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10.04.2019, 20:18

Hihi, bestimmt machst du daraus das Beste ^^ Bei mir ist heute Sonne pur, aber schweinekalt :D

Jadis


Ich verlor niemals meine Ziele aus den Augen und das höchstes Ziel war den Dunklen Lord und seine Anhänger zu besiegen, damit endlich der Frieden in die Welt einkehren konnte. Die Zukunft unserer Kinder musste beschützt werden. Ich nickte, bei Ardan waren die Beiden in Sicherheit. Die Tür öffnete sich und ein Wache trat ein: "Prinzessin Jadis, der König verlangt nach Euch und nach König Thyell. Er erwartet euch in seinem Besprechungszimmer, General Lowell ist bereits eingetreten." Es überraschte mich nicht, dass mein Vater uns sehen wollte. Es gab Einiges zu besprechen. Nur wusste ich nicht wie die Begegnung mit Gilbert werden würde, denn seit Fjerda hatten wir uns nicht mehr kontaktiert. Es war zwischen uns viel passiert. Ich fragte mich, ob er jetzt mittlerweile in der Lage war mich so akzeptieren, wie ich war. Mit meiner Harpyiengestalt. "Wo ist die Königin zu finden?", fragte ich den Wachen, bevor er ging. "Sie ist in der Bibliothek", antwortete er. "Bringen wir die Kinder zu ihr", wandte ich mich an Ardan. Meine Mutter würde sich gut um sie kümmern.

Kenai


Abendmahl. Vermutlich gab es keine Himbeerplätzchen, weil es kein gewöhnliches Abendgericht war. In diesem Schloss galten sie eher als Teegebäck und diese Zeit war längst vergangen. Ich dachte an das Fest. Da gab es bestimmt auch Nahrung. "Wird auf dem Fest Himbeerkekse geben?", ich tastete nach meinem Beutel. Ich hatte davon nur wenig übrig. Wir standen auf und ich griff nach ihrer Hand. Das machten Liebespaare. Und es fühlte sich gut an. Dann sah ich auf die Bücher. Ich bückte mich und sammelten sie auf. Jenaya brachte sie immer in die Regale zurück. Ich wollte ihr helfen.


1 322

10.04.2019, 20:29

Ja, Netflix hahaha oh nein, ich mag es gar nicht, wenn die Sonne draußen ist, aber man nicht raus kann, weil es noch zu kalt ist XD

Ardan

Unser Familienmoment kam zu einem jähen Ende, als ein Wache eintrat und uns von Gilberts Ankunft erzählte. Das angekündigte Treffen fand noch heute statt. Mir wäre es lieber einfach hier zu bleiben, mit Jadis und den Kindern, als zurück in den Ernst des Lebens zu kehren, aber wir mussten da durch. Es war wichtig. Sehr sogar.
Einverstanden erhob ich mich vom Stuhl und wir brachten die Kinder zunächst zur Königin in die Bibliothek. Sie würden schon eine gute Beschäftigung finden. Beide konnten sich pflegeleicht verhalten, solange wir ernste Gespräche führten. Erst jetzt kam mir der Gedanke, dass wir Gilbert wiedersehen würden. Nach all dem Drama war es bestimmt komisch für Jadis, doch wir waren erwachsen genug damit in guter Absicht umzugehen.

Jenaya

Daran hatte ich nicht gedacht. An die Himbeerplätzchen. >Ich werde dir welche backen, versprochen. Nur für dich.< sagte ich lächelnd und dankte ihm für die Hilfe mit den Büchern. Ungern ließ ich sie auf dem Boden zurück, auch wenn ich nach wie vor das dringende Bedürfnis hatte in ihnen meine Erinnerungen wiederzufinden. Als das erledigt war, griff ich wieder nach Kenais Hand und verließ mit ihm gemeinsam die Bibliothek. Jetzt meldete sich auch mein Magen zu Wort. Durch all den Kummer hatte ich meine Bedürfnisse vollkommen vernachlässigt. Das bekam ich nun zu spüren. Ich war genauso hungrig wie Kenai und froh darüber, dass man uns frisch zubereitete Speisen brachte, als wir uns im Speisesaal hinsetzten. Nur meine Mutter war anwesend. Alle anderen schienen mit den Vorbereitungen beschäftigt zu sein.
>Und? Wie war euer Tag?< erkundigte sie sich lächelnd.
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10.04.2019, 20:34

