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28.03.2019, 18:50

Jadis


Das Meer war also ein schwer zu eroberndes Gebiet für den dunklen Lord, jedoch wusste er schon, dass dort einige Streitkräfte der "Guten" waren. Somit fiel der Überraschungseffekt aus und der dunkle Lord würde sich bestimmt auf andere Stellen konzentrieren, wo nicht die Trimagische Allianz war. "Das Licht des Orden besteht zurzeit aus 8 Reiche. Doch wir hoffen auf mehr Zuwachs, ich denke die andere Reiche werden ebenfalls sich zu einem gemeinsamen Kampf stimmen lassen. Es ist desselben Sprecher", antwortete ihm mein Vater: "Nach der morgigen Sitzung werden wir überlegen, wo du eingesetzt werden kannst, Jadis." "Ich will auf jeden Fall an der Front kämpfen und darüber werde ich nicht mit dir diskutieren. Ich kann kämpfen, das weiß du und ich besitze die Windflöte. Diese Kraft wird dort am Nötigsten gebraucht", sagte ich energisch. Mein Vater ließ mich ungern in Kampfgebiete ziehen, aber er wusste das ich Recht hatte. "Darüber reden wir morgen weiter", seufzte er schwer.

Kenai


Die Schlange löste sich wie in Rauch auf und ich spürte ein leichtes Kribbeln in meinem Arm. Es hatte sich....gewöhnlich angefühlt, als diese Schlange erschienen war. Als gehörte es so. Darüber würde ich später nachdenken. Mich interessierte die Hochzeit mehr. "Ich fühle Liebe", als der andere Prinz nachhakte, ob ich wirklich Jenaya heiraten wollte. Ich musste also einen richtigen Heiratsantrag machen. Es musste romantisch sein. Ein Begriff mit den ich nicht viel zu anfangen wusste. Blumen. Leise Musik. Ein Ort, der ihr wichtig war. Mit diese Dingen konnte ich eher damit was anfangen. Und ein Verlobungsring, den man bei einem Juwelier kaufen konnte. Ein Heiratsantrag schien aufwendig zu sein. Anscheinend musste ich auch dabei in die Knien ging, ihre Hand halten und sie fragen, ob sie meine Frau werden wollte. Das war dann der erste Schritt. Der andere Prinz lachte, ich wusste nicht warum. "Was bedeutet romantisch?", war meine einzige Frage.


1 222

28.03.2019, 19:06

Ardan

Dass Jadis an der Front eingesetzt werden wollte, überraschte mich nicht. Sie würde sich bestimmt nicht irgendwo im Hintergrund verstecken und auch wenn ich die Sorge des Vaters verstehen konnte, würde ich Jadis nicht aufhalten. Durch die Macht, die sie erlangt hatte, war sie zu einer wichtigen Kampffigur geworden. Leute wie sie wurden ganz vorne gebraucht, um den größtmöglichen Schaden anzurichten. Und ich würde an ihrer Seite sein. Ich ließ sie nicht allein. Nicht, wenn ihr Leben für uns beide essentiell war.

Jaris

Romantisch... Wie erklärte man so etwas, wenn man damit aufwuchs? Man wusste es einfach aus Erfahrung. Ich dachte eine Weile lang nach, ehe ich antwortete: >Etwas, was das Herz berührt. Was sie zum Lächeln bringt. Ich nehme an, dass dir das zumindest bekannt ist.<
>Und nach eurer privaten Verlobung findet dann eine Verlobungsfeier statt. Erst dann plant ihr die große Hochzeit, wo ihr euch nach Ocammas Tradition vermählen könnt. Dann seid ihr ein echtes Ehepaar.< fuhr Juvio fort, nachdem er sich von seinem Lachanfall beruhigt hatte. Wir sahen beide Kenai an und hofften, dass ihm das alles nun klar war. Wir konnten nicht wirklich einschätzen, inwieweit er schon als Mensch dachte, aber er schien ein größeres Verständnis zu besitzen.
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1 223

28.03.2019, 19:18

Huhuuu :)

Jadis


"Beenden wir diese Sitzung für heute, Rest des Tages könnt ihr euch frei bewegen", entschied sich mein Vater und entließ uns aus dem Sitzungsraum. Er selber blieb zurück und beugte sich grübelnd über die Karten. Wieder fiel mir auf, dass er viel älter wirkte als die Wochen zuvor. Dieser Krieg zog seine Spuren in seinem Gesicht. Meine Mutter kam mit den Kinder uns entgegen und sie lächelte uns: "Das sind wundervolle Kinder, wir haben viel Spaß gehabt. Die Bibliothek fand sie besonders spannend, vielleicht könnt ihr für heute Abend ihnen eine Geschichte aus den Bücher erzählen. Jetzt gehe ich zu meinem Gemahl, er vergisst manchmal, dass auch er eine Pause braucht." Sie umarmte kurz die Kinder, deren Gesichter strahlten und dann ging meine Mutter zu meinem Vater. "

Kenai


Aufmerksam hörte ihn zu und begriff ansatzweise, was er mir erklärte. Das war also romantisch. Das hieß, ich war mehrere Male romantisch gewesen, weil ich immer versuchte Jenaya zum Lächeln zu bringen. Ich wollte sie glücklich machen. Ich nickte: "Ja, wenn sie lächelt, ist sie glücklich und ich will sie glücklich machen." Dann erklärte mir der ältere Prinz, dass nach dem Antrag eine Verlobungsfeier gab, ehe man dann endlich heiraten konnte. "Das ist ein langer Weg", stellte ich fest. Mir waren die Feste gleichgültig, ich wollte nur Jenaya zu meine Frau haben. "Ich muss jetzt den Ring kaufen. Ich will heute den Antrag machen. Dann werden wir schneller Ehepaar", kam ich zu meiner Schlussfolgerung.


1 224

28.03.2019, 19:28

Hallihallo und bye bye XD Hab jetzt leider meinen Zahnarzttermin...Wünsche dir einen schönen Abend!

Ardan

Ich kannte das Gefühl zu gut. Das ewige Planen und Grübeln. Ihr Vater blieb zurück und wir begegneten daraufhin ihrer Mutter. Silia und Zen schienen sehr gute Laune zu haben. Sie hatten wirklich Spaß gehabt. Lächelnd streichelte ich Zen über den Kopf, als er zu mir kam und auch Silia bekam ihre Streicheleinheit. >Ja, wir werden schon etwas finden, um die beiden zu beschäftigen.< lächelte ich.
>Wie wäre es, wenn eure Mama euch zeigt, was es noch in diesem Schloss zu sehen gibt.< Ich sah zu Jadis und mein Lächeln wurde breiter. Das Schloss kannte ich auch nicht in- und auswendig, darum war ich ebenfalls neugierig. >Übrigens... Werde ich dann in deinem Zimmer schlafen?< fragte ich sie in neckischem Tonfall.

Jaris

Dass er sie glücklich machen wollte, stand fest. Er sprach von nichts anderem, seitdem er zurückgekommen war. Selbst vor unserem Vater hatte er mehrmals versichert Jenaya glücklich zu machen. >Ja, es ist ein langer Weg, aber er lohnt sich.< stimmte ich ihm zu.
>Den Juwelier findest du im Dorf. Viel Glück mit dem Antrag.< sagte Juvio zwinkernd. Er klopfte ihm auf die Schulter und schaute dann zu mir. Wir hatten noch einiges zu besprechen zwecks unseres nächsten Einsatzes in den Kriegsgebieten. Da Kenais Fragen beantwortet waren, konnten wir uns aufteilen. >Wir sehen uns dann beim Abendessen.<
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1 225

28.03.2019, 19:44

Dann drücke ich dir die Daumen, dass alles klappt :)

Jadis


Ich drückte die Kinder kurz an mich und verteilte Küsse auf ihre weiche Köpfe, ich musste sie einfach mit Liebe und Aufmerksamkeit überschütten. Tief atmete ich die Düfte nach Sonne und Mond ein. Wieder verspürte ich den wehmütigen Wunsch, dass die Kinder niemals erwachsen werden sollten. Ich wollte sie eine Weile behalten, da war ich ganz egoistisch. Schmunzelnd sah ich Ardan an: "Hmm, wenn du artig bist, vielleicht." Frech grinste ich und ging los: "Die Bibliothek kennt ihr schon. Ich kann euch das Musikzimmer zeigen, er grenzt am Baalsaal. Das ist bestimmt was für dich, Silia. Ihr dürft auch im Musikzimmer die Instrumente ausprobieren, wenn ihr wollt."

Kenai


Ja, dieser langer Weg lohnte sich. Denn Jenaya war das Ziel dieses Weges. Sie machte mich glücklich und ich wollte immer bei ihr bleiben. Ich nickte und diesmal wurde ich auf die Schulter geklopft. Ich verließ das Labor. Bevor ich das Dorf aufsuchte, wollte ich zuerst das mit den Himmelseisen regeln und dann würde ich noch mein Geld holen. Ich suchte den Ort auf, wo Jenaya mit den Frauen sein mussten und ich lag mit meiner Vermutung richtig. "Fräulein Leyla, hast du Himmelseisen? Ich brauche Himmelseisen", wandte ich mich an die Person. Der Prinz hatte gesagt, dass sie es wissen musste.


1 226

28.03.2019, 22:09

Leider nicht gelaufen wie erhofft, aber vielleicht beim nächsten Mal :)

Ardan

Mein Mundwinkel zuckte. Artig, soso. Ich brannte darauf ihr einen frechen Klaps auf den Hintern zu geben, aber in Anwesenheit der Kinder unterließ ich es. Das gehörte sich nicht. Erst, wenn wir wieder allein waren. Dann würde ich sie mit all der Liebe überschütten, die sie mir vorhin entgegengebracht hatte.
>O ja, bitte! Ich will unbedingt ein paar Instrumente ausprobieren.< rief Silia aufgeregt aus. Ihr Schwanz wedelte hin und her und das Leuchten in ihren Augen kehrte mit einem Schlag zurück. Sie war leicht zu begeistern, eine Frohnatur durch und durch. Ob sich das ändern würde, wenn sie älter wurde? Hoffentlich nicht... Sie sollte immer unser kleiner Sonnenschein bleiben. So wie Zen unser Mondjunge blieb.
Lächelnd nahm ich Zens Hand in meine, als er sie mir entgegenstreckte und mit der anderen ergriff er Jadis Hand. Silia verzichtete wieder auf Körperkontakt, denn sie war zu aufgedreht. Sie eilte voraus bis ans Ende des Flurs, wartete, Jadis gab die Richtung an, dann rannte sie erneut voraus, wartete, bis wir nach etlichen Gängen das Musikzimmer erreichten. Es sah genauso aus, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der perfekte Rückzugsort, um sich der Musik hinzugeben. Ich mochte den Charme des Zimmers auf Anhieb. Zen löste sich von uns, um sich neugierig umzusehen, während Silia bereits am Klavier saß und mit ihren kleinen Händen jede einzelne Taste drückte. Ihre kurzen Beine baumelten vom Hocker, was wahnsinnig süß aussah. >Können du und Papa Instrumente spielen?< fragte sie interessiert.

Jenaya

Tiana schilderte mir alles, was vorgefallen war und mein Herz blutete umso mehr für sie. Ich wünschte, ich könnte ihr den Schmerz nehmen, doch er gehörte zur Trauerbewältigung dazu. Solange sie fühlte, brauchte ich mir keine Sorgen um sie zu machen. Sie würde den Verlust gemeinsam mit ihrer Familie überstehen. Sie waren stark.
Sanft rieb ich ihr über den Rücken, als Kenai eine Weile später auftauchte. Er wandte sich dabei direkt an Leyla, die völlig überrascht dreinblickte. Es war ja nicht so, als sei sie es gewohnt von ihm angesprochen zu werden. Meine Freundinnen und er hatten nie ein Wort miteinander gewechselt. Das hier war etwas völlig Neues für sie und bestätigte zugleich meine Erzählungen. Kenai hatte sich grundlegend verändert. Ins Positive natürlich, auch wenn er sich in Gesprächen etwas holprig gab.
>Ähm, ich schätze schon... Wir haben lange kein Himmelseisen mehr verwendet, also sollte etwas übrig sein. Warum brauchst du es?<
Ich wusste, warum er es brauchte, aber ich wollte nicht, dass sein Bruder zur Sprache kam, weil dieses Thema viel zu sensibel war. Nach wie vor hielt ich nicht viel von Akela. Er verlangte etwas von seinem verloren geglaubten Bruder, anstatt ihn wie eine echte Familie zu behandeln. Aber da Kenai nicht auf mich hörte, musste ich dabei zusehen, in was er sich hineinritt. >Ich erkläre es dir ein anderes Mal. Könntest du ihm einfach den Gefallen tun? Bitte?<
Leyla runzelte misstrauisch die Stirn, nickte jedoch. Sie vertraute mir, so wie ich ihr vertraute. >In Ordnung. Wie viel brauchst du denn?<
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1 227

29.03.2019, 07:59

das ist schade, bestimmt wird nächste mal besser sein :)

Jadis

Ich spürte Wärme in meinem Brustkorb, als Zen in unsere Mitte ging und dabei unsere Hände hielt. Es fühlte sich so an, als wären wir wirklich seine Eltern und er unser Sohn. Silia war zu aufgeregt, um bei uns zu laufen und immer voraus bis zum Ende der Gänge. Sobald ich sagte, wo unser Weg hinführte, lief sie wieder los. Silia war voller Energie und ihr schlummerte der Geist eines Abenteuerin. Ich kannte diesen Drang alles entdecken und erforschen zu wollen. Diese unstillbare Neugier auf das Neue. Wir erreichten das Musikzimmer, hier wurde er dezent eingerichtet, sodass die Instrumente in den Vordergrund standen. Zen löste sich von uns und schaute sich in Raum neugierig um. Silia hatte bereits das Klavier entdeckt und entlockte ihm die ersten Töne. „Ich habe früher ein paar Grundnoten auf dem Klavier gelernt und mich danach für eine Querflöte entschieden. Später habe ich den Musikunterricht aufgegeben, weil ich viel lieber Geschichtsbücher studieren wollte“, zuckte ich mit der Schulter. Tanz- und Musikunterricht waren einer der ersten Unterrichtseinheiten die ich umgetauscht hatte, als ich mich durchgesetzt hatte, auch die Dinge zu lernen, die Jade lernte. Außerdem war ich nicht überragend talentiert gewesen. Meine Augen wanderte zu einer Vitrine, wo die silberne Querflöte auf dem roten Samt ihrer offener Schachtel lag. „Ich weiß gar nicht, ob ich sie überhaupt noch richtig spielen kann“, gestand ich. Dennoch hatte sie mir damals unbewusst geholfen, sonst hätte ich vielleicht nicht die Windflöte spielen können.

Kenai

Als sie nach dem Grund fragte, war Jenaya mit der Antwort schneller und ich merkte, dass sie meinen großen Bruder ausließ. Sie wollte nicht über ihn reden. Vielleicht sollte niemand hier von meinem Bruder erfahren. Ich spürte ein Stechen in meinem Brustkorb. Als Fräulein Leyla fragte, wie viel ich brauchte, dachte ich nach. Akela hatte nicht die Menge angeben. Vielleicht brauchte er so viel, wie die Ketten, die damals mich verhindert haben etwas zu tun, was ich nicht hätte tun dürfen. Das Himmelseisen hatte sich leicht angefühlt, als die gewöhnlichen Ketten. Sie bestanden aus feingliedrigen Ringe, dennoch zeigten sie großen Widerstandskraft. Die Ketten waren etwa ein Meter lang gewesen. In meinem Kopf schätzte ich ungefähr das Gewicht ab. „Bis 2 Kilogramm. Ich zahle zurück, wenn das nicht reicht, können wir auch einen Tauschhandel machen. Ich tausche nicht mit Schattenschwert oder Himbeerplätzchen“, antwortete ich und drehte mich zu Jenaya um. Auch wenn mir ihre Antwort nicht gefallen hatte, wollte ich trotzdem den Ring kaufen. „Ich muss los. Wir sehen uns beim Abendmahl. Ich gehe….“, ich hielt inne und erinnerte mich, dass Jenaya Überraschungen mochte. Dann schien sie sich mehr zu freuen, dass hatte ich an ihre Geburtstage in den letzten Jahren beobachtet. „Das ist eine Überraschung“, sagte ich daher.


1 228

29.03.2019, 16:25

Ardan

Stimmt, Jadis konnte auf der Windflöte spielen, das war mir völlig entgangen. Aber so wie ich gehörte sie nicht zu den musikalisch Kreativen. >Ich kann auf Trommeln spielen, aber nur bekannte Lieder.< beantwortete ich Silias Frage, die nebenbei den Klang des Klaviers testete. Ihre Finger bewegten sich ziemlich schnell, dafür, dass sie zum ersten Mal ein Instrument wie dieses berührte. Zen hatte sich noch nicht entschieden, welches Instrument ihn am meisten begeisterte. Er schaute sich bloß um und passte darauf auf nichts versehentlich kaputt zu machen. In dieser Hinsicht war er ziemlich vorsichtig.
Da es hier nichts gab, was ich tun konnte, nahm ich auf einem gemütlich gepolsterten Stuhl Platz, der direkt am Fenster stand. Links von mir gab es einen weiteren und dazwischen einen kunstvoll verzierten Tisch. Ein guter Ort, um den ganzen Raum im Blick zu haben.
Silia hörte auf zu spielen und starrte für einen kurzen Moment in die Luft. Dieser Ausdruck war mir völlig neu. Etwas lag in ihren Augen, das ich nicht richtig greifen konnte. Als wäre sie ganz woanders, nicht wirklich hier. Dann ging ein kleiner Ruck durch ihren Körper und sie legte die Finger wieder auf die Tasten. Was ich nicht kommen sah... Sie spielte fehlerfrei. Ich kannte das Stück nicht, aber da erfüllten plötzlich wunderschöne Klänge den gesamten Raum und ich war zu baff, um zu reagieren. Sie spielte ein Lied. Ein vollständiges Lied mit einer Bedeutung dahinter.

https://www.youtube.com/watch?v=7I-ZmRTJlbk

Jenaya

Ich lächelte leicht, als er vorgab nicht mit seinem Schattenschwert oder Himbeerplätzchen tauschen zu wollen. Leyla könnte sowieso nichts damit anfangen, darum war es in Ordnung. Sie nickte einverstanden. >Ich lasse dich wissen, ob es etwas kosten wird. Zwei Kilogramm sind nicht gerade wenig.< merkte sie ernst an. Wieder sah sie mich bedeutungsschwer von der Seite an, doch ich ging nicht darauf ein.
Stattdessen richtete ich meine Aufmerksamkeit auf Kenai, der von einer Überraschung sprach. Hatte er gerade wirklich von einer Überraschung gesprochen? Seit wann plante er Überraschungen? Meine Neugier war geweckt. Ich wünschte, ich könnte wie Yun in seinen Gedanken herumstöbern, um herauszufinden, was er damit meinte, aber vielleicht war es besser so. Eine Überraschung sollte eine Überraschung bleiben. >Gut, dann... bis später.< sagte ich mit einem warmen Lächeln. Ich hatte noch einiges mit meinen Freundinnen zu besprechen, daher kam es mir recht, wenn er selbst etwas zu erledigen hatte. So eigenartig das auch war. Wenigstens wirkte er nicht so, als hätte ihm das Experiment mit dem Pulver schwer geschadet. Ansonsten hätten sich meine Brüder auf etwas gefasst machen können.
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1 229

29.03.2019, 19:15

Jadis

Ich nahm auf den anderen freien Stuhl Platz und beobachtete mit warmen Blick die Kinder. Zen war sehr vorsichtig mit den Instrumente und schien sich nicht entscheiden zu können, welche er ausprobieren möchte. Silia hörte auf in die Tasten zu drücken und starrte in die Luft. Plötzlich begann sie zu spielen und meine Augen weiteten sich überrascht. Sie spielte ein Lied. Ein fehlerfreies Lied und mit so viel Gefühl. Es war, als läge Magie in der Luft. Ergriff legte ich meine Hand auf dem Brustkorb und voller Stolz beobachtete ich meine Tochter, wie sie wundervoll spielte. In ihr schlummerte eine unentdeckte Gabe. Mein Kopf drehte sich zu Kopf um und auch er schien geplättet zu sein, was für zauberhafte Melodien unsere Tochter aus dem Klavier locken konnte.

Kenai

Ich ging zurück in das Schloss und betrat das Zimmer, in der ich immer geschlafen hatte. In meiner Truhe fand ich den schweren Beutel mit dem ganzen Geld von den letzten Jahren. Ich hatte nie Verwendung dafür gehabt. Jetzt aber würde ich zum ersten Mal einkaufen gehen. Ich würde einen Ring kaufen. Für Jenaya. „Ah, da bist du“, erschien der Pixie und dann wurde sein Glitzer golden: „Moment, du willst einen Verlobungsring kaufen? Du muss mich mitnehmen! Ich kann dir eine Beratung sein.“ Ich sah Yun an: „Du darfst nichts sagen. Es ist eine Überraschung.“ „Keine Sorge, ich verrate Jenaya nichts. Ehrenwort!“, er hob seine Hand an. „Versprechen darf man nicht brechen“, nickte ich und wir verließen das Schlossgelände. Der Weg zum Dorf war nicht weit. „Da hinten ist der Juwelierladen“, zeigte Yun auf ein Laden. Ich folgte die Richtung und ging in den Laden hinein. Überall funkelte der Schmuck in den Vitrinen. Ein Mann stand hinter dem Tresen, er sagte: „Herzlich Willkommen, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“ „Ich brauche ein Ring“, war meine Antwort. „Ein Verlobungsring“, fügte der Pixie hinzu. „Ah, was für eine wunderbare Sache. Haben Sie bereits eine Idee, mein Herr oder gibt es bei Ihnen eine preisliche Grenze?“, redete der Mann weiter. „Ich brauche ein Ring“, wiederholte ich mich und meine Augen wanderten zu den Vitrinen. „Was er sagen möchte, er möchte sich die Ringe anschauen und die Preise sind erstmal egal. Er wird sich später entscheiden“, erklärte Yun. „Wie es gewünscht wird. Ich führe Euch zu den Verlobungsringe“, der Mann ging auf die rechte Seite und deutete auf zwei verglaste Tische: „Hier sind die Schätze. Nehmen Sie sich Zeit zum Anschauen, ich bin am Tresen, wenn meine Hilfe bedurft wird oder Sie eine Entscheidung getroffen haben. Der linke Tisch geht preislich bis zu 10 Gold und der rechte Tisch ist über 10 Gold.“ 10 Gold war 100 Silber und 100 Silber war 1000 Bronze. Der Mann ging wieder. „Puh, so viel Auswahl und wie hübsch sie alle funkeln“, der Pixie flog über die verglaste Tische. Ich beugte mich über die Tische und studierte eingehend die Ringe. „Wie wäre es damit?“, deutete Yun auf einem Ring und ich schüttelte den Kopf. „Der hier würde doch Jenaya gefallen“, wieder ein Schütteln von mir. Der Ring musste besonders sein. Nach eine Weile zeigte ich auf einen Ring: „Den hier.“ „Bist du dir sicher?“, hakte Yun nach. „Ja“, ich starrte den Ring an. Der Ring war silbern. Es funkelte kleine blaue Steine, sie sahen wie Blüten aus und am Blütenenden waren kleine silberne Kugeln. In der Mitte funkelte ein weißer Stein wie ein Stern und um ihn herum waren auch kleine silberne Kugeln. „Wir haben den Ring gefunden!“, rief der Pixie zu den Mann und zu mir sagte er: „Jenaya wird vor Glück umfallen, wenn sie den Ring sieht.“ Der Mann war gekommen und ich zeigte ihm den Ring. Als ich den Laden verließ, spürte ich Wärme in meinem Brustkorb und hielt die kleine Truhe fest in meiner Hand.


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29.03.2019, 19:35

Ardan

Ich spürte Jadis' Blick auf mir, doch ich behielt meine Augen auf Silia gerichtet. Die Art und Weise, wie sie sich leicht zur Musik mitbewegte, zeugte von mehr als bloßes Talent. Sie spielte, als hätte sie es jahrelang geprobt. Aber das war nicht möglich. Sie hatte bislang kein einziges Mal ein Instrument angefasst und dass sie in der Lage war, ein Lied frei heraus zu spielen... Welche Geheimnisse trugen Animagi wie sie in sich? Was entging Jadis und mir? Was gab es noch, dass uns dieser Sonnenfuchs nicht sagte? Und warum sagte sie nichts?
Das Lied endete und mit einem breiten Lächeln schaute Silia zu uns. >Ich mag dieses Klavier. Es ist schön gestimmt.<
>Wer hat dir das Klavierspielen beigebracht?< fragte ich sie leicht irritiert.
Sie runzelte die Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust. >Hm, das weiß ich nicht mehr. Das Lied war einfach da, also habe ich es gespielt. Hat es euch gefallen?<

Jenaya

Auch wenn die schreckliche Neuigkeit über Tianas Vater wie eine schwarze Wolke über uns hing, taten wir unser Bestes und sprachen über andere Dinge. Dinge, die einen nicht traurig machten. Sie erzählten mir von ihrer Arbeit, welche Entdeckungen sie gemacht hatten und ob es irgendwelche Kerle gab, an denen sie interessiert waren. Es überraschte mich zu hören, dass Leyla offen zugab in meinen älteren Bruder verknallt zu sein. Aber, und das schockierte mich zutiefst, sie wollte nichts mit ihm anfangen, weil Juvio ihr vor kurzem Avancen gemacht hatte. Mein jüngerer Bruder und den Hof machen? Das konnte ich mir schwer vorstellen... Außerdem... Nein, er war viel zu aufgedreht, verrückt und, und... ich hätte nicht gedacht, dass eine gestandene Frau wie Leyla ihn dermaßen anziehen würde.
>Das ist ja das reinste Drama!< rief ich aus und musste irgendwie lachen. Es störte mich nicht, sollte Leyla sich einen meiner Brüder schnappen. Es wurde sowieso mal langsam Zeit, dass sie sesshaft wurden, besonders Jaris, da er Thronfolger war. Dennoch verstand ich, dass ihr diese verzwickte Lage missfiel. >Solltest du Hilfe brauchen, kannst du dich auf uns verlassen.< munterte ich sie auf.
Tiana nickte mit funkelnden Augen. >Was für ein hartes Leben du doch führst.< neckte sie unsere Freundin.
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29.03.2019, 22:02

Jadis

Ardans Augen ruhten auf Silia und er schien in ihrer Musik gefangen zu sein. Er fragte sie sogleich, wer ihr das Klavierspielen beigebracht hatte, als sie das Lied endete. Irritiert sah ich ihn wieder an, wir hatten gar keine Zeit gehabt ihr das Klavierspielen beizubringen und ich konnte mich auch nicht erinnern, dass ein Anderer das getan hatte. Das hätten wir mitbekommen. „Es war wundervoll gewesen“, antwortete ich Silia und mein Blick wurde weich: „Du wirst eine hervorragende Pianistin.“ Vielleicht besaß sie auch diese Musikmagie in sich, wie bei Kenai. „Zen, möchtest du auch ein Instrument ausprobieren?“, wandte ich mich an den Jungen. Ich wollte ihn mit gleicher Aufmerksamkeit schenken. Aufeinmal begann meine Augen zu funkeln: „Oder möchtest du viel lieber Fußballspielen? Da kann ich dir einige Tricks zeigen, wo Ardan alt aussehen wird.“ Frech grinsend zwinkerte ich ihm zu.

Kenai

„Was tust du als Nächstes?“, fragte mich der Pixie neugierig, als wir uns auf dem Weg zum Schloss machten. „Ich suche einen Ort, der für uns wichtig ist“, antwortete ich ihm. „Und hast du da schon eine Idee?“, er flog vor mir voraus. Ich blieb stehen, ich hatte keine Ideen. Es gab viele Orte, die Jenaya mochte und als ihr Leibwächter war ich auch an diese Orte gewesen. „Es muss ein Ort sein, der euch verbindet. Wo zum Beispiel eure Beziehung angefangen hat zu beginnen“, versuchte Yun zu erklären. „Ich weiß, welchen Ort ich nehme“, ich hatte meine Antwort gefunden und lief weiter. „Das ist eine ungewöhnliche Umgebung für einen Antrag, normalerweise machen Menschen Anträge an einem schönen Platz in der Natur“, bemerkte der Pixie. Das war mir gleichgültig. Dieser Ort war Jenaya wichtig. An diesem Ort versuchte sie mir immer die Welt zu erklären. An diesem Ort küsste sie mich zum allerersten Mal, auch wenn ich damals noch nicht empfinden konnte und es ein Schlüsselkuss gewesen war. Aber es fand danach in mir eine Veränderung statt. Die erste Veränderung des Menschseins. Ich lernte zu fühlen. Ich lernte die Liebe kennen. Mittlerweile war ich in der Bibliothek des Schlosses angekommen und stand vor dem Stuhl, wo Jenaya immer gesessen hatte. „Die Prinzen sagen, man braucht Musik und ich muss mich hinknien“, erinnerte ich mich. „Wie wäre es, wenn du ihr ein Lied singst? Sie mag gerne deine Stimme hören und darüber würde sie sich bestimmt freuen. Es muss ein Lied über die Liebe sein“, schlug der Pixie vor. Ich nickte. Und mir fielen die Blumen ein. Die Prinzen hatten auch von Blumen gesprochen. „Da fällt mir was Gutes ein. Wie wäre es, wenn du vor Jenayas Zimmer eine Spur von Blumen bis hierher in die Bibliothek hinterlässt? Dann hat sie am Ende ein großen Blumenstrauß, wenn sie der Spur folgt und am Ziel kommt, wo du dann auf sie wartest. Ich werde sie natürlich vorher in ihr Zimmer locken und dann gibst du mir per Schatten ein Zeichen, dass sie rausgehen kann“, aufgeregt flog er um meinem Kopf herum. "Ja", ich mochte diese Idee. Ich brauchte Blumen. Ich musste in den Garten gehen und Blumen pflücken. Lavendel. Ich wollte viele Lavendel dabeihaben.


