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501

10.01.2019, 19:36

Ganz okay und dir selbst?^^

Jadis


Mein Körper schien sich allmählich in einem tauben Eisblock zu verwandeln und die bleierne Schwere war beinahe überwältigend. Vermutlich war die Nässe mittlerweile zu kleine Eiskristalle gefroren. Aber ich konnte nicht liegen bleiben. Zu Einem hatten wir die Eisriesen in den Nacken und zum Anderen würde Liegenbleiben den Kältetod bedeuten. Schweratmend stemmte ich mich hoch und stand wieder auf meine zwei Beine. Jenaya errichtete einen Schutzschild. "Nein, ich beherrsche nur Luftmagie und ganz einfache Zauberformel, die hier nichts bringen würde", antwortete ich und griff nach meinem Schwert. Ich glaubte kaum, dass er mir nützen konnte. Es war keine Haut. Nach den Geschichten bestanden die Eisriesen aus purem Eis, das beinahe unzerstörbar war. Aber Hitze konnte das Eis schmelzen. Aber es musste eine große Hitze sein, so stark wie das Vulkaninneren. "Ich kann nicht auf meine Erdelement zurückgreifen, der Boden ist zu fest gefroren und der Schnee auf ihn zu dick", sagte Gilbert frustriert. Die Eisriesen hoben ihre Keulen an und begannen auf den Schutzschild zu schlagen. Ich konnte das starke Vibrieren spüren. "Wie lange wird die Schutzbarrieren standhalten?", rief ich zu Jenaya.

Kenai


Prinzessin erschuf ihren Schutzschild, sodass wir erstmal in Sicherheit war bis Lösungen gefunden werden konnte. Durch die Wurfsterne war ich zum Ergebnis gekommen, dass Klingen ihnen kein Schaden anrichten konnte. Ihr Köper bestand nicht aus fleischigen Material. Demnach mussten sie auf eine andere Weise zerstört werden. Es gab immer einen Schwachpunkt und dies musste gefunden werden. Ich sah Prinzessin ausdruckslos an: "Die Schattenblitze sind verbraucht." "Die Eisriesen sind aus der Zwischenwelt in eure Welt gekommen. Das heißt sie tragen auch eine andere Art von Magie in ihrem Körper. Die Schattenmagie wird nicht funktionieren oder bestimmte Zauberformeln, weil sie keine Seele besitzen. Die Eisschicht ist sehr stark, um von außen zerstört werden zu können und falls es doch klappt, können sie sich wieder aus Eis und Schnee zusammenfügen. Davon gibt es hier in Massen. Man muss also das Eisherz treffen und das ist ein schwer erreichbarer Ort. Aber Hitze mögen sie wirklich nicht und Hitze kann das Eisherz zersprengen", hörte ich den Pixie gedämpft sagen.


502

10.01.2019, 19:54

Leider, leider, müde... Aber hey, es ist ein bissle mehr Sonnenschein hier!

Ardan

>Das Immerfeuer?< fragte ich irritiert. Davon hatte ich noch nie gehört. Dabei las ich unzählige Bücher über die Magie des Feuers, dass ich das eigentlich wissen müsste. Oder Vater hätte es mir längst erzählt. Ihm war es wichtig, dass ich der Beste im Bereich der Feuermagie wurde. Das war der größte Stolz in unserer Familie.
Leora näherte sich dem Boden und stieg über die glühenden Flüsse hinweg. Teile ihres Gewands kamen damit in Berührung und schmolzen dahin. Hellgrauer Rauch stieg in die Luft. >Das Immerfeuer ist die höchste Stufe der Feuermagie. Nur Auserwählte des Baumes sind in der Lage, diese Magie zu beherrschen. Wir lernen sie nicht aus Büchern und auch nicht von menschlichen Lehrmeistern. Wir lernen sie von der Natur selbst. In unserem Fall ist es Sakrazhue. Nur hier kannst du diese hohe Kunst erlernen, wenn du dich würdig erweist.<
Und da lag das Problem. Warum sollte ich würdig sein? Nur weil ich der Prinz war? Weil ich später König sein würde? Ich bezweifelte, dass ich dieses Feuer, von dem ich nichts wusste, beherrschen könnte. Allein der Anblick löste pure Ehrfurcht in mir aus. Ein Feuer, das immer brannte... Zögernd trat ich ebenfalls näher und stand nur wenige Meter vom Baum entfernt.
Das Summen der Magie war deutlich lauter geworden. Es pochte laut wie mein Herz in der Brust. Meine Augen fixierten die vielen kleinen Flammen, die die Blüten umschlossen und ich ertappte mich dabei, wie ich die Hand nach ihnen ausstreckte. Schnell zog ich sie wieder zurück.
>Hab keine Angst. Dir wird nichts geschehen.< versicherte mir meine Schwester, die ruhig und bestimmt klang. Ihre Augen ruhten auf mir. Sie schenkte mir Mut. Ich atmete tief durch und streckte meine Hand wieder aus.


Jenaya

Mein Geist erzitterte, als die Eisriesen ihre Keulen schwangen und auf den Schild hinabsausen ließen. Einer nach dem anderen. Bam. Bam. Bam. Bam. Ich biss die Zähne zusammen und hörte den anderen dabei zu, wie sie versuchten eine Lösung für das Problem zu finden. Mir war nicht klar gewesen, dass die Eisriesen ursprünglich aus der Zwischenwelt stammten. Das machte die Sache umso schwerer. Vor allem, weil der Schwachpunkt Yun zufolge ihr Herz war, welches von ihrem undurchdringbaren Körper geschützt wurde. Ich hatte das dringende Bedürfnis zu fluchen.
Kenai konnte seine Schattenblitze leider nicht anwenden und auch die anderen besaßen keine besondere Magie, die den Eisriesen schaden könnte. Meine Gedanken kreisten schneller, während ich den Schlägen der Keulen widerstand. >Ich halte noch etwas länger durch, macht euch da keine Sorgen.< presste ich hervor. >Mir macht einfach nur die Kälte zu schaffen.<
Schnee war in meine Stiefel gedrungen und nun spürte ich meine Zehen nicht mehr. Das war gar nicht gut. Entweder wir wurden von diesen Wesen erschlagen oder wir würden elendig erfrieren. Es musste schnell eine Lösung her!
Maris miaute an meiner Brust und ich hörte ihre Worte klar und deutlich in meinen Gedanken. >Ardan!< rief ich aus und hätte mich am liebsten selbst geohrfeigt. Wieso war ich nicht selbst darauf gekommen. Er war der Inbegriff von Feuer. >Jadis, wir brauchen Ardan!<
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503

10.01.2019, 20:03

Bei uns hatte auch die Sonne ein wenig raus geguckt - da fühlt man sich gleich ein wenig motivierter:)

Jadis


Die neue Informationen klangen nicht vielversprechend, kein Wunder, dass kaum Menschen sich hierher wagten. Und wahrscheinlich musste man die hohe Kunst der Feuermagie beherrschen können, eine kleine Flamme würde bei diese riesige Gestalt nicht ausreichen. Angestrengt dachte ich über eine mögliche Lösung nach und spürte wie das Denken mir schwerer fiel. Es lag an der verdammte Kälte. Und ich fühlte mich schuldig. Schuldig, weil ich die Anderen jetzt in Gefahr gebracht hatte. Ich hätte uns besser vorbereiten müssen, hätte versuchen müssen mehr Informationen über dieses Land zu sammeln. Dann sagte Jenaya einen Namen. Ardan. Ich dachte daran, wie er den Hohedämon bezwungen hatte. Dachte an seine gewaltige Hitze. Ich nickte. Das könnte klappen und ich würde uns nicht wegen falschem Stolz noch mehr in Gefahr bringen. Also griff ich nach den roten Stein, der in meinem Beutel versteckt gewesen war und warf ihn in die Höhe. Man musste ihn zerbrechen und da es hier nur Schnee gab, musste ich es also mit meinem Schwert nachhelfen. Mit voller Kraft schwang ich meine Klinge gegen den roten Stein und er zersplitterte in rote Funken.

Kenai


Das Eisherz war also der Schwachpunkt dieser Wesen und nach Aussage von dem Pixie, war es ein schwer erreichbarer Ort. Meine Schattenmagie war hier nicht von Nutzen, also musste andere Wege geschaffen werden. Ich würde niemals aufgeben. Ich kämpfte so lange bis ich selbst erloschen wurde. Meine Pflicht war die Prinzessin zu beschützen, selbst wenn es mein eigenes Leben kosten sollte. Ihr Leben war wichtiger. Dann erwähnte sie den Namen des halbdämonischen König. Prinzessin Jadis warf einen roten Stein in die Höhe und mit ihrem Schwert zerbrach sie ihn. Anscheinend handelte es sich um einen magischen Stein, der wohl den halbdämonischen König rufen sollte.


504

10.01.2019, 20:18

Ja, das stimmt :D Hast du eigentlich Sword Art Online Staffel Zwei zu Ende geschaut? :D

Ardan

Feuer. Überall brannte Feuer und ich lag mittendrin. Der Boden unter mir bestand aus kahlem, grauen Stein, der sich überraschenderweise kühl anfühlte. Ich versuchte mich aufzurichten, aber es gelang mir nicht. Irgendetwas drückte mich nieder. Eine unsichtbare Macht lag auf mir. Sie zwang mich liegen zu bleiben, sodass ich nur den Kopf nach links und rechts bewegen konnte, um mir ein besseres Bild von meiner Umgebung zu machen. Wenn ich mich nicht irrte, brannte das Feuer in einem perfekten Kreis. Die Abstände zum flackernden Rotgold waren an allen Stellen gleich.
Wieder unternahm ich einen Versuch aufzustehen und wieder vergebens. Zusätzlich zu der Kühle des Bodens mischte sich ein sanftes Vibrieren, das zunehmend stärker wurde. Es fühlte sich an, als läge ich auf einer Ader, in der Blut gepumpt wurde. In regelmäßigen Abständen mit derselben Intensität. Magie. Ich schmeckte Magie auf der Zunge. Kein Feuer. Hier roch es nicht einmal verbrannt oder nach schwarzem Rauch. Was war das für ein Ort? Warum war ich hier und nicht bei Leora?
Verwirrt und besorgt zugleich versuchte ich mehr zu sehen und riss überrascht die Augen auf, als sich die Risse im Boden mit rötlich weißem Licht füllten. Das Licht erstrahlte heller und heller und floss in meine Richtung aus verschiedenen Seiten. Manchmal formte er sich zu kleinen Kreisen, etwas größeren Vierecken und schmalen Dreiecken. Ein magischer Kreis? Lag ich inmitten eines magischen Kreises?
Das Pochen in meinem Rücken wurde stärker. Mein Körper vibrierte mittlerweile im Rhythmus jeden Schlages.


