Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: RockundLiebe Forum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

521

12.01.2019, 11:31

Ardan

Zittrig griff ich nach Jadis' zierlicher Hand und drückte sie mit all der Kraft, die noch in meinem Körper schlummerte. Obwohl meine Lungen sich mit mehr und mehr Blut füllten und mir das Atmen deutlich schwerer fiel, schaffte ich es, den Kampf mit dem Tod mit all meiner Würde fortzusetzen. Nur noch ein bisschen. Nur noch ein wenig länger durchhalten.
>Ja...dis, du bist... kein Monster. Mir... tut e-es leid, es ist... allein meine Schuld. Damals... m-musste ich dir d-das... Herz...brechen, um... dich zu... beschützen.< Ich hustete, schmeckte Blut. >Mein Fluch... meine... Unsterblich...keit, sie war... durch dich... in... Gefahr. Vater wollte d-dich...umbringen. Das...konnte...ich...n-nicht zulassen.< Wieder hustete ich und diesmal verschluckte ich mich an meinem eigenen Blut. Rasselnd holte ich den nächsten Atemzug. Ich musste mehr sagen, mehr erklären. Aber wie? Jegliche Kraft verließ mich, ich konnte Jadis' wunderschönes Gesicht kaum mehr richtig erkennen. Es verschwamm, so als hätte man einen Schleier aus Nebel zwischen uns gehängt. Oder waren das etwa Tränen? Warum brannten meine Augen so fürchterlich?
>Oh? Was sehe ich denn da? Schwäche? Der große Halbdämon schwächelt? Wie herrlich... Ich wünschte, dieser Moment würde eine Ewigkeit andauern, aber da ich mich demnächst mit dem Dunklen Lord treffe, muss ich mich leider beeilen.< Sie seufzte theatralisch und ihre nächsten Worte drangen gedämpft in mein Gehör. >Da ich die Dinge gerne ordentlich abschließe, erkläre ich kurz, was mein lieber Halbbruder sagen wollte. Sein Unsterblichkeitsfluch hat nämlich einen Haken, wie man wohl sieht; und zwar die Liebe. Ekelhaft, aber wahr. Die Person, an die er sich mit dem Herzen bindet, ist die einzige Person, die ihm wirklich schaden kann. Sie macht ihn zu einem normalen Sterblichen. Was Ihr wunderbar hingekriegt habt, Prinzessin.< Wieder vernahm ich ein Lachen. Ich hasste es so sehr. Warum musste ICH sterben und sie nicht?
>Unser Vater erkannte damals ziemlich schnell, dass Ardan sein Herz an Euch verloren hatte und damit wart Ihr eine Bedrohung für ihn und seine großen Pläne. Ihr wart ihm ein Dorn im Auge, eine Schwachstelle, die es zu eliminieren galt. Er hätte mich damit beauftragt, Euch das Leben zu nehmen, aber Leora, unsere Pazifistin, musste sich natürlich einmischen und ihm einen Deal vorschlagen. Mit Erfolg, leider. Somit blieb meinem erbärmlichen Halbbruder nichts anderes übrig, als Euch das Herz zu brechen, damit Ihr weiterleben konntet. Herzzerreißend, ich weiß.< Wieder seufzte sie, als würde ihr die Geschichte nahegehen. Was für eine biestige Schauspielerin sie doch war. Wenn ich sie nur töten könnte... Ich würde es auf der Stelle tun.
>Er kam nie über Euch hinweg. Ein Weichei wie aus dem Buche. Keine Frau war ihm ausreichend genug, um Euch zu ersetzen. Erbärmlich, wenn Ihr mich fragt. Umso mehr habe ich seinen Schmerz genossen, als er sah, dass Ihr General Gilbert gewählt habt. Armer, armer Ari. Unerwiderte Liebe hat dich ja ganz schön weit gebracht.< Ihr amüsiertes Lachen klang irgendwie fern. War sie dabei zu verschwinden oder war ich selbst derjenige, der sich entfernte?
Die Kälte des Schnees hatte mich mittlerweile völlig im Griff, ich spürte nichts mehr, ich sah nicht einmal die Dunkelheit kommen, die plötzlich am Rande meines Sichtfeldes erschien. Leise Panik ergriff mich. Ich wollte nicht gehen. Ich wollte nicht sterben. Nicht hier, nicht jetzt. Nicht, wenn ich so viele Menschen zurückließ, die meine Stärke brauchten.
Etwas Warmes floss meine Wangen hinab. Ein Zittern durchlief meinen Körper. >E-es...tut...m-m-mir leid. B-bitte... küm-m-mere... Zen.< Ich schaffte es nicht meine Lider länger offenzuhalten. Ich schaffte es nicht auch nur einen einzigen Muskel zu rühren. Ich schaffte es nicht einmal richtig zu atmen. Doch das Schlimmste war, dass Jadis nie die Worte hören würde, die mir seit unserem Wiedersehen auf der Zunge lagen.
Te amyal.
(Ich liebe dich.)

Jenaya

Erschüttert von der Wendung, die die Situation genommen hatte, ließ ich mich auf die Knie sinken; direkt in den von Blut getränkten Schnee. Es interessierte mich nicht. Ich war zutiefst schockiert, dass dieser Mann im Sterben lag. Weil er liebte und weil diese Frau, die seine Halbschwester war, genau diese Schwachstelle ausgenutzt hatte, um ihn zu töten. In was für einer kranken Familie war er bloß aufgewachsen? Wieso tat sie ihm das an?
Tränen stiegen mir in die Augen, als ich seine abgehackten Worte hörte. Sie waren von Schmerz und Trauer getränkt. Selbst Wut schwang in seiner brüchigen Stimme mit. Ich hatte die ganze Zeit über richtig gelegen. Er liebte Jadis. Er liebte sie so sehr, dass er sich von ihr ferngehalten hatte, um sie nicht in Gefahr zu bringen und nun bezahlte er den Preis dafür. Das war nicht fair. Das war schrecklich. Er hatte solch ein unwürdiges Ende nicht verdient. Er hatte es nicht verdient der Frau, die er zutiefst liebte, in die Augen zu blicken und endgültig Abschied zu nehmen, ohne je erfahren zu haben, wie es war neben ihr aufzuwachen und mit ihr im Arm einzuschlafen. So wie Kenai und ich es seit kurzem taten.
Tränen liefen mir über die Wangen. Diese Situation erfüllte mich mit solch tiefer Trauer, dass mir ein Schluchzen entrang. Ardan neigte leicht den Kopf zu mir. Der feurige Glanz in seinen einzigartigen Augen ließ Sekunde um Sekunde nach. Das Leben wich aus ihm wie das Blut aus seiner Wunde. Zu wissen, dass meine Heilmagie nicht stark genug war, trieb mir noch mehr Tränen in die Augen. Ich schluchzte auf. Weinte mit Jadis, deren Herz bestimmt in tausend Teile zersprang.
>Schnee...häschen... weinen...n-nicht.< presste er hervor und hustete den nächsten Schwall Blut. Meine Gedanken rasten, suchten verzweifelt nach einer Lösung. Ich merkte nicht, wie sich mein drittes Auge öffnete und mein Geist einem fernen Rufen aus der Zwischenwelt antwortete.
Erst als ich eine milchig weiße Erscheinung aus dem Augenwinkel wahrnahm, drehte ich den Kopf in die Richtung. Die Gestalt formte sich zu einer recht jungen, äußerst hübschen Frau. Sie hatte erstaunliche Ähnlichkeit mit Ardan. Im Gegensatz zu anderen Geistern, die ich aus der Zwischenwelt traf, besaß diese junge Frau eine ziemlich blasse Aura. Als wäre sie nicht vollkommen. Als würde etwas Essenzielles fehlen.
Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch sie hob die schlanke Hand und ergriff zuerst das Wort. >Es ist zu früh für meinen Bruder die Lebenden zu verlassen. Das hier hätte nicht geschehen dürfen. Sein Fluch ist gebrochen, aber ich kenne einen Weg, sein tragisches Ende zu umgehen.< Selbst ihre Stimme klang weit entfernt, fast schon zu leise, um richtig verstanden zu werden. >Du bist in der Lage, die Geschichte umzuschreiben, aber das wird dich etwas kosten. Obwohl du das Recht hast zu verneinen, bitte ich dich trotzdem sein Leben zu retten. Die Welt braucht ihn. Er muss am Leben bleiben. Bitte.<
Meine Hände begannen zu zittern. Während die anderen sicherlich nicht das sahen, was ich sah, wusste ich, welches Risiko ich dabei war einzugehen. Wenn ich eines über meine Fähigkeiten gelernt hatte, dann dass man nie mit den Gesetzen der Zwischenwelt spielen durfte. Und doch steckte ich in dieser tragischen Lage fest. Ich wollte helfen. Ich wollte die beiden Liebenden retten. Wollte ihnen die Chance ermöglichen neu anzufangen. Große Taten erforderten große Opfer, oder nicht? In fast jeder Geschichte, die ich gelesen hatte, mussten Helden sowie Heldinnen Stücke von sich aufgeben, um Gutes zu bewirken. Ich strebte nicht danach eine Heldin zu sein, aber mein Herz hatte sich längst entschieden.
Ich schaute die junge Frau fest entschlossen an, nickte. >Sag mir, was ich tun soll und ich tue es.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

