Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: RockundLiebe Forum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1 301

09.04.2019, 19:42

So schöne lange Texte *__*

Kenai

Die Worte des Prinzen füllten mein Kopf aus, vermischten sich mit den erschienene Worte von Onkel Seppel und ich vernahm auch die Stimme von Jenaya in meinem Kopf. Immer mehr Worte erschienen, immer mehr Stimmen und ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte. Wieder spürte ich das Stechen in meinem Kopf, es fühlte sich an als würde er platzen. In meinem Brustkorb brannte es. Ich verstand nichts und gleichzeitig verstand ich Einiges. Ich schüttelte den Kopf, wusste nicht was ich fühlen sollte. HÖR AUF! Endlich verstummten die vielen Stimmen in meinem Kopf und die Worte verschwanden wie Rauch. Die Leere in meinem Kopf tat gut. Meine verkrampfte Hände lösten sich von dem Saum meines Oberteils und ich hielt inne. Atmete tief ein und aus, wie der Pixie mir beigebracht hatte. Warum war er nicht da? Ich brauchte ihn. Aber er war nicht da. Dann erinnerte ich mich wieder. Yun hatte von einer Überraschung gesprochen und war dann verschwunden, es hatte was mit dem Fest zu tun gehabt. Der Prinz sagte, er würde mir mit der Einladung helfen. Mein Körper entspannte sich ein wenig. Die Tanzlehrerin war erschienen und trat auf mich zu, sie streckte mir ihre Hand entgegen: „Es ist mir eine Ehre den Bräutigam er Prinzessin Tanzunterricht geben zu dürfen. Wir werden aus Euch den traumhaftesten Tänzer machen.“ Ich starrte ihre Hand an und hatte diese Art von Gestik oft beobachten können. Aber ich ergriff nicht ihre Hand und sagte bloß: „Jenaya mag tanzen. Ich will sie glücklich machen.“ „Das ist eine wunderbare Einstellung, so wird das Lernen viel einfacher werden. Dann sollten wir beginnen. Ich zeige Ihnen nun die Schritte, dafür müssen Sie mir jetzt die Hand reichen und sobald Sie die Schritte können, machen wir dann den Tanz mit Musik“, die Mundwinkeln der Tanzlehrerin war nach oben gezogen. Sie lächelte, aber in ihre Augen sah ich, dass sie Furcht vor mir hatte. „Ich will nicht von dir angefasst werden“, sagte ich. Sie seufzte und ihr Blick richtete sich auf den Prinzen: „Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Wenn Prinz Juvio einwilligt den Tanzpart von Prinzessin Jenaya zu übernehmen, wäre es dann Ihnen angenehmer?“ Ich sah den Prinzen an. Dann nickte ich.

Jadis

Unsere Freude hielt nicht lange an, denn kaum lächelte Ardan, spürte ich plötzlich die Veränderung der Luft. Meine Brandnarbe auf dem Unterarm begann schmerzhaft zu pulsieren, als erinnerte sie sich daran, wie der Dämon sie verbrannt hatte. Ich konnte die dunkle Energie auf meiner Zunge schmecken, es war fürchterlich bitter und schwer. Die Unruhe kam von draußen. Und als ich den Alarm hörte, stand mein Herz einen Moment still. Bislang war Aradon ein schwer angreifbares Reich gewesen, besonders unsere Stadt Nordun. Sofort folgte ich Ardan, als er nach draußen zu unsere Kinder lief. Sie gehorchten ihm, auch wenn Silia einen Moment zögerte. In den Tempel waren sie erstmal sicher. Es war ein heiliger Ort und sollte es wirklich hart kommen, würden die Priester für den Schutz der Kinder sorgen, denn kein unschuldiges Blut durfte in den Tempel vergossen werden. Mein Herz schlug wieder, das Blut rauschte wild in meine Ohren wie tosender Wind. Auf der Stelle entdeckte ich die Dunkelheit am Himmel. Die Bedrohung kam von dort. Mein Körper spannte sich, diese Dunkelheit war erdrückend. So erdrückend wie damals bei den Hohedämon in Larenvia, der das Monster aus dem Meer gerufen hatte. Nein. Es war viel erdrückender als damals. Die Luft vibrierte stärker in der Luft. Die Windkrieger waren an ihre Position und ich gab ihm ein Handzeichen noch nicht anzugreifen. Ardan ließ seine Sense erscheinen und gab seiner halbdämonische Seite frei. Das bedeutete nur Eines: Die Lage war verdammt ernst. Er sandte Hitze aus, wie ein brodelnder Vulkan und alles an ihm wirkte bedrohlich. Wer ihn nicht kannte, würde jetzt vor ihm weichen. Ich unterdrückte meine Seite als Harpyie, die auch erscheinen wollte. Noch wollte ich mich nicht offenbaren, solange sie nicht von meiner wahrer Existenz wussten. Vielleicht konnte ich es als einen Überraschungseffekt nutzen. Er fluchte, dieser Fleck verhieß überhaupt nichts Gutes. Der Nebel löste sich etwas auf und entblößte eine nackte Frau, dessen Haar nur das Nötigste bedeckte. Äußerlich war sie mit ihrem lavendelfarbene Haar wunderschön. Als hätte ein Künstler sie gemalt. Aber die Augen. Hinter den Augen entdeckte ich die abstoßende Hässlichkeit ihres Seins. Mein ganzer Körper war angespannt und mein Blick eiskalt, als sie mich direkt ansprach. Es lag eine verächtliche Bemerkung auf meiner Zunge. Aber ich riss mich zusammen. Ich musste den Feind kennen, seine Reaktionen einschätzen können, bevor ich handelte. Unüberlegtes Handeln könnte ein blutigen Kampf auslösen, diese Frau war nicht harmlos. Und ich hasste sie. Ich hasste sie wie die klare Luft mit ihrer Dunkelheit verpestete. Ich hasste sie, wie sie mit Ardan sprach und mit ihre Reize spielte. Und ich hasste sie, weil sie zum dunklen Lord gehörte. Weil sie einer von denen war, die viel unschuldiges Blut vergossen hatte und vermutlich sich auch noch darüber freute. Meine Augen wurden bei jeder ihrer Worte schmaler und ich wollte sie am Liebsten dahin jagen, wo sie nie wieder auftauchen konnte. Ich hatte keine Waffe bei mir, aber das würde mich nicht hindern zu kämpfen, sollte sie etwas tun, was mein Land bedrohen könnte. Plötzlich erschien wie aus dem Nichts ein schwarzer Blitz und reflexartig fing Ardan ihn mit seiner Sense auf. Der Angriff hatte mir gegolten. Aber ich zeigte keine Furcht, in meinem Blick lag der wilde Kampfwille. Ich war ganz die Windreiterin, die kämpfen konnte. Ardan warf mir einen Blick zu. Ich wusste, was er damit sagen wollte. Ich knirschte leise mit den Zähne. Ich wollte an seiner Seite sein, mit ihm gemeinsam gegen den Feind kämpfen. Aber ich war in diesem Moment nicht stark genug, um mit einem Dämon wie sie aufnehmen zu können. Keiner war hier dazu in der Lage. Dieser Erkenntnis war ernüchternd. Nur Ardan allein konnte jetzt meine Heimat beschützen. Tief atmete ich ein und trat den Rückzug an.


1 302

09.04.2019, 19:58

Hehe, die Texte hatte ich schon eine Weile vorbereitet, da kommt noch mehr ;)

Juvio

Kenai sagte nichts, sondern widmete sich der Tanzlehrerin, die drauf und dran war ihn zu einem idealen Tanzpartner zu machen. Das Problem? Er wollte nicht von ihr berührt werden. Was auch immer der Grund sein mochte. Ich seufzte leise auf, als sie dann die blendende Idee hatte mich als Übungspartner zu nehmen. Na toll, hoffentlich blieb das unter uns, ansonsten würde ich für den Rest meines Lebens damit leben müssen meine ältere Schwester gemimt zu haben.
Ich trat auf Kenai zu und zeigte ihm zunächst die richtige Haltung. Da ich als Prinz schon mit etlichen Frauen getanzt hatte, wusste ich, was der weibliche Part tun musste und mit der Hilfe der Tanzlehrerin fanden wir recht schnell in den richtigen Rhythmus. Ich fühlte mich komisch den Part einer Prinzessin zu spielen, aber wenn es dabei half Kenai diesen Tanz beizubringen, musste ich es tun. Hier ging es immerhin um den Verlobungstanz. Ein sehr wichtiger Tanz. Eine Tradition. Kenai schien zumindest schnell zu lernen. Er schien ein gutes Rhythmusgefühl zu haben.

