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24.12.2018, 08:50

Jadis

Tief atmete ich ein, um mich zu beherrschen, während Ardan sprach. Meine Stimme blieb gefasst, während ich meine Augen fest auf ihn richtete: "Danke für deinen Vortrag. Ich empfehle dir, selbst erstmal in den Spiegel zu schauen. Dein Verhalten von eben war gegenüber Yun und der Prinzessin Jenaya respektlos. Auch respektlos gegenüber mir. Hätten wir uns einen solchen kindischen Scherz in deinem Reich erlaubt, hättest du es sicherlich nicht geduldet. Stell dir vor, wir hätten als Fremden einfach Zen für unseren Scherz benutzt. Du magst ein mächtiger König sein, aber erlaubt es dir über alles und jedem erhaben aufzutreten? Glaubst du für dich gelten dann keine Regeln, wenn du woanders bist? Ardan, du bist hier ein Gast. Ich trage hier die Verantwortung über das Lager, ich muss hier die Entscheidungen treffen und alles was hier passiert, betrifft auch mich. Hier zählt meine Stimme. Wie kannst du von mir Respekt verlangen, wenn du mir gegenüber keinen Respekt zollst? Du glaubst wir verhalten uns wie die Privilegierten? Tust du das gerade selber nicht? Du hast mit keiner Silbe erwähnt, dass du gewillt warst uns begleiten zu wollen und jetzt tust du, als hätten wir dich enttäuscht. Als wäre es ein Privileg gewesen dich zu begleiten. Weiß du Ardan, wenn du meinst du muss dich den wichtigeren Dingen widmen, dann tue es. Ich zwinge dich nicht hier zu bleiben. Bis eben dachte ich, dass wir recht gut zusammengearbeitet haben, ich war für deine Vorschläge offen gewesen und habe sie berücksichtig. Ich habe dir zugehört. Dir meinen Dank für deine Hilfe und Unterstützung ausgesprochen. Ich war offen genug zuzugeben, dass wir Schwachpunkte haben und habe dich um Rat gebeten. Ich habe dir meine Hand gereicht. Ich habe dich zu nichts gezwungen oder mich gegenüber dir respektlos verhalten. Deswegen verstehe ich jetzt dein Handeln nicht. Wir tun jeden verdammten Tag unser Bestes, wir geben uns Mühe und werden von Tag zu Tag stärker. Wir sind nicht perfekt, aber wir reißen uns zusammen. Wir kämpfen für die eine Sache. Wenn das nicht reicht, dann kämpfen wir eben härter. du sagst wir machen zu viel Drama und Blabla? Du hast gerade dieses Drama selbst erschaffen. Es war bis eben gar nichts los gewesen. Du kannst nicht von uns erwarten, dass wir dir blind vertrauen und dir die Führung übergeben. Das tust du gegenüber uns selbst nicht. Mehr habe ich jetzt nicht zu sagen. Du hast die Wahl, entschuldige dich bei Yun und Prinzessin Jenaya für deinen unangebrachten Scherz, denn sie war wirklich sehr unangebracht gewesen und wir können dann in Ruhe weiterarbeiten. Bei mir brauchst du dich nicht zu entschuldigen, denn somit wären wir jetzt quitt, da ich weiß, dass ich mich in deinem Reich nicht unbedingt mein bestes Verhalten gezeigt habe. Oder du verlässt still und leise das Lager. Niemand wird dich aufhalten."

Kenai

Der halbdämonische König umfasste meine Klinge und es schien ihn nicht zu stören, das er dabei blutete. Bis jetzt hatte niemand gewagt, so etwas zu tun. Seine Wunde verschloss sich. Aber das würde mich dennoch nicht aufhalten ihn zu töten. Es gab viele Wege um Jemanden zu töten. Er sprach mich an und meine Miene blieb ausdruckslos. Erst beim Befehl der Prinzessin steckte ich die Waffe weg und stellte mich lautlos zurück auf meinem Platz. Der Pixie setzte sich die Schulter der Prinzessin hin: "Ich hasse es, wenn alle Menschen glauben, mich einfach so anfassen zu dürfen, nur weil ich klein bin und Flügeln habe. Ich bin keine Puppe." Sein glitzernder Staub war dunkelrot. Er war aufgeregt. Stumm verfolgte ich die Gespräche. Es waren viele Worte. Und viele dieser Worte verstand ich nicht, konnte sie nicht richtig definieren. Jeder schien aufgebracht zu sein, soweit verstand ich. Aber alles Anderes befand sich in einem Bereich, zu dem ich keinen Zutritt hatte. Schon gar nicht wusste ich, was der König mit den Stock aus dem Hintern ziehen meinte. Prinzessin Jadis schien ihm jetzt vor die Wahl zu stellen. Ich starrte meine Prinzessin an. "Lavendel", murmelte ich. Ich wollte meine Nase in ihrem Hals vergraben und den Duft tief einatmen. In meinem Brustkorb wurde es warm. "Im Ernst, Kenai?", ungläubig drehte der Pixie sein Kopf zu mir um: "Wir befinden uns gerade in eine komplizierte Situation und du denkst jetzt nur an Lavendel?" Ich verstand nicht, was daran falsch war und es war mir auch gleichgültig. Lavendel.


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24.12.2018, 09:28

Ardan

>Weißt du was, Jadis? Seien wir mal ehrlich... Du wirst nie die Vergangenheit ruhen lassen. Du wirst mich nie so sehen, wie ich wirklich bin.< Ich ballte die Hände zu Fäusten und spürte das Gefühl von Enttäuschung, welches sich wie Säure meine Wirbelsäule hinaufarbeitete. >Egal, was ich tue, es ist dir nicht gut genug. Ich habe dir auf der Gedenkfeier einen verwundbaren Teil von mir gezeigt, ich habe dir den Segen des Heiligen Baumes gegeben, ich habe euren Hintern gerettet, als ihr fast draufgegangen seid, ich habe mich für mein Verhalten damals ehrlich entschuldigt, ich habe deinem Bruder das Leben gerettet und dich aufgefangen, als du gefallen bist. Dann bitte ich dich um eine Sache. Um eine einzige.< Ich hob den Zeigefinger, um meine Worte deutlicher zu unterstreichen. >Dass du die Vergangenheit hinter dich lässt und mich so akzeptierst, wie ich bin. Aber da reicht es schon, einen Pixie falsch anzufassen und du siehst mich an, als wäre ich der Bösewicht. Wirfst mir vor, ich wäre respektlos. Du drehst mir die Worte im Mund, wie es dir gerade passt, denn ja, ich bin stärker als ihr. Ja, ich darf offen zugeben, dass ich selbstgefällig auftrete, weil ich mir meiner Stärke bewusst bin. So bin ich einfach. Muss ich mich dafür entschuldigen? Ganz bestimmt nicht.<
Ein bitterer Ausdruck malte sich auf mein Gesicht, als ich sie direkt ansah. >Ich dachte, du wärst anders... Doch es scheint, als hätten du und Gilbert euch gegenseitig mehr als verdient. Ihr werdet nie mehr als nur einen Halbdämon in mir sehen. Ihr werdet immer die "Warum sollten wir dir vertrauen - Karte" ausspielen.< Ich schüttelte über meine eigene Dummheit den Kopf. Nach all den Jahren hatte ich immer noch nicht gelernt, dass Erwartungen in andere nur etwas für Schwächlinge waren. Ich hatte mal wieder zu viel erwartet. Zu sehr gehofft.
Mit einer fahrigen Bewegung fuhr ich mir durchs Haar und blickte zur Seite, damit niemand sah, wie sehr mich die Situation wirklich aufwühlte. Wie sehr ich mir wünschte, jemand würde sich die Mühe geben, hinter dem ganzen Halbdämon-König-Getue zu blicken. Was war ich doch für ein erbärmlicher Mann...
>Umgehen wir einfach das Drama, indem wir hier und jetzt eine Grenze ziehen. Denkt über mich, was ihr wollt. Verurteilt mich, haltet mich für ein eingebildetes Monster, ich nehme es hin.< Ich verbannte jegliches Gefühl aus meiner Stimme, als ich mich abwandte und die Hände erneut zu Fäusten ballte. Mein Herz pochte schmerzhaft in der Brust. Vielleicht hatte ich all das hier verdient. Vielleicht büßte ich hiermit für meine Sünden. >Es tut mir leid, Yun, dass ich dich ohne deine Erlaubnis angefasst habe. Ich nehme mir einfach das, was mich interessiert, ich bin impulsiv. Hätte ich gewusst, wie sensibel ihr alle deswegen seid, hätte ich es nicht getan. Und es tut mir leid, Prinzessin Jenaya, dass ich Euch mit einem harmlosen, niedlichen Tier verglichen habe. Das war nicht respektlos gemeint.<

