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13.01.2019, 21:30

Jadis


Seine starke Arme umschlossen mich und das fühlte sich unglaublich gut an, es half mir wieder Herr über meinem Körper zu werden. "Dann werde ich am morgen hart trainieren, damit keine hinterlistige Schlange mehr meinen Geist bemächtigen kann", murmelte ich fest entschlossen. Heute durfte ich noch schwach sein, es war ein furchtbarer Tag gewesen und ich würde es niemals vergessen können. Aber ich durfte mich jetzt nicht aufgeben, da draußen brauchten so viele Menschen meine Hilfe. Ich musste ab morgen wieder stark sein. Ich spürte den Kuss auf meinem Kopf und plötzlich spürte ich Hitze in meine Wangen. Warum....warum hatte er meinen Kopf geküsst? Bestimmt hatte das nichts zu bedeuten, bestimmt war es nur eine freundschaftliche Geste gewesen und trotzdem schlug jetzt mein Herz aus einem anderen Grund ganz schnell. Wie konnte ich dieses Gefühl empfinden, wo noch das Grauen in meine Knochen steckte? Ich nickte und langsam löste ich mich von ihm. Tief atmete ich ein und hob mein Schwert auf. Er kam mir viel schwerer vor und ich steckte ihn in den Gurt. Morgen würde ich die Klinge reinigen. Ich sah, dass wir mittlerweile alleine waren. Gilberts Spuren führten in Richtung Schiff, anscheinend war er leise losgegangen. Einen Moment schloss ich meine Augen konzentriert und meine Flügel verschwanden, das war ein kleiner Zauber der Harpyie. Aber auch ohne den Flügeln wirkten wir aufgrund unseren ungewöhnlichen Aussehens nicht "menschlich" genug. Mein jetziges purpurnes Haar war auch um Einiges länger, als mein früheres Haar. "Dann lass uns gehen", sagte ich und ich hätte gerne seine warme Hand genommen. Aber das machte man nicht, wenn man nur Freunde war.

Kenai

"Ich war mir sicher, dass du es schaffen wirst. In dir birgt eine große Kraft, du brauchst nur mehr Selbstvertrauen", antwortete ihr der Pixie. "Ich beschütze dich", war meine Antwort. Dann starrte ich einen Moment Prinzessin an und legte schließlich meine Hand auf ihrem Brustkorb. Dort schlug ein lebenswichtiges Organ des Menschen. Man nannte es auch Herz, er sorgte dafür, dass das Blut durch den Körper floss und er war die Lebensquelle. Ohne dieses Organ war der Mensch nicht in der Lage zu leben. Ihr Herz schlug in einem gleichmäßigen Takt. "Ich beschütze dich", meine Stimme bekam mehr Nachdruck. Ich würde niemals zulassen, dass dieses Organ aufhörte zu schlagen. Eher gab ich mein Leben hin, um die des Ihren zu beschützen.


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13.01.2019, 21:46

Ardan

Trotz all der Dinge, die heute passiert waren, stand Jadis nun aufrecht. Sie schaffte es immer wieder, Kraft zu finden, ihren Weg zu gehen und ich bewunderte sie dafür. Ich war zwar aus demselben Holz geschnitten, aber Jadis dabei zuzusehen, wie sie jede Hürde irgendwie meisterte, zog mich in den Bann. Ich wollte sie wieder berühren, sie wieder in den Arm nehmen und all die Jahre nachholen, die wir verpasst hatten, jedoch wusste ich, dass heute kein guter Tag war, um solche Dinge zu tun. Erst musste sie sich mit Gilbert aussprechen. Dann würde ich ihr sagen, dass ich nie aufgehört hatte sie zu lieben und dass ich immer für sie da sein würde. So wie ich es für Zen war.
Mein Beinahetod hatte mir in dieser Hinsicht die Augen geöffnet. Ich konnte immer noch den Frust und die Verzweiflung spüren, als ich nicht in der Lage gewesen war, ihr zwei einfache Worte zu sagen, die mir die Welt bedeuteten. Wie würde sie wohl reagieren, wenn sie diese hörte? Durfte ich darauf hoffen, dass wir doch eine gemeinsame Zukunft führen konnten?
Schwer seufzend rieb ich mir über die Stirn und folgte ihr bis zum Schiff, das ziemlich klein war. Für diese kleine Gruppe ausreichend, aber im Gegensatz zu anderen Schiffen sehr viel kleiner. Dort traf ich auf Jadis' gute Freundin. Ich mochte sie. Sie schien ebenfalls eine tolle Frau zu sein. >So sieht man sich wieder.< grüßte ich sie mit einem höflichen Nicken.

Jenaya

Mehr Selbstvertrauen... da hatte er nicht ganz unrecht. Besonders höhere Magie schüchterte mich ein, denn ich konnte meine eigenen Fähigkeiten nie richtig einschätzen. Ich wusste, dass viel Kraft in mir schlummerte, aber das ging mit der Angst einher, dass ich sie vielleicht nicht kontrollieren konnte, wenn ich sie mal von der Leine ließ. Das Ritual, das ich durchgeführt hatte, war meine erste große Erfahrung gewesen und es gab mir Mut, dass mir der Zauber gelungen war. Konsequenzen hin oder her.
Plötzlich legte Kenai seine Hand auf meine Brust und seine Worte rührten mich zutiefst. Seine Worte waren alles andere als leer, ich spürte Emotionen in ihnen schwingen. Zärtlich lächelnd legte ich meine eigene auf die seine. >Ich weiß, Kenai. Es macht mich sehr glücklich, dass du für mich da bist und mich beschützen willst.< Ich drückte seine Hand leicht. >Aber du musst auch auf dich Acht geben. Denn sollte dir etwas passieren, würde das mir das Herz brechen.<
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13.01.2019, 22:08

So, leider muss ich auch wieder off. Wünsche dir einen schönen Tag :)

Jadis


Kurz linste ich zu ihn hinüber, als ich ihn schwer seufzen hörte und ich konnte in seine Augen sehen, dass etwas ihn beschäftigte. Bestimmt die Sache mit seiner Schwester. Ardan hatte mir bereits früher erzählt, dass sie sich nie nahe gestanden hatten und Zaneri wirkte auch nicht wie eine sympathische Frau. Dennoch erschreckte es mich, dass sie den Tod ihres Bruders wollte. Den einzigen Familienmitglied, den sie noch hatte. Ich konnte es nicht verstehen. Das war der lebendiger Beweis, dass Blut nicht immer dicker war als das Wasser. Wir erreichten das Schiff und Inej empfing uns: "Ja, so sieht sich man wieder, Königsbube und ihr seid also noch in einem ganzen Stück. Dein neuer Stil steht dir, Jadis. Das sieht mehr nach dir aus, nicht mehr so nach einer brave Prinzessin und ich bin schon gespannt, wenn du deine Flügel benutzt. Die sehen bestimmt fantastisch aus. Das Essen ist jetzt auch fertig, ich habe geschafft aus den Provianten einen Eintopf zu machen. Ihr braucht jetzt was zwischen den Zähne, das ist gut für die Seele. Den Vollidiot habe ich schon gewarnt, dass er nächstes Mal seine Eier verliert, wenn er wieder eine dumme Nummer abzieht." "Danke, Inej", das war ihre Art um mich zu kümmern. "Tja, wir müssten nur noch mit den Kabinen klären. Ich glaube kaum, dass du mit Gilbert eine Kabine teilen möchtest. Aber du Königsbube willst bestimmt auch nicht mit ihn kuscheln. Für mich ist es kein Problem mit den Vollidioten eine Kabine zu teilen, dann könnt ihr euch die Andere teilen. Ich denke, der gute Kerl hier ist anständig, ansonsten tritt Jadis einfach in deine Weichteile", zuckte sie lässig mit der Schulter: "Ich gehe die Anderen Bescheid geben."

Kenai


Die Prinzessin legte ihre zierliche Hand auf meine Hand, sie war mittlerweile warm geworden. Dann schenkte sie mir ein Lächeln und das Pochen in meinem Brustkorb wurde schneller, während sich dort die Wärme ausbreitete. Es machte sie glücklich, dass ich sie beschützte. Ich starrte ihr Gesicht an. Es würde ihr Herz brechen, wenn mir was passieren würde? Wie konnte ein Herz brechen? War das als eine Herzverletzung gemeint? "Dein Herz darf nicht brechen", sagte ich und legte mein Ohr an ihrem Brustkorb. Etwas in mir hatte mich dazu gedrängt und jetzt konnte ich sogar das Pochen ihres Herzens hören. Ich atmete flach, um das Pochen noch besser hören zu können. Bum. Bum. Bum. Bum. Es klang wie ein Lied. "He ihr Truteltäubchen, es gibt Essen", die schwarzhaarige Frau hatte die Tür geöffnet und dann ging sie wieder. Truteltäubchen. "Was ist Truteltäubchen?", fragte ich, denn ich erinnerte mich, dass der Pixie meinte, ich müsste mehr reden. Und das würde die Prinzessin freuen. "Das bedeutet wie Liebespaar", erklärte der Pixie und riss seine Augen weit auf: "Moment, du hast gerade eine direkte Frage gestellt! Das müssen wir feiern."


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13.01.2019, 22:24

Gute Nacht ;)

Ardan

Mein Mundwinkel zuckte, als ihre Freundin all die Sachen von sich gab. Sie brachte alles auf den richtigen Punkt. Auch sie störte es nicht, dass in Jadis eine Harpyie geschlummert hatte und sie schien ihr auch nicht böse zu sein, dass ihr das verheimlicht worden war. Und was Gilbert betraf, ging sie ebenfalls locker damit um. Leute wie sie brauchte die Welt. So wie ich Thales hatte. Er tickte ähnlich.
>Ich kann auch draußen schlafen. Die Kälte macht mir nichts aus.< sagte ich an Jadis gewandt. Ich wusste nicht, ob ihr das recht war, einfach so den Mann zu wechseln und plötzlich mit mir auf engstem Raum zu sein. Außerdem würde ich kein Auge zumachen, sollte ich mit ihr gemeinsam ein Zimmer teilen. Ich konnte ganz bestimmt nicht ruhig bleiben, wenn sie in meiner Nähe war. Allein jetzt flackerte das Feuer in meiner Brust stärker als zuvor. Sehnsucht. Hoffnung. Leidenschaft. Viele Gefühle, die ich unterdrückt hatte, kochten auf und verlangten nach ihrer Freilassung. Ich musste sie aber unterdrücken. Die Fassung bewahren.
>Ich würde es verstehen, wenn du deinen Freiraum brauchst, nach allem was passiert ist.< fügte ich leicht lächelnd hinzu.

Jenaya

Wärme durchflutete mich. Kenai hatte in letzter Zeit mehr und mehr Fortschritte gemacht, dass es fast schon zu viel auf einmal war. Ich freute mich über jede kleine Veränderung und konnte nicht aufhören zu lächeln. Wie er sein Ohr an meine Brust presste, um meinem Herzschlag zu lauschen, machte mich schwach. Auf seine Art sagte er die richtigen Dinge im richtigen Moment. Er sprach nicht mehr davon, dass es seine Pflicht war, mein Herz zu beschützen. Es klang nun vielmehr so, als wollte er mich beschützen. Das machte einen gewaltigen Unterschied. Ein Unterschied, der sehr bedeutend war.
Inej rief uns zum Abendessen und erneut spürte ich das ziehende Gefühl im Magen. Hunger. Ich hatte großen Hunger. >Es ist wirklich schön, dass du von dir aus Fragen stellst. Das nennt man Neugier.< sagte ich zu Kenai, als ich mich langsam erhob und dabei mein inneres Gleichgewicht testete. Hm, ich fühlte mich deutlich besser. Nicht mehr ganz so schwach wie zuvor. Stark genug, um nach draußen zu gehen und zu essen.
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14.01.2019, 07:39

Jadis


"Nimm du die Kabine, es ist nicht bequem da draußen auf dem Boden zu schlafen. Ich kann den Stall nehmen, als Feena jünger gewesen war, hatte ich oft heimlich bei ihr übernachtet und jetzt mit meine Flügeln kann ich auf Stroh mir ein gemütliches Bett bauen", schüttelte ich den Kopf. Er hatte viel für uns getan, deswegen wäre es nicht in Ordnung ihn da draußen zu schlafen. Normalerweise war ich auch nicht pingelig, wenn es um Schlafplätze ging. Ich hatte schon mal mit eine ganze Mannschaft aus Männer auf engsten Raum geschlafen, weil es eben nicht anders ging. Aber mit Ardan war was anderes. Er war nicht einfach nur irgendein Mann, der in einer Ecke laut schnarchte. Der Gedanke mit ihm eine Kabine zu teilen machte mich nervös und durcheinander. Noch mehr Aufregung in meinem Inneren ertrug ich heute nicht. Außerdem war da noch die Sache mit Gilbert....Jedoch wollte ich auch nicht alleine in der Nacht sein, deswegen würde ich dann bei Feena übernachten. Ich setzte mich auf eine Holzkiste hin und aus einem Topf roch ich den Duft des Eintopfes. Mein Magen knurrte laut.

Kenai


Liebespaar. Liebe. Paar. Mit diese Worte konnte ich nichts anfangen, mir war die Bedeutung nicht klar. Tief atmete ich den Duft der Lavendel ein, während ich ihre Wärme auf meinem Gesicht spüren konnte und es war eine weiche Stelle auf den Brustkorb zu liegen. Wie ein Kissen. Jetzt musste ich mich von ihr lösen, damit die Prinzessin Essen gehen konnte. Neugier. Fragen stellen hieß also Neugier. Ich beobachtete sie, wie Prinzessin ihr Gleichgewicht prüfte. Sie schien wieder stehen zu können. Ich griff nach meinem Umhang und legte ihn mir an. Erst dann verließen wir die Kabine und gingen auf das Deck. Der halbdämonische König schien wieder zu leben, Prinzessin Jadis brüllte nicht mehr, die schwarzhaarige Frau füllte gerade Schüsseln auf und der General sah blau im Gesicht aus, zudem schaute er Niemanden an.


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14.01.2019, 08:10

Ardan

Mir wäre es wirklich lieber, sie würde in einer warmen Kabine mit einem gemütlichen Bett schlafen, aber ich sah ihr an, dass sie ihre Entscheidung getroffen hatte. Feena, ihre treue Gefährtin, würde ihr heute Nacht die beste Gesellschaft leisten können. Ich konnte das nachvollziehen. Ich verstand diesen Entschluss. Deshalb nahm ich das Angebot einfach an und setzte mich im Schneidersitz hin, um mir ebenfalls eine Portion des Eintopfs zu gönnen. Es roch recht gut.
Obwohl ich nicht ganz so hungrig war, sollte ich etwas zu mir nehmen. Ein Beinahetod ging nicht spurlos am eigenen Körper vorbei, ich musste demnach vorsorgen. Nach und nach kamen auch die anderen Gruppenmitglieder zum Abendessen, darunter Gilbert. Was ihm wohl gerade durch den Kopf ging? Kämpften Verstand und Herz in ihm? Wie konnte er Jadis von sich stoßen, nur weil sie eine Harpyie war? Ich verstand das einfach nicht...
>Prinzessin Jenaya.< Ich sah sie direkt an, als sie sich in unseren kleinen Kreis setzte, ihr Leibwächter natürlich direkt an ihrer Seite. >Jadis hat mir erzählt, was Ihr für mich getan habt. Ich bin Euch zu Dank verpflichtet. Eigentlich... nun ja, Ihr habt mir das Leben gerettet, also reicht ein einfacher Dank nicht aus. Sagen wir es mal so... Ich stehe in Eurer Schuld. Wann auch immer Ihr meine Hilfe benötigt, Ihr könnt jederzeit zu mir kommen.<
Sie lächelte mich offen und freundlich an. >Es freut mich, dass alles gut ausgegangen ist. Ich komme auf das Angebot sicherlich irgendwann zurück.<
Damit wäre das Gespräch vorerst beendet, denn ich wollte sie nicht gleich nach dem Ritual fragen. Oder was auch immer sie da für einen Zauber angewendet hatte. Erst einmal mussten wir alle eine warme Mahlzeit zu uns nehmen. Das tat jedem gut.

Jenaya

Wieder spürte ich die Erleichterung in meiner Brust flattern, als ich sah, dass Ardan wohlauf war. Ihm war der Beinahetod kaum anzusehen. Es war, als wäre vorhin nichts Schlimmes passiert. Und doch schwebte es unausgesprochen in der Luft. Heute Nacht würden wir einiges verarbeiten müssen, ganz besonders Jadis, Ardan und Gilbert. Jeder von ihnen musste die Dinge für sich klären. Andernfalls war der richtige Schritt in die Zukunft schwer möglich.
Ich nahm mir eine kleine Schüssel, füllte sie mit Eintopf und begann zu essen. Die Wärme, die sich daraufhin in meinem Magen ausbreitete, tat mir unfassbar gut. Mehr Leben und Kraft kehrte in mir zurück. Ich aß etwas schneller und seufzte zufrieden, als das satte Gefühl einsetzte. Genau das hatte ich dringend gebraucht. Und mehr Schlaf. Auch wenn ich für eine Weile bewusstlos gewesen war, so hatte das nicht ausgereicht. Die Müdigkeit hing wie ein schwerer Nebel in meinem Kopf und durch die sättigende Mahlzeit wurde ich noch müder als zuvor. >Der Tag hat mir sehr viel Kraft abverlangt. Ich werde gleich wieder zu Bett gehen.< teilte ich allen mit. >Brechen wir morgen Früh gleich auf?< Ich richtete die Frage an Jadis, weil sie nach wie vor die Leitung für die Mission trug, selbst wenn sie erledigt war.
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14.01.2019, 16:23

Jadis


Ardan hatt keine Einwände und es war angenehm nicht mal diskutieren zu müssen. Er hielt mich nicht für zart besaitet. Inej reichte mir eine Schüssel, als sie wiederkam und in Schlepptau war Gilbert mitgekommen. Dieser saß jetzt etwas abseits von uns und würdigte uns keinen Blick. Ich konnte sein dunkel gefärbtes Gesicht nicht deuten. Seine Worte waren immer noch ganz klar in meinem Kopf und mein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Jenaya und Kenai erschienen ebenfalls. Es schien ihr zum Glück soweit wieder gut zu gehen, auch wenn Erschöpfung in ihrem Gesicht gezeichnet war. Aber uns erging es nicht anders. Jeder hier war erschöpft. Während des Essens schwieg ich und nach der erste Schüssel war ich auch schon satt. Mehr würde ich nicht runterbekommen, jedoch fühlte es sich gut an etwas Warmes in den Magen zu haben. "Nach 2 Stunden des Sonnenaufgangs brechen wir auf. Dann erzähle ich auch mehr über unser nächstes Ziel", antwortete ich Jenaya. Mehr Stunden zum Ausruhen konnte ich nicht ermöglichen, unsere Mission ging weiter. Der Krieg hatte nicht aufgehört und wütete erbarmungslos weiter. Die einzelne Schicksale der Menschen interessierte ihm nicht. "Ich werde mich jetzt sauber machen", ich blickte an mir hinunter. Meine Kleidungen waren hinüber und blutgetränkt. "Der Wascheimer steht in der kleine Kammer", informierte mich Inej. Ich wandte mich an Ardan: "Ich muss kurz die Kabine besetzen, damit ich mich frisch machen und neue Kleidungen anziehen kann."

Kenai


Ich saß direkt neben der Prinzessin und schaute in meine Schüssel hinein, die der schwarzhaarige Frau mir gegeben hatte. Dann begann ich mechanisch zu essen ohne zu schmecken. "Isst du auch Eintopf?", fragte die Frau den Pixie. "Nur wenn es kein Fleisch ist. Wir essen nämlich kein Fleisch", antwortete Yun. "Da sind ein paar Stücke von Trockenfleisch dabei. Ich habe noch Brot und Käse in Angebot", sagte sie. "Dann nehme ich nur Brot. Käse mag ich nämlich nicht", Yun setzte sich auf meiner Schulter hin, als er sein Stück Brot bekam. Ich nahm auf, dass wir 2 Stunden nach den Sonnenaufgang weiterreisen würden. Als Prinzessin sagte, sie wollte ins Bett gehen, stand ich sofort auf und wartete auf sie.



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14.01.2019, 17:37

Ardan

Oh, die Mission ging also weiter. Ich hatte gedacht, sie würden nur nach einem Relikt suchen, aber anscheinend beinhaltete diese Reise mehrere Haltestellen. Interessant. Ich versuchte mir in Erinnerung zu rufen, wie viele magische Gegenstände es gab, aber um ehrlich zu sein, wusste das keiner so genau. Die Trimagische Allianz war in Besitz von fünf Gegenständen. Mit der Okarina von Jadis waren es nun sechs Relikte für die gute Seite. Ein ziemlich guter Stand der Dinge. Allerdings wusste ich aus Erfahrung, dass die Dämonen nicht schliefen und selbst verfluchte Waffen suchten oder erschufen. Mithilfe ihres Dunklen Lords standen ihnen viele Türen offen.
Als Jadis ihr Wort an mich richtete, stellte ich die Schüssel ab und nickte einverstanden. >Ich möchte sowieso zunächst einen kleinen Spaziergang machen. Lass dir Zeit.< Sich den Schmutz und das Blut vom Körper zu waschen, würde ihr sicherlich gut tun. So wie mir der Spaziergang.
>Wir sehen uns morgen Früh. Habt eine erholsame Nacht.< sagte ich an alle anderen gerichtet, ehe ich mich erhob und mit einem Satz vom Schiff sprang. Eis knirschte unter meinen Sohlen, als ich aufkam. Der Schnee tobte nicht mehr in einem Sturm, sondern rieselte friedlich vom Himmel herab. Einige Schneeflocken blieben kurz auf meinen Schultern liegen und schmolzen sogleich dahin. Zurück war die Wärme, zurück das Leben, das ich fast verloren hätte. Langsam sickerte die Erfahrung in mein Bewusstsein und löste eine Welle aus Unglaube und Wut aus. Unglaube, weil ich tatsächlich fast gestorben wäre. Wut, weil ich es nicht hatte kommen sehen und nicht darauf vorbereitet gewesen war.
Zaneri... Nach all den Jahren hatte sie diesen einen Moment geplant und nun hatte sie endgültig die Seiten gewechselt. Der Dunkle Lord. Sie diente ihm. Wie lange schon? Hatte sie mich all die letzten Jahre ausspioniert? Unruhe erfasste mich, wenn ich an die Möglichkeit dachte, dass es ihr gelungen war, von all meinen Plänen in allen Details zu erfahren. Wenn sie Informationen gesammelt und sie direkt an den Dunklen Lord weitergeleitet hatte, dann... dann... Knurrend entließ ich die aufgestaute Wut in einem grellen Blitz, der sich durch die Schneemassen grub und alles in weiter Entfernung pulverisierte. Ich atmete schwer aus. Ballte die Hände zu Fäusten.
Ich hätte sie umbringen müssen. Ich hätte dieses verdammte Weib töten sollen, als ich die Chance dazu hatte. Mehrmals. Warum hatte ich sie all die Jahre nur verschont? Warum in meiner Nähe geduldet? Frustriert raufte ich mir das Haar mit beiden Händen und tigerte in Kreisen herum. Schnee schmolz unter meinen Füßen. Ich war so unfassbar wütend. Und so verflucht gebrochen vor Trauer... Zaneri hatte es eiskalt gewagt, Leoras Andenken zu benutzen, um mich abzulenken. Leora.
Meine liebste Schwester.
Schon wieder hatte sie mich beschützt.
Schon wieder hatte ich sie verloren.

Jenaya

Stimmt, wir durften das oberste Ziel dieser Mission nicht vergessen. Wir mochten den ersten Gegenstand gefunden haben, aber es warteten noch mehr auf uns. Tief verborgen in der Geschichte dieser Welt gab es weitere Schätze, die den Ausgang des Krieges bestimmen könnten. Ich hoffte inständig, dass sich unsere Mühe am Ende lohnte. Wir durften die Dunkelheit nicht siegen lassen. Darum würden wir auch keinen Urlaub machen, sondern weiter unseren Weg gehen.
Ich wünschte allen eine gute Nacht und kehrte anschließend in die Kabine zurück, aus der ich vorhin gekommen war. Kenai folgte mir selbstverständlich. Yun ebenso. Ich fühlte mich müder als noch vor dem Essen und fiel kraftlos sowie gesättigt aufs Bett. Es kostete mich große Mühe, meine Kleidung auszuziehen und in das Nachtkleid zu schlüpfen. Doch als ich es schaffte, seufzte ich zufrieden.
>Legst du dich zu mir, bitte? Ich möchte nicht allein schlafen.< murmelte ich in Kenais Richtung, denn mir fielen bereits die Augen zu. In der Ferne hörte ich ein gewaltiges Donnern, aber ich war zu müde, um dem Beachtung zu schenken. So, so müde.
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14.01.2019, 18:07

Hallo :)

Jadis


Ardan schien keine Probleme zu haben, dass ich kurz die Kabine besetzen würde und ich blickte ihm nach, wie er vom Schiff hinunterging. Ich spürte, dass er bei dem Spaziergang alleine sein wollte, um die Dinge, die heute passiert waren, zu verarbeiten. Schwerseufzend ging ich in den kleinen Kammer, um den Eimer zu holen und dann musste ich erneuert auf das Deck. An den Eimer war ein Seil gebunden, so konnte ich einfach das Wasser hochziehen. Mit den gefüllten Eimer ging ich in die Kabine, wo ich letzter Nacht mit Inej übernachtet hatte. Inej und Gilbert würden in der andere Kabine schlafen. Das Wasser war eiskalt, als ich mich mit der Kernseife wusch und daher tat ich es schnell. Meine Haut rötete sich unter der Kälte, aber auch unter das starke Schrubben. Ich wollte das Blut endlich loswerden. Erst als das Wasser in den Eimer sich dunkel verfärbt hatte, hörte ich auf und bibbernd zog ich mir rasch Ersatzkleidungen an. Bevor ich mich abgewaschen hatte, hatte ich in eine Schale ein bisschen Wasser abgeschöpft, um meinen Mund mit einer Pfefferminzpaste reinigen zu können. Ich wollte den ekelhaften Geschmack los werden, den der Eintopf nicht mal überschatten konnte. Da ich wieder sauber war, fühlte ich mich ein wenig besser. Ich sah auf die zwei Betten und mein Gesicht wurde wärmer, als ich Inejs Decke und Kissen nahm. Ardan würde dann in den Bett schlafen, wo ich in letzter Nacht übernachtet hatte. Er würde meinen Duft in seiner Nase haben. Vermutlich berührte es ihn nicht und höchstwahrscheinlich würde er auch nicht wissen, dass ich dort geschlafen hatte. Kopfschüttelnd über mich selbst verließ ich die Kabine, kippte das alte Wasser aus und ging schließlich in den Stall. Tief atmete ich den Geruch von Stroh ein und schlang meine Arme um Feenas Hals, als sie mich leise wiehernd begrüßte. Mein Gesicht vergrub sich in die weiche Federn. In der Ferne hörte ich ein Donner grollen, ein Gewitter? Ich war zu müde, um nachzuschauen und ich hatte auch kein ungutes Gefühl.

Kenai


Ich folgte die Prinzessin, als sie sich auf dem Weg in die Kabine machte und er Pixie flog uns ebenfalls hinterher, dabei gähnte er laut. "Dann habe ich das Bett für mich ganz alleine", grinste Yun breit und stürzte sich auf das Kissen des oberen Bettes, als die Prinzessin mich bat mich zu ihr hinzulegen. "Wie du es wünscht", antwortete ich und sah zu, wie sie sich langsam auszog. In meinem Brustkorb wurde es wärmer und mein Blick glitt über die nackte Beine. Weiche Haut. Ich erinnerte mich an ihre weiche Haut. Wie die Beine um meine Hüfte geschlungen hatten. Dann entledigte ich mich bis auf die Unterhose, dabei wurde das Pochen in den Brustkorb schneller und meine Atmung ein wenig schwerer. Dass die Prinzessin mir beim Ausziehen zusehen konnte, ließ die Wärme in meinem Inneren weiter ausbreiten. Ich legte mich zu ihr hin und zuerst verharrte ich rückenliegend in meiner Position ohne sie dabei zu berühren, trotz des kleinen Bettes. Doch dann drehte ich mich zu Prinzessin um und schob ein Arm über ihrem Körper, um sie an mich zu ziehen. Das Pochen wurde noch schneller.



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14.01.2019, 18:25

Huhuuu ;) Na? Wieder Arbeit angefangen?

Ardan

Eine Weile blieb ich im Schnee hocken, Beine angewinkelt und Hände in mein Haar vergraben. Meine Schultern bebten, während ich mir einen Moment der Schwäche gewährte. In meiner Brust krampfte sich das Herz mehrmals schmerzhaft zusammen. Leoras Gesicht, ihre Erscheinung ging mir nicht aus dem Kopf. Sie hatte zu mir gesprochen. Sie hatte mich davon abgehalten, dem Licht hinterher zu rennen und mit ihm in Berührung zu kommen. Sie hatte mich davor bewahrt, den Lebenden den Rücken zu kehren.
Schniefend wischte ich mir mit der Hand übers Gesicht, blinzelte einige Male, bis ich wieder zur Ruhe kam. Der Schmerz war noch präsent, aber er würde sowieso nie schwinden. Mit jedem Tag, der verging, blieb die Trauer mein treuer Begleiter. Es wurde nicht einfacher. An manchen Tagen wurde es sogar schwerer. Einfacher wurde es hingegen nie.
Als ich mich einigermaßen beruhigte, stand ich auf, klopfte mir den Schnee vom Hintern und vollführte einen kleinen Zauber, der meine Kleidung säuberte. Er setzte sie in den Zustand zurück, als die Sachen noch frisch und neu waren. Somit musste ich nicht in meinem eigenen Blut schlafen, auch wenn ich das schon des Öfteren getan hatte.
Ich schleppte mich zurück aufs Schiff und nahm kein einziges Geräusch wahr. Alle schienen bereits in ihren Betten zu sein. Leise begab ich mich in die Kabine, in der Jadis sich vorhin frisch gemacht hatte und kam nicht umhin festzustellen, dass es hier verdächtig nach ihr roch. Nach der sanften Note, die sie stets umgab und mich irgendwie beruhigte. Erschöpft ließ ich mich auf das untere Bett sinken. Die Matratze war hart, das Kissen zu flach. Ich schloss die Augen, suchte nach der Ruhe, nach einem traumlosen Schlaf. Es fiel mir schwer, mich zu entspannen, aber nach etlicher Zeit schaffte ich es einzuschlafen.

Jenaya

Träge musterte ich Kenai, als er sich halbnackt zu mir legte. War ihm denn nicht kalt? Auch wenn wir im Schiff waren, in einer kleinen Kabine, kam es mir vor, als würde sich die Kälte von draußen durch das Holz graben. Doch als er mich in den Arm nahm, spürte ich nichts als Wärme. Er war durch und durch warm.
Wohlig seufzend schmiegte ich mich enger an ihn. Mir fielen die Augen vollständig zu. Kenais vertrauter Duft und seine angenehme Wärme lockten mich in den Schlaf. Sie gaben mir Sicherheit. Geborgenheit. Solange er hier bei mir war, würde mir nichts passieren. Ich konnte in aller Ruhe schlafen. Mich der Schwärze hingeben, ohne Angst zu haben, dass ich dort verlorenging.
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14.01.2019, 18:47

Jap, bin völlig patt davon XD Wie geht es dir?:)

Jadis

Laut musste ich gähnen und löste mich von meiner Tiergefährtin. Ich legte die Decke auf das Stroh hin, damit es mir als ein Bett dienen konnte und dann erschienen meine Flügeln. Als ich mich hinlegte und das Kissen unter meinem Kopf war, hüllte ich mich in meine Flügeln an, sodass sie sowas wie eine Decke waren. An meinem Rücken spürte ich den warmen Körper von Feena. Ich merkte nicht, wie mein Körper schnell einschlief und ich in der Dunkelheit des Schlafes versank.

Überall war das Wasser und seine große Hand hielt mich fest umklammert. Verzweifelt versuchte ich mich zu befreien, doch stattdessen drückte er immer mehr zu und eiskaltes Wasser drang in meinem Körper hinein. Luftblasen verließen meine Lippen und ich sah das Grinsen des Eisriesen. Gleich würde ich sterben. Ich würde ertrinken. Meine Lungen brannten, schrieen nach Luft. Plötzlich konnte ich mich irgendwie befreien. Aber ich war in dem Wasser gefangen. Das Eis über mir war zu dick, ich kam nirgendwo raus. Ich spürte wie mein Körper immer schwächer wurde bis mir schwarz vor die Augen wurde. Als ich meine Augen wieder aufriss, stand ich plötzlich inmitten eines Sturmes. In meiner Hand hielt ich ein Schwert und die Klinge steckte in einem Körper. Flammengoldene Augen sahen mich leblos an. "Nein!", keuchte ich erschrocken auf und taumelte nach hinten. Blut floss aus seiner Wunde, immer mehr wie ein Wasserfall und tränkte den weißen Schnee in roter Farbe. "Ardan, nein!", schrie ich panisch. "Monster, Monster, Monster!", kreischte der Sturm. "Nein!", wimmerte ich und versuchte Ardan zu erreichen, der leblos auf dem Boden lag. "Ardan!", ich konnte mich nicht bewegen. Ich steckte in den Schnee fest und der Sturm wurde immer lauter. Wie aus dem Nichts tauchte ein grünliches Gesicht auf, sie lachte wie eine Wahnsinnige: "Du lässt ihn wie ein Schlachtschwein ausbluten, haha. Er wird sterben, du hast ihn getötet, haha." "Hör auf!", verzweifelt sank ich zum Boden: "Hör auf."

Schweratmend wachte ich mitten in der Nacht auf und taumelte blind nach draußen. Meine Kehle war eng zugeschnürt und ich fiel auf dem Deck auf die Knien. Die eisige Nachtkälte betäubte mich. Verzweifelt rang ich nach Luft, aber die Kehle wurde immer enger. Mein Körper zitterte, selbst die Flügeln und ich wusste nicht, ob das nur aus Kälte war. Ich musste wieder atmen. Ich musste meine Panikattacke unter Kontrolle bringen. Mein Körper krampfte sich zusammen, während meine Lunge anfing schmerzhaft zu brennen. Ich bekam immer noch keine Luft und ich bemerkte die die schwärzen Ränder in meinem Blickfeld. Atme! Atme oder du wirst gleich von deiner eigene Panik bewusstlos.


Kenai

Prinzessin schmiegte sich enger an mich und ich spürte ihren weichen Körper. Ich konnte jede Kontur wahrnehmen. Der Duft nach Lavendel stieg in meine Nase und ihr gleichmäßige Atmung verriet mir, dass Prinzessin eingeschlafen war. Ich konnte meine Augen noch nicht schließen, erst als das schnelle Pochen langsamer wurde. Meine Nase vergrub sich in das seidige, weißes Haar und allmählich fielen mir auch die Augen zu. Über uns schnarchte Yun.

„Akela, warte!“, keuchend rannte ich meinem ältester Bruder hinter. „Dein Schatten ist wieder da“, hörte ich Ed genervt sagen: „Los, schick ihn weg.“ Ich blieb stehen und griff nach den Saum meines Leinenhemdes. Meine Fingern zerknüllten den Saum. Akela war stehengeblieben, ich konnte nur sein Rücken sehen. Er war groß, größer als Papa und ich wollte auch so groß sein wie er. Ich konnte nicht hören, was Akela zu Ed sagte. Aber Ed’s Gesicht wurde ganz weiß: „Schon gut. Ich habe es nicht so gemeint.“ Akela warf einen Blick über seiner Schulter, das rechte Auge funkelte golden, wie Glasscherben in Sonnenlicht und das andere Auge war von der schwarze Augenklappe bedeckt: „Komm her, kleiner Bruder.“ Ich ließ meine Fingern von den Saum und rannte auf ihn los. „Ich darf mitkommen?“, ich strahlte mein sieben Jahren älteren Bruder an. „Aber klar doch, kleiner Bruder. Du bist doch schon groß, oder nicht?“, er wuschelte durch meinem Haar. „Ja“, nickte ich kräftig und voller Bewunderung schaute ich zu meinem Bruder hoch. Er lächelte mich an und griff nach meiner Hand: „Na komm, lass uns einen Abenteuer erleben. Aber sag bloß Mutter nichts davon, sonst zieht sie unsere Ohren so lang, sodass wir wie die Elefanten aussehen.“






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14.01.2019, 19:11

Nach all dem Urlaub ist es echt schwer wieder loszulegen XD Früh aufstehen ganz besonders...

Ardan

Das Problem an meinem Schlaf war, dass ich selten den Tiefschlaf erreichte. Beim kleinsten Geräusch wurde ich wach. Geräusche, die mir verdächtig vorkamen. Ich riss die Augen auf, als ich ein Torkeln vernahm und richtete mich im Bett auf. Lauschte. Etwas stimmte nicht. Eindringlinge? Wilde Kreaturen? Ich dachte an das Proviant.
Leise schlich ich aus der Kabine, blieb im Flur stehen und bemerkte die offene Tür, die hinaus aufs Deck führte. Hm, komisch. Eindringlinge drangen ein, nicht aus. Ich folgte der Kälte nach draußen und blieb überrascht stehen. Jadis? Was hatte sie hier zu suchen? Irgendwie wirkte sie völlig neben der Spur, panisch, ich hörte ihren schweren Atem. Besorgt eilte ich zu ihr und kniete mich vor sie hin. >Jadis, ist schon gut. Beruhige dich.< Ich umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und zwang sie, mich anzusehen. Seit wann hatte sie Panikattacken? >Atme, atme mit mir tief ein und wieder aus. Du musst da nicht allein durch.<

Jenaya

Meine Augen bewegten sich unruhig hinter den Lidern. Stimmen füllten meinen Kopf, störten meinen ruhigen Schlaf. Ich hörte sie nach mir rufen, spürte sie nach mir greifen. Sie wollten, dass ich sie freiließ, dass ich sie ins Licht führte. Sie ließen mich nicht in Ruhe. Leise vor mir hinmurmelnd, drehte ich mich auf die Seite, weg von der warmen Quelle und rollte mich zu einem Ball zusammen. Die Hände dicht an meine Brust gepresst, schob ich die Stimmen von mir, aber sie ließen sich nicht vertreiben. Nein, sie blieben hartnäckig.
>Weg... bleibt weg...< flüsterte ich in die Stille hinein, während die Unruhe in mir stetig wuchs. Ein Zittern erfasste mich. Es war wieder so kalt, so verwirrend. Überall und nichts. Oben und unten. Wo war ich? Licht und Dunkelheit. Stimmen, die lauter wurden. Ich atmete schneller, schwerer. Ich musste die Geister loswerden, musste ihnen entkommen, bevor sie mich zu fassen kriegten.
In meinen Ohren ertönte ein pochendes Hämmern. Es pochte und pochte und pochte. Als würde jemand gegen eine Tür schlagen. Mehrmals. Mit aller Kraft. Das Hämmern hallte in meinem Geist wider. Unbewusst wanderten meine Hände zu meinen Ohren. Es war zu laut. So unendlich laut.
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14.01.2019, 19:27

Ja....ich wäre fast auf der Arbeit eingeschlafen, hahaXD

Jadis


Ich bekam immer noch keine Luft, diesmal schien diese Panikattacke schlimmer zu sein, als die Sonstigen. Mein Nacken war bereits feucht geworden. Die Schwärze kroch immer näher zu mir und ein Schwindel erfasste mich, während in meine Ohren wild rauschte. Leuchtende Punkte tanzten vor meine Augen. Plötzlich näherte sich Jemanden mir und ich war zu verkrampft, um vor der Gestalt auszuweichen. Warme Hände umfassten mein Gesicht und dann erkannte ich ihn in der Dunkelheit. Ardan. Ich keuchte immer noch schwer, das Brennen in meiner Lunge war unerträglich. Ich versuchte seinem Atemrhythmus zu folgen und wenige Minuten später spürte ich wie das Brennen in meiner Lunge ein wenig nachließ. Die Enge in meiner Kehle begann zu verschwinden und endlich strömte Luft in mir hinein. Erschöpf sank ich gegen seinem Körper. Er war so schön warm, mein Körper zitterte immer noch. Diesmal nur aus Kälte. Und instinktiv schmiegte ich mich enger an ihn, um nicht zu erfrieren. "Tut mir leid", murmelte ich müde: "Normalerweise bekomme ich sowas besser in den Griff." Ich schämte mich, dass er ausgerechnet mich so gefunden hatte.

Kenai


Langsam öffnete ich mit einem seltsamen Gefühl meine Augen und starrte in der Dunkelheit. Akela. Ich hatte einen älteren Bruder in meiner Vergangenheit gehabt und anscheinend hatte er für mich eine bedeutende Rolle gespielt. Ich spürte das Brennen in meinem Brustkorb, es war der unangenehme Schmerz. Unbewusst rieb ich mit der Hand über die Stelle. Meine Augen verdunkelten sich. Auch er war jetzt tot. Chiyo, die Schwester. Und Akela, der Bruder. Eine Mutter und ein Vater. Eine Familie. Nichts war davon übrig geblieben. Das Brennen wurde stärker und mein Körper spannte sich an. Doch dann hörte ich die murmelnde Stimme der Prinzessin und sie riss mich aus der Dunkelheit meines Inneren. Ich richtete mich auf. Etwas stimmte nicht mit ihr. Ihr schlafendes Gesicht war verzerrt und sie hielt sich die Ohren zu. Träumte sie? Träumte sie schlecht? "Jenaya, ich beschütze dich!", ich zog sie fest an mich: "Ich bin hier." Diese Worte hatte sie auch zu mir gesagt, als ich mich in der Dunkelheit verloren hatte. Vielleicht halfen ihr diese Worte auch.


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14.01.2019, 19:41

Hahahha dieses Gefühle kenne ich nur zu gut XD Ich fühle mit dir XD

Ardan

Es dauerte eine Weile, bis sie die Panikattacke bezwang und zur Ruhe kam. Fragen stellte ich keine. Jeder hatte sein Päckchen zu tragen, ihres war scheinbar eine große Last, ansonsten hätte ihr Körper sich nicht dermaßen heftig dagegen gewehrt. Sie sank gegen mich, sie zitterte. Ohne lange darüber nachzudenken, schlang ich die Arme um ihren schwächelnden Körper und drückte sie enger an mich. Gab ihr Wärme und Halt.
In sanften Bewegungen fuhr ich mit der Hand über ihren Rücken, während sie sich mehr und mehr entspannte. >Ich möchte nicht, dass du dich für deine Schwäche entschuldigst. Du hast mir selbst gesagt, dass es in Ordnung sei, sich auch mal fallen zu lassen. Folge deinen eigenen Worten.< erinnerte ich sie mit einem kleinen Lächeln. Am Tag der Gedenkfeier hatte sie mich aufgefangen, als ich gefallen war. Ich würde sie immer auffangen, wenn sie fiel. Ob sie es erwartete oder nicht, das spielte keine Rolle.
>Wenn du reden willst, kannst du das gerne tun. Ich höre zu. Du kannst auch gern zu Inej gehen, wenn dir das lieber ist. Wichtig ist, dass du das Problem nicht verdrängst oder für dich behältst. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass der nächste Anfall schlimmer sein wird.<

Jenaya

Schlag für Schlag für Schlag krümmte ich mich mehr zusammen. Mittlerweile war es so laut, dass ich nicht einmal die Stimmen hören konnte. Sie wurden nicht leiser, sie wurden nur übertönt. Das machte die Lage aber auch nicht besser. Ich fühlte mich verloren in diesem Nichts. Nirgendwo gab es Halt. Mein Geist driftete irgendwo ab, auf der Suche nach einem Ende, nach einer Tür, nach irgendetwas, das mich weniger verloren fühlen ließ.
Ich bin hier. Gedämpft drang eine weitere Stimme in das Chaos aus Hämmern und Schlagen. Es war leise, unglaublich leise. Aber etwas in mir griff instinktiv danach. Das musste die Tür sein. Das Etwas, nach dem Geist verzweifelt suchte, um dem Nichts zu entkommen. Ich folgte dem Echo, rannte und rannte und rannte. Ein Licht war nicht zu sehen, aber ich schaffte es dem Nichts und dem Hämmern zu entkommen.
Keuchend öffnete ich die Augen. Etwas Warmes floss aus ihnen heraus. Tränen. Ich weinte und hatte es nicht bemerkt. Was war das für ein Traum gewesen? Warum schlug mein Herz so schnell? Nur langsam registrierte ich Arme, die um mich geschlungen waren und mich fest hielten. In meinem Rücken spürte ich Wärme. Sichere Wärme. >Kenai?< schniefte ich in die Stille hinein. Endlich war es still geworden.
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14.01.2019, 20:02

Hihi :D

Jadis


Seine starke Arme schlossen mich ein und atmete tief seinen einzigartigen Duft ein. Das Zittern ließ langsam nach und seine Hand strich beruhigend über meinem Rücken. Leise seufzte ich, als er mich an meine eigene Worte erinnerte. Jedoch hatte ich das Gefühl in letzter Zeit oft zu schwächen. Besonders wenn er in meiner Nähe war, beschloss mein Körper und Geist dann schwach zu werden. Als würde er nur bloßes Atmen meine Mauer niederreißen können. "Nein, Gilbert ist bei Inej und ich will nicht, dass er mich so sieht", murmelte ich. Dann seufzte ich erneuert tief und gestand: "Bei besonders schlimme Ereignisse bekomme ich häufig Albträume und manchmal lösen sie diese Panikattacken aus. Deswegen schlafe ich nicht so viel, wenn es nicht gerade an lange Pläne schmieden liegt. Das sind die Spuren, die der Krieg bei mir hinterlassen hat. Aber dennoch werde ich nicht aufgeben, sondern weiterkämpfen, auch wenn ich weiß, dass ich in der Nacht den dunklen Träume ausgeliefert bin. Am Besten kann ich schlafen, wenn.....wenn ich nicht alleine bin. Ich dachte mit Feena würde es funktionieren....aber dann habe ich wieder deinen Tod gesehen...." Die letzte Worte flüsterte ich nur.

Kenai


Ich hörte sie laut atmen und spürte etwas Nasses auf meinem Arm tropfen. Prinzessin weinte. Etwas zog sich in meinem Brustkorb zusammen. Sie sollte nicht weinen. "Ich bin da", antwortete ich, als sie verschnupft meinen Namen sagte. Ich vergrub meine Nase in ihrem Nacken, dabei wurde mein Gesicht von ihrem Haar bedeckt und meine Lippen berührten die weiche Haut. Wenn Jemand weinte, dann tröstet man Derjenige. Das hatte Yun gesagt. Ich wusste nicht, wie man tröstete. Er behauptete, dass manchmal eine Umarmung ausreichen würde und wenn man die Person von ihrem Kummer ablenkte. Wie konnte ich Prinzessin ablenken? Sie sollte nicht mehr.....traurig sein. "Ich habe von einem älteren Bruder geträumt", sagte ich: "Sein Name war.....war Akela. Du hast auch ältere Brüder." Soweit ich mich erinnerte, sprach die Prinzessin manchmal gerne von ihrer Familie. Dann bekam sie ein sanftes Leuchten in ihre Augen.


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14.01.2019, 20:15

Ardan

Ach ja... Gilbert schlief mit Inej in einem Zimmer. Wenn sie dort hinging, würde er bestimmt aufwachen und dann würde sie wieder daran erinnert werden, was für ein Mistkerl er zu ihr war. Dann lieber darauf verzichten. Ich hörte ihr aufmerksam zu, als sie mir von den Folgen des Krieges erzählte und stellte mal wieder fest, dass die Ängste fast überall dieselben waren. Wir alle trugen Wunden davon. Sie verfolgten uns bis in den Schlaf.
>Jeder Tag ist ein Kampf, ich weiß...< murmelte ich in ihr Haar, das ihren Duft in sich trug. Ich sog ihn leise in mich auf und ließ seine beruhigende Wirkung in mir entfalten. Es tat unglaublich gut, sie im Arm zu halten. Ihren weichen Körper an meinem zu spüren. Wie sich bei jedem Atemzug ihre Brust gegen meine drückte. >Das war ein traumatisierendes Erlebnis, mir geht es genauso... Das nächste Mal, wenn du wieder davon träumst, erinnere dich daran, dass alles dennoch eine gute Wendung genommen hat.< Meine Lippen streiften ihren Scheitel, als ich darum kämpfte, ihr nicht wieder einen Kuss zu geben. >Ich stehe im Auge des Phönix. Selbst wenn ich untergehe, erwache ich wieder zum Leben.< Besonders in solchen Situationen rief ich mir das Erinnerung. Um nicht die Hoffnung zu verlieren. Um mir selbst Stärke zu geben.

Jenaya

Ich schniefte leise und genoss es, wie er sich enger an mich schmiegte. Wie seine Lippen die Haut an meinem Hals berührten. Das lenkte mich ab. So auch seine folgenden Worte, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Er hatte sich an seine Familie erinnert. An ihre Namen. Möglicherweise auch an ihre Gesichter. Ein Schmerz durchfuhr mein Herz, als mir wieder bewusst wurde, dass er sie nie wieder sehen würde. Sie alle waren abgeschlachtet worden. Von Dämonen.
>Akela ist ein schöner Name. Ich mag den Klang...< flüsterte ich in Gedanken versunken. >Ich vermisse meine Brüder. Ich hoffe, ihnen geht es gut. Nicht zu wissen, ob sie schwer verletzt sind oder sogar tot, das... das beunruhigt mich.< Dasselbe galt für meine Eltern. Ob es dem Volk in Ocamma gut ging? Waren wir immer noch in Sicherheit?
Ich legte Kenai eine Hand auf die Wange, fuhr über die Stoppeln, die sich in den letzten Tagen gebildet hatten. Das leichte Kratzen unter meinen Fingerspitzen störte mich nicht. Nichts an Kenai störte mich. Für mich war er vollkommen. Er war mein Anker. Die Luft, die ich zum Atmen brauchte, wenn sie mir genommen wurde. >Willst du mir mehr von deinen Erinnerungen erzählen?<
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14.01.2019, 20:33

Jadis


Ich war nicht alleine damit, es erging ihm genauso und das zu hören erleichterte mich. Natürlich freute ich mich nicht, dass er auch von schreckliche Träume heimgesucht wurde. Aber zu wissen, dass auch ein sehr starker König Albträume haben konnte, ließ mich weniger schwach fühlen. "Ich werde daran denken", murmelte ich schläfrig. Seine Wärme machte mich träge und sein Duft hatte eine sehr beruhigende Wirkung. Meine Augen wurden schwerer, während mein Körper sich immer mehr in seine Arme entspannen konnte. "Phönix....passt....zu....dir", nuschelte ich und es erschien das Bild von seiner drachenartige Gestalt. "Ich....bin....froh....dass du lebst", meine Stimme wurde leiser und dann verlor ich gegen die bleierne Schwere des Schlafes. Es passierte nicht zum ersten Mal, dass ich einfach in seine Arme einschlief. Eine solche Situation hatte schon mal gegeben. Damals als Jade um seinem Leben gekämpft hatte und Ardan ihn retten konnte.

Kenai


Sie vermisste ihre Brüder. Als schien es keine gute Ablenkung gewesen zu sein, denn das bedeutete sie würde jetzt immer noch traurig sein. Und außerdem machte Prinzessin sich auch noch Sorgen um ihnen und wenn sie sich sorgte, wirkte sie oftmals ruhelos. Ich bemerkte eine Berührung an meiner Wange. Es war Prinzessin. Sie hatte sie sich mir umgedreht und ich sah ihn ihre abendlaue Augen. Sie wollte mehr von den Erinnerungen wissen. "Ich habe keine Ahnung was ich sagen soll", antwortete ich ihr und zum ersten Mal zögerte ich, weil mir die Worte fehlte. Ich wusste auch nicht, was ich genau empfand wenn ich an Familie dachte. Da war dieser dumpfer Schmerz und diese seltsame Sehnsucht. "Ich glaube Akela war auch ein Schattenmeister", versuchte ich mich zu erinnern, in den letzten Tage waren einige Erinnerungen aus meinem alten Leben erschienen: "Und die anderen besaßen diesen Musikzauber. Und da war ein Zelt. Die Mutter hatte gesungen und die Instrumente schwebten ohne von Anderen gespielt zu werden. Das war ihre Magie gewesen. Und der Vater machte Schattensachen. Und jetzt habe ich von Akela geträumt. Er hat mich zu irgendwas mitgenommen und mich kleiner Bruder genannt. Und ich war.....anders."


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14.01.2019, 20:45

Muss leider off, wünsche dir noch eine gute erholsame Nacht ;)

Ardan

Ich merkte, wie sie langsam schwerer wurde. Wie sich ihre Atmung veränderte, regelmäßiger wurde, bis sie schließlich den Kampf gegen die Müdigkeit verlor. Nun sank sie gänzlich in meinen Armen zusammen und es war das beste Gefühl seit langer Zeit. Ich könnte eine Ewigkeit auf Knien verbringen, mit ihr im Arm. Mehr brauchte ich nicht. Nur sie. Meine bessere Hälfte.
Nun, da sie eingeschlafen war, gab ich ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Ich konnte es einfach nicht sein lassen. Sie machte mich viel zu schwach. Dann hob ich sie langsam und vorsichtig hoch und trug sie in die Kabine, in der ich zuvor geschlafen hatte. Sie verdiente ihren ruhigen Schlaf. Kurz war ich zwiegespalten, ob ich nicht gleich wieder gehen und sie alleine lassen sollte, aber dann erinnerte ich mich daran, wie sie sich in meinen Armen entspannt hatte... Sie fühlte sich allein nicht wohl. Also ließ ich sie nicht allein.
Ich setzte mich im Schneidersitz vors Bett und lehnte meinen Kopf gegen die Kante. Im Schlaf wirkte sie deutlich friedlicher. Hoffentlich wurde sie nicht wieder von Albträumen geplagt. Im Fall der Fälle war ich sowieso für sie da. >Ich bin auch froh am Leben zu sein.< flüsterte ich in die Stille hinein und schloss daraufhin die Augen. Ich bezweifelte, dass ich wieder einschlafen konnte, aber wenigstens konnte ich etwas ruhen.

Jenaya

Ich sog jedes Wort wie ein trockener Schwamm auf. Immer, wenn Kenai sprach, konnte ich nur fasziniert zuhören. Seine Stimme hatte sich ein klein wenig verändert, aber es waren ausschließlich die Worte, die mich in den Bann zogen. Ich bekam nicht genug davon. Ich genoss den Klang seiner Stimme viel zu sehr. Und gleichzeitig machte es mich unfassbar traurig, dass er von einer Vergangenheit träumte, die für immer eine Vergangenheit bleiben würde.
Ich hörte nicht auf, über seine Wange zu streicheln. Es gefiel mir und ich hoffte, dass es ihm ebenso gefiel. Diese Nähe gab mir Kraft. >Von Musikzaubern habe ich noch nie gehört, das muss eine wirklich schöne Magie sein.< merkte ich lächelnd an. >Und es scheint, als liegt der Schattenzauber in der Familie. Bis heute weiß ich nicht viel darüber, selbst meine Eltern können sich einige Dinge nicht erklären. In dieser Hinsicht sind wir beide gleich. Über mein drittes Auge gibt es auch kaum Informationen.<
Nachdenklich biss ich mir in die Unterlippe. >Dass du anders warst, ist nicht überraschend. Du hast viel durchgemacht, Kenai. Das verändert.<
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559

14.01.2019, 21:08

Danke, ich wünsche dir einen schönen Tag :)

Jadis


Ich nahm überhaupt nichts mehr wahr wie ich in die Kabine getragen wurde und auf das Bett hingelegt wurde. Leise seufzend rollte ich mich leicht zusammen und vergrub meine Nase in das Kissen. Dabei stieg ein warmer Duft in meine Nase und ich murmelte unbewusst: "Ardan." Diesmal schlief ich die restliche Nacht durch und wurde nicht nochmals von Albträume geplagt. Als ich nächstes Mal schlaftrunken die Augen öffnete, fühlte ich mich erstaunlicherweise erholt und es schien ein neuer Morgen angebrochen zu sein. Verwirrt stellte ich schließlich fest, dass ich in einem Bett lag. Ich erinnerte mich noch an meine Panikattacke, an Ardan und an seine Umarmung. Danach nichts mehr. Hitze kroch in meine Wangen, war ich etwa wieder in seine Arme eingeschlafen? Dann merkte ich, dass ich nicht in den Raum alleine war. Ardan saß in Schneidersitz und sein Kopf lehnte an der Bettkante. Er wirkte, als würde er schlafen. Hatte er die ganze Nacht bei mir gewacht und das in diese unbequeme Sitzposition? Ich spürte die Wärme in meinem Brustkorb, wie hatte ich bloß glauben können, dass er ein schlechter Kerl war? Ich musste über die neue Wahrheit denken, über den wahren Grund warum er mein Herz verletzt hatte. Er wollte mich vor seinem Vater beschützen, der meinen Tod wollte, weil ich für Ardan einen Schwachpunkt dargestellt hatte. Ich fragte mich, ob dann seine Gefühle von damals doch echt gewesen waren. Mein Herz begann schneller zu klopfen. "Danke, dass du für mich da gewesen warst", flüsterte ich leise, um ihn nicht zu wecken und dann konnte ich es nicht widerstehen. Ich strich eine kleine Haarsträhne aus seinem Stirn und hauchte darauf einen sanften Kuss.

Kenai


Sie streichelte weiter meine Wange, selbst ihre zierliche Hand war weich und ich spürte die Wärme in meinem Brustkorb. Sie kam immer, wenn Prinzessin mich berührte und deswegen sollte sie damit nicht aufhören. Diese Wärme war angenehm und.....ich fand kein Wort, dass diese Wärme beschreiben konnte. Über diesen Vergleich hatte ich nie ein Gedanke verschwendet, da meine Gedanken sich immer auf das Nötigste beschränkten. Die Prinzessin und ich waren in dieser Hinsicht also gleich. Das Pochen in meinem Brustkorb wurde schneller. Ich hatte viel....durchgemacht. Das verändert. Ich wusste nicht wie ich diese Aussage verarbeiten sollte, ich verstand noch nicht den ganzen Ausmaß. Nur dass diese Vergangenheit anscheinend mir die Menschlichkeit genommen hatte und mich zu einem lebendige Waffe machte. In meinem Kopf stach es. Deswegen sagte ich was Anderes: "Jenaya, es pocht immer dort und ist warm, wenn du nahe bist." Ich nahm ihre Hand und legte sie auf meinem Brustkorb.


560

14.01.2019, 23:07

Ardan

Überraschenderweise fand ich doch meine Ruhe, was allein Jadis' regelmäßiger Atmung und dem sanften Herzschlag zu verdanken war. Ich lauschte ihrem Leben. Nahm jedes Geräusch wahr, was sie von sich gab. Auch meinen Namen, den sie im Schlaf murmelte. Ob sie von mir träumte? Etwas Gutes oder Schlechtes? In meinem Fall dachte ich nur an die unerfüllten Wünsche und Träume, die ich für Jadis hegte. Ich würde ihr sagen, dass sich seit damals nichts an meinen Gefühlen geändert hatte. Nur, dass sie intensiver geworden waren, wenn das überhaupt möglich war. Nicht umsonst hatte ich mich auf sie geprägt, sie zu meiner größten Schwachstelle auserwählt. Sie war die einzig richtige Frau für mich. Ich würde alles für sie tun. Selbst ein Leben ohne sie leben, wenn es sie vor Gefahren bewahrte. All die Leute in meinem Umfeld, die ihre große Liebe gefunden hatten, meinten, sie wären bereit zu sterben, um die eine Person zu retten. Sie würden ihr Leben sofort hergeben, um das der geliebten Person zu retten. Ich hingegen hatte eine ganz andere Erfahrung damit gemacht, einen tieferen Sinn in diesem unerklärlichen Gefühl namens Liebe gefunden.
Es war leicht für sie zu sagen, dass sie zu sterben bereit wären. Denn nach dem Tod erwartete sie nicht die kalte Realität. Sie mussten sich nicht mit Konsequenzen auseinandersetzen. Nein. Sie waren irgendwie frei. Frei von Verantwortung und Pflichten. Aber ich... Ich liebte genug, um ohne die Person zu überleben, für die ich die Welt empfand. Niemand, nicht einmal Zen, zumal er noch viel zu jung war, verstand, wie tief die Gefühle reichten, die ich für diese eine Person empfand. Die Person, die friedlich im Bett schlief, während ich im Halbschlaf über sie wachte. Sie wusste selbst nicht, wie stark meine Liebe für sie war. Ob sie sie jemals begreifen würde? Manchmal bereitete es mir sogar Angst, wie intensiv dieses Gefühl war. Was würde passieren, wenn Jadis endgültig starb? Konnte ich dann wirklich damit weiterleben?
Etwas Sanftes, Warmes streifte meine Stirn. Zuerst realisierte ich nicht, dass das in der Realität passierte und nicht in meinen nebelverhangenen Träumen. Erst als warme Lippen meine Haut berührten, reagierte mein Herz darauf. Ich musste nicht die Augen öffnen, um zu erfahren, wer das war. Wer mich berührte und wer diese leisen Worten flüsterte. Und ich schaffte es nicht so zu tun, als würde ich schlafen. Ich empfand zu viel, brannte zu sehr, um die Augen vor der Wahrheit zu verschließen.
Mit einem Funkeln im Blick öffnete ich langsam die Augen und sah Jadis direkt ins wunderschöne Gesicht. Die Farbe ihrer Augen war nicht mehr purpur, sondern grün wie die tiefsten Wälder dieser Welt. Ich liebte diese Farbe. >Grün ist immer noch meine Lieblingsfarbe.< gestand ich in schlaftrunkenem Tonfall und bewegte mich nicht. Zu groß war die Gefahr, dass ich ihr doch zu nahe kam.

Jenaya

Ich spürte, wie ich wieder schläfrig wurde und blickte überrascht auf, als Kenai meine Hand nahm und sie zu seiner Brust führte. Seine darauffolgenden Worte lösten die wildesten Gefühle in mir aus. Allen voran Glück, weil sie mir sehr viel bedeuteten. Damit bewies er, dass er mehr und mehr menschlich wurde und seine Umgebung intensiver wahrnahm. Zärtlich lächelnd strich ich über seine Brust, dort, wo sein Herz schneller pochte, so wie meines im Moment. >Weil du tiefe Zuneigung spürst. Mir ergeht es genauso, wenn ich in deiner Nähe bin.< erklärte ich mit geröteten Wangen.
>Wenn du mich berührst, bekomme ich Gänsehaut. Es prickelt dann überall und die Sehnsucht nach dir wird stärker. Wenn du mit mir redest oder mich direkt ansiehst, schnellt mein Puls in die Höhe. Vor Aufregung. Weil ich es genieße, weil ich mehr von dir will, mehr Kenai.< fuhr ich leise fort. Es war sehr intim, ihm diese Dinge zu sagen, aber ich wusste, dass er jedes meiner Worte ernst nahm. Außerdem lernte er daraus und konnte es vielleicht auf sich selbst anwenden.
>Und wenn du mich im Arm hältst, so wie jetzt, wird mir auch ganz warm. Ich fühle mich dann geborgen und sicher. Du bist dann wie ein sicheres, willkommenes Zuhause für mich. Es bedeutet... tiefe Zuneigung... Liebe.< Letzteres gähnte ich nuschelnd. Ich konnte nicht mehr die Augen offenhalten und driftete zurück ins Nichts. Ein ungefährliches Nichts.
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