Ardan

>O nein, Windprinzessin. Bleib doch hier, der Spaß hat doch gerade erst angefangen.< zwitscherte Viella in lieblichen Tönen, nur um dann den nächsten Angriff zu starten.
Knurrend stürzte ich mich auf sie, nachdem sie es gewagt hatte mit ihren zerstörerischen Blitzen um sich zu werfen. Ich musste sie von hier forttreiben, sie zurück ins Gebirge drängen, wo der Schaden auf die Stadt minimal ausfallen würde. Sie durchschaute mein Vorhaben natürlich. In eleganten fließenden Bewegungen wich sie mir aus, während sie es sich nicht nehmen ließ belustigt zu lachen. Wie ich diese Frau hasste!
>Das ist kein verdammtes Spiel, Viella!< fauchte ich sie an und schleuderte einen Immerblitz in ihre Richtung. Normales Feuer würde mir nicht helfen, darum musste ich auf die höchste Magie zurückgreifen. Einer nach dem anderen schoss auf sie zu, doch leider vergebens. Sie bewegte sich viel zu schnell. Ich musste wohl oder übel in den Nahkampf wechseln, auch wenn das mit unvorhersehbaren Risiken verbunden war. Die Lippen fest zusammengepresst, flog ich auf sie zu, holte mit der Sense aus und prallte direkt gegen ihren magischen Schild. Lauter kleine Blitze zuckten an der Oberfläche entlang. Ich übte mehr Druck aus, knurrte frustriert. Dabei betrachtete sie mich mit einem zuckersüßen Lächeln, ehe es in ihren Augen aufblitzte und ich von einer unsichtbaren Macht so stark gestoßen wurde, dass ich mit einem lauten Knall in den nächststehenden Berg krachte. Das Gestein brach mir sämtliche Knochen im Körper, zu viele, um den Schmerz lokalisieren zu können. In meinem Kopf dröhnte es, Blut lief an meiner Schläfe hinab und aus meinem Mund kam bloß ein ächzendes Stöhnen. Viella war stärker als in meiner Erinnerung. Es war nur von Vorteil so schnell zu heilen. Andernfalls hätte ich es schwer mit ihr aufnehmen können. Die Frau war die reinste Plage.
>Huhuuu, Ardan! Kommst du oder soll ich meine Langeweile auf diese Leute richten? Ihre ernsten Gesichter sind viel zu verlockend, um sie zu ignorieren.< zwitscherte sie in höchsten Tönen.
Tief durchatmend löste ich mich aus dem Felsen, in dem nun mein Abdruck zu sehen war und ließ meinen Nacken zweimal in jeweils eine Richtung kreisen. Das Knacken schallte in meinem eigenen Gehör wider. Scheinbar war die Heilung vorüber. Zeit für Runde Zwei. >Ich wollte nur die Spannung aufbauen.<
>Oh? Du willst Spannung? Die kannst du gern haben, mein Hübscher.<
Da ich ihre Kraft nun etwas besser einschätzen konnte, fiel ich nicht auf ihre hinterlistigen Tricks herein. Ich fing jeden ihrer verfluchten Blitze ein und startete mehrere Versuche sie direkt anzugreifen, doch ihr Schild war zu stark, um ihn allein zu durchbrechen. Trotzdem wandte ich rohe Gewalt an. Ich benutzte nicht nur meine Sense, sondern auch meine Fäuste, als ich nahe genug war, um ihr das makellose Gesicht zu zertrümmern. Allerdings sah ich das Aufblitzen in ihren Augen und trat eilig den Rückzug an, bevor sie mich in den nächsten Berg schleuderte. Diese Erfahrung wollte ich am liebsten umgehen. Etliche Minuten vergingen, in denen wir uns gegenseitig mit purer, dunkler Magie bewarfen. Die Waffe in meiner Hand summte bereits von der Masse an Dunkelheit, die sie in sich aufgenommen hatte. Ich sparte sie mir auf, damit ich demnächst einen etwas komplizierteren Zauber sprechen konnte, der sie garantiert schwer treffen würde.
Doch es kam anders als erwartet.
Als ich dabei war die wichtigen Worte in Gedanken auszusprechen, ging ein heftiger Ruck durch meinen Körper. Wie ein starkes Erdbeben in meinem Geist. Ich keuchte auf. Verlor für eine Sekunde das Gleichgewicht. Viella nutzte den Moment der Schwäche und schleuderte mich mit einem ihrer magischen Blicke direkt in den Vorhof des Schlosses. Erdbrocken flogen durch die Gegend, als ich erneut meinen Abdruck in der Erde hinterließ. Zum verdammten zweiten Mal an diesem verfluchten Tag! Knurrend richtete ich mich trotz Schmerzen auf, zuckte allerdings zusammen, als mich ein scharfes Brennen von der rechten Hand aus durchzuckte. Die Hand, die die pulsierende Sense festhielt. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich meine Finger nicht mehr bewegen konnte. Schwarzviolette Adern krochen wie feine Wurzeln meinen Unterarm hoch, höher und höher, bis ich die Dunkelheit in meinem Nacken zu spüren bekam. Was bei Sakrazhue passierte hier gerade?
Als hätte Viella meine Gedanken erhört, flog sie in ihrer sitzenden Position näher zu mir. Ihr langes Haar schwebte breit gefächert hinter ihr, während sie in ihren Händen mehrere kleine schwarze Funken tanzen ließ. Ein sehr schlechtes Zeichen!
>Ich bin nicht überrascht zu sehen, dass mein fantastischer Plan aufgegangen ist. Immerhin reden wir von meinem brillanten Geist. Da liegt ein Sieg klar auf der Hand.< zwitscherte sie unschuldig dreinblickend. >Und um deine brennende Neugier zu stillen... Ja, ich habe dich verflucht, mein Hübscher. Mit jedem meiner Blitze habe ich deinen Körper und Geist infiziert. Ist das nicht genial?< Sie warf den Kopf in den Nacken und lachte glockenhell. >Natürlich ist mir bestens bekannt, dass es verflucht schwer ist Ardan Thyell zu verfluchen, aber rate mal... Ich habe wochenlang an diesem Fluch gearbeitet und möchtest du wissen, warum er funktionieren wird?<
Sie würde es mir gleich sagen, darum hielt ich den Mund und versuchte derweil das Psion in meinem Körper unter Kontrolle zu bringen. Ich brannte innerlich. Der Dämon in mir zerrte wie wild an den Ketten, ich fühlte ihn von Minute zu Minute stärker werden. Vom starken Zusammenbeißen meiner Zähne verkrampfte sich mein Kiefer, doch ich ließ mir nichts anmerken. Ich musste die Fassung bewahren, ich musste bei Sinnen bleiben.
>Scheint, als wäre der Fluch voll im Gange. Solange du in deiner halbdämonischen Gestalt steckst, wird deine dunkle Seite stärker und stärker, das sehe ich dir bereits an. Wie schön! Bleib noch etwas länger in dieser Gestalt und dann wirst du im Handumdrehen zur dunklen Seite wechseln. Dann war’s das mit deiner Menschlichkeit. Dann wirst du zum Dämon, der du sein solltest. Der Dunkle Lord würde sich immens freuen, dich an seiner Seite zu wissen. Zaneri zwar nicht, aber wen kümmert das schon?< Wieder lachte sie belustigt auf. Langsam ging sie mir damit mächtig auf die Nerven. Schlimm genug, dass sie mir diesen irreversiblen Fluch verpasst hatte, jetzt musste ich mit den Konsequenzen leben. Ich durfte nicht meine halbdämonische Gestalt annehmen? Einen größeren Stein hätte sie mir nicht in den Weg legen können. Mir waren die Hände gebunden. Verflucht nochmal!
>Oder aber ich beende es gleich und gehe nicht das Risiko ein, dass du es irgendwie schaffen könntest, den Fluch zu brechen. So unwahrscheinlich das auch sein mag. Er ist nun so fest in dir verankert, dass es einem Wunder gleichen würde.<
>Du willst mich töten? Na dann los. Ich werde dich lichterloh brennen lassen, Hexe.< erwiderte ich kalt und stützte mich an meiner Sense aufrecht. Nie und nimmer würde ich mich von solch einem Fluch fertigmachen lassen. Eher- >Verdammt!< fluchte ich ungehalten, als die nächste Welle durch meinen Geist schwappte und die Dunkelheit ihre Mauern durchbrach. Wenn das so weiterging, dann...
>Wenn ich mit dir fertig bin, ist deine Liebste dran!< grinste Viella bösartig und breitete unheilvoll die Arme aus. Die schwarzen Funken an ihren Fingern nahmen eine beachtliche Größe an. Sie fixierte mich mit einem beinahe gierigen Blick, während ich mich innerlich gegen den verheerenden Angriff wappnete, als ich plötzlich eine leuchtende Gestalt aus dem Augenwinkel vernahm. Meine Augen weiteten sich vor Schock. Das Blut gefror mir in den Adern. >SILIA, NICHT!< brüllte ich aus Leibeskräften.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 303

09.04.2019, 20:24

Hehe, sehr schön :D

Kenai


Die ersten Schritte waren ungelenkig, jedoch wurde ich mit der Fähigkeit ausgestattet jede neu erlernte Bewegung sofort umsetzen zu können. Diese Fähigkeit hatte einfach den Zweck gehabt, dass ich möglichst viele Kampftechniken erlernen konnte und möglichst dies auch in kurzer Zeit, weswegen meine Ausbildung bereits in einem Jahr abgeschlossen wurde, während normale Menschen Jahren brauchten. Die darauffolgenden Schritte waren jetzt sicher und jeder Schritt wurde automatisch in meinem Kopf gezählt, die zu dem Tempo passten. Sie waren in meinem Kopf aufbewahrt. Nichts davon würde verlorengehen. "Wunderbar, so einen schnellen Fortschritt habe ich lange nicht mehr erlebt. Nun werde ich euren Tanz mit Musik begleiten. Die Musik muss gefühlt werden, erst dann bekommt der Tanz seine ausdrucksvolle Bedeutung und kann die Gefühle widerspiegeln", sagte die Tanzlehrerin und ging zum Klavier. Musik fühlen. Beim letzten Tanz hatte ich nicht die Musik fühlen können. Aber ich konnte manchmal singen, dann konnte ich die Musik in meinem Brustkorb fühlen. Vielleicht konnte ich sie jetzt auch fühlen. Meine Füße blieben in Bewegung, jeder Schritt war richtig, auch als die Musik eingesetzt wurde. Musik fühlen. Warum fühlte ich nichts?

Jadis


Feena war neben mir erschienen ohne, dass ich sie rufen musste und flink stieg ich auf ihrem Rücken. Ich sah mein Vater auf seinem Pegasus kommen und ich musste ihn rechtzeitig aufhalten bevor er dem Feind zustieß. Feena schoss in die Luft und ich lenkte sie direkt auf meinem Vater zu. Seine Rüstung fing das Licht auf und stieß es sich von ab, sodass sie blendete. In seiner Hand hielt er den Schwertspeer, eine besondere Waffe. Er war bereit zu kämpfen. Bereit sein Land und sein Volk vor die Gefahr zu beschützen. "Vater, stopp!", hielt ich ihn an: "Wir dürfen die Dämonin jetzt nicht angreifen. Wir haben keine Chance gegen sie und würden mehr verlieren, als gewinnen. Ardan allein kann mit ihr aufnehmen. Bitte habe Vertrauen in ihm, bitte stürze dich jetzt nicht in den Kampf. Wir müssen die Bewohnern in Sicherheit bringen, die Windkrieger sollen auf ihre Positionen bleiben und erst angreifen, wenn ein Zeichen gegeben wurde, sei es von Ardan, dir und oder mir." Ich sah den inneren Kampf und sein Blick wanderte zu den Kämpfende. In diesem Moment wurde Ardan in eine Gebirge geschleudert und ich zuckte zusammen. Beinahe konnte ich seine Schmerzen spüren und mein Herz begann schneller zu schlagen. "Sie ist von der Elite", fluchte mein Vater und sein Gesicht wirkte verbissen: "Sie hatte die Barrieren einfach durchbrechen können ohne, dass der Alarm sofort ausgelöst wurde. Wir werden die Bewohnern auf der Stelle in Sicherheit bringen und ich hoffe, dass du Recht hast. Dass König Thyell unser Land retten kann." Mein Vater hatte die Lage erkannt, er wusste wie ich, dass wir zurzeit nicht die Chance hatten gegen einen solchen Feind aufnehmen zu können. Es war wichtiger unser Volk in Sicherheit zu bringen, solange der Feind von dem Kampf mit Ardan abgelenkt war. Alles in mir schrie danach ihm zur Seite zu stehen, um mit ihm gemeinsam gegen den Feind zu kämpfen. Ich hasste diese Machtlosigkeit. Es zermürbte mich. Ich konnte mein eigenes Land nicht beschützen. Es krachte laut und Teile unsere Schlosses ging in die Brüche. Mein Herz blutete. Und ich wollte zu Ardan eilen. Diesmal glaubte ich wirklich seine Schmerzen spüren zu können. Plötzlich schoss etwas Helles an mir vorbei und meine Augen weiteten sich entsetzt, als ich dann die Gestalt erkannte. "Silia!", keuchte ich erschrocken auf.