522

12.01.2019, 13:20

Jadis


Seine Hand griff nach Meiner und erschrocken stellte ich fest, wie kalt sich seine Hand anfühlte. Er war keine wärmende Quelle mehr und mein schmerzendes Herz begann sich immer mehr zu verkrampfen. Es fühlte sich an, als würde immer mehr Eis sich um mein Herz legen. Obwohl ich ihm das angetan hatte, hielt Ardan mich nicht für einen Monster und ein ersticktes, weinendes Geräusch verließ meine Lippen. Dann erstarrte mein Körper, als die nächsten Worte mich erreichten. Er hatte nur mein Herz gebrochen, um mich zu beschützen? Sein Vater wollte mich töten? Mit geweiteten Augen starrte ich in seinem Gesicht, während die neue Wahrheit langsam in meinem Kopf sickerte. Ein Husten überfiel ihm und wieder floss Blut aus seine Lippen, die Angst um ihn ließ mein Atem stocken. Ich musste ihn retten. Irgendwie. Er durfte jetzt nicht sterben. Meine Gedanken drehten sich, alles drehte sich. Seine Schwester sprach weiter. Ich wollte, dass sie aufhörte zu reden. Ich wollte, dass sie verschwand. Jedes Wort von ihr war giftgetränkt. Mein Blick fiel wieder auf Ardan. Meinetwegen wurde er sterblich. Weil er mich liebte, wurde er verwundbar und jetzt lag er genau deswegen im Sterben. Als wäre es nicht genug, starb er auch noch durch meine eigene Hand. Das war nicht gerecht. Das hatte er nicht verdient. "Was stimmt bloß mit dir nicht? Er ist dein Bruder, wie kannst du seinen Tod wollen?!", schrie ich dieses widerliches Gesicht an, das nun auch noch anfing zu lachen. "Ardan", wimmerte ich verzweifelt und zog ihn halb in meine Arme. Ich hatte ihm was Ungerechtes angetan. Warum hatte ich von all dem nichts gemerkt? Warum war ich so verbohrt in meinem Liebeskummer gewesen, um nicht erkennen zu können, dass etwas nicht stimmen konnte? Warum hatte er mir nicht viel früher die Wahrheit erzählt? Er hätte niemals mir den roten Stein geben dürfen. Er hätte sich ganz, ganz, ganz weit von mir entfernen sollen. Seine letzte Worte brachen endgültig mir das Herz. Ich sollte mich um Zen kümmern. Er hatte den Kampf gegen den Tod verloren. "Nein", keuchte ich tonlos und die Schneeflocken erstarrten in der Luft, während das blaue Eis sich rasend schnell ausbreitete. Die Temperatur sanken immer tiefer und es herrschte Totenstille. Und dann schrie ich, schrie den tiefen Schmerz aus. Mein Herz zersprang in kleinste Teile.

Kenai


Ich empfand nichts, während der halbdämonische König in seinem eigenes Blut starb und alle Anderen herum einen Art Schmerz spürten, den ich nicht fühlen konnte. Nur diese Nebelfrau schien sich daran zu erfreuen und ich begriff nicht, dass ein Familienmitglied ein Anderen töten konnte. Durch Prinzessin hatte ich einen Bild von Familie bekommen und glaube so müsste eine Familie sein. Und dann waren da noch meine eigene Erinnerungen meiner Familie. Aber als ich die Tränen auf die Wangen meiner Prinzessin sah, spürte ich einen stechender Schmerz in meinem Brustkorb. Ich kniete mich zu ihr ihn und umarmte sie von hinten. Was ich versuchte, nannte man wahrscheinlich Trösten. Jedenfalls wollte ich, dass sie nicht mehr weinte. "Das ist schrecklich, so schrecklich", selbst der Pixie schniefte und sein glitzernder Staub war schwarz geworden. Ich merkte, dass der Boden sich in blaues Eis verwandelte und die Schneeflocken erstarrten einfach in der Luft. Es war still. zu Still. Das einzige Geräusch, war der Schrei von Prinzessin Jadis. Diesen Art von Schrei kannte ich. Ich konnte den Schmerz hören, den ich auch einmal gefühlt hatte. Prinzessin veränderte sich und sofort wusste ich, dass sie ihr drittes Auge geöffnet hatte. "Da ist eine Seele, die mit ihr spricht", flüsterte Yun: "Sie scheint eine Schwester von Ardan zu sein. Sie weiß ein Weg, wie Jenaya ihn retten kann. Keine Sorge, die Seele hat keine böse Aura."


523

12.01.2019, 19:32

Ardan

Leora legte mir eine Hand auf den Kopf, strich über mein Haar, durch das ich ziemlich oft gefahren war. Es musste mittlerweile in alle Richtungen abstehen. > Gib nicht auf. Früher oder später ist all das vorbei und du wirst deine Ruhe finden können. Bis dahin...< Plötzlich hielt sie mir eine Drachenblüte vors Gesicht. > Genieße jeden Moment hier, der dir zur Verfügung steht. Ich bin mir sicher, dass du gleich Besucht bekommst.<

>Was viele nicht wissen, ist, dass wenn man die Blüte mit einem besonderen Zauber belegt, sie dir verrät, wo sich die Person, die den Zauber ausgeübt hat, befindet.< Ich murmelte leise die Formel, ließ sanft die Magie in die einzelnen Blütenblätter fließen und lächelte zufrieden, als das tiefe Rot leicht zu schimmern begann. Dabei wurde ein süßlicher Duft freigesetzt, der die Sinne beruhigte.
> Siehst du? Damit wirst du immer wissen, ob ich in der Nähe bin. In diesem Zustand wird sie nie verwelken.< Nur wenn ich starb, aber das sollte ich lieber für mich behalten.

Thales drückte mir einen Krug Wein in die Hand. >Hier, Königsbube. Trink das. Du kannst das sicherlich gebrauchen.< grinste er vielsagend.
>Darf ich davon probieren?< kam es von Zen.
>Nein.< sagten mein Freund und ich gleichzeitig, woraufhin er beleidigt eine Schnute zog. >Immer dürfen nur die Erwachsenen Spaß haben.<

Mein Leben bestand aus Entscheidungen, die mich meist etwas kosteten. Oftmals mein Herz. Manchmal spürte ich es nicht schlagen, manchmal schon. Es zerfiel zu Asche, wurde neu geboren und zerfiel erneut zur Asche. Ein ewiger Kreislauf. Ein Fluch, kein Segen. Nicht umsonst war ich das Auge des Phönix. Wenn ich fiel, stand ich wieder auf. Was auch immer mir bevorstand, ich würde das beschützen, was mir wichtig war.

Bevor Jadis endgültig den Boden Ignulaes und damit mich verließ, wollte ich sie ein letztes Mal berühren. Ich hielt ihr meine Hand hin, eine rein geschäftliche Geste, aber für mich persönlich verdammt wichtig. >Danke für gestern. Ich werde es nicht vergessen.< Ich spielte damit auf ihre Umarmung an, mit der sie mir erlaubt hatte, schwach zu sein. Wenigstens für kurze Zeit. >Sei et minye a unae donya gia me.<
Zen wandte den Blick von seiner besonderen Feder ab und musterte mich mit großen Augen. Gewagt, ich weiß, aber Jadis kannte die Bedeutung dieser Worte nicht, darum nahm ich mir die Freiheit und sprach das aus, was mir schon lange im Herzen gelegen hatte. Du bist und bleibst die einzige Frau für mich. Ich schluckte den dicken Kloß im Hals hinunter und setzte ein freundliches Lächeln auf. Zeit, endgültig Abschied zu nehmen.


Jenaya

Bevor ich mit dem Ritual loslegte, sah ich über die Schulter zu Kenai und Yun. >Bleibt mir fern. Egal, was passiert, kommt mir ja nicht zu nahe. Ich muss das hier tun und ich werde es bis zum Ende durchziehen.< In meiner Stimme lag eine Ernsthaftigkeit, die ich sonst nie aufbrachte. Demnach sollte ihnen klar sein, wie entschlossen ich war etwas zu tun, was mir selbst schwer schaden könnte. Doch es war mir die Mühe wert.
Tief durchatmend drehte ich den Kopf zurück zu Ardan. Seine Augen waren geschlossen, er hatte das Bewusstsein verloren, aber seine Seele schwebte noch in ihm drin. Er kämpfte gegen den Tod an. Mit meiner besonderen Sicht konnte ich deutlich erkennen, wie er sich gegen das Schicksal wehrte, in das ihn seine Halbschwester gerissen hatte. Er kämpfte und das würde ich für ihn und Jadis auch tun.
Der weibliche Geist stellte sich neben mich und erklärte mir Schritt für Schritt, was ich zu tun hatte. Ich schluckte den Kloß der Nervosität hinunter und konzentrierte mich auf die schwere Aufgabe vor mir. >Jadis... Schneide dir in die Handfläche und lege die Hand anschließend auf seine Wunde. Direkt auf seine Brust.< forderte ich die Windprinzessin auf. Ihr Schrei ging mir durch Mark und Bein, aber wir durften keine Zeit verlieren. Wenn ich wirklich in der Lage sein sollte, Ardan zu retten, dann mussten wir jetzt sofort handeln. Solange seine Seele an seinem Körper festhielt, hatte er eine Chance und die mussten wir ergreifen.
>Ich weiß nicht, ob es funktionieren wird, aber es besteht die Möglichkeit, dass er hier und jetzt nicht sterben muss.< sagte ich zu ihr, damit sie wieder die Kraft fand, den Kummer und Schmerz zur Seite zu schieben und sich auf das bevorstehende Ritual zu konzentrieren. Ich selbst fühlte mich nervös, weil ich nun diese schwere Last auf den Schultern trug, doch ich gab mir Mühe Ruhe zu bewahren. Mir durfte bloß kein Fehler unterlaufen.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