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29.03.2019, 22:21

Ardan

Silia würde auf jeden Fall eine großartige Pianistin werden. Das Lied war mir zwar nicht bekannt, aber die Melodie dahinter hatte eine Geschichte erzählt. Das war sehr wichtig in der Musik. Als Zuschauer wusste ich, was man erwartete. Zen hingegen schüttelte den Kopf. In dieser Hinsicht war er so wie ich. Wir spielten keine Musik, aber wir genossen es ihr zuzuhören. Darum freute er sich mehr auf die Aussicht etwas zu lernen, was ich nicht perfekt beherrschte. Mein Mundwinkel zuckte. >Ja, ich möchte das lernen. Dann spielen wir gehen Papa, um ihn verlieren zu sehen.<
>Autsch. Das von meinem eigenen Sohn?< Entrüstet fasste ich mir an die Brust und stand auf. Kinder konnten sehr schnell wo anders Interesse finden, deshalb verließen wir das Musikzimmer wieder, um nach draußen zu gehen. Ich erinnerte mich daran, wie man Fußball spielte. Damals hatte sich Jadis den Kopf angeschlagen. Und danach war mein Vater erschienen... Bittersüße Erinnerungen. >Kann ich nachher wieder ins Musikzimmer gehen?< fragte Silia auf dem Weg in den Vorhof. Ich nickte lächelnd. >Ja, natürlich. Musik ist schön. Du darfst gern mehr spielen, wenn du magst.<

Jenaya

>Wie wäre es, wenn wir uns ins Teezimmer zurückziehen? Ich bin mir sicher, meine Mutter ist auch dort und da ich sie auch schrecklich vermisst habe, wäre es schon alle beisammen zu haben.<
Tiana zuckte mit den Schultern. >Ich habe kein Problem damit. Frauentratsch geht überall.<
>Da hast du recht.< stimmte Leyla lachend zu. Das Liebesdrama war für einen Moment vergessen, doch ich behielt es im Hinterkopf. In solchen Dingen ließ ich nie locker. Das war das romantische Herz in mir, das nie aufhören würde für Geschichten wie diese zu schlagen. Guter Laune begaben wir uns in den mittelgroßen Saal, in dem wir tatsächlich meine Mutter vorfanden. Sie blätterte gerade durch ein kleines Buch und sah erfreut auf, als wir nacheinander eintraten. >Was für eine schöne Überraschung! Setzt euch, ich lasse mehr Tee aufgießen.<
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30.03.2019, 13:32

Jadis

Zen war sofort Feuer und Flamme, das schien ihm mehr zu begeistern, als ein Instrument auszuprobieren. Jungen tobten nun mal gerne. Ich kicherte und meine Augen funkelten belustigt: "Wir beide werden eine tolle Mannschaft sein." Amüsiert sah ich, wie Ardan theatralisch an seinem Brustkorb fasste. Wir gingen wieder in den Garten, der genügend Platz anbot. Lächelnd nickte ich zustimmend: "Du kannst jederzeit den Musikraum besuchen. Da wird sich mein Vater freuen, wenn der Raum wieder genutzt wird. Er liebt die Musik und das Klavier gehört sogar ihm, was wiederum seinem Vater gehört hatte und dessen Vater. Das Klavier ist ein kostbare Stück in den Musikraum." Meine Mutter hingegen hörte eher lieber der Musik zu und tanzte dazu. Ich ging zu einem kleinen steinendes Häuschen, wo Gartengerätschaften aufbewahrt worden, aber auch der ledernde Ball. Es war lange her, als ich ihn zuletzt in der Hand gehalten hatte. Mit einem sicheren Tritt landete der Ball in einem hohen Sprung direkt vor Zen's Füße. Ein bisschen angeben durfte man ja. Ich grinste breit.

Kenai

"Ich werde Jenaya hinterher spionieren, damit wir wissen wo sie gerade ist. Nicht, dass eure Wege sich plötzlich kreuzen. Dann wäre die Überraschung dahin", der Pixie verschwand um die Ecke und ich ging hinaus in den Schlossgarten. Hier war sie mittlerweile nicht mehr. Ich entdeckte die Lavendels, ich kniete mich vor ihnen und begann sie zu pflücken. Die Lavendels bestanden aus viele Zweigen, an denen die eiförmige Blüten hingen. Sie waren allesamt lila. Sie wirkten wie kleine Sträucher, die überall im Garten verteilt waren. Der Duft kroch in meine Nase und ich spürte ein wohliges Gefühl in mir. Je mehr ich von ihnen pflückte, desto intensiver schien der Duft zu werden. Mein Körper war entspannt und ich steckte meine Nase in den Strauch.

Schweißgebadet wachte ich in der Nacht auf, schwer atmete ich und mein Herz klopfte lauter als die donnernde Hufe der Pferde. „Sie kommen….sie wollen mich….sie…..die Monster“, stammelte ich mit klappernde Zähne und war ganz starr vor Angst. „Pscch, ich bin ja da. Alles ist gut“, murmelte Chiyo schlaftrunken und zog mich in ihre Arme. Ich vergrub mein Gesicht in ihrem Hals und atmete tief den beruhigender Duft nach Lavendel ein. „Du bist hier sicher, es werden keine Monster kommen“, sie strich langsam über meinem Rücken und ich klammerte mich an ihr fest. Leise begann Chiyo zu singen und langsam hörte mein Körper auf zu zittern. Ihr Duft machte mich ganz schläfrig und langsam fielen mir die Augen zu. Früher hatte ich bei meine Brüder geschlafen, aber da ich nur bei Chiyo’s Duft mich beruhigen konnte, wenn ich meine Albträume bekam, durfte ich seitdem bei meine Schwestern schlafen.

„Was tust du da?“, ich entdeckte meine älteste Schwester am Waldrand, der etwas abseits von unseren Lager lag. „Ich pflücke ein paar Wildkräuter, als Gewürze für unser Essen“, antwortete sie mir und ließ ihre Hand über die Pflanze schweben. Ich sah, dass von den Pflanzen bunte Farben ausging. Auch in den Pflanzen war Musik. „Und Lavendel kann man auch essen?“, ich verzog das Gesicht, als ich das Bündel in ihrer Hand sah. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Blumen schmeckten. „Daraus machen wir unsere Seifen und Duftöle. Aber dieser Bündel soll für dich sein. Ich nähe einen Duftkissen, dann kannst du noch viel besser schlafen“, erklärte sie mit ihrer sanfte Stimme. Ich schlang meine Arme um ihren Hals und gab einen Kuss auf ihre Wange: „Danke, große Schwester.“

Benommen blinzelte ich und mein Blick klärte sich langsam. Die Umgebung wurde wieder klarer und ich wusste wieder wo ich war. Ich war im Schlossgarten. Ich wollte Blumen pflücken. Ich wollte einen Heiratsantrag machen. Es fühlte sich trotzdem an, als wäre ich noch in diese Erinnerungen gefangen. Chiyo. Neyla. Mein Brustkorb zog sich zusammen, ich spürte den Schmerz. Trauer nannte man diesen Schmerz. Ich blickte auf die Lavendels in meine Hände. Chiyo hatte nach Lavendel gerochen, das hatte mich schlafen lassen können. Und Neyla hatte für mich Lavendels gepflückt, damit ich schlafen konnte. Deswegen war für mich der Duft wichtig, er bedeutete Zuhause. Und Jenaya roch nach Zuhause. Dann konzentrierte ich mich wieder auf meine Aufgabe und begann jetzt die Blumen zu pflücken, die Jenaya mochte.