1 304

09.04.2019, 20:40

Naaaa, wie war dein Montag?

Silia

Gefahr. Jeder hier befand sich in größter Gefahr. Meine Familie. Mamas Familie. Viele Familien. Sie alle wurden von etwas bedroht, das da draußen sein Unwesen trieb. Mein Fell richtete sich auf, denn mir war sofort klar, dass es sich um einen Dämon handeln musste. Dämonen bestanden aus Unmengen an Dunkelheit. Dunkelheit, die in dieser Welt nichts verloren hatte. Auch wenn ich Mama und Papa versichert hatte, mich nicht von der Stelle zu rühren, so konnte ich nicht stillhalten. Zen fühlte sich sichtlich unwohl. Er schwitzte. Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet und er atmete schneller als sonst. Der erhöhte Anteil an Psion in der Luft machte ihm zu schaffen. Ob er einen weiteren Anfall erleiden würde? Müsste ich ihn dann auslöschen? Hoffentlich nicht.
>Halte durch, Zen. Papa regelt das schon. Mama ist auch da draußen und sie werden nicht zulassen, dass uns etwas passiert. Wenn es aber schlimmer wird, dann...<
>Dann?< Zens Augen wurden groß. Er schüttelte vehement den Kopf, Sorge spiegelte sich in seinem Blick wieder. >Du bist gerade mal ein Kind, so wie ich. Was willst du da draußen mit einem echten Dämon ausrichten? Du bist nicht bereit dazu!<
Meine Ohren richteten sich spitz auf. Licht brannte in mir, als ich meinen Bruder direkt ansah. >Niemand bestimmt darüber, ob ich zu etwas bereit bin oder nicht. Wenn es darum geht, meine Familie zu beschützen, bin ich immerzu bereit.<
Ich sah, wie eine Priesterin auf uns zugelaufen kam. Scheinbar hatte sie vor uns an einen sicheren Ort im Tempel zu bringen, doch ich konnte meinen Platz nicht verlassen. Nicht, wenn ich deutlich spürte, wie das Gleichgewicht außerhalb der Schlossmauern zu kippen drohte. Etwas stimmte nicht. Unruhe stieg in mir auf. Papa... Mama... Ich ballte die Hände zu Fäusten, sah zwischen Zen und der Priesterin hin und her, ehe ich einen Entschluss fasste. Die Zeit zu handeln war gekommen. Ungeachtet der Warnrufe, die hinter mir erschallten, flitzte ich los und wich jedem Widerstand aus. Sei es ein Wächter oder ein Zauber, was auch immer. Ich musste nach draußen. Gefahr hin oder her. Warum sonst war ich geboren worden? Sicherlich nicht, um quengelnd in einer Ecke zu hocken und nach meinen Eltern zu verlangen.
So schnell mich meine Kinderbeine tragen konnten, eilte ich in die Freiheit hinaus und umgab mich mit meinem sonnenhellen Licht. Ich brauchte nicht die Situation zu erfassen. Ich wusste auch so, dass ich keine weitere Sekunde verlieren durfte. Die Gestalt am Himmel, eine hübsche dämonische Frau, schwebte über meinem Vater, der offenbar mit der Dunkelheit in seinem Inneren zu kämpfen hatte und stand kurz davor ihn mit tiefschwarzen Psionbällen zu beschießen. So klein sie auch zunächst erscheinen mochten, spürte ich doch die unbeschreibliche Kraft darin. Einer dieser Bälle könnte die Hälfte des Schlosses ins Nichts befördern.
Er bemerkte mich. Er geriet unter Schock. Er rief nach mir. Ich hörte nicht hin, sondern sprang in die Luft, wie als würde ich von Stein zu Stein hüpfen und lenkte dadurch die Aufmerksamkeit der Dämonin auf mich. Sie wirkte überrascht, jedoch nicht bedroht. Ein fataler Fehler ihrerseits. Ohne mit der Wimper zu zucken, jagte sie einen Ball nach dem anderen in meine Richtung, wohl wissend, dass mein Tod meinen Vater über die Klippe stoßen würde. Sie wollte, dass er den inneren Kampf verlor. Allerdings ahnte sie nicht, dass sie die Verliererin dieses Kampfes war.
Mit einem animalischen Heulen und den fließenden Bewegungen meiner Arme errichtete ich ein Netz aus Licht, das die Bälle allesamt auffing. Sie explodierten nicht, sondern wurden von dem Netz, das sich fest um sie zusammenzog, zerfressen, bis nichts mehr davon übrig war. Dann öffnete ich das Netz wieder, teilte es in seine Stränge auf und lenkte sie auf die Dämonin, die giftig zischte: >Wer zur Hölle bist du? Mach, dass du verschwindest, dummes Gör!<
Sie wagte es tatsächlich mich erneut anzugreifen. Selbst nachdem ich ihr demonstriert hatte, wie wenig Mühe es mich gekostet hatte, ihre Energiebälle auszulöschen. Auch den nächsten Angriff wehrte ich locker ab. Dabei kam ich ihr näher und näher und sie schaffte mehr und mehr Distanz zwischen uns. Wer war jetzt dumm? Ich machte einen großen Satz nach vorne und ließ die Lichtstränge aus allen Richtungen auf sie niedersausen. Was sie anscheinend in ihrer Ausbildung nicht gelernt oder absichtlich vergessen haben könnte, war, dass Licht schneller reiste als ein einfacher Blitz. Somit gelang es ihr nicht ganz meine Attacke unbeschadet hinzunehmen. Ein Arm musste dran glauben. Ein satter Schnitt. Kein Knacken, kein Zerreißen von Fleisch, nein, nur die perfekte Trennung von Arm und Körper.
Die Dämonin schrie wutentbrannt auf und belegte die offene, blutende Wunde mit einem Zauber. Sie stoppte die Blutung, aber ihren Arm bekam sie nicht zurück. Diesen verbrannte ich noch im Fall. Ehe ich dazu kam, sie ein weiteres Mal anzugreifen, errichtete sie ihren Schild, der ihr zuvor kaum etwas gebracht hatte und sauste in die Höhe. >Das wirst du mir bitter bereuen, elendiges Gör! Ich werde wiederkommen und wenn das passiert, wirst du dir wünschen nie geboren worden zu sein.<
Kommentarlos sah ich dabei zu, wie sie wie ein dunkler Stern am Himmel verschwand. Die Gefahr war gebannt. Ich hatte meine Familie erfolgreich beschützt. Die Menschen von Aradon waren wieder in Sicherheit. Zufrieden und mit wedelndem Schwanz sank ich auf die Erde hinab. Das Leuchten, das mich wie eine Leuchtfackel hatte aussehen lassen, verschwand. Dafür meldete sich aber mein Magen mit einem lauten Knurren.

Ardan

Schlug mein Herz noch? War ich überhaupt in der Lage dazu mich zu bewegen? Wie in Zeitlupe musste ich dabei zusehen, wie Silia es mit Viella aufnahm, als wäre es nicht ihr erster Kampf gegen einen Hohedämon. Ein Hohedämon wie Viella. Sie hatte mich verflucht. Sie hatte mich kampfunfähig gemacht und ich war zu nichts in der Lage. Der Kraftaufwand mich nicht der Dunkelheit hinzugeben, war zu groß. Ich fiel in meine menschliche Gestalt zurück. Silia schaffte es irgendwie Viella davonzujagen. Ich bekam es nicht wirklich mit. Alles drehte sich. Mir war furchtbar schwindlig. Keuchend versuchte ich bei Sinnen zu bleiben, mich aufzurichten und zu meiner Tochter zu eilen, doch meine Beine gehorchten nicht. Nichts gehorchte. Ich fiel seitlich ins Gras und verlor das Bewusstsein.

Juvio

Da Kenai schnell dazulernte, würde ich mich nicht auf ewig zum Narren machen müssen. Mit Musik zu tanzen, fühlte sich nämlich noch komischer an. Wäre mein älterer Bruder hier, er würde sich den Bauch vor Lachen halten. Und Jenaya? Sie würde es ebenso genießen mich in dieser Position zu sehen. Hier und da gab ich Kenai einige Tipps, da ich durch meine Erfahrung am besten wusste, an welchen Stellen man versagen könnte. Die Tanzlehrerin spielte und spielte die Musik ab, bis sie vollends zufrieden war. Sie klatschte in die Hände. Ich trat einen Schritt zurück und neigte höflich den Kopf. Das gehörte ebenso dazu. >Glaubst du, du hast es genügend verinnerlicht?<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 305

09.04.2019, 21:01

Du meinst bestimmt den Dienstag:D Der war etwas anstrengend gewesen, weil ich leider angeschlagen bin >.< Aber ansonsten alles okay ^^ Bei dir?:)