Jenaya

Irgendwie lief die Sache aus dem Ruder und ich verstand nicht, warum sich ausgerechnet Prinzessin Jadis und König Ardan so sehr in die Haare kriegten. Wenn ich seine Worte richtig interpretierte, schienen die beiden eine Vergangenheit zu haben, die nicht gut ausgegangen war und das kochte jetzt wohl über. Natürlich hatte ich mich durch seine Worte respektlos behandelt gefühlt, aber ich hätte wirklich kein Drama daraus gemacht. Auch die Sache mit Yun war für mich gegessen, ihm ging es gut und er hatte sich für einen Moment genauso wie ich erschreckt. Und Kenai hatte auch nur seine Pflicht erfüllt. Es gab deutlich Wichtigeres als solche Kleinigkeiten durchzukauen.
Ich schaute zu Prinzessin Jadis und bewunderte sie für die Stärke und Autorität, die sie darstellte, aber dieses Ultimatum hätte ich an ihrer Stelle König Ardan gegenüber nicht vorgesetzt. Wie gesagt, er hätte alles besser formulieren können, aber im Kern steckte Wahrheit in den Worten. Wir brauchten Hilfe, wir brauchten jemanden, der unseren Horizont erweiterte. Da interessierte es mich nicht wirklich, ob mir Honig um den Mund geschmiert wurde. Ich wollte einfach nur stärker werden, Relikte finden und die Schwachen beschützen, ohne gleich dabei draufgehen zu müssen. Außerdem... Irgendwie empfand ich so etwas wie Mitleid für den König. Er erschien mir einsam. Er mochte uns als Kinder bezeichnet haben, aber er merkte nicht, dass er selbst wie eines um sich trat, weil er nach einem Fehler ausgestoßen wurde. Ich sah nämlich, wie er die Hände zu Fäusten ballte, ich sah, wie sich die Energie in seinem Inneren verschob und Dunkelheit seinen Kern ergriff. Es war dieselbe Reaktion, die Kenai erfasste, wenn er zu einer selbstzerstörerischen Erkenntnis kam. So wie vorhin, als er meinte, dass er kein Mensch sei und er nicht kompatibel mit mir wäre. Vielleicht empfand ich deswegen Mitgefühl für den König. Weil er mich ein wenig an Kenai erinnerte. Beide in ihrer Dunkelheit gefangen.
Allerdings sagte ich nichts, als er sich gänzlich abwandte und nach seiner Entschuldigung das Zelt verließ. Ich fand es traurig, dass das jetzt so ausgegangen war. Jedoch war ich nicht in der Position, ihn mit aufs Boot zu holen. Prinzessin Jadis hatte sich in dieser Sache klar ausgedrückt, dass sie das Sagen hatte und das respektierte ich.
Als Kenai "Lavendel" murmelte, lächelte ich ihn sanft an. >Später, in Ordnung?<
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24.12.2018, 10:49

Jadis


Seine Worte waren wie Messerklingen und als er ging, entschied ich mich ihm zu folgen. So konnte ich es nicht stehen lassen, denn er verurteilte mich gerade selbst, wo er behauptete nur er würde verurteilt werden. Vielleicht wurde ich später für diesem Impuls bereuen. Aber es musste endlich Klarheiten geschaffen werden. "Entschuldigt mich", sagte ich schnell und schon hatte ich das Zelt verlassen. "Verdammt, Ardan!", brüllte ich ihm hinterher und als ich vor ihm stand, sah ich ihn funkelnd an: " Kannst du keinen Kritik vertragen ohne gleich zu denken man stellt dich als Bösewicht dar? Ich habe in diesem Zelt keinen einzigen Moment an die Vergangenheit gedacht und auch nicht, dass du ein Halbdämon bist. Ich habe auch nichts davon erwähnt. Ich beurteile Menschen nach ihrem Handeln und hätte genauso gehandelt, wärest du ein Anderer. Für mich bedeutete Zusammenarbeit gegenseitiger Respekt, besonders wenn man noch am Anfang steht. Ich weiß nicht wie ihr es in der Trimagische Allianz zusammenarbeitet, aber hier läuft es so. Aber gut, dann denke eben so, dass Jeder dich für böse hält. Vielleicht willst du ja sogar, dass man dich verurteilt. Ich habe wirklich gedacht, wir könnten einen Neuanfang wagen. Aber du scheinst selber Probleme zu haben die Vergangenheit ruhen zu lassen, denn das funktioniert nämlich nur, wenn wir es Beide tun. Als Einzige schaffe ich es nicht. Und du bist nicht der Einzige, der seine verletzliche Seite gezeigt hat und das ist der größter Vertrauensbeweis, den man von mir erhalten kann. Du glaubst ich verurteile dich? Soll ich dir was sagen? Ich glaube, dass du mich auch verurteilst. Ich habe doch bei dir vornherein keine Chance gehabt, dir zu zeigen, dass ich mir Mühe gebe unsere Vergangenheit ruhen zu lassen, so wie du es bei mir glaubst. Wenn es so ist, dann wird es niemals mit unseren Neuanfang klappen. Ich wünsche dir eine angenehme Reise und viel Erfolg." Meine Augen brannten, doch ich erlaubte mir die Tränen nicht. Das wäre für ihn wahrscheinlich ein Beispiel wir seien zu emotional. Ich schluckte sie hinunter und mit straffe Schultern drehte ich mich um. Ich hatte das gesagt, was noch gesagt werden musste. Vermutlich sollte es so sein. Vielleicht waren wir nicht dafür bestimmt im selben Raum zu sein. Ich musste ihn endgültig vergessen. Den Jungen aus der Vergangenheit und den Mann der Gegenwart. Warum fühlte es sich so schmerzhaft an? Warum wollte ich ihn nicht loslassen? Weil ein Teil von mir immer noch ihn liebt und nach ihn sehnt. Weil ich unsere Freundschaft vermisse, bevor alles auf unschöne Weise geendet hatte.
"Du hattest damals Recht, ich bin erbärmlich und naiv. Ich mache genau wieder das Gleiche, ich laufe dir nach und gehe dir auf die Nerven", ich lachte humorlos auf und ging. Und anscheinend füge ich mir gerne selber Schmerzen zu.

Kenai

Sogar ich konnte die Spannung in der Luft spüren, besonders die Spannung zwischen Prinzessin Jadis und den halbdämonischen König. Das nannte man wohl eine ausgeartete Situation. Meiner Meinung nach schien jeder emotional zu sein. Bis auf ich, da ich sowas nicht wirklich empfinden konnte. Bis auf einige Ausnahmen. Der König ging. Die Prinzessin Jadis folgte ihm plötzlich. Der General sah aus, als wäre er Derjenige gewesen, der die Klinge am Hals gehabt hatte. Der Pixie murmelte etwas von komplizierte Menschen und unterdrückte Emotionen. Und die Prinzessin antwortete mir. In meinem Brustkorb flackerte etwas auf. Naher durfte ich an ihr schnuppern. Damit war ich....zufrieden. "Entschuldigt ihr Verhalten, normalerweise verlässt sie nicht ohne einen triftigen Grund die Sitzung", sagte der General. Auch wenn ich nicht viel verstand, schien das für Prinzessin Jadis einen triftigen Grund gewesen zu sein. Jedenfalls schien der Ausgang nicht so zu sein, wie er sein sollte. "Wir können erstmal weitermachen, sie kommt gleich bestimmt. Also Yun, du sprachst von einem Portal?", fuhr der General fort und übernahm seine Rolle.