524

12.01.2019, 19:48

Jadis


Immer mehr gefroren die Tränen auf meinem Gesicht und wie in einem Trance wiegte ich Ardan hin und her. Mein Schrei verwandelte sich in einem Wimmern, wie die eines verwundete Tieres, das von einem Pfeil angeschossen wurde. Ich hatte Ardan verloren. Diesmal war es für immer und dieser Gedanke war unerträglich. Ich....ich konnte nicht in eine Welt ohne Ardan leben. Zu wissen, dass ich niemals wieder in die flammengoldene Augen sehen konnte, zerriss meine Seele. Jemand sprach mich an. Ich starrte kreidebleich Jenaya an, während ich weiter Ardan wiegte. Ich verstand ihre Worte nicht. Verstand nicht, was sie von mir wollte. Doch dann sagte sie, dass er gerettet werden konnte. "Ich tue alles!", sagte ich sofort mit eine heisere Stimme und ich griff nach meinem Schwert. Sein trockenes Blut klebte an der Klinge und ich schnitt ohne lange nachzudenken meine Hand an der Klinge auf. Mein Blut benetzte das alte Blut und ich presste meine Hand auf seine Wunde, die ich ihm zugefügt hatte. Um ihn zu retten, würde ich wirkich alles tun. Ich war sogar bereit meine Seele für ihn zu verkaufen, nur damit ich ihn einmal wieder Lächeln sehen konnte.

Kenai


Prinzessin sah zu mir hinüber und verlangte, dass ich auf Abstand gehen sollte egal was geschah. Das ließ mich aufhorchen, denn es klang danach, dass was sie vorhatte, schmerzlich werden konnte und es war meine Pflicht sie vor Schmerzen zu beschützen. Aber gleichzeitig auch ihrem Berfehl zu folgen. Und dann war da noch ein anderes Gefühl. Es war nicht nur das Pflichtgefühl, das sie daran hindern wollte. "Kenai, wenn Jenaya sagt, sie muss das tun, dann muss sie es auch tun. Das ist nun mal ihre Aufgabe", sagte der Pixie und nickte zu Jenaya: "Keine Sorge, was auch immer geschieht, wir werden für dich naher da sein und uns um dich kümmern, wenn das Ritual vorüber ist. Du bist stark!" Es schien, als würde der Pixie etwas ahnen, was Prinzessin nun vorhatte. Nur ich blieb der Unwissende und ich spürte das unangenehme Druckgefühl in meinem Brustkorb. "Du muss dich jetzt zusammenreißen, auch wenn sie vielleicht Schmerzen bekommen wird. Aber es ist wichtig, das Ritual nicht zu unterbrechen, denn ansonsten kann das ein viel größeren Schaden anrichten. Diese Magie ist sehr kompliziert!", Yun schwebte vor mir und sah mich ernst an: "Hast du es verstanden, Kenai? Du muss jetzt still sein, um sie beschützen zu können."


525

12.01.2019, 20:08

Jenaya

Etwas anderes hatte ich nicht erwartet. Auch wenn Jadis und Ardan damals getrennte Wege gegangen waren, hatten sie nie aufgehört einander innig zu lieben. Diese Liebe musste gerettet werden. In dieser Hinsicht war ich hoffnungslos romantisch und es lag mir sehr am Herzen, den beiden mit meiner Kraft zu helfen. Wenn meine Heilmagie nicht funktionierte, dann eben mit einer anderen, weitaus komplizierteren Magie.
Jadis folgte meiner Anweisung und presste ihre blutende Hand auf Ardans Wunde. Sein Geist war noch da. Ein gutes Zeichen. Solange er kämpfte, erleichterte das mein Vorhaben. Wir mussten nun alle an einem Strang ziehen, wenn wir verhindern wollten, dass seine Seele in die Zwischenwelt übertrat und dort verlorenging.
Die junge Geistergestalt nannte mir sogleich die nächsten Schritte. Sie gab mir die Formeln, die ich ihr in exakt derselben Betonung nachsagte. Fehler durften mir hierbei nicht unterlaufen. Höchste Konzentration war gefragt. Nur im hintersten Teil meiner Gedanken wunderte ich mich darüber, woher diese Frau das Ritual kannte. Wo hatte sie die Formeln gelernt? Ich selbst hatte nämlich nie davon gehört...
>Konzentriere dich auf Ardan.< wies ich Jadis an. >Schaffe eine Verbindung zu ihm, indem du nach jeder Erinnerung greifst, in der ihr beide eine Rolle spielt. Das ist das Band, das ihn festhält.< fuhr ich gefasst fort. Die Magie in meinen Händen begann bereits kraftvoll zu summen und nach dem nächsten Satz, der meine Lippen verließ, kam leichter Wind auf sowie ein grellblauer magischer Zirkel, der uns drei einschloss. Die Energie, die darin floss, war gewaltig. Solch einen mächtigen Zauber hatte ich noch nie angewandt. Ich hoffte, ich war stark genug dafür, ihn bis zum Ende auszuführen. Nur Mut. Nur die Ruhe bewahren. Zweifel hatten hier nichts zu suchen, ermahnte ich mich selbst.
Der magische Zirkel weitete sich aus und schmolz das blaue Eis dahin. Ein Pulsieren ging durch den Boden. Ich spürte und hörte das Summen der anderen Welt. Der Zwischenwelt. Um diesen Zauber auszuführen, benötigte ich die besondere Energie dieser Welt. Sie war einzigartig und für ein Ritual wie dieses die Hauptessenz. Sie floss direkt in mich hinein, erfüllte mich bis in den kleinsten Winkel meines Geistes, während meine aufleuchtenden Augen auf das Paar vor mir gerichtet waren. Die Verbindung zwischen den beiden musste stabil sein, damit ich fortfahren konnte.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

526

12.01.2019, 20:31

Jadis

Die Augen von Jenaya wirkten verändert, da lag ein seltsames Leuchten in ihnen. Beinahe ein geisterhaftes Leuchten. Ich atmete kaum noch und mein Körper war zum Zerreißen angespannt, ich wagte kaum mich zu bewegen. Ich spürte, dass es hier ein sehr schmales Grat war und der kleinste Fehler könnte sein Tod bedeuten. Das musste ich verhindern. Ich musste das gutmachen, was ich angerichtet hatte. Das war ich ihm schuldig. Erinnerungen. Ich musste an unsere gemeinsame Erinnerungen denken. Es fiel mir schwer, weil die Angst fest an mir klammerte. Tief atmete ich ein. Konzentriere dich, Jadis. Du muss ihn retten. Meine Augen schlossen sich und dann durchfluteten mich die Erinnerungen, die allesamt mit Ardan zu tun hatte:

Siehst du? Damit wirst du immer wissen, ob ich in der Nähe bin. In diesem Zustand wird sie nie verwelken“ ….vorsichtig nahm ich die Drachenblüte entgegen. Sie war etwas ganz Besonderes. In diesem Moment wurde es mir ganz klar, wie bei einem See, dessen Grund man erblicken konnte: Ich hatte mich in Ardan verliebt. Von den ersten Moment an.

Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Ein unglaublich schönes Gefühl. Wie Fliegen. Nein. Viel besser als Fliegen. Und ich wünschte mir, der Kuss währte ewig. In diesem zauberhaften Augenblick gehört ihm mein Herz gänzlich.
„Tut mir leid, dass ich dir ohne Erlaubnis den ersten Kuss geraubt habe“ murmelte er heiser. „ Für den nächsten bis zum letzten Kuss werde ich mich aber nicht entschuldigen.“

Mein Blick war verschleiert und ich versank in seine flammengoldene Augen, in denen die Leidenschaft loderte. Wieder stockte mir der Atem und ein warmer Schauder rann meinem Rücken hinab. "Ich...", flüsterte ich in den Kuss hinein: "Ich....ich habe mich in dich verliebt, Ardan." "Ich empfinde genauso, Jadis."

„…wenn ich volljährig bin, kann ich dich dann heiraten falls du bis dahin auf mich warten möchtest und immer noch die gleiche Gefühle empfindest…jedenfalls würde mein Herz dich wählen wollen, denn ich habe in dir meinen Seelengefährten gefunden.“

Aufeinmal erschien eine Hand vor meinem Gesicht und ich war von dieser Gestik verwirrt. Warum war er nett zu mir? Wegen der Kinder? Da ich keinen Aufstand vor den Waisenkinder machen wollten, da sie ihn mochten, legte ich meine Hand in Seine. Unsere erste Berührung und ich hatte damit nicht gerechnet, dass mein Herz dabei anfing zu rasen. Seine Wärme drang durch meine Hand und fand seinen Weg direkt in seinem Brustkorb. Als Ardan mich hochzog, stand ich vor ihn dicht genug und dennoch in einem angemessenen Abstand, um seinen Duft erhaschen zu können. Es war genau der gleiche Duft von damals gewesen.