Jadis

Mein Herz war stehengeblieben und in diesem Moment war ich wie erstarrt. In stummer Hilflosigkeit konnte ich nur beobachtete wie Silia sich dem Feind näherte wie eine Leuchtfackel. Dann endlich regte sich etwas in mir und erneuert rief ich verzweifelt nach ihrem Namen. Meine Tochter war in Gefahr. Ich hatte geschworen meine Kinder mit meinem Leben zu beschützen. Und jetzt beschützte sie uns. Das sollte kein Kind tun. Ich gab Feena ein Zeichen und wir flogen direkt auf ihnen zu. Licht kämpfte gegen die Dunkelheit. Die Luft summte und vibrierte, die Schwingungen ließen die feine Härchen auf meiner Haut aufrichten. Das Brandmal pulsierte stärker, während meine Augen sich von dem grellen Licht geblendet fühlten. Aber ich musste zu Silia. Ich musste die beschützen. Meine Tochter war in Gefahr und niemand konnte mich jetzt aufhalten. Ich würde mit allen Mitteln kämpfen. Der Kampf war schnell. Dunkle Blitze. Leuchtende Netze. Als ich endlich bei meiner Tochter ankam, verschwand die Dämonin mit ihrem fehlender Arm und Silia sank auf dem Boden. "Oh Himmel!", ich stürzte mich auf sie, riss sie in meine Arme und meine Augen brannten. "BIST DU VERRÜCKT GEWORDEN?!", schrie ich sie schließlich an und schüttelte an ihre Schultern. Dann umarmte ich sie wieder schluchzend: "Tue das nie wieder!" Der Sonnenduft kitzelte in meiner Nase. Ich hörte Flügelschlagen, es war mein Vater. "Die Gefahr ist gebannt, der Sonnenfuchs hat unser Land gerettet und wir stehen ihm tief in seiner Schuld", sagte mein Vater. "Sie ist ein Kind!", fauchte ich ihn an, weil es mir nicht gefiel, wie er mit ihr sprach als sei sie eine Erwachsene: "Kinder sollen nicht kämpfen!" "Sie ist nicht irgendein Kind, Jadis", meinte er. "König Herondale!", kamen zwei Wächter und trugen vorsichtig eine Gestalt mit. Ardan. Er war nicht beim Bewusstsein. Mein Herz geriet erneuert ins Stocken. Ich ließ Silia los und stolperte auf Ardan zu, der behutsam auf dem Boden hingelegt wurde. "Ardan!", ich legte besorgt meine Hände auf seine Wange. Lauschte seinem Atem. Sie war regelmäßig. Ein wenig entspannte ich mich, denn das war ein gutes Zeichen. "Wir sollten ihn ins Schloss bringen", sagte mein Vater. "Zen...wir müssen Zen holen", wieder erfasste mich Sorge. "Ich hole ihn. Du solltest lieber bei ihm bleiben", erwiderte mein Vater darauf und sprang geschickt auf seinem Pegasus, um zum Tempel zu reiten.

Kenai

Auch wenn ich die Musik nicht richtig fühlte, blieben meine Schritte sicher und ich setzte gleich die Ratschläge des Prinzen oder der Tanzlehrerin um. Jenaya sollte glücklich werden, also musste ich gut tanzen, damit sie glücklich werden konnte. Dann war der Tanz zu Ende. "Ja", antwortete ich dem Prinzen und schwieg. Dann dachte ich daran, dass er mich vor Kurzem geboxt hatte. Yun meinte, das bedeutete ich wurde akzeptiert. Ich dachte an die Worte des Prinzen, an die Worte von Jenaya und an die Worte von Onkel Seppel. Familie. Familie war nicht nur gleiches Blut. Familie bedeutete man fühlte sich mit den Menschen verbunden. Familie konnte größer werden, so wie in dem Zirkus. Dort war jeder Familie. Dort war jeder anders. Dort konnte jeder glücklich werden. Ich boxte in die Schulter des Prinzen. Das machte man so, wenn man den Anderen akzeptierte. Das hatte ich gelernt. Akzeptieren.


1 306

09.04.2019, 21:22

Hhahaa stimmt, keine Ahnung, wieso ich noch im Montag stecke XD War wohl der lange Trip gewesen, darum bin ich noch etwas verpeilt hahaha... ach herrje, bist du krank geworden?

Silia

Mama rannte auf mich zu. Sie schrie mich an. Meine Ohren zuckten, weil sie so laut war, aber ich rührte mich nicht von der Stelle. Ich verstand ihre Sorge. Ich verstand ihre Angst um mich. Das empfanden Eltern eben, wenn es um ihre Kinder ging. Ich war ihr Kind und doch irgendwie nicht. Mein Blick wanderte zum König. Er sprach seinen Dank aus und wirkte, als würde er mein wahres Ich verstehen. Dass ich kein Kind war. Dass ich sein Reich beschützt hatte. Er stand nicht in meiner Schuld, denn das hier war das Zuhause meiner Mama. Ich würde es immer beschützen. Dafür verlangte ich nichts.
>Es tut mir leid, dass ich euch Angst bereitet habe. Aber ich musste eingreifen. Papa geht es nicht gut. Er wurde verflucht.< erklärte ich meine Handlung und kniete mich neben ihn hin. Er schlief gerade, aber sein Geist kämpfte gegen das Ungleichgewicht in seinem Inneren. Das Licht versuchte stärker zu sein. Stärker als der verführerische Gesang der Dunkelheit, die in ihm wohnte. Da war so viel Schwärze in ihm und doch genügend Licht, um dagegen anzukämpfen. >Er wird wieder. Papa ist stark. Er wird einen Weg finden den Fluch zu umgehen. Leider kann ich ihm dabei nicht helfen.< Und das entsprach der Wahrheit. Ich besaß viele Gaben, viele magische Tricks, doch nicht alle Flüche ließen sich von mir brechen. Meistens endete das nämlich mit dem Tod des Verfluchten.

Ardan

Langsam öffnete ich die Augen, während es in meinem Kopf wie verrückt pochte. Ich stöhnte leise auf. Nach und nach bekam ich wieder ein Gefühl für meinen Körper, der sich wie betäubt angefühlt hatte und erblickte Jadis, die über mich gebeugt im Gras hockte. Ihr ging es gut. Sie trug keine Wunden. Sie war am Leben. Direkt neben ihr hockte Silia. Unschuldig wie eh und je und doch erinnerte ich mich daran, wie sie es mit Viella aufgenommen hatte. All diese Magie, diese Energie schlummerte in ihr? In diesem kleinen Körper? Wie sehr Kind war sie?
Ich atmete tief ein und zischend wieder aus. Etwas stimmte mit mir nicht. Viella hatte mich verflucht und obwohl Flüche meistens nicht bei mir wirkten, hatte sie es geschafft mich unvorbereitet zu treffen. Jetzt durfte ich nicht mehr in meine halbdämonische Gestalt wechseln. Schlimmer hätte es nicht kommen können. Ich musste schnellstmöglich eine Lösung finden, andernfalls war ich nicht mehr in der Lage mich einem Hohedämon zu stellen. >Hilf mir aufzustehen.< bat ich Jadis und machte Anstalten mich aufzurichten.

Juvio

Gerade als ich mich abwenden und bei der Tanzlehrerin bedanken wollte, boxte mich Kenai in die Schulter. Überrascht sah ich ihn an. Es war kein Angriff gewesen, wohl eher eine harmlose Geste. Ob er sich das von meinem Bruder und mir abgeschaut hatte? Mittlerweile sog er jede neue Information wie ein trockener Schwamm auf und lernte mehr und mehr dazu. Dass er mich geboxt hatte, konnte dann also nur ein positives Zeichen sein, oder nicht?
Ich grinste ihn an. >Gern geschehen. Jetzt lass mich dir zeigen, wie man eine Einladung schreibt. Dann kannst du sie deinem Bruder schicken.< Da ich im Saal weitere Vorkehrungen treffen musste, lagen Papier und Schreibfeder auf einem Hocker neben dem Klavier. Ich sortierte all die beschriebenen Notizblätter und griff nach einem leeren Blatt Papier, das ich auf den Flügel platzierte. Die Oberfläche eignete sich gut zum Schreiben. >Zuerst die Anrede, dann der Grund deines Schreibens.< erklärte ich den Beginn und fuhr fort: >Du kannst auch gern einige persönliche Worte an ihn richten, aber im Normalfall hält man eine Einladung zu einer Verlobungsfeier einheitlich. In deinem Fall spielt das keine Rolle. Er ist dein Bruder, also gibt es da mehr Freiraum. Schreib ihm etwas Persönliches und dann füge all die wichtigen Details wie Datum, Uhrzeit und Ort hinzu. Jenaya hat darauf bestanden, dass es ein Maskenball wird, darum muss jeder und jede eine Maske tragen.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 307

09.04.2019, 21:42

Hihi, das kenne ichXD Noch nicht ganz, ich hoffe ich kriege die Erkältung noch in den Griff:/ Gehe offline, wünsche dir einen schönen Tag :)

Jadis


Kurz schaute ich zu Silia hinüber, sie schien viel über die Magie zu wissen. Dabei war sie nicht mal vor einer Woche geboren worden. Und in ihr verbarg viel Kraft, sie hatte eine mächtige Dämonin aus der Elite in die Flucht schlagen können. Ich wollte das nicht sehen und doch konnte ich die Wahrheit nicht lange von mir schieben. Sie war nicht wie die anderen Kinder. Sie war nicht nur ein Kind. Sie war ein Sonnenfuchs und schien die Bestimmung zu folgen, der ihr zugedacht war. Es spielte dabei keine Rolle, ob sie noch ein Kind war. Sie tat es einfach, weil es ihr natürlicher Instinkt war. Meine Augen brannten immer noch. Ich hatte Angst sie zu verlieren und damit meinte ich nicht den Tod. Ardan wachte stöhnend auf und ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Er schien Schmerzen zu haben. Sofort half ich ihm beim Aufstehen, als er danach verlangte. "Die Gefahr konnte erstmal gebannt werden. Wir werden eine Lösung finden den Fluch aufzuheben", sagte ich und runzelte besorgt die Stirn. Ich wünschte ich könnte die Dämonin folgen, um ihr zu zeigen was ich davon hielt, was sie meinem Verlobten angetan hatte. Ardan hatte das verdammt nochmals nicht verdient. Nicht einen weiteren Fluch. Mein Vater kehrte zurück und Zen sprang sofort von seinem Pegasus, um auf uns zuzulaufen. Er war blasser und seine rötliche Augen wirkten röter. Mein Herz zog sich zusammen, er musste große Angst gehabt haben. "Komm her, es ist alles gut. Wir sind jetzt sicher", sprach ich sanft zu ihm und öffnete für ihn ein Arm, der nicht Ardan stützte.