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30.03.2019, 18:13

Ardan

Ich hatte nicht gewusst, dass ihr Vater einst Klavier gespielt hatte. Musik lag also in ihrer Familie. Zumindest zum Teil. Silia schien sich darüber zu freuen jederzeit Klavier spielen zu können, ehe ihre Aufmerksamkeit zu Jadis glitt, die den Ball zu Zen trat. Er hob den Fuß an und testete ein paar Bewegungen mit dem Ball. Es sah ungelenk aus, aber mit der richtigen Technik würde er es schon hinkriegen.
>Komm Silia, zeigen wir ihnen, wer die Besten auf dem Feld sind.< zwinkerte ich der Sonnenfüchsin zu. Ihre Augen leuchteten auf. Sie liebte Herausforderungen. Das hatte sie definitiv von mir. Oder es lag ihr bereits im Blut. Wer wusste das schon...
>Aber lassen wir Jadis uns zunächst die Regeln erklären und wie genau man seinem Partner zuspielt.<

Jenaya

Es wurde noch mehr Tee serviert und obwohl ich schon immer andere Getränke bevorzugt hatte, wählte ich den Jasmintee, weil er mir am meisten schmeckte. Die warme Flüssigkeit wärmte mich von innen. Das fühlte sich gut an. Es entspannte mich. Kurz dachte ich an Kenai und die Überraschung, die er plante und ich fragte mich, ob sie mir galt. Und wenn ja, was es für eine Überraschung sein könnte. Dass Kenai sehr kreativ sein konnte, war mir schon früh aufgefallen. Er konnte ziemlich aufmerksam und romantisch sein.
Meine Mutter erzählte uns von ihren kleinen Reisen außerhalb der Schlossmauern. Gerade in dieser schweren Zeit musste sie Nähe zum Volk schaffen und den Menschen Stärke geben. Sie in ihrer Hoffnung unterstützen. Viele Kämpfer und Kämpferinnen kamen schwer verwundet oder gar tot zurück udn da war es sehr wichtig, dass wenigstens ein Teil meiner Familie anwesend war, um sie gebührend zu verabschieden. Ich konnte mir nicht vorstellen, welch großen Kummer das in meiner Mutter auslöste. Sie liebte ihr Volk und diese Liebe hatte sie an mich übertragen. Auch ich liebte mein Volk. Ich wollte für sie sorgen und sie vor dem Bösen beschützen. Allen voran meine besten Freundinnen Tiana und Leyla. Darum hatte mich der Tod von Tianas Vater auch so schwer getroffen. Ich war leider nicht in der Lage gewesen ihn zu retten.
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31.03.2019, 00:28

Jadis


"Der Fußball ist eine Mannschaftsspiel und da wir zu viert sind, machen wir daraus eine 2er-Mannschaft. Ardan und Silia sind eine Mannschaft. Zen und ich bilden die gegnerische Mannschaft. Ziel ist es möglichst in bestimmten Zeitraum Tore zu schießen oder nach Absprache bestimmter Anzahl von Tore. Die Tore kennzeichnen wir gleich mit Stöcke und es ist ratsam, dass Einer im Tor steht, um es zu beschützen....", begann ich das Spiel und die Regeln zu erklären. Dann zeigte ich, wie man seinem Partner zuspielte und sagte nochmals deutlich, was nicht erlaubt war. "Ich denke für den Anfang machen wir mit den Anzahl der Tore. Sagen wir mal, wer zuerst 5 Tore geschossen hat, hat gewonnen", schlug ich vor. Das war die einfache Variante des Fußballspiels.

Kenai


Mit den Blumen auf dem Arm kehrte ich zurück ins Schloss und mir kam der Pixie entgegen. "Also Jenaya ist jetzt Teezimmer und schmeißt mit den Frauen eine Teefeier. Ich denke, du solltest dann von dort aus die Spur legen und solange beschäftigte ich die Damen mit meine Geschichten. Außerdem erfahre ich so auch den neuesten Klatsch aus dem Dorf. Das ist manchmal sehr interessant! Du gibst dein Zeichen, wenn du bereit bist", erzählte Yun. Ich nickte. Er flog voraus und als er in den Teezimmer verschwunden war, schlich ich mich wie ein Schatten an die Tür heran. Lautlos legte ich die erste Blume auf dem Boden ab und entfernte mich ohne eine andere Spur zu hinterlassen. In einige Abstände legte ich immer eine neue Blume auf dem Boden ab bis ich die Bibliothek erreicht hatte. An ihrem Lieblingsplatz lag die letzte Blume auf dem Tisch. Dann suchte ich nach einem bestimmten Buch. Mir war was Wichtigstes eingefallen. Ich fand das Buch mit der Geschichte Leorlans verborgener Wald. Das hatte sie mir mal vorgelesen und danach etwas gesagt, deren Bedeutung ich erst jetzt verstand. Das Buch legte ich auch auf dem Tisch ab und entschied mich, die Blume auf das Buch hinzulegen. Ich hob meine Hand an und spürte ein seltsames Kribbeln in der Hand. Ein Schattenschmetterling erschien und befolgte meinem Befehl zu Yun zu fliegen. Ich wusste nicht, warum ich aufeinmal Schattenfiguren erschaffen konnte und wie ich es machte. Es schien einfach zu geschehen, seit ich dieses Pulver eingeatmet hatte. Als wäre etwas in mir frei geworden. Meine Augen wanderten durch die Bibliothek und ich versteckte mich zwischen den Regalen. Das Herz in meinem Brustkorb klopfte schnell und laut.


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01.04.2019, 06:43

Ardan

Nachdem Jadis die Regeln und den Ablauf des Spiels erklärt hatte, brachten wir uns in Stellung. Ich zwinkerte Silia verschwörerisch zu. Sie versuchte es ebenfalls mit einem Zwinkern, scheiterte allerdings kläglich daran. Es fiel mir wahnsinnig schwer nicht darüber zu lachen. Das sah einfach zu lustig aus. Grinsend hob ich den Daumen und schaute anschließend zum gegnerischen Team. Mein Blick blieb an Jadis haften. Auch ihr zwinkerte ich zu, jedoch auf eine ganz andere Weise. Vielleicht brachte ich sie damit wenigstens ein klein wenig aus dem Konzept. Ich liebte es ohnehin zu sehen, welche Wirkung ich auf sie hatte. Naja, dasselbe galt für mich. Sollte sie beschließen diesen hübschen Hintern aufreizend zu bewegen, würde ich für nichts garantieren.
>Verlierer fangen an!< rief Silia mit erhobener Faust aus und sah auffordernd zu Jadis und Zen. Dabei grinste sie diebisch. Sieh an, das hatte sie bestimmt von mir. Das überhöhte Selbstbewusstsein. Als Vater hätte ich nicht stolzer sein können.

Jenaya

Interessiert hörte ich meiner Mutter zu, als plötzlich Yun auftauchte. Er flog über unsere Köpfe und setzte sich anschließend auf meine Schulter. Lächelnd stupste ich ihn leicht in die Seite. >Möchtest du einen Keks?<
>Da fragst du noch?< Seine Flügel flatterten etwas schneller, wodurch sie einige meiner Haarsträhnen durcheinanderwirbelten. Ich lächelte in mich hinein und reichte ihm einen Keks, den ich vorsorglich in zwei Hälften brach. Er nahm sich die eine Hälfte, ich die andere. Mutter setzte ihre Erzählung fort und es verging eine Weile, bis Yun plötzlich von meiner Schulter und zur Tür flog. Er schien irgendwie aufgeregt zu sein. Die Farbe seines Glitzerstaubs hatte sich nämlich von einem Moment auf den anderen verändert. Irritiert runzelte ich die Stirn. Ich wollte ihn fragen, was los war, da kam er wie ein Wirbelwind zu mir zurückgeflogen und deutete auf die Tür. Dabei gab er kein Wort von sich. Komisch. Diesmal waren seine Handbewegungen eindringlicher.
>Ähm, ich... Ich gehe kurz das Bad aufsuchen.< wandte ich mich an die anderen. Mutter entließ mich mit einem Lächeln und widmete sich wieder meinen beiden Freundinnen. Ich öffnete die Tür zum Flur und stutzte im nächsten Augenblick. War das etwa eine Lavendelblume auf dem Boden? Fragend wollte ich zu Yun schauen, doch er war spurlos verschwunden. Einfach so. Das war mir nun mehr als suspekt. Ich hob die Blume auf und entdeckte dabei weiter hinten eine weitere. Dann eine weitere. Noch mehr. Eine Spur. Jemand hatte eine Spur gelegt. So dämlich das auch aussehen mochte, niemand ahnte, wie heftig mein Herz gegen die Rippen schlug. Ich spürte tiefe Aufregung. Es kam nur eine Person infrage, die eine Lavendelspur legen würde. Ob das etwa die Überraschung war? Erwartete mich am Ende des Weges mein romantischer Kenai?
Röte kroch in meine Wangen, als der Strauß in meinen Händen zunehmend größer wurde. Ich drückte ihn mir an die Brust und stieß die Tür zur Bibliothek auf. Dort hatte die Spur geendet, aber innendrin ging die Reise weiter. Wie ich Abenteuer dieser Art liebte! Ich folgte dem Lavendelweg bis zum Tisch, an dem Kenai und ich die meiste Zeit gesessen hatten und zog überrascht beide Brauen in die Höhe. Dieses Buch... Ich... Ich erinnerte mich vage daran. Nach all den Geschichten, die ich bereits gelesen hatte, brauchte mein Gedächtnis eine Weile, bis es realisierte, wieso mir der Titel dermaßen bekannt vorkam. Neugierig blätterte ich es schnell durch bis zum Ende in der Hoffnung den nächsten Hinweis zu finden, doch da war nichts. Nur die Blume, die darauf gelegen hatte. >Kenai?< fragte ich in die Stille des großen Raumes hinein. Mir klopfte das Herz bis zum Hals.
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01.04.2019, 17:23

Jadis

Ich zog leicht eine Augenbraue hoch, als Ardan mir zuzwinkerte. Damit konnte er mich nicht aus den Konzept bringen, denn wenn es um Fußball ging, war ich ziemlich abgehärtet. Dank Jade, der alle Registern in all den letzten Jahren gezogen hatte und sogar faulen Tricks angewendet hatte. Ich musste schmunzeln, als ich die Worte von Silia hörte. Das hatte sie definitiv von Ardan. Zen begann zu kicken, wie ich es erklärt hatte und ich blieb im Hintergrund, um das Tor im Blick zu behalten und gleichzeitig Zen zur Hilfe eilen zu können. Mein Haar wippte dabei bei jeden tänzerischen Schritt und ich sah, wie Silia auf Zen zulief. Mein Blick schoss kurz zu Ardan, damit ich einschätzen konnte, was seine Schritte waren. Im Fußball war ich zugegeben ein schlechter Verlierer, da packte mich einfach die Ehrgeiz gewinnen zu wollen. Vermutlich hatte ich das auch meinem Bruder zu verdanken, da wir im Fußball regelrecht Wettstreite bestritten hatten.

Kenai

Mein Herz wurde in dem Brustkorb immer lauter bis er die Stille erfüllte. Meine Hände fühlten sich feucht an. Ich schwitzte, kein häufiger Körperreaktion. Dann war noch dieses Kribbeln in meinem Magen. Es war ein wenig ähnlich wie das Kribbeln, wenn Jenaya mir nahe war. Aber da mischte sich noch ein anderes Gefühl, es machte mich unruhig und ich spürte den unbändigen Drang mich bewegen zu wollen. Ich atmete schnell und flach. Aufregung. Diese Gefühle hießen Aufregung und Nervosität. Aufregung kannte ich schon, es war wie Freude und wenn man wusste, etwas Gutes würde passieren. Nervosität kannte ich noch nicht, dieses unruhiges Gefühl hatte ich bislang nie gehabt. War das normal? „Jenaya ist unterwegs“, erschien plötzlich der Pixie und hob den Daumen: „Hau sie vom Hocker!“ Dann war er wieder verschwunden. Das Kribbeln in meinem Magen wurde stärker und ich atmete schneller. Mein Körper war angespannt. Mit einer Hand tastete ich nach der Schachtel, die in meinem Beutel versteckt war und ich fühlte mich wieder ruhiger. Der Ring war Jenaya. Die blaufunkelnde Blütensteine passten zu ihrem Beinamen Blauer Diamant. Außerdem war Blau auch die Farbe des Wassers, sie war mit diesem Element verbunden und sie mochte Blumen. Das Blau erinnerte mich auch an ihre Augen, wenn sie sich freute. Dann waren sie so hell wie diese Steine. Und die blaue Blume erinnerte mich an die Nacht in Kapua, wo ich ihr gesagt hatte, ich wollte sie heiraten. Da waren diese blaue Mondblumen gewesen. Der weiße Stein in der Blütenmitte war wie ein funkelnder Stein. Er fing Licht ein. Jenaya war der Stern in meiner Dunkelheit. Sie war mein Licht. Ich hörte, wie die Tür geöffnet wurde. Mein Herz schlug wieder schnell. Sie war da und rief nach meinem Namen. In meinem Kopf wurde es leer. Ich wollte einer der Lieder singen, die ich ihr in Kapua gesungen hatte. Es ging um die Liebe, um Jenaya. Aber jetzt waren diese Melodien nicht da. Ich spürte dieses nervöses Kribbeln. Jenaya wartete auf mich. Ich wollte ihr den Heiratsantrag machen. Ich wollte sie heiraten. Ich fühlte ganz viel Liebe. Und dann waren Melodien in meinem Kopf, die von meinem Herz gespielt wurde. Es war ein anderes Lied. Es war das richtige Lied. Ich öffnete den Mund, während ich aus dem Versteck ging und langsam auf Jenaya zuging. Die Gefühle in mir, die sie in mir geweckt hatten, verschmolzen sich mit den Melodien. Sie wurden eins, wie ich Jenaya eins wurde, wenn wir uns fortpflanzten.

Perfect - Ed Sheeran

Als die letzten Melodien verklangen, stand ich direkt vor Jenaya und nahm ihr den Blumenstrauß ab, um sie vorsichtig auf dem Tisch abzulegen. Schließlich ergriff ich ihre beide Händen und meine Stimme klang belegt: „Damals hast du dieses Buch vorgelesen und mich gefragt, wie ich die Geschichte fände. Ich habe geantwortet, dass es nur Worte sind. Dann sagtest du, dass du nun von an mein fühlendes Herz bist. Dass wenn ich bloß Worte bin, du ihre Bedeutung bist. Damals hatte ich es nicht verstanden, heute verstehe ich es. Liebe war für mich damals nur ein Wort gewesen. Doch dann hast du für mich Liebe gefühlt und mir gezeigt, was sie bedeutet. Jetzt kann ich Liebe fühlen und ich will immer bei dir Liebe fühlen können.“ Bei diese Worte ging ich auf die Knien. Ich spürte Wärme in meine Ohren und auf meine Wangen, während mein Herz wieder schnell schlug. Ich holte die Schachtel hervor und öffnete sie, damit Jenaya den Ring sah. Ich spürte Sehnsucht, als ich sie wieder ansah: „Jenaya, willst du meine Frau werden?“


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01.04.2019, 17:59

Ardan

Zen und Silia duellierten sich regelrecht auf dem Feld und versuchten dem anderen den Ball zu stehlen. Natürlich ohne ihre Hände zu benutzen, denn das verstieß gegen die Spielregeln. Ich beobachtete sie in ihrem Treiben, ehe ich zu Jadis schielte, die mich ebenfalls im Auge behielt. In diesem Spiel schien sie wohl ganz und gar die Gewinnerin sein zu wollen. Mir gefiel der Wille in ihrem Blick. Die Unnachgiebigkeit. Vielleicht war ich schwächer als gedacht. Da dachte ich, ich könnte sie mit einem einfachen Zwinkern aus dem Konzept bringen und schon bekam ich Hitzewallungen, weil mich ihr entschlossener Anblick betörte. Ich schüttelte die unpassenden Gedanken fort, wartete und stürmte nach vorne, um unserer Tochter zur Hilfe zu eilen. Sie sah mich kommen. Sie spielte mir zu. Ein ziemlich guter Schuss für den Beginn. Ich hätte in diesem Moment verdammt schnell sein können, doch ich wollte Zen eine kleine Chance lassen, mir den Ball wegzunehmen. Der Spaß, der sich in seinen Zügen spiegelte, war schlichtweg entwaffnend.

Jenaya

Zunächst regte sich nichts in der Bibliothek, doch dann nahm ich eine Bewegung hinter einem Regal wahr. Kenai trat hervor. Ob es an seinem Blick oder an seiner Haltung lag, ich konnte das nicht so genau festlegen, ich wurde nervöser und nervöser. Ich legte das Buch zurück auf den Tisch und spürte den dicken Kloß im Hals, als er zu singen begann. Seine Melodie, die schönen Worte, sie trafen mich direkt ins Herz. Egal wie sehr ich mich auch dagegen wehrte, die Tränen ließen sich nicht vertreiben. Sie sammelten sich in meinen Augen, kurz bevor sie meine Wangen hinabrollten und dabei meinem verlegenen Lächeln aus dem Weg gingen. Kenai konnte so wunderbar singen, dass es mir fast im Herzen wehtat. Ein schöner Schmerz. Bittersüß. Ich schniefte, als er bei mir ankam, mir den Strauß aus der Hand nahm und anschließend seine warmen Hände um meine legte. Zum ersten Mal waren seine etwas feucht. Er schwitzte. Warum schwitzte er? Das tat er sonst nie.
Unfähig auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen, hörte ich ihm zu und hätte am liebsten wie ein kleines Kind zu heulen angefangen. Nicht, weil ich traurig war, sondern weil ich vor Glück am Platzen war. Er hatte die Geschichte von damals nicht vergessen. Auch nicht meine Worte. Er hatte sich tatsächlich unsere Gespräche, so belanglos sie hätten sein können, gemerkt und verwandelte sie nun in etwas Einzigartiges. Etwas, das nur uns beiden gehörte. Mittlerweile war mir sehr wohl klar, was er mit dieser Aktion bezweckte und doch stockte mir der Atem, als er vor mir aufs Knie ging, eine Schachtel hervorholte und um meine Hand bat. Wertvolle Sekunden vergingen, während ich auf den Ring starrte, den er mir gekauft hatte. Ein wunderschöner, perfekter Ring. Einen besseren hätte er mir nicht besorgen können. Er traf mehr als nur meinen Geschmack. Er traf mich direkt im Herzen. Kenai konnte so unfassbar romantisch und aufmerksam sein, dass ich manchmal seine Vergangenheit als lebendige Waffe vergaß. Es fühlte sich an, als wäre er schon immer mein bezaubernder Kenai gewesen. Mein Kenai, der mich mit einer Sehnsucht ansah, die mich erschaudern ließ. Zittrig holte ich tief Luft und schluchzte ein freudiges Ja. Dabei schlang ich meine Arme um seinen Hals und drückte mich ganz fest an seine Brust, weinend vor Freude und Glück.
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01.04.2019, 18:45

Jadis


Mit funkelnde Augen beobachtete ich die Kinder, wie sie in dem Spiel aufgingen und ihnen den Ehrgeiz packte den Ball zu haben, um ihn in das Tor schießen zu können. Vor allem hatten sie Spaß. Ich bemerkte Ardans Blick und dann stürmte er voran. Ein Muskel zuckte, doch ich blieb an der Stelle stehen, um nicht das Tor im Rücken gänzlich ungeschützt zu lassen. Silia spielte ihm zu, es war ein guter Schuss und ich wusste, Ardan könnte schneller sein. Aber er wollte Zen eine Chance nehmen. "Los, hol dir den Ball!", feuerte ich meinen Sohn an und meine Augen glühten von dem Fußballfieber. Ich joggte in eine schräge Richtung, wodurch an eine gute Position stand. So konnte Zen mir jederzeit zuspielen und gleichzeitig konnte ich zurück zum Tor stürmen.

Kenai


Zum Glück wusste ich mittlerweile, dass es Freudentränen auf ihre Wangen waren. Ihre Augen wirkten zu hell und sie lächelte. Trotzdem spürte ich das nervöses Kribbeln in meinem Magen, als sie noch nicht antwortete. Dann weinte sie einen Ja. Ehe ich mir ihre Antwort bewusst wurde, fiel Jenaya um meinem Hals. Sie weinte immer noch. In meinem Brustkorb blähte sich mein Herz ganz weit auf bis es kein Platz mehr hatte und schließlich platzte. Alles in mir kribbelte. Ich zog Jenaya fester in meine Arme und mein Herz schlug wild. Ja. Sie hatte Ja gesagt. Ich war glücklich. Ich war sehr glücklich. Ich vergrub mein Gesicht an ihrem Hals und drückte meine Lippen auf die weiche Haut, die nach Lavendel duftete. Mein Brustkorb hob sich und senkte sich schnell. Meine Augen schlossen sich und ich genoss dieses Gefühl in mir. Es fühlte sich beinahe wie Wonne an.


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01.04.2019, 19:02

Ardan

Zen ließ sich die Chance nicht entgehen. Er eilte auf mich zu, um mir den Ball zu nehmen, aber so einfach machte ich es ihm nicht. Er musste sich nur ein klein wenig ins Zeug legen, dann "durfte" er mir den Ball stehlen. Silia machte ein Geräusch, das an Frustration grenzte, aber sie fing sich schnell wieder und jagte ihrem Bruder hinterher. Ich musste mir wirklich das Lachen verkneifen.
Da unser Tor ungeschützt war, musste ich schnell zurück. Insbesondere, weil Zen Jadis zuspielte und ich ihr nächstes Ziel erahnen konnte. Schief grinste ich sie an. An mir würde garantiert keiner ihrer Bälle vorbeikommen. Zen würde ich vielleicht eine Chance geben. Aber nur vielleicht, denn ich wollte Silia nicht die Niederlage antun. Sie war Feuer und Flamme für das Spiel.

Jenaya

Langsam beruhigte ich mich vom Ansturm der Gefühle. Meine Tränen versiegten, aber der leichte Schluckauf blieb. Schluckauf des Glücks. Schniefend wischte ich mir über die feuchten Wangen und lehnte mich zurück, um ihm ins Gesicht zu blicken. >Du wunderbarer, vollkommener Mann.< strahlte ich ihn an und überfiel ihn sogleich mit federleichten Küssen. Erst dann widmete ich mich dem Ring, der in der Schatulle funkelte. Meine Augen leuchteten auf. >Er ist wunderschön, Kenai.< seufzte ich ergriffen. Ich hielt ihm meine linke Hand hin und spürte ein starkes Kribbeln im gesamten Körper. Wir waren verlobt. Bei den Vier Wasserfällen, wir waren tatsächlich verlobt. Es gab einen fantastischen Grund zum Feiern. Ich konnte es kaum erwarten jedem im Schloss zu erzählen, dass ich bald heiraten würde.
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