Netflix ist eine gute Beschäftigung :D Gehe jetzt offline, mein Hirn braucht jetzt leider Pause^^'' Wünsche dir einen schönen Tag :)


1 324

10.04.2019, 20:45

Dann wünsche ich dir eine gute Erholung :*
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1 325

12.04.2019, 18:36

Jadis

Während wir unsere Kinder in die Bibliothek brachten, reichte ich Ardan die Einladungskarte von Jenaya und Kenai. Das moorigen Verlobungsfest der Beiden erhellte ein wenig mein Gemüt, aber es lenkte mich nicht von den besorgniserregenden Probleme ab. Meine Mutter nahm die Kinder gerne unter ihrer Obhut und versprach ihnen eine abenteuerreiche Geschichte vorzulesen. Zen war mittlerweile aufgewacht. Natürlich sah ich die besorgte Miene meiner Mutter, die sie aber vertuschte, um den Kinder nicht zu beunruhigen. Ardan und ich gingen weiter in den Besprechungsraum, wo mein Vater und mein Bruder auf uns warteten. Dann bemerkte ich eine weitere Gestalt und es war Gilbert. Es war ein paar Wochen her gewesen seit wir uns zuletzt gesehen hatten und er wirkte verändert. Sein Gesicht war übersät von Bartstoppeln und war nicht gepflegt wie sonst, die himmelblaue Augen wirkten trüb und kleine Falten hatten sich zwischen den Augenbrauen Platz gemacht. Die Narbe auf der rechte Wange war neu. Er wirkte abgekämpft. „Hallo Gilbert“, begrüßte ich ihn mit eine neutrale Stimme, da ich nicht wusste wie ich ihm begegnen sollte. Konnte er sich mit meiner „neue“ Gestalt anfreunden oder sah er in mir weiterhin das Monster? Würden wir jemals wieder gute Freunde werden können, nach alldem was zwischen uns vorgefallen war? „Prinzessin“, nickte er mir schlicht zu und wandte sich von mir ab. Ich ließ mir nicht anmerken, dass diese Distanz mich traf. Hier hatten persönliche Befinden keinen Platz. „Wir sind in eine sehr ernste Lage“, eröffnete mein Vater sogleich das Gespräch: „Die Dämonin der Elite war in der Lage gewesen die Barrieren von Aradon durchzubrechen, gar die Barriere von Nordun. Wir müssen definitiv die Barrieren mit verstärkten Zaubern belegen, damit unser Volk sich einigermaßen sicher fühlen können. Sie sind mächtige Gegnern und wir müssen uns stärker aufrüsten, wenn wir eine Chance haben wollen gegen sie zu besiegen. Dass die Elite sich jetzt zeigen, kann nur Eines bedeuten: Es wird bald die entscheidende Schlacht stattfinden und ich denke, dann wird sich auch der dunkle Lord aus seinem Versteck zeigen. Wir müssen jetzt schnell handeln, damit sie nicht in der Überlegenheit sind. General Lowell, wie ist die aktuelle Lage an der Front? Gibt es neue Informationen?“ „Wir können die Front nicht länger standhalten, die ersten Schutzbarrieren sind gefallen. Sie drängen uns weiter ins Land. Wir haben viele Verluste gemacht“, erzählte Gilbert in knappe Worte und seine Augen wirkten dunkler. An der Front musste es schlimm aussehen. „Das Positive ist, dass das Himmelsschwert eine wirkungsvolle Waffe ist. Durch sie sind wir endlich in der Lage mehr Monster und niedrige Dämonen besiegen zu können. Das heißt, die andere Seite erlebt ebenfalls mehr Verluste, als zuvor“, erwähnte er und in seine Augen flammten kurz grimmiger Triumph auf. „Wie geht es Inej?“, fragte mein Zwillingsbruder sofort nach ihr. „Sie ist in Ordnung. Das Himmelsschwert hat sie stärker gemacht. Unter den Windreitern hat sie jetzt den Namen „Engelskrieger“ bekommen“, antwortete Gilbert. „Das ist mein Mädchen“, grinste mein Bruder. „König Thyell, wie bekämpft man wirkungsvoll gegen die dämonische Elite?“, wandte sich mein Vater direkt an ihm und wir kamen auf das wichtige Thema zurück.