Kenai


Ich folgte ihm und hörte aufmerksam zu, wie man eine Einladung schrieb. Zuerst musste ich die Anrede schreiben. Ich glaubte damit meinte er wohl den Namen. Also Akela. Und der Grund war einfach, ich wollte heiraten. Wir machten einen Verlobungsfest, damit wir heiraten konnten. Soweit konnte ich den Prinzen folgen. Persönliche Worte. Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Ich hatte mir vorgenommen darauf aufzupassen, dass Akela nichts Dummes tat. Das sollte ich ihm schreiben. Jenaya sollte glücklich sein. Datum, Uhrzeit und Ort. Das klang nicht schwer. Und Maske. "Maskenball ist also Verkleiden", stellte ich fest: "Ich habe nichts zu verkleiden. Ich habe keine Maske." Ich griff nach der Feder und sie schwebte über das Papier. Dann erinnerte ich mich, dass ich eigentlich schreiben konnte. In meiner Vergangenheit hatte ich es gekonnt. "A...", murmelte ich und angestrengt zeichnete ich die Linie der Buchstabe, dann folgten langsam die Anderen. Ich blinzelte. Die Buchstaben verschwammen leicht vor meine Augen, wie beim Lesen. Meine Hand zitterte und die Buchstaben sahen komisch aus. Nicht wie aus den Bücher. "Kann man das lesen? Steht da Akela?", fragte ich den Prinzen.


1 308

09.04.2019, 22:05

Dann wünsche ich dir ganz viel Gesundheit :* Hab eine erholsame Nacht :)

Ardan

Verdammte Flüche. Würde ich je meine Ruhe finden? Dieses Biest, Viella, ich wünschte, sie wäre schwach genug gewesen, sich von Silia in ihre Einzelteile zerhacken zu lassen. Dann hätten wir eine Bedrohung weniger. >Viella gehört zu den gefährlichsten Dämonen in der Elite. Was auch immer sie sich ausgedacht hat, es wird eine Weile dauern, bis ich das im Griff habe.< presste ich hervor, denn in meinem Inneren herrschte immer noch ein heftiger Kampf. Ich war zwar nicht mehr in meiner halbdämonischen Gestalt, doch das Gleichgewicht war schwer gestört worden.
Jadis‘ Vater tauchte mit Zen auf. Er sah verängstigt aus. Ein weiterer Grund Viella beim nächsten Mal das perfekte Gesicht zu zertrümmern. Sie würde alles zurückbekommen. Dreifach, zehnfach, mir egal. Dass sie meine Familie und ihre Heimat bedroht hatte... Damit hatte sie ihr Todesurteil unterschrieben. >Ich muss mich wieder hinlegen.< sagte ich ernst, während wir uns Richtung Schloss aufmachten. Der Schaden, der angerichtet worden war, ließ mich mein Gesicht verziehen. >Tut mir leid... Ich wünschte, ich hätte es verhindern können.< Mir einzugestehen indirekt verloren zu haben, machte mich verflucht wütend. Und es nagte an mir. >Euch wird nichts passieren. Ich bin bei euch.< meldete sich Silia zu Wort. In ihren Augen lag pure Entschlossenheit. Sie ging vor uns her und legte dabei eine Hand auf ihren Bauch. >Aber ich muss jetzt essen. Viel essen. Der nächste Wachstumsschub naht und dafür muss ich reichlich Energie zu mir nehmen.<

Juvio

>Keine Sorge, du kannst etwas von mir oder Jaris haben.< Da es nicht der erste Maskenball in unserem Zuhause war, besaßen wir genügend Masken, die wir ihm leihen konnten. Alle aus feinster Handarbeit. Ich beobachtete ihn dabei, wie er die Schreibfeder in die Hand nahm und zum Namen ansetzte. Irgendwie schien es ihn viel Mühe zu kosten. Wusste er überhaupt, wie man las und schrieb? Ich hatte mir diese Frage noch nie gestellt. Zwar konnte ich den Namen Akela erkennen, aber die Schrift ließ zu wünschen übrig. Er brauchte Übung. >Ja, da steht Akela, aber ich denke, es wäre besser, wenn ich das Schreiben übernehme. Diktier mir einfach, was du ihm sagen möchtest. Dann geht es schneller.< Ich nahm ein neues Blatt Papier zur Hand. >Falls du das Schreiben besser und einfacher erlernen möchtest, könnte ich dir einen Zauber zeigen. Man muss ihn jedes halbe Jahr erneuern, aber damit ist es dir möglich die Worte in deinem Kopf ins geschriebene Wort zu übersetzen.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 309

10.04.2019, 07:53

Jadis


Die Sorge grub sich tiefer in meinem Brustkorb hinein, als Ardan sagte er musste sich hinlegen. Dieser Fluch musste furchtbar sein, wenn er sich jetzt immer noch nicht erholen konnte wie sonst. Wie viel Schmerzen ertrug er gerade? Wieder überkam mich das Gefühl der Machtlosigkeit und ich spürte die Frustration, dass ich überhaupt nichts tun konnte. Ich war nicht mal in der Lage mit den Feind kämpfen zu können, weil sie einfach zu stark war. Ich musste noch heute in die Zwischenwelt gehen. Ich musste stärker werden. "Ardan, du hast sie davon abgehalten mehr zu zerstören. Ohne dich hätte sie Nordun.....Nordun wäre dann verloren", sagte ich zu ihm und schluckte hart bei dieser Wahrheit. Aradon war kein sicheres Reich mehr. Ich spürte den schweren Klumpen in meinem Magen. Ich schaute zu Silia und noch mehr Sorge füllte mein Herz. Sie würde wieder wachsen. Sie schien wirklich kämpfen zu wollen und ich war gegen diese Entscheidung machtlos. Stück für Stück würde ich sie verlieren, weil ich sie loslassen musste. Mein Herz schmerzte. So mussten sich meine Eltern also auch fühlen. Jetzt verstand ich sie ein bisschen besser. Man wollte für sein Kind das Bestes und man wollte ihn vor allen Übel beschützen. "Du bekommst gleich eine Stärkung", versicherte ich ihr und wir gingen hinein. Ardan brauchte jetzt Ruhe.

Kenai


Dann wäre das Problem mit der Maske gelöst, da ich nicht wusste wo man welche beschaffen konnte. Verkleiden. Ich glaubte in Zirkus hatten wir uns auch verkleidet. Wir hatten Kostüme angehabt, die glitzerten oder bunt waren. Manche Gesichter waren bunt angemalt worden. Die Bilder in meinem Kopf waren verschwommen, ich hörte leise Musik, viele Stimmen und Klatschen. Der Prinz wollte das Schreiben übernehmen. Scheinbar war meine Schrift nicht gut genug. Ich sah auf meine Hand. Früher konnte ich schreiben, jetzt war es schwierig geworden. "Ich brauche den Zauber nicht", sagte ich: "Mein Vater hat mir schreiben beigebracht. Ich werde wieder schreiben können." Ich wusste nicht, warum ich wusste, dass es mein Vater gewesen war. Dann diktierte ich den Prinzen: "Akela. Hier ist dein kleiner Bruder Kenai. Ich lade dich zu meinem Verlobungsfest ein. Ich will Jenaya heiraten. Du brauchst eine Maske, es wird ein Maskenball. Das Fest ist morgen und beginnt am Nachmittag. Ich passe auf dich auf, dass du nichts Dummes tust. Jenaya soll glücklich sein. Das Himmelseisen bekommst du nach dem Fest. Onkel Seppel und Winona leben auch. Sie sind auch da. Wir sind eine Familie. Vielleicht hast du auch vergessen, was eine Familie ist, wie ich vor einiger Zeit. Ich kann dir zeigen, was Familie bedeutet. Dein kleiner Bruder. Fertig."


1 310

10.04.2019, 08:32

Ardan

Als wir ins Schlossinnere traten, löste ich mich von Jadis und atmete tief durch. Allein zu stehen, erforderte schon enorm viel Kraft, aber ich schaffte es standhaft zu bleiben. >Ich werde mich zurückziehen. Kümmere dich solange um die Kinder und mach dir keine Sorgen um mich. Ich finde eine Lösung.< Letzteres nahm ich mir ganz fest vor. Je schneller ich eine Lösung fand, desto besser. Noch einmal würde mir so etwas nicht passieren. Ich durfte mir keine Fehler wie diese erlauben. Ich küsste Jadis auf die Stirn, dann auf den Mund. >Ich verstehe, was in dir vorgeht amiya. Überfordere dich bitte nicht.<
Als ich mich auf den Weg in unser Gemach machte, schaute ich über die Schulter zu Silia und Zen. Dann wieder zu Jadis. Meine kleine Familie. Ich musste sie beschützen, auch vor mir. Viella hatte eine Dunkelheit in mir wachgerufen, die ich all die Jahre sorgfältig unterdrückt hatte und nun raubte sie mir beinahe den Verstand.
Ich versuchte mich an alles zu erinnern, was Viella mir im Kampf gesagt hatte. Über den Fluch und was es mit mir anstellte. Dass ich nicht mehr meine halbdämonische Gestalt annehmen durfte, stand fest. Ich würde später einen Versuch wagen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie schlimm es wirklich um mich stand, aber im Moment musste ich den Fokus auf mein Gleichgewicht legen. Die dunkle Seite kämpfte verbissen um die Oberhand. Ich nahm einen tiefen Atemzug und machte es mir wenig später im Bett so gemütlich wie möglich. Mir war warm, darum verzichtete ich darauf mich zuzudecken und entkleidete mich bis auf meine Unterwäsche. Die kühle Luft, die durch das offene Fenster ins Zimmer drang, tat gut, aber es half nicht gegen das schmerzhafte Pochen in meinem Schädel. Wieder verfluchte ich Viella für ihre hinterlistigen Tricks. Sie hatte meine Schwäche, Jadis, zu ihrem Vorteil genutzt. Verdammt nochmal.
Zähneknirschend versuchte ich an etwas anderes zu denken. An Silia. An ihre Magie und an das, zu dem sie fähig war. Sie hatte es mit Viella aufgenommen, als sei sie keine Elitedämonin, sondern ein einfacher Feind auf dem Kampffeld. Woher kam diese Kraft? Was genau machte einen Sonnenfuchs aus? Ich wollte Silia am besten selbst fragen, doch sie hatte auf eine große Mahlzeit bestanden. Sie würde wieder wachsen. Wann genau, das wussten wir nicht. Auch nicht, wie das nächste Stadium aussah. Ein schwerer Seufzer verließ meine Lippen. Da hatte ich mich auf drei Tage Frieden gefreut und jetzt das...
Ich ging tief in mich hinein. Faltete die Hände auf meinem Bauch zusammen. Augen geschlossen. Um eine ruhige Atmung bemüht. Meditation war ein Weg, um das innere Chaos zu bändigen. Es war schon eine Weile her, aber ich wusste, wie heilsam Meditation sein konnte. Viele meiner Lehrmeister hatten mich in dieser Kunst unterrichtet und jedes Mal hatte es sich gelohnt. Besonders in Situationen wie diese. Ein, aus, ein und aus. Mein Körper wurde schwerer, mein Geist kam allmählich zur Ruhe. Ich reiste in mein Unterbewusstsein und blendete alles um mich herum aus. Ich war allein. Allein in mir selbst.