"Ich weiß, wie schwer es es sein kann eine hohe Stelle zu besetzen, man möchte sich zusammenreißen, obwohl man eher zusammenbrechen will. Aber für seine Menschen stehen wir aufrecht, weil sie an unsere unerschütterliche Kraft glauben und um ihnen diesen Glauben nicht zu nehmen sind wir bereit auch mit gebrochene Flügeln zu fliegen. Aber jetzt sind wir alleine, Ardan. Du kannst einen Moment fallen, ich werde dich nicht verurteilen. Manchmal ist es besser nicht alleine zu fallen."

Meine Augen weiteten sich überrascht, als ich dort Ardan erblickte und sich auf einem Hocker hinsetzte. Er begann auf ein Trommelinstrument zu spielen und fasziniert starrte ich auf seine Hände, die diese schnelle Töne erzeugten. Meine Augen wanderten weiter nach oben in seinem Gesicht. Seine Lippen waren zu einem Grinsen geformt, die flammenglühende Augen glühten und sein Körper wirkte entspannt. Er wirkte losgelöst, ausgelassen. Als hätte er jetzt vergessen, dass er ein König war. Diese Seite von Ardan gefiel mir. Es gefiel mir zu gut, sodass ich rasch den Blick von ihm abwendete. Ich spürte die Wärme in meine Wangen und mein Herz versuchte in den gleichen Takt wie die Trommel zu klopfen.

Ich erinnerte mich wieder, wie es sich angefühlt hatte, wenn sein heißer Atem meine Lippen streifte, ehe er mich geküsst hatte. Ich erinnerte mich an das bodenloses, berauschendes Gefühl. Ich erinnerte mich wie weich und warm sie gewesen waren. Ich erinnerte mich an das Prickeln auf meine Lippen. Ich erinnerte mich, dass ich ewig ihn küssen wollte. Ich erinnerte mich, dass es intensive und tiefe Gefühle gewesen war, die ich empfunden hatte. Gefühle, die nicht mal Gilbert in mir wecken konnte. Ardan war ein verschlingende Feuer gewesen, dem ich nicht entkommen konnte.

Immer mehr Erinnerungen füllten mein Kopf, meine Seele und mein Herz. Ich erinnerte mich an unseren Fußballspiel, ich erinnerte mich wie wir auf meinem Lieblingsplatz Geheimnisse geteilt hatten. Ich erinnerte mich, wie liebevoll er mit Zen und anderen Kinder umging. Ich erinnerte mich, wie er sagte, dass er an meine Stärke glaubte. Ich erinnerte mich, wie er in seiner Drachengestalt plötzlich auf dem Schlachtfeld erschienen war und ich unbedingt die Schuppen berühren wollte. Es gab so viele Erinnerungen von ihm und das trotz der vielen Jahren, die wir nicht gemeinsam geteilt hatte. Und bei jede Erinnerung spürte ich die intensive Gefühle, die ich seit unsere erste Begegnung gespürt hatte.


527

12.01.2019, 20:34

Kenai


Ich verharrte in meiner Position und meine Augen verfolgten aufmerksam jede Bewegung der Prinzessin. Prinzessin Jadis musste sich in die Hand schneiden und dann auf die Wunde legen. Schließlich verlangte Prinzessin von ihr sich an die Zeit mit ihn zu erinnern. Anscheinend waren Erinnerungen wichtig. Prinzessin begann fremde Worte zu sprechen, die Zauberformel waren. Aber solche Worte hatte ich bislang nicht gehört. "Es geht los", sagte Yun und setzte sich auf meiner Schulter hin. Er konnte etwas sehen, was ich nicht sehen konnte. Vermutlich weil er ein Wesen aus der Zwischenwelt war.


528

12.01.2019, 20:39

Jenaya

Mittlerweile hörte ich die Stimme der Geisterfrau nicht mehr. Ich agierte aus Instinkt. Dadurch, dass ich mich mit der Zwischenwelt verbunden hatte, floss nicht nur Magie in mich hinein, sondern auch Wissen. Uraltes Wissen, dass den Rahmen meines bisherigen Wissens sprengte. Ich war derart überwältigt, dass ich fast die Konzentration verlor. Die Hand an meinem Rücken, die der Geisterfrau, gab mir jedoch den Halt, den ich benötigte, um fortzufahren.
Die Verbindung zwischen Jadis und Ardan stand. Nicht nur sie klammerte sich an ihn, sondern auch er an ihr. Es war, als spürte seine Seele, dass jemand nach ihm rief, dass ihm jemand die Hand hinhielt, die er nur zu ergreifen brauchte. Genau so musste es sein. Ich konnte den nächsten Schritt einleiten, der noch mehr Energie erforderte.
Die Zauberformel rollte mir über die Lippen, als hätte ich sie bereits etliche Male ausgesprochen. Ich war nicht mehr ich selbst. Ich war alles und wiederum nichts. Ich hörte, sah und fühlte unglaublich viel. >Lo vivan.< hauchte ich in den rauschenden Wind, der vor kurzem eingesetzt hatte und in Kreisen um uns herum wütete. In der Ferne hörte ich Stimmen. Stimmen verlorener Seelen. Sie hatten das Tor zu der realen Welt aufgespürt und sehnten sich danach zurückzukommen. Das durfte nicht geschehen. Sie mussten in der Zwischenwelt bleiben, um so das Gleichgewicht zu wahren.
Die nächsten Worte kamen mir schneller über die Lippen. Ich merkte kaum, dass ich schwerer atmete und erster Schweiß sich auf meiner erhitzten Haut bildete. Wild peitschte mein Zopf im Wind hin und her, als ich mich weiter vorbeugte und die Hände in Jadis' und Ardans Richtung streckte. Mehr und mehr Energie floss durch mich hindurch. Ich war nun das Ventil zwischen der realen Welt und der Zwischenwelt. Mir fehlten nur noch zwei Schritte. Die letzten und wichtigsten.
>Willigst du ein, den Fluch mit Ardan zu teilen und dein Leben an seines bis in die Ewigkeit zu binden?< Meine Stimme echote und klang weit entfernt und doch irgendwie nah. Ich wusste selbst nicht mehr, wo ich mich befand. Überall und doch hier. Die Stimmen der verlorenen Seelen wurden lauter, aber ich hörte nicht auf. Ich drängte sie zurück, während ich mich weiterhin auf meine Aufgabe konzentrierte. Dabei ignorierte ich das Gefühl auseinandergerissen werden. Wie Hände nach mir griffen, an meinem Geist zerrten.
Nicht die Kontrolle verlieren, du schaffst das, flüsterte die Geisterfrau, die noch an meiner Seite stand und mir ihr Licht schenkte. Obwohl sie nicht vollkommen war, sandte sie eine Wärme in meinen Geist, die mir das Atmen ein klein wenig erleichterte. Ich fand mein Gleichgewicht wieder, machte verbissen weiter und merkte nicht, wie etwas Warmes aus meiner Nase floss.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

529

12.01.2019, 20:52

Jadis


Ich hörte, wie Jenaya fremde Worte sprachen, die aus einer andere Welt zu stammen schienen. Ihre Stimme klang dabei seltsam entfernt und dennoch blieb meine Augen geschlossen, um die gemeinsame Erinnerungen lebendig zu halten. Meine Hand war immer noch auf der Wunde gepresst und innerlich betete ich, dass Ardan zurückkehren mochte. Ich spürte den Wind. Hörte überall das Flüstern. Aber ich konzentrierte mich nur auf Ardan und ließ mich nicht ablenken, nicht mal als die feine Härchen sich auf meiner Haut richteten. Die Luft hatte sich verändert, sie fühlte sich seltsam an. Dann öffnete ich langsam die Augen und sah in Jenayas Gesicht. Der Wind riss an ihr und das Flüstern wurde lauter. Ich sah wie Blut aus ihrer Nase floß. Jetzt lag es an mir die Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung, die vielleicht eine schwere Bürde für mich bedeuten könnte. War ich bereit den Fluch zu teilen? Ich sah auf Ardans Gesicht. "Ja, ich willige ein", antwortete ich mit eine feste Stimme. Es waren keine leere Worte gewesen, dass ich für ihn alles tun würde, um sein Leben zu retten. Nichts konnte mich daran hindern und ich würde weitere Flüche tragen, wenn es sein musste. "Nein!", schrie Jemand im Hintergrund.

Kenai


Selbst von der Ferne entdeckte ich die Schweißperlen auf der Stirn und die angestrengte Zügen in ihrem Gesicht. Diese Magie verlangte viel von ihrer Energie. Wind war aufkommen und kreiste um sie herum. Es wirkte, als wäre er jetzt eine Mauer. Ich entdeckte das Blut und der Druck in meinem Inneren wurde stärker. Du muss still sein, um sie beschützen zu können. Zum ersten Mal kostete es mir Kraft nicht einzuschreiten. Dann bemerkte ich eine Bewegung aus den Augenwinkel und in wenige Sekunden war ich bei den General. Ich stieß ihn zurück in den Schnee und sagte tonlos: "Du wirst sie nicht stören. Ich lasse nicht zu, dass du sie gefährdest." "Lass mich da durch!", knurrte der General und sprang auf. Ich packte ihn, drehte sein Körper um und zog dabei sein Arm auf dem Rücken. Dann zwang ich ihn wieder in die Knien. Die Klinge meines schlankes Kurzschwertes lag an seiner Kehle : "Du wirst sie nicht stören oder ich töte dich."


530

12.01.2019, 21:21

Jenaya

Als ich Jadis' Einwilligung erhielt, nickte ich leicht und fuhr mit dem Ritual sogleich fort. Neben den höheren Kräften, die nun an mir zerrten, mischte sich ein pochender Schmerz in meinem Kopf dazu, der mich beinahe verrückt machte. Mein erster Impuls war, die Sache sofort abzubrechen, doch mein Herz wehrte sich vehement dagegen. Nur noch der letzte Schritt. Ein letzter Schritt, bevor das Ganze ein gutes Ende nahm. Ich durfte den Glauben daran nicht verlieren. Ich musste kämpfen, so wie es die beiden im Moment taten.
Während ich weiterhin die Energie aus der Zwischenwelt in Ardans Körper pumpte, verkrampfte sich meine Haltung, aber es reichte dennoch aus, die Kontrolle über den Fluss der Magie beizubehalten. Meine Hände blieben in ihrer Position. Sie schickten Lichtwellen in den beinahe leblosen Körper hinein und von dort aus breitete sich das grellblaue Licht bis zu Jadis aus. Das Licht hüllte auch sie ein. Sie hatte sich entschieden. Sie war bereit, einen Teil des Fluches gemeinsam mit Ardan zu tragen. Sie wäre auf immer und ewig mit ihm verbunden.
Anfangs wehrte sich die Macht des Fluches dagegen, seinen Wirt zu verlassen. Es zwickte und schmerzte in meiner Brust. Dennoch gab ich nicht auf, sondern zwang den Fluch dazu, sich zu spalten und sich in Jadis' Seele einzunisten. Damit blieb Ardan die Unverwundbarkeit, während beide von nun an dieselbe Lebensenergie teilen würden. Das war mit einem hohen Risiko verbunden, aber wenn dieser Weg Ardan das Leben rettete, musste dies akzeptiert werden.
Weitere Formeln verließen meine Lippen und der Schmerz in meinem Schädel wurde zunehmend schlimmer. Ich begann am ganzen Leib zu zittern. Schwerer atmend versiegelte ich rechtzeitig den geteilten Fluch in den Seelen der beiden Liebenden, bevor ich endgültig den Halt zu dieser und der Zwischenwelt verlor. Von der plötzlichen Wucht des Loslassens wurde ich zurück in den Schnee niedergedrückt. Mir entfuhr ein schmerzerfülltes Keuchen, es schrillte in meinen Ohren. Alles drehte sich, ich schwebte überall und nirgends und suchte vergebens nach Halt, bis mein Körper den Geist aufgab und Schwärze über mich hereinbrach.
Der Preis, den ich gezahlt hatte, zeigte sich in der Strähne an meiner Schläfe, die sich bis in die Spitze hellgrau verfärbte.

Ardan

Ich rannte. Ich rannte so schnell mich meine Beine trugen. Ich rannte dem Licht hinterher, das mir zu entwischen versuchte. Es war warm, es war friedlich und es versprach mir die Ruhe, nach der ich mich all die Jahre gesehnt hatte. Wieso erreichte ich es nicht? Warum wollte das Licht nicht, dass ich es berührte? Hatte ich es nicht verdient? War ich dem Licht nicht würdig?
Keuchend rannte ich weiter, gab nicht auf. >Warte!< brüllte ich aus Leibeskräften und kam schlitternd zum Stehen, als sich aus dem Licht eine geisterhafte Gestalt löste. Sie flog direkt auf mich, näher und näher kam sie mir entgegen, bis ich sie erkannte.
Mir verschlug es die Sprache. >Le-Leora?<
>Ich bin froh, dass du zu dem Mann geworden bist, der du heute bist. Ich bin sehr stolz auf dich, kleiner Bruder.< Ihr Lächeln löste eine Sehnsucht in mir aus, die mich brennen ließ. Unwillkürlich griff ich nach ihr, doch meine Hand glitt durch sie hindurch. Was...!?
>Die Zeit für dich zu gehen, ist noch nicht gekommen. Du hast eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, Bruderherz. Du weißt, dass es da draußen, in der realen Welt Menschen gibt, die auf deine Rückkehr warten. Und wir wissen beide, dass du sie nicht verlassen willst, so sehr du dich nach der Ruhe sehnst.<
>Ich will aber bei dir sein.< presste ich gequält hervor. Ich hatte sie so schrecklich vermisst. Sie war die einzige Person gewesen, die sich von Anfang an um mich gekümmert hatte. Die mir gezeigt hatte, was Liebe bedeutete und dass ich nicht zu Schlechtem bestimmt war. >Komm zu mir zurück, bitte. Ich ertrage es nicht, dich in meinen Erinnerungen verblassen zu sehen.<
Ein schmerzliches Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie trat näher und umfasste meines. Ich spürte die Berührung nicht, aber ihre Wärme hüllte mich wie ein warmer Mantel ein. >Ich bin immer bei dir, Ardan. Auch wenn ich in deinen Erinnerungen verblasse, die Gefühle in deinem Herzen bleiben gleich. Sie verlieren nicht an Stärke. Daran sollst du festhalten.< In ihren Augen, die den meinen so glichen, lag pure Sanftheit. >Geh zurück zu den Menschen, die für dich Platz in ihrem Herzen geschafft haben. Sie warten auf dich. Du hast alles Glück der Welt verdient.<
Tränen stahlen sich aus meinen Augen, als sie sich wieder zu entfernen begann. Das zärtliche Lächeln immer noch auf den Lippen. >Mutter und ich wachen über dich. Erfüll uns weiterhin mit Stolz, liebster Bruder und Sohn.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

531

12.01.2019, 21:34

Jadis


Das Ritual schien Jenaya viel Energie abzuverlangen und ich spürte einen Moment die Schuldgefühle. Aber dann begriff ich, dass sie es sonst nicht getan hätte, wenn es ihr nicht wichtig war. Sie wollte Ardan helfen und ich spürte die Wärme in den Brustkorb. Sie besaß ihr Herz am rechten Fleck, doch ich hoffte, dass sie dabei nicht ihr eigenes Leben riskierte. Ihre schwebende Hände über seine Gestalt begann zu leuchten und das Licht drang in ihn hinein. Dann breitete sich das grell blaue Licht aus und hüllte mich damit ein. Ich musste meine Augen schließen, um nicht geblendet zu werden und dann spürte ich ein Brennen in meinem Inneren, als würde etwas Fremdes sich dort einnisten wollen. Es musste der Fluch sein und ich widerstand meinem Instinkt dagegen anzukämpfen. Ich ließ es zu und ertrug mit zusammengebissene Zähnen das glühende Brennen bis es dann erlosch. Eine neue Energie summte dunkel in meinem Herz, pulsierte dort. Langsam öffnete ich die Augen und dann weiteten sie sich erschrocken: "Jenaya!"


Kenai


Ich hielt den General so lange fest mit der Klinge an seinem Hals bis ich Prinzessin Jadis den Namen meiner Prinzessin rufen hörte. Sofort ließ ich den General los und drehte mich um. Prinzessin lag in den Schnee und ihr Gesicht war weiß, zudem entdeckte ich die graue Haarsträhne an der Schläfe. Sofort lief ich auf sie zu und sank auf die Knien, als ich Prinzessin erreichte. Blut floss aus ihrer Nase und die Augen waren geschlossen. Ich zog sie in meine Arme und drückte sie fest an mich: "Aufwachen!" Schon einmal war sie in meiner Gegenwart bewusstlos geworden und wieder spürte ich dieses Druckgefühl. Es schien das pochende Ding in meinem Brustkorb zerquetschen zu wollen. "Jenaya!", meine Stimme klang seltsam. In den Ton lag ein Zittern. Der Pixie flog aufgeregt über meinem Kopf: "Sie muss sich jetzt ausruhen, sie hat viel Kraft verbraucht."


532

12.01.2019, 21:53

Ardan

Leben kehrte in meinen Körper zurück. Ich riss die Augen auf und schnappte mehrmals hintereinander nach Luft. Meine Lungen füllten sich mit frischer Kälte. Keine Schmerzen mehr, keine Dunkelheit, die mich befallen wollte. Da war nur das heftige Schlagen in der Brust. Ich lebte. Irgendwie hatte ich überlebt und verstand die Welt nicht mehr.
Von einem Moment auf den anderen wäre ich beinahe gestorben. Wegen des Fluches, wegen Zaneri und... Als mein Blick auf die junge Frau fiel, die über mich gebeugt saß, stockte mir der Atem. >Jadis?< Erinnerungen stürzten über mich herein. Ich erinnerte mich ganz genau daran, was sich zugetragen hatte. An das ganze Drama und meinem erbitterten Kampf mit dem Tod. Wieso war ich noch am Leben? Müsste ich nicht tot sein? Unbewusst tastete ich nach der Wunde, doch sie war fort. Nichts deutete darauf hin, dass ich vor kurzem von ihrem Schwert durchbohrt worden war. Das war nicht möglich. Das war...nein, der Fluch müsste gewirkt haben. Ich war gestorben. Oder nicht?

