Das ist doch supi
Mir geht es gut, endlich kann ich wieder tanzen gehen hehe
Ardan
Als Zen fertig war, reichte er mir den Brief, den ich sorgfältig zusammenrollte und mit einem roten Band versah. Er freute sich schon auf Silias Reaktion, wenn sie alt genug war zu lesen. Obwohl er kurz den Gedanken gehegt hatte, Jadis und ich würden ihn durch Silia ersetzen, hatte er schnell seine Liebe für eine kleine Schwester entdeckt. Das sagte so viel über sein Herz aus. Das Herz, das die Last nicht mehr länger ertragen würde.
Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter und wuschelte ihm durchs Haar. Er protestierte lachend. >Zen... Wie wäre es, wenn ich dich für einen Tag mitnehme? Dann kannst du Silia persönlich kennenlernen. Und auch die anderen. Jadis wirst du natürlich auch wiedersehen.<
Seine Augen wurden groß. Ein Leuchten ging im tiefen Rot auf. >Ja, bitte, bitte. Nimm mich mit. Ich will endlich mehr sehen!<
Ob ich ihn zu lange hier auf dieser Insel festgehalten hatte? Vorsicht hin oder her, er verdiente es mehr von der Welt zu sehen und es stimmte mich traurig, dass ich so lange gebraucht hatte, um meine Sorge um ihn durch Mut zu ersetzen. Mut für ihn und für mich. Sollte er wieder einen Anfall haben, würde ich zur Stelle sein. Ich musste mir einfach in Erinnerung rufen, dass seine Tage gezählt sein könnten und er nicht über die Grenzen dieser Insel hinaus gelebt hatte. Das musste geändert werden. Wenigstens für eine Weile, bevor wir in den Krieg ziehen mussten.
Jenaya
Kenai richtete das Wort an mich und ich riss mich von Silias Anblick los. Er hatte eine Lösung gefunden? Eine Schattenbotschaft? >Ähm, ja... Wir machen das gleich, wenn Jadis zurück ist. Ich glaube hier... Hier passiert was.< bemerkte ich mit einem Nicken in Silias Richtung. Sie lag immer noch in diesem goldenen Schein und allmählich fragte ich mich, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war. Schlecht konnte es allerdings nicht sein. Reines Licht war gut für sie. Sie war ein Sonnenfuchs. Der Baum wirkte sowieso nicht gefährlich, daher musste gerade etwas Gutes passieren.
Plötzlich wurde das Licht greller, sodass selbst ich zur Seite treten und meine Augen schließen musste. Trotzdem streckte ich meine Hände nach Silia aus. Ich war im Moment für sie verantwortlich. Ihr durfte nichts passieren. Doch meine Bedenken verflogen in der nächsten Sekunde. Das Licht verschwand. Ich schnappte erschrocken und überrascht zugleich nach Luft.
>Si...lia.< hauchte ich. Ein Baby war sie nicht mehr. Vor mir hockte ein Kleinkind im knöchelhohen Gras.