Juvio

Während ich seine Worte niederschrieb, fragte ich mich ernsthaft, wer dieser Bruder war. Wir hatten nie damit gerechnet, dass jemand aus seiner Familie überlebt haben könnte und doch schien sein Bruder namens Akela am Leben zu sein. Wer auch immer dieser Kerl war, er schien Dummes im Sinn zu haben, sonst würde Kenai Jenayas Glück nicht deutlich hervorheben. Sollte ich mir Sorgen machen? Es wunderte mich schon, warum Jenaya auf einen Maskenball bestanden hatte, zumal das nicht unbedingt zur Tradition dazugehörte, doch weil es ihr Wunsch war, konnte niemand etwas dagegen einwenden. Hatte das womöglich einen besonderen Grund? So gern ich Kenai danach fragen wollte, behielt ich meine Neugier für mich. Ich würde wohl darauf vertrauen müssen, dass nichts schief ging. Kenai würde sowieso nie zulassen, dass etwas oder jemand Jenayas Glück zerstörte. Darauf konnte ich Gift nehmen. >So, fertig.< Zusammengefaltet in einem Umschlag und mit Wachs versiegelt, reichte ich ihm die Einladung. >Du kannst sie gleich verschicken. Brauchst du sonst noch etwas?<

Jenaya

Die Zeit verging. Ich merkte nicht, wie lange ich bereits in der Bibliothek saß und durch Bücher blätterte, als könnte ich die darin die Antwort auf alles finden. Oder Erinnerungen heraussuchen, die verlorengegangen waren. Nichts von alldem funktionierte. Ich saß umgeben von Büchern auf dem Boden und fühlte mich irgendwie verloren. Und gleichzeitig glücklich. Glücklich, da morgen ein besonderer Tag auf mich wartete. Die Verlobungsfeier. Neue Erinnerungen, neue wertvolle Momente, die ich sammeln und wie einen Schatz aufbewahren konnte. Ich wollte sie um keinen Preis der Welt verlieren. Ich hatte bereits genug verloren. Mehr Verlust verkraftete ich nicht.
Niedergeschlagen griff ich wieder nach dem Buch, auf dem ein Strauß Lavendel gelegen hatte und fragte mich zum tausendsten Mal, warum mein Herz schmerzhaft pochte, wenn ich die letzte Seite der Geschichte las. Ich verband etwas damit, wusste allerdings nicht mehr warum. Diese Erkenntnis schmerzte. Sie schmerzte wie eine offene Wunde. Heute erlaubte ich es mir verloren und traurig zu sein, aber morgen... Morgen würde ich wieder lächeln. Aus tiefstem Herzen. Daran hielt ich fest.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 311

10.04.2019, 18:12

Jadis

Ich sollte mir keine Sorgen um ihn machen? Natürlich sorgte ich mich um ihn. Ich sah in seine flammengoldene Augen, dass es ihm überhaupt nicht gut ging. In seinem Inneren fand der Kampf mit den Fluch statt. Tief atmete ich aus und erwiderte den Kuss. Es gefiel mir nicht, dass Ardan jetzt das alleine austragen wollte. Ich wollte bei ihm sein. Lange blickte ich ihm nach bis der knurrender Magen von Silia mich daran erinnerte, dass sie dringend Nahrung brauchte. „Lass uns in die Küche gehen. Dort finden wir bestimmt was“, ich ergriff die Hände der beiden Kinder. In meinem Kopf kreisten die Gedanken unaufhörlich. Der scheinheilige Frieden war jetzt vorbei und ich hatte mir so sehr gewünscht, dass heute ein schöner Tag werden würde. Besonders nach dem Segen von Luftgöttin Aer. Wir erreichten die Küche und sofort bat ich dem Koch etwas zu Essen für die Kinder. Zen hatte bestimmt nach der Aufregung auch Hunger bekommen, Nahrung konnte beruhigend auf die Seele wirken. Sofort wurde der Koch geschäftig und zauberte in wenige Sekunden ein schmackhaftes, schnelles Gericht. Silia stürzte sich sofort darauf. Silia. Wann würde sie den nächsten Wachsschub bekommen, wovon sie gesprochen hatte? Würde sie schon eine Jugendliche werden? Würde sie noch stärker werden? Was, wenn sie sagte, dass sie mit in den Krieg ziehen wollte? Fragen über Fragen, die mich innerlich rastlos machten. Hinzu kamen die Gedanken über den Fluch, mit dem Ardan belegt wurde und dass unser Reich nicht mehr ein allzu sicherer Ort war, wie wir es geglaubt hatten. Vater überlegte sich bestimmt schon, wie die Sicherheitsmaßnahmen geschärft werden konnte und wie wir uns auf den nächsten Angriff vorbereiten sollen, wenn wir wieder von einem Elite-Dämon überrascht wurden. Dadurch führte mein Gedankenweg zu meiner Machtlosigkeit, die ich heute stark zu spüren bekommen hatte. Noch heute musste ich die Zwischenwelt besuchen. Ein Bediensteter kam herein, er war ein Bote. „Prinzessin Jadis, ein Brief aus Ocamma ist an Euch gerichtet“, meldete er sich zur Wort. Sofort riss ich ihm den Brief aus den Händen und mit schnellschlagendes Herz brach ich den Siegel. Was wenn Jenaya, Kenai und ihre Heimat ebenfalls in Gefahr geraten war? Ein erleichterteres Seufzer entfloh mir, als ich die Einladung las. Sie hatten sich verlobt und wollten morgen einen Verlobungsfest veranstalten. Das fand in Form eines Maskenballs statt. „Wir sind auf das Verlobungsfest von Jenaya und Kenai eingeladen. Sie machen einen Maskenball, das bedeutet, dass wir Masken tragen“, berichtete ich den Kindern. Verkleiden fanden Kinder immer toll und ich wollte, dass sie jetzt etwas Schönes erfuhren. Dass sie den schlimmen Tag einen Moment vergaßen.

Kenai

Ich drückte den Brief an mich, nachdem er versiegelt wurde und war zufrieden. „Nein, ich will jetzt zu Jenaya“, sagte ich. Ich war lange weg und jetzt musste ich nachschauen, ob es ihr gut ging. Ich wollte nicht wieder den gleichen Fehler machen. Ich fühlte immer noch die Schuld in mir. Einen Moment sah ich den Prinzen an und dann boxte ich ihm in die Schulter: „Ich sage jetzt zu dir Juvio. Du bist Familie. Du bist ein Bruder. Ich beschütze dich.“ Mit diesen Worte verließ ich den Musiksaal und ging zuerst hinaus, um den Brief fortzuschicken. Ich erschuf den besonderen Schattennachrichtentzauber, die Akela erfunden hatte. Der schattenhafte Raben erschien und ich verlangte von ihm: „Bringe den Brief zu Akela. Mein großer Bruder.“ Der Rabe öffnete sein Schnabel und die Öffnung wurde größer, sodass er den Brief runterschlucken konnte. Dann flog er weg. Ich ging wieder in den Schloss hinein und machte mich auf die Suche nach Jenaya. Es war nicht schwer ihre Spur zu finden und ihr zu folgen. Vor der Tür der Bibliothek blieb ich stehen. Dort drinnen war Jenaya. Sie war immer dort, wenn sie eine Geschichte lesen wollte. Ich ging in den Raum hinein und entdeckte sie inmitten der Bücher. „Du bist nicht glücklich“, stellte ich fest und spürte einen Druck in meinem Brustkorb.

Akela

„Ich werde dich töten, du verdammter Köter!“, in den Gang ertönte ein Krachen, als ich über das knirschende Holz ging. Aus der Ecke erschien rennend Cerberus. Er lief auf zwei Beinen. Ein Pfeil ging knapp an ihm vorbei und hinterließ in der Wand ein gesplittertes Loch. „Cerberus, sitz“, sagte ich schlicht, als er kurz davor war mich umrennen zu wollen. Er gehorchte mir sofort und setzte sich auf dem Boden hin. Er sah mittlerweile ein wenig menschlicher aus, sodass man erkennen konnte, dass er noch ein Jugendlicher war. Je voller der Mond wurde, desto animalischer wurde Cerberus nämlich und verlor auch die menschliche Fähigkeit zu sprechen. „Bleib gefälligst stehen, damit ich dich töten und schließlich sezieren kann!“, brüllte der Alchemist und kam ebenfalls um die Ecke mit einem Amboss. Grünes Feuer loderte in seine Augen. Sein Mundwinkel zuckte unkontrolliert. „Was ist schon wieder hier los?“, fragte ich genervt. „Er hat wieder mein Labor verwüstet“, knurrte Talon. Cerberus streckte ihm die Zunge raus und seine Stimme war heiser von ungewohnten Reden: „Und er hat mein Fleisch geklaut!“ „Ich bin von einem Haufen dummen Kinder umgeben“, stellte ich trocken fest: „Wir haben keine Zeit für einen solchen Mist. Cerberus, wenn du wieder im Labor bist, ziehe ich dir das Fell über die Ohren und Talon, hör auf MEIN Schiff zu zerstören. Repariere gefälligst das Loch und verzieh dich in deinem Dreck.“ „Da ist wohl Jemand schlecht drauf“, murrte der Blonde und mein Blick wurde eisig kalt. Der Alchemist hob die Hände und machte sich daran das Loch in der Wand zu reparieren, vorher warf er dem Werwolf einen feindseligen Blick zu. Stolpernd folgte mir der junge Werwolf, als ich weiterging. Das Inneren des Schiffes war größer, als das äußere Erscheinungsbild vermuten ließ. Das Schiff war nicht nur irgendein Schiff. Sie selbst besaß ihre eigene Kräfte. Ich hörte ein Krächzen und mit eine schlichte Gestik zerteilte ich den Schattenraben. Der Brief fiel in meine Hände. „Ach, ein Königssiegel aus Ocamma. Welch eine Ehre“, meine Worte trieften vor Sarkasmus und ich öffnete den Brief. Es war eine Einladung.