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24.12.2018, 19:32

Ardan

Warum? Warum folgte sie mir? Warum ließ sie es einfach nicht sein? War es nicht das Beste für uns beide, wenn wir uns nicht ständig über den Weg liefen und einen Eiertanz aufführten? Denn genauso fühlte sich dieses emotionale Chaos an. Hatte ich nicht vorhin noch gesagt, dass sie zu gefühlsduselig drauf waren? Ich fiel in dieselbe Kategorie. Jadis machte mich schwach, sie machte mich verrückt.
Und sie war wütend. Sie war wütend auf mich und ich hörte ihre Worte klar und deutlich. Ich verstand, was sie meinte, ich verstand, was ihr Problem mit mir war, aber sie verstand nicht, was wirklich los war. Sie würde es nicht verstehen. Manchmal verstand ich es eben selbst nicht. Dennoch... Bevor ich wieder zu der Dunkelheit zurückkehrte, mit der ich am besten arbeiten konnte, musste ich etwas klarstellen. Etwas überaus Wichtiges.
Leise knurrend packte ich ihr Handgelenk, sodass sie mir nicht gleich entfloh und wirbelte sie herum. Unsere Brustkörbe prallten vom Schwung gegeneinander, ich atmete schwer aus. Die Gefühle trieben mich allmählich in den Wahnsinn. >Es ist eine Bürde, ich zu sein, Jadis. Es ist eine Bürde, ein Halbdämon zu sein. Ich kann die Vergangenheit nicht ruhen lassen, denn sie ist das Einzige, was mich davon abhält, endgültig der Dunkelheit zu verfallen. Ich halte mir meine Fehler, meine Sünden jeden Tag vor, um mich daran zu erinnern, was menschlich sein heißt. Also ja... Ich verurteile mich selbst, ist es das, was du hören willst?<
Schmerz huschte über mein Gesicht. >Ich bin nicht einfach. Ich bin nicht normal. Ich lasse mir ungern Dinge vorschreiben, weil ich nach der Tyrannei meines Vaters es satt habe, in irgendwelche Ketten jedweder Art gelegt zu werden. Und ja, ich darf das als Entschuldigung für mein Verhalten nehmen, denn niemand, absolut niemand, kann nachempfinden, was ich durchmachen musste, um zu dem Mann zu werden, der ich heute bin.<
Ich drückte ihre Hand gegen meine Brust, hinter der das Herz heftig pochte. Meine Haut brannte. Da hatte sich so viel Hitze in mir gestaut, dass ich dringend einen Ort zum Abkühlen brauchte. >Und dass du erbärmlich oder naiv bist, habe ich mit keinem Wort erwähnt. Hast du etwa vergessen, was ich dir gestern gesagt habe? In der Gegenwart?< Meine Stimme nahm einen rauen Unterton an. >Dass ich viel Potenzial in dir sehe. Dass du mächtiger werden kannst, als du es dir wahrscheinlich vorstellst. Das war keine Lüge. Das war die reine Wahrheit.<
Schwer seufzend wandte ich den Blick ab, meine Hand um ihr zierliches Gelenk ließ locker. >Vielleicht war es falsch anzunehmen, dass ich in eurem Kreis ich selbst sein kann. Ihr seid viel zu... gut. Früher oder später werde ich schmutzige Wege gehen, denn glaube mir, anders lässt sich dieser Krieg nicht gewinnen. Aber wenn du mir nach solch einer Szene ein Ultimatum stellst, was wirst du das nächste Mal tun, wenn ich über die Stränge schlage?<
Langsam füllte sich mein Inneres mit tiefer Resignation. Ich ließ endgültig von ihr ab und sah ihr direkt in die Augen. Augen so grün wie der Wald, der uns umgab. Das war immer noch meine Lieblingsfarbe. >Wirst du mich dann mit deinem Schwert angreifen? Dich gegen mich wenden und zum Dunklen Lord davonjagen?< Ein trockenes Lächeln umspielte meinen Mund. >Was willst du von mir Jadis? Ich verstehe dich nicht.<

Jenaya

Ich hoffte für die beiden, dass sie sich in aller Ruhe aussprachen, denn meistens, wenn die Gemüter erhitzt waren, sagte man Dinge, die man nicht wirklich meinte. Das passierte oft. Das gehörte zum Leben dazu. Manchmal spielten Gefühle verrückt und was auch immer zwischen den beiden vorgefallen war, sie mussten damit abschließen und einen Weg finden weiterzugehen. Ohne reuevoll zurückzublicken.
Als General Gilbert das Wort ergriff, verdrängte ich das Streitgespräch. Wir mussten uns wieder konzentrieren. Ich besah mir die ausgebreitete Karte und dachte über das Portal nach. Wenn Yun es tatsächlich hinkriegte, mit seinen Freunden ein Portal zu erschaffen, das die Leute gleich nach Eadur schickte, wäre das die beste Lösung. Schnell und effizient. Außerdem hinterließen wir so keine Spuren, die man verfolgen könnte. >Was braucht ihr für das Portal?< stellte ich eine weitere Frage in den Raum, die nur Yun beantworten konnte. Ich freute mich, dass er sich auch hierbei als nützlich erwies.
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24.12.2018, 20:39

Jadis

Hinter mir hörte ich ein leises Knurren und in meinem Nacken prickelte es. Ich spürte seinen starken Griff um meinem Handgelenk und es war die Berührung die mein Herz schneller schlagen ließ. Und nicht die Angst. Denn ich hatte merkwürdigerweise keine Angst vor ihm, obwohl ich wusste was für eine Macht in ihm schlummert und dass ein Teil dieser Macht sehr dunkel war. Seine flammengoldene Augen loderten wie ein unkontrollierter Waldbrand. Unsere Brustkörbe prallten aufeinander, mir entwich ein leises Keuchen. Wir standen nahe genug, sodass ich sein warmer Atem auf meinem Gesicht spürte. Und ich spürte die Hitze, die er ausstrahlte. Er wirkte wie ein Vulkan vor dem Ausbruch. Aber ich entdeckte auch Schmerz in seinem Gesicht und mein Herz zog sich zusammen. Anscheinend mochte ich es immer noch nicht ihn leiden zu sehen, egal was damals geschehen war. Vielleicht war ich wirklich einfach dämlich. Er drückte meine Hand gegen seinem Brustkorb und ich spürte, wie stark sein Herz klopfte. Noch mehr Hitze wurde ausgestrahlt. Seine Geschichte berührte mich, sie ging mir nicht gleichgültig vorbei und ich begann ihn etwas zu verstehen. Warum er so war und warum er manchmal etwas tat, was in den ersten Moment Einem total verwirrte. Wie vorhin mit seinem Scherz. Oder sein anfängliches Spiel am Anfang, als wir in seinem Reich gewesen waren. Er konnte es nicht anders, was auch immer in seiner Vergangenheit geschehen mochte, es schien große Narben hintergelassen zu haben und alles hatte anscheinend mit seinem Vater zu tun. Ich dachte an Inejs Worte. Ardan versuchte auf seine Weise das Richtige zu tun. Und ich begriff das erst jetzt. Ich senkte den Blick, als er von meinem Potenzial sprach. Seine Hand lockerte um meinem Gelenk. Mir war nicht aufgefallen, wie fest er meine Handgelenk gehalten hatte. War es seltsam, dass ein Teil von mir in diesem Moment diese Berührung genoss? Vielleicht sollte ich einen Arzt aufsuchen, der meinen seelischen Zustand überprüfen sollte. Dann ließ Ardan mich los. „Wir alle nehmen mal schmutzige Wege, mich eingeschlossen. Glaube mir, ich bin nicht so gut, wie du denkst. Auch ich habe meine Fehlern und handle nicht immer richtig. Ich kann dir diese Frage nicht beantworten, was ich nächstes Mal tue. Es kommt darauf an, ob du immer noch das Ziel vor die Augen hast den Dunklen Lord zu vernichten und nicht andere Menschen verletzt. Ich kann dir nichts versprechen, die Zukunft bleibt immer ungewiss. Es könnte auch sein, dass du dein Schwert gegen mich richtest. Wer weiß es schon?“ Tief atmete ich ein und gab mir einen Ruck. Ich war nicht feige, auch wenn ich jetzt etwas Persönliches gestehen musste und mich dadurch nackt fühle: „Ich weiß es selber nicht. Du verwirrst mich und das bringt mich in Ungleichgewicht. Ich schätze….nach alldem was schon zwischen uns passiert ist, mag ich dich irgendwie trotzdem immer noch. Ich meine jetzt in freundschaftlichen Sinnen. Jedenfalls hast du das deine gute Eigenschaften zu verdanken, ich habe begriffen, dass alles an dir nicht schlecht ist“, gegen meinem Willen brannten meine Wangen: „Ich bin bei dir dauernd hin und hergerissen. In einem Moment möchte ich dir gerne ein blaues Veilchen verpassen und in den anderen Moment möchte ich dich einfach nur umarmen. Aber der Gedanke, dass du verschwindest und wir uns vielleicht wieder für eine lange Zeit nicht mehr wiedersehen….ich fühle mich dabei komisch. Oh Himmel, das wird langsam peinlich.“ Verlegen lachte ich und murmelte: Vielleicht habe ich vorhin auch etwas überreagiert und vielleicht sollte die Wut dir gar nicht gelten, sondern mir selbst. Ich weiß auch nicht, vielleicht stimmt etwas mit mir nicht oder ich setzte mich selber zu sehr unter den Druck, weil ich mich bemühe alles richtig machen zu wollen. Es ist nicht einfach eine Führungsposition zu haben und dabei Entscheidungen zu treffen, die vielleicht Dinge stark beeinflussen können. Wie dem auch sei, ich entschuldige mich. Ich wollte nicht, dass es so ausartet. Tja, wahrscheinlich wirst du jetzt weiterreisen. Du kannst dir ein bisschen Proviant mitnehmen, damit du nicht auf deiner Reise hungrig wirst. Wie gesagt, ich wünsche dir Erfolg.“ Unbeholfen klopfte ich ihm auf die Schulter, wie man es unter Männer tat, wenn man ihnen Erfolg wünschte.

Kenai


„Also wir müssen in eurer Welt einen Zirkel zeichnen, der das Portal darstellen soll und in der Zwischenwelt, dadurch wird das Portal für die Brücke geöffnet. Zusätzlich wird das Portal in der Zwischenwelt mit Symbolen versehen, der euch zum gewünschten Ort bringen soll. Die magische Brücke liegt direkt über eine magische Linie und durch ihre Kraft sind wir in der Lage eine solche Brücke zu aktivieren. Zudem können nur Menschen über die Brücke, die einen guten Willen besitzen. Dunkle Herzen haben keine Chancen, sie werden einfach zurückgestoßen. Und es wäre gut die Augen zu schließen, es kann für das menschliche Augen zu grell sein und ich möchte nicht Schuld an plötzliche Blindheit sein. Zudem sollte Jeder etwas von sich als Gabe meine Freunde geben, dadurch wirkt die Magie besser und stärker die Menschen auf die Andere Seite zu bringen. Wie gesagt die Brücke kann nur für eine begrenzte Zeit offen sein, die höchste Limit ist halbe Stunde. Meine Freunde müssen nämlich sehr viel Energie benutzen“, erklärte Yun und flog aufgeregt über die Karten: „Gut, dass wir hier eine magische Linie haben. Dann ist es einfacher das Ritual durchzuführen. Ich würde gleich in die Zwischenwelt gehen und um Hilfe fragen. Wenn es klappt, können wir schon gegen Mittag mit der Reise beginnen. Ansonsten fällt mir gerade nichts ein, was man da noch beachten muss. Ich kann da ja noch mal nachfragen, sie sind die Spezialisten.“ Yun sprach die ganze Zeit von einer Brücke, die scheinbar die Menschen zu einem anderen Ort teleportieren konnte. Es hatte also mit Magie zu tun.


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24.12.2018, 22:14

Ardan

Ich sollte ihr nicht so nahe sein. Ich traute mir gerade selbst nicht über den Weg. Ihr sanfter Duft, ihre gesamte Erscheinung lenkten mich ab. Es kostete mich viel Kraft, ihr nicht dauernd auf die Lippen zu starren. Lippen, die sich bewegten. Lippen, die Worte produzierten. Lippen, die ich küssen wollte. So sehr...
Allmählich kehrte wieder Ruhe in meinem Inneren ein, denn wir sprachen nicht in aufgeregtem Tonfall. Wir schienen uns beide nach dem Rausch der Gefühle mehr entspannt zu haben, deshalb waren wir auch bereit, einige Karten offen auf den Tisch zu legen. Ich hatte nämlich nicht gewusst, in welchem Zwiespalt sie wegen mir steckte und wie sehr ich sie verwirrte. Sie mochte mich. Wenn sie wüsste, wie viel mir das bedeutete. Wie sehr mich das mit Wärme erfüllte. Sie mochte mich und wollte nicht, dass ich für eine unbestimmte Zeit verschwand. Verdammt nochmal, ich wollte es ja selbst nicht. Ich wollte hier bei ihr bleiben. Am besten für immer.
Als sie mir auf die Schulter klopfte, zuckte mein Mundwinkel. Das hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Auf diese Weise verabschiedeten sich nur Männer, sie allerdings war eine Frau. >Mir brauchst du nicht sagen, wie verflucht schwierig es ist, die Führung zu übernehmen und zu halten. Ich wurde zum König, als ich neunzehn Jahre alt war. Nicht gerade das Alter, um über ein ganzes Reich zu regieren, das sehr viel von einem erwartet.<
Ich griff in meinen Beutel hinein, der an meinem Gürtel hing und brachte drei kleine, dunkelrote Edelsteine in Form einer Flamme zum Vorschein. >Momentan mögen wir unsere Differenzen haben, aber auch ich will nicht, dass wir ein abruptes Ende nehmen. Deswegen... < Ich hielt ihr die Steine hin. >Mit diesen Steinen hast du die Möglichkeit, mich direkt zu rufen. In ihnen steckt ein Teil meiner Magie. Wenn du sie zerbrichst, weiß ich genau, wo du dich befindest. Solltet ihr also meine Hilfe auf eurer Reise benötigen, ruf mich einfach.<
Nach kurzer Überlegung fügte ich hinzu: >Und zweifle nicht an dir. Du machst deine Sache mehr als gut. Du bist eine tolle Anführerin.<

Jenaya

Aufmerksam hörten wir Yun zu. Von solch einem Portal hatte ich nur einmal gehört, nein, gelesen. In irgendeinem Buch aus der Bibliothek. Die magische Brücke machte es möglich, in einer anderen Welt zu reisen, weshalb es seinen Preis kostete. Aber das mit dem reinen Herzen war mir neu. Unwillkürlich glitt mein Blick zu Kenai. In ihm steckte eine Unmenge an Psion. Galt das als dunkles Herz? War er würdig, die magische Brücke zu beschreiten? Ich wollte nicht, dass ihm etwas schadete.
Meine Augen wanderten zurück zu Yun. Ich nickte. >Dann tu das bitte. Je früher wir erfahren, ob es klappen könnte, desto besser. Ich bin mir sicher, dass Prinzessin Jadis gleich erscheint.< Ob sie die Sache mit König Ardan erledigt hatte? Waren sie zu einer Einigung gekommen? Würde er uns begleiten? Ein großer Teil in mir hoffte es. Ich würde mich noch sicherer fühlen, wenn wir jemanden wie ihn an unserer Seiten hatten und der uns durch die Gefahren führte. Immerhin wussten wir nicht, wie schwer es war, Relikte in die Hände zu kriegen. Meistens hörte man in Legenden nur Schreckliches...
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25.12.2018, 03:57

Jadis


Er war sehr jung ein König geworden und es stimmte, dass es nicht üblich war in diesem Alter gekrönt zu werden. Mit 19 Jahren mochte man als erwachsen gelten, doch war man in vieler Hinsicht noch grün hinter den Ohren und man musste sich erst in die Welt der Erwachsene einfinden. In diesem Alter war ich mitten in der Kampfausbildung gewesen, damit ich heute einen Schwert schwingen konnte. Ardan trug schon mit 19 Jahren eine große Bürde auf seine Schultern, eine große Verantwortung. Ich fing erst vor einem Jahr an diese Art von Verantwortung zu tragen. Ardan holte drei kleine dunkelrote Edelsteine heraus und in den Sonnenlicht schimmerte das dunkle Rot ein wenig.
"Du magst wohl gerne Zaubersteine", mein Mundwinkel zuckte leicht und ich nahm sie entgegen: "Danke, Ardan. Sie sind fast zu hübsch, um einfach zerbrochen zu werden. Ich werde gut darauf aufpassen und sie nur benutzen, wenn wir wirklich in der Klemme stecken und deine Hilfe brauchen." Sie fühlten sich in meiner Hand warm an. Dann errötete ich mich leicht bei seinem Kompliment, das von einem mächtigen König zu hören war schmeichelhaft. "Dennoch habe ich noch viel zu lernen, um später eine gute Königin für das Volk werden zu können", erwiderte ich bescheiden und ich wusste, dass jetzt erstmal der Abschied bevorstand. "Auf Wiedersehen, Ardan", diesmal umarmte ich ihn aus einem spontanen Akt und atmete unauffällig seinen einzigartigen Duft ein. Unbewusst schmiegte sich mein Körper an Seinem und ich merkte, dass die Umarmung ein paar Sekunden zu lange dauerte. Mit warmen Wangen löste ich mich von ihm und diesmal ging ich zielstrebiger zurück zum Hauptzelt. Die Anderen warteten auf mich und wir hatten heute noch was viel vor.

Kenai


Der Pixie verlor viel glitzernder Staub und flatterte dauernd herum. Anscheinend gefiel es ihm eine wichtige Aufgabe erhalten zu haben oder etwas tun zu können, was die Anderen derzeit nicht in der Lage waren. Kaum hatte Prinzessin die Worte ausgesprochen, erschien Prinzessin Jadis. Sie wirkte weniger wütend. "König Thyell wird jetzt seiner Mission nachgehen. Er hat uns ein paar Zaubersteine hinterlassen, die wir benutzen können, wenn wir seine Hilfe benötigen", erzählte sie in einem kurzen Satz und wandte sich an den General: "Was ist jetzt der aktuelle Stand?" Der General erklärte, worüber eben hier gesprochen wurde. Die Prinzessin Jadis wandte sich an Yun: "Es wäre phantastisch, wenn du das organisieren könntest. Du bist uns eine große Hilfe. Und sollte Jemand aus irgendeinem Grund nicht die Brücke überqueren, habe ich noch meine Steine mit denen ich teleportieren kann." "Ich mache mich sofort auf dem Weg", sagte der Pixie eifrig und war plötzlich verschwunden. "Bedeutete es dann nicht, dass dieser Jemand schlechte Absichten hat?", fragte der General. "Es kommt darauf was mit dunkles Herz gemeint wird. Wenn es mit magische Energie zu tun hat, dann würde ich da sagen, dass dunkles Herz nicht gleich "dunkel" heißt. Wir werden es herausfinden", antwortete Prinzessin Jadis. Der General schien mit dieser Antwort nicht zufrieden zu sein. Ich starrte wieder die Prinzessin an und dachte daran, dass ich später an ihr schnuppern konnte. Ich spürte dieses Ziehen in meinem Brustkorb und dieses starkes Bedürfnis. Sehnsucht. Das war Sehnsucht.


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25.12.2018, 04:55

Ardan

Ich hätte noch gern etwas zum Abschied gesagt, aber ihre Umarmung ließ mich jedes Wort vergessen, das noch auf meiner Zunge gelegen hatte. Ihr Körper passte perfekt an meinem. Endlich verspürte ich wieder diese wunderbare Ruhe, den tiefen Frieden in meinem Inneren. Doch der Moment dauerte nicht lange an. Sie ließ von mir ab. Sie drehte sich um und ging.
Nachdenklich blickte ich ihr hinterher. Ob ich das Richtige tat? Wenn es um sie ging, hatte ich das Gefühl, wieder ganz am Anfang zu stehen. Als hätte ich keine Ahnung, wie man eine Entscheidung traf. Hm, vielleicht war es dann doch nicht so verkehrt, getrennte Wege zu gehen. Andernfalls würde ich irgendwann den Verstand verlieren und Dinge sagen, die besser verborgen blieben. So wie die Truhe, die sie damals für eine lange Zeit vergraben hatte.
Nach einem tiefen, niedergeschlagenen Atemzug wandte ich mich ab und tauchte im dichten Wald unter. Dort wartete meine Waffe auf mich. Sie erhörte mein Rufen und als meine Hand mit ihr in Kontakt kam, löste ich mich vom Boden und erhob mich in die Lüfte. Ich würde nicht nach Ignulae zurückkehren. Ich würde Thales in der anderen Stadt treffen, die vor einem schweren Angriff stand. Auf dem Weg dorthin könnte ich dann auch gleich Zen anrufen und ihn auf den neuesten Stand bringen. Außerdem vermisste ich den kleinen Mann. Er gab mir ebenfalls ein Stück Frieden, wenn ich in seine roten Augen sah.

Jenaya

Wie aufs Stichwort erschien Prinzessin Jadis. Ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, hatten sie sich ausgesprochen, jedoch hatte es damit geendet, dass König Ardan uns nicht begleitete. Leider. Immerhin hatte er ihr etwas gegeben, das es uns ermöglichte, ihn direkt zu uns zu rufen. Das beruhigte mich ein wenig.
Da sie ebenfalls mit unserem Plan einverstanden war, verschwand Yun, um sich mit seinen Freunden zu unterhalten. Ich hoffte, dass sie uns helfen würden, war jedoch guter Dinge. Diese Wesen waren von Natur aus freundlich. Und sehr vorsichtig, weil es genügend Leute gab, die sich ihrer bemächtigen wollten. Wir allerdings brauchten Hilfe, um die Menschen sicher zu evakuieren. Wir hegten keinerlei Hintergedanken.
Dennoch... General Gilbert sprach diese eine Sache, die auch mir leichte Kopfschmerzen bereitete. Was war mit dem dunklen Herz gemeint? Psion oder der Kern des eigenen Wesens? Was, wenn Kenai einfach ausgestoßen wurde, weil er eigentlich tot sein müsste? Galten für ihn andere Regeln? Ich würde ihn bestimmt nicht zurücklassen, da ritt ich lieber gemeinsam mit ihm auf Maris. Wie von selbst glitt mein Blick zu Kenai, der mich in eben diesem Moment anstarrte. Mein Herz machte einen freudigen Satz, Wärme sammelte sich in meiner Brust. Ich streckte meine Hand nach seiner aus, umfasste sie und drückte diese sanft.
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25.12.2018, 11:11

Jadis


Mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren half mir jetzt nicht viel an Ardan zu denken. Ich hatte ihm von mir viel preisgegeben, was ihn betraf. Ich fühlte mich deswegen immer noch ein wenig entblößt, aber er hatte nicht über meine verwirrende Gefühle belächelt. Stattdessen hatten wir friedlich die Hände gegeben. So war es besser als in einem Streit zu gehen. Sowas setzte mir nämlich mehr zu, als man es an mir sehen könnte. "Wenn Yuns Freunde uns helfen und er uns Bescheid gibt, werden wir dann die Anderen informieren und das Lager abräumen. Aber bis dahin wenden wir uns kurz zu den andere Punkte. Wie erwähnt werde ich meine Truppe in den nordöstlichen Bereich schicken, dort herrscht zurzeit am Meisten Kämpfe. Ein paar Krieger schicke ich jedoch auch nach Eadur, damit sie die Sicherheit der Menschen garantieren können. Prinzessin Jenaya, wo wollt Ihr eure Truppe hinschicken?", ich hob meinen Blick von der Karte und sah die Prinzessin Jenaya an. Sie wirkte leicht besorgt und ich bemerkte flüchtig, dass sie die Hand ihres Leibwächters hielt. Anscheinend stand zwischen ihnen eine tiefere Verbindung, als man auf dem ersten Blick glaubte. Vor allem bei Leibwächter Kenai, dessen Gesicht man überhaupt nicht lesen kann. Er war wie ein Statue, der in Verborgene lag. Aber das machte ihn zu einer gefährliche Waffe. Ich hatte ihn kämpfen gesehen. Nur die Prinzessin Jenanya allein konnte ihn aufhalten.

Kenai


Die Prinzessin war über etwas beunruhigt, denn ich sah das Flackern in ihre Augen. Ich hatte sie jahrelang studiert, um ihre Stimmungen herauslesen zu können. Das gehörte zum Schutz ihres Wohles dazu. Ich musste einschätzen können in welchem Gemütszustand die Prinzessin war, um berechnen zu können, wie stark dies sie beeinflussen könnte und sie dabei vielleicht in Gefahr brachte. Sie griff nach meiner Hand. Ihre Hand war klein und schlank. Wenn ich zudrückte, könnte ich sie vielleicht versehentlich zerbrechen. Deswegen ließ ich den Griff locker. Ich spürte die Wärme ihrer Hand. Und die weiche Haut. In meinem Brustkorb wurde es wieder warm. Wir gehören zusammen. Ich hatte diese Worte nicht vergessen. Es schien sich in meinem Kopf eingebrannt zu haben .


390

25.12.2018, 20:04

Ardan

Nachdem ich mich ein gutes Stück entfernt hatte, landete ich auf einem dicken Ast eines hohen Baumes und setzte mich hin. Kalte Luft blies mir ins Gesicht. Der Geruch von Wald und wilden Tieren drang in meine Nase. Hier oben war ein guter Platz, um Zen anzurufen. Ich hoffte, dass es ihm bei Azuria einigermaßen gut ging und dass er keinen Anfall erlitten hatte. Bei ihm wusste man nie...
Ich vollführte einige magische Zeichen in der Luft, als daraufhin ein hübsch verzierter Handspiegel erschien, der mich direkt mit Azuria verband. Es dauerte nicht lange, da erschien ihr vertrautes Gesicht. Neugier lag in ihren ozeanblauen Augen. >Und? Wie sieht es in Larevia aus?<
>Nicht gut. Die Überlebenden werden evakuiert. Ich habe den Riesen wie geplant erledigt. So auch den Hohedämon. Es war einfacher als gedacht.<
Sie runzelte die Stirn. >Einfach? Dann hat der Dunkle Lord seine schwächsten Leute ausgesandt. So etwas wie einfach gibt es bei der Elite nicht.<
>Ich weiß... Aber als Aufwärmübung hat das ganz gut getan.<
>Das kann ich mir vorstellen.< Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. >Wo bist du jetzt?<
>Ich bin auf dem Weg zu Thales. Es gab, nun ja, ein paar Differenzen mit dem Orden, also bin ich gegangen.< Dass ich Jadis getroffen hatte, wollte ich nicht an die große Glocke hängen. Wir waren im Guten auseinandergegangen und sollte sie je in Gefahr sein, konnte sie auf mich zählen. Ich würde sie nie im Stich lassen. Ich konnte es nicht...
Azuria verdächtigte nichts Ungewöhnliches, sie zuckte bloß mit den schmalen Schultern. >Wundert mich nicht. Der Orden leistet zwar gute Arbeit, aber sie verschwenden wertvolle Zeit mit Kämpfen.<
>Ist das Ardan?< erklang eine jüngere Stimme, die ich überall wiedererkennen würde. Ich spürte, wie sich mein Herz bei dem Klang regte. Zens Gesicht erschien direkt neben das von Azuria. Er lächelte mich breit an. >Du bist nicht verletzt.< stellte er als Erstes fest.
Ich lachte. >Hast du das denn ernsthaft erwartet?<
Zen schüttelte grinsend den Kopf. >Nein, nicht wirklich. Hast du es dem Dämon so richtig gezeigt?<
>Und wie!<

Jenaya

Es fühlte sich beruhigend an, Kenais Hand zu halten. Sie spendete mir Kraft und Sicherheit. Yun war noch nicht zurückgekehrt, aber er konnte sich Zeit lassen. Aus Hast durften uns keine Fehler passieren.
Als Prinzessin Jadis das Wort an mich richtete, neigte ich den Kopf leicht zur Seite. >Ich schicke sie zurück zu meinen Brüdern an die Front. Sie werden dort gebraucht. Die Streitkräfte des Dunklen Lords haben schon zu viel Land eingenommen.< Ob es meinen Brüdern gut ging? Den letzten Brief hatte ich vor circa anderthalb Wochen erhalten. Ich machte mir Sorgen, musste aber darauf hoffen, dass sie sich durchschlagen konnten. Wenn einer der beiden fiel oder im schlimmsten Fall beide... Ich wusste nicht, was ich tun würde. Was das mit mir anstellen würde.
Schnell verdrängte ich den Gedanken und rückte unbewusst näher an Kenai heran. Meine Augen lagen auf den beschrifteten Karten. >Und sobald wir die Evakuierung durchgeführt haben, machen wir uns auf den Weg zum ersten Relikt?<
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391

25.12.2018, 20:25

Jadis


Als sie ihre Brüder erwähnte, musste ich an Jade denken. Ihn würde ich nach Hause schicken mithilfe meines magischen Steines, der teleportieren konnte. Ein Geschenk von Zen. Zen. Ich hatte ja noch seinen Brief und ihn noch gar nicht gelesen. Das musste ich demnächst nachholen, sobald die Ruhe dafür fand. Ernst nickte ich: "Die Front darf nicht zusammenbrechen, ansonsten besteht die Gefahr, dass dann ein vollkommenes Chaos herrscht und sie uns einrennen." Dann sprach Prinzessin Jenaya den nächsten Punkt an: "Genau. Direkt nach der Evakuierung werden wir die Missionsreise antreten, aufgrund der aktuelle Situation können wir nicht alle fähige Personen, die ich ausgewählt haben, mitnehmen. Sie werden woanders gebraucht. Aber uns begleitet noch Inej, sie ist eine sehr fähige Frau. Somit wären wir erstmal zu fünf, beziehungsweise mit Yun zu sechst. Aber vielleicht ist es gar nicht schlecht eine kleinere Gruppe zu sein, das fällt weniger auf und wir kommen schneller voran." Ich beugte mich über die Karten und deutete auf ein Land, das ganz weit in den Norden lag: "Fjerda. Das wird unser erster Ziel werden." "Fjerda? Das Land des Schnee und Eises? Soweit ich weiß, gibt es dort gar kein magisches Relikt. Außer nur ein unkontrollierbarer Sturm, der nicht mal mit Magie zu bändigen ist und Kreaturen. Ich meine auch gehört zu haben, dass dort unter Anderem Eisriesen gäbe und die sollen nicht unbedingt freundlich sein", warf Gilbert skeptisch ein. "Irgendwas ist dort, der Nordwind hat es mir gesagt und ich weiß, dass es ein Relikt ist", erwiderte ich gedankenverloren.

Kenai


Die Prinzessin wollte ihre Truppe zurück an die Front schicken. Strategisch gesehen wäre es ein kluger Schachzug. Wenn die Front einbrach, dann würde es für die Menschen schwieriger werden das Land zu verteidigen. Dann war es wie eine Krankheit, die sich überall im Körper verteilte. Dann wurde über Relikte gesprochen. Die Prinzessin hatte mal erwähnt, dass wir demnächst mit Prinzessin Jadis auf eine Missionsreise gehen würden. Wir würden uns auf die Suche nach den magischen Relikte machen, in denen uralte Kräfte verborgen waren, die vielleicht mächtig genug waren, um mit Dämonen aufnehmen zu können. Ich dachte an den Riesen. Und ich dachte an den Dämon, gegen den der Halbdämon gekämpft hatte. Trotz meine mächtige Waffen war es mir nicht gelungen den Riesen niederzukämpfen. Das bedeutete, ich brauchte spezielle Waffen oder ich brauchte eine Kraft, die mich befähigt gegen solche Mächte bekämpfen zu können. Dann dachte ich an die dunkle Kraft. Ob ich stark genug wäre, wenn ich genug diese dunkle Energie in mir aufnehme? Aber das Risiko bestand, dass ich nicht mehr klar bei dem Verstand wäre. "Ich bin wieder da. Habt ihr mich schon vermisst?", trällerte plötzlich neben mir Yun. Ich hatte ihn nicht gemerkt.


392

25.12.2018, 20:43

Ardan

Zen konnte ich leider nicht sagen, dass ich Jadis getroffen hatte, andernfalls würde Azuria davon erfahren und mich löchern wollen. Das wollte ich vermeiden. Mir reichte es, mit Zen zu sprechen. Ihm ging es gut. Er fühlte sich wohl in Azurias Königreich, obwohl es Unterwasser war und ihm die Tiefe anfangs nicht gefallen hatte. Jetzt war es für ihn in Ordnung, er hatte sich nach all den Besuchen gewöhnt. Trotzdem vermisste er die Normalität in Ignulae. Ich sah ihm an, dass er es lieber hätte, wenn ich wieder bei ihm war. Mir ging es genauso.
>Ich muss jetzt wieder los, Brayan. Jemand muss den Dämonen ja mächtig in den Hintern treten.< zwinkerte ich dem rotäugigen Jungen zu, der mein Lächeln erwiderte.
Er hob den Daumen. >Rufst du morgen wieder an?<
>Darauf kannst du dich verlassen. Ich vergesse doch nicht, dich anzurufen. Du bist der Lichtblick in meinem öden Alltag.< Von öde konnte man zwar nicht wirklich sprechen, aber er verstand, was ich damit meinte.
Das traurige Glitzern in seinen Augen verschwand leicht. >Pass auf dich auf, Brayal.<

Jenaya

Fjerda? Davon hatte ich noch nie gehört, aber ich sah, dass es weit im Norden lag. Schnee und Eis? Kälte? Nicht unbedingt die besten Temperaturen für mich, aber wir mussten da durch, um an ein Relikt zu gelangen. Wir brauchten stärkere Waffen. Wir brauchten mehr Macht. >Wenn der Wind Euch das sagt, dann müssen wir darauf hören.< stimmte ich Prinzessin Jadis zu. Als Windprinzessin hatte sie eine besondere Verbindung zu den Lüften, daher durften wir uns nicht von den Signalen abwenden. Wir mussten ihnen folgen. Ich würde das auch tun, wenn mein drittes Auge, mich in eine bestimmte Richtung lenken wollte.
Plötzlich tauchte Yun auf und seinem Gemüt zu urteilen, hatte er gute Nachrichten zu verkünden. >Natürlich?< grinste ich ihn an. >Also? Was hast du zu sagen?<
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393

25.12.2018, 20:58

Jadis


Prinzessin Jenaya schien hingegen keinen Zweifel zu haben und vertraute auf meinem Instinkt. Hätte Ardan auch genauso geantwortet? Plötzlich war der Pixie wieder erschienen, man hatte nicht mal gemerkt wann er genau erschienen war. Yun war einfach aufeinmal da. "Am Anfang waren sie noch unsicher gewesen, denn als die Brücke zuletzt geöffnet wurde, war einiges schief gelaufen. Damit meine ich, dass wir auf eine üble Weise hereingefallen wurden, deswegen gibt es solche strenge Sicherheitsmaßnahmen. Aber als sie hörten, dass du ebenfalls da bist, ist die Sache jetzt gebongt. Also sie vorbereiten sich jetzt, das heißt wir können uns auch darauf vorbereiten", erzählte der Pixie und flog dabei aufgeregt hin und her. "Dann beenden wir erstmal die Sitzung und kümmern uns zuerst um die Evakuierung, alles Anderes können wir später weiter klären", entschied ich mich: "Bis Mittag sollten wir soweit bereit sein, um die Menschen hinüber bringen zu können. Ich möchte, dass dann zuerst die Verletzen, Alten, Kinder und Frauen auf die andere Seite gebracht werden. Dann lass uns jetzt die Menschen informieren und ihnen beim abbauen des Lagers helfen."

Kenai


Prinzessin Jadis beendete die Sitzung, da anscheinend jetzt die Vorbereitungen für die Evakuierung durchgeführt werden sollte. Darunter fiel anscheinend den Menschen zu informieren und ihnen beim Abbauen des Lagers zu unterstützen. Das lag nicht unbedingt unter meinem Aufgabenfeld. "Ich würde an deiner Stelle trotzdem helfen, das würde nämlich Jenaya gefallen", raunte Yun in meinem Ohr zu. Wenn ich half, würde es Jenaya gefallen. Und wenn es ihr gefiel, dann lächelte sie und alles wurde heller. In meinem Brustkorb wurde es warm. Ich wollte ihr Lächeln sehen. Jedoch bedeutete das scheinbar auch, dass das später noch später sein würde, um endlich an ihrem Hals schnuppern zu können.


394

25.12.2018, 21:06

Ardan

Auch wenn ich mich gerne länger mit ihm unterhalten hätte, musste ich meinen Weg fortsetzen. Ich durfte mich nicht ablenken lassen. Der Dunkle Lord wusste bestimmt schon, dass ich mich nach all den Jahren für eine Seite entschieden hatte. Es wunderte mich, dass er das nicht hatte kommen sehen. Hatte er wirklich geglaubt, ich würde ihm dienen und alles in den Vulkan schmeißen, was mir Leora beigebracht hatte? Nur über meine Leiche. Und es war verdammt schwer, mich zu töten. Allein Jadis war dazu in der Lage und sie war gerade weit weg.
Ich vermisste sie.
Kopfschüttelnd richtete ich mich wieder auf, überblickte das ferne Land, das an einigen Stellen etwas kahl wirkte und flog los. Auch wenn der Kampf erst morgen stattfand, wollte ich mir die Stadt näher ansehen und die Bewohner dort vorwarnen. Je früher, desto besser. Sie wussten gar nicht, was ihnen bald blühte, aber dank unserer sicheren Quelle konnten wir davon ausgehen, dass dort der nächste große Angriff stattfand. Die dämonischen Streitkräfte würden ihr blaues Wunder erleben. Noch bevor sie die Stadtgrenzen erreichten, würde ich sie niedergrillen.

Jenaya

Oh... Es tat mir leid, dass man die Pixies dermaßen über den Tisch gezogen hatte. Da halfen sie einem und man stach ihnen im Nachhinein einen Dolch in den Rücken. Das war einfach nicht fair. Aber auf uns war Verlass. Wir gehörten zu den Guten und brauchten nichts weiter als einen schnellen Weg nach Eadur. Dort würden die Leute erstmal in Sicherheit sein.
>Gut, dann legen wir los.< stimmte ich Prinzessin Jadis zu. Die Menschen warteten sicherlich auf Neuigkeiten. Hoffentlich ging es den Kranken und Verletzten etwas besser und dass es nicht weitere Tote gegeben hatte. Gestern waren genug Menschen gefallen. Nun durften sie auf ein neues, sicheres Zuhause hoffen. >Komm, Kenai.< lächelte ich meinen Partner an und trat hinaus, um am anderen Ende des Lagers mit den Vorbereitungen zu beginnen. Jetzt musste jeder anpacken und helfen.
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395

25.12.2018, 21:27

Jadis


Die Anderen schienen in meiner Meinung zu sein, dass wir erstmal anpacken sollten und somit traten wir gemeinsam aus dem Zelt. "Gilbert, du wirst unsere Truppe aufklären. Suche dir ein paar Krieger aus, die wir nach Eadur schicken wollen und die anderen sollen sich bereit machen naher mit den Kriegsluftschiffe weiter nach Nordosten zu fliegen", wandte ich mich an ihm: "Zudem informiere die Leutnants, dass sie dann die Verantwortung tragen werden, solange wir auf unsere Missionsreise sind." Als General kannte er sich am Besten in unsere Truppe aus und war nach mir ihr oberste Befehlshaber. Daher betraute ich ihm diese Aufgabe. Er nickte kurz und ging in die andere Richtung. Währenddessen ging ich in den Bereich, wo die Verletzten und die Kranken waren. Ich hielt einen Heiler an und klärte ihn auf: "Sorgen Sie dafür, dass die Verletzen und Kranken möglichst wenig Stress abbekommen. Falls ihr Transporthilfen braucht, scheue euch nicht an uns zu wenden. Wir haben hier genügend kräftige Männer." "Ich gebe meine andere Kollegen Bescheid, Prinzessin Jadis", verneigte der Heiler sich kurz. Die Heilern würden sich also um die Verletzen und die Kranken kümmern, sie wussten am Besten wie sie sie auf die bevorstehende Reise vorbereiten konnten. Ich ging weiter zu Hagrid Balder, er war der Mann hier, wenn es um das Überblick des Lagers ging: "Hallo, Hagrid." "Prinzessin Jadis", respektvoll verneigte er sich vor mir. "Wir werden das Lager jetzt abbauen und eine magische Reise nach Eadur begehen. Dort werdet ihr erstmal euch aufhalten, da ist es nämlich am Sichersten. Aber Ihr selbst werdet natürlich weiterhin die Truppe begleiten, ansonsten würde ihnen an Verpflegungen fehlen. Also eure Aufgabe ist es die Provianten gerecht aufzuteilen, sowie die Zelte und die Heiler." "Zu Befehl, Prinzessin Jadis", antwortete der ältere Mann. Jetzt fing ich an mit anzupacken, indem ich half die Zelte abzubauen.

Kenai


Die Prinzessin ging am Ende des Lagers und verbreitete die Nachricht der bevorstehende Evakuierung. Mechanisch begann ich die herumstehende Zelte abzubauen und der Pixie kümmerte sich um die Menschen, die anscheinend von der neue Situation unsicher waren. Die abgebaute Zelte wurden zu einem Bündel zusammengebunden und laut einem Mann, der anscheinend für das Lager zuständig war, sollten die Bündel an einer Stelle gesammelt werden. Einige Menschen, die Bewohner der zerstörte Stadt, schienen ebenfalls mitzuhelfen. Sie waren wohl in einem stabilen Zustand, als die andere Menschen, die sich in den Krankenbereich befanden.


396

25.12.2018, 21:38

Ardan

Das Königreich lag wie Larevia an der Küste, jedoch etwas höher im Gebirge. Die Klippen boten zwar Schutz vor Seemonstern, jedoch bedeuteten sie zugleich Gefahr bei einem heftigen Einsturz die gesamte Stadt in den Ozean zu reißen. Ein wackliger Untergrund. Ich war mir sicher, dass die Dämonen sich gut überlegt hatten, wie sie hierbei vorgehen mussten, um den größtmöglichen Schaden anzurichten.
Hoch oben im Himmel blieb ich schwebend stehen und blickte hinunter zur Stadt. Normalität. Alltag. Niemand spürte das nahende Übel. Jeder lebte sein Leben. Ihnen war vielleicht bewusst, dass dort draußen ein Krieg herrschte, jedoch nahmen sie an, dass ihnen in naher Zukunft nichts widerfahren würde. Wie falsch sie doch lagen. Wussten sie nicht, wie stark die magischen Linien hier waren? Wie nährreich das für die dunklen Streitkräfte war, sobald sie den Boden aufrissen, es mit Blut durchtränkten und sich an der freigelegten Energie satt aßen...
Ich hatte viel Schlechtes gesehen. Wenn ich auf der dunklen Seite stünde, würde ich hier mein Heer stärken. Zuerst mehr als die Hälfte der Population töten, dann Männer versklaven, Frauen zum Vergnügen benutzen, einige von ihnen schwängern, um noch dunklere Kreaturen zu zeugen und die Lebensenergie von menschlichen Kindern aussaugen. Genau so handelten die Dämonen, wenn sie eine Stadt bezwangen. Sie verwandelten es in einen Ort voller Qual, Hässlichkeit und Tod. Nichts für schwache Nerven. Ich hatte dieses Übel öfter als mir lieb war vor Augen gehabt. Zeit, dass das Ende ein nahm.

Jenaya

Motivation kehrte in die Menschen zurück, als wir die Nachricht über die Evakuierung verbreiteten. Die stärkeren Personen halfen bei den etwas schwierigeren Aufgaben mit, während die schwächeren sich noch ausruhen durften, weil die Reise sowieso anstrengend genug sein würde. Ich kümmerte mich auch gleich darum, Dinge auszuwählen, die wir den Pixies und Feen als Gaben geben konnten, wenn wir die Brücke überquerten. Es musste nichts Wertvolles sein, denn um ehrlich zu sein, trug niemand etwas Wertvolles mit sich herum. Alles war verloren. Sie konnten froh sein, genügend Proviant zu haben.
Maris, die sich wie immer auf Erkundungstour befand, war zurückgekehrt, nachdem ich sie vor kurzem gerufen hatte. Sie half ebenfalls mit, schwere Gegenstände zu den Sammelstellen zu befördern. Sie tat auch den Kindern den Gefallen, auf ihrem Rücken reiten zu dürfen, damit sie den Erwachsenen nicht im Weg standen.
Ich merkte nicht, wie schnell die Zeit verging.
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397

25.12.2018, 21:53

Jadis


Jeder, der mit anpacken konnte, half mit und ich sah neue Hoffnung in den Augen steigen. Die Menschen fassten neuen Mut. Das war ein gutes Zeichen. Es bedeutete, dass sie nicht glaubten, dass das hier das Ende war. Solange sie noch Hoffnung und Mut in ihre Herzen besaßen, so blieb man gemeinsam stark. Und es kam auf die gemeinsame Stärke an. Einzeln konnte man nicht viel ausrichten, aber gemeinsam konnte man etwas Großes bewirken. Wir kamen gut voran und Dank von der Hilfe von Hagrid wurden die Sachen gerecht aufgeteilt. Ich wollte nämlich nicht, dass die Opfer dieses Kampfes mit nichts da standen. Sie hatten schon viel verlieren müssen. Nicht nur die geliebten Menschen, sondern auch ihr Zuhause. Ihre Stadt war momentan nicht mehr sicher. Gilbert kam auf mich zu: "Sobald die Bewohnern sicher evakuiert sind, wird die Truppe weiterziehen." Ich nickte: "Gut. Und ich werde danach erstmal mein Bruder zurück nach Aradon bringen, bevor wir unsere Missionsreise loslegen. Zum Glück habe ich die Steine, dann geht es schneller und ich bin nur wenige Minuten weg. Denn ich würde sagen, dass wir von hier aus weiterreisen werden. Wir müssen nämlich über das Meer. Gilbert, suche Inej auf. Sie ist bestimmt bei den Windreitern und dann schaue, ob ein kleineres Luftschiff entbehrt werden kann." Mit den neuen Aufgaben ging Gilbert erneuert los und ich machte mich auf die Suche nach Yun.

Kenai


Mittlerweile glich das Lager nicht mehr einem Lager und es wirkte beinahe so, als hätte man hier keinen Lager aufgeschlagen. Jedoch sah man noch einige Spuren. Zum Beispiel verbrannte Holzreste von einem Lagerfeuer. Fußspuren. Verstreutes Stroh für Reittiere und Schlafmatten. Getrocknetes Blut. Platt getretene Grasflächen. Abgenickte Äste von Büsche, die hier und dort wucherten. Die Spuren gaben ausreichend Informationen, was hier gewesen war. Prinzessin Jadis kam auf uns zu: "Wir sind soweit fertig. Wie schaut es drüben aus, Yun?" Der Pixie flatterte zu ihr hinüber: "Es dauert nicht mehr lange. Ich kann euch schon mal die Stelle zeigen, wo das Portal erscheinen wird. Dann können wir uns dort schon mal versammeln und die Gaben hinlegen." "Dann machen wir es so. Danke nochmals für deine Unterstützung", lächelte Prinzessin Jadis ihn an. Der Pixie wurde rot in dem Gesicht: "Ach was. Für irgendwas muss ich ja auch gut sein, wenn ich im Kampf nicht viel ausrichten kann."


398

25.12.2018, 22:00

Ardan

Anstatt mich am Haupttor zu melden, tauchte ich in die Schatten einer schmalen Gasse unter und ließ die Sense vorsorglich verschwinden. Niemand würde mich für einen Guten halten, wenn ich mit dieser Waffe durch die Straßen schlenderte. Zudem musste ich meine starke Magie verschleiern, um keine sensiblen Wesen auf mich aufmerksam zu machen. Sie würden ansonsten sofort Alarm schlagen, wenn sie mich wahrnahmen.
Ich zauberte mir ein Hemd unter den Umhang und setzte die Kapuze auf. Dann mischte ich mich unter die Leute. Erst einmal musste ich das Zentrum der Stadt aufsuchen. Dort würde ich ein ernstes Wörtchen mit dem aktuellen Herrscher wechseln, der sein Militär so schnell wie möglich auf den Angriff vorbereiten musste. Thales war noch auf dem Weg, aber schon bald würde er die Klippen erreicht haben. Ich spürte es. Ich spürte auch, dass das Übel nahte. Es war kaum wahrnehmbar, doch die seltsamen Schwingungen in der Luft entgingen meinem magischen Sinn nicht. Wie viele Kreaturen hatte der Dunkle Lord wohl hierher ausgesandt? Was gab es in diesem Ort zu holen als bloß die Energie der magischen Linien? War mir etwas entgangen?
Ich würde es früher oder später erfahren.

Jenaya

Da fast jeder mit angepackt hatte, waren wir recht schnell fertig mit dem Abbau des Lagers. Ich hatte all die Dinge beisammen, die wir als Gaben verwenden würden und konnte es kaum erwarten, die magische Brücke zu sehen. Natürlich machte ich mir immer noch Sorgen wegen Kenai, doch im schlimmsten Fall würden wir auf Maris weiterreisen. Wir waren nicht gezwungen, nach Eadur zu gelangen.
Prinzessin Jadis erschien. Ich lächelte sie offen an und wandte mich dann Yun zu. >Dann zeig uns den Ort.<
>Kenai, kannst du bitte den Sack mit den Gaben tragen?< Nach einer Weile war er ziemlich schwer geworden und ich konnte ihn kaum aufheben. Für ihn müsste es aber keine große Sache sein.
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399

25.12.2018, 22:20

Jadis


Der Leibwächter der Prinzessin Jenaya schien kein Problem zu haben den schweren Sack zu tragen. Bei ihm sah es aus, als würde er nur einen Sack voll Feder tragen. "Zu Befehl", antwortete er mit der tonlose Stimme. Ich fragte mich ob er in Privaten mehr Stimmfarbe besaß oder ob er tatsächlich immer so leblos sprach. "Folgt mir einfach!", Yun schien sich über die Aufgab zu freuen. Ich verstand ihn. Man fühlte sich dadurch nützlicher, besonders wenn man helfen möchte und er schien helfen zu wollen. Es war das erstes Mal, dass ich einen Pixie sah. Ansonsten kannte ich diese Geisterwesen nur aus den Märchen. War Yun überhaupt ein Geistwesen? "Hier ist es!", hielt er in der Nähe des schmalen Flusses an und deutete auf einen großen Felsen an. Ich konnte nichts Ungewöhnliches erkennen. Plötzlich schimmerte der Felsen in einem seltsamen Licht und ich hörte ein leises Summen. Jemand kicherte. Auf dem Felsen erschienen leuchtende Symbole in einem Bogen, die ich nicht kannte. "Sind sie hier?", fragte ich Yun neugierig. "Ja, aber sie haben sich unsichtbar gemacht. Aber Jenaya kann sie bestimmt sehen", erklärte der Pixie: "Die Gaben liegt ihr einfach vor dem Felsen hin."

Kenai


Ich hatte den Sack aufgehoben, für mich wog er nichts. Das Später, das noch später geworden war, wurde anscheinend nochmals später. Ich starrte die ganze Zeit auf den schlanken Hals der Prinzessin, als wir losgingen und ich stand hinter ihr dicht genug, um etwas von ihrem Duft wahrnehmen zu können. Lavendel. Ich wollte mich vorbeugen, um einfach meine Nase in ihrem Haar zu vergraben. Doch dann waren wir schon angekommen und der Felsen war wohl das, was später ein Portal werden soll. Ich hielt den Sack immer noch über den Rücken. Der Felsen begann zu schimmern, als käme ein Licht von innen heraus. Ich spürte ein seltsames Zwicken in meinem Nacken. Als Yun sagte, die Gaben soll vor dem Felsen hingelegt werden, ging ich zum Felsen und ließ den Sack fallen. Das Zwicken wurde stärker. Ich fasste den Felsen an. Und wurde nach hinten geworfen. Geschickt machte ich dabei eine Rückwärtsrolle und stand sogleich wieder auf den Füßen. "Anscheinend kann Kenai da nicht durch", sagte der Pixie verlegen.


Gehe offline, wünsche dir noch einen schönen, weihnachtlichen Tag :)


400

25.12.2018, 22:28

Ardan

Obwohl ich aus einem sehr ernsten Grund hier war, kam ich nicht umhin, neugierig den Blick umherschweifen zu lassen und die Stadt näher zu erkunden. Nach all den Jahren steckte immer noch ein Abenteurer in mir. Ich mochte es, neue Orte zu entdecken, neue Traditionen kennenzulernen, die fremde Architektur zu bewundern und die Menschen in ihrem alltäglichen Leben zu beobachten. Umso mehr war ich gewillt, diesen Leute dabei zu helfen, ihre Kultur zu bewahren. Ihre Stadt zu retten.
Leckere Gerüche hingen in der Luft. In der Nähe musste es eine Bäckerei geben oder einen Markt. Kinder rannten lachend durch die Straßen. Unbeschwert und fröhlich. Kinder... Diese Kinder durften nicht in die Schusslinie geraten.
Ich beschleunigte meinen Schritt etwas und wich rechtzeitig einem Pärchen aus, das kichernd ein Geschäft verließ. Ich erhaschte einen Blick ins Innere des Ladens. Oh. Das war wohl ein Ort des Vergnügens. Nicht unbedingt das, was ich erwartet hätte und welch Ironie des Schicksals, dass ich ausgerechnet hier vorbeikam. Schwer seufzend schüttelte ich über mich selbst den Kopf. Konnte ich eine Zeit lang nicht an Jadis denken? Vor allem nicht in diesem Kontext? Ich musste mich mehr zusammenreißen.

Jenaya

Gespannt folgte ich Yun und konnte es kaum erwarten, dieses Portal zu sehen. Ich versuchte es mir irgendwie vorzustellen, doch der reale Anblick übertraf alles. Meine Augen weiteten sich überrascht. Waren das etwa...? Flügel, überall schimmernde, glitzernde Flügel. So viele Pixies. Und Feen. Sie alle kicherten, als hätten sie großen Spaß und ich schaffte es nicht, den Blick von ihnen abzuwenden. Sie waren so süß. Unglaublich niedlich. Ich wollte sie am liebsten alle drücken.
Als ich einen Schritt nach vorne machte, wurde Kenai im selben Moment nach hinten zurückgeschleudert. Er fing sich schnell ein. Problemlos stand er wieder auf den Beinen und ich eilte zu ihm. >Hat es wehgetan?< Besorgt musterte ich ihn von oben bis unten. Seine Energie schien nicht durcheinandergeraten zu sein. Das war ein gutes Zeichen.
Ich schaute zum Portal, das einladend leuchtete und seufzte leise. An Prinzessin Jadis gerichtet, sagte ich: >Kenai und ich können mit Maris nach Eadur reiten. Oder wir warten hier auf euch. So oder so müssen wir übers Meer nach Fjerda. Was sagt Ihr?<
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