Ein Ruck ging durch meinen Geist und ich erwachte aus meinem Halbschlaf. Das Drachenmal an meinem Rücken begann sich zu winden. Ich spürte einen vertrauten, starken Sog und wusste sofort, was das zu bedeuten hatte. Jadis rief mich. Zugegeben, ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie mich schon so früh zu sich rufen würde. Aber sie würde es nicht tun, wenn es nicht dringend nötig wäre.
Hastig griff ich nach der Sense und konzentrierte mich auf den Ruf, auf das kleine Feuer, das ich im Stein eingeschlossen hatte und durch das ich den richtigen Weg zu Jadis fand. Cain konnte hierbleiben. Er hatte sich die Freiheit des Waldes mehr als verdient.

Jenaya

Ich kniff die Augen zusammen, denn das Eis drohte sie auszutrocknen. Es fiel mir ziemlich schwer, in dieser brenzligen Situation ruhig zu bleiben, aber genau das musste ich sein, wenn ich den Schild aufrecht erhalten wollte. Jadis holte einen roten Stein hervor und zerbrach ihn mit einem Schwert. Nun durften wir darauf hoffen, dass König Ardan erschien. Was, wenn er selbst gerade in einem schweren Kampf steckte? Was, wenn die Distanz zu groß war und er das Signal nicht erhielt? Diese Gedanken jagten mir Angst ein. Die Eisriesen, die verbissen weiter auf den Schild einschlugen, sowieso.
Plötzlich veränderte sich etwas in der Luft und eine starke Präsenz landete direkt auf dem Schild. Ich verlor fast die Kontrolle darüber, denn der Einfluss der Magie hätte meine beinahe zurückgestoßen. Mit großen Augen sah ich zu dem Mann auf, der uns aus dieser misslichen Lage befreien könnte. Seine glühend goldenen Augen wanderten zu unserer Gruppe. Er stellte sich etwas breitbeiniger hin und seufzte laut genug, dass wir es alle hören konnten.
>Wirklich? Hierhin hat es dich getrieben? In dieses verfluchte Land aus Eis?< Seine Worte waren an Jadis gerichtet. Er schüttelte den Kopf und schaute zu den Eisriesen, die ihn brüllend "grüßten". >Eisriesen also. Verstehe ich das richtig? Ich soll sie erledigen?<
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505

10.01.2019, 20:27

Nein, noch nicht. Bin gerade bei Folge 18 angekommen ^^ Hach, einfach eine tolle Serie :D

Jadis


Stumm zählte ich die Sekunden und als ich bei 10 gelangte, spürte ich die Veränderung in der Luft. Ich glaubte sogar einen Moment warme Luftströmungen spüren zu können, ehe die eisige Kälte wieder über meinem Gesicht strich. Ich spürte zuerst seine Präsenz, ehe ich ihn mit meine Augen erfassen konnte. Er war über uns, genauer gesagt, stand er auf dem Schild. Als seine flammengoldene Augen mich streiften, stolperte mein Herz einen Moment. Ich zuckte mit der Schulter: "Der Nordwind hat mich hierher geführt. Hier gibt es etwas. Nicht nur Eis, Schnee und lebendige Eisklötze." Damit waren die Eisriesen gemeint. "Es wäre hilfreich, wenn du deine Feuermagie benutzen könntest. Das sind wohl ganz harte Kerle die aber bei hoher Hitze anscheinend schmelzen können. Wichtig ist, dass Eisherz zu zersprengen, damit sie sich nicht wieder zusammensetzen können", erklärte ich knapp die Situation.

Kenai


Wir mussten nicht lange auf den halbdämonischen König warten, denn er erschien als der letzte Splitter im Schnee landete. "So ein Angeber", hörte ich den General murmeln, da er in meine Nähe stand. Ich hätte ihn auch in weitere Entfernung hören können, da mein Hörsinn fein war. Wie die eines Hundes. Die Eisriesen hatten einen Moment aufgehört mit ihre Keulen auf den Schild zu schlagen und nun starrten sie den Halbdämon an. Zeitgleich hoben sie die Keulen an und hatten ein neues Ziel gefunden. Die Keulen sausten direkt auf den Halbdämon herab.


506

10.01.2019, 20:42

Ardan

Bislang war ich keinem Eisriesen begegnet. Ich hatte über diese Kreaturen zwar einige Geschichten und Legenden gehört, mehr aber nicht. Ich kannte ihre Schwachpunkte nicht, doch das hatte mich noch nie daran gehindert, meinem Feind ein Ende zu bereiten. Manchmal lernte man dazu, indem man zuerst handelte. Zeit zum Nachdenken hatte ich hier sowieso nicht.
Die ersten Keulen sausten bereits auf mich hinab und es beruhigte mich zu wissen, dass das Schneehäschen eine starke Barriere aufgebaut hatte, die alle schützte. Ich umfasste das raue Holz der Sense fester und bekam noch mit, wie Jadis mir etwas überaus Wichtiges zurief. Eisherz. Gut zu wissen. Bei diesen Wesen hätte ich nie vermutet, dass sie so etwas wie ein Herz besaßen. Das erleichterte die Sache ungemein. Eis ließ sich durch Feuer schmelzen. Wie gut, dass ich der Beste in diesem Bereich war.
Mit ernster Miene spannte ich jeden Muskel in meinem Körper an, damit mich der verdammte Eiswind nicht vom Schild fegte. Das ganze Schneegestöber ging mir mächtig auf die Nerven. Orte wie diese mied ich wie die Pest. Ich mochte eisige Kälte nicht, auch wenn sie mir nichts anhaben konnte.
Als ich wenig später eine sichere Haltung fand, aktivierte ich die Magie der Sense und fixierte alle vier Eisriesen.

Jenaya

Damals hatte ich nicht dabei zugesehen, wie König Ardan gegen den Hohedämon gekämpft hatte, aber der Anblick, der sich mir gerade bot, fegte jede Zweifel fort, dass er sehr, sehr mächtig war. Bestimmt hatte es ihn nicht einmal viel Kraft gekostet, den Hohedämon zu töten. Lag es wirklich nur daran, dass er ein Halbdämon war? Machte ihn das so stark? Wie sonst hatte er dieses hohe Niveau an Magie erreicht?
Durch zusammengekniffene Augen verfolgte ich das Geschehen über unseren Köpfen. Mir war nie aufgefallen, dass die roten Bänder der Sense eine magische Funktion inne hatten. Ich hatte angenommen, sie seien bloß Dekoration, doch ich hatte mich geirrt. Die Bänder wurden länger, breiter und schlugen durch den starken Wind wild umher. König Ardan bewegte sich dabei keinen Millimeter. Er war völlig konzentriert und hob die Sense ruckartig in die Höhe. Die roten Bänder schossen in verschiedene Richtungen, direkt auf die Eisriesen zu. Sie wanden sich um die riesigen Körper, mehrmals, von oben bis unten und bis zu den Keulen hin, sodass sie nicht mehr von ihnen geschwungen werden konnten. Dann ging er leicht in die Hocke und zog die Sense näher zu sich heran. Sofort strafften sich die Bänder. Er hatte alle vier Eisriesen vollständig im Griff.
Ich war baff.
Selbstverständlich versuchten sich die Eismonster aus dem Gefängnis aus roten Bändern zu befreien, aber im nächsten Moment schossen rotweiße Flammen aus der Waffe über die Bänder direkt zu den Riesen. Dieses Bild würde ich nie vergessen. Inmitten eines Schneesturms brannte es lichterloh und so stark, dass ich förmlich hören konnte, wie das Eis zu knacken begann. Band für Band grub sich tiefer in jede Eisschicht und die ersten Keulen fielen den Kreaturen aus den Eisklauen. Sie brüllten, wanden sich, stampften mit den Füßen, aber sie schafften es nicht dem Feuer zu widerstehen, das sich bis in ihr verwundbares Inneres fraß.
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507

10.01.2019, 21:02

Jadis


Mein Körper spannte sich an, als die Eisriesen ihn angriffen. Aber Ardan blieb ganz ruhig und ich entdeckte die Sense in seiner Hand. Bis hier konnte ich seine Kraft pulsieren spüren, es war eine unheimliche und sogleich faszinierende Waffe. In ihm verbarg so viel Magie. Die rote Bänder wurden länger und er hob ruckartig seine Waffe in die Höhe. Meine Augen weiteten sich leicht, als die Bänder sich wie Schlangen um den Körper der Riesen schlangen. Ardan hatte die Situation vollkommen in den Griff. Er schien genau zu wissen, was er tun musste. Ich war beeindruckt. Die Eisriesen versuchten sich zu befreien und stießen dabei ein Brüllen aus, der den Boden zum Zittern brachte. Jedoch konnten sie sich nicht aus den Bänder befreien und ich beobachtete wie Ardan rotweiße Flammen rief, die direkt die Eisriesen überfielen. Das Feuer brannte in den Sturm lichterloh. Risse durchzogen den Eisriesen und immer mehr bröselte Eisstücke von ihren Körper herab. Dann zersprangen sie einfach und die Eisbrocken schossen durch die Gegend. Einen Moment schwebten vier blauleuchtende Steine und sie waren in den Flammen gefangen. Wasser tropfte von ihnen herab und wie die Körper zersprangen sie einfach. Das musste die Eisherzen gewesen sein. Der Kampf hatte nach meiner Einschätzung nur wenige Minuten gedauert. Wir hätten niemals so weit kommen können. "Ich schätze, die Gefahr ist erstmal....", weiter kam ich nicht, denn plötzlich schoss direkt unter mir etwas hervor und ich konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Eine riesige Hand umschloss mein Körper und zog mich in den Schnee. "JADIS!", konnte ich noch Gilbert schreien hören, bevor ich in einem Meer aus Schnee und Eis ertrank. Ich konnte nicht sehen, überall war Schnee und scharfe Steine oder Eisbrocken rissen die Kleidungen auf. Dann war ich plötzlich vom eiskaltem Wasser umgeben. Ich versuchte die Luft anzuhalten, während meine Lunge brannte und die Kälte mein Körper lähmte. Durch schmale Augen sah ich verschwommen direkt das Gesicht eines Riesen vor mir. Er hielt mich in seiner Faust gefangen. Ich versuchte mich zu bewegen. Zwecklos. Meine Rippen knackten gefährlich.

Kenai


Ausdruckslos beobachtete ich den Kampf und verfolgte jeder der ausführende Bewegungen, um jederzeit reagieren zu können. Trotz der Bedrohung schienen wir dennoch nicht mehr in Gefahr zu sein. Prinzessin hielt das Schild aufrecht und der halbdämonische König hatte die Situation unter Kontrolle. Seine Feuermagie konnte tatsächlich die vier Eisriesen besiegen. Es war keine Aura, die ich bemerkte, da keine Aura zu spüren war. Es war das unnatürliche Bewegen des Schnees unter Prinzessin Jadis. Jedoch waren unsere Reaktionen nicht schnell genug und plötzlich war sie in den Schnee verschwunden. Das Loch fiel sofort ineinander und ich entdeckte feuchte Spuren. Anscheinend gab es unterirdisches Wasser. Der General versuchte den Schnee aus das Loch zu graben: "Verdammt, Jadis!"


508

10.01.2019, 21:19

Ardan

Gerade wollte ich nur zum Spaß einen lockeren Spruch loslassen, da veränderte sich die Stimmung von einer Sekunde auf die andere. Vier Eisriesen besiegt und schon passierte das nächste Grauen. Mir blieb das Herz in der Brust stehen, als ich sah, wie Jadis von etwas gegriffen und in den Schnee gezogen wurde. Der Schild unter mir gab nach, sodass ich in die weiße Masse fiel. Ich dachte nicht nach, ich handelte. Meine Sense war zum Kampf bereit, doch bevor ich damit ausholte, um alles und jeden niederzubrennen, blieb die Klinge nur wenige Zentimeter über der Schneemasse stehen.
Gilbert grub wie ein Wilder, als könnte er mit bloßen Händen ein Wunder vollbringen, doch mein Instinkt, das Summen in meiner Sense hielt mich zurück, obwohl alles in mir danach brannte, Jadis zurückzuholen. Ich atmete schwer, Atemwölkchen bildeten sich vor meinem Mund, während ich um Beherrschung rang. >Wir müssen sie befreien!< rief Jenaya erschrocken und stolperte zu der Stelle, an der Jadis zuvor gestanden hatte. Ihr Blick traf den meinen. >Kannst du ihr-<
>Nein.< schnitt ich ihr das Wort ab. >Jadis muss da allein durch. Sie hatte recht damit, dass dieses Land etwas verbirgt, das nur sie wissen konnte. Der Wind hat sie nicht umsonst hierher gerufen.< Ich umfasste die Sense fester und ließ mir nicht anmerken, dass ich trotz allem um Jadis besorgt war. Wenn das ihre Prüfung war, dann musste sie die Gefahr auf eigene Faust bezwingen.

Jenaya

Ich traute meinem Gehör nicht. Erst half er uns die Eisriesen zu besiegen und nun, wo Jadis in Lebensgefahr schwebte, verweigerte er seine Hilfe? Was stimmte mit dem Kerl nicht? Und warum glaubte er, dass Jadis das nun allein durchstehen musste? Das... das war nicht fair.
Da ich aber keinen Sinn darin sah, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, versuchte ich Gilbert dabei zu helfen, einen Weg unter diese Schneemasse zu finden. Vergebens. Es war so, als hätte es das Loch nie gegeben. Als wäre Jadis nicht vor wenigen Sekunden hier verschluckt worden. Unruhe erfasste mich. Sorge und Panik. Ich fühlte mich hilflos und dieses Gefühl verabscheute ich zutiefst. Was, wenn sie uns dringend brauchte und Schmerzen erlitt? Was sollten wir tun?
>Ruhe bewahren.< sagte König Ardan mit gefasster Stimme. Wider Erwartens wirkte er nicht so, als machte er sich allzu große Sorgen um Jadis. Ob ich zu viel in sein Verhalten interpretiert hatte? Empfand er doch nichts für sie? >Sie hat sich bis jetzt mehr als bewiesen. Sie ist stark, oder nicht? Vertraut ihr. Das ist die einzige Hilfe, die wir ihr leisten können.<
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509

10.01.2019, 21:50

Jadis

Es ist lange her, dass hier eine Harpyie aufkreuzt. Seine Stimme dröhnte in meinem Kopf und meine Lunge fühlte sich an, als würde sie gleich platzen. Aber meine Augen hingegen weiteten sich. Er wusste, was ich war? Woher? Sein Gesicht verzog sich zu eine Fratze, was wahrscheinlich ein Grinsen sein sollte. Wir können Harpyien riechen. Kein Zauber kann euren Duft vertuschen. Fjerda ist jetzt mehrere Jahrhundert unser Reich, wir haben euch in das Land der Menschen vertrieben. Er drückte fester zu und diesmal konnte ich den Drang nicht unterdrücken. Mein Mund öffnete sich, um reflexartig nach Luft zu schnappen. Eiskaltes Wasser drang in meine Lungen. Ich musste etwas tun. Ich durfte noch nicht sterben. Ich.....ich nahm die Schwärze am Rand meiner Augen wahr. Gleich würde ich mein Bewusstsein verlieren und ertrinken, denn anscheinend wollte mich dieser Eisriese mich ertränken. Jadis, diesmal war es ein sanftes Flüstern. Der Nordwind. Lass es frei. Die Kälte....es war so bitterkalt. Ich spürte wie mein Körper schwächer, wie er aufhörte zu kämpfen. Ich werde dich töten, Harpyie. Meine Augen fielen langsam zu und keine Luftblase verließ meine Lippen. Doch dann schwebte etwas Rötliches vor meine Augen. Die Kette. Das Gegenmittel. Lass es los. Ich merkte wie der Eisriese seine Faust lockerte, er glaubte, er hatte mich besiegt. Diese kleine Chance musste ich nutzen und mit aller letzter Kraft griff ich nach der Phiole. Ich schob sie in meinem Mund und fest biss ich zu, dabei hielt ich den Mund geschlossen. Die Splitter bohrten sich in die Wangen, in die Zunge und in den Gaumen. Der Schmerz brannte höllisch und wäre ich nicht unter dem Wasser, hätte er jetzt mir Tränen in die Augen getrieben. Krampfhaft schluckte ich. Ich durfte jetzt nicht sterben, ich durfte nicht mal daran denken! Plötzlich brannte ein Art ätzendes Feuer in meinem Körper und ich schrie auf, wodurch noch mehr eiskaltes Wasser in meinem Körper drang. Ich spürte noch das Reißen in meinem Rücken und dann wurde alles schwarz....

In der Dunkelheit erschien vor mir eine geisterhafte Gestalt, das ich kaum erkennen konnte. Nur seine majestätische Flügeln waren klar und funkelten in einem silbrigen Glanz. Dennoch wusste ich instinktiv wen ich vor mir hatte. Der Nordwind aus den Sagengeschichten meines Volkes. Er beugte sich zu mir runter und seine Lippen berührten meine Lippen. Sie waren kalt. Kalt wie Eis. Luft strömte durch meinem Körper, füllte meine Lungen und neue Energie rauschte durch meinem Körper. "Erhebe dich, Windprinzessin!"

Meine violetten Augen öffneten sich und purpurne Haarsträhnen schwebten um meinem Gesicht herum, während meine erdbraune Flügeln aus meinem Rücken ragten. Unmöglich! Der Eisriese war wütend und wollte nach mir packen. Sofort schoss ich in die Höhe, durchbrach die Eisdecke und grub mich durch die dicke Eisschicht bis ich die Oberfläche erreichte. Aus den Augenwinkel sah ich die Anderen, während ich in die Luft stieg und schließlich dort schwebte. Mein Blick war nach unten gerichtet. Genau in diesem Moment schoss der Eisriese aus seinem Versteck heraus. Er war größer als die Anderen, da er der Anführer war und wütend brüllte er, sodass der Boden tiefe Risse bekam. Ich hob meine Hand: "Ihr Eisriesen habt Leid über das Land gebracht und jetzt werdet ihr dafür büßen. Spüre den Zorn des Sturms auf dich richten!" Meine Hand bildete sich zu einer Faust und plötzlich veränderte sich die Luft. Und dann gab es für den Sturm nur eine Richtung. Seine geballte Kraft richtete sich jetzt nur auf den Eisriesen und riss ihm vom Boden fort. Er brüllte, wand sich in der Luft und versuchte gegen die unsichtbare Macht zu kämpfen. "Lege dich niemals mit der Windprinzessin an, du Dreckskerl!", meine Stimme hallte in den Wind und forsch sprach ich die nächste Worte: "Ardan, ich brauche dein Feuer."


Kenai


Der General versuchte immer wieder das Loch zu befreien, doch das schien zwecklos zu sein und Prinzessin wollte ihm dabei helfen. Sie bat dabei den halbdämonische König um Hilfe, doch Dieser verweigerte ihr das. Da er nicht tat, versuchte die Prinzessin weiter den General zu helfen. "Ich wusste es. Ich wusste die ganze Zeit, dass du was im Schilde führst!", brüllte der General ihn wütend an, während er anscheinend verzweifelt versuchte seine Prinzessin zu retten. Die Minuten verstrichen. Es war zwecklos. Wenn sie nicht langsam auftauchte, musste man sie für tot erklären. Der König meinte jetzt, wir sollten Ruhe bewahren. Ausdruckslos beobachtete ich die ganze Situation und dann richtete sich mein Blick auf die Stelle, wo das Loch gewesen war. Ich spürte eine Aura. Eine starke Aura. Aufeinmal schoss eine geflügelte Gestalt aus dem Loch heraus. Für ein Pixie war die Gestalt zu groß. Und ihr folgte sogleich ein viel größerer Eisriese. Der Boden bebte unter seiner Masse und ich wich einem Riss aus.



510

10.01.2019, 22:10

Yeeeeeah, der große Auftritt der Harpyie woop woop *_*

Ardan

Langsam wurde ich ungeduldig, aber ich zwang mich zur Ruhe. Vertrauen. Ich musste darauf vertrauen, dass Jadis in der Lage war, ihren Weg allein zu beschreiten. Sie hatte mich bei unseren letzten Begegnungen immer wieder davon überzeugt, dass sie genug Biss besaß, um Situationen wie diese zu bezwingen. Sie würde es schaffen. Was Gilbert oder die anderen von mir hielten, könnte mich nicht weniger interessieren. Ich blieb standhaft stehen und wartete.
Lange genug, bis ich eine Aura vernahm, die zuvor nicht gewesen war. Sie ähnelte der von Jadis. Ihre Magie war mir mehr als vertraut, doch diese Präsenz fühlte sich intensiver an, sehr viel stärker. Und ich erhielt die Antwort auf meine unausgesprochene Frage. In der Tat, es handelte sich um Jadis. Jadis in Harpyiengestalt. Zum ersten Mal seit langer Zeit war ich ernsthaft überrascht. Völlig unvorbereitet traf mich die Erkenntnis, dass Jadis schon immer eine Harpyie gewesen war. So wie ich ein Halbdämon.
Ich starrte zu ihr und spürte all die brennenden Gefühle, die nur sie in mir wachrufen konnte. Ihre Haare und die Farbe ihrer Augen hatten sich geändert. Purpur dominierte ihre Erscheinung und die erdbraunen Flügel schlugen majestätisch in der Luft. Sie war das schönste Geschöpf, das mir je begegnet war. Pure Bewunderung funkelte in meinen Augen, als ich mich auf ihre Worte hin in Bewegung setzte. Wenn sie mich brauchte, war ich für sie da. So einfach war das.

Jenaya

Kurz bevor die Hoffnungslosigkeit mir Tränen in die Augen trieb, warnte mich Maris rechtzeitig, sodass ich schnell zur Seite stolperte. Eine geflügelte Gestalt durchbrach das Eis. Es folgte ihr ein gigantischer Eisriese. Größer als die Eisriesen, die König Ardan vorhin besiegt hatte. Ich traute meinen Augen nicht, als ich die geflühelte Gestalt als Jadis wiedererkannte. Ihre Erscheinung hatte sich größtenteils verändert, doch anhand ihrer Aura konnte ich mit Gewissheit sagen, dass es die Windprinzessin war. Sie sprach von Leid und dass die Eisriesen der Grund dafür seien. War das also der Fluch, der über diesem Land lag?
Plötzlich veränderte sich der Sturm und gehorchte ihrem Befehl. Zum zweiten Mal an diesem Tag war ich baff. Ich hatte schon immer gespürt, dass etwas in Jadis schlummerte, aber ich hatte nie damit gerechnet, dass sie im Kern eine Harpyie war. Es gab einige Geschichten über diese Rasse. Die meisten davon von grausamer Natur. Doch hier und jetzt bewies Jadis, dass Harpyien nicht zwingend böse waren. So wie König Ardan und seine halbdämonische Ader.
Er folgte ihrer Aufforderung und stieß sich in die Lüfte, diesmal ohne seine Sense. Mir war nicht aufgefallen, wo er sie gelassen hatte. Vor seinen Händen bildeten sich mehrere magische Zirkel, die sich in ihrer Größe drastisch unterschieden. Das Gold der Magie erstrahlte hell und dann schossen aus verschiedene Richtungen Feuerstürme auf den Riesen zu. Jadis und Ardan zusammen kämpfen zu sehen... Ich war zum dritten Mal baff. Mir blieb nichts anderes übrig, als überwältigt im Schnee zu hocken und zuzusehen.
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10.01.2019, 22:44

Jaaa, darauf habe ich mich schon gefreut :D

Jadis


Da meine Aufmerksamkeit nur allein dem Eisriesen galt, hatten meine anderen Gedanken jetzt keinen Platz, wie die Anderen auf meine wahre Erscheinung reagieren mochten. Aber ich konnte nicht ignorieren, dass ich Erleichterung spürte, als Ardan mir zur Unterstützung kam. Der Sturm hielt den Eisriesen immer noch gefangen und ich konnte die Stimmen ganz klar in den Wind hören. Stimmen der vergangene Harpyien, die hier auf grausame Art von den Eisriesen getötet wurden, die nicht vor ihnen fliehen konnten. Das hatte den Fluch ausgelöst. Das hatte den Zorn des Nordwindes geweckt. Und jetzt wurde der Fluch gebrochen, indem der Eisriese besiegt wurde. Das Feuer vereinte sich mit den Sturm und verschlang langsam den Eisriesen. Er brüllte laut und begann zu zerfallen. Stück für Stück bis der blauleuchtender Stein erschien. Sein Herz. Ich gab ihm den Gnadenstoß, indem ich das nächste Feuersturm direkt auf das Herz lenkte. Es zerbrach in kleinste Einzelteile und dann bemerkte ich ein Gegenstand, das plötzlich aus dem Eisherz flog. Ich dachte nicht lange nach und schnell wie der Wind flog ich zu dem Gegenstand, fing sie mit meine Händen auf. Es war eine Okarina. Meine Augen weiteten sich, es war die Windflöte aus den sagenhafte Geschichten! Singe. Singe für mich und du wirst den Fluch brechen, flüsterte der Nordwind und strich über meine Wange. Ich setzte die Windflöte an meine Lippen und schloss meine Augen.

https://www.youtube.com/watch?v=1DHecFcDhbw

Der Sturm kam auf mich zu und hüllte mich wie ein Kokon ein, ich hörte ihn meine Ohren wild rauschen. Ich spürte seinen tiefen Zorn. Seine tiefe Trauer. Sanft wiegte ich mich zu dem Takt der sanfte Melodie. Ich spürte, wie der wütende Wind aufhörte an mich zu zerren, wie er sich von der Musik beruhigen ließ. Ich nahm ihm den Zorn. Nahm die Trauer. Tröstete den Nordwind. Er war so lange einsam gewesen. Langsam löste sich der Sturm auf und die Schneeflocken fielen tänzerisch zum Boden, nicht mehr wild und gefährlich. Die dunkle Wolken wurden heller und als das Lied endete, hatte sich der Sturm aufgelöst. Danke, Windprinzessin. Meine Augen öffneten sich und jetzt sah man die Schönheit dieses Landes aus Schnee und Eis. Die Sonne schaffte jetzt sogar durch die Wolken zu dringen und ein warmer Sonnenstrahl fiel direkt auf mich, wodurch meine Augen violetter funkelten. Langsam sank ich zum Boden und landete direkt vor die Anderen. "W-was ist mit dir passiert?", keuchte Gilbert entsetzt. Seine Worte trafen mich wie Pfeile, doch ich bewahrte die äußere Fassade und drehte mich kurz zu Ardan: "Erstmal möchte ich dir danken für deine Unterstützung, das Land kann jetzt endlich wieder in Frieden leben."

Kenai


Der Pixie kroch ein wenig aus der Kapuze und rief in plötzlicher Begeisterung: "Ein Harpyie! Jadist ist ein HARPYIE!" Anscheinend war das was Gutes, so wie er reagierte. Über Harpyien hatte ich nicht viel gehört, aber ich glaubte sie gehörten nicht zu den Feenwesen. Jedenfalls begann ich zu begreifen, dass das geflügelte Wesen die Prinzessin Jadis war. Anscheinend hatte sie ihre wahre Kraft vor uns verborgen. Der halbdämonische König setzte sich in die Bewegung, als sie nach ihm rief und dabei den Sturm vollkommen in den Griff hatte. Der König vollführte einen Feuerzauber, wodurch der Sturm zu einem Feuersturm wurde und das war das Ende für den Eisriesen. Aber es war noch nicht alles. Prinzessin Jadis fing etwas auf und es schien ein Instrument zu sein, denn es ertönte Klänge. Die Umgebung begann sich aufeinmal zu verändern. Es wurde heller, die dunkle Wolken wichen den helleren Wolken und sogar Sonne schien durch ihnen. Der pfeifende Wind verschwand mit einem mal und die Schneeflocken fielen nun ruhig von Himmel. Jetzt konnte man die weiße Landschaft weit sehen und aus ihnen ragten Eiskristalle, die wie Skulpturen aussahen. Prinzessin Jadis landete auf dem Boden. So sah also eine Harpyie aus. "Ich fresse einen Besen!", Yun sauste aus seinem Versteck und flog zu ihr hinüber: "Diese Flügel! Darf ich sie anfassen? Ich muss sie anfassen!" "Äh....in Ordnung", antwortete sie und der Pixie quietschte. Dabei verlor er roten Staub und stürzte sich auf ihre Federn: "Ich bin verliebt." Der General hingegen wirkte nicht begeistert über die Veränderung der Prinzessin Jadis. "Also das hier ist meine wahre Gestalt. Ich bin als Harpyie geboren und meine Flügel habe ich mit 10 Jahren bekommen. Aber durch einen Zaubertrank wurde diese Gene unterdrückt, sodass ich menschlich wurde und deswegen meinem Vater mehr geähnelt habe. Meine Mutter hatte so eine große Angst gehabt, dass wir gejagt werden könnte, da sie damals gejagt wurde und viel Schreckliches erleben musste. Aber mein Bruder hat ein Gegenmittel gefunden und das habe ich vorhin angewandt, um da raus zu kommen....also...ja...", erklärte sie.


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10.01.2019, 23:05

Hehe, ich mich auch :D

Ardan

Gemeinsam war es nur eine Frage der Zeit, bis wir den Eisriesen besiegten. Es fühlte sich gut an bei ihr zu sein und mit ihr zu kämpfen. Ich musste keine Befehle erteilen oder extra Acht auf sie geben, denn ich wusste, dass sie in der Lage war, kluge Entscheidungen zu treffen und ihre Magie richtig einzusetzen. Somit zersprang das letzte Eisherz, das dieses Land in tiefe Kälte gestürzt hatte und gab das Relikt frei, für das die Gruppe hierher gereist war. Eine Okarina. Ich kannte die Sage, hatte sie allerdings nicht für real gehalten. Es hatte zu wenige Beweise für deren Existenz gegeben. Das galt auch für die Harpyien.
Ich landete direkt neben Jadis und musste mich dazu zwingen, sie nicht ständig anzustarren. Sie war so schön, dass ich sie am liebsten an mich gerissen und geküsst hätte. Das purpurne Haar und die funkelnden, violetten Augen faszinierten mich, zogen mich in den Bann. Sie bedankte sich bei mir und ich brachte nur ein knappes Nicken zustande. Ich durfte den Mund nicht öffnen, denn ich traute mir selbst nicht über den Weg. Viel zu viele Worte wollten sie umschmeicheln, daher drängte ich sie lieber zurück.
Zu erfahren, dass sie von Geburt an eine Harpyie war, diese Seite von ihr jedoch unterdrückt worden war, missfiel mir, denn diese Seite gehörte zu ihr. Es machte sie vollkommen. Es machte sie zu dem wundervollen Wesen, das sie gerade in aller Offenheit zeigte. >Ich bin ein Halbdämon... Dass du eine Harpyie bist, stellt kein Problem dar. Ganz im Gegenteil... Jetzt hast du erst recht das Zeug dazu, Dämonen in den Hintern zu treten.<

Jenaya

Da der Sturm weiterhin viel tobte, bekam ich das Ende des Riesen nicht in der Gänze mit, aber ich entdeckte ein kleines, schimmerndes Instrument, das sich Jadis nach der Zerstörung des Eisherzens schnappte. Es war eine Art Flöte und die Klänge die daraufhin folgten, trafen mich direkt ins Herz. Man brauchte keine Worte, um zu verstehen, was hier erzählt wurde. Ich spürte die Geschichte dieses Landes, als hätte ich selbst hier gelebt. Tränen brannten in meinen Augen. So viel Kummer, so viel Leid... Ich war froh, dass das Leid nun sein Ende gefunden hatte und die verlorenen Seelen nun loslassen konnten.
Jadis und Ardan stießen gemeinsam zu uns und ich lachte leise, als Yun sogleich die Flügel berührte. Er hatte wirklich eine Schwäche für Flügel. Wahrscheinlich sehnte er sich danach, selbst solche prachtvollen Schwingen zu tragen. Ich richtete meinen Blick auf die Windprinzessin und lächelte sie offen an. >Es ist äußerst traurig, dass du einen Teil von dir verbergen musstest, aber ich weiß, zu was Eltern in der Lage sind, um ihr Kind zu beschützen. Ich kann das verstehen.<
Sonnenlicht streifte uns alle und die eisige Kälte schmolz allmählich dahin. >Dass du eine Harpyie bist, stört mich auch nicht. Um ehrlich zu sein, finde ich das sogar aufregend. Ich hatte schon immer eine Vorliebe für einzigartige Charaktere. Daraus werden die besten Geschichten geschrieben.<
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10.01.2019, 23:26

Leider, leider muss ich off *schnief* Bald kommt der nächste Showdown hehe ;) Wünsche dir eine gute Nacht!
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10.01.2019, 23:39

Jadis


Vorsichtig klappte ich meine Flügeln zu und Yun verkroch sich in ihnen. Das fühlte sich ein bisschen merkwürdig an und kitzelte leicht. "Und sooo flauschig", schwärmte der Pixie in höchsten Töne und seine süße Worte entlockte mir ein kleines Lächeln. Ihn musste ich nicht überzeugen. Ich schaute in die Runde und war auf alles gewappnet, dabei bewahrte ich äußerlich die neutrale Miene. Doch in meinem Inneren war ich aufgewühlt und hatte Angst vor ihre Reaktionen. Ich wollte nicht abgelehnt werden. Wie viel glaubten sie den Schauermärchen, die über meine Art erzählt wurde? Ardan sprach zuerst und ich begegnete seine flammengoldene Augen. Ich könnte seine ausstrahlende Wärme spüren und spürte das tiefe Bedürfnis mich von seiner Wärme einhüllen zu lassen. Seine Worte ließ mein Herz etwas leichter werden. Er lehnte mich nicht ab. "Auf diesem Moment werde ich mich freuen", grinste ich schief. Er glaubte, dass ich mit Dämonen aufnehmen konnte und das machte mir Mut. Dann wanderten meine Augen zu Jenaya, da sie als Nächste sprach. Von ihr erfuhr ich auch keine Ablehnung, stattdessen begegnete sie mir offen und das Gewicht in meinem Herz wurde nochmals leichter. Kurz schaute ich zu Kenai, der hinter ihr stand und mich ausdruckslos ansah. Ich war mir sicher, dass er momentan kein Problem mit mir hatte, solange ich Jenaya nicht bedrohte. Jetzt kam Gilbert und mein Herz begann schlagartig schneller zu schlagen. Ich wusste noch ganz genau, was er zu den Schauergeschichten gesagt hatte. Er glaubte an sie. "Du....du warst die ganze Zeit ein....abnormales Wesen gewesen? Du hast mich die ganze Zeit angelogen? Wann wolltest du die Wahrheit sagen? Etwa erst wenn ich feststellen muss, dass unsere Kinder Kreaturen sind?!", diese Worte trafen mich noch mehr. Sie schnitten wie Eissplitter in meinem Herz. "I-ich....ich bin immer noch ich", diesmal schaffte ich nicht die Fassade aufrecht zu halten und war verwirrt von seinem Verhalten: "Ich bin immer noch Jadis. Die Geschichten über die Harpyien stimmen nicht richtig, wir sind nicht alle böse. Ich habe niemals etwas getan, was boshaft ist." "Ach und was ist mit Jade? Jetzt verstehe ich es endlich, wie es zu diesem Unfall kam. Es war du als Harpyie gewesen, richtig? Du bist gefährlich, du hättest beinahe dein eigener Bruder getötet und jetzt ist seine Lunge lebenslang beschädigt. Mein Großvater hatten Recht gehabt, was sie über die Mischwesen erzählt hatten. Ihr seid eine Bedrohung für die Menschen!" "Dein....Großvater?", ich war benommen von seine kalte Worte. "Ja. Er war ein Dämonenjäger gewesen, mein Großvater war sogar ein Sturmjäger gewesen", antwortete Gilbert schweratmend. Ich erinnerte mich an ihn. Ich hatte ihn nur einmal kennengelernt und damals hatte er mir aus einem unerklärlichen Angst gemacht, obwohl er zu mir freundlich gewesen war. Jetzt wusste ich den Grund. Tief in meinem Inneren hatte ich gewusst, wer er gewesen war. Ich wusste, dass Gilbert in frühere Kindheit bei seine Großeltern gelebt hatte, da sein Vater auf dem Schloss viel zu tun hatte und er früh seine Mutter verloren hatte. Aber dann schien einen Streit zwischen den Großeltern und seinem Vater entstanden zu sein, wodurch Gilbert bei uns in dem Schloss wohnen durfte. Seitdem hatte er seine Großeltern nicht mehr besucht, ich hatte nie verstanden, warum sein Vater es nicht wollte. Und jetzt fragte ich mich, ob es vielleicht daran lag, dass sein Großvater einen schlechten Einfluss auf Gilbert gehabt hatte. Denn er schien fest in der Überzeugung zu sein, dass Mischwesen gefährlich und böse waren. "Gilbert, was mit Jade passiert war, war keine Absicht gewesen. Ich wollte ihn nicht verletzen", meine Stimme zitterte: "Danach hatte ich Angst vor meine eigene Kraft gehabt und wollte mich niemals zurückverwandeln. Aber Jade verzieh mir, denn es war ein unglücklicher Unfall gewesen und er wollte, dass ich ich sein kann. Er wollte, dass ich mich nicht mehr verstecke. Ich....ich bin nicht böse. Ich bin nicht gefährlich....meine Persönlichkeit hat sich nicht verändert. Ich bin immer noch ich, nur dass ich jetzt mit dieser Erscheinung vollkommen bin." Meine Augen brannten. Ich wollte nicht vor Anderen weinen. Aber Gilberts Reaktion tat weh. "Gilbert....", ich trat auf ihn zu und er stolperte nach hinten: "Fass mich nicht an!" Es fühlte sich an, als hätte er mich geschlagen und ich zuckte zusammen.

Kenai


Solange Prinzessin Jadis keine Bedrohung für Prinzessin darstellte, spielte für mich keine Rolle wer oder was sie war. Von mir aus konnte sie auch ein geflügeltes Schwein mit einem Horn auf der Stirn und spitze Zähne sein, es wäre mir gleichgültig gewesen. Hm. Wie kam ich zu diesem seltsamen Vergleich? Denn Vorstellungskraft sollte ich theoretisch nicht besitzen, jedoch existierte eine solche Kreatur nicht und somit musste es von meinem eigener Verstand erfunden sein. Doch dann veränderte sich die Atmosphäre, denn der General schien nicht mit ihrer neue Erscheinung einverstanden zu sein. Ich hörte wie er über einem Jade sprach, der anscheinend der Bruder von Prinzessin Jadis war. Dann sprach er über böse Mischwesen und von einem Großvater, der ein Dämonenjäger gewesen war. Schließlich endete es damit, dass er vor Prinzessin Jadis zurückwich, als wollte sie ihn angreifen. "He, du idiotischer Möchtegern-Märchenprinz! Zeig gefällst mehr Respekt gegenüber ihr! Die Gerüchte, dass sie angeblich dämonische Boten sein sollen und böse sind, ist völliger Unsinn. Wird in eurem Volk nicht die Windgötter verehrt, he?! Nun, dann sage ich dir etwas: Harpyien wurden von ihnen erschaffen. Was sagst du nun dazu?", der Pixie erschien aus ihrem Flügeln und sah verärgert den General an: "Harpyien sind Himmelsgeschöpfe."


Gehe offline, wünsche dir einen schönen Tag :)


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11.01.2019, 03:30

Ardan

Auch wenn ich kein Problem mit Jadis als Harpyie hatte, so musste ich dennoch diese große Neuigkeit erst einmal verdauen. Insbesondere, weil mir das völlig entgangen war. Schon damals hatte sie mich im Sturm erobert, aber dass in ihr ebenfalls ein mystisches Wesen schlummerte, machte sie umso wertvoller in meinen Augen. In diesem Moment war der Wunsch, sie zurück in mein Leben zu zerren, verdammt groß. Und es freute mich, dass die anderen sie in ihrer Vollkommenheit akzeptierten - bis auf Gilbert.
Ich hatte in meinem Leben mit genügend Idioten zu tun gehabt, aber dieser blonde Kerl hier reihte sich in den obersten Rängen ein. Es war nicht zu fassen, was er da für einen Mist von sich gab. Liebte er sie nicht um ihretwillen? Weil sie Jadis war? War sie nicht seine Windprinzessin? Was faselte er da von "abnormal" und "Kreaturen"? Und was meinte er damit, dass Jadis ihren Bruder fast getötet und ihm eine geschädigte Lunge verpasst hatte? Irgendetwas entging mir hier, doch das Hauptproblem lag an Gilbert.
Ich spürte sengende Wut in mir hochkochen. Spürte, wie kurz ich davor war meine Beherrschung zu verlieren und ihn windelweich zu schlagen, damit er aufhörte dummes Zeug zu labern. Die Hand um die Sense verkrampfte sich und die andere ballte sich zur Faust. Ruhig bleiben, ermahnte ich mich. Ich durfte mich nicht einmischen. Das war ihre Sache. Das war ihr Problem. Jadis brauchte kein Drama. Gilbert schaffte bereits genug Drama.
Aber als er sie verbal von sich stieß und ich den verletzten Ausdruck in ihren Augen sah, war es vorbei mit der Beherrschung. Knurrend warf ich die Sense zur Seite und holte mit der Faust aus. >Verblendete Idioten wie du verdienen eine gehörige Tracht Prügel.< zischte ich wütend und verpasste ihm einen satten Haken ins Gesicht.

Jenaya

Ich war ehrlich schockiert darüber, dass der General Jadis dermaßen angriff, nur weil sie eine Harpyie war. Sie hatte nämlich recht. Sie war immer noch dieselbe Person, dieselbe Jadis wie zuvor. Was war sein Problem? Wieso war er der Meinung, dass mystische Wesen allesamt schlecht waren? Seine Einstellung enttäuschte mich und der Schmerz, der sich in Jadis Gesicht spiegelte, machte sich auch in meinem Inneren bemerkbar. Ich litt mit ihr. Ich wollte mir nicht ausmalen, wie es sich anfühlte von der Person verstoßen zu werden, die man liebte. Yun machte ihm deutlich, dass Harpyien in Wahrheit gute Geschöpfe waren und kaum war er fertig mit seiner Rede, passierte das Unerwartete. Ardan schritt ein.
Das war das erste Mal, dass pure Wut sein Gesicht zeichnete. In seinen Augen lag ein Feuer, das sehr einschüchternd wirkte und ich schnappte erschrocken nach Luft, als daraufhin seine Faust in Gilberts Gesicht landete. Ich machte unwillkürlich einen Schritt nach hinten, um nicht in diesen körperlichen Streit zu geraten.
>Wie kannst du es wagen, sie wegen dieser minimalen Veränderung zu verstoßen? Bist du noch klar bei Verstand? Wenn du mich fragst, hast du es nicht einmal verdient, sie anzusehen!< fuhr Ardan ihn weiter an und die nächste Faust landete in Gilberts Gesicht, der beim zweiten Schlag zu Boden ging. Blut spritzte aus seiner Nase. Seine Lippen waren aufgeplatzt. Ich stand stocksteif da, unfähig mich zu rühren. Ardan sah nicht aus, als wäre er fertig mit der Tracht Prügel, die er angekündigt hatte. Zorn strömte in warmen Hitzewellen aus jeder Pore seines Körpers.
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11.01.2019, 12:06

Jadis

Unnormales Wesen. Kreatur. Gefährlich. Böse. Fass mich nicht an. Jedes einzelne Wort war ein Eissplitter, der sich tiefer in mein schnellschlagendes Herz bohrte. In seine Augen war ich ein Monster. Monster. Die innere Kälte breitete sich immer mehr aus. Er verabscheute das, was ich in Wirklichkeit war. Salzige Tränen tropften in den Schnee. Ich hatte immer geglaubt mein Herz wäre bei ihm sicher, aber ich hatte mich geirrt. Schon wieder. Meine Arme umschlangen mein Körper. Vielleicht….vielleicht war ich nicht dafür bestimmt geliebt zu werden. Meine erste Liebe wollte mich nicht, weil er mich für ein typisches Prinzessin gehalten hatte, mit der er spielen konnte und meine zweite Liebe wollte mich nicht, weil ich ein Harpyie war. Er hatte nur die Prinzessin geliebt. Keiner der Beiden hatten nicht wirklich mich geliebt. Die Wahrheit schmerzte. Ich spürte wie mein Herz ein zweites Mal brach. Der Schmerz ähnelte nicht dem tiefen Schmerz von damals, als Ardan mir das Herz gebrochen hatte, aber es bedeutete nicht, dass das Leid weniger war. Benommen blinzelte ich und sah, dass Gilbert auf dem Boden lag. Blut tropfte in den weißen Schnee und färbte ihn rot. Ardan stand direkt über ihn und ich sah um ihn herum die Luft flimmern. Unter seine Füße begann der Schnee bereits zu schmelzen. In seine flammengoldene Augen loderte das wütende Feuer. Er wird ihn töten, wenn du ihn nicht aufhältst, flüsterte leise eine weibliche Stimme in meinem Kopf. Ardan würde…..Gilbert töten? Seine Wut lässt alles zu Asche fallen. Du muss Gilbert beschützen oder er wird sterben, flüsterte die Stimme weiter, beschütze Gilbert oder er stirbt. stirbt. stirbt. Nein. Nein, das durfte nicht passieren. Niemand aus meinem Kreis sollte sterben. Schon gar nicht meinetwegen. Mit dieser Schuld konnte ich nicht leben. Ich musste Ardan aufhalten. Irgendwie. Mein Blick verschwamm sich und ich sah wie Ardan seinen Arm hob. Los, schnell. Er wird nach seiner Sense rufen, sagte die innere Stimme und mein Körper setzte sich wie in einem Trance in Bewegung. Ich musste ihn aufhalten. Den Streit stoppen. Meine Augen begannen sich zu vernebeln und ich merkte nicht wie eine unsichtbare Macht meine Hand zu meinem Schwert führen ließ. Wind kam auf und in nächste Sekunde war ich bei Ardan. Mir war nicht bewusst wie ich das Schwert anhob….


Kenai

Der General schien sich nicht zu beruhigen und wütete weiter. Er hatte offensichtlich ein großes Problem damit, dass seine Prinzessin ein Harpyie war. Ich konnte dieses Verhalten nicht nachvollziehen, aber das war wieder ein Bereich, denn ich nicht verstehen konnte. Aber ich erkannte, dass Worte anscheinend wie Waffen sein konnte, denn Prinzessin Jadis weinte. Ich erinnerte mich, was Yun über Herzverletzungen gesprochen hatte und diese Worte hatten jetzt Wunden in ihrem Herz hinterlassen. Kaum war der Pixie mit seiner wütende Aussage fertig, schritt der halbdämonische König ein. Diesmal wurde es nicht bei Wörter belassen, sondern jetzt wurde mit körperlicher Gewalt gesprochen. Diese Sprache verstand ich schon besser. Ardan wollte Prinzessin Jadis Ehre beschützen. Der General war jetzt für sie eine Bedrohung. Meine Prinzessin wirkte erschrocken und wich ein paar Schritte vor der Auseinandersetzung aus. Ich schob sie bestimmend hinter ihr, um sie vor diesem Kampf abzuschirmen. Dann bemerkte ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Es war Prinzessin Jadis und sie hatte das Schwert gezogen, ihr Zielobjekt schien der halbdämonische König zu sein. Ihr Gesicht war ausdruckslos und die Augen wirkten leer. Es erinnerte an mich selbst, wenn ich meine Pflicht erfüllen musste. Aber sie war keine lebendige Waffe. Es wirkte eher, als würde sie nicht selbst diesen Angriff ausführen, sondern etwas Anderes.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Feder« (11.01.2019, 12:42)


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11.01.2019, 17:44

Ardan

Die zwei Faustschläge waren mir nicht genug. Er hatte Jadis nicht nur in ihrem Herzen verletzt, sondern auch in ihrer Würde. Und das konnte ich nicht einfach durchgehen lassen. Ich hatte wirklich geglaubt, er sei einer von den Guten. Von diesen Leuten, die in allem das Positive suchten und auch fanden. Damals hatte er zumindest einen gescheiten Eindruck gemacht. Ich hätte sogar irgendwie damit leben können, dass die beiden heirateten und er sie weiterhin glücklich machte. Mit seiner ach so goldigen Präsenz.
Nichts da. Er war ein Mistkerl. Jemand, dessen Horizont nicht weiter als einige Meter reichte. Ich war zutiefst enttäuscht von dieser Wendung der Dinge. Er sollte nicht einmal die Chance erhalten sich zu wehren, sondern elendig bluten. Wieder holte ich mit der Faust aus, doch als es plötzlich in meinem Nacken zwickte, wirbelte ich schnell herum. Gefahr. Ich war dabei angegriffen zu werden. Unter normalen Umständen hätte ich den Angriff sofort pariert, doch der Anblick der Person, die mich mit ihrem Schwert angriff, setzte meinen Verstand außer Kraft. Meine Pupillen weiteten sich, mein Herz setzte aus. Das konnte nicht... wahr sein. Das... nein.
Das lange schwarze Haar wirbelte in ihrer schnellen Vorwärtsbewegung um ihr hübsches, weibliches Gesicht herum und die Farbe in ihren mandelförmigen Augen wirkte wie flüssiges Gold. Alles an ihr, jedes einzelne Detail war mir so unendlich vertraut, dass mir der Atem stockte. >Leora.< hauchte ich überrascht und schockiert zugleich.
Ein heftiger Ruck ging durch meinen Körper.

Jenaya

Dass Männer ihre Probleme auch immer mit Fäusten lösen mussten... Unglaublich. Ich wollte nicht dabei zusehen, wie sie sich bekriegten, zumal Jadis sehr offensichtlich darunter litt. Ihr Liebster hatte sie gerade abgewiesen und ihr gebrochenes Herz war ihr mehr als deutlich ins Gesicht geschrieben. Aus einem Impuls heraus wollte ich zu ihr gehen, doch dann griff sie urplötzlich nach ihrem Schwert. Irritiert hob ich die Hand, um sie an ihrem Vorhaben, was das auch sein mochte, zu hindern, aber da war es bereits zu spät.
Etwas Dunkles hatte sich um ihre Aura gelegt. Sie wirkte völlig neben der Spur, als sie Ardan von hinten angriff, er herumwirbelte und... nichts tat. Ich hörte ihn "Leora" sagen und war mehr als verwirrt darüber, weil Jadis vor ihm stand und keine Leora. Dabei reagierte er zu langsam. Das Schwert von Jadis durchbohrte ihn in der Brust. Mir entfuhr ein erstickter Schrei. >Jadis!< rief ich aus. Was bei den Vier Wasserfällen ging hier vor sich? Warum griff sie ihn mit dem Schwert an? Zwar wussten wir alle, dass König Ardan unsterblich war, jedoch sollte man ein Schwert nur dann ziehen, wenn man einen Feind vor sich hatte. Und Ardan war nicht unser Feind, er hatte uns zweimal gerettet.
Als ich mich einmischen wollte, hielt ich mitten in der Bewegung inne. Meine Augen fixierten die kleine, schwarzgrüne Schlange, die wie aus dem Nichts aus Ardans Hüftbeutel kroch und in den Schnee fiel. Zischelnd schlängelte sie sich durch die weiße Masse, während sie sich in einen grünlichen Nebel verwandelte, der in die Höhe waberte. Direkt über unseren Köpfen. Ich verstand die Welt nicht mehr. Wo kam diese Schlange her und wieso hatte ich dieses höchst ungute Gefühl im Bauch? Wem gehörte dieses weibliche Gesicht, das sich aus dem Nebel formte und auf das Geschehen am Boden grinsend sowie amüsiert hinabblickte?
Das darauffolgende Lachen ließ mich unwohl erschaudern.
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518

12.01.2019, 00:22

Jadis


Erst als Jemand nach meinem Namen rief, klärte sich langsam mein Verstand und benommen blinzelte ich. Direkt vor mir erblickte ich die flammengoldene Augen, die vor Überraschung und Schock geweitet waren. Ich konnte mich nicht mehr erinnern, wann ich mich bewegt hatte. Was ich noch wusste, war dass ich einschreiten wollte und dann....Ich spürte etwas Schweres in meine Hände und senkte langsam den Kopf. Meine Augen weiteten sich geschockt. Nein. Das konnte nicht sein. Das hatte ich nicht getan. Mein Körper begann zu zittern und voller Entsetzen taumelte ich zurück, dabei zog ich mein Schwert aus seinem Körper. Sofort ließ ich es fallen, als ich das Blut an der Klinge sah. Sein Blut. Ein ersticktes Geräusch verließ meiner Kehle, während mich das Grauen der Wahrheit packte. Ich war doch ein Monster. Ein Monster, dass sich nicht in seiner wahre Gestalt kontrollieren konnte. Mein Blick begann sich zu verschwimmen. Auch wenn Ardan seine Verletzungen selbst heilen konnte, war das, was ich getan hatte unverzeihlich. Ich sah den roten Fleck. Er wurde immer größer. Ich hatte ihn verletzt. Ich hatte ihn mit meine eigene Händen verletzt, indem ich mein Schwert gegen ihn gerichtet hatte. Er hatte jedes Recht mich aus tiefstem Herzen zu hassen und über mich zu richten. Und ich würde die Strafe widerstandslos über mich ergehen lassen. Etwas Anderes hatte ich nicht verdient. Ich war ein Monster.

Kenai


In ihrer neue Gestalt schien Prinzessin Jadis an Geschwindigkeit gewonnen zu haben und konnte mit diesem Tempo mit mir messen. Ihre Klinge bohrte sich in die Stelle unterhalb des Brustkorbes und sofort trat Blut aus der Wunde heraus. Gleichzeitig geschahen ungewöhnliche Dinge. Zu Einem sprach er Prinzessin Jadis mit falschem Namen an und zum Anderen entdeckt ich die schwarzgrünliche Schlange, die sich dann in einem Nebel auflöste. Dabei formte sich der Nebel zu einem Gesicht und es ertönte ein Lachen. "Verdammte Hühnerkacke, hier ist schwarze Magie im Spiel!", rief Yun aufgeregt. Mit einem Wurfstern zielte ich auf das Gesicht, doch Dieses löste sich dann einfach auf und dann war keine Spur mehr von diese seltsame Erscheinung. Ich richtete mein Blick wieder auf das Geschehnis, während mein Körper vor Wachsamkeit angespannt war und ich dennoch alles in meiner Umgebung resistieren konnte. Nach meiner Information besaß der halbdämonische König die Fähigkeit sich selbst heilen zu können und galt somit für unverwundbar. Nach meinem Stand schlossen sich die Verletzungen auch schnell, um so hoher Blutverlust zu vermeiden. Doch dieses Mal entdeckte ich nicht den kleinsten Heilungsprozess und der dunkle Fleck wuchs größer. Mittlerweile tropfte sein Blut in den weißen Schnee. Ich analysierte diese Beobachtung und kam zu dem Schluss, dass auch ein unverwundbarer Halbdämon anscheinend einen Schwachpunkt besaß. "Er stirbt", sprach ich das Ergebnis meiner Schlussfolgerungen aus.


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12.01.2019, 00:44

Ardan

Der scharfe Schmerz in meiner Brust war mit nichts zu vergleichen. Es war ein anderer, ein mir fremder Schmerz. Es fühlte sich nicht... normal an. Nicht wie die anderen Male, wenn ich von etwas durchbohrt worden war. Nein. Hier und jetzt steckte Jadis' Klinge in meiner Brust und riss eine tiefe Wunde in meine Lungen. Ich konnte regelrecht spüren, wie mein Körper auf diese Wunde reagierte. Wie sich die Muskeln um die Waffe verkrampften, wie alles Blut in diese Wunde floss. Ein merkwürdiger Laut entkam meinen Lippen. Eine Mischung aus Überraschung, Verständnislosigkeit und tiefem Schmerz.
Meine Augen glitten suchend über Jadis' wunderschönes Gesicht. Von Leora fehlte jede Spur. Ihr Gesicht war verschwunden, als dieses Schwert meinen Körper durchdrungen hatte. Dieser Moment, diese eine Sekunde war nicht echt gewesen. Und doch war es mir so verdammt real vorgekommen.
Ein kehliges, zufriedenes Lachen erklang. Es schallte überall. Ich erkannte die bösartige Stimme, erkannte, welch gravierender Fehler mir gerade unterlaufen war und was das für mich bedeutete. Ich war so weit gekommen und das sollte nun das Ende sein? Wirklich? Hier endete mein Weg?
>Herrlich. Das ist einfach wunderbar!< rief Zaneri heiter aus. Ich konnte sie nirgends ausmachen. Wo steckte sie? >So viele Jahre, so viele lange Jahre habe ich auf diesen Moment gewartet. Der Moment, in dem du elendiger Bastard dem Tod ins Auge siehst. Und welch ein Vergnügen es mir bereitet, dass du ausgerechnet durch die Hand deiner großen Liebe stirbst. Ich könnte mich für mein eigenes Genie küssen.<
Ein wütendes Knurren bahnte sich einen Weg aus meiner Kehle, dicht gefolgt von einem Schwall Blut, das mir über die Unterlippe floss. Meine Lungen brannten höllisch. Es fühlte sich an, als würde ich ganz langsam an meinem eigenen Blut ertrinken. Das schien auch der Fall zu sein. Die Heilung blieb nämlich aus. Ich war ein toter Mann.
Eine plötzliche Schwäche ergriff mich und zwang mich in die Knie. Mein Oberkörper schwankte. Die Sicht vor meinen Augen verschwamm, so etwas wie Schwindel setzte ein. Alles völlig vergessene Empfindungen. Meine Unsterblichkeit wich der schmerzhaften Sterblichkeit. Alles Übernatürliche floss aus mir heraus, ertränkte mich von innen. Wieder suchte ich nach Jadis' Gesicht. Nach ihren violetten Augen. Augen, die normalerweise grün waren und mir stets Ruhe und Frieden geschenkt hatten. Es gab so viel zu sagen, doch so wenig Zeit, um es auszusprechen.
Ich öffnete den Mund, wollte etwas sagen, aber die nächste Schmerzwelle entlockte mir nichts weniger als ein jämmerliches Keuchen. Schwer sank mein Körper nach hinten in den kalten Schnee. Die Kälte fraß sich in mich hinein. Bislang hatte ich nie gefroren, doch jetzt tat ich es. Eine weitere neuartige Empfindung. Warmes Blut floss unaufhaltsam aus der Wunde; benetzte Zentimeter um Zentimeter meinen Oberkörper und den Schnee, in dem ich lag.
Zaneri lachte. Diese falsche Schlange hatte das alles von Anfang an geplant. Eins musste man ihr lassen. An Strategie mangelte es ihr nicht. Sie hatte mich in meiner größten Schwachstelle direkt getroffen. Sie hatte gewonnen. Ich hatte verloren. Alles war verloren. Unfassbare Wut auf mich selbst ergriff mich. Ich hätte es besser wissen müssen. Ich hätte es irgendwie verhindern sollen.
Es kostete mich zu viel Kraft, eine Hand zur Faust zu ballen. Diese Schwäche verfluchte ich zutiefst. >Zan... eri, du... Miststück.<
>Oooh, bevor du erbärmlich abkratzt, hast du nur das zu mir zu sagen? Wie schade. Ich habe mehr Lob erwartet, immerhin habe ich den ach so hoch gelobten Mahajal von Ignulae besiegt. Ohne meine Hände schmutzig zu machen. Das Blut haftet nämlich an Prinzessin Jadis, der ich wirklich zum Dank verpflichtet bin. Ohne Euch wäre mir dieser geniale Streich nie gelungen.< Wieder lachte sie auf. Boshaftigkeit stand ihr ausgezeichnet. >Ich frage mich, was Euch gerade durch den Kopf geht, Prinzessin? Bestimmt fragt Ihr Euch, warum seine Wunden nicht heilen, warum er wie ein abgeschlachtetes Schwein ausblutet... Herrlicher Anblick, nicht wahr? Hat Euer Herz damals genauso geblutet, als er es Euch brach? Soll ich ihr die nette Geschichte erzählen, Ari oder willst du es tun?<
Denken fiel mir zunehmend schwerer. Ich kämpfte um mein Leben, ich kämpfte, um bei Bewusstsein zu bleiben, doch mein Körper wollte mir schlichtweg nicht gehorchen. Mir gefiel das nicht. Mir gefiel es nicht, hilflos dabei zuzusehen, wie mich das Leben Stück für Stück verließ. Und mir gefiel es nicht, dass Zaneri Jadis als Mörderin hinstellte. Sie traf keine Schuld. Ich musste... ich musste ihr die Wahrheit sagen, solange ich die Augen offenhalten konnte. Außerdem wollte ich ihr verdeutlichen, dass sie als Harpyie vollkommener denn je war und sie auf das Schwein von Gilbert nicht hören durfte. Sie hatte so viel Besseres verdient.

Jenaya

Wenn ich alles richtig kombinierte, hatte diese Schlange, dieses Etwas von Jadis Besitz ergriffen, denn anders ließ sich ihre Reaktion nicht erklären. Sie ließ das Schwert los, als hätte sie sich daran verbrannt und in ihrem Gesicht las ich nichts als Entsetzen. Wäre ich an ihrer Stelle, hätte ich dasselbe empfunden. Ardans Wunde sah anfangs gar nicht übel aus, aber aus einem unerklärlichen Grund schloss sich die Wunde nicht. Nein... Es wurde schlimmer.
Der Halbdämon verlor sein Gleichgewicht und stürzte in den Schnee. An diesem Bild war einfach alles falsch. Dass das nebelhafte Gesicht wieder erschien, machte die Situation auch nicht besser. Yun sprach von schwarzer Magie und er hatte recht damit. Ich spürte die schwarze Magie, die in der Luft vibrierte. Schmeckte das reine Psion. Ein bitterer Geschmack. Und dann sprach Kenai etwas aus, das ich mir selbst nicht eingestehen wollte. Ardan lag im Sterben. Irgendetwas hatte seine Unverwundbarkeit außer Kraft gesetzt und nun starb er wie ein normaler Mann.
Mein Herz begann unruhig zu klopfen, Verwirrung und Schock malten sich in mein Gesicht, als ich feststellte, dass dieses Gesicht und Ardan sich kannten. Zaneri. War das ihr Name? Warum wusste sie so viel über ihn? Was meinte sie damit, dass er Jadis damals das Herz gebrochen hatte und es eine Geschichte gab, die ihr nicht bekannt war? Viele Fragen tauchten auf, aber mein Fokus lag einzig und allein auf den großen Mann, der verzweifelt gegen den Tod kämpfte. Mehr und mehr Blut sammelte sich unter ihm und tränkte den weißen Schnee in dunkles Rot. Ich wollte wegsehen und doch hinlaufen und etwas tun. Mein Körper wollte mir schlichtweg nicht gehorchen. Zu tief steckte der Schock in meinen Knochen.
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12.01.2019, 09:02

Jadis


Warum heilte er sich nicht? Warum wurde der rote Fleck immer größer und tropfte in den weißen Schnee? Etwas stimmte hier nicht. Ganz und gar nicht. Ich spürte die Angst in mir hochkriechen, als ich den Schmerz in seine Augen sah und ihn seltsam atmen hörte. Benommen blickte ich auf, als ich ein Lachen hörte und meine Augen weiteten sich bei dem Anblick des grünlichen Nebels, der ein Gesicht besaß. Zaneri. Was machte sie hier? Was war los? Ihre Worte drangen wie ein böses Gift in meinem Kopf hinein und dann begann ich sie langsam zu verstehen. Mein Körper erstarrte vor Schock. Unmöglich. Ardan konnte nicht sterben. Er durfte nicht sterben und doch sah ich direkt vor mir die harte Wahrheit, die ihre Faust fest in meinem Magen schlug. Zaneri hatte das hier geplant, sie wollte ihr eigener Bruder sterben sehen und ich....ich hatte ihr dabei geholfen. Eine Welle der Übelkeit überrollte mich, aber ich konnte den Würgereiz unterdrücken und verzweifelt sah ich, wie Blut aus Ardans Lippen floss. Das war ich gewesen. Ich stolperte auf ihn zu, als er zum Boden fiel. Meine Hände zitterten noch mehr, an ihnen klebte sein Blut. Durch ihnen würde er jetzt sterben. Nein. Nein. NEIN. Mit dunkle Augen sah ich zu dem Nebel hinauf, als sie meinen Namen sagte. Mein Gesicht wurde noch blasser. Wie ein abgeschlachtetes Schwein ausblutet. Meine Kehle wurde eng, ich konnte kaum noch atmen und innerlich schrie ich laut. Die Kälte in meinem Inneren breitete sich weiter aus und ließ die Temperaturen immer mehr sinken. Unter mir veränderte sich der Schnee, er wurde fester und verwandelte sich in einem klaren, blauen Eis. Das blaue Eis begann sich über den Boden auszubreiten. Dann kam endlich einen Ruck durch mich, ich riss an meine Jacke und als ich endlich mich davon befreien konnte, drückte ich sie auf seine blutende Wunde. Ich bemerkte nicht, dass mein Körper zu frieren begann. Tränen tropften auf seinem Körper: "D-du d...da...darfst nicht sterben. Du m...muss dich heilen. Bitte. Die...Die Welt braucht dich. Zen braucht dich. Ich brauche dich." Ein erstickter Schluchzer erfasste mich und schweratmend rang ich nach Luft: "Stirb nicht. Bitte. Du muss leben. Ich will dich nicht wieder verlieren, ich....ich ertrage das nicht nochmals. Ich....ich habe dich nie aufgehört zu lieben. Ich....ich wollte dich nicht verletzen....ich....ich bin ein Monster." Immer mehr Schluchzer verließen meine Kehle und verzweifelt versuchte ich die Blutung zu stillen. Aber ich konnte den Tod hören. Ich konnte hören wie seine Atmung flacher wurde und immer mehr rasselte. Meine Augen brannten von den Tränen, sie begannen auf meine eisige Wangen zu gefrieren. Er durfte nicht sterben.

Kenai


Das Nebelgesicht blieb nicht lange fort und erschien an eine andere Stelle wieder. Nach dem Gespräch zu urteilen, kannte sie den halbdämonischen König und Prinzessin Jadis. Sie war anscheinend einem mörderischen Plan gefolgt, der darauf abzielte den halbdämonischen König zum Fallen zu bringen. Die dunkle Magie musste dabei eine Rolle gespielt haben, damit er in die Knien gezwungen werden konnte. Ich drehte mich zu Prinzessin um und entdeckte ihr bleiches Gesicht. Ich erkannte es als ein Schock und gleichzeitig ihre Verzweiflung, weil sie helfen wollte. Bereits von hier aus konnte ich schon erkennen, dass keinen Heilzauber mehr wirken konnte. Prinzessin Jadis musste ein Organ getroffen haben und die Verletzung war zu groß, um von der Magie geholfen werden zu können. Auch die Heilmagie hatte ihre Grenzen. Er würde sterben und in seinem eigenes Blut ertränken. Man sollte ihm die Kehle durchschneiden, um das Leid zu verringern. Ausdruckslos starrte ich das Nebelgesicht an, das nicht von meiner Waffe verschwunden war. Ich prägte mir das Gesicht ein. Ich würde sie dann töten, wenn ihre echte Gestalt vor mir stand. Sie war eine Bedrohung.