1 312

10.04.2019, 18:33

Ardan

>Was soll ich tun, wenn ich das Gefühl habe keine Luft mehr zu bekommen?< fragte ich Leora, während ich unter Tränen auf den Strand hinabblickte und eine nie zuvor dagewesene Kälte in mir verspürte. Zwei Tage waren seit meinem Besuch in Aradon vergangen und ich fühlte mich... mehr als schrecklich. Leer. Betäubt. Manchmal fühlte ich auch nichts.
Leora reagierte zunächst nicht, sondern trat auf mich zu und legte mir besänftigend ihre Hände auf die Schultern. Sie atmete tief durch. >Atme. Es gibt immer einen Weg zum Atmen. Es verhält sich wie mit Magie. Egal welchen Zauberspruch du auch anwendest, es gibt immer ein Schlupfloch. Immer einen Ausweg. Du musst diesen Weg nur finden.<
>Was, wenn ich ihn nicht finde? Im Moment bin ich so...verloren.< presste ich gequält hervor. Ich sah Jadis. Ich sah ihren Schmerz, das gebrochene Herz in ihrer Brust. Ich fühlte, wie mein eigenes Herz wiederauferstand, nur um qualvoll zu Asche zu zerglühen.
Nun zog mich Leora in eine warme Umarmung. Obwohl sie älter war als ich, waren wir auf gleicher Höhe. Mein Gesicht lag auf ihrer Schulter und die Tränen liefen seitlich hinab und wurden vom Stoff ihres Umhangs eingesogen. Ich schluckte schwer, schniefte. >Leora?<
>Es ist in Ordnung verloren zu sein, Ardan. Es ist in Ordnung schwach zu sein und auch mal zu verlieren. Wichtig ist nur, dass du das Ziel nicht aus den Augen verlierst. Im Moment erscheint alles aussichtslos und blass, aber du allein hast die Macht zurück zu deinem Weg zu finden. Alle Antworten liegen in dir drin. Du musst nur genauer hinhören.< Sie drückte mich fester an sich. >Atme, kleiner Bruder. Atme.<


Jenaya

Ich zuckte zusammen, als die Tür plötzlich aufging. Es war so still gewesen, dass allein die Schritte von Kenai sehr laut erklangen. Mich so vorzufinden, sagte ihm alles, was er zu wissen brauchte. >Ja, im Moment bin ich nicht glücklich.< flüsterte ich erstickt. Wieder starrte ich auf die Bücher, besonders auf das eine, das ich fest an meine Brust gedrückt hielt. >Ich erinnere mich nicht mehr daran, warum sie wichtig sind. Warum ich etwas fühle, wenn ich die Titel der Geschichten lese... Ich erinnere mich einfach nicht mehr. Das bricht mir das Herz.< Tränen sammelten sich in meinen Augen, aber ich weinte nicht. In den letzten Stunden hatte ich genug geweint. Mehr war nicht drin.
Schniefend legte ich das Buch zurück auf den Stapel und blinzelte Kenai traurig an. >Hilfst du mir die Lücken zu füllen? Vielleicht fühle ich mich dann besser.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 313

10.04.2019, 18:47

Hallo :)

Jadis


Die Aufsicht auf einem Maskenball schien tatsächlich die Kinder aufmuntern zu können und nachdem sie satt geworden waren, verließen wir die Küche wieder. "Lass uns in den Musikraum gehen. Ich würde gerne wieder Musik von dir hören, Silia", versuchte ich sie anzulächeln. Ich musste jetzt für meine Kinder Stärke zeigen, ich musste ihnen das Gefühl geben, dass wir wieder sicher waren. Silia schien von der Idee angetan zu sein und wir gingen in den Musikraum. Während sie sich ans Klavier setzte, machte ich mir gemütlich auf den Sessel und Zen durfte auf meinem Schoß sitzen. Er suchte nach meine Nähe und sanft legte ich die Arme um ihn, damit er sich wieder geborgen fühlen konnte. Dieser Erlebnis musste ihn sehr erschreckt haben und diese Dunkelheit, die die Dämonin ausgestrahlt hatte, musste für ihn schrecklich gewesen sein. "Es wird alles wieder gut werden", murmelte ich in sein Haar und atmete den Duft nach Mond ein. Silia begann zu spielen und die Töne klangen trostvoll.

Kenai


Der Druck wurde größer und ich setzte mich neben ihr, dabei schob ich ein paar Bücher zur Seite. Mein Gewicht würde sie sonst kaputt machen und ich wollte nicht, dass Jenaya noch mehr traurig wurde. "Du hast viel gelesen. Du hast oft laut aus den Bücher vorgelesen. Du wolltest mich erreichen. Du wolltest mir durch die Bücher Dinge von der Welt zeigen. Du wolltest mir zeigen, dass Gefühle gibt. Du wolltest die Bedeutung sein, wenn ich bloß Worte bin. Damals waren die Bücher für mich nur Worte gewesen, ich habe die Geschichten nicht verstanden. Ich habe sie nicht fühlen können. Aber du hast für mich gefühlt, du warst die Bedeutung der Worte. Jetzt kann ich fühlen. Die Worte sind mehr bloß Worte", erzählte ich ihr: "Ich will dir helfen. Ich will jetzt die Bedeutung sein, solange die Worte für dich nur Worte sind bis du selbst wieder die Bedeutung wirst."


1 314

10.04.2019, 18:55

Halliiiihalooo ;D

Ardan

Unerwartet hob der alte Mann seinen Stab und stieß das Ende gegen meine Stirn. Völlig überrumpelt von dem Schmerz, den er mir durch den Körper jagte, stolperte ich nach hinten und plumpste wie ein Kind zu Boden. Die Stelle an meiner Stirn pochte. >Was sollte das?< fuhr ich ihn an.
Er lachte belustigt auf und zeigte mit dem hölzernen Stab auf mich. >Sieh dich an! Machst dich als Ascheprinz auf der ganzen Welt unbeliebt, dabei schaffst du es nicht mal gegen einen alten Mann zu gewinnen. Peinlich, peinlich, junger Drache.<
Ich sprang wütend auf die Beine und bereitete den nächsten Angriff vor, doch soweit kam ich nicht. Wieder landete ich auf dem Boden. Wieder lachte der alte Mann. Mein Brustkorb pochte. Er hatte es gewagt mich wieder mit seinem Stab zu schlagen und dieses Mal hatte ich die Bewegung nicht einmal gesehen. >Du willst lernen über deine Grenzen hinaus stärker zu werden? Zu wachsen? Dann leg deinen Stolz und deine Würde ab. Beides wird dir nicht dabei helfen zu überleben. Und du bist hier, weil du überleben möchtest, oder nicht?<
Ich war immer noch extrem wütend, doch seine Worte entsprachen der Wahrheit. Meine Grenzen waren erreicht, aber da steckte noch so viel mehr in mir. Das wusste ich. Ich spürte es tief in mir drin. >Zeig es mir.< bat ich ihn. >Zeig mir das, wozu ich hergekommen bin.<


Jenaya

Ich machte ihm etwas Platz, als er sich neben mich setzte und kuschelte mich daraufhin an seine Seite. Seine Wärme half. Sein vertrauter Duft half. Das schmerzhafte Pochen in mir ließ ein wenig nach und ich entspannte mich. Seine Worten weckten etwas in mir, doch die Leere blieb standhaft. Es gab nichts zu füllen. Der Platz der Erinnerungen war mir genommen worden, aber mein Herz empfand noch etwas. Ich war seine Bedeutung gewesen, jetzt war er meine. Zusammen konnten wir... Ich schaffte es nicht den Satz zu Ende zu denken. Da war wieder diese Leere. Sie blockierte alles.
Schwer seufzend schloss ich für einen kurzen Moment die Augen. >Danke, Kenai. Auch wenn es gerade nicht danach aussieht, bin ich sehr froh darüber, dass wir uns morgen offiziell verloben. Ich freue mich auf den Tag.< Mit einem warmen Lächeln sah ich ihn von der Seite an. >Erzähl mir von deiner Tanzstunde. Wie war es?<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 315

10.04.2019, 19:04

Wie geht es dir? :)

Jadis


Zen war eingeschlafen, was mir zeigte, wie sehr ihn den schrecklichen Erlebnis getroffen hatte. Es hatte seine Kräfte ausgezehrt. Ich schloss ihn fester in meine Arme, damit er auch sich wirklich sicher fühlen konnte. Zen brauchte seine Kraft. Er brauchte sie, um leben zu können. Er musste weiterleben. Silia spielte ein weiteres Lied. Die Finger tanzten auf den Tasten und ihre Augen waren halbgeschlossen. Es gab keine Noten. Die Melodien schienen aus ihr zu entspringen, flossen in ihre Fingern und ließen das Klavier erklingen. Es war wunderschön. Und ich liebte sie noch mehr. Ich liebte beide meine Kinder. Und ich wollte sie nicht verlieren.

Kenai


Ich legte den Arm um ihr Körper, als sie an mich schmiegte. Sie war immer noch traurig. Ich mochte das nicht. Ich spürte dann den Schmerz in meinem Brustkorb. "Dann können wir endlich heiraten", sagte ich darauf und spürte die Zufriedenheit. "Ich kann die Tanzschritte. Ich habe mit Juvio getanzt, er hat deinen Tanzpart übernommen. Er ist jetzt Familie", erzählte ich ihr: "Er ist jetzt auch mein Bruder. Bist du jetzt sauber genug?" Sie hatte vorhin baden wollen, obwohl sie nicht schmutzig war oder gestunken hatte.


1 316

10.04.2019, 19:13

Ganz gut und dir? Fühlst du dich besser? :)

Ardan

Langsam tauchte mein Geist aus der Untiefe meines Seins auf und ich fühlte mich endlich wieder ruhig. Das stetige Pochen in meinem Kopf hatte endgültig nachgelassen. Das Gleichgewicht war wiederhergestellt. Leora hatte recht. Wie immer. Die Antworten auf unsere Fragen lagen in uns selbst. Auch wenn sie nicht mehr unter den Lebenden weilte, passte sie dennoch weiterhin auf mich auf. Sie wies mir den Weg und ich wünschte, ich könnte sie dankbar in den Arm nehmen, sie auf die Stirn küssen und ihr sagen, wie sehr ich sie liebte. Und wie schrecklich ich sie vermisste.
Ein kleiner Luftzug wirbelte die Vorhänge am Fenster auf. Meine Augen verfingen sich in dem Anblick des aufbauschenden Stoffes und ich musste sogleich an Jadis denken. Viella wusste um unseren Schwachpunkt. Mein Leben war mit dem von Jadis verbunden. Starb sie, starb ich. Ganz einfach. Dass die Dämonen hiervon wussten, war schlecht. Sehr, sehr schlecht. Ich wusste, dass sie unglaublich stark war und dass extrem viel Potenzial in ihr schlummerte. Fragte sich nur, wann es sich vollständig entfaltete... Ich atmete tief ein und wieder aus. Wir würden es schaffen. Besonders mit Silia an unserer Seite. Sie würde nie mehr als ein Kind für mich sein, doch ich verstand, dass Zeiten wie diese Opfer brachten. Sie sprach nicht mehr wie ein Kind. Sie war mehr als das. Sie würde wieder wachsen und dadurch scheinbar an mehr Macht gelangen. Sie würde noch stärker sein und langsam fragte ich mich, wie stark sie wirklich werden konnte.

Jenaya

Überrascht sah ich ihn von der Seite an. Juvio war nun sein Bruder? Was hatte ich verpasst? Ich erinnerte mich daran, wie wütend Kenai gewesen war und dass er meine Familie nicht als die seine akzeptierte. Dass er offenbar seine Meinung geändert hatte, erwärmte mich. Was auch immer Juvio zu ihm gesagt hatte, ich war froh, dass er es getan hatte. Juvio konnte man nur lieb haben. Er war mein jüngerer Bruder. Unschuldig, verliebt und sehr lustig. Ich konnte mir kaum ausmalen, wie komisch es gewesen sein musste meinen Tanzpart zu übernehmen. Das hätte ich zu gern gesehen. Und Jaris bestimmt auch.
>Ja, ich wurde von oben bis unten wund geschrubbt. Auf meine Bitte hin haben sie ganz viel Lavendel benutzt.< lächelte ich und hob meinen Arm, um ihn ihm unter die Nase zu halten. >Riech an meiner Haut. Überall nur Lavendel.< Ein leises Lachen kitzelte in meinem Hals.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 317

10.04.2019, 19:27

Leider kämpfe ich immer noch dagegen an und bin ziemlich platt :| Naja, ist ja bald wieder Wochenende XD

Jadis


In der Musik von Silia fand ich die Ruhe und meine Gedanken hörten langsam auf wild zu kreisen. Die regelmäßige Atemzügen von Zen konnten mich entspannen, auch wenn ich nicht das Geschehnis vergessen konnte. Meine Atmung hatte sich seinem Rhythmus angepasst. Ein milder Wind wehte durch das offene Fenster herein, strich über meine Wange und flüsterte mir leise etwas zu. Er rief mich, wollte mich hinaus locken und mich in eine andere Welt führen. In der Welt der Windgeister. Ich spürte die starke Anziehungskraft und wären die Kinder nicht hier, hätte ich dem Ruf gefolgt. "Ich komme heute Abend", murmelte ich und gab so dem Wind mein Versprechen. Es musste einen Grund geben, warum die Windgeister aus der Zwischenwelt nach mir riefen.

Kenai


Ich schnupperte an ihrem Arm und meine Augen wurden heller. Sie duftete wirklich stärker nach Lavendel. Meine Nase wanderte weiter an ihrem Arm entlang, dann über ihrem Hals und durch ihr Haar. Überall Lavendel. Ich spürte Wärme in meinem Brustkorb, in meine Wangen und in meinem Bauch. Meine Atmung wurde schneller und ich vergrub mein Gesicht in ihre Halsbeuge. Dort duftete sie am Intensivsten. Mein Körper erschauderte. Und ich schloss wohlig die Augen. Diesmal erschien keine tote Augen. "Das ist gut. Ich mag Lavendel", murmelte ich und zog Jenaya fest in meine Arme. In meinem Kopf wurde es schwindelig, aber das fühlte sich gut an. Mein Körper entspannte sich. Tief atmete ich ein und presste meine Lippen gegen die weiche Haut. "Lavendel", flüsterte ich entzückt.


1 318

10.04.2019, 19:41

Oje oje, hoffe dass alles schnell gut wird! Und ja, bald ist Wochenende!

Ardan

Irgendwann stand ich auf und verschwand im Bad, um mich zu erfrischen. Das kühle Wasser tat gut. Es weckte den Geist. Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber ich wollte jetzt zu meiner kleinen Familie und nach ihnen sehen. Da ich mich wieder unter Kontrolle hatte, erschien es mir richtig. Ich brauchte niemanden nach dem Weg zu fragen, denn ich spürte, wo sich Jadis befand. Ich brauchte mich ausschließlich auf unsere Verbindung zu konzentrieren. Sie befanden sich nicht im Speisesaal, sondern hatten sich offenbar im Musikzimmer zurückgezogen.
Vor der Tür blieb ich stehen. Horchte auf. War das Silia, die spielte? Ich öffnete die Tür, trat ein und lächelte. Ja, sie spielte und Jadis saß auf einem Stuhl mit einem schlafenden Zen im Arm. Dieser Anblick versetzte mich in einen tiefen Frieden. Ich durchquerte den Raum und nahm neben Jadis Platz. Dabei zog ich ihren Stuhl so nah wie möglich an den meinen heran. >Es geht mir besser.< sagte ich nach einem sanften Kuss auf ihren Mund.

Jenaya

Ich konnte mir das leise Lachen nicht verkneifen. Kenai beschnupperte mich wie verrückt und das ließ mein Herz leichter werden. Er umarmte mich fester und seine Nähe löste den letzten Rest an kummervollen Gedanken ins Nichts auf. Ich bekam Gänsehaut. Lächelte. Schmiegte mich eng an seine Brust und erschauderte, als seine Lippen meine Haut berührten. Sein warmer Atem hinterließ ein Prickeln, das sich bis in meinem Magen ausbreitete.
Immer wenn Kenai bei mir war, erlebte ich die verschiedensten Gefühlssprünge. War ich zuvor traurig gewesen, fühlte ich mich jetzt wie ein junges, verliebtes Mädchen, das dabei war ihren Schwarm zu heiraten. Ich stand kurz davor zu kichern. In meinem Bauch flatterte es und mein Herz schlug schneller. >Ich liebe dich.< flüsterte ich mit erhitzten Wangen.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 319

10.04.2019, 19:54

Das hoffe ich auch:) Wie ist das Wetter bei euch?

Jadis


Ich spürte seine Präsenz, bevor Ardan die Tür öffnete und meine Augen richteten sich auf die attraktive Gestalt. Forschend ließ ich mein Blick über seinem Körper gleiten. Die äußerlichen Verletzungen waren längst verheilt und somit schaute ich in seine flammengoldene Augen. Er wirkte ruhiger. Ardan nahm Platz und zog mein Stuhl an sich heran. Der Kuss prickelte sanft auf meine Lippen. Ihm ging es besser. Erleichterung durchflutete mich und ließ mein Herz ein wenig leichter werden. "Nächstes Mal bin ich stark genug, um an deiner Seite gegen die Elite kämpfen zu können", sagte ich fest entschlossen: "Heute Abend werde ich die Windgeister besuchen. Sie haben bereits nach mir gerufen. Ich glaube, diesmal wollen alle vier mich sehen, nicht nur der Nordwind."

Kenai


Jenaya lachte und sie sollte immer lachen. Das Lachen war hell und klar wie eine Quelle. Zufrieden nahm ich wahr, dass ihr weicher Körper sich enger an mich schmiegte. "Ich fühle Liebe", erwiderte ich voller Inbrunst und küsste wieder auf die weiche Haut ihres Halses. Jetzt war Jenaya weniger traurig. Sie wirkte glücklicher. Ich konnte sie glücklich machen. Auf meiner Zunge lag der blumigen Geschmack. So musste der Lavendel schmecken. Vielleicht sollte ich mal Lavendel probieren, um wirklich feststellen zu können, dass Jenaya danach schmeckte. "Ich habe Hunger", stellte ich fest, als ich die Leere in meinem Magen spürte.


1 320

10.04.2019, 20:06

Naja, eher trüb leider... Da habe ich einmal sturmfrei und dann das haha wie ist es bei dir?

Ardan

Ich runzelte die Stirn. Alle vier hatten sie gerufen. Ein gutes oder schlechtes Zeichen? Ich vermutete beides. Wenn sie sie stärker machen wollten, dann war das gut. Nichts war mir wichtiger als ihre Sicherheit und um sicher zu sein, musste sie stärker werden. So wie ich den Fluch loswerden musste.
Leise seufzend gab ich ihr einen weiteren Kuss auf den Mund. Die sanfte Wärme kehrte zurück. >Wir kriegen alles geregelt. Wir dürfen einfach nicht das Ziel aus den Augen verlieren.< Mein Blick fiel auf Silia, die weiterhin in aller Ruhe ein Stück nach dem anderen spielte. Sie verlor sich komplett in der Musik. Von der leuchtenden kleinen Kriegerin war nichts mehr zu sehen. Sie war wieder ein Kind mit einer Vorliebe zur Musik. >Ich werde auf die Kinder aufpassen, wenn du in die Zwischenwelt gehst. So oder so muss ich darauf achten, dass du es heil wieder in die Realität zurück schaffst.<

Jenaya

Ich zerging in seinen Armen. Seine Lippen machten mich schwach und gleichzeitig hibbelig. Mein Körper reagierte auf ihn, sobald er mich mit Küssen überhäufte und ich brauchte einen kleinen Moment, um seine nächsten Worte zu verstehen. Hunger. Kenai hatte Hunger. Er sprach selten über solche normalen Bedürfnisse wie Hunger, daher musste er tatsächlich sehr hungrig sein. >Dann lass uns essen gehen. So oder so findet bald das Abendmahl statt. Die Zeit ist heute schnell vergangen.< stellte ich fest. Obwohl ich mich nicht von ihm lösen wollte, musste ich es tun. Nachher würden wir genügend Zeit zum Kuscheln haben. Dann konnte ich mich wieder in seinen Armen verstecken, mich wieder vollständig fühlen.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove