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01.02.2019, 07:47

Jadis


Sie war eine Animagi, über ihnen wurde viele Geschichten erzählt. Aber ich bildete stets immer meine eigene Meinung über die Personen, da einige Geschichten oft überspitzt wurden oder als unwahr entpuppte. Es sei denn es gab handfeste Beweise, dass sie wahr waren. Auch wenn sie erstmal friedlich wirkte, war die Entführung mit Betäubung dennoch eine radikale Methode. Man hätte auch einfach einen Boten schicken können. Jedenfalls gewann sie damit nicht mein Vertrauen und Vorsicht war geboten. "Wir lehnen dankend das Angebot ab", antwortete ich in formeller Höflichkeit, als sie uns Essen anbot. "Wir sind nur auf Durchreise und wollten hier kurz Rast machen, um unsere Provianten aufzustocken. Morgen sind wir wieder weg und werden Euch nicht mehr behelligen", antwortete ich knapp und sachlich. Ich war stehengeblieben, da ich mich nicht hinsetzen wollte. Ich musste an das Schiff denken, aber vor allem unsere Tiergefährten. Mir gefiel es nicht, nicht zu wissen wie es ihnen ging und ob unser Schiff ausreichend im Wasser geschützt war.

Kenai


Jenaya hakte sich bei mir ein und ich zog sie fest an mich, um sie jederzeit beschützen zu können. Ich starrte ausdruckslos das Wesen an, das sich Animagi nannte. Mir war es gleichgültig von welcher Art sie stammte, drohte sie Jenaya, würde ich sie töten. Sie zu betäuben und zu entführen galt bereits für mich als eine Bedrohung, jedoch hatte der Pixie mich aufhalten können, indem er mich hinwies, dass sie unversehrt war. Dennoch blieb mein Körper angespannt und ich studierte eingehend den Stuhl aus Blüten, worauf Jenaya sich Platz genommen hatte. Anscheinend war er stabil. Ich stellte mich dicht hinter ihr und inspizierte mit den Augen die Umgebung. Wir befanden uns auf einem Innenhof, über uns konnte ich den Himmel erkennen. Auf dem Innenhof war der Kirschbaum und ein Springbrunnen. Der Boden bestand auf Pflastersteine und die Wände sahen milchig aus, die vom Holz gehalten wurden. Es gab Türen. Eine von ihnen könnte der Weg nach draußen sein.


802

01.02.2019, 20:30

Ardan

Jadis blieb sachlich und misstrauisch dieser Frau gegenüber. Was auch verständlich war, nachdem sie uns betäubt und hierher gebracht hatte. Ich wüsste zu gern, wie ihr das gelungen war, denn wenn es einen Schwachpunkt bei mir gab, wollte ich ihn eliminieren. Je weniger Angriffsfläche ich bot, desto besser.
Lynelle nickte langsam und blieb weiterhin in einem angemessenen Abstand zu uns entfernt. Auch sie ließ nicht viel durchblicken. Sie trug das Gesicht einer Anführerin. Ich fragte mich, wie alt sie wohl war. Animagi konnten sehr alt werden. Mehrere Jahrhunderte alt. Darum legte ich auch Wert auf einen respektvollen Ton, als ich sie fragte: >Warum kann ich mich an meinen letzten Besuch hier nicht erinnern? Wie habt Ihr das gemacht?<
Ihre Augen wanderten zu mir, es lag eine mystische Tiefe in ihnen. >Weil ich eure Erinnerungen verschleiert habe. Dieser Ort exisiert und existiert nicht auf Narda. Es ist ein Ort fernab der Grenzen. Animagi leben schon seit Anbeginn der Zeit auf dieser Welt und der Krieg droht alles zu vernichten. Der Dunkle Lord tut alles, um auch uns zu finden. Ich kann kein Risiko eingehen, indem ich euch auf die höflichste Weise hier einlade. Möge Euer Herz noch so rein sein, die Sicherheit meines Volkes steht über allem.<
In diesem Fall war ich ihrer Meinung. Ich wusste, wie groß und schwer die Loyalität gegenüber dem eigenen Volk wog, wenn man mit der Dunkelheit konfrontiert wurde. Darum nahm ich es ihr nicht ganz so übel, dass sie in meinem Gedächtnis Magie angewendet hatte. Ich würde die Lücke einfach lassen, wenn das die Sicherheit der Animagi gewährte. >Das verstehe ich absolut... Aber warum sind wir jetzt hier? Ich meine... Wir wollten wirklich nur Rast machen und dann gleich weiterziehen.<
>Weil ich meinen Beitrag zu diesem Krieg leisten will. Ich kann diesen Ort nicht verlassen. Meine Kinder sind viel zu jung und zu schwach, um sich Dämonen entgegenzustellen. Ich bin für sie verantwortlich. Deshalb...< Sie schwang ihren Zauberstab, woraufhin sich zwei weitere Türen hinter uns öffneten. >...habe ich ein Geschenk für Euch. Das letzte Mal, als Ihr hier wart, habt Ihr uns Euren Samen hinterlassen und damit wurde eine Animagi geboren, die Ihr wie Eure Tochter behandeln mögt. Sie ist ein wertvolles Wesen. Arten wie sie werden selten geboren, aber mit Euch als Erzeuger ist es keine Überraschung.<
Mir wich das Blut aus dem Gesicht. Tochter? Erzeuger? Bitte was? SAMEN? Ich... Ich erinnerte mich nicht... Hatte ich etwa mit dieser Frau...!? Bei Sakrazhue bitte nicht...
>Euren magischen Samen. Schaut nicht so schockiert drein. Fleischliche Beziehungen liegen mir nicht im Sinn. Es ist ein altes Ritual, das den magischen Samen aus dem Kern eines Wesens extrahiert und in ein Ei pflanzt. Dadurch werden starke Animagi erschaffen.<

Jenaya

Die Situation könnte nicht schräger verlaufen. Erst einmal saß ich tatsächlich auf einem Stuhl aus Blütenblättern, diese Frau hatte etwas an sich, das mich schwer in den Bann zog und sie wirkte, als wäre sie schon Jahrhunderte alt. Es umgab sie eine Aura, die mich irgendwie an den Schein aus der Zwischenwelt erinnerte. Ein Ort auf Narda und doch irgendwie nicht. Das kam mir bekannt vor. Diese Orte jenseits der Grenze. Deshalb fühlte ich mich hier so... so komisch. Nicht negativ komisch, sondern positiv komisch. Es war schwer zu beschreiben.
Und dann offenbarte sie, dass Ardan Vater war. Ich blickte schockiert drein, weil mein erster Gedanke der war, dass man den armen Kerl unter Drogen gesetzt und vergewaltigt hatte. Denn er wirkte nicht so, als hätte er seinen Samen freiwillig gegeben, auch wenn er nur mit dem Finger schnipsen musste, um willige Frauen zu finden. Unattraktiv war er ja nicht. Aber zumindest sorgte Lynelle dafür, dass kein Missverständnis entstand. Von einem magischen Samen hatte ich nie gehört, doch es war interessant zu wissen, dass man damit Animagi zeugen konnte. Ob sie die einzige Kreatur war, die dieses Ritual durchführen konnte? Immerhin war sie die Anführerin...
>Moment, Moment... War ich wirklich damit einverstanden?< wollte Ardan misstrauisch dreinblickend wissen. Lynelle bejahte sofort. >Wir haben damals darüber geredet und Ihr wart damit einverstanden, solange es dem Zweck dient, diesen Krieg zu gewinnen.<
>Hm... Das klingt wirklich nach mir...<
Hinter uns hatten sich zwei weitere Türen geöffnet und meine Augen wurden ganz groß, als ich die vielen kleinen Kinder entdeckte, die teils einer Tierart angehörten. Süße, fluffige Öhrchen und wedelnde Schwänze überall. Ein Paradies. Bei den Vier Wasserfällen, ich wollte diesen Ort nie wieder verlassen. >Wie süß ist das denn?< quiekte ich leise, als ein junges Mädchen mit schwarzem Haar und Hasenohren auf mich zugehoppelt kam. Mein Herz schmolz dahin. Sie trug sogar niedliche Hasenzähnchen. >Du siehst wie meine Verwandten aus den kalten Gebieten aus. Die Schneehasen. Sind wir etwa verwandt?<
Schneehase... Das kam mir bekannt vor. Ardan hatte mir demnach einen äußerst passenden Spitznamen verpasst. Selbst dieses Kind hielt mich für einen. >Nein, tut mir leid. Mein Haar ist einfach nur weiß.<
>So schön.< schwärmte die Kleine und griff nach meinen Haarspitzen, um sie eingehend zu mustern. Viele andere süße Kinder strömten aus dem Gebäude, um uns Neulinge zu studieren. Neugier funkelte in ihren Augen und Lynelle ließ zum ersten Mal so etwas wie einen tiefen Seufzer erklingen. >Ich entschuldige mich im Voraus. Sie erhalten nicht oft Besuch von Andersartigen und können sich kaum zurückhalten. Ihr Interesse kennt keine Grenzen.<
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803

01.02.2019, 21:42

Jadis


Natürlich konnte ich diese extreme Sicherheitsmaßnahmen nachvollziehen, denn der Dunkle Lord war ein ernstzunehmender Feind. Dennoch blieb meine Vorsicht und das Misstrauen ihr gegenüber. Sie würde für ihr Volk alles tun, das bedeutete, sie würde uns auch töten, wenn sie glaubte wir seien eine Gefahr für das Volk. Dann stellte Ardan die Frage, warum seine Erinnerungen an diesem Ort verschwunden war. Mein Instinkt hatte damals richtig gelegen, dass man sie ihm weggenommen hatte. Leicht runzelte ich mit der Stirn, dieser Ort existierte nicht auf Narda, obwohl es existierte? War es ein Ort wie die Zwischenwelt und Narda war das Portal? Wieder stellte Ardan eine Frage, die mich ebenfalls interessierte. Warum sie uns hierher gebracht hatten, obwohl von uns ganz offensichtlich keine Bedrohung ausging. Geschockt keuchte ich leise auf, als die Animagi plötzlich von seine Samen und einer Tochter sprach. Mein Blick schoss zu Ardan hinüber. Er sah selbst schockiert aus, sodass er bis jetzt nicht gewusst hatte eine Tochter zu haben. Hatte man ihn....Dann sprach die Animagi von magische Samen und ich stürzte mich mehr in die Verwirrung. Ich hatte nicht gewusst, dass ein solches Ritual gab....dennoch....er hatte anscheinend eine Art Tochter. Und ich erschauderte leicht, als es danach klang, als diente diese Tochter nur zu einem Zweck. War sie etwa keine lebendiges Wesen? Ich bemerkte aus dem Augenwinkel Bewegungen und aufeinmal erschienen aus geöffneten Türen Kinder, die tierische Zügen besaßen. Das mussten die jungen Animagi sein, wovon diese Frau gesprochen hatte. "Und wer....ist von ihnen die....also sein magisches Nachkommen?", ich starrte auf die viele niedliche Kinder. In einem anderen Moment hätte ich mehr Entzückung gezeigt, aber jetzt musste ich erstmal diese Neuigkeit verdauen.

Kenai


Anscheinend gab es einen Abkömmling von den halbdämonischen König, das durch einen magischen Ritual geboren wurde und scheinbar wurde dabei nicht die natürliche Fortpflanzungsart gebraucht. Wenn ich die Gesichtsausdrücke richtig ablas, wirkten alle etwas schockiert. Yun hatte mir gezeigt, wie schockiert aussah. "Du hast richtig erraten", sagte der Pixie und setzte sich auf meiner Schulter hin. Er selbst schien nicht schockiert zu sein. "Naja, ich bin auch durch einen magischen Samen geboren, also warum sollte nicht so etwas Ähnliches auch geben? Besonders hinter den Grenzen der lebendige und wirkliche Welt sind die Naturgesetze anders und die Magie ist viel....lebendiger", erklärte der Pixie. Ich vernahm Bewegungen und entdeckte kleinere Wesen, die anscheinend auch Animagi waren. Anscheinend waren sie die Kinder. Ich starrte das Wesen an, das sich Jenaya genähert hatte und mit ihrem Haar spielte. Mein Brustkorb brannte. Ich war eifersüchtig. Yun seufzte leise und dann flog er zu den kleinen Wesen. Er verteilte sein glitzerndes Staub und die kleine Wesen lachten. Ein kleines Wesen näherte sich mir ebenfalls. Es hatte graue katzenhafte Ohren mit einem grauen Schwanz und spitze Eckzähnen. Selbst die Augen wirkten katzenhaft. Es schnupperte an meinem Bein und ich wich vor ihm aus. "Geh weg", sagte ich ausdruckslos.


804

02.02.2019, 06:08

Ardan

Magische Weise hin oder her, was hatte ich mir dabei gedacht, dem zuzustimmen? Wie besoffen war ich gewesen? Solch eine Entscheidung traf ich normalerweise nie nüchtern. Oder? Hatten mich die letzten Jahre so stark verändert? Oder lag es an meinem Beinahetod, den Zaneri verursacht hatte? Unbewusst hatte das nämlich gewaltigen Schaden in mir angerichtet...
Ich räusperte mich und suchte nach den richtigen Worten, fand allerdings keine, weil mich all diese flauschigen, überaus niedlichen Kinder ablenkten. Wie konnte man nur so süß sein? Es kribbelte in meinen Fingerspitzen, sie alle in den Arm zu nehmen und an meine Brust zu drücken. Um den Druck in mir loszuwerden. Ich fühlte mich überfordert. Nicht bereit, eine Art Tochter großzuziehen, um sie gleich darauf in den Krieg zu schicken. >Entschuldigt, aber... Aber ich kann ein Kind nicht einfach an die Front schicken. Das ist und bleibt ein Tabu für mich. Ich... ich kann das nicht.<
Lynelle löste ihren sanften Blick von ihren "Kindern" und sah mich sehr ernst an. >Eure Bestimmung war es, König Eures Landes zu werden und in diesem Krieg zu siegen. Schon bei Eurer Geburt stand Euer Schicksal fest und nun seid Ihr hier. Wenn Ihr ein Problem mit dem Begriff Tochter habt, dann nennt sie einfach Silia. Sie ist ein Sonnenfuchs und noch in ihrer Eiform.< Wieder bewegte sie ihren Zauberstab, woraufhin zwei waschbärenähnliche Kinder ein hübsches, perlweißes Ei mit goldenen Ornamenten und magischen Symbolen zu mir trugen. Ihre Augen blickten mich ehrfürchtig und neugierig zugleich an.
Ich hörte, was Yun zu seiner eigenen Geburt sagte. Dass es in anderen Ländern, fernab dieser Welt, andere Gesetze gab. Das machte durchaus Sinn. Trotzdem... Als ich das Ei, welches sich schön warm in meine Hände schmiegte, entgegennahm, spürte ich so etwas wie Angst. Angst, etwas falsch zu machen. Angst, zu versagen. Angst, nicht genug zu sein. Tochter. Sie entsprang zum Teil mir. Wie sollte ich sie nicht als Tochter sehen? >Silia... <
>Wie ich bereits sagte, gehört sie einer sehr seltenen Art von Animagi an. Sie ernährt sich ausschließlich von Fleisch und von Sonnenlicht. Es wird nicht lange dauern, bis sie schlüpft, denn nun seid ihr vereint. Und sie wird auch recht schnell heranwachsen, nicht wie es Menschen tun. Wir Animagi wachsen mit unseren Aufgaben, mit unserer Berufung. Deshalb müsst Ihr es ihr erlauben, an Eurer Seite zu kämpfen. So wie ein Kirschbaum Kirschen austrägt, wenn er als kleine Pflanze seine Lebensreise beginnt, so wird sie auch zu der Animagi werden, wie es für sie bestimmt ist. Es wäre egoistisch, ihr den Sinn ihrer Erschaffung zu nehmen.<
Egoistisch, ihr den Sinn ihrer Erschaffung zu nehmen. War das wirklich so? Konnte ich damit leben? Konnte ich neben all den Pflichten und Menschen, die ich beschützen musste, auch sie mit in die Verantwortung ziehen? Ich schluckte schwer und sah zu Jadis. Sie schien ebenfalls baff zu sein. Ihr fehlten die Worte. Ich wusste nicht, was ihr durch den Kopf ging, aber ich hoffte, dass sie mir hierbei zur Seite stand und mir half eine Animagi großzuziehen. Ich gab es ungern zu, aber ich brauchte Hilfe. Ich wollte nicht versagen. Ich wollte nicht wie mein Vater werden. Ich wusste nicht, wie man ein guter Vater war...
Lynelle trat zum ersten Mal einen Schritt näher. Magie pulsierte in der Luft. Sie schaute in die Gruppe und ihr stechend grüner Blick blieb an Jadis und mir hängen. >An euch haftet die Liebe zu einem Obscurus. Sie sind das genaue Gegenteil von uns Animagi. Wenn ihr in der Lage seid für ihn zu sorgen, dann werdet ihr es auch schaffen, Silia großzuziehen. Glaubt mir, wenn ich euch sage, dass eine Animagi ein Segen ist. Sie wird euch von großer Hilfe sein. Das ist mein Geschenk an die Welt da draußen, die dabei ist, sich in der Dunkelheit zu verlieren.<

Jenaya

Noch mehr niedliche Kinder scharten sich um mich herum und ich wusste nicht, welches davon ich mehr Aufmerksamkeit schenken sollte. Sie waren alle zum Niederknien. Selbst Yun schien seinen Spaß mit ihnen zu haben und ich bekam nicht so richtig mit, was Lynelle zu sagen hatte. Erst als Kenai einer katzenähnlichen Animagi gegenüber grob wurde, drehte ich meinen Kopf zu ihm herum und funkelte ihn an. >Du musst lieb zu ihnen sein. Das sind noch Kinder. Sie sind neugierig, also sei bitte nicht so abweisend. Sieh mal, wie weich ihre Ohren sind...< Ich kam wieder ins Schwärmen und begann dem Hasenkind die Ohren zu kraulen. Sie quiekte erfreut und sprang auf meinen Schoß, um die Streicheleinheit in vollen Zügen zu genießen.
Aus dem Augenwinkel sah ich dann, wie Ardan ein Ei erhielt, in dem sich seine Tochter befand. Sie würde schon bald schlüpfen. Die kleine Silia. Was für ein schöner Name. Passend zu ihrer Art, dem Sonnenfuchs. Was wohl ihre Fähigkeiten sein würden? Sehnsüchtig schaute ich wieder die Kleinen an und wünschte mir, ich könnte auch ein Kind mitnehmen. Sie ließen mein Herz völlig dahinschmelzen. So wie Maris damals als kleines Kätzchen.
>Nun denn... Gibt es noch etwas, das Ihr mich gern fragen würdet?< fragte Lynelle in die Runde.
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805

02.02.2019, 11:30

Jadis


Meine Gedanken rasten und überschlugen sich. Ich wusste immer noch nicht, was ich voll alldem halten sollte. Plötzlich war Ardan ein Art Vater geworden und er schien selbst damit überfordert gewesen zu sein. Anscheinend hatte er damals nicht richtig nachgedacht, was seine Zustimmung für dieses Ritual wirklich bedeuten würde. Dass ein lebendiges Wesen, das ein Teil von ihm war, erschaffen wurde, nur um dann die Aufgabe zu erhalten kämpfen zu müssen. Das war doch nicht richtig. Man sollte möglichst einen freien Willen haben und selbst entscheiden dürfen, welchen Weg er beschreiten wollte. Das war doch das, woran man wuchs. Man sollte seine eigene Bestimmung finden dürfen und nicht weil irgendein magisches Ritual ihm eine Bestimmung aufgedrängt hatte, sodass er nicht anders konnte als ihn zu erfüllen. Oder lag ich da jetzt falsch? Waren die Gesetze hier wirklich so anders? Ich starrte das Ei in Ardans Hände an. Es war perlweiß mit goldene Ornamenten und magische Symbolen. Dadrinnen war ein kleines Wesen, das später kämpfen sollte. Dann trat die Frau uns näher und sah sogar mich an. Ich sollte plötzlich dieses Kind mit großziehen? Ich fühlte mich in die Enge gedrängt. Ich würde Ardan nicht in Stich lassen, wenn er mich brauchte, aber es war nicht von ihr gerecht von mir zu erwarten, dass ich eine "Mutterrolle" übernahm. Sie konnte nicht einfach so mir diese Aufgabe aufzwängen. Denn wenn Ardan durch diese magisches Ritual der Vater geworden war, dann müsste sie dann die Mutter sein. Jedenfalls nach meiner Logik. "Ihr stellt Euch das alles wohl sehr einfach vor", ich versuchte ruhig zu bleiben: "Ich möchte nicht respektlos erscheinen, aber ich bin fassungslos, was für eine Art Mutter ihr seid. Ich würde niemals ein Kind erschaffen, das nur die Aufgabe erhalten soll in den Kampf zu ziehen. Das ist nicht mit meinem Moral zu vereinbaren. Es gibt andere Lösungen die Dunkelheit zu besiegen. Und jetzt wollt Ihr gar, dass ich Eure Mutteraufgaben übernehme und überlässt die ganze Verantwortung Ardan? Ihr könnt nicht von uns erwarten, dass wir alles einfach hinnehmen werden, als sei das Normalste auf der Welt. Ich verabscheue es, wenn Kinder als Werkzeuge benutzt werden. Ja, ich verstehe hier alles nicht und kann eure Welt nicht begreifen, nicht das mir noch vorgeworfen wird warum ich gerade so "undankbar" und unhöflich erscheine. Ich kann nur das sagen, was ich gerade persönlich denke und empfinde."

Kenai


Du musst lieb zu ihnen sein....Jenaya hatte mich angefunkelt, sie war über meine Reaktion verärgert gewesen. "Zu Befehl", antwortete ich emotionslos und mein Kopf verschwand in der Kapuze meines Umhanges. Die kleine Wesen kamen mir wieder näher. Du muss zu ihnen lieb sein....Sie berührten meine Beine, lachten zu hell und zupften an meinem Umhang. Du muss zu ihnen lieb sein....Meinen Hände ballten sich zu Fäusten und in meinem Magen wurde es warm. Es war keine angenehme Wärme. Sie zog sich zu einem festen Klumpen zusammen. Ich starrte das Wesen auf Jenayas Schoß an, das von ihr umsorgt wurde. Du muss zu ihnen lieb sein....Es war ein Befehl, ich musste ihrem Befehl Folge leisten. Meine Kehle schien enger zu werden. Als ein kleines Wesen meine Waffe an meinem Gürtel berühren wollte, knurrte ich: "Fass nicht an." Ich stieß die kleine Wesen von mir weg. "Ich will nicht angefasst werden! Ich mag diesen Ort nicht! Ich will hier weg!", meine Kehle kratzte, als meine Stimme laut wurde. Die kleine Wesen sahen mich erschrocken an und flüchteten. Schattenhafte Flammen tanzten wütend auf meinem Körper herum, während meine Augen wild funkelten. "Kenai, beruhige dich. Denke an unsere Übung, es ist alles in Ordnung", kam der Pixie angeflogen. "Sag mir nichts, was ich zu tun habe!", fuhr ich Yun an und er wich erschrocken von mir. Meine Atmung war schwer und meine Energie summte dunkel in meinem Körper: "Du hast Angst, weil du denkst ich verliere jetzt wieder die Kontrolle! Ich weiß, was du damals gesagt hast und verstehe es jetzt. Ihr alle kontrolliert mich, weil ihr Angst habt. Jetzt darf ich nicht mal wütend sein. Ich will nicht hier sein. Ich will nicht von Fremden angefasst werden. Ich mag diesen Ort nicht. Ich bin wütend!" Ich starrte das große Wesen an, das hier die Anführerin war: "Lass mich hier raus. Du hast Angst vor der Dunkelheit, ich bin die Dunkelheit. Wenn du mich nicht rauslässt, zeige ich dir die Dunkelheit." Ich musste hier weg. Es fühlte sich nicht richtig an hier zu sein. Dieser Ort stieß mich ab.


806

02.02.2019, 12:21

Ardan

Ich hielt das Ei immer noch vorsichtig in den Händen und konnte so etwas wie sanfte Energie darin summen hören. Als würde das Leben darin auf mich irgendwie reagieren. Ein Sonnenfuchs. Ihr Name war Silia. Ich konnte kaum glauben, dass Lynelle mir das zum Geschenk gemacht hatte. Dieses Kind, das schnell heranwachsen würde. Was sollte ich davon halten? Ich wusste es nicht... Mir fehlten tatsächlich die Worte. Dennoch musste ich mir selbst eingestehen, dass ich das Ei auch nicht wieder hergeben wollte. Da war eine Verbindung, die sich nicht leugnen ließ.
>Hört, hört... Die Windprinzessin möchte eine jahrhundertealten Animagi belehren.< Nun summte die Magie nicht mehr in der Luft. Sie vibrierte. Das war kein gutes Zeichen, oder? Meine Muskeln spannten sich an. >Ich rate Euch, Euren Horizont zu erweitern, Harpyie. Eure Moralvorstellungen und Ideale beschränken Euer freies Denken. Dabei solltet Ihr offen für alles und jeden sein, selbst wenn sie von Euren Werten abweichen. Nur so gewinnt Ihr an Größe und Weisheit.< Das Grün in ihren Augen wurde intensiver. >Als Ihr Feena gefunden habt, habt Ihr sie gefragt, ob sie am Krieg teilnehmen möchte? Ihr müsst nämlich wissen, dass Animagi und Kreaturen wie sie eng miteinander verwandt sind. Sie hat Euch ausgesucht, als sie klein war, nicht wahr? Ihr habt eine Verbindung zueinander aufgebaut und nun begleitet sie Euch. Selbst in den Krieg. Ihr nennt es Freundschaft, aber da steckt mehr dahinter. Es war Ihre Bestimmung, Euch zu finden und zu dienen. Mit Euch zu wachsen. Euch zu vertrauen. Seit sie klein ist, wurde sie darauf trainiert, ein starker Hippogreif zu werden. Wofür? Um mit Euch in den Krieg zu ziehen? Darüber macht Ihr Euch keine Gedanken, aber um meine Tochter Silia schon. Damit habt Ihr plötzlich ein Problem und das zeigt, dass Ihr noch viel lernen müsst. All die Gefährten da draußen, die ihr euch zulegt, um eure Magie zu teilen, suchen euch nicht aus freiem Willen aus. Es ist der Sinn, der in ihnen verpflanzt ist. Das ist unsere Natur. Das solltet ihr besser akzeptieren.<
Lynelle richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und diesmal schaute sie mich an. >Diese Aufgabe mag Euch zu groß erscheinen. Ich sehe die Angst in Euren Augen, aber seid gewiss, dass Silia Euch bereichern wird. Als Mutter...< Ihr scharfer Blick schoss kurz zu Jadis. >...bin ich stolz auf jedes meiner Kinder. Sie tragen ihren Teil zum Frieden in dieser Welt bei. Und wenn sie dafür sogar kämpfen, macht mich das umso mehr stolz, denn das beweist ihre angeborene Stärke.<
Ihre Augen wanderten zum Ei in meinen Händen. Ein liebevoller Ausdruck glänzte im intensiven Grün. >Silia wird zu einem wunderbaren Sonnenfuchs heranwachsen.<

Jenaya

Ich hielt in den Streicheleinheiten inne, denn die Anführerin der Animagi reagierte auf die harschen Worte von Jadis mit einer Schärfe, die mir etwas Unbehagen bereitete. Man sah den beiden an, dass sie sich mit der Elternrolle überfordert wurden, aber hier ging es um ein kleines, unschuldiges Wesen... Ich würde nicht lange darüber nachdenken und es sofort in meine Obhut nehmen. Ja, das mit den Kindern und ihrer Bestimmung in den Krieg zu ziehen, setzte mir zu, aber ich hatte mir auch nicht aussuchen können, ob ich das dritte Auge besitzen wollte oder nicht. Ich hatte es bekommen und musste noch heute damit leben. Und es für den Kampf einsetzen. Das mit den Gefährten war auch nichts Neues für mich, denn wenn ich daran zurückdachte, wie ich Maris in einem magischen Ritual gerufen hatte, war sie bestimmt nicht nur aus freien Stücken zu mir gekommen. Höhere Mächte waren damals am Werk gewesen und hatten sie zu mir geführt. Und ich bereute keine einzige Sekunde davon.
Plötzlich veränderte sich die Stimmung schlagartig, als tiefdunkle Energie von Kenai ausging. Ich sah, wie er die Kinder sowie Yun von sich stieß und in diesem Augenblick erkannte ich ihn nicht wieder. Er sah so... so wütend aus. Die Emotion spiegelte sich sowohl in seinen Zügen als auch in seinem Körper wider. Und in seiner Stimme. So hatte ich ihn noch nie erlebt und es stand fest, dass mir diese Seite an ihm nicht gefiel. Er hatte die Kinder verschreckt und wie es aussah für Ärger gesorgt.
Lynelle richtete den Zauberstab auf ihn und der blaue Edelstein begann unheilvoll zu leuchten. >Du wurdest hier geduldet, Schattenmagier. Aber wenn du Probleme bereitest, muss ich dich entfernen. Du bist eine Gefahr für meine Kinder. Hinfort mit dir!<
Auch wenn ich mit seiner Reaktion nicht einverstanden war, wollte ich nicht zulassen, dass ihm etwas zustieß. Ich streckte meine Hand nach Lynelle aus, bat sie um eine Minute, doch da schoss der Zauber aus dem Stein und traf uns beide. Was als Nächstes geschah, prägte sich nicht in meine Erinnerungen ein. Da herrschte nur gähnende, unendliche Leere.
Keuchend riss ich die Augen auf, drehte mich auf die Seite und würgte. Sand klebte an meiner Wange. In meinem Schädel lagen eine Taubheit und ein Schwindel, die mich gleich mehrmals würgen, jedoch nicht übergeben ließen. Meine verschleierte Sicht klärte sich allmählich. Ich registrierte mehr Sand, mehr Wärme, mehr Licht und... das Meer. Wie war ich hierhergekommen? Wer hatte mich hergebracht? Da war nur ein wütender Kenai, Schatten und dann... Nichts.
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02.02.2019, 19:09

Jadis


"Als Feena gefunden wurde, war ich selbst ein Kind gewesen und habe keinen einzigen Moment an Krieg gedacht, weil damals kein Krieg gegeben hatte. Und Kinder sollten auch nicht an Kriege denken müssen. Ich habe ihr Ei aufgenommen, weil ich ihr eine Freundin sein wollte und weil ich wollte, dass sie überlebte. Sie hatte mich auserwählt und das ist für mich eine große Ehre. Ich zwinge sie niemals zu irgendwas. Als ich mich entschieden hatte mit in den Krieg zu ziehen, um die Dunkelheit zu bekämpfen, wollte Feena mich begleiten. Also ja, ich hatte sie gefragt. Sie ist meine Gefährtin und nicht ein dressierter Haustier", stellte ich die Sache richtig: "Ich mache mir viel Gedanken um sie. Wie gesagt, ich verstehe Eure Welt noch nicht und ich bin immer bereit neue Dinge zu lernen. Ich erweitere stetig meinen Horizont. Wenn jedoch Kinder im Spiel sind, denke ich eben mehr mit Herz, als mit Kopf, weil ich sie beschützen will. Weil ich nicht will, dass sie auf einem Kriegsplatz sind. Sie sollen einfach Kinder sein. Ich finde dieses Moral nicht beschränkend." Ich hielt ihren scharfen Blick stand, da hatte ich weitaus mit bösartigere Blicke zu tun gehabt. Unsere Sichtweisen als Mutterrollen schienen sich zu unterscheiden. Aber anscheinend liebte sie tatsächlich ihre Kinder, das konnte ich nicht ignorieren. Dennoch war dies hier ein Thema, worüber ich lange mich auseinandersetzen musste, um es verstehen zu können. Plötzlich spürte ich die Luft vibrieren und mein Kopf drehte sich zu Kenai um, als er aufeinmal lautstark wurde. Schattenhafte Flammen tanzten aus seinem Körper herum und ich konnte seine dunkle Kraft spüren. "Kenai! Jenaya!", rief Yun, als sie aufeinmal der Zauber von der Animagi traf.

Kenai


Ich öffnete die Augen und spürte einen weichen Untergrund. Meine Hände bewegten sich. Sand. Es war Sand. Über mir war der helle Himmel und die Sonne strahlte direkt in meine Augen. Neben mir hörte das Meer rauschen. Ich richtete mich sitzend auf. Mein Kopf pochte. Ich wusste nicht wo ich war. Und ich erinnerte mich an nichts. Leere. Aber es fühlte sich an, als hätte ich mich erinnern müssen, aber diese Erinnerungen wurden mir weggenommen. Ich stand auf und entdeckte eine Gestalt weiter hinten. Das Haar schimmerte hell in den Sonnenlicht. Mein Kopf schmerzte noch mehr. Etwas hallte in mir nach. Ich war......wütend gewesen. Warum?
Ich näherte mich der Gestalt. Es war Jenaya.


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02.02.2019, 19:43

Ardan

Auseinandersetzung hin oder her, für mich im Moment war nur dieses Ei wichtig, denn irgendwie würde ich in der Lage sein müssen, mich darum zu kümmern. Fleisch und Sonnenlicht. Wie ernährte man sich überhaupt von Sonnenlicht? Sollte ich sie einfach draußen in die Sonne stellen und gut ist?
Plötzlich wurde Kenai lauter. Wut zeichnete sich auf seinem Gesicht ab und er drohte Lynelle mit seiner Dunkelheit. Mit solch einem Ausbruch hatte hier keiner gerechnet, zumal er noch in der Lernphase war. Ich verstand, warum Lynelle kurzen Prozess machte, denn hätte er das bei mir abgezogen, hätte ich ihn ebenfalls hochkant rausgeschmissen. Mit Brandwunden. Ganz besonders, weil er die armen Kinder erschreckt hatte, die sich zurück ins Gebäude verkrochen hatten. Doch nicht nur Kenai verschwand, als die Magie der Animagi ihn traf. Jenaya hatte sich in Schusslinie begeben und war mit ihm verschwunden.
Das Ei an meine Brust gedrückt, sah ich Lynelle an. >Ihnen geht es aber gut, oder?<
>Ich habe sie zurück zum Strand teleportiert und ihnen die Erinnerung an diesen Ort und uns Wesen genommen. So wie Euch damals. Dasselbe werde ich auch mit Euch tun. Nur du...< Ihr Blick schweifte zu Yun. >...dich kann ich nicht verzaubern, da du Teil dieser Welt bist. Darum bitte ich dich, diese Begegnung für dich zu behalten. Tu so, als wärst du auch verzaubert worden und könntest dich an nichts erinnern. Du verstehst zumindest, wie wichtig das für die Sicherheit dieser Welt ist. So wie es sich eben für Pixies und Feen verhält.<
Sie würde mir wieder die Erinnerung an diesen Ort nehmen? An das, was hier passiert war? >Aber... Wenn ich wieder vergesse, was werde ich dann denken, wenn ich plötzlich mit diesem Ei in den Händen aufwache? Woher soll ich dann wissen, was zu tun ist?<
>Macht Euch darüber keine Sorgen. Die wichtigsten Informationen werde ich Euch lassen.< Sie schaute Jadis ernst an. >Es liegt an Euch, ob Ihr alles vergessen wollt. Wenn Ihr ihm helfen möchtet, Silia großzuziehen, überlasse ich Euch auch die wichtigsten Bruchstücke.<

Jenaya

Langsam richtete ich mich auf und schüttelte den Kopf, als könnte ich dadurch den Nebel vertreiben. Es wurde leider nicht besser. Blinzelnd schaute ich in den Himmel, hellblau und ohne eine einzige Wolke. Die Sonne stand grell und leuchtend weiß über diesen Platz und als ich zur Seite blickte, entdeckte ich eine weitere Gestalt. Kenai. Ich erkannte ihn sofort. Wieder hatte ich das Bild vor Augen, wie er wütend die Stimme erhob. Aber warum? Da war etwas gewesen, irgendetwas hatte ihn dazu getrieben, aus der Haut zu fahren, aber diese Lücke in meinem Gedächtnis erschloss sich mir nicht. Wie war das möglich? Hatte ich mir irgendwo den Schädel angeschlagen?
>Geht es dir gut?< rief ich Kenai zu und begann mich auf wackligen Beinen aufzurichten. Neben dem Schwindel in meinem Kopf fühlte ich mich schlecht. Etwas lag mir schwer im Magen und ich wüsste gerne, warum und was.
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809

02.02.2019, 20:48

Jadis


Die Beiden waren verschwunden und ich machte mir natürlich um sie Sorgen. Dann erklärte die Animagi sogleich, dass sie zurück an den Strand geschickt wurden und ihnen wurden auch die Erinnerungen an diesem Ort genommen. Was war mit Kenai los gewesen? Woher kam plötzlich die Wut? Ich hatte nicht gewusst, dass er fremde Berührungen nicht mochte."Verzeiht bitte meinem Kameraden, er lernt gerade Gefühle zu empfinden und sie zu verstehen. Bestimmt wollte er Euch und eurer Kinder nicht absichtlich drohen", wandte ich mich an sie. "Keine Sorge das Geheimnis ist sicher bei mir", versprach Yun ihr und flog nicht mehr aufgeregt herum. Sie würde also uns auch die Erinnerungen nehmen und jetzt lag es an mir, ob ich auch die Erinnerungen an das Ei verlieren wollte. Meine Augen wanderten zu Ardan und ich seufzte: "Ich werde ihn nicht in Stich lassen. Also....helfe ich ihm." "Das wird schon", Inej legte ihre Hände auf Ardans und meine Schultern: "Ihr seid Partnern und ihr habt ein großes Herz für Kinder. Ardan, du ziehst einen Jungen groß, der von besonderer Art ist. Und Jadis, du hast einen Hippogreif großgezogen. Also werdet ihr auch eine Animagi großziehen können. Sie scheint eine Mischung aus Beidem zu sein, wenn ich das richtig verstanden habe. Also macht euch keine große Sorgen, ihr habt genug gute Qualitäten, die euch ermöglichen Jemanden großzuziehen. Ich habe da ein gutes Gefühl. Außerdem würde Lynelle euch das Ei nicht anvertrauen, wenn ihr nicht bereit wäre." Ich sah die Animagi an: "Ich wollte Euch nicht beleidigen und entschuldige mich für meine forsche Worte, wie gesagt ich muss noch lernen eure Welt zu verstehen und wenn es um Kinder geht, reagiert mein Herz schneller. Zudem war all das hier eine sehr große Überraschung gewesen...Ich hoffe, wir werden jetzt in Guten auseinandergehen."

Kenai


Jenaya stand auf und wirkte wackelig auf ihre Beine. Ich ging auf sie zu und hielt ihre Schultern vorsichtig fest, damit sie nicht umfiel. Äußerlich hatte sie keine Verletzungen. Hatten wir nicht in letzter Nacht diesen Rum getrunken? War sie dann betrunken? Ich erinnerte mich vage, dass sie nur einen Schluck getrunken hatte oder doch nicht? "Ich weiß nicht. Mein Kopf pocht. Ist das der Rum gewesen? Ich mag kein Rum", stellte ich fest und das Nachhall des wütendes Gefühl verschwand. Anscheinend konnte Alkohol wirklich Erinnerungen nehmen. Ich entschied mich nie mehr Alkohol zu trinken. Alkohol war gefährlich. "Du?", stellte ich die Gegenfrage.


810

02.02.2019, 21:12

Ardan

Inej hatte nicht Unrecht und auch Lynelle schien der festen Überzeugung zu sein, dass ich in der Lage sein würde, Silia aufzuziehen. Mit Jadis. Ich war sehr froh, sie an meiner Seite zu haben und so ahnungslos waren wir nicht. Auch wenn ich Zen immer als kleinen Bruder gesehen hatte, könnte jemand anderes meinen, er wäre wie mein Sohn. Ich kümmerte mich um ihn. Ich hatte viel für ihn getan und das hatte ihn positiv geprägt. Warum dann auch nicht mit Silia?
Ich schluckte meine Unsicherheit hinunter und sah Inej kurz an. >Danke.< Dann wanderte mein Blick zu Lynelle. Sie hob den Stab an und der Stein begann wieder zu leuchten. So wie zuvor, als sie Kenai und Jenaya aus dem Ort teleportiert hatte. >Keine Sorge, Windprinzessin. Ihr alle lebt nicht lange genug, um die Dinge zu sehen und zu verstehen, wie ich es tue. Man verändert sich mit der Zeit. Das ist der Lauf der Dinge. Unsere Natur.< Das Leuchten wurde heller, das Summen in der Luft stärker als zuvor. >Gebt Acht und schenkt der Welt das Licht zurück, das sie verloren hat.<
In der nächsten Sekunde kroch ein süßlicher Duft in meine Nase, während das Leuchten des Steines so stark in meinen Augen brannte, dass ich sie schloss. Ich drückte das Ei eng an meine Brust, aus Angst, ich könnte es vielleicht verlieren und dann ging plötzlich ein Ruck durch meinen Körper.

Jenaya

Kenai kam auf mich zu und half mir dabei, auf den Beinen zu stehen, ohne wieder das Gleichgewicht zu verlieren. >Ich weiß nicht, ob das der Rum war. Es ist komisch... Ich erinnere mich an nichts. Außer, dass du wegen etwas wütend warst.< Fragend sah ich ihn an, aber er machte nicht den Eindruck, als könnte er sich daran erinnern, wütend gewesen zu sein. Wirklich eigenartig. Ich rieb mir die Stirn und zuckte zusammen, als ich mehrfaches Aufstöhnen vernahm.
Verwirrt blickte ich an Kenai vorbei und entdeckte die anderen im Sand. Inej, Yun, Ardan und Jadis. Vorher hatten sie da noch nicht gelegen. Wie kamen sie hierher? >Geht es euch gut? Was ist passiert?< rief ich ihnen zu.
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811

02.02.2019, 21:41

Jadis


Der Stein begann zu leuchten und das Licht wurde immer greller bis ich die Augen schließen musste. Ich spürte die starke Luftschwingungen und konnte die Magie summen hören. Ein süßlicher Duft stieg in meine Nase. Und dann war plötzlich alles verschwunden. Benommen öffnete ich blinzelnd die Augen und erblickte den klaren blauen Himmel. Vage erinnerte ich mich, dass wir Abends einen Lager aufgeschlagen hatte und ein bisschen feierten. Danach musste ich eingeschlafen sein. Aber warum fühlte ich mich nicht erholt? Und woher kamen die Kopfschmerzen und der Schwindel? Die Sonne. Es musste die Sonne sein. Sie schien prall auf uns herab und die Hitze war drückend. Langsam richtete ich mich auf. Inej wachte ebenfalls stöhnend auf, sowie Ardan und Yun. Verwirrt sah ich Jenaya an, als sie auf uns zukam. "Ich....", ich hielt inne. Irgendwas war seltsam. Ich schaute wieder zu Ardan und erblickte das Ei. Das Ei. Silia.


Kenai


Sie erinnerte sich, dass ich wegen etwas wütend gewesen war? Ich erinnerte mich an das nachhallendes Gefühl, das Wut gewesen sein musste. "Ich weiß es nicht", antwortete ich. Dann erschienen plötzlich die Anderen. Aufmerksam schaute ich mich umher, aber ich nahm Niemanden wahr. Nicht mal Magie. Ich stellte mich dicht hinter Jenaya, um sie zu beschützen. Dieser Ort schien nicht der zu sein, den er sich vorgab. Auch wenn ich keine Bedrohung wahrnahm.


812

02.02.2019, 21:54

Ardan

Bei Sakrazhue, was waren denn das für Kopfschmerzen? Und dieser Schwindel erst... Hätte ich doch nicht so viele Becher Rum trinken sollen? Eigentlich war ich an solche Mengen gewöhnt, aber vielleicht war der Rum stärker als erwartet gewesen. Ich kniff die Augen zusammen, als ich mich langsam aufrichtete und Jenaya und Kenai auf uns zukommen sah. Etwas fiel in meinen Schoß.
Irritiert sah ich an mir hinab und zog überrascht die Brauen in die Höhe. Ein weißes Ei. Goldene Ornamente, Symbole. Pulsierende Magie. Ein Name lag mir auf der Zunge... Si... Silia. Silia war der Name. Sie war... ein Teil von mir. Sie war wichtig. Ein... es zwickte in meinem Hinterkopf... ein Sonnenfuchs. Ich nahm das Ei vorsichtig in meine Hände, fühlte die Wärme darin.
>Was ist denn das?< fragte Jenaya mit großen Augen. Ich runzelte die Stirn, versuchte mich daran zu erinnern, wo ich dieses Ei gefunden hatte, aber die Leere in meinem Kopf war unüberwindbar. >Das ist das Ei eines Sonnenfuches. Ich schätze, ich habe es... gefunden. Ihr Name ist Silia.<
>Woher weißt du, dass es eine sie ist?<
Ich zuckte ratlos mit den Schultern. >Intuition, nehme ich mal an. Silia passt zu ihr.<

Jenaya

Irgendetwas stimmte hier nicht. Das konnte nicht am Alkohol liegen und ich verstand nicht, warum die anderen aus dem Nichts aufgetaucht waren. Mit einem Ei. Wo hatte Ardan es gefunden? Wenn wir hier wirklich eingeschlafen waren, wann hatte er die Zeit gefunden, den Dschungel zu durchstöbern und auf das Ei zu stoßen? Da war doch etwas faul... Außerdem mochte ich diesen Nebel in meinem Kopf nicht. Er fühlte sich fehl am Platz an. Fremd. Ich wollte dieses Fremde loswerden.
Kenai war wütend gewesen und aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund musste ich an Kirschblüten denken. Blüten, die im Wind herumwirbelten und süßlich dufteten. Weit und breit gab es keine Kirschbäume. Warum also ausgerechnet diese Sorte Baum?
>Glaubt ihr der Rum ist verflucht oder so? Ich habe nur einen Schluck genommen und Jadis keinen... Wieso dann diese Gedankenlücken?<
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813

02.02.2019, 22:07

Jadis


Sonnenfuchs. Hatte ich das Ei dann mit Ardan gefunden oder hatte er mir den Fund gezeigt und dann erzählt, was das für ein Ei war? Woher kannte er den Namen? Hatte er ihn gegeben oder wir Beide? Warum wusste ich das nicht mehr? Jenaya hatte Recht, ich hatte gar keinen einzigen Schluck Alkohol getrunken und auch wenn die Sonne prall war, sorgte sie nicht für solche Gedächtnislücken. Ich versuchte den Schwindel loszuwerden, ich fühlte mich unwohl. "Manchmal passieren unerklärliche Dingen, die aber vielleicht nichts Schlimmes sind. Dieses Ei könnte eine große Bedeutung haben, vielleicht hat das Schicksal da seine Fingern im Spiel gehabt", meinte der Pixie: "Jedenfalls spürte ich keine dunkle Magie. Ich denke, die Insel hat ihre eigene Magie." Vielleicht war das der Grund, warum Narda kein oft besuchter Ort war und man darüber nicht viel erzählen konnte. "Wir sollten ein paar Früchte als Provianten pflücken und dann zurück auf das Schiff kehren. Nicht, dass wir noch mehr Erinnerungen verlieren", ich stand wankend auf und schüttelte leicht mein Kopf.

Kenai


Ein Ei war auch aufeinmal aufgetaucht, doch das interessierte mich nicht. Jadis Aussage war schließlich der Hinweis, dass es nicht an dem Rum liegen konnte, denn sie hatte davon nichts trinken können. "Es ist nicht der Rum. Ich weiß wie ein Kater sich anfühlt, aber so fühlt sich mein Kater nicht an", sagte die schwarzhaarige Frau und richtete sich auf. Irgendwo kam ein Whieren. Ich schaute zum Himmel und dann landeten die zwei Hippogreife. Sie gingen auf ihre Menschen zu. "Wei wirkt aufgeregt", stellte die schwarzhaarige Frau fest und strich über den Schnabel ihres Tiers: "Anscheinend ist irgendwas passiert. Ich bin in Jadis Meinung, wir sollten weg von der Insel."


814

02.02.2019, 22:16

Ardan

Weg von der Insel. Ja, das klang gut. Auch wenn ich die Dinge gern klärte und den Ursprung unseres Ausfalls kennen wollte, mussten wir sowieso die Reise fortsetzen. Das Himmelsschwert wartete. >Dann lasst uns eben schnell Essbares suchen und wir reisen ab.< stimmte ich den anderen zu.
Ich atmete tief durch, um den komischen Schwindel loszuwerden und hielt das Ei weiterhin an meine Brust gedrückt. Silia. Silia. Das war ein schöner Name, aber ich hatte keine Ahnung, ob ich ihn ihr gegeben hatte. Yuns Worte könnten durchaus Sinn ergeben. Manchmal griffen höhere Mächte ein, um den Lauf der Dinge in die richtige Richtung zu lenken. Ich musste darauf vertrauen, dass das hier auch richtig war. Es fühlte sich jedenfalls so an.

Jenaya

Ich war immer noch der Meinung, dass da mehr dahintersteckte, einfach, weil mein Gefühl es mir verriet. Außerdem schien mein drittes Auge etwas zu spüren, das ich nicht gänzlich fassen konnte. Eigenartig... Diese Insel war sehr eigenartig.
Da wir uns alle einig darüber waren, Narda zu verlassen, machten wir uns schnell auf die Suche nach Essen. Früchte gab es haufenweise und für reichlich Fisch hatte Maris bereits gesorgt. >Hast du etwa die Nacht lang gejagt?< fragte ich meine Gefährtin überrascht. Sie miaute schwanzwedelnd. Also ein Ja. >Braves Mädchen, vielen Dank.<
Ich teilte den anderen mit, dass Maris ihre Beute aufs Schiff gebracht hatte und bückte mich, um einen Haufen Früchte aufzuheben. Das sollte genug sein.
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815

02.02.2019, 22:36

Jadis


Jeder schien mit meinem Vorschlag einverstanden zu sein und so sammelten wir rasch neue Provianten ein. Außerdem wollte wir sowieso weiterreisen und nach der Sonne zu urteilen, war es schon Mittags. Wir hatten anscheinend eine ganze Nacht und einen halben Tag verloren. Und ich konnte mich in diesem Zeitraum an nichts erinnern. Das war unheimlich. Kurz schaute ich zu Kenai. Fühlte er sich so jeden Tag? Nachdem wir genügend Provianten hatten, kehrten wir zu unserem Schiff zurück. Ich fliegend, wie Ardan und die Anderen Mithilfe ihrer Magie. Nur Kenai watete durch das Wasser. Ich bemerkte, wie Ardan das Ei beschützend hielt, als wäre es sein Kind. Ein rührender Anblick. Ich spürte Erleichterung, als ich auf das Schiff landete. Hier fühlte ich mich gerade sicherer. "Also wenn ihr soweit ist, dann legen wir ab. Jenaya und Kenai ihr kümmert euch um den Anker, Inej übernimmt das Steuer und Ardan hilf mir bitte mit der Segel. Yun, du kannst die Proviante in Schatten bringen, damit sie nicht in der Sonne verderben", verteilte ich die Aufgaben, als auch Wei und Feena landeten. Ich schaute zum Meer hinaus, unser nächstes Ziel war Kapua. Wo das Himmelsschwert sein sollte.

Kenai


Die Nässe war für mich kein Hindernis und mit Leichtigkeit kletterte ich auf das Schiff. Dann fiel es mir plötzlich ein: "Ich hatte eine Erinnerung. Von Neyla. Sie war blind. Deswegen kannte ich ihre Augenfarbe nicht. Und Chiyo wollte Seiltänzerin werden." Beinahe hätte ich diese Erinnerungen vergessen. Jetzt verstand ich, dass ich Erinnerungen wieder verlieren konnte, wie die Erinnerung an die letzte Nacht. Was wenn ich die Erinnerungen meiner Familie verlieren würde? Mein Herz begann unruhig zu schlagen. Sie schmerzten, aber sie sollten nicht verschwinden. Wenn sie verschwinden, dann würde ich auch verschwinden. Oder?


816

02.02.2019, 22:48

Ardan

Als wir wieder an Deck waren, entspannte ich mich ein wenig. Diese Insel zu verlassen schien im Moment das Beste zu sein. Wir alle hatten unsere Erinnerungen an gestern Nacht und heute Morgen verloren. Bevor wir mehr verloren, sollten wir wirklich verschwinden. Jadis verteilte sogleich die Aufgaben und ich nickte, als sie mich darum bat, ihr beim Segel zu helfen. Zunächst wusste ich nicht, wo ich das Ei am besten platzieren sollte, bis mir einfiel, dass es vielleicht in meinen Hüftbeutel passen könnte. Vorsichtig schob ich es hinein und atmete erleichtert auf. Es passte perfekt.
Jetzt hatte ich beide Hände frei und konnte gemeinsam mit Jadis die Segel setzen. Die Reise nach Kapua lag uns bevor. Ein Sturm kündigte sich zumindest nicht an, als ich einen Blick aufs Meer warf und auch der Himmel wirkte friedlich. Hoffentlich blieb es dabei.

Jenaya

Mittlerweile hatte ich mich an das Leben an Deck gewöhnt. Ich wusste, welche Aufgaben mir am besten lagen und kümmerte mich sogleich mit Kenai um den Anker. Auch wenn er das allein erledigen konnte. >Ich freue mich, dass du dich an all diese Dinge erinnerst. Dann... Dann wirken die Personen lebendiger, findest du nicht?< Sanft sah ich ihn an und küsste ihn auf die Wange. Es füllte mich nach wie vor mit Traurigkeit, dass er seine Familie nie wiedersehen würde, aber im Hier und Jetzt bildeten wir alle eine Familie. Wir kümmerten uns umeinander. Das allein zählte. >Wie weit ist es bis nach Kapua?< fragte ich Jadis.
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817

02.02.2019, 22:57

Jadis


Ardan verstauchte vorsichtig das Ei in seiner Hüfttasche und ich hoffte es war dort wirklich sicher: "Wir können naher dem Ei einen Nest aus Stroh basteln. Nach meiner Erfahrungen brauchen Eier Wärme, damit das Wesen dadrinnen leben und schlüpfen kann. Oder wir nehmen das oberen Bett, dort ist es wahrscheinlich sicherer. Bei Feena hatte ich ihr Ei in meinem Bett gelegen." Sanft musste ich bei der Erinnerung lächeln, ich hatte alles getan, damit es ihr gut ging. Die Segel flatterte jetzt am Mast und der Anker wurde hochgezogen, sodass Inej das Schiff auf das offene Meer steuern konnte. "Jetzt liegt nur noch einen Tag vor uns, also müssten wir morgen früh Kapua erreichen. Über diesen Ort weiß ich noch weniger, aber ich weiß, dass wir fliegen müssen. Kapua ist eine Luftinsel."

Kenai


Es war nicht schwer den Anker hochzuziehen und ich wäre in der Lage gewesen alleine den Anker hochzuziehen, da ich genügend Kraft besaß. Ich dachte über ihre Worte nach und spürte die Wärme ihrer Lippen auf meiner Wange. Dann nickte ich. Sie wurden echt, wenn ich mich an sie erinnerte. Dann waren sie nicht nur Worte. Dann bekamen sie Bedeutungen. Prinzessin Jadis antwortete ihre Frage. Morgen früh würden wir diese Luftinsel erreichen. Ich war noch nicht auf einer Luftinsel gewesen.


818

02.02.2019, 23:10

Ardan

Hm, ja... Dieses Ei brauchte definitiv einen guten und sicheren Platz. Wärme war hierbei kein Problem. Ich war ein unendlicher Quell an Wärme und würde darauf achten, dass es dem Ei an nichts mangelte. >Klingt gut, nehmen wir das Bett.< willigte ich ein und ging voraus in die Kajüte. Da das obere Bett nicht von uns genutzt wurde, fungierte es bestens als Nest. Ich zog das Laken ab, knüllte es zusammen und formte daraus das Nest, in das ich das Ei sehr vorsichtig hineinlegte. Die Magie darin pulsierte nach wie vor in einem stetigen Rhythmus. Silia schien es demnach gut zu gehen, nahm ich an. Mit einem Kissen sorgte ich für zusätzliche Sicherheit und Komfort. Das müsste reichen.
Plötzlich flackerte eine weitere Erinnerung auf und ich starrte das Ei an. Fleisch. Sonnenlicht. Sonnenfüchse ernährten sich davon. Hm. Ich schob das Nest näher zum kleinen Fenster und damit mehr ins Licht. Perfekt.

Jenaya

Eine Luftinsel. Das klang sehr aufregend. Ich hatte davon in Büchern gelesen, darum war ich gespannt, ob die Beschreibungen zutrafen. Mit dem Schiff würden wir in der Lage sein, die Insel zu erreichen. Das traf sich gut. Yun hatte mittlerweile das Essen weggeräumt und ich lobte Maris erneut für ihren hervorragenden Fang. Keine zu geringen Portionen mehr. Für alle gab es reichlich Fisch, auch wenn die Zubereitung etwas ekelhaft und gewöhnungsbedürftig war. Sollte Inej nachher Hilfe brauchen, würde ich mich freiwillig melden. Ich hatte es einmal geschafft, also würde ich es ein weiteres Mal schaffen. In der Zwischenzeit sollte ich weiter an meiner Psi-Manipulation arbeiten. Hoffentlich hatte der Zwischenfall auf Narda meine Fähigkeit nicht durcheinandergebracht.
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819

02.02.2019, 23:22

Gehe offline, wünsche dir einen schönen Tag :)

Jadis

Ardan ging in die Kajüte, um das Ei einen sicheren Platz anzubieten. Ich beugte mich leicht über das Reling und stützte mich dabei auf meine Unterarme. Eine sanfte Brise kam auf und spielte mit meinem Haar, während ich in die Weite des Meers blickte. Bis auf ein paar mickrige Piraten, waren wir niemanden begegnet. Nicht mal den Seeungeheuer. Als wüssten alle, dass der König der sieben Meere anwesend war. Ich dachte an das Seeungeheuer, das wir bekämpfen mussten, bevor wir das Eismeer erreichen konnten. Da war Ardan noch nicht da gewesen. Jetzt wo er da war, wirkte das Meer ruhig. Dennoch mussten wir weiterhin wachsam bleiben, denn man wüsste nie welche Überraschungen Einem erwartete. Das hatten wir bei unsere verlorengegangene Erinnerungen bemerkt. Nachdenklich biss ich auf die Unterlippe, während ich auf die Insel zurückschaute. Was war dort geschehen?

Kenai


Jenaya wirkte, als würde sie gleich wieder trainieren wollen und ich entdeckte den Pixie. Er war auf der andere Seite. Ich ging zu ihm: "Unterricht?" "Äh....heute nicht...ich....ich habe was zu erledigen! Deswegen werde ich gleich in die Zwischenwelt verschwinden, damit Jadis die Erlaubnis erhält sie betreten zu können. Du kannst ja ein paar Übungen alleine machen", Yun flog zu Prinzessin Jadis. Ich drehte mich um und hielt inne. Da war was in seinem Blick gewesen. Etwas Ausweichendes. Ich konnte es nicht benennen. Ich hätte es vermutlich nicht wahrgenommen, hätte er mir nicht gelehrt auf Zeichen im Gesicht zu achten.


820

02.02.2019, 23:36

Gute Nacht ;)

Ardan

In Gedanken versunken verließ ich die Kajüte wieder und traf auf Jenaya, die anscheinend nach mir Ausschau gehalten hatte. >Kann ich dir zeigen, wie es mit der Manipulation vorangeht? Vielleicht gibt es etwas, was dir auffällt und mir nicht.< Ach ja, ich hatte ihr den ersten Schritt zur Psi-Manipulation gezeigt. Nach dem Zwischenfall auf der Insel hatte ich das völlig vergessen.
Ich nickte einverstanden und stellte mich vor sie, um sie genau im Auge zu behalten, wenn sie die Übung durchführte. Jede kleinste Veränderung in ihrem Energieverlauf war ausschlaggebend für den Erfolg der Übung. Die ersten Sekunden verliefen einwandfrei. Sie lernte in der Tat sehr schnell dazu. Die Magie in ihr floss in ruhigen Bahnen, sie verlor den Fokus nicht. Allerdings bemerkte ich das minimale Schwanken in den letzten Schritten. Dort hakte es meisten. >Für den Anfang war das außerordentlich gut. Ich wusste, dass diese Technik dir liegen wird. Und sie wird dir auch im Kampf sehr behilflich sein, besonders in der Defensive.<

Jenaya

Meine Augen leuchteten auf. Zu hören, dass ich gute Arbeit geleistet hatte, erfüllte mich mit Stolz. Hatte sich das ewige Üben also doch gelohnt. Bevor ich ihn nach der nächsten Übung fragen konnte, kam leider das Aber zur Sprache. >Es gibt kleine Abweichungen gegen Ende der Technik. Gerade die letzten kleinen Schritte sind bedeutend und du musst sie genauso leicht durchführen können wie die ersten. Du musst in der Lage sein, nach Gefühl zu handeln. Die Übung muss so fest in dir verankert sein, dass du sie im Schlaf durchführen könntest. Verstehst du, was ich meine?<
Ich nickte langsam. Im Grunde genommen hatte er nämlich recht. Gerade in den letzten Zügen musste ich mich mehr konzentrieren und glaubte, den Faden zu verlieren. Damit geriet die nächste Übung vorerst in den Hintergrund. Ich musste diese hier perfektionieren. >Ich werde dir zeigen, wie du es dir einfacher verinnerlichen kannst.<
Er reichte mir seine Hände und ich ergriff sie fest konzentriert.
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