er tagsüber noch in unsere Welt sein, aber sobald er die Prüfung überstanden hatte, würde er ganz ins Reich von Silia ziehen. Ich hatte ihm das Versprechen abgenommen, dass er uns besuchen wird. Er war mein Bruder, er gehörte zu Familie und deswegen durfte er nicht ganz verschwinden. Mittlerweile war die Sonne untergegangen und direkt über ihn strahlte der volle Mond hell, sodass er von seinem Licht eingehüllt wurde. Sie wollten nachts draußen heirateten und damit man etwas sah wurden flackernde Fackeln aufgestellt. Sie führten bis zu dem kleinen Zelt, in der sich die Braut befand. Zudem funkelten in der Luft überall bunte Lichtkugeln, die von der Magie erschaffen wurde. Es roch überall süßlich nach den Blumen und irgendwo sang ein Nachtvogel ein Lied. Ich nickte und ging zu Akela, der ganz ruhig stand.

Akela

Wieder stand ich vor dem Baum und diesmal aus einem anderen Grund. Gleich würde die Vermählung stattfinden und hinter mir stand bereits ein Altar, der schnell errichtet wurde. Es würde ein kleines Fest werden, denn in große Gesellschaft fühlte ich mich nie wohl. Es waren jetzt schon viele Menschen anwesend. Sogar die übriggebliebene Leute meiner Mannschaft. Ich konnte den Mond deutlich spüren und ich hatte das Gefühl, dass er heute besonders hell für uns schien. Die Mondgöttin Luna schaute bestimmt gerade zu. Meine Augen waren die ganze Zeit auf das Zelt geheftet, wo drinnen sich meine Braut befand. Braut. Ein eigenartiges Kribbeln machte sich in meinem Magen breit und plötzlich fühlten sich meine Hände schwitzig an. Von außen ihn zeigte ich jedoch keine einzige Gefühlsregung. Kenai kam zu mir und stellte sich neben mir: „Bist du aufgeregt?“ „Nein, warum sollte ich?“, antwortete ich und dabei stellte ich fest, dass meine Stimme. „Weil gleich etwas Besonderes passieren wird und da darf man aufgeregt sein“, meinte mein kleiner Bruder: „Als ich mich verlobt habe, hatte ich mich ganz kribbelig gefühlt und meine Hände hatten geschwitzt, aber ich war der glücklichste Mann auf der Welt.“ Vielleicht war ich doch aufgeregt. Ein klein bisschen. „Ich freue mich, dass du deine Liebe gefunden hast“, legte er eine Hand auf meiner Schulter. „Hm“, brachte ich nur hervor, damit meine Stimme mich nicht wieder verriet. Wann kam endlich Silia? Ich hielt diese komische Spannung in meinem Körper nicht aus. Mir wurde schon davon schwindelig. Bei den sieben Meere, seit wann neigte ich zur Nervosität?


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22.03.2020, 17:34

Ardan

Jadis hatte sich noch ganz gut im Griff, auch wenn ich Tränen in ihren Augen schimmern sah. Die gestrige Nacht war sehr anstrengend gewesen. Für uns beide. Wer hätte gedacht, dass es so schwer war, das eigene Kind loszulassen? Ganz besonders, wenn man die Tochter einem anderen Mann überlassen musste. Natürlich missfiel mir das ein wenig, aber das gehörte wohl zum Vatersein dazu. Ich wollte meinen Sonnenschein nicht hergeben.
Nichtsdestotrotz hob ich meinen Arm an, damit sie sich unterhaken konnte. Sie nahm einen tiefen Atemzug. In ihren Augen funkelte die Sonne. >Bis vor ein paar Wochen hätte ich an ein glückliches Ende wie dieses nicht geglaubt. Jedenfalls nicht für mich.<
>Darum hast du es dir erst recht verdient. Genieße jeden Moment, Silia. Auch die schweren Zeiten.< gab ich ihr noch meinen Rat mit auf den Weg, während wir gemeinsam das Zelt verließen, in dem wir sie für die Hochzeit hergerichtet hatten. Sie setzte ein strahlendes Lächeln auf und ich spürte, wie ihr Griff um meinen Unterarm fester wurde. Sie war nervös und glücklich zugleich. Diese Aufregung würde verfliegen, sobald sie Akela gegenüberstand. So war es mir mit Jadis ergangen. Sie hatte mir in all dem Trubel Ruhe geschenkt. Schmunzelnd schritten wir voran und ich ließ meinen Blick über die Gäste schweifen. Jadis, Zen, Jenaya mit Cael, Kenai, ein paar Kollegen von Akela und Envar waren anwesend. Ein kleiner Kreis. Die perfekte Feier für die beiden.

Silia

Meine Mutter fast weinen zu sehen, rührte mich zu Tränen, die ich jedoch mit aller Gewalt zurückhielt. Dafür gab es ein Später. Im Jetzt war die Vermählung das Wichtigste. Vor dem Altar saßen bereits die Gäste und drehten ihre Köpfe in unsere Richtung, als mein Vater mich aus dem Zelt führte. Er gab mir Halt, weil ich nervöser war als erwartet. Ich traute mich nicht zu Akela zu sehen. Sehr wahrscheinlich würde ich dann stolpern, dabei trug ich nicht einmal Schuhe. Die weißen Bänder um meine Füße dienten nur als Schmuck. Der Rest meiner Aufmachung war sehr luftig und bot viel Freiraum. Genauso mochte ich das. Frei und ungezwungen sein. So hatte mich auch Akela kennengelernt. Mein zukünftiger Ehemann. Selbst wenn solche Bräuche für Animagi ungewöhnlich waren, wollte ich auf die sterbliche Weise vermählt werden. Mir gefiel diese Tradition, dass der Vater die Tochter zum Altar führte und er sie ihrem Mann überreichte. Als Zeichen, dass sie nun bereit für den nächsten Schritt war. Das war ich auch. Mit Leib und Seele.
Irgendjemand schniefte, als wir die Gästereihen passierten und dann traute ich mich doch zu Akela zu sehen. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Da stand er. Groß, aufrecht, mit seinem unwiderstehlichen Wesen und der mondsilbernen Aura, die ihn umgab. Ich spürte, wie sehr viel Wärme in mir ausbrach und meinen gesamten Körper erfüllte. Akela und ich würden heiraten. Nach all der Zeit bekam ich endlich mein glückliches Ende.



Jenaya

Obwohl ich mir fest vorgenommen hatte nicht zu weinen, tat ich es doch. Seit meiner Schwangerschaft war ich noch näher am Wasser gebaut und weinte bei jeder Gelegenheit, die sich mir bot. Hoffentlich ging ich damit nicht irgendwann Kenai auf die Nerven. Aber konnte man mir verübeln, dass ich auf einer Hochzeit schniefte? Wohl kaum. Gerade für solche Momente durfte man Tränen der Freude vergießen.
Cael regte sich nicht in meinen Armen, sondern schlief unbeeindruckt von dem Ganzen weiter. Wenn er alt genug war, würden wir ihm alles erzählen, was er verpasst hatte. Silia würde zwar fort sein, aber in unseren Geschichten lebte sie weiter. Dafür sorgten wir. Niemand sollte vergessen werden. Wir alle hatten für den Neuanfang gekämpft. >Reichst du mir bitte ein Tuch? Ich hab meines vergessen.< schniefte ich in Jadis' Richtung, die neben mir saß. Für sie musste es ein Wirrwarr an Gefühlen sein. Einerseits froh, weil ihre Tochter verheiratet wurde und andererseits, weil sie Abschied nehmen musste. Der Gedanke Cael in später Zukunft gehen zu lassen, löste bereits Magenschmerzen in mir aus. Daran sollte ich jetzt lieber nicht denken.
Schließlich erreichten Vater und Tochter den Altar. Er küsste sie auf die Wange, flüsterte ihr etwas ins Ohr und kam zu unserer Gruppe, um sich neben Zen zu setzen, der ebenfalls leise schniefte. Envar war derjenige, der das Brautpaar vermählen würde. Er hatte sich zuvor Informationen eingeholt, wie wir Menschen das üblicherweise taten und er schien in seiner Rolle regelrecht aufzublühen.
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2 508

22.03.2020, 18:21

Jadis


Zen und ich gingen vor, denn die Braut sollte gleich ihren Auftritt haben. Leise setzten wir uns zu Jenaya. Kenai stand bei seinem Bruder, um ihn wahrscheinlich eine seelische Stütze zu sein. Doch von außen hin wirkte der Bräutigam in seine schlichte schwarze Kleidung ruhig und nichts schien seine Aufregung zu verraten. Ich war gespannt wie lange er sich zusammenreißen würde, denn auch Ardan wurde auf unsere Hochzeit emotional. Dann kam meine Tochter und sie sah einfach wunderschön aus. Als Jenaya zu schniefen begann, traten mir ebenfalls die Tränen in die Augen und wortlos reichte ich ihr ein Taschentuch. Ich hatte jede Menge dabei, weil ich wusste, dass hier viele Tränen vergossen werden würden. Es erwärmte mein Herz wie stolz Ardan unsere Tochter zum Altar brachte und in seine Augen sah ich die aufwühlende Gefühle, die ich ebenfalls empfand. Es war nicht leicht sein Kind loszulassen, aber sie hatte Flügeln bekommen und war bereit zum Fliegen. Als ich zum Bräutigam schaute, wirkte er nicht mehr so gelassen wie am Anfang und in seinem Gesicht spiegelte sich viele Gefühle wider. Ein rührendes Lächeln schlich sich in meinem Gesicht, auch eine harte Schale konnte geknackt werden.

Akela


Kenai blieb neben mir stehen und irgendwo war ich erleichtert darüber, was ich niemals offen zugeben würde. Dann öffnete sich das Zelt und mein Herz blieb augenblicklich stehen. Meine Augen weiteten sich und ich konnte nur Silia anstarren. Sie war....sie war....mein Kopf war wie leer gefegt und ich konnte keine kleine Gedanken mehr fassen. In meinem kribbelnder Bauch sammelte sich Hitze, sie stieg in die Höhe, breitete sich in meinem Brustkorb aus und kroch schließlich in meine Wangen. Meine Kehle war staubtrocken und meine Beine fühlten sich seltsam weich an. "Atmen nicht vergessen", flüsterte Kenai leise und ich schnappte laut nach Luft, weil ich tatsächlich das Atmen vergessen hatte. Dann war Silia bei mir und ich konnte sie nur stumm anstarren. Sie sah wie eine Erscheinung aus einem Traum aus und doch war alles hier echt. Ich öffnete den Mund und dann schloss ich ihn wieder, ich war wie ein Fisch auf dem trockenes Land. Diese Frau würde jetzt meine Gemahlin werden und sie hatte ausgerechnet mich auserwählt. Ich war vom Glück gesegnet wurde, denn das hier konnte man nur von Glück nennen. Sie war so schön, ich wollte sie in meine Arme reißen, sie leidenschaftlich küssen. Ich stand völlig daneben, dass ich beinahe verpasste Envar zuzuhören, der uns trauen wollte.


2 509

22.03.2020, 18:49

Silia

Als sich unsere Blicke trafen, wusste ich, dass er seine Lässigkeit ablegen würde. Ich sah, wie das Licht in ihm heller aufflackerte, wie sein Herzenslicht an Intensität gewann. Dass ich der Grund für seine Freude war, machte mich ganz emotional. Ich blinzelte mehrmals und griff nach seinen Händen, weil ich ihn unbedingt berühren wollte. Mit seinem nachtblauen Haar, dem schwarzen Anzug und diesen funkelnden Augen sah er unglaublich attraktiv aus. Er hatte sich ebenfalls ziemlich in Schale für mich geworfen. Mein dunkler Pirat, mein Schattenkrieger... mein Gemahl.
Envar räusperte sich. >Der menschliche Brauch besagt, dass man sehr viel reden muss, aber seien wir mal ehrlich, das ist hier nicht nötig. Die beiden sind füreinander bestimmt, das Schicksal hat sie zusammengeführt.<
Er lächelte uns beide an und sah schließlich Akela auffordernd an. >Es wird Zeit für die Ringe. Und für dein Gelübde, falls ihr so etwas vorbereitet habt.<
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2 510

22.03.2020, 19:08

Akela


Sie griff nach meine Hände. Nach meine verschwitzte Hände. Hoffentlich waren sie nicht zu feucht, seit wann konnten überhaupt meine Hände schwitzen? Sie hatten noch nie geschwitzt. Und warum zum Teufel machte ich mir jetzt darüber Gedanken? "Es wird Zeit für die Ringe...." Ringe...RINGE. Ich riss mich aus dem Trance und wühlte in meiner rechte Tasche. Verdammt, wo war er? Jetzt bloß nicht in Panik verfallen und plötzlich fiel es mir ein, dass ich ihn in der linke Tasche aufbewahrt hatte. Ich spürte wie ein nervös Lachen meine Kehle verlassen wollte. So durcheinander wie heute war ich noch nie und das lag allein an Silia. In ihrem atemberaubendes Kleid. Irgendwann wurde ihre Schönheit mich erbblinden, wenn sie weiter jeden Tag mehr strahlte. Ich wollte sie küssen. So sehr. Alles in mir verlangte nach ihr Tief atmete ich ein und versuchte mich zu konzentrieren. Vorsichtig nahm ich ihre weiche Hand und schob einen Ring über den Finger. Ich hatte die halbe Nacht über einen würdigen Ring nachgedacht und als endlich mir der Einfall kam, verbrachte ich die restliche Nacht damit den Ring zu erschaffen. Alleine hatte ich natürlich es nicht gemacht, ich war kein Schmied. Aber auf meiner Insel gab es einen Schmied und Magie. Der Ring besaß aus zwei Stränge, die miteinander verflochten war. Der eine Strang war schwarz, was mich darstellen sollte und der Andere golden, was sie sein sollte. Diese Form sollte symbolisch unsere Verbindung zeigen. Auf dem Ring funkelte ein weißer, kleiner Stein. Genauer gesagt ein Diamant. Er mochte schlicht sein, aber in meine Augen passte er perfekt zu Silia. Zu unsere Liebe. Der Diamant stand für das Licht und Leben, für Ewigkeit und Aufrichtigkeit. Er war unbezwingbar, weil er der härteste Stein war und seine Kraft, aber auch die Schönheit machte ihn zu König aller Edelsteine. Jetzt musste ich nur noch das Gelübde aufsagen. Ich öffnete mein Mund und es kam kein Wort heraus. Verflucht. Mein Kopf war immer noch leer. Ich wusste nicht mehr, was ich Silia sagen wollte. Ich räusperte mich verlegen und dann endlich fiel mir die Worte wieder ein: "Silia, dir gehört mein Leben, mein Herz und meine Seele. Dein Licht hat mich aus der Dunkelheit geführt und seitdem gehöre ich dir. Ich werde jeden Tag mein Bestes geben dir einen Lächeln in deinem Gesicht zu zaubern, denn wenn du mich anlächelst geht für mich die Sonne auf. Ich liebe dich." Warum brannten meine Augen jetzt? Dieser Gefühlschaos machte mich noch fertig.


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22.03.2020, 19:26

Silia

Ihm war die Aufregung anzusehen. Selbst seine Hände waren seltsam feucht. Seit wann schwitzten seine Hände? Innerlich schmolz ich dahin, weil all das einen solchen Effekt auf ihn hatte. Dieser Mann besaß ein Herz, ein gutes Herz. Er würde lernen, es mehr und mehr für andere zu öffnen. Mit der Zeit würden wir auch das meistern. Zusammen. Uns stand eine gemeinsame Zukunft bevor und ich freute mich wie ein kleines Kind darauf. Ich freute mich auf alles, was wir erleben würden. Jede Höhe, jede Tiefe.
Ergriffen von dem Moment, seinem Ring für mich und seinen liebevollen Worten lösten sich doch ein paar Tränen aus meinen Augenwinkeln. Am Anfang war es ihm sehr schwergefallen, sich mit Worten auszudrücken und nun reichten ein paar Sätze aus, um mich festzuhalten, dass ich nie wieder gehen wollte. Frei und ungezwungen, ja, das liebte ich, aber noch mehr liebte ich es an seiner Seite zu sein. Noch einmal sah ich den wunderschönen Ring an, der nicht besser zu uns passen könnte und wieder zurück zu meinem Gemahl, dessen Augen verdächtig schimmerten. War er also doch den Tränen nahe... dafür liebte ich ihn gleich noch mehr. Es kostete mich große Mühe, ihn nicht gleich zu packen, zu küssen und mich an seine Brust zu werfen. So stark war der Drang.
Ich räusperte mich. >Akela... Reavstone. Ich, ich bin sehr dankbar dafür, dass ich dich kennenlernen durfte. Trotz unseres holprigen Beginns bereue ich keine Sekunde, in der mein Herz sich nach dir sehnte, denn es hat dich gesehen. Dich wirklich gesehen. Und in dem Moment, als du mir dein Licht gezeigt hast, war es endgültig um mich geschehen. Du hast mich wieder hoffen lassen, dass ich doch nicht nur eine einsame Heldin bin. Du bist mein Glück zur wahren Liebe und ich gedenke dich bis in alle Ewigkeit zu lieben.< Meine Stimme zitterte leicht gegen Ende, darum holte ich leise Luft, um mich zu sammeln. Noch nicht weinen, noch nicht weinen...
Wieder vernahm ich ein Schniefen, doch diesmal war es sehr viel näher. Verwundert schaute ich meinen Bruder an, der die Lippen zusammenpresste und den Kopf in den Nacken legte. >Das war... das war so herzergreifend. Ich... ich brauche ein paar Sekunden.< Er atmete geräuschvoll ein, und wieder aus. Dann senkte er den Kopf wieder und sah uns mit feuchten Augen an. >Überspringen wir den langweiligen Teil und kommen wir gleich zur Sache. Dass ihr heiraten wollt, ist klarer als das Licht des Mondes. Küsst euch endlich! Tut es!<
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22.03.2020, 19:45

Akela


Ein warmer Schauder rann meinem Rücken hinab, als sie meinen Namen aussprach und gierig sog ich ihre Worte in mich auf, spürte wie mein Brustkorb immer sich mehr weitete. Ich war ihr Glück, sie würde mich bis in alle Ewigkeit lieben. Meine Mutter hatte damals doch Recht gehabt, dass ich Jemanden finden würde, der mich wirklich sah und mich aufrichtig lieben würde. Ich schluckte einen dicken Kloß hinunter und ein Schniefen zerstörte unseren magischen Moment. Ich blinzelte Envar an, es war das erste Mal, dass ich ihn heulen sah. Dann kam endlich der Teil, worauf ich schon die ganze Zeit gewartet hatte. Ich riss Silia in meine Arme und küsste sie voller Leidenschaft. Leise keuchte ich auf, als die Gefühle mich übermannten und sich in ein loderndes Feuer verwandelte. Sie war jetzt meine Gemahlin. Jetzt wusste Jeder, dass sie zu mir gehörte.

Jadis


Jetzt rollten die Tränen über meine Wangen, als die Beiden ihre Ringe tauschten und ihre Gelübde ablegten. Man sah deutlich wie emotional sie ergriffen waren und dieses Bild rührte mich zutiefst. Vor allem machte es mich glücklich wie überglücklich meine Tochter aussah. Sie hatte noch nie so schön ausgesehen, wie in diesem Moment. Solange sie an seine Seite war, würde es ihr gut gehen. Das spürte ich instinktiv und dieser Gedanke ließ den kommender Abschiedsschmerz lindern. Als Envar die Schlussworte sagte, riss Akela Silia in seine Arme und küsste sie auf eine Weise, die schon an Unanständigkeit grenzte. Im Hintergrund lachte Jemand und rief: "Aye, so macht man es, Kapitän." Das schien Akela wieder zurückzubringen und er löste mit einem glasigen Blick von seiner Gemahlin. Ich begann zu klatschen und auch die Anderen fielen mit ein. Es gab auch ein paar Jubelrufe und ich freute mich einfach für meine Tochter.

Kenai


Ich begann zu lächeln, als ich sah wie aufgeregt Akela doch war und wie glücklich er aussah. Dieses Mal versteckte er seine Gefühle nicht vor Anderen, sie waren ihm viel zu mächtig und zeigten uns jede Regung. So glücklich hatte ich ihn nie gesehen, da war kein Schatten mehr in seine Augen. Ich sah, dass er endlich seinen Frieden gefunden hatte und nach vorne schauen konnte. Ich sah, dass er leben wollte. Und das alles lag allein an Silia, sie hatte ihn gerettet. Und ihm die Liebe geschenkt, nach der er sich gesehen hatte. "Wir werden eine große Familie", stellte ich zufrieden fest.


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22.03.2020, 20:06

Ardan

Ach verdammt, das war's wohl mit dem Vorsatz. Schnell wischte ich mir die Feuchtigkeit aus den Augen, damit die anderen es nicht sahen und richtete mich auf, um ebenfalls Beifall zu klatschen. Zen stellte sich derweil auf den Stuhl und jubelte. Er freute sich mit seiner Schwester, die sich mit geröteten Wangen an uns wandte und breit grinste. Sie hielt ihre Hand mit dem Ring hoch und hüpfte aufgeregt auf der Stelle. Ihre Haut schimmerte leicht, als versuchte das Licht in ihr auszubrechen und in diesem Moment wurde mir bewusst, dass sie die richtige Wahl getroffen hatte. Als Vater wollte ich sie genauso sehen. Wie eine Sonne strahlend, überglücklich.
Envar klatschte in die Hände und rief feierlich. >Damit seid ihr offiziell Ehefrau und Ehemann. Möge das Licht euch weiterhin begleiten.<

Silia

Mir schlug das Herz bis zum Hals und es explodierte, als Akela mich im nächsten Moment packte und leidenschaftlich küsste. Jetzt schmolz ich erst recht dahin. Meine Knie wurden weich. Freudig wedelte ich mit dem Schwanz und verlor mich in unserem Kuss, als der Jubel und der Applaus an mein Gehör drangen, weshalb wir uns voneinander lösten. Akela hatte mich nur in wenigen Sekunden ganz atemlos gemacht. Ich freute mich jetzt schon auf unsere Hochzeitsnacht. Unsere erste gemeinsame Nacht als vermähltes Paar.
Die Anwesenden standen auf und gratulierten uns lautstark. Es fühlte sich toll an, wie sehr sie sich für uns freuten und dass sie mit uns feierten. >Und da ein Fest ohne Musik kein richtiges Fest ist, habe ich etwas für euch organisiert.< meldete sich Envar zu Wort, als er mit dem Finger schnipste und es über unseren Köpfen im Blätterwerk des Baumes raschelte. Kurz darauf ertönten feierliche Klänge. Eine Komposition aus Flöten, Handtrommeln und Tamburinen. Keine Ahnung, wie er das hingekriegt hatte, aber ich kam sofort in Feierstimmung.
>Möchtest du gleich mit mir tanzen, mein Gemahl?< grinste ich Akela an.

Jenaya

Dank des Tuchs konnte ich den Wasserfall an Tränen aufhalten, jedoch machten es mir die beiden nicht leicht. Ihre Worte, sie waren schlichtweg ergreifend. Einfach wunderschön. Schniefend stand ich auf und drückte Cael enger an meine Brust, damit ihn die Lautstärke der Leute nicht erschreckte. Er zuckte kurz im Schlaf, aber wach wurde er nicht. Stattdessen zeigte er weiterhin sein süßes, entspanntes Gesicht und kümmerte sich nicht um den Rest.
Ich lächelte und beobachtete das rege Treiben auf der offenen Fläche, als plötzlich Musik ertönte. Envar hatte scheinbar seine magischen Kontakte engagiert, denn ich sah niemanden, der Instrumente spielte. Es handelte sich um stimmungsvolle, zum Tanzen anregende Musik. Hätte ich Cael nicht auf dem Arm, würde ich sofort lostanzen, aber das war schon in Ordnung. In Gedanken feierte ich mit den Tanzenden.
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22.03.2020, 20:18

Jadis


Begeistert sprang ich auf meine Füße und klatschte wie wild bis meine Hände anfingen zu glühen. Dann gesellte ich mich zu Ardan und küsste ihn sanft, meine Augen funkelten ihn liebevoll an: "Ich liebe es, wenn du deine weiche Seite zeigst." Mir war natürlich nicht entgangen wie gerührt er war, immerhin kannte ich mein Gemahl und wusste was in ihm vorging. Plötzlich hörte ich Musik und verwundert schaute ich nach oben. Es schien als wurde der Baum einen Konzert veranstalten, Envar hatte mit seiner Magie geschafft Musik zu machen. Das Brautpaar begann zuerst zu tanzen und auffordernd grinste ich mein Gemahl an. Diesen Spaß wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Akela


Unaufhörlich kreisten die Worte Sie ist jetzt meine Frau in meinem Kopf herum und berauscht sah ich zu den Anderen, die uns applaudierten. Dann erklang irgendwo aus dem Baum Musik und ich wusste schon, was Silia gleich wollte, ehe sie die Frage stellte. Sie mochte es zu tanzen und an diesem besonderen Tag wollte ich ihr diesen Gefallen tun. Ich legte meinen Arm um ihre Hüfte und die andere Hand hielt ihre Hand in die Luft. In den Mondlicht begann unsere Ringe zu glänzen. Mir gefiel dieser Anblick. Mir gefiel, dass wir jetzt verheiratet waren. Das fühlte sich einfach gut an. Ich begann mit ihr zum Takt der Musik zu tanzen und zog sie dabei eng meinem Körper. Mir egal ob das gegen irgendwelche Tanzregeln verstoßen sollte. Ich wollte sie nah bei mir haben, mich in ihre leuchtende Augen verlieren und ihren verführerischen Duft tief einatmen.

Kenai


Nach dem Applaus kam die Musik und als das frische Brautpaar anfing zu tanzen, begannen auch die Anderen zu tanzen. Ich ging zu Jenaya und Cael. In ihrem Blick sah ich, dass sie gerne tanzen wollte. "Wenn du es möchtest, kann ich Cael halten und du kannst dann tanzen", schlug ich ihr vor. Ich wollte, dass sie auch Freude hatte und da es mich nicht störe zu tanzen, konnte ich mich solange um Cael kümmern. Kurz schaute ich zu meinem Bruder hinüber: "So war er in meine Erinnerungen gewesen. Er hat sein Selbst wiedergefunden, wie ich mein Selbst wiedergefunden habe. Und jetzt haben wir beide unsere Liebe gefunden. Unsere Eltern sind bestimmt glücklich und stolz darüber."


2 515

22.03.2020, 20:44

Ardan

Natürlich war Jadis nicht entgangen, dass ich schwach geworden war. Sie kannte mich eben und bei ihr konnte ich sowieso die Hüllen fallen lassen. Wortwörtlich. Nur zu gern ging ich mit ihr auf die provisorische Tanzfläche, wohin uns auch Zen folgte. Auch ihn hatte das Tanzfieber gepackt.
Kurz schaute ich zu Silia hinüber und lächelte stolz. >Sie ist wunderschön. Sieh dir an, wie sehr sie sich freut.< Was wollten wir schon mehr? Sie hatte das bekommen, was sie sich innig gewünscht hatte. So wie ich meine zweite Chance mit Jadis erhalten hatte. Bis heute dankte ich den höheren Mächten dafür. Wieder kam mir dieser eine Gedanke und in einer drehenden Bewegung zog ich Jadis näher zu mir, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. >Wie wäre es, wenn wir unsere Familie vergrößern? Von Silia müssen wir uns leider verabschieden, daher schlage ich vor, wir sorgen für mehr Nachwuchs.<

Silia

Mittlerweile kannte mich Akela gut genug, dass er kommentarlos einwilligte. Seine Hände auf mir zu spüren, ließ mich erschaudern und setzte eine unbändige Wärme in mir frei. Es war wirklich ein Wunder, dass ich nicht wie eine Leuchtfackel brannte. So gut fühlte ich mich gerade. Ich schenkte Akela meine volle Aufmerksamkeit und verlor mich in seinen schönen Augen, in denen unendliche Liebe zu entdecken war. Dieser Mann... er brachte mich völlig um den Verstand. Erst recht, als er mich näher zu sich zog und er mir dadurch wieder den Atem raubte. Hitze kroch in meine Wangen. Ich bedachte ihn mit einem koketten Augenaufschlag. >Du lässt dir wirklich nie eine Gelegenheit entgehen, mich gierig zu betatschen. Was habe ich doch für einen unersättlichen Mann.< merkte ich tadelnd ab, auch wenn er ganz genau wusste, wie sehr mir das gefiel. Mir fiel es ebenso schwer, die Finger von ihm zu lassen, wenn wir uns erst einmal so nahe waren.

Jenaya

>Bring mich jetzt nicht nochmal zum Weinen.< schmollte ich, weil er wieder so schöne Dinge sagte. Er hatte nämlich recht. Beide Brüder hatten die Schatten der Vergangenheit hinter sich gelassen und folgten stattdessem dem Licht. Dass Kenai mich für sein Licht hielt, erwärmte mir das Herz, aber seine aufmerksame Seite hatte mich immer schon sehr berührt. Er wusste, wie gern ich tanzte, darum machte er mir das nette Angebot. >Ohne dich möchte ich nicht tanzen, es ist schon in Ordnung. Wenn wir heiraten, wird es allerdings anders laufen. Dann tanzen wir sehr, sehr lange, bis mir die Füße wehtun.< verlangte ich lächelnd.
Ich stellte mich dicht neben ihn, sodass sich unsere Arme berührten und schloss für einen kurzen Moment die Augen. >Manchmal fühlt sich unsere Wirklichkeit wie ein Traum an. Es ist befreiend, wenn man seinen Traum lebt.<
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2 516

22.03.2020, 21:01

Gehe offline, gute Nacht :)

Jadis

Kurz schaute ich ebenfalls zu Silia und nickte zustimmend, sie war am Abend die schönste Frau und wir konnten sie stolz unsere Tochter nennen. Dann sah ich lächelnd, wie Zen sich beim Tanzen austobte und am Liebsten würde ich in seine Wange kneifen, weil er gerade zuckersüß aussah. In eine geschmeidige Drehung zog Ardan mich näher an sich und mein Herz begann schneller zu schlagen. Es reagierte jedes Mal so, wenn unsere Körper sich nähern und dann sehnte sich mein Körper nach noch mehr Nähe. Seine Worte ließ mein Herz stolpern und Röte kroch auf meine Augen, während meine Augen feucht anfingen zu glänzen: "Das wäre wundervoll." Wie ich wünschte er sich auch eine große Familie und mein Gesicht bekam einen verträumten Ausdruck, als ich an unsere zukünftige Kinder dachte. Zen würde sich bestimmt auch freuen noch mehr Geschwister zu bekommen und Silia ebenfalls, denn sie blieb immer ein Teil unserer Familie, auch wenn sie woanders leben würde.

Akela

Ich hatte ihre ganze Aufmerksamkeit und badete mich dadrinnen. Ich mochte es, wie sie mich ansah, als wäre ich ihre Welt. Meine Mundwinkeln verzogen sich zu einem breiten Grinsen und unauffällig strich ich über ihrem wohlgeformten Hinterteil, während ich in ihrem Ohr raunte: "Wir wissen Beide, dass du genauso unersättlich bist, meine Gemahlin. Oder muss ich dich an gestrigen Morgen erinnern, wie wir im Bett herumgewälzt haben?" Mein Hand rutschte weiter nach oben bis ich die nackte Haut ihres Rücken spürte: "Außerdem schreit dieses Kleid geradezu, dass du von mir erobert werden willst." Mein Blick wurde wieder lodernd und Hitze floss schwer durch meine Adern. Ich begehrte sie. Ich senkte mein Gesicht und küsste sie innig. Dann löste ich mich von ihr atemlos, bevor ich was Unanständiges tat und hier waren Kinder anwesend. Ein bisschen Zurückhaltung schien ich doch zu besitzen.

Kenai

Durch die Schwangerschaft war Jenaya noch gefühliger geworden und ich liebte sie dadurch umso mehr, weil ihr großes Herz so schön war. Ich legte einen Arm um ihre Schulter und schaute auf unseren schlafender Sohn herab. Leider hatte er die Hochzeit seines Onkels verpasst, aber er war wenigsten da gewesen. Eines Tages würden wir ihm von der Hochzeit erzählen. Ich würde viele Schattenspiele machen, denn wir hatten einiges erlebt, dass es viele Geschichten gab. "Wenn wir heiraten, tanzen wir ganz viel", versprach ich es ihr und mein Herz begann freudig zu schlagen. Bald würden wir auch heiraten. "Ja", flüsterte ich. Unser Traum war wahr geworden.


2 517

22.03.2020, 22:08

Gute Nacht :*

Ardan

Ich traf ins Schwarze. Wenn jemand meine Frau kannte, dann war ich es. Wir hatten das Thema schon mal kurz angeschnitten und nicht weiter vertieft, aber dieser Gedanke, dieser Wunsch hatte uns verfolgt - bis heute. Nun wollten wir erst recht unsere Familie vergrößern und wenn das hieß, dass ich mit meiner Frau viel Zeit im Bett verbringen musste, dann tat ich das auch. Was für ein großes Opfer ich doch brachte, dachte ich mit einem leichten Schmunzeln.
Glücklich über den Lauf der Dinge tanzte ich weiter mit Jadis, bis Zen dazu kam und wir alle gemeinsam tanzten. Er hatte großen Spaß, war ständig am Lachen und machte seltsame Bewegungen, die auch mich zum Lachen brachten. Mit diesem Kind hatte ich den ersten richtigen Schritt in ein besseres Leben gemacht. Ich war wirklich froh darüber, damals in diese Höhle gegangen zu sein und Zen mit mir genommen zu haben. Eine meiner besten Entscheidungen.

Silia

Die Erinnerung an gestern Morgen war dermaßen lebhaft, dass ich Gänsehaut bekam. Natürlich erinnerte ich mich daran, wie könnte ich das vergessen? Immer, wenn Akela und ich miteinander schliefen, hörte die Welt auf zu existieren. Dann gab es nur uns beide. Wie in diesem Moment, als seine Hand meine entblößte Haut am Rücken berührte. Ein starkes Prickeln setzte ein. Die Wärme in mir wandelte sich in Hitze um und seine Worte ließen mein Herz höherschlagen.
Bevor ich etwas Freches erwidern konnte, raubte er mir mit seinen Lippen den Atem, dass mir die Worte im Halse steckenblieben. Ich erschauderte. Tatsächlich hatte er mich durchschaut. Dieses Kleid war nicht nur praktisch für mich, sondern auch für ihn. Er brauchte nur an der roten Schleife vorne an meiner Brust zu ziehen, schon war ich obenrum nackt. Dasselbe galt für den Rock. Einmal dran ziehen und mehr gab es nicht zu tun. Ich war bereit für ihn. Was ihn betraf, würde ich ihm einfach die Klamotten vom Leib reißen. Wäre nicht das erste Mal,...
>Ich störe euch ungern bei eurem Vorspiel, aber als Bruder der Braut gebührt mir die Ehre, ebenfalls mit Silia zu tanzen.< meldete sich plötzlich Envar zu Wort, dem ich einen amüsierten Blick zuwarf. >Aha, so ist das also. Na dann...< Ich löste mich lächelnd von Akela und biss mir kurz in die Unterlippe. >Vielleicht nutzt du die Pause, um dich etwas abzukühlen, Liebster.<

Jenaya

Wie verträumt beobachteten wir zusammen die Feier, unterhielten uns mit den Leuten, die sich kurz eine Pause gönnten, ehe sie wieder das Tanzbein schwangen und den Spaß ihres Lebens hatten. Cael wachte nur ein einziges Mal auf und das nur, weil er Hunger hatte. Es war ziemlich praktisch einen Busen zu haben, der Milch gab, da sparte man sich unnötigen Ballast. Man trug die wichtigsten Dinge bereits mit sich herum. Vielleicht konnte ich mir doch in Zukunft vorstellen, mehr Kinder zu bekommen, aber im Moment reichte mir Cael. Ich wollte mich daran gewöhnen, Mutter eines Kindes zu sein und wenn ich erst ein Gefühl dafür bekam, würde ich bereit für ein zweites oder mehr sein. Kenai kam aus einer großen Familie, so wie ich, und ich wollte ehrlich gesagt nicht, dass Cael als Einzelkind aufwuchs. Geschwister waren wichtig, selbst wenn sie manchmal nervten. Ob Silia und Akela jemals Kinder haben würden? Jedenfalls wusste ich nichts darüber, ob Animagi mit Menschen Kinder zeugen konnten. Vielleicht wollten sie auch keine. Sie schienen sehr glücklich zu sein. Das reichte natürlich auch.
>Langsam werde ich müde.< murmelte ich Stunden später, während mein Kopf an Kenais Schulter lehnte.
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2 518

23.03.2020, 09:02

Kenai

Es wurde spät und Jenaya wurde auch müde, daher sagte ich: „Dann gehen wir heim. Ihr braucht den Schlaf.“ Wir gingen zum Brautpaar, das wieder zusammen tanzte und verabschiedeten uns von ihnen. Wir würden eine Weile Silia nicht mehr sehen, aber vielleicht irgendwann, wenn sie uns besuchen kam. Immerhin war sie jetzt auch Familie und die Tante von Cael. Ich umarmte mein Bruder länger als sonst und erinnerte ihn an seinem Versprechen. Er beugte sich noch über Cael und stupste vorsichtig seine Nase an ohne ihn zu wecken: „Bis bald, Kleiner.“ Ich wusste, dass er unseren Sohn mögen würde, auch wenn er was Anderes über die Kinder behauptet hatte. Nach dem Abschied kehrten wir mit den Teleportationsstein nach Hause, wo wir unseren Sohn in seinem kleinen Bett hinlegten und schließlich legten wir uns selbst in unserem Bett hin. Fest zog ich Jenaya an meinem Brustkorb und vergrub meine Nase in ihr Haar. „Wieder haben wir eine schöne Erinnerung gesammelt und eine Geschichte für Cael“, murmelte ich zutiefst zufrieden und schloss meine Augen. Auch ich war müde geworden.

Jadis

Es war eine schöne Hochzeit und jeder schien in diesem Moment glücklich zu sein. Wir brauchten noch mehr von solche Momente, denn sie helfen uns die schwere Zeit des Krieges zu verarbeiten. Solange solche Augenblicke existierten, konnte man immer Hoffnung schöpfen. Ausgelassen tanzte ich mit meine liebsten Männer bis mir die Füße wehtaten. Nach eine Weile begann Zen mehrmals zu gähnen und er versuchte seine Augen aufzuhalten. Es war weit nach Mitternacht und der Mond begann langsam Richtung Horizont zu wandern. Jenaya und Kenai waren schon lange fort, da der Kleine seinen Schlaf brauchte und die Mutter ebenfalls. Wir gingen zu Silia, die wieder mit ihrem Bräutigam tanzte. „Wir wollen uns verabschieden“, einen Moment zitterte mein Lächeln und mit schwerem Herzen umarmte ich fest meine Tochter. „Besuche uns so oft wie es möglich ist“, murmelte ich und küsste auf ihr Stirn: „Ich habe dich so sehr lieb.“ Ich würde sie jetzt loslassen, damit sie ihre Flügeln ausbreiten konnte und wandte mich an Akela: „Ich verlasse mich darauf, dass du dich gut um sie kümmerst.“ Stumm nickte er und seine Augen sagten mir alles, was ich wissen musste. Sie war bei ihm in sicheren Händen. Dennoch fiel mir der Abschied schwer, aber dieser neuer Lebensabschnitt gehörte im Leben dazu. Denn auch meine Eltern hatten sich von mir lösen müssen, als ich bereit war zu fliegen.

Akela

Während sie mit ihrem Bruder tanzte, stand ich ein wenig abseits und beobachtete die andere Gäste, die gekommen waren. Selbst meine Mannschaft war gekommen, obwohl sie das nicht gemusst hatten. Aber sie meinten ich wäre ihr Kapitän und eine solche Feier wollten sie auf gar keinen Fall verpassen. Wenn ich mit Silia fortging, wäre ich kein Kapitän mehr. Kein Pirat. Dieses Kapitel in meinem Leben würde ich abschließen. Ich hatte bereits Vorkehrungen geschlossen, Boyd würde auf die Insel aufpassen und Kenai konnte jederzeit mit seiner kleine Familie dorthin gehen, wenn er wollte. Und wenn er auch dort leben wollte, würde er dann mein Nachfolger sein. Aber ich wollte ihm das nicht aufzwingen, sondern ihm nur Möglichkeiten anbieten. Nach eine Weile bekam ich meine Braut zurück und merkte kaum wie die Zeit langsam verstrich. Jenaya und Kenai waren die Ersten, die sich verabschiedeten. Danach kamen meine Mannschaft, zum ersten Mal erlaubte ich ihnen auf meiner Schulter klopfen zu dürfen und ich schaffte es sogar mich für ihre Loyalität zu bedanken. Jetzt waren sie frei und konnten ihr Leben gestalten, wie sie es möchten. In der erste Zeit würden wir uns natürlich noch sehen, da ich tagsüber auf der Insel sein würde. Aber ich würde auf meinem Grundstück zurückgezogen bleiben. Mit Cerberus musste ich mich außerdem unterhalten, ich hatte ihn mehr oder weniger zu einem Mann erzogen. Außerdem war ich sein Alpha, weswegen für ihn die Trennung sehr schwierig sein würde. Wie dem auch sei, jetzt kamen die Eltern und der kleine Bruder von Silia, sie wollten sich auch verabschieden.


2 519

23.03.2020, 20:30

Ardan

Mit den richtigen Leuten machte auch die kleinste Feier den größten Spaß. Ich hatte mich schon lange nicht mehr dermaßen amüsiert und verlor jegliches Zeitgefühl. Erst als allgemeine Aufbruchstimmung war, realisierte ich, dass die Zeit gekommen war, um Abschied zu nehmen. Mir wäre nichts lieber, als Silia zu packen, mir über die Schulter zu werfen und davonzurennen. Da konnte Akela von mir aus die ganze Welt auf den Kopf stellen, er würde sie nicht finden. Doch das war mal wieder typisch von mir, dass ich sowas dachte.
Meine Tochter war glücklich, auch wenn ihre Augen nun in Tränen schwammen. Wie die ihrer Mutter. Jadis würde auch heute Nacht sehr viel weinen, so viel stand fest. Zen auch. Er versuchte tapfer zu bleiben, aber ich konnte seine Lippen verdächtig beben sehen.
Schniefend warf er sich an Silias Brust, die ihn ganz fest umarmte. Sie küsste ihn sanft auf den Kopf. >Du bist der liebste Bruder, der je existiert hat.<
>Das habe ich gehört!< rief Envar vom Baum aus, während er dafür sorgte, dass die magische Musik zu einem harmonischen Ende kam. Schade eigentlich, mir hatten die Klänge sehr gefallen. Vielleicht beim nächsten Fest, wer weiß... Envar würde auch fortgehen, nicht nur Silia. Ich ging kurz zu ihm, weil er auch einen ordentlichen Abschied verdient hatte. Im Krieg hatte er sehr viel für uns alle getan. Ohne ihn wären wir nicht so leicht über die Runden gekommen. >Danke, dass du da warst. Du gehörst auch zur Familie und bist stets willkommen.<
Kurz wirkte er von meinen Worten überrascht, doch dann setzte er ein breites Grinsen auf und tätschelte mir die Schulter. >Ihr Sterblichen seid wirklich nicht übel. Mit euch wird es nie langweilig.< Er deutete auf Silia und seinen Augen nahmen einen seltsamen Glanz an. >Danke, für alles.<
Ich nickte verständnisvoll, dann ging ich zurück zu meiner Tochter.

Silia

Jetzt war es außerordentlich schwer die Augen trocken zu halten. Die Worte meiner Mutter trafen mich direkt ins Herz. Ich wünschte, ich könnte ihr den Schmerz der Trennung nehmen, aber mir ging es ja auch nicht besser. Ein großer Teil von mir wäre gern geblieben, aber der andere, das ursprüngliche Wesen in mir verlangte nach seiner Heimat. So war es schon immer gewesen. Man konnte sich dem Ruf seiner Welt schwer widersetzen. Natürlich könnte die Situation dadurch erleichtert werden, wenn es möglich wäre, auch Menschen in meine Welt einzuladen, doch dies war leider nicht realisierbar. Die Sicherheit der dort lebenden Wesen stand an oberster Stelle. Das oberste und wichtigste Gesetz.
Schniefend löste ich mich von Zen, der mich ebenfalls nicht loslassen wollte und dann trat bereits Vater auf mich zu. Er weinte nicht, doch sein Herzenslicht täuschte über die äußere Fassade nicht hinweg. Es flackerte traurig. Mit deutlich mehr Tränen in die Augen ließ ich mich von ihm in seine Arme ziehen und dachte an all die schönen Momente zurück.
>Ohne dich hätte es mich auf dieser Welt nicht gegeben. Deine Magie hat mich erweckt. Danke, Papa.<
Er antwortete nicht gleich, denn er räusperte sich hörbar. >Nichts zu danken. Du hast mir dafür sehr viel zurückgegeben. Licht und Wärme.< Seine Umarmung wurde merklich fester. >Pass auf dich auf, Sonnenschein. Wir werden dich sehr vermissen.<Nun musste ich doch aufschluchzen. Es tat weh, sie hinter mir zu lassen.
>Sobald es möglich ist euch zu besuchen, werde ich es tun. Versprochen.< murmelte ich mit belegter Stimme. Die Umarmung hielt noch einige Sekunden lang an und dann lösten wir uns voneinander. Ich trat sogleich neben Akela und griff nach seiner Hand, um bei ihm Halt zu finden. Es war Zeit zu gehen. Mein Nacken kribbelte bereits, weil sich hinter uns Magie ansammelte. Vertraute Magie. Der Ruf meiner Heimat. Ein Portal war dabei sich zu öffnen. >Ich hab euch wahnsinnig lieb. Genießt den Frieden und denkt an mich, wenn die Sonne aufgeht. Ich vermisse euch jetzt schon.<
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23.03.2020, 20:58

Jadis


Als die Augen meiner Tochter feucht wurden, konnte ich auch das Brennen meiner Augen nicht mehr unterdrücken. Ich würde sie schrecklich vermissen und es würde sich immer fühlen ob ein kleiner Teil meines Herzens fehlte. Loslassen war so schwer. Ich blinzelte die Tränen weg und als Envar sich zu uns gesellte, umarmte ich auch ihn schniefend. Immerhin würde er auch gehen und er hatte viel für uns getan, wie Ardan es sagte. "Ja, danke. Es ist schön, dass wir auch dich kennenlernen durften", murmelte ich und stellte mich schließlich wieder neben Ardan, dabei legte ich die Arme um Zen. Seine Tränen zu sehen schmerzte mich noch mehr. Er würde seine Schwester sehr vermissen. "Wir werden immer an dich denken", antwortete ich ihr und hinter ihr öffnete sich ein Portal. Die Magie summte laut, schien nach ihnen zu rufen und dann waren sie plötzlich verschwunden. Der Schmerz übermannte mich und ein Schluchzen verließ meine Kehle. Ich drückte Zen fest an mich, denn auch er weinte. Eine Hand von mir tastete nach Ardan, denn ich wusste, dass ihm der Abschied ebenfalls mitnahm. Loslassen war die schwierigste Aufgabe, die man als Eltern hatte.

Akela


Die Luft roch nach Tränen und das war mir langsam zu viele Gefühle. Aber ich blieb im Hintergrund und wartete bis Silia bereit war zu gehen. Ihre Augen schimmerten feucht und ich spürte ein Ziehen in meinem Brustkorb. Sanft legte ich einen Arm um sie, als sie wieder neben mir stand und hinter uns sich ein Portal zu ihrer Welt öffnete. Leicht drückte ich sie an meinem Körper, um ihrem Trennungsschmerz beizustehen. Schwach erinnerte ich mich, wie ich mich gefühlt hatte, als ich von meiner Familie ging und über die Klippe springen wollte, um sie vor mir zu retten. Ich konnte mich an diesen Schmerz erinnern. So musste sie sich jetzt fühlen. Aber wenigsten konnte sie irgendwann wieder ihre menschliche Familie besuchen, das war wahrscheinlich ein kleiner Trost. Der Sog wurde stärker und dann waren wir im Portal verschwunden. Die menschliche Welt verschloss sich vor uns.