Jenaya

Ich schwebte in einer Welt aus Nichts und doch hörte ich alles. Stimmen. So viele Stimmen. Ihre Geschichten drückten mich mit ihrem schweren Gewicht nieder. Sie verlangten nach Freiheit, nach Ruhe und einige von ihnen sogar nach Vergeltung. Sie schrien mich an. Sie griffen nach mir und wollten mich in ihre Mitte ziehen, aber hier, in diesem Nichts war ich vorerst vor ihnen sicher. Sie würden mir nichts anhaben, aber früher oder später würden sie mich einholen und irgendetwas tun.
Das Ritual... Ich hoffte inständig, dass es funktioniert hatte. Ich hoffte, dass Ardan wieder unter uns Lebenden weilte und den Weg beschritt, den er sich vorgenommen hatte. Am besten mit Jadis an seiner Seite. Hoffnungslos romantisch, ja, das war ich. Niemand konnte mir das verübeln, denn ich hatte einen Mann, der mir nie von der Seite wich. Ich war mir sicher, dass Kenai gerade bei mir war und mich beschützte. Darum blieb ich eine Weile länger in diesem schützenden Kokon aus Nichts. Ich brauchte das.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

533

12.01.2019, 22:10

Jadis


Kenai, der Leibwächter von Jenaya, war sofort an ihrer Seite und zog sie in seine Arme. Einen Moment sah ich flüchtig etwas in seinem Gesicht, was wie eine Gefühlsregung aussah. Er stand auf und hielt sie weiterhin in seine Arme. Sie sah so blass und klein aus. "Schiff", sagte der Leibwächter und marschierte einfach los. Wir waren ihm egal. Nur Jenaya hatte für ihn eine Bedeutung. Yun schien hin und her gerissen zu sein. "Geh", nickte ich ihm zu: "Wir kommen nach." Hoffentlich. Ängstlich schaute ich hinunter zu den Mann mit den flammengoldene Augen. Sie waren noch geschlossen und Tränen traten in meine Augen. War alles umsonst gewesen? Hatten wir ihn doch nicht retten können? Ich spürte wie ich wieder dabei war mich in den Schmerz zu verlieren, als Ardan plötzlich die Augen weit aufriss und nach Luft schnappte. Meine Augen weiteten sich voller Unglauben und die pure Erleichterung ließ mein Körper zittern. Als er meinen Namen sagte, schluchzte ich auf und vergrub mein Gesicht an seinem Hals. Meine Hände krallten sich an seinem Brustkorb fest. "D-d-du lebst", stammelte ich und konnte nicht mehr aufhören zu weinen: "Du bist zurückgekommen." Ardan lebte. Wir hatten ihn gerettet. Er war wieder da. Mein Körper bebte immer mehr unter meinem Schluchzern. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Die Schneeflocken erwachten aus ihrer Starre und fielen sanft zum Boden.

Kenai


Ausdruckslos stand ich auf und hob sie auf meine Arme. Der Pixie sagte, sie musste sich ausruhen. Das bedeutete sie brauchte ein Bett. Außerdem war es hier draußen für die Prinzessin zu kalt. "Schiff", sagte ich tonlos und ging dann los. Vorbei an den halbdämonischen König, der aufeinmal nach Luft schnappte und vorbei an Prinzessin Jadis. Auch an den General ging ich vorbei und würdigte ihn keinen einzigen Blick. Die Anderen waren mir gleichgültig, ich diente allein nur der Prinzessin. Yun flog mir schnell hinterher: "Waaarte, doch!" Ohne den Sturm kam ich schneller voran, als ich zu laufen begann. Das Gewicht der Prinzessin merkte ich kaum und meine Atmung blieb regelmäßig. Der Pixie klammerte sich an meinem Umhang fest, da ich ihm zu schnell wurde. Die Prinzessin musste ins Bett. Ich entdeckte das Ufer und das Schiff schien mittlerweile näher gekommen zu sein. Meine Beine wurden noch schneller, als ich Anlauf nahm und auf einem Eisbrocken im Wasser sprang. Von dort aus stieß ich mich erneuert in die Luft, um auf das Reling zu landen und schließlich hüpfte ich auf das Deck. Sofort erschien die schwarzhaarige Frau mit ihrer Waffe und sagte: "Du bist es nur..." Ich ließ sie nicht weiter reden, sondern ging weiter unter das Deck und erreichte die kleine Kabine, in der wir übernachtet hatten. Ich legte Prinzessin auf das Bett hin. Die Decke zog ich über ihrem Körper und dann legte ich noch meinen Umhang auf sie. Sie musste warm bleiben.


534

12.01.2019, 22:25

Sodele, bin dann mal off ;) Wünsche dir noch eine gute Nacht <3

Ardan

Zurückgekommen? Wie hatte ich denn das geschafft? Das war unmöglich... Vage rief ich mir in Erinnerung, was sich in meinem Kopf abgespielt hatte. Die Begegnung mit Leora. Hatte sie etwas damit zu tun? Hatte sie mich davor bewahrt, endgültig ins Licht zu treten und dabei dieser Welt den Rücken zu kehren? Ich wusste es nicht. Ich verstand es nicht, warum ich hier war.
Einzig und allein Jadis, die sich an mich drückte, schluchzend weinte und ihr Gesicht an meinem Hals vergrub, zählte in diesem Moment. Ein Teil von mir war überrascht, dass sie sich so sehr darüber freute, mich zu sehen. Ja, dass sie sogar Tränen um mich weinte. Ihre Worte, als ich im Sterben lag, drängten sich in den Vordergrund und ich glaubte gehört zu haben, dass sie noch Gefühle für mich hegte. Dass sie mich noch liebte. Oder hatte ich mir das nur eingebildet? Wunschdenken im Angesicht des Todes? Ich war verwirrt und zufrieden zugleich.
>Was habe ich verpasst?< fragte ich heiser und schlang die Arme um ihren bebenden Körper. Endlich fühlte ich wieder Wärme in mir aufkochen. Keine Kälte mehr. Sie verflüchtigte sich und wurde von dem Feuer in meiner Brust gänzlich vertrieben. Ich schenkte Jadis einen Teil dieser Wärme, denn sie fühlte sich viel zu kalt an. Sie sollte nicht frieren.

Jenaya

Allmählich wurden die Stimmen leiser. Sie quälten mich nicht mehr mit ihren Worten. Mit ihrem Klagen. Sie verblassten und ich blieb allein im Nichts zurück. Ich wusste, dass das, was ich getan hatte, Folgen haben würde, aber ich wollte mich hier und jetzt nicht damit befassen. Außerdem konnte ich schwer einschätzen, welche Konsequenzen mein Handeln mit sich gebracht hatte. Ardan müsste zwar leben, aber dass der Fluch nun auf beiden lag, brachte sicherlich Veränderungen mit sich. Ob sie gravierend waren, das konnte ich leider nicht vorhersagen. Ich verstand selbst nicht, wie ich das Ritual durchgeführt hatte oder wie es sich überhaupt nannte. Zu welchem Zweck es diente. Ich war einfach den Anweisungen der Geisterfrau gefolgt. Sie hatte vertrauenserweckend gewirkt. Sie war mit Ardan verwandt gewesen. Das hatte mir gereicht.
Da Zeit keine Rolle in dieser Welt spielte, wusste ich nicht, wie spät es war, als ich schließlich die Augen öffnete und überraschenderweise nicht in den Himmel starrte. Ich registrierte eine harte Matratze unter meinem Rücken und eine Matratze über mir. Ein Hochbett. War ich wieder in der Kajüte des Schiffes.
Ich kniff die Augen zusammen, atmete tief durch und öffnete sie wieder. Der Schleier des Nichts löste sich auf. >Kenai?<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

535

12.01.2019, 22:48

Und ich wünsche dir einen schönen Tag :)

Jadis


Seine muskulöse Arme umschlangen mein Körper und ich konnte seine Stärke spüren, die langsam in ihn zurückkam. Auch seine Wärme kehrte zurück, sodass er sich nicht kalt wie Eis anfühlte und sie lockte mich dazu mich enger an seinem Brustkorb zu schmiegen. Sie hüllte mich ein und vertrieb die Eiseskälte aus meinem Inneren. Mein vereistes, zersprengtes Herz begann allmählich zu schmelzen und fügte sich wieder zu einem Ganzen zusammen. "Jenaya....Zauber....Wir beide.....Fluch teilen.....deine Rettung", ich konnte noch keine klare Sätze fassen und hielt ihn weiterhin fest. Meine Augen brannten von den Tränen und ich zog schniefend die Nase hoch, als ich versuchte mich zu beruhigen. Das Zittern meines Körper ließ allmählich nach und voller Erschöpfung seufzte ich. Tief atmete ich seinen Duft ein, der auch wieder da war. Meine Augen schlossen sich. Ich konnte ihn atmen hören, kein tödliches Rasseln in den Lungen mehr, sondern eine ganz normale Atmung, die das Leben ermöglichte. Ich hörte, wie die Luft in gleichmäßigen Rhythmus in seine Lungen strömte und wieder ausgestoßen wurde, als sie verbraucht wurde. Und ich spürte sein Herzschlagen an meinem Brustkorb, weil ich eng an ihm geschmiegt war. Sein Herz schlug kräftig und das war der wichtigste Beweis, dass er tatsächlich lebte. "Ich hatte eine solche Angst um dich gehabt, ich dachte wirklich du würdest sterben.....aber zum Glück konntest du gerettet werden", wieder schniefte ich. "Ich kann es nicht glauben, dass du es getan hast!", ertönte hinter mir die Stimme von Gilbert. Unwillig löste ich mich von Ardan und erblickte Gilbert. Mein Blick war eisig, sowie meine Stimme: "Was ich getan habe, geht dich absolut nichts mehr an. Du wirst zu Inej gehen und dich von ihr nach Aradon teleportieren lassen. Mein Vater wird dich dann in einem Kampfgebiet einsetzen, wo du nützlich sein kannst. Ich will dich nicht mehr in meiner Nähe sehen und den Ring kannst du jemand Anderen schenken. VERSCHWINDE!" Mit einer schlichte Bewegung kam Wind auf, sodass Gilbert ein paar Schritte zurückweichen musste. Mit dieser Gestik wollte ich meine Worte verdeutlichen.

Kenai


Ich blieb am Bett stehen und mein Blick ruhte die ganze Zeit auf die bewusstlose Gestalt der Prinzessin. "Du weiß schon, dass es ein wenig gruselig aussieht, wenn du so da stehst und sie anstarrst? Setzt dich wenigsten auf die Bettkante hin und nimm ihre Hand. Dann wird sie sich nicht erschrecken, wenn sie aufwacht und du nicht wie eine Schauerfigur wirkst", meinte der Pixie und setzte sich auf das Kopfkissen neben der Prinzessin hin. Er strich über ihre Schläfe: "Keine Sorge, Jenaya. Wir passen auf dich auf. Du bist nicht alleine." Ich setzte mich auf die Bettkante hin und nahm die zierliche Hand in Meine. Sie regte sich kaum. "Du bist nicht alleine", wiederholte ich die Worte von Yun und dieses Mal war meine Stimme nicht monoton. Dann wartete ich. Wartete bis sie endlich die abendblaue Augen öffnete und meinen Namen sagte. Ich beugte mich über ihrem Gesicht: "Ich bin hier." Eingehend studierte ich ihr Gesicht. Sie wirkte immer noch blass. "Da bist du ja. Wir haben uns etwas Sorgen um dich gemacht", Yun schlang seine Arme um ihrem Hals: "Geht es dir wieder besser? Oder brauchst du etwas?"


536

13.01.2019, 02:15

Ardan

Ich benötigte einen Moment, um zu begreifen, was sie mit all den unzusammenhängenden Wörtern meinte. Jenaya. Die weißhaarige Prinzessin. Schneehäschen. Sie hatte mit all dem hier zu tun? Was genau hatte sie getan, um den Fluch zu umgehen und mich am Leben zu lassen? Teilen? Ich konnte die Prinzessin nirgends ausmachen, aber das war auch ziemlich schwer, weil Jadis mir mit ihrem Haar die Sicht nahm. Sie fügte sich perfekt in meine Arme. Obwohl ich im Schnee lag und das nicht unbedingt der gemütlichste Ort war, fühlte sich das hier unfassbar gut an. Richtig.
Wenn ich Prinzessin Jenaya nachher sah, würde ich mich in aller Würde bei ihr bedanken. Ich schuldete ihr mein Leben, das würde ich nie vergessen. Ich hatte sie ernsthaft unterschätzt. Sie und ihre Fähigkeiten. Einen Zauber wie diesen... davon hatte ich nie gehört. Allerdings war ich mir absolut sicher, dass solche Zauber große Kraft abverlangten und dennoch hatte sie es für mich getan. Und bestimmt für Jadis.
Plötzlich machte sich jemand anderes bemerkbar und eine weitere Erinnerung drückte sich in den Vordergrund meiner Gedanken. Gilbert. Gilbert, der Jadis von sich stieß, weil sie eine Harpyie war. Ich hatte ihn geschlagen. Ich hatte ihn windelweich prügeln wollen. Ich war nicht dazu gekommen. Trotzdem verspürte ich nicht mehr das Bedürfnis, das nachzuholen. Ich war einfach nur froh am Leben zu sein, mit Jadis in meinen Armen und ihrem Duft in der Nase. So viel Ruhe herrschte gerade in mir.
Nicht in Jadis. Nun war sie diejenige, die Gilbert von sich stieß und auch wenn ich nichts lieber täte, als dabei zuzusehen, wie sie diesen verblendeten Idioten in die Wüste schickte, so hörte ich die Worte meiner Schwester, die sie mir im Geiste mitgegeben hatte: Ich bin froh, dass du zu dem Mann geworden bist, der du heute bist. Und dieser Mann war nicht so gehässig, wie manch einer erwartete.
Ich griff nach Jadis Hand und drückte sie sanft. >Jadis... Du willst nicht auf diese Art Abschied von ihm nehmen. Deine Gefühle sind zu recht verletzt, aber vergiss nicht, dass er viele Jahre deines Leben an deiner Seite gestanden und dich auf seine Art geliebt hat. Er mag zwar den neuen Teil nicht akzeptieren, aber den anderen Teil schon. Und das kannst du nicht von der Hand weisen.< Ich lächelte leicht. >Sprich dich mit ihm aus. Klärt die Fronten. Ich brauche sowieso noch einige Augenblicke, um mich zu sammeln.<

Jenaya

Yuns Stimme war das Erste, was ich zurück in der Realität vernahm. Dann schob sich Kenais Gesicht über meinem und mein Herz machte sofort einen freudigen Satz. Da war er. Mein wunderbarer Partner. Ich wusste, dass er sich um mich kümmern würde und war froh, ihn zu sehen. Lächelnd hob ich den Kopf und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Als Dankeschön, dass er sich zurückgehalten und mich damit beschützt hatte.
>Ich bin nur etwas durstig, aber ansonsten fühle ich mich recht gut.< beantwortete ich Yuns Frage und drückte meine Wange in seine Seite, als er mich in seiner kleinen Gestalt umarmte. >Bitte sagt mir, dass das Ritual geglückt ist. Dass Ardan am Leben ist.< Suchend glitt mein Blick über Kenais Gesicht. Da er nicht viele Emotionen in seinen Gesichtszügen trug, konnte ich nicht lesen, ob sich meine Mühe gelohnt hatte. Ich hoffte es inständig. Jadis und Ardan verdienten eine zweite Chance. Nur weil da draußen ein Krieg herrschte, mussten wir nicht unsere Gefühle unterdrücken und es auf ein Später verschieben, das vielleicht nie stattfand. Darum nahm ich mir noch heute die Zeit, Kenais Seele Stück für Stück zusammenzusetzen. Weil es mir wichtig war. Weil er mir wichtig war. Weil ich ebenfalls alles für ihn tun würde.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

537

13.01.2019, 08:53

Jadis


Eine warme Hand griff nach mir und Ardan lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich. In seine flammengoldene Augen sah ich das Leben lodern, sein Feuer war zurückgekehrt. "Ich kann das jetzt nicht", antwortete ich verschlossen. Es war heute zu viel passiert und ich hatte jetzt einfach keine Kraft mehr. Ein solchens Gespräch würde noch mehr an meine Nerven zerren. Und die Wunden in meinem Herz waren noch nicht ganz verschlossen. Der Himmel begann sich langsam zu verdunkeln, bald war Abend. "Du kannst dich erstmal auf dem Schiff ausruhen", sagte ich widerwillig in Gilberts Richtung und sah ihn dabei nicht an. Dann stand ich auf, da wir zum Schiff mussten. Alles drehte sich, ich schwankte und meine Beine gaben kraftlos nach. Mit Hände und Knien fing ich meinen Fall auf, mein Herz klopfte in einem schnellen, unruhigen Takt. Direkt vor mir lag mein Schwert in den verfärbten Schnee, der langsam von den neuen Schneeflocken bedeckt wurde. Ich sah das getrocknete Blut. Sein Blut. Aber jetzt auch mein Blut. Kalter Schweiß brach aus und mein Körper begann zu zittern, als das Bild auftauchte wie die Klinge in seinem Brustkorb gesteckt hatte. Wie ein Schlachtschwein ausbluten gelassen...Ich spürte wieder das entsetzliches Grauen, die tiefklammernde Angst. Mein Magen krampfte sich zusammen und ich übergab mich, während gleichzeitig Tränen auf meine Wangen brannten.


Kenai


Sie lächelte und ich spürte die Wärme in meinem Brustkorb, das unangenehme Druckgefühl verschwand. Ihre Lippen waren warm, als ich sie auf Meinen spürte und ich schmeckte die Lavendel, denn das musste dieser blumiger Geschmack sein. Die Wärme wurde größer. Prinzessin sagte ihr ginge es gut und mein Körper verlor an Anspannung. Und sie hatte Durst, also sollte ich ihr Wasser besorgen. "Als wir an ihnen vorbei gegangen sind, hat Ardan die Augen geöffnet und nach Luft geschnappt. Also hat es funktioniert. Du warst klasse gewesen!", antwortete ihr der Pixie. "Wasser", sagte ich nur und drehte mich um. Ich ging dorthin, wo die Provianten sind. "Kannst du mir sagen, was jetzt los ist? Wo sind die Anderen?", es war die schwarzhaarige Frau. Ausdruckslos sah ich sie kurz an, nahm den Wasserbeutel und ging wieder zurück. Die Frau folgte mir. Ich war wieder in der Kabine, setzte mich auf die Bettkante hin und hob leicht den Kopf der Prinzessin an, während ich den Wasserbeutel zu ihrem Mund führte: "Wasser." Die schwarzhaarige Frau stand im Türrahmen, ich konnte sie aus dem Augenwinkel sehen.





538

13.01.2019, 12:06

Ardan

Ich konnte nachvollziehen, dass sie für solch ein Gespräch nicht die Nerven besaß, daher reichte es, wenn sie ihn nicht gleich endgültig fortschickte. Auch wenn er es wegen seines Verhaltens verdient hätte, so musste Klarheit geschaffen werden, bevor hier irgendetwas voranschritt. Alles zu seiner Zeit.
Mit einem leisen Keuchen erhob mich in eine Sitzposition und tastete meinen Körper ab. Sicher ist sicher. Ich trug keine einzige Wunde. Die Unverwundbarkeit war mir demnach geblieben. Interessant. Nachher würde ich Prinzessin Jenaya danken und fragen, was genau sie für ein Wunder vollbracht hatte. Es wollte mir einfach nicht in den Kopf, dass ich tatsächlich noch am Leben war. Als mich tiefe Erleichterung überfiel, hörte ich Jadis nicht unweit von mir sich in den Schnee übergeben. Auf allen Vieren. Ich kannte diesen Ausdruck in ihrem Gesicht. Ich kannte ihn von mir selbst. Damals, als ich angefangen hatte, mir einen Namen als Ascheprinzen zu machen. Ich wusste ganz genau, was ihr gerade durch den Kopf ging und welch Schrecken ihr tief in den Knochen saß.
>Jadis...< Ich richtete mich langsam auf und ging in gemächlichen Schritten auf sie zu. Sanft legte ich ihr eine Hand auf den Rücken. >Du trägst keine Schuld an dem Ganzen... Zaneri...< Dieser Name kam mir nur knurrend über die Lippen. >...sie ist in ihrem Gebiet eine Meisterin. Sie hat nicht nur dich getäuscht, sondern auch mich. Als du mich angegriffen hast, glaubte ich, du wärst Leora. Deshalb konnte ich nicht rechtzeitig reagieren. Sie hat uns beide gegeneinander auflaufen lassen.< Das nächste Mal, wenn ich sie persönlich traf, würde ich ihr ein elendiges Ende bereiten. Schlimmer als alles, was ich bisher getan hatte. >Du wirst Zeit brauchen, um das zu verarbeiten, aber du darfst bloß nicht denken, du seist ein Monster. Das bist du nicht, Jadis.<
Meine Hand wanderte zu ihrer Wange, Tränen hafteten auf der kühlen Haut. Ich drehte ihr Gesicht zu mir, blickte sie sanft an. >Du bist eine Harpyie. Du bist wunderschön und vollkommen. Nichts an dir macht dich zum Monster. Du bist und bleibst Jadis. Die Windprinzessin.<

Jenaya

Erleichterung durchflutete mich, als Yun mir von Ardans Erwachen erzählte. Dann hatte das Ritual also funktioniert. Ich hatte mir nicht umsonst die Mühe gemacht. Am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte nach den anderen gesehen, aber mein Körper fühlte sich noch zu schwach an. Darum war ich sehr dankbar, dass Kenai mir Wasser brachte und mir den Beutel sogar sanft an die Lippen legte. Das war sehr fürsorglich von ihm. Auch eine Sache, die ihn menschlicher machte und mein Herz dahinschmelzen ließ.
Ich nahm einige Schlucke, wurde bisschen gieriger und als der Durst gestillt war, schaute ich zu Inej, die im Türrahmen erschienen war. Sie hatte Fragen. Ich erzählte ihr in knappen Sätzen, was sich zugetragen hatte, denn sie verdiente es das zu wissen. Immerhin war sie zurückgeblieben, um auf das Schiff aufzupassen. Dabei hielt ich Kenais Hand, denn seine Wärme und Nähe gab mir die Geborgenheit, nach der ich mich gerade sehnte.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

539

13.01.2019, 15:25

Jadis


Meine Kehle brannte, mein Magen brannte, meine Wangen brannten und meine Augen brannten. Schweratmend rang ich nach Luft, mein Körper hörte nicht auf zu zittern und gleichzeitig war ich bewegungsunfähig. Das Bild flackerte immer noch ganz klar vor meine innere Augen. Ich zuckte zusammen, als ich eine Berührung auf meinem Rücken spürte und mein Herz klopfte immer noch in einem unruhigen, schnellen Tempo. Als seine warme Hand sich auf meine Wange legte, um mein Gesicht zu ihm zu drehen, starrte ich ihn mit weit aufgerissene Augen an. Nur ganz langsam drangen seine Worte zu mir durch. Wie konnte er bloß so nett zu mir sein? Er hielt mich nicht für ein Monster. Er fand meine Harypiegestalt wunderschön und vollkommen. Wieder traten Tränen in meine Augen, ich schaffte es irgendwie aufzustehen und fiel gegen ihn. Meine Arme schlangen um seine Mitte und ich presste mein Gesicht in seinem Brustkorb. "Ich....ich wollte dich nicht verletzen. Ich wollte nur den Streit schlichten und plötzlich war dieses Schwert da....ich.....kann mich nicht mal erinnern, wie es dazu gekommen war. War es....wirklich Zaneri gewesen? Hatte sie meinen Geist in Besitz genommen, um dich zu töten? Bitte sage mir die Wahrheit, verschone mich nicht", meine Stimme war ganz rau. Ich musste es wissen, ob ich wirklich nicht die Schuld hatte, wie Ardan es eben sagte oder ob er nur es sagte, um mich zu beruhigen. Und sollte ich doch die Schuld alleine tragen, dann würde ich auch dafür die Verantwortung übernehmen und lebenslang Buße tun.

Kenai


Ich beobachtete, wie Prinzessin einige Schlücke Wasser trank und nach eine Weile schien ihr Durst gestillt zu sein. Ich schraubte den Wasserbeutel zu und legte ihn neben ihr hin, falls sie nochmals Durst verspürte. Sie hatte eben viel getrunken, als wäre sie vertrocknet gewesen. Prinzessin klärte der schwarzhaarige Frau die Situation aus. "Bei den Heiligen", murmelte Diese fassungslos und schüttelte den Kopf: "Dann habt ihr eine Menge ordentlich einstecken müssen. Hoffentlich kommen die Anderen bald, es wird langsam dunkel und wer weiß was für Nachtwesen da draußen leben. Ich werde jetzt versuchen aus den Provianten irgendwas Warmes zu kochen, das wird eure Seelen guttun und danach sollte ihr euch ausruhen. Die Anderen sehen bestimmt genauso mitgenommen aus, wie ihr." Mit diese Worte verschwand die Frau.





540

13.01.2019, 20:57

Ardan

Als sie sich gegen meine Brust warf, schlang ich sofort meine Arme um sie und hielt sie fest. Von all dem Kummer und Schock klang ihre Stimme ganz rau. Es schmerzte mich, sie in diesem Zustand zu sehen. Umso größer wuchsen die Rachegelüste. Wenn ich Zaneri fand... und das würde ich... war sie mehr als tot. Sie hatte nicht nur mich verletzt, sondern auch Jadis und war ihr gewaltiger Fehler gewesen.
>Ich sage die Wahrheit. Zaneri ist eine Meisterin in Sachen Manipulation und es frustriert mich selbst, dass ich darauf hereingefallen bin. Sie kannte eben meine Schwachstelle...< Mein Blick verdunkelte sich, als ich an ihr bösartigen Lachen dachte. Und an ihre Worte. Sie hatte sich über mich lustig gemacht. Das würde sie bitter bereuen.
>Wie gesagt, du trägst keine Schuld daran.< versicherte ich Jadis noch einmal und drückte ihr einen Kuss aufs Haar. >Lass uns jetzt zurück zum Schiff gehen, mit dem ihr hergereist seid. Wir alle brauchen unsere Ruhe.<

Jenaya

Inejs Reaktion fiel genauso aus, wie ich es an ihrer Stelle getan hätte. Selbst während ich ihr alles berichtete, konnte ich kaum glauben, dass wir das alles binnen weniger Stunden erlebt hatten. Das war fast schon zu viel, um richtig verarbeitet zu werden. Ich fühlte mich ausgelaugt und so, als hätte man mir Monate meines Lebens geraubt. Ein warmes Mahl klang darum mehr als gut. Neben dem Durst verspürte ich nämlich auch großen Hunger.
Als Inej ging, schaute ich wieder zu Kenai und dann zu Yun. >Danke, dass ihr für mich da wart. Das weiß ich sehr zu schätzen. Ich war mir wirklich nicht sicher, ob ich das Ritual schaffen würde, aber ich bin froh, dass es geklappt hat.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove