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15.11.2018, 18:27

Huhu :D

Jadis


Die Regeln waren klar aufgestellt, der Ball befand sich in der Mitte und beim Startsignal bekam Derjenige den Ball, der am Schnellsten bei ihm war. Außerdem war Nutzung von Magie verboten. Wir hatten ungefähr eine halbe Stunde Zeit, damit das Spiel ordentlich spannend blieb und wer die meiste Tore geschossen hatte, hatte gewonnen. Auf der gegnerische Seite war Gilbert der Torwart, natürlich dürfte er sich auch im Feld bewegen. Aber dann wäre das Tor jetzt nicht gut beschützt. "Ich übernehme das Tor, ich kenne meinen Bruder gut, um zu wissen, wie er schießt", raunte ich zu Ardan: "Und ich weiß auch wie Gilbert spielt. Aber falls du Hilfe auf dem Feld brauchst, komme ich."
"Auf die Fertig Plätze los!", rief Jade los und gab somit das Signal. Meine Augen begannen zu funkeln und ich stellte mich vor unserem Tor Ging dabei leicht in die Hocke, um jederzeit sprungbereit zu sein. Ich war gespannt wie Ardan spielen würde. Was er konnte.

Kenai


Die Nachtwachen erschienen und lösten mich von meinem Dienst, sodass ich meine Wachposten verließ. Die Nacht war die einzige Zeit, wo ich nicht die Prinzessin bewachte. Dabei hätte ich auch nachts meiner Pflicht nachgehen können. Aber laut einem höheren Befehl musste ich meiner körperliche "Bedürfnisse" nachgehen und zudem trainieren, um weiterhin einsatzbereit sein zu können. Mein erster Weg war die Küche. "Das Essen steht auf dem Tisch, sowie der Wasserbeutel", sagte der Koch und fuchtelte mit den Kochlöffel die ungefähre Richtung. "Himbeerplätzchen", es war das erstes Mal, dass ich überhaupt bei ihm ein Wort gesprochen hatte. "Was?", er drehte sich erstaunt um: "Sieh Einer an, du kannst doch reden." Auch die Bäckerin, die scheinbar für Gebäck und Brot des Schlosses zuständig war, schaute mich voller Unglauben an. "Himbeerplätzchen", wiederholte ich monoton. "Los Gabrielle, gibt ihm davon was ab. Wir haben bestimmt welche übrig", meinte der Koch. Die Bäckerin durchsuchte hektisch einen Schrank, wo wohl Gebäcke aufbewahrt wurde. "Wie viel?", fragte sie. Ich antwortete nicht. "Ach, gib ihm einfach alles. Wir wissen doch, dass du jeden Tag Neue bäckst", sprach der Koch. Auf meinem Proviant stapelte sie einen großen Stoffbeutel, in denen sich die Himbeerplätzchen befanden. Ich nahm das Essen und das Getränk mit und ging auf die andere Seite des Schlosses. Dort gab es einen Kammer, in der ich mich ausschaltete. Es gab nur ein Bett und eine Truhe für Kleidungen. Mehr benötigte ich nicht. Materialien spielte für mich keine Rolle. Auf dem Strohbett aß ich mechanisch die Überreste des Tagesessens und dann die Himbeerplätzchen. Das Kauen wurde langsamer. Der Geschmack machte sich bemerkbar. Fruchtig. Kenai, möchtest du etwas abhaben? Süß. Eine helle Erscheinung in meinem Kopf. Knuspernd. Auf meinem Brustkorb war dieses Drücken. Wieder ein Himbeerplätzchen. Der Schmerz kehrte zurück. Ich spürte etwas.


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15.11.2018, 18:46

Wuhuuuu hallöööle ;)

Ardan

Dass Jadis im Tor blieb, weil sie die Taktik ihres Bruders kannte, war clever. Ich nickte ihr einverstanden zu und richtete meinen Fokus wieder auf den Ball. Schnelligkeit. Treffsicherheit. Geschick. Ich rief mir alles ins Gedächtnis, gab meinem Körper die Befehle, die er benötigte, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Ich reagierte sofort. Keine Sekunde nach dem Startsignal raste ich los, den Blick fest auf den Ball gerichtet, nicht auf den Gegner.
Verlier deinen Fokus erst, wenn etwas oder jemand in deiner unmittelbaren Nähe ist, erinnerte ich mich an eine Lektion einer meiner Meister. Dies war kein echter Kampf, aber die Lektion war dennoch umsetzbar. Ich erreichte als Erster den Ball, spürte den Kontakt meines Fußes damit und kickte ihn vorwärts. Zuerst fühlte sich alles sehr befremdlich an, als würde ich das zum ersten Mal tun, doch ich gewöhnte mich nach ein paar weiteren Tritten daran. Ich war gut darin, mich Situationen zügig anzupassen. Auch das hatte man mir jahrelang antrainiert.
Jade war mir dicht auf den Fersen, er war ebenso sehr schnell zu Fuß und startete einen Versuch, mir den Ball zu nehmen. Wir lieferten uns ein geschicktes Duell um den Ball, bis ich über unsere Füße stolperte, nach vorne fiel und mich rechtzeitig mit den Händen abfing. Überraschung huschte über mein Gesicht. Das hatte ich nicht erwartet.
> Gibst du schon auf?< hörte ich die Stimme des Prinzen. Darin schwang Belustigung sowie Herausforderung mit. Ich drehte den Kopf in seine Richtung und erhob mich. Ein schiefes Grinsen malte sich auf meine Lippen. > Davon träumst du!<

Jenaya

Prinzessin.
Meine Augenlider zuckten leicht. Diese kindliche Stimme. Woher kam sie? Wem gehörte sie? Irritiert runzelte ich die Stirn, drehte mich auf die Seite, grub das Gesicht tiefer in die weichen Kissen.
Prinzessin.
War ich damit gemeint? Oder jemand anderes? Hm, da ich die einzige Prinzessin war, konnte nur ich die Angesprochene sein. Ich kniff die Augen fester zusammen. Tat so, als hätte ich nichts gehört. Nichts gespürt. Gespürt? Plötzlich kroch Kälte unter die Decken, wie kleine Hände, die meine Beine hinauftasteten. Ich erschauderte. Zog die Beine an, rollte mich zu einer Kugel zusammen.
Nicht hinhören. Wenn ich so tat, als wäre nichts und niemand hier, würde dieses komische Gefühl verschwinden. Es musste verschwinden.
Prinzessin!
Diesmal erklang die Stimme lauter. Als läge die Person direkt neben mir und würde mir ins Ohr sprechen. Gänsehaut breitete sich schlagartig auf meinem gesamten Körper aus. Wie vom Blitz getroffen, warf ich die Decken zurück, schneller atmend und blinzelte in mein zum Teil erhelltes Zimmer. Sanfter Mondschein fiel durch einen Spalt der seidenweißen Vorhänge und ließ die Dunkelheit weniger angsteinflößend erscheinen.
Ich schaute mich um. Auf der Suche nach der Quelle dieser kindlichen Stimme. Ein kleines Mädchen. Es musste sich um ein kleines Mädchen handeln. Vorsichtig krabbelte ich näher zum Fußende des Bettes, Hände zittrig, Herz rasend und spähte über die Kante zum Boden. Monster unterm Bett existierten nicht. Das hatten mir meine Eltern mehrmals versichert. Dennoch hielt mich das beklemmende Gefühl fest. Es ließ nicht los. Ich spürte, dass etwas in meinem Zimmer war. Oder in meinem Kopf?
> H-hallo? Ist hier jemand?< flüsterte ich ängstlich.
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15.11.2018, 18:59

Wie geht es dir ? :)

Jadis


Gebannt verfolgten meine Augen Ardan und ich bewunderte seine Schnelligkeit. Er war ein guter Läufer. Aber Jade sollte man nicht unterschätzen, denn auch er war schnell und hatte einige Tricks auf dem Lager. Besonders wenn es um Geschicklichkeit ging. Beide lieferten ein spannendes Ballduell ab und ich fieberte für Ardan. Plötzlich stolperte er und mein Herz machte einen erschrockener Hopser. Hoffentlich war ihm nicht passiert. Ich spürte den inneren Ruck zu ihm zu laufen zu wollen, aber ich unterdrückte diesen komischen Drang. Immerhin war das hier nur ein Spiel, da fiel man mal auf die Nase. Ardan grinste, als mein Bruder einer seiner Sprüche sagte. Er gab nicht auf und zufrieden lächelte ich. Offensichtlich gefiel es ihm wieder spielen zu können. "Los Ardan, zeig es ihm!", feuerte ich ihn und grinste breit, während meine Wangen vor Aufregung glühten und meine Augen vergnügt funkelten.

Kenai


Ich aß nur die Hälfte. Langsam. Geradezu bedächtig. Damit der Schmerz nicht schnell verschwand. Damit die Erscheinung noch bei mir blieb. Damit der Duft meine Nase nicht verließ. Damit der Geschmack weiter auf meiner Zunge lag. Ich wusste, dass ich nicht so denken durfte. Dass ich überhaupt nicht fähig sein sollte so etwas denken zu können. Gar diesen seltsamen Schmerz zu spüren. Es tat weh und gleichzeitig war....ich wusste diese Empfindung nicht zu beschreiben. Ich kannte hierfür keine Wörter. Es war ein Bereich, der normalerweise für mich unzugänglich war. Ich band den Beutel zu und verstauchte ihn in der Truhe. Morgen. Und doch spürte ich dieses Drängen alles zu verspeisen. Weiter den Schmerz zu spüren. Ich erhob mich und verließ den Kammer. Hinterließ den Schmerz und zurück kam das Nichts. Draußen war es dunkel, einige Fackeln waren an. Ansonsten gab es noch die Sterne und der Mond als Licht. Der nächtliche Torwache kannte mich, um mich rauszulassen. Meine Trainings fanden nur in dem Wald statt. Eine Sicherheitsmaßnahme, um Andere nicht zu gefährden. Das war von den höheren Befehle gekommen. Ich erreichte die Waldlichtung. In ihrer Mitte stand ich und schaute zu dem Mond.


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15.11.2018, 19:07

Bissle müde, aber langsam wache ich mehr und mehr auf XD Und dir?

Ardan

Jadis' Anfeuern gab mir einen Ruck, um wieder ins Spiel zu finden. Ich würde es Jade nicht einfach machen, auch wenn er weitaus mehr Erfahrung im Fußball hatte als ich. Das zeigte er mir. Er schenkte mir nichts. Er spielte, als würde es hier um mehr als nur um Wolkenträume gehen. Der Ball bewegte sich hin und her. Mal war ich im Ballbesitz, mal er. Hier und da gab es einen Probeschuss Richtung Tor, doch keiner von uns landete einen Treffer. Sowohl Jadis als auch Gilbert waren hervorragender Torhüter. Es war nicht einfach, ständig auf der Hut zu sein und schnell zu reagieren. Manche Bälle kamen nämlich unerwartet.
Aber in einem unachtsamen Moment, wohl eher weil ich die Technik des Prinzen unterschätzt hatte, trat er mir den Ball zwischen die Füße, raste los und rief: > Den wirst du nicht halten können, Schwesterherz!<
Dann schoss er.

Jenaya

Nichts geschah. Alles blieb still. Nur mein eigener Atem und der pochende Herzschlag in der Brust erfüllte mein Gehör. Vielleicht hatte ich mir alles eingebildet. Es gab keine Stimme. Niemand war hier. Es musste in meinem Kopf stattgefunden haben. Ein Traum? Konnte man nur von einer Stimme träumen? Gehörten Bilder nicht dazu? Ich wagte es noch einmal, über die Kante zu spicken und atmete erleichtert aus. Keine Monster. Nichts Ungewöhnliches.
> Du hast nur geträumt.< versicherte ich mir selbst. Was war ich doch nur für ein Angsthase bei Nacht... Ich schüttelte über mich selbst den Kopf und war dabei, nach der obersten Decke zu greifen, als ich ein Geräusch an der Balkontür vernahm. Wie von Geisterhand drehte sich der Knauf nach rechts, wodurch sich die Tür einen Spaltbreit nach außen öffnete. Leichter Wind drang ins Zimmer. Kühler, frischer Wind, der die Vorhänge zum Tanzen brachte. Ich hörte ein Rauschen. Wildes Rauschen. Die Wasserfälle.
Prinzessin.
Da! Schon wieder diese Stimme. Diesmal erklang sie aus größerer Entfernung. Neugier und Angst hielten mich an Ort und Stelle fest, während mein Blick am Türknauf haften blieb. Er bewegte sich nicht mehr. Nichts regte sich. Was passierte hier?
Ich schloss die Augen, ganz ganz fest und bat mein Herz um Rat. Was sollte ich tun? Aufstehen, die Tür schließen und zurück ins Bett gehen? Die Wachen rufen? Immerhin standen sie direkt vor der Tür, jederzeit bereit, mich zu beschützen. Das klang nach einer guten Idee, doch die Neugier schien meine Angst zu übertrumpfen. Als ich nämlich die Augen öffnete, stand ich bereits vor der Balkontür und spähte hinaus in die Nacht. Der frische Wind umspielte meine Waden, die nur halb von meinem Nachtkleid verhüllt wurden.
Prinzessin.
Die Stimme war wieder lauter geworden. Ich war ganz in der Nähe. Zaghaft legte ich eine Hand auf den Türknauf, drückte die Tür weiter und weiter auf und blieb abrupt stehen, weil ich eine Bewegung rechts von mir vernahm. Meine Augen weiteten sich bei dem unerwarteten Anblick. Vor Schock oder Überraschung, ich wusste es nicht. Da stand ein kleines Mädchen in einem einfachen Bauernkleidchen, das an einigen Stellen zerrissen war. Feuchte Spuren benetzten die bleichen Wangen und in den tiefdunklen Augen selbst las ich Trauer. Oder war es Angst?
> Wer bist du?< fragte ich leise. Verwirrt. Überfordert. > Wie bist du auf den Balkon gekommen?<
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15.11.2018, 19:34

Bin auch müde XD Habe leider eine Erkältung angeschleppt -.- Naja, morgen ist ja schon Freitag :D

Jadis


Ich war in einem Art Fieber gefangen und mein Herz klopfte schnell vor Aufregung. Es war als wäre ich selbst auf dem Feld und würde gegen meinem Bruder spielen. Meine Unterlippe war beinahe wund gekaut. Das war der spannendste Fußball, den wir jemals hatten. Denn mein Bruder gab sein Bestes und das tat auch Ardan. Es schien, als würden sie einen stillen Kampf miteinander fechten. Immer wieder blockte ich rechtzeitig den Ball ab, wenn er dem Tor zu nahe geworden war. Meine Lunge brannte angenehm. Die Hosenknien waren schmutzig. Der Dreck hatte auch einen Weg unter meine Fingernägel gefunden. Das Haar zerzaust. Und ich fühlte mich in diesem Moment, der glücklichste Mensch auf Erden. Doch dann trickste Jade ihn aus und ich wusste, dass die Zeit langsam tickte. Meine Augen glühten und ich murmelte: "Das werden wir ja sehen." Ich kannte seinen berühmten Schuss. Er nannte es selbst der rasender Schuss. Ich hechtete in die Richtung des heran rasendes Balles. Mein Körper streckte sich wie ein übergespannter Bogen. Heißer Schmerz schoss durch mein linkes Handgelenk. Aber dieses Opfer war es wert, denn der Ball kam nicht ins Tor. Das war echt knapp gewesen. Zu knapp. Ungeschickt landete ich auf dem Boden und stieß mit den Kopf gegen den Pfosten. "Jadis", rief Gilbert und als ich mich langsam aufrichtete, sah ich wie er besorgt zu mir hinüber rannte.

Kenai


Flink schossen die zwei schmale Kurzschwerter, die man auch Langdolche nennen könnte, aus ihrer Hülle und blitzschnell trafen sie ihr Ziel. Der rechte Baum neben mir, dessen Rinde bereits von alte Wunden übersät war und ein dünner Ast schräg hinter mir. Der Wurf war stark genug, um den Ast brechen zu lassen. In unmenschliche Geschwindigkeit fing ich mein dünnes Kurzschwert auf, ehe zu Boden fiel und warf ihn wieder in eine gezielte Richtung. Während seines Fluges hatte ich bereits seinen Zwilling in meiner Hand und schickte ihm hinterer. Diese Übung wiederholte ich immer wieder. Und ich würde kein einziges Mal müde. Meine Atmung blieb gleichmäßig. Dennoch musste ich diese Übungen machen, damit meine Gelenke nicht steif wurden. So wurde es mir gesagt. Schließlich kehrten die Waffen zurück in ihre Hüllen und diesmal nahm ich die "Bärenkralle". Ich schob meine Fingern durch die Ringe und die langen Klingen blitzten in dem Mondlicht bläulich. Nun wirkte es, als wäre meine Hand eine Kralle. Ich ging zu dem altverwundeten Baum. Und die Kralle fuhr über die Rinde. Immer wieder. Immer schneller. Die Klinge war scharf, scharf genug um die Knochen zerteilen zu können. Aus Mondeisen. Sowie meine andere Beiden Waffen. Es gab noch eine Waffe. Doch die durfte ich für das Training nicht einsetzen.


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15.11.2018, 19:45

Neeeein, es ist wohl wieder diese typische Zeit angebrochen... Hoffe, dass du schnell wieder auf den Beinen bist ;) Aber ja, morgen ist Freitag yippieeee *_*

Ardan

Das Fußballspiel machte mir großen Spaß. Ich erinnerte mich nicht daran, wann ich das letzte Mal die Gesellschaft anderer so sehr genossen hatte wie hier und jetzt. Jade war ein echt lustiger Kerl, aber auch Gilbert kam mit Sprüchen daher, die ich ihm beim besten Willen nicht zugetraut hätte. Und Jadis? Jadis blieb faszinierend. Steckte voller Überraschungen. Ich bewunderte sie im Stillen und konnte kaum glauben, dass sie diesen Schuss tatsächlich abgefangen hatte. Jedoch zu einem teuren Preis. Ihr Kopf stieß gegen den Pfosten und ehe ich mich versah, eilte ich auf sie zu. Aber wie alles Gute in meinem Leben kam etwas dazwischen. Wohl eher jemand.
>Ardan, was in Thyells Namen treibst du da?< Die autoritäre Stimme meines Vaters fegte über das Feld hinweg, als hätte er es am liebsten in Flammen aufgehen sehen. Ich kam holprig zum Stehen, Jadis einige Meter von mir entfernt und blickte in seine Richtung. Diesmal machte sich eine andere Art von Hitze in meinem Körper breit und sie war nicht guter Natur.
Ich ballte die Hände zu Fäusten, wohl wissend, was jetzt kommen würde. > Es nennt sich Fußball. Wir haben einfach nur Spaß.< Der Ärger in meiner Stimme war leider zu stark herauszuhören. Meinem Vater entging nichts.
Selbst aus dieser Entfernung konnte ich sehen, wie Feuer in seinen Augen aufloderte. Wenn er etwas gar nicht leiden konnte, dann einen Sohn, der rebellierte. Selbst in den einfachsten Silben, die aus seinem Mund kamen.
> Spaß? Wir sind hier nicht zum Spaß, andernfalls hätte ich dich im Schloss zurückgelassen, damit man dir wieder beibringt, dass Spaß ein Volk nicht vor dem Feind beschützt. Du müsstest längst in deinem Zimmer sein und die Pläne studieren, die ich dir mitgegeben habe. Außerdem sehe ich nicht den Hauch von Spaß, sonst würde die Prinzessin nicht am Boden liegen. Mit einer Verletzung.<
Diese dummen Strategiepläne. Ich hatte genug Zeit damit vergeudet. Genug Konzentration daran verloren. Wieso war es zu viel verlangt, für eine halbe Stunde Spaß zu haben? Wieso konnte ich nicht einfach zu Jadis gehen und mich um ihre Wunde kümmern?
Schuld trug allein mein Vater. Sein Blick legte mir die Ketten an, die ich schon seit meiner Geburt trug. Heiße Wut loderte in mir auf, aber ich hielt sie in Schach. Ich wollte das Feld nicht anzünden. Ich wollte niemanden in Gefahr bringen. Besorgt und entschuldigend zugleich sah ich zu Jadis, die von Gilbert und Jade versorgt wurde.
> Es tut mir leid.< Mehr fiel mir nicht ein, als ich wütenden Herzens das Spielfeld verließ, meinen Vater im Vorbeigehen völlig ignorierte und auf mein Zimmer ging. Ruhe. Was ich jetzt benötigte, war Ruhe.

Jenaya

Während ich versuchte, etwas Logik in das Ganze zu bringen, starrte mich das Kind unbewegt an und zog die Mundwinkel nach unten. Es sah aus, als würde es gleich zu weinen anfangen, aber ich lag falsch. Ganz langsam, fast schon in Zeitlupe, öffnete es die blassen Lippen, weiter und weiter, weit genug, dass es sehr unnatürlich wirkte und die Augen nahmen eine Schwärze an, die mich bis auf die Knochen erzittern ließ. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Ich wollte mich bewegen. Die Tür schnell schließen, zurück ins Bett klettern und wieder in einen tiefen, traumlosen Schlaf fallen.
Aber die Angst lähmte mich. Ich zitterte noch stärker als zuvor. Bis der Moment kam, in dem dieses Kind dermaßen laut zu schreien anfing, dass ich glaubte, meine Ohren würden für immer ihren Dienst versagen. Ein immenser Schock durchfuhr mich, Bewegung kam in meine Glieder, als ich nach hinten stolperte und auf den Hintern fiel. Die Augen fest auf das Kleinkind gerichtet, dessen Gesichtszüge sich zu einer schrecklichen Fratze verzogen. Es stand mittig auf dem Balkon. Die kleine Hand nach mir ausgestreckt. Erneut spürte ich diese unangenehme Kälte, die meine Beine hinaufkroch, diesmal jedoch stärker. Diesmal eindringlicher. Als würde sie mich zu Eis erstarren lassen.
Das Schreien ging mir durch Mark und Bein, dennoch schaffte ich es Stück für Stück auf meinem Hintern weiter nach hinten zu rutschen. Fort von dieser Gestalt, die mir große Furcht bereitete und die sich auf mich zubewegte. Langsam, wie ein Raubtier auf Jagd. Was war das? Was wollte das Kind von mir? Warum sah es so, so... furchterregend aus?
Im nächsten Moment schwangen die Balkontüren mit einem lauten Knall auf und mein Kopf schaltete sich urplötzlich ab. Mit vor Angst weit aufgerissenen Augen kam ich irgendwie auf die Füße, schrie dabei aus tiefstem Herzen, riss die Tür zum Flur auf und rannte. Ich rannte und rannte und rannte. Stolperte, rannte, raste um Ecken, wich Menschen in Rüstungen aus, die nach mir greifen wollten und schrie weiter. Nicht anfassen!, schrie ich in Gedanken und rannte weiter. Fort von der Kälte, die mich zu verfolgen schien. Ich spürte sie noch. Sie war mir viel zu nah. Zu nah, zu nah.
Meine Sicht verschwamm.
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15.11.2018, 20:05

Ja, leider und ich war erst vor ein paar Wochen schon krank gewesen >.< Ich auch, habe diesmal schnelle reagiertXD
Ach, ja, Wochenende ist so schön :D

Jadis


Ich fluchte leise, als ich mich aufrichtete und mit der unverletzte Hand über meine kleine Beule auf dem Kopf strich. Das konnte ja nur mir passieren. Manchmal konnte ich ein Tollpatsch sein. Plötzlich schwang eine autoritäre Stimme über das Feld und mein Nacken begann unangenehm zu kribbeln. Da war er. Der Vater von Ardan und diesmal war sein Blick noch fruchteinflößender. Mein Herz zog sich zusammen, als ich zu Ardan hinüberschaute. Ich wünschte ich könnte ihm irgendwie helfen. "Ich bin nicht verletzt. Mir geht es gut. Sowas passiert öfters mal", wagte ich zu sprechen, um Ardan irgendwie ein bisschen zu helfen. Er sollte doch nicht wegen etwas die Schuld tragen, woran er gar keine Schuld hatte. Nicht mal mein Vater hätte so reagiert, wie der König es tat. Bedrückt sah ich den Prinzen nach. Ich konnte seine Wut spüren. Währenddessen hatte mein Bruder meine Beule inspiziert und Gilbert meine verletzte Hand. "Puh und ich dachte unser Vater kann manchmal streng sein. Aber im Vergleich zu diesem Kerl ist die Strenge unsere Vaters ja fast wie Streicheleinheiten. Also deine Beule sieht nicht schlimm aus, aber kein Wunder bei deinem Dickschädel", meinte Jade und ich boxte ihm in den Magen. "Deine Hand ist nur ein wenig geprellt, morgen müsste sie wieder wohlauf sein", sagte Gilbert und ließ sanft meine Hand los. Leise seufzte ich: "Ich wollte, dass Ardan Spaß hat und meinetwegen hat er jetzt Ärger bekommen." "Ach Schwesterlein, es ist nicht deine Schuld. Hier nimm den Wolkentraum", sagte Jade. Wieder seufzte ich bedrückt. "Mir fällt ein, dass ich dir den Nachtisch versprochen hatte", erinnerte ich mich und wandte mich an Gilbert. Er schüttelte den Kopf und lächelte sanft: "Nimm ihn dir. Ich habe gar keinen Hunger." "Tja, das Spiel ist vorbei. Ich muss sowieso jetzt ein paar Bücher lesen", meinte Jade. "Und ich möchte alleine sein", sagte ich. Gilbert nickte. Er verstand mich. Also ging ich zu dem einzigen Ort, wo Niemand mich fand. Den jetzt nur Ardan kannte.

Kenai


Plötzlich hielt ich inne, neigte den Kopf zur Seite und dann wandte mich von dem Baum ab. Wie ein Schatten rauschte ich durch die Bäume und erreichte das offene Tor. Der Torwache sah mich nicht kommen. Ich war bereits an ihm vorbeilaufen bis er begriff, dass Jemand durch das Tor gekommen war. Lautlos huschte meine Füße über den Hof und als ich in das Inneren des Schlosses gelangte, lief ich die Treppe nicht hoch. Sondern sprang auf das Gelände und wie ein Pfeil schoss ich nach vorne. Das Ziel ganz klar vor meine Augen. Ich hörte ihr Schrei. Eine Bedrohung war in der Nähe. Ich musste die Bedrohung ausschalten. Die Prinzessin beschützen. Ich sah sie in den Flur, als ich die Etage ihres Gemaches erreichte. In einem gewaltigen Sprung stand ich direkt vor ihr. Mit der unbewaffnete Hand packte ich sie am Arm und schob ihr Körper hinter meinem Rücken. Mein Umhang flatterte. Die Splittern in meine Augen begannen zu funkeln. Die Wachen kamen angelaufen und blieben sofort stehen, als sie mich entdeckten. Sie wussten, dass ich sie töten würde, wenn sie jetzt näher kamen. Sie sahen die Splittern funkeln. Sie spürte die Magie, die tief in meinem Körper schlummerte. In diesem Zustand war ich noch eine viel tödlichere Waffe mit eine große Zerstörungskraft.


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15.11.2018, 20:23

Oh nein, das ist ja richtig doof... Na dann hoffe ich, dass du wie durch ein Wunder fürs WE fit bist hahha hast du Asterisk War eigentlich beendet?

Ardan

In meinem Zimmer angekommen, war mein erster Gedanke, die ganze Einrichtung in Einzelteile zu zerschlagen, doch mein Verstand erinnerte mich rechtzeitig daran, dass das nicht wirklich mein Zimmer war. Wir waren hier zu Gast. Da sollte ich die Finger davon lassen, die Einrichtung zu zerstören. Nicht, wie ich es sonst bei mir tat. Alle paar Monate brauchte mein Zimmer einen frischen Anstrich. Mein Temperament ließ sich schwer bändigen.
Schweratmend setzte ich mich ans Fußende des Bettes. Starrte auf meine Hände, an denen kleine Flammen züngelten. Ich ballte sie fest zusammen, mahlte mit den Kiefern, atmete tief durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Ich wiederholte den Vorgang so lange, bis ich mich gänzlich beruhigt hatte. Mein Herz allerdings schlug weiterhin in schnellem Takt.
Ich machte mir Sorgen um Jadis. Sich den Kopf anzustoßen, gehörte zu Verletzungen, die man sich auf jeden Fall näher anschauen musste. Es frustrierte mich, dass ich nicht für sie da sein konnte. Mich nicht um sie kümmern konnte. Nach all den Verletzungen, die ich mir in all den Jahren zugezogen hatte, war ich sehr gut darin, Wunden zu behandeln. Manchmal wünschte ich, ich wäre kein Prinz. Oder dass mein Vater zumindest ein anderer Mann war. Einer, der mich verstand. Der mir Raum zum Atmen ließ.
Mit einem wütenden Schnauben ließ ich mich rücklings aufs Bett fallen und starrte an die mit Stuck verzierte Decke. Gab mich den düsteren Gedanken hin.

Jenaya

Wie von Sinnen rannte ich ohne Anhaltspunkt, während die Kälte mich weiterhin jagte, mich weiterhin für meine Angst verspottete. Ich schrie nach meiner Mutter, nach meinem Vater, nach meinen Brüder, nach Kenai. Ich wollte nicht allein. Ich wollte, dass das Schreien aufhörte. Ich wollte, dass die Kälte verschwand, die nach mir greifen wollte.
Als ich um die nächste Ecke eilen wollte, tauchte plötzlich ein Schatten auf, eine Hand packte mich fest am Arm und riss mich in einen Wirbel aus dunklem Stoff. Ein Gewand. Der Geruch nach Wald umgab mich. Frische Luft. Ich begriff schnell, dass es Kenai sein musste, denn nach einem gemeinsamen Jahr mit ihm, reagierte mein Körper schneller auf ihn als mein Verstand. Instinktiv wusste ich, dass er es war und doch hörte ich nicht zu schreien auf. Ich wollte nur das andere Schreien, das Schreien dieses Kindes übertönen, das meine Trommelfelle folterte. Schluchzend fiel ich auf die Knie, zitterte, wiegte mich vor und zurück, bis eine laute, klare Stimme ertönte. Eine, die mich aus jedem Albtraum riss.
Meine Mutter.
> Jenaya! Mein kleines Mädchen!< rief sie erschüttert, während sich ihre eiligen Schritte näherten. Mit vor Tränen verschleierten Augen sah ich auf und riss die Arme hoch, damit sie mich in ihre tröstende, warme Umarmung schließen konnte. Sie murmelte ein paar magische Worte, die mir fremd waren und von einem Moment auf den anderen hörte das Geschrei auf. Weitere Schritte näherten sich, ich hörte schnelles Atmen.
> Was ist passiert?< Es war mein Vater.
Immer noch das Gesicht in der Halsgrube meiner Mutter vergraben, schniefte ich leise, während ihre Worte dumpf an mein Gehör drangen. > Es ist viel zu früh, Darian. Sie ist zu jung. Das dritte Auge erwacht erst ab dem achtzehnten Lebensjahr.< Tiefe Sorge zeichnete ihre Stimme.
Angespannte Stille. > Wir werden eine Lösung finden. Kenai, die Gefahr ist vorüber, du kannst die Waffen wegstecken. Morgen früh erwarte ich dich in meinem Arbeitszimmer, damit wir Näheres besprechen können. Es werden einige Veränderungen auf uns zukommen.<
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15.11.2018, 20:40

^^ Nein, leider noch nicht - mir ist momentan nicht nach Serie suchten XD

Jadis


Da meine linke Hand geprellt war und ich somit nicht klettern konnte, konzentrierte ich mich auf die Luft. Sie umgab mich, denn sie war überall und ich spürte sie über meine Haut streichen. Der Wind ließ mein Haar sanft wiegen, ich spürte wie er sich an meinem Körper schmiegte und mit Leichtigkeit sprang von Ast zu Ast ohne die Hände benutzen zu müssen. Oben angekommen setzte ich mich hin und blickte zum dunklen Himmel. Die Dämmerungszeit war vorbei. Jetzt funkelten die Sterne und der Mond leuchtete stärker. Lange konnte ich nicht hier bleiben, weil meine Zofe Sora sich sonst sorgen machen würdet und dann das ganze Schloss auf dem Kopf stellen würde. Ich musste an Ardan denken. Dass er einen großen Ärger bekommen hatte, weil ich ihn dazu aufgemuntert hatte mit uns Fußball zu spielen. Dabei hatte ich nur gedacht, dass es ihm Spaß machen könnte. Was auch danach ausgesehen hatte. Hätte ich bloß gewusst, dass er einen solchen Ärger bekam...Seufzend sah ich den Wolkentraum in meiner Hand und begann daran zu knabbern. Der Geschmack von Vanille tröstete mich. Und brachte mich auf eine Idee. Ich wusste genau auf welche Seite die Gemächer der Gäste lag. Ich musste nur herausfinden, welcher sein Zimmer war und da würde mir der Wind helfen. Von der Idee begeistert schwebte ich zum Boden hinunter und schlich unbemerkt um das Schloss herum. Die Luft war mein Element, der Wind mein Gefährten. Ich verstand sein Flüstern und so konnte ich mich rechtzeitig vor den Wachen oder andere Personen verbergen. Endlich erreichte ich die Seite. Ich blickte zum Fenstern hoch und runzelte mit der Stirn. Dann schloss ich meine Augen und konzentrierte mich. Ich lauschte dem Wind, öffnete für ihn mein Geist und wurde mit ihm einst. Dann riss ich meine Augen weit auf und sammelte meine Energie, stieß mich vom Boden. Sprang vom schmalen Fensterbrett zum anderen schmalen Fensterbrett oder hervorstehende Gemäuer. Dabei versuchte ich gleichzeitig nicht entdeckt zu werden. Zum Glück waren die Gebäuden des Schlosses aneinander geschmiegt und in unterschiedliche Höhen, sodass meine Füße immer einen Untergrund finden konnte. Es gab eine leichtere Methode, aber sie konnte ich nicht verwenden. Es war ein wohl behütetes Geheimnis. Etwas außer Atem erreichte ich den Fenstersims, wo ich Ardan vermutete. Mit wildes Herzklopfen klopfte ich gegen das Glas.

Kenai


Die Prinzessin schrie, als hätte sie Qualen und ich machte ein Schritt nach vorne, bereit diese Menschen vor mir zu töten. Jedoch erschienen die Königin und der König. Die Prinzessin hörte auf zu schreien, als die Königin sie umarmte und der König gab mir einem Befehl, dem ich sofort Folge leistete. Meine Waffen verschwanden in ihre Hüllen und das Funkeln der Splittern erlosch. "Wie ihr befehlt", antwortete ich monoton, als er sagte, dass ich morgen in seinem Arbeitszimmer erscheinen soll. Regungslos blieb ich stehen, um auf weitere Befehle zu warten. Entweder sollte ich jetzt wieder von meinem Dienst abtreten oder ihn antreten. Dies bemächtigte nur der König oder die Prinzessin in dieser Situation.


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15.11.2018, 20:55

Hahhah sowas gibt es bei mir nicht XD Ich kann immer suchten XD

Ardan

Keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, als es an meiner Tür klopfte und ich Leoras Stimme ausmachte. Ich bat sie herein und richtete mich seufzend auf. Sie trug ein bodenlanges Gewand über ihr Nachtkleid, die Flamme in ihrer Hand erleuchtete dabei ihr herzförmiges Gesicht. Es war nicht schwer zu erraten, warum sie zu dieser späten Stunde hier war. Sie hatte sicherlich mitbekommen, was sich auf dem Spielfeld zugetragen hatte. Noch immer nahm ich das wütende Flackern von Feuer in meinem Inneren wahr, doch ich hatte es längst wieder unter Kontrolle.
> Du weißt, wie Vater ist.< war das erste, was aus ihrem Mund kam. Mitgefühl lag in ihren Zügen.
Ich schaute aus dem Fenster, in die Dunkelheit hinaus und verschränkte die Arme vor der Brust. Ja, ich wusste, wie Vater sein konnte. Aber ich verstand es einfach nicht. Ich verstand nicht, warum er alles zerstörte, was mir Spaß machte. Was mich zutiefst erfüllte. Was mich zum Lächeln brachte. Es fühlte sich an, als hätte er es sich zur Lebensaufgabe gemacht, mein Leben in den Abgrund zu stürzen. Jeden Tag aufs Neue.
> Und ich weiß, was dir gerade durch den Kopf geht.< sprach Leora ruhig weiter, während sie näher trat. Sie legte mir eine Hand auf den Kopf, strich über mein Haar, durch das ich ziemlich oft gefahren war. Es musste mittlerweile in alle Richtungen abstehen. > Gib nicht auf. Früher oder später ist all das vorbei und du wirst deine Ruhe finden können. Bis dahin...< Plötzlich hielt sie mir eine Drachenblüte vors Gesicht. > Genieße jeden Moment hier, der dir zur Verfügung steht. Ich bin mir sicher, dass du gleich Besucht bekommst.<
Kaum beendete sie den Satz, klopfte es nicht an der Tür, sondern an der Fensterscheibe. Überrascht sah ich zu der Stelle, dann zu meiner Schwester. > Woher...<
> Ich bin deine große Schwester. Du bist derjenige, der noch grün hinter den Ohren ist.< Mit einem Zwinkern reichte sie mir die Blüte, ehe sie das Zimmer leise verließ, als wäre sie meiner Fantasie entsprungen. Manchmal verwirrte sie mich.
Da ich aber die Person hinterm Fenster nicht lange warten lassen wollte, sprang ich auf, ging darauf zu und öffnete es. Ich wurde zum zweiten Mal überrascht. > Jadis? Was...<

Jenaya

Ich ließ nicht von meiner Mutter ab, auch nicht als mein Vater anbot, mich auf den Arm zu nehmen. Alles, was ich wollte, war in diesen Armen zu liegen, die mir Geborgenheit und Sicherheit schenkten. Nirgendwo anders fühlte ich mich besser als hier. Sie schützte mich. Sie hatte die Stimme zum Verstummen gebracht. Ich wollte nichts mehr hören, nur schlafen. Müdigkeit erfasste mich.
> Wir nehmen sie mit in unser Zimmer. Nach der Erfahrung sollte sie nicht allein schlafen müssen.< meinte mein Vater sanft. Die nächsten Worte richtete er an Kenai. > Du kannst dich wieder deinen anderen Pflichten widmen. Ab hier übernehmen wir.<
Als Mutter sich mit mir gemeinsam erhob, wagte ich es kurz in Kenais Richtung zu schauen. Wie er dastand. Bereit, alles und jeden ins Jenseits zu befördern, um mein Leid zu beenden. Wie er mich als Erster erreicht und in den Schutz seines Gewandes gebracht hatte. > Danke.< flüsterte ich und blickte direkt in seine gesplitterten Iriden. Mutter trug mich und die Distanz zwischen uns wuchs.
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15.11.2018, 21:07

Ich normalerweise auch, aber vielleicht hatte ich am letzten WE zuviel Harry Potter gegucktXD Gehe offline, wünsche dir einen schönen Tag :)

Jadis


Über sein verdattertes Gesicht musste ich schmunzeln und sprang in seinem warmes Zimmer: "Puh, zu dieser Zeit ist hier oben echt kühler." Dann spielte ich mit meiner unverletzte Hand mit einer Haarsträhne und wusste nicht womit ich anfangen sollte. "Also...", nuschelte ich und starrte auf meine Füße: "Es tut mir leid, wegen vorhin. Ich wollte nicht, dass du Ärger bekommst und ich fühle mich schlecht, weil ich dich zu dem Fußballspiel aufgemuntert habe. Deswegen wollte ich nach dir schauen, ob du in Ordnung bist. Er hatte ziemlich doll mit dir geschimpft." Zaghaft schaute ich auf und dann musterte ich ihn eingehend. Sein dunkles Haar war völlig zerzaust, als hätte er sich oft die Haare gerauft. Schuldbewusst biss ich auf die Unterlippe.

Kenai


"Wie ihr wünscht", antwortete ich monoton dem König und dann sah mich die Prinzessin an. Ich verstand nicht wofür sie sich bedankte. Ich drehte mich um und ging in einer Toilettenkammer, um mich zu erleichtern. Schließlich begab ich in meinem Kammer. Einen Moment blieb ich vor der Strohmatte stehen, als hätte ich was vergessen und dann entkleidete ich mich mechanisch bis mir nur die Unterhose übrig blieb. Mein Körper legte sich auf die Strohmatte. Mein Blick war an der Decke gerichtet und meine Hand tastete nach der Phiole unter dem Kissen. Ich nahm einen Schluck von der silberige Flüssigkeit und in nächste Sekunde schlossen sich die Augen. Mein Körper wurde ausgeschaltet.


52

15.11.2018, 21:45

Oh stimmt hahhah das kann echt zu viel sein XD Nachti und gute Besserung :*

Ardan

Ich betrachtete die Prinzessin eingehend, stellte sicher, dass ihr der Aufprall mit dem Kopf nicht zu sehr geschadet hatte. Aber sie machte einen gesunden Eindruck. Ihre Hand war zwar bandagiert, doch das würde bestimmt in ein paar Tagen abheilen. Sie hatte fähiges Personal, wie jede Königsfamilie eben.
Als sie sich bei mir entschuldigte, blickte ich sie zunächst überrascht an. Wieso gab sie sich die Schuld für etwas, was nicht wirklich ihre Schuld war? Sie hatte nichts mit den Launen meines Vaters zu tun. Dann wurde mein Blick weich, weil ich es dennoch äußerst süß fand, wie sie sich den Kopf darüber zerbrochen hatte. Neben dem echten Schmerz nach der Bekanntschaft mit dem Pfosten. Ich erinnerte mich ungern an dieses Bild.
Instinktiv trat ich näher auf sie zu und schlang die Arme um ihren schlanken Körper. Seitdem sie mir schon mehrere Male Nähe gezeigt hatte, fühlte ich mich nicht ganz unwohl, dieselbe Geste zurückzugeben. Es fühlte sich irgendwie richtig an. Und ich fand wieder diese tiefe Ruhe, nach der ich mich so sehr sehnte. > Dich trifft keine Schuld. Ich weiß, wie mein Vater tickt und seine Reaktion ist immer dieselbe. Trotzdem habe ich jede Minute genossen und ich bin dir sehr dankbar dafür. Du glaubst gar nicht, wie wertvoll solche Momente für mich sind, wenn man einen Vater wie ihn hat.< Letzteres sagte ich in einem Flüstern. Manchmal hegte ich die Befürchtung, er könnte mich sogar durch Wände hören und bestrafen. Aber bislang war nichts passiert. Jadis lag noch in meinen Armen. Ein schöner Zustand.
> Deshalb...< Ich zögerte kurz. Leichte Nervosität stieg in mir auf. > habe ich ein Geschenk für dich. Als Dankeschön!< Ungern löste ich mich von ihr, aber ich nur so konnte ich nach der Drachenblüte greifen, die auf meinem Bett lag. > Was viele nicht wissen, ist, dass wenn man die Blüte mit einem besonderen Zauber belegt, sie dir verrät, wo sich die Person, die den Zauber ausgeübt hat, befindet.< Ich murmelte leise die Formel, ließ sanft die Magie in die einzelnen Blütenblätter fließen und lächelte zufrieden, als das tiefe Rot leicht zu schimmern begann. Dabei wurde ein süßlicher Duft freigesetzt, der die Sinne beruhigte.
> Siehst du? Damit wirst du immer wissen, ob ich in der Nähe bin. In diesem Zustand wird sie nie verwelken.< Nur wenn ich starb, aber das sollte ich lieber für mich behalten. Das zerstörte sonst die Stimmung.

Jenaya

Da Kenai aus meinem Blickfeld verschwand, schloss ich wieder die Augen und versuchte nicht an das zu denken, was kurz zuvor in meinem Zimmer geschehen war. Ich verstand immer noch nicht, was das zu bedeuten hatte. Warum niemand außer mir, dieses Geschrei vernommen hatte. Nur meines war für die anderen zu hören gewesen.
Ich kuschelte mich noch enger an den warmen Körper meiner Mutter, die mich die ganze Zeit über trug, mir besänftigend über den Rücken streichelte und mich damit ganz schläfrig machte. Dennoch schaffte mein Unterbewusstsein einige Gesprächsfetzen meiner Eltern abzufangen. Dinge, die ich noch weniger verstand. Das war zu viel auf einmal. Zu viel Stress. Zu viel Denken.
>...spirituelle Energie zu hoch... Überschuss gefährlich... aus dem Gleichgewicht... lebensgefährlich.<
>... Zauberformel modifizieren... Gleichgewicht wiederherstellen nach Aktivierung des Auges... müsste klappen, Kenai ist stark... funktionieren dann wie Gegenstücke.<
> Das dritte Auge... bald einen Gefährten rufen... weitere Möglichkeit.<
>...arbeite ich persönlich an ihm... keine Fehler erlauben.<
>Ist es nicht zu gefährlich, ihre Leben so stark miteinander zu verflechten?<
Stille.
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53

16.11.2018, 14:24

Jadis


Seine Augen bekamen einen weichen Glanz und augenblicklich ließ mich das erröten. Mein Atem stockte ein wenig, als Ardan sich mir näherte und dann seine starke Arme um meinem Körper legte. Für seinem Alter hatte er wirklich starke Arme, ich spürte die Muskeln, die von vielen Trainings herkommen mussten. Dennoch waren sie nicht stahlhart, die Umarmung fühlte sich eher sanft an. Ein warmes Kribbeln machte sich in meinem Bauchgegend bemerkbar. Ich lehnte mein Kopf an seinem Brustkorb und atmete leise seinen einzigartigen Duft ein. Noch vermochte ich es ihn nicht zu beschreiben, es war ein seltener Duft. Aber es erinnerte mich an die Wärme der Sonne. Ardan hatte es mit seinem Vater nicht wirklich gleich, umso größer war das Wunder, dass Ardan nicht so wie er geworden war. Dass in ihn die Herzlichkeit schlummerte. Ein kleines Lächeln erschien auf meine Lippen, denn seine Worte bedeutete mir sehr. Er hatte doch Spaß gehabt, hatte das Spiel genossen. Das freute mich für ihn. Plötzlich zögerte Ardan und zu meinem Bedauern löste er sich von mir. Ich vermisste seine Wärme. Seine Nähe. Da war eine zarte Sehnsucht, die ich noch nie zuvor gespürt hatte. Meine Augen weiteten sich vor Überraschung. Ein Geschenk für mich? Ich liebte Geschenke! Da war ich ganz ein Mädchen. Neugierig reckte ich mein Kopf, als Ardan zu seinem Bett ging und meine Augen wurden noch größer als ich die Drachenblüte erblickte. "Das ist ja meine Lieblingsblume!", platzte aus mir heraus und wusste um ihre Seltenheit Bescheid. Nur zu meinem Geburtstag bekam ich sie von meinem Vater geschenkt, wenn es eine Möglichkeit gab sie aus einer heiße Gegend zu besorgen. "Das habe ich tatsächlich nicht gewusst", staunte ich über die geheime Magie der Drachenblüte. Der wunderschöner Rotton begann leicht zu schimmern und ließ die Blume noch bezaubernder aussehen. Ihr süßlicher Duft breitete sich in Raum aus und ließ Einem behaglich fühlen. Noch mehr Hitze sammelte sich in meine Wangen und vorsichtig nahm ich die Drachenblüte entgegen. Sie war etwas ganz Besonderes. "Ardan", flüsterte ich zutiefst gerührt über diese wundervolle Gestik und meine Augen begannen feucht zu schimmern. In diesem Moment wurde es mir ganz klar, wie bei einem See, dessen Grund man erblicken konnte: Ich hatte mich in Ardan verliebt. Von den ersten Moment an. Meine Füße stellten sich auf die Spitzen und ich hauchte einen zarten Kuss auf seine warme Wange: "Dieses unglaubliches Geschenk werde ich immer hüten wie ein kostbarer Schatz, Ardan."

Kenai


Meine Augen schlugen mit der ersten Licht des Morgens auf und ich lag so, wie ich am Vorabend gelegen hatte. Für mich war der Schlaf Sekunden verstrichen, es mangelte an mir das Zeitgefühl. Meist orientiert sich mein Verstand nach Lichtverhältnisse und nach den Uhrwerken. Das Zeitgefühl zählte zu den Erfindungen des Menschen. Deswegen konnten sie wie Langeweile spüren und behaupten die Zeit würde niemals vergehen. Ich hingegen empfand keine Unterschiede in der Zeit. Alles blieb für mich gleichbleibend. Bis auf, dass die Zeit Dinge verändern konnte. Wie Morgen und Nacht. Wie Wachstum lebendiger Wesen. Wie hinterlassene Spuren vergessener Gegenstände. Das all bemerkte ich durchaus, jedoch mit einer absolute Gleichgültigkeit. Mechanisch wickelte ich die lilane Bandagen kreuzförmig um meine Unterbeine, dann kam die schwarze lederne Hose. Sie reichte nur bis nur unter den Knien und die Enden krempelten sich flügelhaft auf. Ein kleiner goldener Schmuckstein baumelte unter dem linken Knien. Das Zeichen der Prinzessin wurde dort eingraviert, ein Eigentumsausweis. Danach folgte auf dem linken Bein der schwarze Gürtel für den Oberschenkel, ausgestattet mit silberne Wurfsterne und die Bärenkralle. Um meine Hüfte folgte weitere überkreuzende Gürteln. Schwarz. Dunkelbraun. Hellbraun. Silberne Schnallen. Weitere Waffen. Die schmalen, messerscharfen Kurzschwerter mit den fledermausartigen, schwarze Knäufe mit gefährlichen Spitzen, um Jemanden schnell in einem Nahkampf zu erstechen. Ihre Klingen glänzten in einem Silber. Sterneisen. Ebenso effizient wie Mondeisen, besonders für filigrane Waffen geeignet. Eine enge schwarze Jacke mit goldene Mustern. Schwarze Halbhandschuhe. Goldene Schutzschienen für Unterarme. Wieder Dunkelbraue Gürteln, diesmal um die Unterarme. Die ich mit einem kleineren Dolch und Dietrich ausstattete. Ein Gürtel für den Rücken für die absolute Waffe, die jetzt in ihrer Knauf-Gestalt war. Der gezackte lilane Umhang mit goldene Verzierungen. Kapuze über das wellige Haar, deren Spitze schwarz und gold zulief. Bronzefarbene Ringe über die Knöcheln. Schwarze, lederne Halbstiefeln mit bronzefarbene Spitzen. Das Ende krempelte sich auch weiter auseinander. Danach verließ ich den Kammer und blieb vor dem Gemach der König und Königin stehen. Dort war die Prinzessin.


54

16.11.2018, 17:45

Ardan

Wenn ich genauer darüber nachdachte, was ich ihr gerade geschenkt hatte, wurde ich mir über meine Gefühle für sie deutlich bewusst. Ihr diese besondere Drachenblüte mit der einzigartigen Zauberformel zu überreichen, galt bei meinem Volk als Liebesgeständnis, weshalb ich froh war, dass Jadis diese alte Tradition nicht kannte. Somit konnte ich noch ein wenig warten, bis ich mir sicher war, wie ich ihr mein Herz schenken sollte. Kaum zu glauben, dass ich ausgerechnet hier jemanden gefunden hatte, der mich erdete.
Jadis.
Ihre weichen Lippen auf meiner Wange hinterließen ein unglaublich schönes Gefühl in meiner Brust. Alles war völlig neu für mich. Die Empfindungen, die Reaktionen meines Körpers. Dabei sehnte ich mich sogar nach mehr. Mehr, mehr, mehr. Wie ein Rausch, der einen gefangen nahm.
Ihre funkelnden Augen im Licht der schimmernden Drachenblüte sahen so schön aus, dass ich mich für einige Sekunden darin verlor. Unbewusst beugte ich mich zu ihr vor. Wollte ihr näherkommen. Ihren wunderbaren Duft inhalieren, der sich mit dem der Blüte mischte. In meinem Kopf herrschte eine angenehme Leere. Nur noch wenige Zentimeter, eine kleine Distanz trennte mich von ihrem verführerischen Mund. Von diesen herrlich weichen Lippen.
Doch bevor ich mein unbewusstes Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, hielt ich dicht vor ihrem Gesicht inne. Ich konnte regelrecht spüren, wie ein Feuer in meinen Augen loderte. Ein verlangendes Feuer, das alles um sich herum verschlingen wollte. So hatte ich beim besten Willen noch nie empfunden.
> Ich bin wirklich froh, dass mein Aufenthalt hier noch einige Tage andauert.< Meine Stimme klang seltsam rau. > Du solltest jetzt aber langsam in dein Gemach zurückkehren, sonst wird es einen gewaltigen Aufstand geben. Im Zimmer eines Prinzen erwischt zu werden, bei Nacht, im warmen Blütenschein... < Ein schiefes Lächeln lag nun auf meinen Lippen. > Vorsicht ist geboten.<

Jenaya

Grelles Sonnenlicht blendete mich, als ich mich vom Bauch auf den Rücken drehte und dabei in ein Meer aus Wolken hinabtauchte. Wolken, hm. Mein Bett. Ich breitete im Halbschlaf lächelnd die Arme aus und stieß überraschenderweise auf Widerstand. Auf beiden Seiten. Komisch... In meinem Wolkenbett gab es keine Hindernisse.
Verwirrt blinzelte ich ins helle Licht, rieb mir die Augen und blickte nach links, dann nach rechts. Ich lag nicht in meinem Bett. Ich lag zwischen meinen Eltern.
Oh.
Plötzlich brachen die Erinnerungen der gestrigen Nacht über mich herein und ich fühlte einen kleinen kalten Schauer über meinen Rücken rieseln. Wie hatte ich das bloß verdrängen können? So etwas konnte nicht vergessen werden. Es war wirklich passiert. Dieses Grauen in meinem Zimmer. Das Kleinkind mit dem großen Mund, der unendlichen Tiefe in den Augen. Ich erschauderte erneut.
Mein Vater regte sich nun auch. Ein verschlafener Ausdruck in seinem Gesicht. Seine blauen Augen blickten direkt in meine. > Guten Morgen, mein kleines Mädchen. Wie fühlst du dich?<
Auf der anderen Seite wurde Mutter ebenfalls wach. Ihre warmen Hände strichen über meinen Rücken, als spürte sie die Kälte, die mich kurz erfasst hatte. Ich atmete tief durch und zuckte ratlos mit den Schultern. > Ich weiß nicht, irgendwie ist alles so surreal. Als wäre es passiert und doch irgendwie nicht. Was genau war dieses Kind? Warum hat es so laut geschrien? Was wollte es von mir?<
Fragen über Fragen sprudelten aus meinem Mund. Ich hoffte, meine Eltern könnten mir wie sonst auch alle Antworten liefern. Und ich sah in ihren besorgten Augen, dass sie sie kannten, sie mir jedoch nicht alles erzählen würden. Für mein junges Alter war ich schlau genug, das zu erkennen. Leider. Ich wünschte, ich könnte in einigen Dingen ahnungsloser sein.
> Ich werde dir alles auf dem Weg in mein Arbeitszimmer erklären. Heute werde ich sowohl dich als auch Kenai brauchen, damit wir die Sache regeln können.< meinte mein Vater ernst und erhob sich, damit er sich ankleiden konnte.
Ich sah auf mein Nachtkleid hinab. Seufzte schwer. Mutter gab mir einen sanften Kuss auf die Wange und schenkte mir ein beruhigendes Lächeln. > Keine Sorge, alles wird gut. Du brauchst dich nicht zu fürchten. In unserer Familie gibt es keine Probleme, nur Lösungen. Und mit Kenais Hilfe werden wir auch diese Angelegenheit regeln, sodass dir das nicht in diesem Maße nochmal widerfährt.<
Nochmal? Kenai und mir helfen? Warum war in meinem Leben alles nur so verdammt kompliziert?
> Na komm, steh auf, lass uns in dein Zimmer gehen, dir ein schönes Kleid aussuchen und dann gehen wir in das Arbeitszimmer deines Vaters. Einverstanden?<
Ich nickte langsam.
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16.11.2018, 18:00

Jadis


Da loderte ein Feuer in seine Augen, die mein Gesicht noch mehr erhitzen ließ und mein Herz schlug schneller als das Schlagen der Flügeln eines Kolibris. Mein Bauch kribbelte. Meine Haut kribbelte. Meine Lippen kribbelte. Und überall diese glühende Wärme, die sich in meinem Inneren ausbreitete. Ich atmete schnell und unregelmäßig. Ardan nahm mich völlig in den Bann, als hätte er mich verzaubert. Mein Atem stockte, als sein Gesicht näher. Das Kribbeln wurde stärker. In mir herrschte ein berauschender Sturm. Meine Augen wurden nebelig, leicht öffnete ich die Lippen und aufgeregt klopfte das Herz wild. Ich spürte sein warmer Atem. Benommen blinzelte ich, erwachte aus dem seltsamen Trance. Stumm nickte ich, ich war nicht zu einem Wort fähig und ich spürte die tiefgrabende Röte in meine Wangen. "G-gute N-nacht", stammelte ich hilflos und verträumt sogleich. Sanft drückte ich die Drachenblüte an mich und schwebte leichtfüßig aus seinem Zimmer. Ich summte sogar leise ein Lied. Unbemerkt erreichte ich mein Gemach, überhörte das Gemecker von Sora und betrachtete die Drachenblüte. Ich nahm gar nicht wahr, wie Sora mir half bettfertig zu werden und ich legte mich auf meinem Bett, das sich wie Wolken anfühlte. Die Blüte lag auf meinem Nachtisch, damit ich sie mir ansehen könnte und mit einem glücklichen Lächeln schlief ich ein. Träumte von Ardan.

Kenai


Stimmgemurmel hinter der Tür, Schritte näherten sich und die Königin mit der Prinzessin erschien an der Tür, als Diese geöffnet wurde. Regungslos blieb ich an der Stelle stehen, bereit der Prinzessin zu folgen. Emotionslos sahen meine Augen sie an, die scheinbar noch in ihrem Nachtkleid war. Doch es war mir egal, was sie trug. Es ging nur einzig alleine darum, sie zu beschützen. Jederzeit. An jedem Ort. Die Wachen von gestern würde ich nicht mehr sie in ihrer Nähe lassen. Ansonsten würde ich sie töten. Ich trat zur Seite, damit sie gehen konnte und reihte mich hinter ihnen. Ich nahm meine Umgebung noch genauer wahr. Keiner würde sich der Prinzessin nähern können. Meine Klingen waren schnell. Sehr schnell. Das machte mich unter Anderem zu einer gefährliche Waffe, die man erschaffen wollte.


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16.11.2018, 18:21

Ardan

Lächelnd sah ich ihr nach. Wie sie ebenfalls lächelnd das Zimmer verließ. Ich war so kurz davor gewesen, sie zu küssen. Aber hier in meinem Zimmer, mit ihr allein... Ich hätte für nichts garantiert. Darum war es besser, wenn sie nicht blieb. So konnte ich auch meine Gedanken und Gefühle ordnen, sie wieder unter Kontrolle bringen.
Mit einer angenehmen Wärme in der Brust legte ich mich schlafen und freute mich schon auf den nächsten Tag. Auf Jadis. Auf ihr schönes Lächeln. Auf ihre grünen Augen. Auf ihren Körper, den ich hoffentlich schon bald wieder in den Armen halten konnte. Sie fühlte sich so gut an. Perfekt. Wie für mich gemacht.

Jenaya

Irgendwie überraschte es mich nicht, Kenai vor der Tür stehen zu sehen. Dennoch fühlte ich mich ein wenig unwohl, im Nachtkleid vor ihm zu stehen. Normalerweise war ich ordentlich gekleidet in seiner Nähe. Als ob das einen Unterschied machte, wenn man bedachte, dass er nichts fühlte. Sein trockener Gesichtsausdruck, die leeren Auge. Ich könnte nackt vor ihm stehen und das würde ihn nicht im Mindesten interessieren.
Naja, ich hatte auch nicht wirklich vor, das jemals zu testen... Mit Mutter an meiner Seite ging ich in mein Zimmer zurück, zog mich um, kämmte mir das Haar und wurde weiter ins Arbeitszimmer begleitet, das in der obersten Etage lag. Auf dem Weg trafen wir viel mehr Wachen, denn dort oben wurden sehr wichtige Dinge verwahrt. Dinge, die selbst ich nicht kannte, sondern ausschließlich mein Vater und seine Vertrauten. Oftmals hatte ich versucht, mich in die Räumlichkeiten zu schleichen, aber nach den etlichen Standpauken hatte ich das Interesse verloren.
Wir blieben vor einer schweren Tür aus einem eisenartigen Material stehen, in das verschiedene magische Zeichen eingraviert war. Meine Mutter legte ihre Hand darauf, ließ Energie in das Zeichenwerk fließen, bis ein lautes Klicken folgte, woraufhin sich die Tür langsam öffnete. Ich straffte die Schultern, neugierig, was gleich folgen würde.
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57

16.11.2018, 18:33

Jadis


Ausgeruht wachte ich am nächsten Morgen auf und genüsslich reckte ich mich, ehe ich mich mit neuer Energie vom Bett schwang. Mein Blick fiel auf die Drachenblüte und sofort kehrten die Erinnerungen den gestrigen Abends zurück. Mein Gesicht glühte wie Kohle in einem Kamin. Beinahe hätte er mich geküsst. Das hatte ich mir doch nicht eingebildet. Oder? Es fühlte sich alles wie ein Traum an. Sanft strich ich über die zarten Blütenblätter. Bedeutete das, dass er auch etwas für mich empfand? Ein mädchenhaftes Kichern verließ meine Lippen und stellte erschrocken fest, dass ich mich wie die Töchter der Hofdamen verhielt, wenn sie für Jemanden schwärmte. Ich legte meine Hände an die Wangen. Hoffentlich benahm ich mich naher beim Frühstück nicht dümmlich, wenn ich Ardan wieder sah. Verträumt seufzte ich. Ardan. Ich mochte den Namen. Ich mochte ihn. "Guten Morgen Prinzessin Jadis, heute nicht eine Schlafmütze?", grüßte mich Sora. "Nein, der Tag ist doch viel zu schön, um ihn vergeuden zu lassen", meine Stimme klang anders. Es war in einem Sington. "Ihr scheint sehr in guter Laune zu sein", bemerkte Sora lächelnd und holte ein Kleid aus dem Schrank. Diesmal störte es mich nicht Eines zu tragen. Ich spürte gar den innigen Wunsch hübsch aussehen zu wollen. Hübsch für Ardan. Mein Verstand war völlig durcheinander geraten. Nach der morgendliche Waschgang, ging ich frisch gekleidet in den Speisesaal. Ardan. Ob er schon am Tisch saß? Meine Wangen wurden rosig.

Kenai


Wie ein Schatten folgte ich der Königin und Prinzessin lautlos bis wir das Gemach der Prinzessin erreichte. Vor ihrer Tür hielt ich inne und nahm die Wachposition ein, während die Prinzessin zurecht gemacht wurde. Dann erschienen die königliche Mitglieder wieder und diesmal schien der Weg nicht zum Speisesaal zu sein, wie an jeden üblichen Morgen. Sondern zum Arbeitszimmer des Königs. Sein Befehl war dort mit der Prinzessin zu erscheinen und diesen Befehl musste ich Folge leisten. Ich musterte jede Wache, bereit die Klinge zu nutzen, sollte Einer die Prinzessin bedrohen. Wir erreichten das Arbeitszimmer. Die Königin öffnete die Tür mit einer magische Formel. Es folgte ein Klicken und sie öffnete sich. Wir traten ein. Der Raum war mir nicht unbekannt. Der König erwartete uns bereit.


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16.11.2018, 18:53

Ardan

Der nächste Morgen begann wie jeder andere auch. Aufwachen, anziehen, ins Zimmer meiner Schwester gehen, reden, von Zaneri unterbrochen werden, in Vaters Zimmer versammeln, sich dramatisches Zeug anhören und erst dann Richtung Speisesaal aufbrechen. Mal ganz ehrlich... Was für ein Problem hatte Vater? Die Herondales waren ein äußerst begabtes Volk, reich an Wissen und einem Land, das so viel zu bieten hatte. Warum führte er dann noch Verhandlungen? Er nannte mir nicht alle Details, das war mir klar, doch irgendetwas schien ihn in letzter Zeit zu stören und das gefiel mir nicht. Wenn Vater etwas störte, nahm das meistens kein gutes Ende. Allen voran für mich. Ich war irgendwie immer in seine Machenschaften involviert, egal wie sehr ich mich auch dagegen wehren mochte.
Wenigstens trug ich nun ein kleines Licht in mir. Ein sanftes Feuer, das mir Wärme schenkte. Es war die Aussicht, Jadis wiederzusehen. Nach dem gestrigen Abend war die Sehnsucht noch stärker geworden, so als gäbe es nur eine Richtung, in die ich gehen musste. Ein Pfad. Ein einziger Weg zu einem glücklichen Leben.
Nur zu gern folgte ich dieser Route.
Wir erreichten wenig später den Speisesaal und als wir eintraten, öffneten sich zur gleichen Zeit die Türen auf der anderen Seite. Durch diese gelangte man in den königlichen Bereich. Dort, wo Jadis Zimmer lag. Dort, wo Jadis dem Morgen einen besonderen Zauber verlieh. Sie sah hinreißend aus. Ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihr abwenden.
> Nicht so offensichtlich, Bruderherz. Sonst fängst du noch zu sabbern an.< zischte mir Leora leise lachend zu und gab mir einen Klaps auf den Hinterkopf. Arrgh, diese Geste...

Jenaya

Wie so oft saß mein Vater hinter seinem Tisch aus schwerem Magnusholz. Ein Baum, der mehrere Jahrhunderte alt werden konnte und dessen Rinde beinahe unzerstörbar war. Daher nicht wirklich überraschend, dass mein Vater die ganz wichtigen Dinge in den Schubladen am Tisch versteckte. Das war jedenfalls meine Vermutung, sonst würde er den Tisch nicht zusätzlich mit Magie schützen.
Er sah von einem Stapel Papier auf, während ich das Metronom auf einem dicken Buch betrachtete, welches im gleichmäßigem Rhythmus klickte. Ich mochte das Geräusch. Und doch irgendwie nicht. Es verwirrte und beruhigte mich gleichzeitig.
> Ah, sehr gut, ihr seid hier. Lasst uns gleich anfangen!< Mutter führte mich zu einem weich gepolsterten Stuhl, der neben einem weiteren vor dem Tisch stand. Ich setzte mich darauf hin und strich das Kleid mit ein paar Handbewegungen glatt. Langsam kroch Nervosität in mir hoch. Mutter hatte mir während des Umziehens ein paar Dinge nähergebracht, die mich betrafen, sodass ich nicht gänzlich unwissend war.
Vater würde ein komisches Ritual durchführen, dass mir dabei helfen sollte, überschüssige Energie loszuwerden. Ich hatte nicht einmal gewusst, dass ich in der Lage war, Magie zu produzieren. Genug, dass ich mir damit selbst schaden konnte. Genug, dass ich frühzeitig das sogenannte dritte Auge aktiviert hatte. Eine Magie, die selten in meiner Familie auftrat. Was auch immer das zu bedeuten hatte.
Kurz schielte ich in Kenais Richtung, aber er saß ruhig da. Zeigte keine Regung. Er würde alles tun, was wir von ihm verlangten und erneut spürte ich einen Stich in der Brust. Wo blieb nur sein freier Wille? Warum musste er wegen mir das alles durchleiden? Warum sagte ich nichts deswegen? Warum ließ ich es geschehen?
> Kenai, ich werde heute deine Zauberformel modifizieren, damit du in der Lage bist, Jenaya zu helfen, sollte etwas Ähnliches wie gestern passieren. Du konntest den Feind nicht sehen, weil es kein Feind mit materiellem Körper ist. Es ist auch nicht wirklich ein Feind, von dem wir hier sprechen, eher...< Vater kniff sich in den Nasenrücken, suchte nach den richtigen Worten, während ich an seinen Lippen hing. > Das Leben zwischen den Welten. Es gibt keine bessere Beschreibung für die Magie des dritten Auges. Leider gibt es hierzu zu wenig erforschtes Material, unsere Vorfahren haben nicht viele Dokumente darüber hinterlassen. Erst recht nicht nach dem großen Feuer vor fünfhundert Jahren.<
Er lehnte sich mit der Hüfte gegen die Tischkante und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Ernst in seiner Stimme spiegelte sich in seinem Gesicht wider. > Wir wissen nur, dass das dritte Auge Nebeneffekte mit sich bringt, das dem Magier schaden kann. Bei Aktivierung des Auges wird zu viel Energie produziert, besonders in Stresssituationen. Körper und Geist befinden sich dann in der Realität und gleichzeitig blicken sie in eine andere Welt wie hinter einem schleiernen Vorhang. Diese überschüssige Energie kann insofern gefährlich werden, dass der Körper sie nicht mehr speichern kann. Die Kapazität reicht dafür nicht aus. Wenn wir aber die überschüssige Energie in dich leiten, müsste das dann wieder ein Gleichgewicht herstellen.<
Meine Augen weiteten sich vor Schreck. Im Moment konnte ich nur an eines denken. > Papa, was passiert denn sonst, wenn ich diese Magie nicht rechtzeitig loswerde?<
Diesmal wartete ich länger auf eine Antwort, doch sie kam nicht von meinem Vater, sondern von meiner Mutter. Traurigkeit lag in ihren sonst hellen Augen. > Wenn der Geist eines Magiers mit zu viel Energie versorgt wird, überlastet er damit den Körper. Als natürliche Folge davon beginnt der Körper zu schwächeln, bis der Geist sich letztendlich von seinem Gefängnis befreit.<
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16.11.2018, 19:05

Jadis


Auf der andere Seite öffnete sich zur selben Zeit die Tür und ich erblickte Ardan. Mein Herz klopfte bis zum Hals und ich wurdest nervös, dass ich über meinem Kleid stolperte. Sofort spürte ich die Hitze in meine Wangen, das war gerade kein glanzvoller Auftritt gewesen. Nicht so anmutig und elegant wie bei Prinzessin Leora. Vielleicht hätte ich die Lektionen - Wie man zu einer Prinzessin wird und sich verhält - besser aufpassen sollen. "Guten Morgen", wünschte ich Allen und versuchte würdevoll einen leichten Knicks nach der Etikette zu machen. Puh, es war ein wenig anstrengend zu versuchen eine perfekte Prinzessin zu sein. Aber ich wollte Ardan so sehr gefallen. Dass er in mir ein Mädchen sah. Anmutig wie es möglich war ließ ich mich auf meinem Stuhl nieder und dachte an einem gerade Rücken. Es fühlte sich an, als hätte man einen Brett an seinem Rücken. "Habt ihr eine angenehme Nacht verbracht?", erkundigte sich Mutter bei unsere königliche Gäste. Sie war immer eine perfekte Gastgeberin. Ganz die Königin. Wie schaffte sie das bloß ?

Kenai


Es war ein ungewohnter Akt in der Öffentlichkeit einen Platz zu nehmen, aber ich folgte dem Befehl des Königs und daher saß ich ausdruckslos auf dem Stuhl. Mein Kopf speicherte die neue Informationen über der Prinzessin ab und wertete sie aus. Sie schien offensichtlich eine besondere Art von Magie zu beherrschen, der ihr gefährlich werden konnte, sollte sie zuviel Magie in ihrem Körper besitzen. Es war für mich logisch hierfür meinen Körper herzugeben, um diese überschüssige Magie aufzunehmen und so die Gefahr zu bannen, in der die Prinzessin geraten konnte. Das war meine Aufgabe. Meine Pflicht. Der Nachteil war, dass ich scheinbar diese Art von Bedrohung nicht sehen konnte. Dennoch hatte der König eine Lösung gefunden und vermutlich einen Zauberformel, der mir ermöglicht diese überschüssige Energie aufzunehmen.


60

16.11.2018, 19:14

Ardan

Ich musste mir ein fettes Grinsen verkneifen, als Jadis über ihre eigene Füße stolperte, nur um sich dann hinzusetzen, als würde sie jemand von hinten festhalten und gegen die Lehne drücken. Mir war bewusst, was sie versuchte zu tun. Wen sie überzeugen wollte. Sie war nicht die erste Prinzessin, die sich plötzlich mehr Mühe gab, um mir zu imponieren und obwohl mich das nervte, so fand ich es bei ihr irgendwie niedlich. Das sprach wohl dafür, dass ich ihr tatsächlich verfallen war.
Schmunzelnd lauschte ich den Gesprächen, nachdem die Königin das Wort erhoben hatte. Ich aß gemächlich, befand das Frühstück für sehr lecker. Die Küche Aradons war äußerst befriedigend.
Hin und wieder sah ich zu Jadis, neugierig, ob sie sich wieder irgendwie blamieren würde, weil sie sich einfach zu viel Mühe gab. Dieses Mädchen steckte so voller Überraschungen, dass ich nicht anders konnte, als sie dafür zu bewundern. So unbeschreiblich eigenartig das auch war.

Jenaya

Überlastung? Zu viel Energie? Befreit sich aus dem Gefängnis? Das bedeutete doch, dass ich im schlimmsten Fall... sterben könnte!? Ungläubig starrte ich zwischen meinen Eltern hin und her, darauf hoffend, dass sich das alles um einen dummen Scherz handelte. Das konnten sie doch nicht ernst meinen? Ich war doch nicht mit dieser Magie geboren worden, um letzten Endes mehr eine Bürde als einen Segen zu tragen? Das war nicht fair!
Tränen sammelten sich in meinen Augenwinkeln. > Warum? Warum bin ich so?<
Mutter beugte sich zu mir vor und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn. Sie wischte meine ungeweinten Tränen fort. > Es tut mir leid, meine Kleine, aber die Magie hat dich für diese gewichtige Aufgabe auserwählt. Wir können dir den Grund dafür nicht nennen, wir kennen ihn selbst nicht. Manche Dinge werden immer ein Geheimnis bleiben.<
> Aber warum ich?< fragte ich erstickt. Jetzt verstand ich auch, warum manchmal meine Hände zitterten. Warum ich anfälliger auf Stress war oder wenn ich viel Magie ausübte. Das hatte die ganze Zeit über in mir geschlummert. Und jetzt war es wie eine Krankheit ausgebrochen. > Was wollte dann dieses Kind von mir? Was bringt mir das dritte Auge?<
> Dies zu einer anderen Zeit, Jenaya. Erst einmal müssen wir dafür sorgen, dass du beim nächsten Mal besser vorbereitet bist.< Vater wandte sich nun an Kenai. > Öffne dein Hemd, ich werde jetzt die Änderungen durchnehmen.< Er griff hinter sich und brachte einen zauberstabähnlichen Gegenstand aus Kristall zum Vorschein, dessen abgerundete Spitze leicht glühte. Ich sah das zum ersten Mal.
> Wird ihm das wehtun?< platzte es aus mir heraus, plötzlich besorgt um Kenais Wohlbefinden. Mutter drückte sanft meine Schulter. > Er ist nicht in der Lage, Schmerz zu empfinden.<
Ach ja... stimmt...
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