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24.03.2020, 00:03

Ardan

Als Silia einfach verschwand, traf mich die Realität ziemlich hart. Hätte ich gewusst, dass sie uns gleich übermorgen besuchen würde, wäre es nicht so schlimm, aber es war diese Ungewissheit, die mein Herz brach. Jadis brach in Tränen aus, so auch Zen. Beide klammerten sich aneinander und ich spürte, wie meine Frau nach mir griff.
Sofort schlang ich die Arme um die beiden und spendete ihnen Trost. Ich war ihr Fels in der Brandung, ihr Halt und trotzdem fand auch ich meinen Halt bei den beiden. Sie waren für mich das Wichtigste auf dieser Welt. Ich würde alles für sie tun. Sie vor jeglicher Gefahr beschützen. Nur den Kummer konnte ich nicht bekämpfen. Gefühle ließen sich nur schwer bezwingen. Zugegeben, ich vergoss ebenfalls ein paar Tränen. Ich vermisste meine Tochter jetzt schon. Dabei wünschte ich ihr alles erdenklich Gute für ihre Zukunft und dass sie mit Akela ihren Frieden fand. Ihre Götter sollten nachsichtig sein und ihr dieses Glück ohne weitere Konsequenzen erlauben. Das hatte sie sich nach all der Zeit verdient.
>Lasst uns zurück nach Hause. Dort ist es besser als in der Kälte hier draußen.< sagte ich sanft, ehe ich uns mit einem grünen Stein ins Schloss von Ignulae zauberte. Es war still hier. Niemand verkehrte in den Fluren. Wir konnten unbemerkt in unser Gemach gehen und dort zusammen im Bett uns gegenseitig halten. Eine Familie.

Silia

Sobald mich Akela an sich zog, brach ich in Tränen aus. Ich wusste, wie sehr es meine Familie schmerzte, dass ich gehen musste. Es machte mich traurig, dass es dem Umstand geschuldet war, dass ich keine andere Wahl hatte. Ansonsten wäre ich nur zu gern geblieben und hätte mir gemeinsam mit Akela ein Leben auf seiner Insel aufgebaut. Ich mochte es dort. Es war schön friedlich, abgeschottet vom Rest der Welt. Der perfekte Ort für uns beide.
Doch in meiner Welt würden wir uns ein eigenes Zuhause errichten müssen. Die Welt war riesig, sie bot viel Platz und barg das ein oder andere Geheimnis. Es wurde nie langweilig hier, aber im Moment konnte ich die Schönheit meiner Heimat einfach nicht genießen. Mir fehlten meine Menschen. Meine lieben Menschen. Schniefend kuschelte ich mich enger an Akela und fand bei ihm etwas Trost. >Ich wünschte, du könntest am Tag bleiben. Gerade jetzt bräuchte ich dich rund um die Uhr, damit ich nicht ständig weinen muss.< murmelte ich niedergeschlagen.
Wir erreichten die andere Seite des Portals und uns begegnete ein gewaltiger Vollmond am dunklen, sternenbesetzten Nachthimmel. Hier gab es nicht nur einen Mond, sondern insgesamt drei. Zwei kleine Monde, die ihre Position ständig änderten - der eine hellblau, der andere in einem sanften violett. >Willkommen in Hana'yei.<

Hana'yei

Hana'yei
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24.03.2020, 12:03

Jadis


In dieser Nacht gaben wir uns Halt und gaben unseren Trauer hin Silia ziehen lassen zu müssen. Es machte mich traurig, dass sie an solche Gesetze gebunden war, die ihr Reich auf ihr gelegt hatte. Und ich hoffte inständig, dass sie bald uns besuchen kommen konnte und es nicht Jahre dauern würde. Irgendwann wurden wir alle müde von unsere Traurigkeit und sprachen leise über die schöne Erinnerungen, die wir mit Silia gesammelt hatten. Zen war mittlerweile eingeschlafen und ich merkte selbst wie meine Augen immer schwerer wurde. Jedenfalls war es beruhigend zu wissen, dass meine Tochter Jemanden an ihrer Seite hatte, der sie liebte und den sie auch liebte. Er würde sie glücklich machen können und für sie da sein können. Dann schlief ich langsam ein und fühlte mich bei meiner Familie geborgen. Unbewusst hielt ich Zen fest in meine Arme, denn eines Tages würde er auch groß werden und seine Flügeln ausbreiten wollen. Wir mussten jeden Moment, die wir mit ihn hatten, genießen. Ob sich meine Eltern auch so gefühlt hatten, als ich meine Flügeln bekam? Irgendwann hörte ich auf im Traum weiterzudenken und hieß die Wärme des Schlafes willkommen.

Akela


Ich wischte die Tränen von ihre Wangen: "Ich gebe mir Mühe, damit ich so schnell wie möglich die Prüfung bestehe." Ich küsste auf ihr Kopf und atmete den Duft ihres Haars ein. Es gefiel mir nicht, dass ich sie in den nächsten hellen Tagen sie alleine lassen musste, wo sie mich gerade am Meisten brauchte. Ich wollte für sie da sein. Wir erreichten die andere Welt und sie glich nicht der menschliche Welt. Ich starrte auf die drei Monde, die mir sofort ins Auge fiel. Ich wettete, die Mondgöttin wohnte auf dem größten Mond. Dann nahm ich die Landschaft wahr, dass aus einem Märchenbuch entsprungen schien. Die Farben waren hier viel intensiver und lebendiger. In der Luft schien die Magie geradezu vibrieren und ich spürte die verborgene Geheimnisse dieser Welt. Mein Abenteuergeist wurde geweckt und gleichzeitig regte sich auch in mir der Künstler. Unbekannte Gebiete hatten mich schon immer gereizt. "Ich denke, ich kann mich an diese neue Heimat gewöhnen", grinste ich Silia schief an, während mein Blick warm wurde.


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25.03.2020, 22:36

Silia

Sein warmer Blick ging mir unter die Haut. Ich liebte diesen besonderen Glanz in seinen Augen. In ihnen lebte nun die Mondmagie. Sie schimmerte sanft im Hintergrund. Akela passte in diese Welt, er wirkte nicht wie ein normaler Sterblicher. Er war etwas Besonderes. Er war mein größtes Glück und ich freute mich, dass er an meiner Seite blieb und dass ihm meine Heimat gefiel. Ich kannte diesen Ausdruck. Der Künstler in ihm war geweckt.
Ich lächelte ihn schniefend an und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. >Uns liegt ein großes Abenteuer bevor.< Wir hatten nun alle Zeit der Welt uns ein neues Zuhause aufzubauen. Zwar wusste ich nicht, wo genau wir anfangen konnten, aber ich kannte einige bewohnbare Plätze mit wunderschöner Aussicht. >Möchtest du zuerst spazieren oder sollen wir gleich nach einem Platz zum Ausruhen finden?< fragte ich ihn und schaute mich dabei um. Tief atmete ich die vertraute Luft ein. Magie summte. Aus dem Wald ertönten die verschiedensten Geräusche. Tiere, Pflanzen und ein paar junge Animagi.
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26.03.2020, 07:58

Akela

Ehe ich antworten konnte, raschelte es in einem Buch und ein Tier kam heraus. Nicht ein Tier, sondern ein Animagi. Es sah noch sehr jung aus, als wäre es erst vor Kurzem geboren und die hellgraue Augen verrieten mir, dass es sich um einen weiblichen Animagi handelte. Ihre Gestalt erinnerte mich an einem Nordluchs. Das glänzendes Fell war grauweiß, beinahe mondsilbern und wurde von schwarzen Punkte verziert. Bei genauen Hinsehen entdeckte ich, dass einige Punkte nicht gewöhnlich waren. In ihnen erkannte ich Mustern wie bei einem Mandala. Die schwarze Härchen auf ihre spitze, zuckende Ohren sahen wie Pinsel aus und anders als bei einem normalen Luchs war ihr Schwanz lang. Nahe am Anfang des Schwanzes war ein breiter Goldring mit türkis kristallähnlichen Steine, einen Stück weiter folgte einen gleichen Goldring, nur schmaler und kurz vorm Ende des Schwanzes war noch ein Goldring. Das Ende des Schwanzes sah aus wie ein schmales Fächer aus farbenfrohe Feder wie die eines Pfaus. An ihre Fesseln waren auch Feder, doch sie waren weiß. Ihre rosige Nase zuckte, als sie mir schnüffelnd näher kam und ich kniete mich hin. Ich streckte meine Hand aus und überließ ihr die Entscheidung. Entweder sie würde mich beißen, fliehen oder mir willkommen heißen. Aber sie wirkte nicht scheu, sondern eher neugierig und als ihre raue Zunge über meine Hand leckte, musste ich leicht lächeln. Dann stockte mein Atem vor Überraschung, als plötzlich vor meine innere Augen ein Bild auftauchte. Es war das Bild, was ich vorhin in meinem Kopf hatte, als ich zum ersten Mal Silias Reich erblickte. Doch es war jetzt detaillierter mit ein paar Veränderungen und es wirkte als hätte sich meine Idee weiterentwickelt. Genau so sollte das Bild am Ende aussehen und ich spürte einen Inspirationsschub. Die junge Nordlüchsin löste sich von mir, neigte kurz den Kopf in Richtung Silia und verschwand in einem geschmeidigen Sprung in einem Busch, dabei hörte man ein helles, kindliches Lachen. Ich sah einen Moment ihr hinterher und da wusste ich es, dass in ihr anscheinend auch eine Art Künstlerin schlummerte. Vielleicht war Kunst ihre Magie. Ich richtete mich auf und griff nach Silias Hand: „Anscheinend habe ich schon einen Freund gefunden, jedenfalls eine andere Künstlerseele.“ „Lass uns spazieren gehen, ich möchte noch mehr von deiner Heimat sehen“, meine Augen funkelten vor Faszination. Ja, vor uns lag ein großes Abenteuer, den wir gemeinsam erleben würden.


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26.03.2020, 18:12

Ein paar Tage später....

Jadis

Nervös strich ich die unsichtbaren Falten auf meinem Kleid glatt und atmete tief ein. Gleich war es soweit und ich konnte das Murmeln der Menschen in den Thronsaal hören. Dort waren alle vom hohen Rang eingeladen, um als Zeugen meiner Krönung beizuwohnen und danach würde ich in einer Kutsche durch die Stadt fahren, wo das Volk auf mich warten würde. „Du siehst wundervoll aus“, lächelte meine Mutter mich an und hielt meine nervöse Hände fest: „Wie eine Königin.“ Das schulterfreie Kleid reichte bis zum Boden und der seidige Stoff schimmerte in einem sanften Grünton. Die Ärmeln hingegen waren in einem kräftigen Blau, wie die Seite und nur die Mitte meines Oberkörpers blieb grün. Der extra Stoffteil über meinem Rücken und Hinterteil war ebenfalls in diesem Blauton. Es sah dadurch wie eine elegante Jacke aus, was am Kleid angenäht wurde. Die breite Ränder der „Jacke“ waren golden, wie die Brosche, in Form einer Raute, in der Mitte meines Brustkorbs. Mein Haar wurde von meiner Mutter kunstvoll geflochten und darauf thronte das Diadem, die ich als Prinzessin von Aradon teilweise getragen hatte. Das Diadem würde bei der Krönungszeremonie durch die Krone von Aradon ausgetauscht werden. „Bist du bereit?“, fragte mich meine Mutter liebevoll und ich nickte. Ja, ich war es. Lange hatte ich mich auf diesen Tag hingearbeitet und konnte kaum glauben, dass ein Traum wahr werden würde. Jade wollte zum Glück nicht der nächste König sein und ich konnte froh sein, dass mein Vater nicht auf das Geschlecht seines Nachfolgers sah, sondern auf das Können. Ich hatte ihm beweisen können, dass ich würdig war seine Krone zu tragen. Dadurch hatte eine neue Tradition begonnen. Feierliche Musik erscholl aus dem Thronsaal und ich ging zu der mächtige Tür. Meine Mutter blieb im Hintergrund und als die Wachen die Tür öffnete, folgte ich würdevoll wie möglich den Weg des schmalen roten Teppich, der mich zum Thron führte. Rechts und Links waren etliche Stühle, wo die Zeugen saßen. Ganz vorne saßen meine Familie und Freunde, das wusste ich ohne hinschauen zu müssen. Mein Herz klopfte aufgeregt und mein Blick war fest auf meinem Vater gerichtet, der neben dem Thron auf mich wartete. Neben ihm stand der Priester, der das heilige Ritual durchführen würde. Die Musik verstummte als ich das Podest erreichte und mich zu den Zuschauer drehte. „Heute ist ein besonderer Tag“, erklang die kräftige Stimme des Priesters: „Wir haben uns versammeln, um eine neue Königin zu begrüßen. Unser König hat seinem Land lange treu gedient und ist jetzt bereit seine Krone weiterzureichen.“ Er drehte sich zu meinem Vater um: „König Aragon Herondale von Aradon, seid Ihr gewillt abzutreten und habt die Prinzessin Jadis Herondale von Aradon zum Euren Nachfolgerin ausgewählt?“ Voller Stolz antwortete mein Vater, sodass Niemand an seiner Überzeugung zu zweifeln hatte: „Ja.“ Zufrieden drehte sich der Priester zu mir um, sein Blick war warm: „Prinzessin Jadis Herondale seid Ihr bereit die Verantwortung der Krone zu tragen und Eurem Land treu zu dienen?“ Meine Stimme zitterte vor Aufregung: „Ja.“ Schließlich wendete sich der Priester zu den Zuschauer: „Gibt es unter euch Einwände?“ Niemand regte sich und ein Diener kam mit einem dunkelblauen Samtkissen. Der Priester nahm das Diadem von meinem Kopf: „Einst war sie die Prinzessin von Aradon….“ Er legte das Diadem auf das Kissen, drehte sich zu meinem Vater um und nahm ihm seine Krone ab. Diese setzte er nun auf meinem Kopf, ich konnte leicht sein Gewicht spüren. „Nun wird sie heute als Königin von Aradon geboren“, rief der Priester feierlich. Dann bekam ich das Zepter und wie benommen sprach ich laut den königlichen Eid. Als ich mich auf den Thron hinsetzte und mein Vater vor mir sich hinkniete, als Zeichen des Respekt vor den neuen König, kam ein tosendes Klatschen. Mein Herz pochte wild in dem Brustkorb, meine Wangen wurden ganz warm und mir rauschte das Blut in den Ohren. Ich war jetzt die Königin von Aradon!


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28.03.2020, 14:09

Ardan

Ein besonderer Tag nach dem anderen. Ich wusste nicht, wohin mit all den Gefühlen. Oftmals dachte ich an Silia und wie es ihr wohl ging, dann hatte ich ewig viel zu tun mit Regieren und nun wurde Jadis offiziell zur Königin gekrönt. Ein großer Moment und leider ohne unsere Tochter. Aus diesem Grund ließ ich mir nichts entgehen. Ich beobachtete die Menschen, ich betrachtete die schönste Frau im Raum und spürte unbändige Wärme in meiner Brust, als man ihr die Krone aufsetzte und sofort Jubel ausbrach.
Da ich in der ersten Reihe saß, erhob ich mich gemeinsam mit Zen, der ganz aus dem Häuschen war. Er klatschte wie wild und musste sich gleichzeitig zurückhalten, weil er nicht gleich zu seiner Mutter laufen durfte. Aus Respekt mussten wir noch Distanz wahren, während ihr Vater sich vor sie hinkniete. In meinem Reich lief das etwas anders ab, ich fand es dennoch sehr passend in diesem Zusammenhang. Ihr Vater hatte die richtige Entscheidung gefällt. Jade war nicht zum König gemacht, Jadis hingegen schon. Ihre ganze Haltung war königlich. Es hatte mal eine Zeit gegeben, da war sie sich unsicher gewesen, ob sie jemals so auftreten könnte wie ihre Mutter, doch diese Sorgen lösten sich in Luft auf. Vor uns saß eine würdige Thronfolgerin. Meine Frau. Ihr Anblick zog mich regelrecht an und ich wünschte, ich könnte sie mir einfach schnappen, im nächstliegenden Gemach verschwinden und sie schwängern. Seit wir beschlossen hatten, dass wir bereit für eine größere Familie waren, taten wir genau das. Für mich als Mann war es das Paradies auf Erden.
Gleich nach dem tosenden Applaus kündigte man die anschließende Feier an, die im großen Saal stattfinden würde Zen lief schon das Wasser im Mund zusammen, weil er wusste, dass ihn viele Köstlichkeiten erwarteten. Auch ich hatte die traditionellen Speisen von Aradon vermisst. Sie erinnerten mich an meinen ersten Besuch hier, an den ersten Moment, als mein Blick auf eine wunderschöne Prinzessin fiel, die anfangs ziemlich schüchtern gewesen war. Nun saß sie auf einem Thron als stolze, glückliche Königin. > Na los, gehen wir schnell in den Saal, damit wir noch die besten Törtchen erwischen.< zwinkerte ich Zen verschwörerisch zu, der sofort Feuer und Flamme für die Idee war. Ich schaute wieder zu Jadis und zwinkerte ihr zu. Man würde sie in ein anderes Kleid stecken, denn dieses hier trug sie nur für die Krönung. Zum Bewegen war es sicherlich viel zu schwer und umständlich. Aber nicht weniger atemberaubend. Bei Sakrazhue, wie sehr ich diese Frau liebte...

Jenaya

Aus einem mir unerfindlichen Grund hatte ich nur ein paar Tränen während der Krönung vergossen. Ich hatte mich auch nicht groß zurückhalten müssen. Jadis' Krönung machte mich einfach nur glücklich und ich freute mich sehr für meine Freundin. Sie hatte sich diesen Platz mehr als verdient. Ihr Volk liebte sie und ich war mir sicher, dass sie gerecht regieren würde. Immerhin gehörte sie zu den Leuten, die ihr Leben riskiert hatten, um diese Welt zu retten. Wir alle würden in die Geschichte des Landes miteinfließen. In Ocamma schrieb man sie bereits, damit sie nicht vergessen wurde. Es fühlte sich zwar surreal an, in Büchern erwähnt zu werden, aber gleichzeitig emfand ich große Ehre im Herzen. Ob Cael später auch Geschichte schreiben würde?
Lächelnd drückte ich den Jungen fester an meine Brust, während Kenai und ich uns auf den Weg in den Festsaal machten. In den letzten Tagen hatten wir viel mit Cael zu tun gehabt und trotzdem planten wir unsere Hochzeit, die schon bald stattfinden würde. Drei Wochen, so viel Zeit hatten wir eingeplant, um sicherzugehen, dass viele Leute kommen konnten. Leider wussten wir nicht, ob Silia und Akela auftauchen würden. Niemand wusste das... Wir hatten keinerlei Kontaktmöglichkeiten zu ihrer Welt, auch wenn ich hierzu mein Drittes Auge aktiviert hatte. Leider war Silias Heimat selbst für mein sehendes Auge eine verbotene Zone. Nichtsdestotrotz hofften wir alle, dass wir schon bald eine Nachricht aus der anderen Welt erhielten. Man durfte bloß nicht die Hoffnung verlieren.
>Möchtest du Cael kurz halten? Dann stürze ich mich gleich auf die fruchtigen Törtchen.< Für die ich nach wie vor eine große Schwäche hatte. Die letzte halbe Stunde hatte mein Magen leise geknurrt, weil ich mir den Hunger für das Festmahl hatte aufsparen wollen. Die lange Wartezeit hatte sich definitiv gelohnt. Ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte und leckte mir vorfreudig über die Lippen, während im Hintergrund Musik angestimmt wurde. Ein königliches Fest, wie es im Buche stand.
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28.03.2020, 15:51

Jadis


Die Gäste wurden in den Festsaal geführt, währenddessen begab ich mich wieder im Nebenraum. Dort wechselte ich mein Kleid in ein luftiges Kleid. Es bedeckte genug die Haut, um nicht irgendwelche Etiketten bei dem offiziellen Fest zu verstoßen. Die Krone hingegen blieb auf meinem Kopf und ich konnte endlich in den Festsaal gehen. Es machte mich ein wenig traurig, dass Silia nicht anwesend sein konnte, doch ich tröstete mich, dass sie in Gedanken bei mir war. Die ersten Gäste kamen auf mich zu, um mir zu gratulieren und mich in kurze Gespräche einzufädeln. Das Gespräch mit den Volksvertreter wurde ein wenig intensiver, da mir wichtig war, was mein Volk brauchte und wie ich es unterstützen konnte. Schließlich konnte ich zum Buffett gehen, wo meine Lieblingsmänner waren. "Ich hoffe ihr amüsiert euch", lächelte ich und küsste auf die Wange meines Gemahls. Er sah heute besonders gut aus in seine stattliche Kleidung, die ihn als König von Ingluae präsentierte. Am Liebsten wollte ich meine Hände unter seinem Oberteil fahren, um seine feste Muskeln zu spüren. In letzter Zeit fühlte ich mich zu meinem Gemahl sehr hingezogen, meine Hormonen schienen von der Idee ein Baby zu machen vollkommen berauscht zu sein. Weiter hinten entdeckte ich Jenaya, Kenai und Cael. Freudig wank ich ihnen kurz zu, es war schön, dass sie kommen konnten. Ich schätzte unsere Freundschaft sehr.

Kenai


Es war das erste Mal, dass ich bei einer Krönungsfest beiwohnte und ich fand die Krone passte gut zu Jadis. Sie würde eine gute Königin für ihr Land werden, denn sie hatte immer an die Menschen gedacht und im Krieg für sie gekämpft. Sie besaß ein gutes Herz und das brauchten die Menschen. Besonders nach der schlimme Zeit. Nach der Zeremonie begaben wir uns in den Festsaal, wo ein Buffett aufgebaut wurde und Jenaya entdeckte sofort die Törtchen. Es war ihr Lieblingsnachtisch. "Natürlich", zu gerne nahm ich mein Sohn entgegen und grinste breit als er anfing zu gurren. Seine kleine Händchen versuchte mein Gesicht zu erreichen und als ich mein Kopf zu ihm senkte, patschte er begeistert auf meine Wangen. Sein gluckendes Lachen erwärmte mein Herz und ich murmelte liebevolle Worte zu ihm. In solche Momente vergaß ich die Umgebung und genoss einfach die Zeit mit meinem Sohn zu verbringen. Ich hatte gesehen, wie schnell Kinder wachsen können und deswegen wollte ich keine Sekunde mit ihm verpassen.


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29.03.2020, 13:54

Ardan

Aus dem Augenwinkel nahm ich die wunderschöne Frau wahr, die auf uns zukam. Ich lächelte sie an und legte ihr besitzergreifend eine Hand auf den unteren Rücken. In diesem Kleid sah sie einfach fantastisch aus. Sie strahlte von innen heraus. >Jetzt, wo du da bist, amüsiere ich mich deutlich besser.< zwinkerte ich ihr zu. Zen schmatzte bereits genüsslich, drehte sich um und wirkte mehr als zufrieden mit sich selbst. Ich lachte leise in mich hinein. Die Schwäche für Süßes hatte er eindeutig von Jadis.
Schmunzelnd folgte ich ihrer Blickrichtung und entdeckte unsere Freunde, die ebenfalls hier waren. Jenaya stürzte sich aufs Buffet und Kenai kümmerte sich um Cael. Der Kleine wirkte heute aktiver als sonst. Ich hatte fest damit gerechnet, dass er auch dieses Fest verschlief. >Lass uns zu ihnen gehen. Danach würde ich dich gerne nach draußen entführen. In euren königlichen Hof, wenn du mir erlaubst.< flüsterte ich ihr verschwörerisch zu. Ich wollte nichts Unanständiges tun, auch wenn ich nichts dagegen einzuwenden hätte, aber es gab eine Sache, die ich tun wollte.

Jenaya

Diese Törtchen schmeckten wundervoll. Kaum hatte ich das erste verschlungen, folgte das zweite. Eine wahre Geschmacksexplosion für meinen Gaumen. Genau deshalb liebte ich Feste. Leckeres Essen und tolle Musik. Ich drehte mich gut gelaunt zu meinen Männern, als ich meine Freundin, die Königin, mit ihrer Familie auf uns zukommen sah. Jadis sah wunderschön aus. Majestätisch. Sie blühte in ihrer Rolle auf.
>Herzlichen Glückwunsch!< strahlte ich sie an und stellte den Teller beiseite, um ihr Kleid nicht versehentlich zu ruinieren. Dann umarmte ich sie freudig. >Dir steht das Königinnendasein! Alle lieben dich, man hört nur Gutes über dich.< Und ich hoffte, dass es dabei blieb. Die Leute konnten froh sein, eine Königin wie Jadis zu haben. Sie würde sich hervorragend um ihr Volk kümmern, so wie es mein älterer Bruder tat, sobald er bereit war, das Amt unseres Vaters zu übernehmen. Uns standen viele Veränderungen bevor. Jeden Tag gab es etwas Neues zu entdecken, zu erleben. >Gibt es schon Pläne, was du als Erstes tun möchtest?<
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29.03.2020, 14:27

Jadis


Die Haut begann unter dem Stoff zu kribbeln, als seine Hand sich auf meinem Rücken legte. Meine Augen funkelten amüsiert und ein schiefes Lächeln erschien auf meine Lippen, als ich sah, wie Zen zufrieden mit der Nascherei war. Ich erinnerte mich gerne an das Trauerfest zurück, wo ich Zen näher kennenlernen durfte und wo wir gemeinsam unsere Bäuche mit leckere Schokoladensorten vollgeschlagen hatten. Da hatte mein Mutterherz angefangen für ihn zu schlagen. Für mich spielte es keine Rolle, ob er von uns adoptiert wurde. Ich akzeptierte ihn wie ein leibliches Kind, denn Herkunft bestimmte nicht mein Herz. Aber als wir im Krieg waren, hatten wir natürlich offizielle Papiere für Zen fertiggestellt, damit sein Leben gesichert war und er die gleiche Rechte eines leiblichen Kindes bekam, falls uns was zustoßen sollte. Ardans geheimnisvolle Worte weckte meine Neugier, doch ich musste wohl warten bis sie gestillt wurde: "Ich bin schon darauf gespannt." Ich erwiderte die Umarmung von Jenaya: "Danke." "Zuerst möchte ich ein paar Gebäude reparieren lassen, die der Dämon damals zerstört hat. Außerdem möchte ich Derjenigen unterstützen, die große Verluste erlitten haben. Ich kann ihre Lieben nicht zum Leben erwecken, aber ich kann dafür sorgen, dass keine andere Sorgen ihren Kummer verstärkt bis sie sich an das neue Leben gewöhnt haben und die Normalität zurückgekehrt ist. Besonders den elternlose Kinder möchte ich helfen", antwortete ich Jenaya. Mein erstes Ziel als Königin war für Stabilität in meinem Volk zu sorgen, denn noch befanden wir uns in Ausnahmezustand, um vollkommen zurück in die Normalität gehen zu können.

Kenai


Ich schaute erst auf, als Ardan, Jadis und Zen auf uns zukamen. "Herzlich Glückwunsch", fügte ich hinzu, als Jenaya Jadis gratulierte und schenkte ihr ein Lächeln. Von Yun hatte ich gelernt, dass Lächeln mehr sagen konnte als Worte und dass Andere sich über sowas freute. Cael hatte aufgehört mit meine Wangen zu spielen, stattdessen steckte er einen Daumen in den Mund und sah neugierig unsere Freunde an. Seit gestern war er tagsüber öfters wach gewesen und mit jeden Tag würde er weniger ein Nickerchen halten. Irgendwann würde er anfangen die Welt erkunden zu wollen, erst krabbelnd und dann gehend. Aber noch brauchte er den Schutz seiner Eltern und die würde ich ihm geben. Zen sah Cael neugierig an, während Jadis von ihrem Plan sprach und Ardan wirkte stolz auf seine Frau. Sie waren auch eine glückliche Familie wie wir und das stimmte mich zufrieden. Meine Freunde sollten es auch gut gehen. "Möchtest du mal Cael halten?", fragte ich plötzlich Jadis, denn bis jetzt hatten nur die Familie ihn gehalten. Überrascht sah sie mich an und dann funkelten ihre Augen: "Sehr gerne." Geschickt nahm sie Cael entgegen und hielt ihn so, wie man ein Baby halten musste. Das lag wohl daran, dass sie Silia von Geburt an hatten. "Er ist so niedlich", murmelte sie entzückt.


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29.03.2020, 15:12

Ardan

Jadis und ich hatten schon darüber gesprochen, welche Dinge wir als Nächstes anpacken mussten und dazu gehörte die Sicherheit des Volkes. Wenn wir ihnen etwas gaben, mit dem sie ihre Trauer bewältigen konnten, half das auf lange Sicht der Gesundheit des Landes. Darum war es wichtig, dass diese Aufgaben zuerst erledigt wurden, selbst wenn es immer Leute gab, die nicht so dachten. Das war auch in Ordnung so. Es gab nicht den perfekten Regenten. Man machte auch als König oder Königin Fehler. Hauptsache, man stand hinter der eigenen Entscheidung und ließ sich nicht verunsichern. Schwäche zu zeigen, durfte man kaum oder nur in Maßen.
Ich betrachtete das Kind in Jadis' Armen und lächelte verliebt. Schon als Silia in unser Leben getreten war, hatte sie gewusst, was zu tun war. Es lag ihr im Blut. Das Muttersein. Darum konnte ich es kaum erwarten, bis sie unser eigenes im Arm hielt. >Ich kann nicht oft genug sagen, wie froh ich bin, dass du es bis hierher geschafft hast, Kenai.< grinste ich meinen Freund an und legte ihm dabei eine Hand auf die Schulter. >Du bist ein toller Vater, das sieht man dir sofort an.< Dasselbe galt für Jenaya. Sie kümmerte sich voller Hingabe um Cael, der uns alle mit seinen großen, blauen Augen musterte, als wären wir die Sensation des Tages. Ich fragte mich, wie es möglich war, dass das Gold um seine Pupillen dermaßen perfekt geformt war, doch bei den Genen sollte mich das nicht wirklich überraschen. Einzig und allein seine Fähigkeiten schürten meine Neugier. Dieses Kind konnte unmöglich keine Magie in sich tragen.

Jenaya

Ich fand, dass Jadis genau die richtigen Aufgaben in Angriff nahm. Der Wiederaufbau des Reiches stand an oberster Stelle, das hätte ich auch getan. Zum Glück musste ich nicht auf dem Thron sitzen, denn obwohl königliches Blut in mir floss, wollte ich trotzdem nicht diese Art von Verantwortung tragen. Mutter zu sein, reichte völlig aus. Und genau aus diesem Grund hatte ich auch so viel Respekt für meine Eltern, die es hingekriegt hatten drei Kinder zu erziehen und dabei ein Reich zu führen. Ocamma war nicht mal ein kleines Reich, sondern ziemlich groß.
>Ja... manchmal schaue ich ihn nur an und träume vor mich hin. Er ist entzückend.< schwärmte ich von meinem eigenen Sohn und lächelte stolz. >Wenn er alt genug ist, darfst du dann mit ihm spielen.< sagte ich an Zen gewandt. Er hatte in seinem noch recht kurzen Leben sehr viel erlebt und durchgemacht, deshalb wusste ich, dass er ein sehr guter Spielkamerad sein würde. Er sollte sich bloß nicht ausgeschlossen fühlen, nur weil Nachwuchs folgte.
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29.03.2020, 15:34

Jadis


Es fühlte sich wunderbar an wieder ein Baby auf meine Arme zu halten und seinen unschuldigen Duft einzuatmen. Gleichzeitig weckte es nur noch mehr in mir die Sehnsucht selbst ein Baby bekommen zu wollen. Cael lächelte mich vertrauensselig an und reflexartig musste ich zurück lächeln. "Ihr seid wirklich tolle Eltern", stimmte ich Ardan zu und reichte Kenai seinem Sohn zurück: "Und euer Sohn wird definitiv ein schöner Junge werden, der viele Herzen zum Schlagen bringen wird." Bei den Genen der Eltern war das auch kein Wunder und Zen freute sich schon, wenn Cael größer wurde, um mit ihn spielen zu können. Ich war vor allem neugierig, welche Kräfte in diesem kleinen Wesen schlummern würde, immerhin besaßen Jenaya und Kenai besondere Kräfte. Bis jetzt waren Akela, sein älterer Bruder und er die einzig lebende Schattenmagier. Auch Jenayas Magie das dritte Auge war selten und schien nur von Generation zu Generation übertragbar zu sein. "Wie sehen eigentlich eure Ziele aus, wenn ihr geheiratet habt?", erkundigte ich mich neugierig.

Kenai


Mein Brustkorb schwoll sich vor lauter Stolz an und dann lag mein Sohn wieder in meine Arme, was sich richtig anfühlte. Ich runzelte nachdenklich die Stirn, als Jadis uns diese Frage stellte: "Wir wollen nach einem eigenes Heim suchen." Das Schloss war zwar groß und bot uns viel Platz an, aber wir wollten was Eigenes besitzen. Ich sah zu meinem Sohn hinunter: "Und dann werde ich herausfinden, was ich tun kann, um für meine Familie zu sorgen." Mein Blick glitt zu Jenaya: "Ich weiß, dass wir viel Unterstützung bekommen und dass die Eltern von Jenaya es gerne tun, aber....ich will es selber schaffen können für meine Familie sorgen zu können. Ich....ich kann mehr als nur beschützen." Ich hoffte ich konnte mein Wunsch klar ausdrücken, denn manchmal war es immer noch nicht einfach bestimmte Gefühle oder Wünsche in Worte auszudrücken. Ich glaubte das Wort was ich suchte, war Selbstständigkeit und Unabhängigkeit.


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29.03.2020, 15:51

Ardan

Das stimmte auch. Aus dem kleinen Kerl würde ein Herzensbrecher werden, so viel stand fest. Oder ihn traf das Glück seiner Eltern, die Liebe seines Lebens recht früh anzutreffen. Jadis und ich hatten uns auch kennengelernt, als wir noch grün hinter den Ohren waren, selbst wenn wir erst Jahre später zusammengekommen waren.
>Das verstehe ich. Du wirst bestimmt etwas finden, was du tun kannst.< Ich dachte kurz nach. >Nur so als Idee... vielleicht ist das Geschäft deiner Familie etwas für dich. Der Zirkus. Oder etwas in die Richtung.< schlug ich vor. Ich erinnerte mich an seine Schattenspiele und wie faszinierend diese magische Technik war. Außerdem konnte er hervorragend singen. Mit viel Gefühl und Leidenschaft. >Daran habe ich noch gar nicht gedacht.< sagte Jenaya stirnrunzelnd, während sie wieder nach ihrem beladenen Teller griff. Eine weitere Naschkatze in unserer Truppe.

Jenaya

Der Zirkus. Wieso war mir das nicht eingefallen? Zugegeben, das musste nicht das Richtige für uns sein, aber durchaus eine Option. Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn Kenai darüber nachdachte und sich mit seiner damaligen Zirkusfamilie unterhielt. Sie hatten ihm schon einige Male geholfen, als die Menschlichkeit in ihm erwacht war. Mit einem Törtchen im Mund sah ich meinen zukünftigen Ehemann von der Seite an und stellte ihn mir in festlicher Kleidung vor. Wie er das Publikum verzauberte und in den Bann zog. Einerseits wollte ich ihn nur für mich allein haben, andererseits wusste ich, dass dieser Gedanke falsch war. So oder so gehörten wir zusammen.
Und was mich betraf... ich würde sehr gern Geschichten schreiben. Seit ich denken konnte, führte ich Tagebuch und las sehr viel. Die perfekte Voraussetzung, um sich an ernstere Themen zu wagen. Nicht zuletzt hatte ich mir fest vorgenommen Yuns Geschichte niederzuschreiben. Damit er bloß nicht in Vergessenheit geriet. Nur schade, dass Akela nicht oft zu Besuch kommen konnte, sonst hätte ich ihn gefragt, ob er Interesse hätte die Illustrationen zu übernehmen. >Bilderbücher...< platzte es aus mir heraus. >Ich würde gerne Bilderbücher schreiben.<
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29.03.2020, 16:09

Huhu :)

Jadis


Kenais Wunsch konnte ich gut nachvollziehen, denn einen solchen Wunsch trug fast jeder Mensch in sich, wenn er erwachsen wurde. Man wollte mit sein eigenes Wirken etwas hinterlassen können und vor allem wollte man etwas schaffen können, worauf man selbst Stolz sein konnte. Ardan kam gleich mit einer Idee und Kenai sah ihn einen Moment mit eine verblüffte Miene an. Ein Gesichtsausdruck, was noch nicht häufig bei ihm zu sehen war. "Zirkus", wiederholte er murmelnd und versank schweigend in seine Gedanken. Anscheinend hatte mein Gemahl ihm einen möglichen Weg gezeigt, denn er wirkte von der Idee nicht abgeneigt zu sein.

Kenai


Ich riss mich erst aus meine Gedanken, als Jenaya plötzlich von Bilderbücher sprach, die sie schreiben möchte. "Du kannst sehr schön schreiben. Deine Briefe an mich haben mein Herz berührt", erinnerte ich mich und küsste auf ihre Wange: "Und wir haben viele Dinge erlebt, über die du schreiben kannst. Ich bin mir sicher, dass die Menschen deine Bücher lieben werden, wie ich es und Cael tun werden." Dann sah ich Ardan an: "Ich habe über deine Idee nachgedacht. Der Zirkus hatte mich früher glücklich gemacht. Aber ich glaube Ocamma ist unsere Heimatort, wir haben hier Familie und wenn wir viel reisen würden, würden wir sie nicht oft sehen. Das wäre schade, besonders für Cael. Familie ist wichtig. Aber.....ich könnte......ein Theater aufmachen, der ähnlich wie ein Zirkus wäre." Fragend sah ich Jenaya an, weil ich wissen wollte, was sie von dieser Idee hielt. "Ich finde eure Ideen wundervoll", bekräftigte uns Jadis mit leuchtende Augen.


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29.03.2020, 16:25

Hallöchen, Grüße aus der Quarantäne XD Übergang zum nächstem Kapitel? ;)

Ardan

In Kenai arbeitete es, während Jenaya einen Einfall hatte. Ich hatte nicht gewusst, dass ihr das Schreiben so sehr gefiel. Natürlich war mir damals nach der Trennung von Kenai nicht entgangen, dass sie einen Weg gefunden hatte, ihre Gefühle zu verarbeiten. Das war wohl das Schreiben gewesen. Und Bilderbücher waren eine durchaus schöne Abwechslung für viele Menschen, besonders Kinder. >Ich liebe Bilderbücher. Und Theater genauso!< sagte Zen begeistert von beiden Ideen. Auch ich nickte zustimmend. Noch heute schaute ich mir gerne Theaterstücke an und ließ mich von Geschichten mitreißen. >Unsere Unsterstützung habt ihr auf jeden Fall sicher.<

Jenaya

Dass meine Idee so gut ankam, ließ mich erröten. Ich sprach nicht viel über diese Leidenschaft von mir, aber wenn ich auf so viel Zustimmung stieß, wollte ich am liebsten gleich loslegen. Kenai dachte ebenfalls über das Ganze nach und als er die Idee mit dem Theater hervorbrachte, strahlte ich ihn regelrecht an. >Das ist sogar noch besser! Vielleicht kann ich dann ein paar Stücke schriftlich verfassen.<
Mir ging es nämlich ähnlich, dass ich Ocamma ungern verlassen wollte. Unsere Heimat war genau dieser Ort und Cael brauchte die Nähe zu seiner Familie. Er sollte nicht ständig reisen und Abschied von Freunden nehmen müssen. Das war nicht gut für ein Kind. Und für uns auch nicht. Ich würde meine Brüder und Eltern viel zu sehr vermissen. >Es ist schön sich auf die eigene Zukunft so sehr zu freuen. Darum hoffe ich, dass es bei euch beiden bald mit dem Nachwuchs klappt.< Im Moment war ich so glücklich, dass ich die ganze Welt umarmen könnte. Wie würde ich mich wohl am Tag meiner Hochzeit fühlen? Vor Glück zerplatzen?
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29.03.2020, 16:50

Wie geht's dir?:)

3 Wochen später....

Jadis

Nach der Krönungszeremonie hatte ich als neue Königin noch mehr Pflichten zu erfüllen, doch langsam schien der Alltag in seine Normalität zurückzukehren und ich schaffte immer besser mein Leben als Königin zu strukturieren, damit ich genügend Zeit für meine Familie hatte. Das Volk von Aradon hatte mich Anfang an als ihre Königin anerkannt, was sie auf dem Fest deutlich gezeigt hatte, als ich am Ende mit der Kutsche durch die Stadt gefahren war, wo sie mich mit Jubel und ihren Segen empfingen hatte. Das hatte mich zutiefst berührt und mir gezeigt, dass meine Entscheidung richtig gewesen war. Ich war über mich selbst hinausgewachsen und war dort angekommen, wo ich sein wollte. Zu meinem größten Glück hatte ich noch den besten Gemahl auf der ganze Welt und zwei wundervolle Kinder, die ich vom ganzen Herzen liebte, auch wenn sie nicht von meinem Blut war. Lächelnd legte ich eine Hand auf dem gewölbten Bauch und mein Herz begann schneller zu schlagen, weil ich kaum meinen Glück fassen konnte. In diesem Bauch wuchs ein neues Leben heran und gestern hatte uns ein Heiler dies bestätigen können. Ich dachte gerne an den Abend zurück, den Ardan, Zen und ich gemeinsam gefeiert hatten. Besonders Zen freute sich riesig ein großer Bruder zu werden und er würde der beste große Bruder werden, dessen war ich mir sicher. Ich wünschte ich könnte Silia von dieser Neuigkeit berichten und vielleicht schafften sie und Akela heute an diesen besonderen Tag zu kommen. Denn heute war ein großer Tag für Jenaya und Kenai.

Kenai

Es war ein ungewohntes Gefühl wieder einen Art Anzug zu tragen, die Brüder von Jenaya haben es für mich ausgesucht und nervös lockerte ich ein wenig den Kragen, während meine Augen durch den Saal glitt. Er wurde festlich geschmückt mit den Lieblingsblumen von Jenaya und die Bänke waren schon von unsere Gäste besetzt. Vorne saßen die Familienmitglieder und Jenayas Mutter hielt unseren Sohn Cael. Er lachte mich an und wirkte aufgeregt. Ich fühlte mich selbst aufgeregt und mein Herz schlug noch schneller. Meine Augen wanderten weiter, unsere Freunde waren auch da und die enge Freunde von Jenaya. Außerdem waren Onkel Seppel und Winona ebenfalls da, die Überlebende vom Zirkus. Vor ein paar Tage hatte ich sie aufgesucht, nicht nur um sie zu meiner Hochzeit einzuladen, sondern ihnen auch einen Platz am Theater anzubieten und sie waren von der Idee begeistert. Nach der Hochzeit würden wir nach den anderen Überlebende suchen, denn ich wollte ihnen ebenfalls diesen Platz anbieten. Ich wusste, dass meine verstorbene Familie, besonders mein Vater sich das gewünscht hätte. Denn sie gehörten auch zu unsere Familie und er hatte ihnen ein Zuhause gegeben, als Niemand sie in ihrem Kreis aufnehmen wollte. Meine Augen blieben an drei freie Plätze hängen. Sie waren für Envar, Silia und Akela gedacht. Ich wünschte mein großer Bruder wäre hier. Noch könnten sie kommen, auch wenn wir seit drei Wochen von ihnen nichts mehr gehört hatten....Schließich blieb mein Blick am geschlossene Tür hängen, wohinter vielleicht Jenaya stand und auf die Musik wartete. Wieder schlug mein Herz schneller. Heute würde ich sie endlich zu meiner Frau nehmen. Heute würde mein Glück vollkommen werden.


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29.03.2020, 17:20

Mich entspannen und nebenbei Hannah Montana auf Disney Plus anschauen XD und du?

Silia

Schneller, schneller, schneller... Ich war froh, mich für dieses luftige Kleid entschieden zu haben, denn darin konnte ich verdammt gut rennen, weil uns langsam die Zeit davonlief. Entweder Mutter hatte das mit Absicht getan oder sie hatte meine Bitte tatsächlich erst vor kurzem empfangen. Was es auch war, wir mussten uns beeilen, bevor sich das Portal schloss. Leider hatte Akela immer noch nicht die Prüfung bestanden, aber wir machten nach wie vor das Beste daraus. Im Moment wies uns der strahlende Mond am sternenklaren Nachthimmel den Weg durch den dichten Wald. Nur unser Atem und unsere Schritte waren zu hören.
>Wir liegen gut in der Zeit.< rief Envar über seine Schulter zu uns zurück. Dank ihm hatten wir vom genauen Zeitpunkt der Hochzeit erfahren. Sie würde schon bald stattfinden und das ohne uns, wenn wir es nicht rechtzeitig schafften. Doch Envars Worte gaben mir Hoffnung. Ich wollte diesen großen Moment nicht verpassen. Besonders, weil es wichtig für Akela war. Immerhin war es sein Bruder, der heiratete und er würde seinen Neffen wiedersehen.
Ich holte kräftig Anlauf und sprang über den Felsvorsprung in die Tiefe der Schlucht. Dort nahm ich bereits das vertraute Surren und Summen des Portals wahr. Vor meinen Augen verschwand Envar im Nichts, dann folgten Akela und ich. Unsere Hände fanden einander in der Luft, als auch schon der Sog einsetzte.

Ardan

Obwohl ich nicht der Bräutigam war, fühlte ich dennoch Aufregung in mir. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, was in Kenai gerade vorgehen musste. Wahrscheinlich schwitzte er unter diesem Anzug. >Es haben sich ziemlich viele Leute heute eingefunden. Das wird eine tolle Hochzeit.< stellte ich fest, während ich meinen Blick umherschweifen ließ und dieser schließlich an meiner Frau hängenblieb. Meiner schwangeren Ehefrau. Ich bemerkte die Hand, die auf ihrem Bauch lag und aus einem Impuls heraus tat ich dasselbe. Kaum zu fassen, dass es so schnell geklappt hatte. Naja... vielleicht doch nicht so überraschend, wenn man bedachte, wie fleißig Jadis und ich an unserem Kinderwunsch gearbeitet hatten. Dieser Gedanke ließ mich schmunzeln. Zu wissen, dass in ihr ein Kind wuchs, erfüllte mich mit einer unbeschreiblichen Wärme. So musste sich Kenai gefühlt haben. Ein Gefühl, das ich nie vergessen wollte.
Zen rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum, denn er konnte den Beginn der Zeremonie kaum erwarten. Man könnte meinen, er würde dort vorne stehen und nicht Kenai. Leise lachend kniff ich ihm in die Wange. >Ganz ruhig, kleiner Mann. Gleich ist es soweit. Die Musiker begeben sich in Position...< Was wir nicht erwartet hatten, war das prompte Aufschlagen der Seitentüren. Dann ein lautes Keuchen: >Wie haben es geschafft!<
Ich traute meinen Augen nicht. Silia! Und Akela! Und Envar! Sie waren hier.
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29.03.2020, 17:39

Ähnlich, nur dass ich gerade die Liste von Netflix abbaue XD

Akela


So schnell wie heute war ich in meinem Leben noch nie gerannt und dabei war ich ziemlich oft sehr schnell gerannt, die weit über die menschliche Grenze hinausging. Doch heute war ein wichtiger Tag für mein kleiner Bruder und ich konnte ihn einfach nicht enttäuschen. Ich wusste, dass er auf mich zählte. Das sagte mir dieser Bruderinstinkt. Ich war mir ziemlich sicher, dass die Schöpferin uns absichtlich hetzten ließ, aber ich hatte mir jede Kommentar verkniffen. Vielleicht war es ein weiterer Test von ihr. Man wusste nie was in göttliche Wesen hervorging, eines wusste ich, dass sie gerne die Menschen an ihre Grenzen stießen. In der letzte Sekunde sprangen wir in das Portal und ich ergriff die Hand von Silia. Dann standen wir vor einer Tür und wir stießen sie auf. Alle Gäste drehten sich zu uns um, anscheinend hatte die Hochzeit noch nicht begonnen. "Die Besten kommen zum Schluss", zuckte ich lässig mit der Schulter und strich mit der Hand durch das Haar, als wäre das hier alles so geplant. "AKELA!"

Jadis


Die Aufregung stand in Kenais Gesicht und ich musste leicht schmunzeln. Doch dann zuckte ich überrascht zusammen, als plötzlich eine Seitentür aufsprang. Die Musik hatte noch nicht begonnen und einen Moment befürchtete ich, dass etwas schief gelaufen war. Doch dann riss ich meine Augen weit auf, als ich die drei Personen erkannte. Silia war da! Mein Herz sprang vor Freude in die Höhe und ich spürte sogleich das Brennen meiner Augen. 3 Wochen hatte ich meine Tochter nicht gesehen und jetzt spürte ich mit volle Wucht wie sehr ich vermisst hatte. Ich unterdrückte ein Schniefen, doch als Kenai laut den Namen seines Bruders rief und auf ihn zulief, war es vorbei mit mir. Ergriffen von diesem rührendes Bild schniefte ich laut. Vielleicht lag es auch ein wenig an der Schwangerschaft, dass ich jetzt besonders emotional wurde.

Kenai


In wenige Sekunde war ich bei Akela und umarmte ihn fest. "Du bist gekommen", meine Stimme bebte und ich spürte, dass die Gefühle mich überwältigen wollte. "Ich verpasse doch nicht die Hochzeit meines kleinen Bruder, der seit Ewigkeiten in eine weißhaarige Prinzessin verknallt ist und für den ich damals ein Bild von ihr gezeichnet habe", antwortete er und klopfte auf meinem Rücken: "Jetzt bewege deinen Hinterteil, wir wollen doch nicht deine Braut warten lassen. Ein zweites Mal wird sie mir sonst nicht verzeihen, wenn ich wieder ihren besonderen Tag ruiniere." Als ich aufschaute funkelten seine Augen belustigt und ich riss mich zusammen. Ich sah zu Silia und Envar: "Es freut mich, dass ihr alle gekommen seid." Dann sah ich wieder mein großer Bruder an: "Ich möchte dich als meinen Trauzeugen, ich habe den Platz neben mir für dich freigehalten." "Du hattest wohl großes Vertrauen in mir gehabt", murmelte Akela. Ich lächelte: "Wir sind Brüder. Wir lassen uns nicht in Stich." Ich kehrte zurück zum Altar, wo der Priester mich tadelnd ansah und Akela stellte sich neben mir. Jetzt war alles so, wie es sein musste. Voller Erwartung schaute ich zur Tür und endlich erklang die Musik. Mein Herz begann wieder schneller zu schlagen.


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29.03.2020, 18:07

Was schaust du an? ;)

Ardan

Es kostete mich große Überwindung nicht aufzuspringen und zu meiner Tochter zu eilen. Ihre sonnige Aura rief mir in Erinnerung, wie sehr ich sie vermisst hatte und als Jadis neben mir zu schniefen begann, spürte auch ich das Brennen in den Augen. Drei Wochen. Das war eine lange Zeit für Eltern. Und für den kleinen Bruder. Während Kenai sich seinen Bruder schnappte, kamen Silia und Envar zu uns. Sie wirkte ebenso ergriffen von der ganzen Situation. Über den Stuhl hinweg drückte sie ihrer Mutter einen Kuss auf die Stirn, dann riss sie verblüfft die Augen auf. >Du bist schwanger!?< Sie schaute aufgeregt zwischen ihr und mir hin und her. Ich bestätigte ihre Vorahnung mit einem breiten Lächeln, ehe ich sie kurz umarmte. Es war etwas umständlich, weil sie eine Reihe vor uns saß, aber das reichte. Hauptsache, sie war hier und ich konnte sie wieder ansehen, berühren und ihren sommerlichen Duft einatmen. Zen wurde erst recht unruhig, denn er wollte sich am liebsten auf seine Schwester stürzen, die er ebenso stark vermisst hatte. Silia warf ihm einen Luftkuss zu. >Später werden wir ganz viel tanzen, versprochen.<

Silia

Es war etwas unwirklich, wieder hier zu sein. Drei Wochen konnten eine lange Zeitdauer sein, wenn man damit beschäftigt war, sich ein neues Leben aufzubauen. Umso mehr freute ich mich, all die vertrauten Gesichter zu sehen. Kenai kamen fast die Tränen, als er seinen Bruder umarmte und in meinem Herzen wurde es ganz warm, weil ich wusste, wie viel es Akela bedeutete hier zu sein. Egal wie sehr er das herunterspielte und locker blieb. Sein Platz neben Kenai war genau richtig. Ich hingegen gesellte mich zu meiner Familie. Meine Mutter wurde gleich emotional und als ich das sanfte Licht in ihrem Bauch sah, verstand ich, dass demnächst etwas Großes bevorstand. Unsere Familie würde Zuwachs bekommen. Wie schön! Ich hätte so gern mit ihnen geredet, aber im Moment gab es etwas Wichtigeres zu tun. Still sein und staunen.
Musik setzte ein und alle Gespräche verstummten. Wir hatten die Leute mit unserem spontanen Auftritt ganz schön verwirrt, doch nun konzentrierten sich alle auf die riesige Tür, die in den Saal führte. Sie öffnete sich wie von Geisterhand und eine wunderschöne Braut erschien. Der König, Jenayas Vater, führte sie und mir traten nun doch Tränen in den Augen. Dieser Anblick erinnerte mich an die Hochzeit meiner Eltern, aber auch an meine eigene. Ich liebte solche besonderen Momente!

Jenaya

>Nervös?< wollte mein Vater wissen, als sich die Türen langsam öffneten und mir kurz das Herz stehenblieb. So viele Menschen, so viele Augenpaare, die sich auf mich richteten. Ich war es nicht mehr gewohnt von großen Menschenmengen angestarrt zu werden, denn als Prinzessin hatte ich mich in letzter Zeit ziemlich zurückgezogen. Nicht nur, weil ich mich hauptsächlich um Cael kümmerte, sondern weil Kenai und ich an unserer gemeinsamen Zukunft arbeiteten. Schon bald würden wir das Theater eröffnen und ich mein erstes Kurzgeschichtenbuch veröffentlichen. Es würde dann frei zugänglich in der Bibliothek stehen. Allein deswegen war ich aufgeregt.
>Ja, das bin ich und...< weiter kam ich nicht, denn etwas war anders. Die Stelle neben Kenai war nicht leer. Da stand Akela. Und wenn Akela hier war, dann bedeutete das, dass auch... Suchend glitten meinen Augen zu den freien Plätzen und als ich die vertrauten Gesichter von Silia und Envar entdeckte, blinzelte ich mehrmals. Sie waren hier. Sie hatten es tatsächlich geschafft, an diesem besonderen Tag zu erscheinen. Ein größeres Geschenk hätten sie uns nicht machen können. Im Vorbeigehen formte ich ein Danke mit den Lippen, ehe ich meiner Familie, besonders Cael, einen liebevollen Blick zuwarf. Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit nach vorne und fühlte Wärme in mir aufsteigen. Ich errötete. Kenai sah hinreißend aus, das tat er immer. Alles um mich herum hörte auf zu existieren. Einzig und allein der sanfte Stirnkuss meines Vaters hielt mich davon ab wegen der wenigen Stufen zu stolpern, sodass ich heil an den für mich vorgesehenen Platz ankam. Direkt Kenai gegenüber, den ich unentwegt ansah. In meiner Brust pochte es wie verrückt und es fühlte sich an wie damals, als mir bewusst wurde, dass ich diesen Mann für immer lieben würde. Nun stand ich hier... und unser beider Wunsch ging in Erfüllung. Er heiratete seine weißhaarige Prinzessin und ich meinen geliebten Zirkusjungen.

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29.03.2020, 18:32

Ich hatte eben den Anime Prinzessin Monoko geschaut :)

Jadis


Silia und Envar kamen zu uns, beziehungsweise eine Reihe vor uns. Nach eine so lange Zeit war es unglaublich schön meine Tochter wieder in der Nähe zu wissen und vor allem wohlbehalten. Ich hatte das Gefühl, dass es ihr viel besser ging als vor drei Wochen. Aber sie hatte bestimmt auch uns vermisst, wie wir sie vermisst hatten. Meine Wangen röteten sich, als Silia sofort meinen besonderen Umstand bemerkte. "Naher reden wir", wisperte ich mit leuchtende Augen, denn sie sollte als große Schwester ebenfalls an diesem neuen Leben teilhaben. Aber erstmal standen Kenai und Jenaya im Mittelpunkt, sie hatten lange auf diesen besonderen Tag gewartet.

Akela


Es war wohl doch gut gewesen es rechtzeitig geschafft zu haben, als ich Kenai zuletzt so aufgeregt gesehen hatte, war das an dem Tag, als er erfuhr er würde Vater werden. Kurz schaute ich zu Silia hinüber und sah wie ihre Eltern sich freuten sie wiederzusehen. Auch Silia wirkte überglücklich endlich ihre geliebte Menschen wiederzusehen. Dann hielt ich einen Moment inne, an ihre Mutter war etwas anders. Und dann spürte ich es. Ein neues Leben. Anscheinend war in den letzten drei Wochen viel passiert, so wie bei uns. Die Musik erklang und die große Tür öffnete sich. Die Braut trat in den Saal herein und ich musste zugeben, dass mein Bruder keinen schlechten Fang gemacht hatte. Unsere Mutter hätte sie geliebt, wie sie auch Silia geliebt hätte.

Kenai


Alles rückte in die weite Ferne als die große Tür sich öffnete und Jenaya erschien. Meine Augen weiteten sich mehr, je näher sie mir kam. Ihre Schönheit war nicht in Worte zu fassen, sie wirkte wie eine Frau aus einem Märchen. Sie war meine Märchenprinzessin. Tief blickte ich in ihre abendblaue Augen, die heute besonders hell funkelten wie ein Stern. Eine wohlige Wärme breitete sich in meinem Körper aus, gefolgt von einem aufgeregten Kribbeln. Ich griff nach ihre weiche Hände, denn ich musste sie einfach berühren, um sicherzugehen, dass das hier kein Traum war. Es war mir egal, ob ich damit gegen eine Regel verstieß. Jedenfalls sagte der Priester dazu nichts, sondern verkündigte feierlich: "Liebe Gäste, heute haben wir uns alle an diesen besonderen Tag versammelt. Heute wollen wir den Tag zweier Liebende feiern, die ihr Leben gemeinsam teilen wollen, sowohl in guten, als auch in schlechten Zeiten. Kenai Reavstone wollt Ihr Jenaya Corafilia zu Eurer Frau nehmen und ihr treu an ihrer Seite stehen bis zu Euren Lebensende? So antworte mit einem Ja." Sanft drückte ich Jenayas Hände und antwortete inbrünstig: "Ja, ich will und ich werde auch über mein Lebensende hinaus ihr treu bleiben." Warm lächelte der Priester und wandte sich an die schönste Frau, die ich jemals gesehen hatte: "Jenaya Corafila wollt Ihr Kenai Reavstone zu Eurem Mann nehmen und ihm treu an seiner Stelle stehen bis zu Euren Lebensende?"


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29.03.2020, 18:55

Oooh, sehr gute Wahl *_*

Jenaya

Als Kenai nach meinen Händen griff, legte sich meine Nervosität und ich empfand ausschließlich tiefen Frieden und pures Glück. Nach all den Jahren hatten wir zueinander gefunden und Großes geleistet. Nun durften wir uns auf ein neues Abenteuer freuen, das mit unserem Sohn begonnen hatte. >Ja, ich will. Bis über den Tod hinaus.< wiederholte ich Kenais Antwort mit eigenen Worten. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass meine Seele ihn vergaß. Unsere Geschichte hatte vor vielen Jahrhunderten ganz wo anders mit einem anderen Liebespaar begonnen. Wir führten diese Geschichte mit noch mehr Liebe fort.
Der Priester lächelte uns beide an und hob die Hände. >So sei eure Ehe gesegnet und mit Glück erfüllt. Ihr dürft euch nun küssen und den ewigen Eid besiegeln.< verkündete er feierlich. Meine Augen funkelten selig, als ich Kenai entgegenkam. Auf diesen Kuss hatte ich lange genug gewartet.

Silia

Was für eine Braut! Dieses Kleid war der reinste Märchentraum. Mehr Prinzessin konnte man nicht sein. Es passte hervorragend zu Jenaya und mit ihrem weißen Haar wirkte sie wie eine Frau aus einer anderen Geschichte. Ich freute mich so sehr für diese Lichtgeborene und ich es war unglaublich schön, dass sie in den Schatten ihre Liebe gefunden hatte. So wie ich. Ich jubelte voller Freude, als das Ehepaar sich dann küsste. Beide hatten es wohl kaum erwarten können. Alle im Raum erhoben sich applaudierend, während die Musik erneut einsetzte. Über unseren Köpfen wirbelten zudem magische Lichter herum, die dem frisch getrauten Paar folgten. Ganz eindeutig Feenmagie. Scheinbar mochten die Feen diese Familie, sonst würden sie sich nicht aus ihrem sicheren Heim hierher trauen. Es war schön, dass sie über Yuns Tod hinaus für das Wohl der beiden sorgten. Und für Cael. Der Kleine sah nicht mehr so aufgedunsen aus wie vor wenigen Wochen. Seine Wangen waren wesentlich knuffiger und sein reiner Duft besaß eine einzigartige Magie. Eine Note, die mir neu war.
>Ich freue mich sehr für die beiden. Bin ich froh, dass wir es zeitlich geschafft haben.< meinte mein Bruder weiterhin applaudierend. Lächelnd stimmte ich zu.

Ardan

In mir tobten die verschiedensten Gefühle. Wiedersehensfreude, Sehnsucht, Unglaube, Liebe und Bewunderung. Das war mittlerweile die dritte Hochzeit, der ich beiwohnte, dabei war die erste, meine eigene gewesen. Ich hätte nie gedacht, dass ich Gefallen an solchen Feierlichkeiten finden würde. Sie führten mir vor Augen, dass es sehr viel Gutes auf dieser Welt gab, für das es sich zu kämpfen und sogar zu sterben lohnte. Alle wichtigen Menschen waren hier versammelt. Meine engsten Freunde, meine Familie, was brauchte ich schon mehr?
Kenai und Jenaya gaben sich das lang ersehnte Ja-Wort und für mich bedeutete das, dass ich endlich meine Tochter in den Arm nehmen durfte, wenn wir erst im nächsten Saal eintrafen. Dort würde gleich die Feier stattfinden und wenn ich eines wusste, dann dass es in Ocamma bestimmt nicht langweilig wurde.
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