Kenai

„Gut“, nickte ich. Himbeerplätzchen nur für mich, etwas Anderes brauchte ich morgen nichts zu essen. Nach dem Aufräumen gingen wir in den Speisesaal, wo am Tisch nur die Königin saß. Jenaya sprach mit der Königin über den Tag, ich blieb schweigsam. Stattdessen konzentrierte ich mich auf die Energiezufuhr mittels der Nahrungsaufnahme. Etwas Glitzerndes machte sich in meinem Augenwinkel bemerkbar und es war der Pixie, der aufeinmal erschien. „Oh, Essen!“, er nahm ein kleines Stück Brot und stopfte ihn in den Mund. „Wo warst du?“, fragte ich ihn. Yun setzte sich auf meiner Schulter hin, er grinste: „Hast du mich etwa vermisst?“ „Nein“, antwortete ich ausdruckslos. Er verdrehte die Augen: „Ich war in der Zwischenwelt gewesen. Ich habe euch eine Überraschung zu eurem Verlobungsfest versprochen und mehr werde ich jetzt auch nichts verraten. Ansonsten wird es keine Überraschung. Eines kann ich euch sagen, eurer Fest wird viel toller sein als das Fest von Cinderella!“ Ich wusste nicht wer Cinderella war. „Eine Märchenfigur aus Aschenputtel“, erklärte Yun. Das sagte mir immer noch nichts. „Vielleicht liest dir Jenaya mal das Märchen vor“, meinte er. „Hat die Geschichte ein gutes Ende? Geht es um Liebe?“, wollte ich wissen. „Ja, in Märchen geht es fast immer um die Liebe und diese Geschichte wird gut enden“, nickte Yun. „Dann will ich die Geschichte hören“, ich sah Jenaya an und lächelte.


1 326

12.04.2019, 20:28

Ardan

Da war er also. Gilbert. Er hatte sich verändert, wirkte abgekämpft und irgendwie dunkler. Seine Aura war dieselbe, doch die Narben des Kampfes zeigten sich auf seinem Körper und besonders in seinen Augen. Ich merkte, dass zwischen Jadis und Gilbert eine Distanz herrschte, die nichts mit ihrem damaligen Verhältnis gemein hatte. Auch wenn ich froh darüber sein sollte, tat es mir leid. Die beiden waren viele Jahre Freunde und dann Liebende gewesen und jetzt konnten sie sich nicht einmal in die Augen sehen. Irgendwie... Naja, um dieses Problem würde ich mich nicht kümmern. Wir hatten Wichtigeres zu tun.
Dass es an der Front schlecht aussah, überraschte mich nicht. Auch nicht, dass das Himmelsschwert eine wirkungsvolle Waffe war. Inej leistete hervorragende Arbeit, dessen war ich mir sicher. Es wäre mal wieder schön sie zu sehen. Vor allem für Jadis. Jede Frau brauchte hier und da ihre beste Freundin zum Reden. >Das ist keine leicht zu beantwortende Frage.< erwiderte ich, als der König sich an mich wandte.
>Es kommt ganz auf den Dämon selbst an. Kennt man seine Schwächen, hat man eine große Chance ihn endgültig zu besiegen. Das Problem ist... Sie hüten ihre Geheimnisse verdammt gut.< fuhr ich ernst fort. >Rein aus Erfahrung kann ich sagen, dass man deutlich besser dran ist, wenn man Relikte wie das Himmelsschwert zur Hand hat, Wesen wie Silia trifft oder man geht ebenfalls den dunklen Weg. Gerade Letzteres hat mir dabei geholfen die Dämonen und ihre Magie besser zu verstehen. Es ist ein verflucht schmaler Grad, ja, aber Psion gehört genauso wie Psios zu unserer Magie. Wir Menschen leben mit beiden Energien. In einem uralten Volk fernab der westlichen Grenzen des Landes bin ich einem alten Mann begegnet, in dessen Familie seit Generationen die Kunst der Psi-Manipulation gelehrt wird. Es ist eine bald verlorene Kunst, aber damals haben sich die Menschen mittels dieser Technik vor dämonischen Überfällen geschützt. Es ist eine Technik, die einem erlaubt beide Energien in sich zu kontrollieren. Wie einen Fluss, den man durchs Land lenkt.< Damit gab ich etwas preis, das lange Zeit verborgen geblieben war. Der alte Mann hatte mir prophezeit, dass der Moment kommen würde, in dem ich sein Familiengeheimnis in die Welt hinaustragen musste und ich fand, dass dies ein guter Zeitpunkt war. >Ich habe viele Männer und Frauen in meinem Reich darauf spezialisiert. Mittlerweile gehören sie zu den Besten der Besten und da wir inzwischen eine Art Bund geschlossen haben, wäre ich gewillt ein paar Leute hierher nach Nordun zu schicken.<
Das waren die guten Nachrichten. >Allerdings muss ich sagen, dass diese Kunst nicht binnen weniger Stunden erlernt werden kann. Manche Leute brauchen Monate, gar Jahre, um sie perfekt zu beherrschen, doch bereits das wenigste Wissen kann einem das Leben retten. Dann würden die Chancen Eurer Streitkräfte definitiv steigen.<

Jenaya

Wie aus dem Nichts erschien Yun. Ihm ging es gut. Er hatte sich in die Zwischenwelt verzogen, um eine Überraschung vorzubereiten und ich konnte es kaum erwarten sie zu sehen. Ich liebte gute Überraschungen. Und ich liebte Märchen. Märchen wie Aschenputtel. Wenn ich die Geschichte mit Kenai verglich, könnte man fast meinen, es wäre sein Märchen. Als Zirkusjunge hatte er es nach etlichen Hürden und Schatten geschafft das Mädchen seiner Träume zu bekommen. Mein Mundwinkel zuckte.
Ich legte ihm eine Hand auf die Wange und fuhr mit dem Daumen seinen Wangenknochen entlang. Meine Augen funkelten. >Wenn du das möchtest, lese ich dir die Geschichte gerne vor.< Ich wollte nicht damit aufhören ihm aus den Büchern vorzulesen. Verlorene Erinnerungen hin oder her, es gab reichlich Platz für neue.
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13.04.2019, 21:23

Jadis

Ich war froh zu hören, dass Inej soweit gut ging und ich hoffte sie bald wieder zu sehen. Wir kannten uns seit der Kindheit und unsere Freundschaft hatte sich über die Jahren immer mehr verfestigt. Besonders die Ausbildung zur Windreiterin und die Missionsreisen hatten uns zusammengeschweißt. Hingegen war meine Freundschaft mit Finis in die Brüche gegangen. Damals waren wir Mädchen zu dritt gewesen. Sie war die einzige Tochter der Hofdamen, das ich auf dem Schloss leiden konnte. Ihre zurückhaltende und herzweiche Art war sehr angenehm gewesen, als die Affektiertheit der anderen Töchter der Hofdamen. Aber dann war diese Freundschaft von heut auf morgen vorbei. Ich konzentrierte mich wieder auf das Hier und hörte Ardan aufmerksam zu. Es schien eine Methode zu geben, die uns helfen konnte uns gegen die dämonische Elite wehren zu können. Zumindest könnte sie uns besser vor ihnen beschützen. Diese Psi-Manipulation hatte Ardan doch Jenaya beigebracht und ich erinnerte mich, wie angestrengt sie gewirkt hatte. Es war keine leichte Kunst es zu erlernen. Aber wie Ardan sagte das bisschen Wissen konnte das Leben retten. Jedenfalls mehr, als in derzeitigen Zustand. Mein Vater schwieg einen Moment nachdenklich, wodurch sein Gesicht faltiger wirkte und dann hatte er eine Entscheidung getroffen: "Ich nehme ihr Angebot an. Eine solche überaus komplizierte Kunst ist mir wahrlich noch nicht zu Ohren gekommen und ich bin stolz auf mein breites Wissen. Diese Kunst könnte uns in der Tat eine große Unterstützung werden im Kampf gegen die dämonische Elite. Zum Glück haben wir ein paar besondere Relikten, wie gesagt es existiert nicht nur das Himmelsschwert, das Elfenvolk benutzten zudem die Ursteine. In ihnen verbirgt sich die Urquellen und das ist eine große Kraft, sie besitzt mehr Magie als die Magie in einem menschlichen Körper. Dann haben wir auch jetzt die Windflöte, die jedoch erst eingesetzt werden kann, wenn Jadis die nötigte Fertigkeiten besitzt." Besorgt runzelte mein Vater, als er mich musterte: "Sie sollte man nicht leichtfertig benutzen, wenn man nicht ihre Kraft kontrollieren kann." "Ich habe gleich eine Audienz bei den Windgeister. Der Nordwind wird mich lehren wie die Windflöte zu benutzen ist, denn er brachte mich zu ihr." Einen Moment funkelte in seine Augen, es lag in ihnen ein ehrfürchtiger Blick: "Es ist eine große Ehre. Und ich bin stolz darauf, dass sie dich auserwählt haben." Es tat gut diese Wörter zu hören, auch wenn ich heute nicht in der Lage gewesen war unser Volk zu beschützen. "Nun denn ich muss eine Botschaft an das Licht des Orden verfassen. General Lowell mit ihnen möchte ich mich noch unterhalten. Ihr Beide seid vorerst entlassen", wandte sich mein Vater kurz an uns. Ich nickte, mit Ardan und meinem Zwillingsbruder verließ ich den Raum. "Ich werde an die Front gehen", sagte Jade und erschrocken sah ich zu ihm: "Aber deine Lunge! Wenn du wieder mit einem Dämon in die Berührung kommst, wirst du sterben! Ardan kann dir nicht mehr helfen, hast du vergessen, was er gesagt hast?" "Natürlich nicht. Aber da draußen sterben tagtäglich Menschen. Menschen, die verzweifelt für den Frieden kämpfen und unschuldige Menschen, die einfach am falschen Ort und falschen Zeitpunkt gewesen sind. Das Schicksal wird über mein Leben entscheiden, entweder ich werde leben oder sterben. Wie du möchte ich unser Land beschützen mit allem was ich habe. Ich werde kämpfen. Ich könnte genauso gut sagen, dass du nicht kämpfen sollst, immerhin riskierst du auch dein Leben und sogar das Leben von Ardan. Also welches Recht gibt es dir mich davon abzuhalten? Die Welt muss wieder voller Farben sein oder wir ersticken in der Schwärze." Mit diese Worte ging mein Bruder. Ich wusste, dass er Recht hatte und ich wusste, dass ich ihn nicht davon abhalten konnte. Aber ich hatte ihn bereits einmal beinahe verloren und ihn ein zweites mal zu verlieren, ertrug mein Herz nicht. "Ich gehe zu meinem Baum, ich denke, dass ist ein guter Ort in die Zwischenwelt zu gehen. Geh du zu den Kinder", sagte ich zu Ardan und ließ es nicht zu, dass die aufwühlende Gefühle mich überwältigten. Ich brauchte einen klaren Kopf, ich musste auf unseren Ziel konzentrieren. Ich durfte jetzt nicht schwach werden.

Kenai

Nach der Abendmahl holte Jenaya aus der Bibliothek das Buch über Aschenputtel. Dann gingen wir in den Garten, da das Abendlicht noch hell genug war. Irgendwo hörte ich die Grillen zirpen. Der Pixie setzte sich auf einem Ast eines Baumes hin, an dem sich Jenaya lehnte. Ich hingegen legte mich auf dem Boden hin und mein Kopf war auf ihre Beine gebettet. Der Duft nach Lavendel kroch in meine Nase und mein Körper entspannte sich. Meine Schwester Chiyo hatte auch danach gerochen und es hatte mich beruhigt, wenn ich nachts nicht schlafen konnte. Und Neyla hatte mir einen Lavendelkissen genäht. Jenaya begann vorzulesen. Der Duft nach Lavendel und der schöne Klang ihrer Stimme machte mich müde. Ich hatte über einen Tag nicht mehr geschlafen. Ich wollte nicht die tote Augen sehen. Aber meine Augen wurden schwer und ich verlor den Kampf. Sie fielen mir zu.

Emotionslos sah ich den Erschaffer an, während der König neben ihm stand. „Dein Name lautet Kenai und du wirst der Prinzessin Jenaya lebenslang dienen. Du bist ihre lebendige Waffe, ihr Leibwächter. Das bedeutet du wirst sie beschützen. Das ist deine einzige Aufgabe, die du zu erfüllen hast. Hast du mich verstanden?“, fragte mich der Erschaffer. „Zu Befehl“, antwortete ich mit ausdruckslose Augen. „Gut. Wenn du deine Ausbildung in einem Jahr abgeschlossen hast, wirst du dann den König begleiten und deiner Pflicht nachgehen“, erklärte der Erschaffer. Ich antwortete nicht. Mein Gesicht blieb ausdruckslos. Alles in mir war leer. Es gab nur das eine Ziel. Dafür wurde ich erschaffen.

"Nein!", ich riss mich aus den Schlaf und mein Herz klopfte schnell in meinem Brustkorb. Ich berührte die Stelle und schaute verwirrt zu Jenaya. Liebe. Ich fühlte Liebe. In meinem Brustkorb war es nicht leer. Ich wurde jetzt ein Mensch. "Ich will nicht wieder leer sein. Ich will ein Mensch sein. Du darfst nicht zulassen, dass ich....wieder leer werde. Ich will keine lebendige Waffe sein und ich will kein Monster sein. Ich will immer bei dir Liebe fühlen. Ich will nicht, dass die Bilder von meiner Familie verschwinden. Ich will nicht....ein Niemand sein", meine Atmung wurde schneller und ich spürte wieder das Pochen in meinem Kopf.


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14.04.2019, 03:55

Ardan

Der König schien eine Weile lang zu überlegen und stimmte dann zu. Das bedeutete für mich, dass ich Raja kontaktieren und ihm auftragen musste, einige unserer Leute hierher nach Aradon zu bringen. So schnell wie möglich. Je eher sie mit dem Training begannen, desto besser. Wir verließen den Saal wieder, da alles Wichtige besprochen war und ich merkte, dass Gilbert und Jadis sich keinen weiteren Blickes würdigten. Hm... Hinzu kam, dass Jade ebenfalls an der Front mitkämpfen wollte, trotz der Gefahren, die auf ihn und seine gebrechliche Lungen lauerten. Mir war klar, dass das schwer auf Jadis lastete. Ich sah es ihr an. Ich sah all die Gefühle in ihrem hübschen Kopf herumschwirren und ich wünschte, ich könnte sie vertreiben und ihr Frieden schenken. Aber es gab nichts zu sagen. Es gab nichts, was ich tun konnte. Jeder hier durfte über sein Leben frei entscheiden. Wir trafen ja auch unsere Entscheidungen basierend auf was wir wollten. Was wir für richtig empfanden.
>In Ordnung. Pass auf dich auf. Du weißt, ich bin für dich da.< gab ich Jadis noch mit auf den Weg. Sie würde die Windgeister treffen. Hoffentlich halfen sie ihr weiter, gaben ihr die Stärke, nach der sie suchte, um die Leute zu beschützen, die ihr wichtig waren. Ich wusste, wie sich das anfühlte. Diese Machtlosigkeit. Viella hatte mich daran erinnert. Ganz besonders als plötzlich Silia aufgetaucht war und alle gerettet hatte.
Wie abgesprochen, suchte ich unsere Kinder auf. Schon bald würden wir zu Abend essen, darum wollte ich noch etwas Zeit mit ihnen verbringen und ihnen die Sorgen nehmen, die auch in ihren Köpfen schwer lag. Ja, sie waren jung, aber sie verstanden schon sehr viel. Sie waren nicht dumm. Sie wussten ganz genau, dass die Welt da draußen im Moment ein sehr gefährlicher Ort war. Und dass es uns alle jederzeit wieder treffen könnte. Aber... Kenai und Jenaya würden sich schon morgen verloben und gerade solche Momente brauchten wir alle ganz besonders. Sie schenkten Hoffnung. Sie zeigten auf, wozu wir kämpften.

Jenaya

Gemeinsam mit Kenai machten wir es uns draußen unter einem Baum gemütlich. Ich freute mich unsere Zeit damit zu verbringen, ihm und Yun eine schöne Geschichte vorzulesen. Es lenkte mich. Es lenkte uns alle ab. Mit einem kleinen schwebenden Licht über meinem Kopf las ich Zeile für Zeile, bis ich merkte, wie Kenai langsam in den Schlaf abdriftete. Das Lied der Grillen wurde lauter. Erste Sterne zeigten sich am Himmel und kündigten eine ruhige Nacht an. Ich verlor mich im Anblick des dunklen Blaus. Verlor mich in den vielen kleinen Lichtern. Morgen fand die Verlobungsfeier statt. Morgen würden wir den Krieg vergessen und einfach das Leben feiern. Ich freute mich darauf. Ich sehnte den Morgen bereits herbei.
Plötzlich ging ein Ruck durch Kenais Körper und seine Atmung war schwer. Ich erwartete einen Albtraum, eine fast vergessene Erinnerung, doch es ging um ihn selbst. Um seine Angst. Ähnlich wie meine Angst meine Liebsten für immer zu vergessen.
Sanft dreinblickend umfasste ich sein Gesicht. >Du wirst niemals ein Niemand sein, Kenai. Du wirst geliebt. Du bist ein Teil einer Familie. Menschen werden sich an dich erinnern. Sie werden dich nicht vergessen. Wir haben bereits darüber gesprochen.< Ich gab ihm einen warmen Kuss auf die Lippen. >Wir beide sind das Herz des anderen. Nichts und niemand kann uns das nehmen.<
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14.04.2019, 16:27

Jadis

Bevor ich in den Garten ging, musste ich vorher die kostbaren Sachen für das Ritual holen, um in die Zwischenwelt zu gelangen. Ohne Yun’s Hilfe wäre der Weg dorthin viel schwieriger gewesen. Ich umfasste den Stein, der um meinem Hals hing. Ich hoffte er gab mir genügend Energie, um dieses Mal länger in der Zwischenwelt verweilen zu können. Ich brauchte Antworten. Ich musste herausfinden wie ich meine neu erlangte Kräfte als Harpyie nutzen konnte und wie ich die Windflöte beherrschte. Außerdem hatten die Windgeister mich gerufen. Ich erreichte den Baum und ich spürte wie die Wunden in meinem Herz verheilt waren, denn diesmal weckte er in mir schöne Erinnerungen. Hier hatte ich mich immer mit dem Himmel verbunden gefühlt, wenn ich auf seiner Krone saß. Vor ihm breitete ich die Pergamentrolle aus und verwandelte mich in meine wahre Gestalt. Ich zupfte eine Feder, die als Schlüssel für das verschlossene Tor galt. Die Magie summte sanft in der Luft und ich konnte die leichte Schwingungen auf meiner Haut spüren. Dann begannen die Runen aufzuleuchten und dasTor öffnete sich. Ich war bereit.
Der Teil der Zwischenwelt, den ich besuchen würde, nannte man den Windreich der vier Höfe. Nach Erzählungen von Daisuke war dieses Reich die Grenze zwischen Himmelreich und Erdreich der Zwischenwelt. Das Reich lag so weit oben, dass man das Erdreich nicht sehen konnte. Ich erinnerte mich zu gut an meinem letzten Besuch, ich hatte Gefühl gehabt nur von Wolken umgeben zu sein. Als sei ich mittendrin im Himmel. Das Windreich der vier Höfe wurde erschaffen, als die vier Windgeister an bestimmte Orte in der wirkliche Welt von Windgott Aiolos erschaffen wurde. Diese Orte und die Orte in der Zwischenwelt waren miteinander verbunden. So wurde der Nordwind, Boreas, aus der Kälte von Fjerda erschaffen und ein Teil von dieses Eislandes repräsentierte seinen Winterhof. Und ich wurde von ihm auserwählt. Auch wenn der Windgeist Zephyr, der Westwind, in Aradon erschaffen wurde und ihm der Frühlingshof im Windreich gehörte. Das bedeutete ein Teil meiner Heimat würde ich in seinem Reich sehen können. Ich fragte mich, ob meine Mutter von ihm gerufen wurde, als sie auf der Flucht gewesen war oder weil die Menschen in Aradon uns näher waren, da die Luftgöttin ihnen die Luftmagie geschenkt hatte.
Der starke Sog ließ nach und auch das wilde Kribbeln in meinem Körper verebbte, stattdessen wurde ich vom Blau umgeben. Meine Flügeln begannen zu schlagen, da ich mich daran erinnerte, dass unter mir nichts gab, was mich auffangen konnte. Ich war weit über den Wolken. Weiter hinten entdeckte ich die schwebende Inseln des Himmelreich und wieder nahm dieser Anblick mir das Atem. Es war ein wunderschöner Anblick. Diesmal strahlte die Sonne nicht hell wie letztes Mal, sondern verschwand langsam in einem tiefen Rot hinter den Wolken und sie gingen in Flammen auf. Auf der andere Seite leuchtete der Mond silbern und wirkte riesig, als könnte er mich verschlingen. Ich entdeckte etliche Calibaer, die göttliche Himmelswesen waren. Sie sahen ein wenig wie ein Wal aus, die vier mächtige Flügeln schimmerte beinahe in einem durchsichtigen Blau und die Schwänze waren die eines Biebers ähnlich. Ihre acht Beine waren kräftig und hatten Hufen. Es war eine kleine Herde und fasziniert blickte ich ihnen nach, die zum Mond fliegen zu schienen. Letztes Mal hatte ich nur eine von ihnen gesehen. Wie viele göttliche Himmelswesen verbargen sich hier noch? Vielleicht existierte hier doch der Donnervogel?
Ich drehte mich um und konzentrierte mich auf die größte schwebende Insel. Dort befand sich das Windreich der vier Höfe. Die Insel verlief nach unten spitz, während vier rundliche Landteile in versetzte Abstände an der Insel haftete und ein rundliche Landteil davon bildete den obersten Reich. Er wirkte weißlich, während die Anderen mehr grünlich waren. Und ich musste bis zur Spitze hin, dort war der Nordwind. Während ich flog, sprang ich gleichzeitig von einer Wolke zu der anderen Wolke. Hier bestanden sie nicht aus einem Dunst, sondern besaßen einen leichten Widerstand. Man durfte nur nicht darauf doll hüpfen, sonst verschwand sie. Dadurch dass sie in das Rot und Gold der untergehende Sonne getränkt wurde, fühlte es sich an als würde ich durch die goldene Flammen tanzen. Ich musste an Ardan denken. Dieser märchenhafter Ausblick hätte ihm bestimmt gefallen. Und er würde unfassbar gut aussehen, wenn er auf einer diesen Wolken stünde, den Blick zur untergehende Sonne gerichtet. Der Drache in seinem himmlischen Reich. Einen Moment lächelte ich verträumt und riss mich schließlich aus meine Träumerei.
Diesmal war ich gewappnet, dass die Luft sich anders fühlte, je ich höher flog. Sie fühlte sich schwerer an und ich nahm dankbar den Schub des Windes an, der hier wehte. Dennoch wurde mein Atem schwerer und es wurde anstrengend die Flügel zu schlagen. Ich erreichte die erste Ebene der Insel und ein süßlicher Duft stieg in meine Nase. Es erinnerte mich an einem Frühling. Rosafarbene und weißliche Kirschblüten flogen tänzerisch an mir vorbei und ihnen folgte leuchtende Punkte, die kicherten. Diese Ebene schien nur aus einem frühlingshaften Blumenmeer zu bestehen. Ich entdeckte auch einen silberfunkelnder See und auf ihm war eine weiter Insel, wo ein marmorweißes Gebäude mit Säulen stand, was mich ein wenig an einem Tempel erinnerte. Die nächste Ebene duftete intensiver nach Blumen und nach exotischen Dschungel. Die Temperatur war angestiegen. Das war bestimmt der Sommerhof. Auch hier gab es ein silberfunkelnder See mit einem majestätischen Marmortempel. Überall schwebten die Samenkörner von Pusteblumen. Dann wurde die Luft kühler und die darauffolgenden Ebene strahlte in Farben. Bunte Blätter flogen raschelnd an mir vorbei. Auch hier entdeckte ich einen silberfunkelnder See mit dem marmorweißen Tempel. Es roch hier nach reife Beeren. Als die Luft eisiger wurde, wusste ich, dass ich es bald geschafft hatte. Ein paar Schneeflocken fiel auf mich herab und mit einem Mal war ich wieder voller Energie, wie beim letzten Mal. Sie summte in meinem Körper und dann landete ich in den knirschender Schnee. Überall funkelte Eiskristalle in verschiedenste Formen. Eine kalte Landschaft in voller Schönheit. Tief atmete ich die eisige Luft ein, die mir mittlerweile sehr vertraut war. Der silberfunkelnde See lag still vor mir und wurde von einer dünne Eisschicht überzogen. Dort war die kleine Insel mit seinem Tempel. In wenige Flugsprünge erreichte ich das Tempel und betrat das Inneren. Ich konnte sie dort spüren. Mein Herz klopfte schnell vor Aufregung, jetzt würde ich die anderen drei Windgeister kennenlernen.
In einem Halbkreis standen sie in der Halle und schienen auf mich gewartet zu haben. Wie der Nordwind hatten sie nachtschwarzes Haar, das wie ein Wasserfall über den Rücken floss und am Hinterköpfe war der Dutt zu sehen. Sie besaßen auch die hellschimmernde Haut, die beinahe durchsichtig waren. Und hier hörte auch die Gemeinsamkeit auch auf. Boreas, der Nordwind, trug ein schneeweißes Gewand und auch das Bund um seinem Dutt war in dieselbe Farbe. Die eisblaue Augen waren stechend wie die Kälte und seine silbrige Flügeln funkelten selbst bei der untergehende Sonne. Notos, der Südwind, stand in einem starken Kontrast und repräsentierte den Sommerhof. Sein Gewand war in einem kräftigen Rotton und die Augen wirkten warm wie goldener Honig. Die Flügeln funkelten ebenfalls in einem goldener Ton. Zephyr, der Westwind, besaß ein himmelblaues Gewand und die waldgrünen Augen erinnerten mich sofort an meine Heimat. An die Wälder. Und die Flügeln an den blauen unendlichen Himmel. Euros, der Ostwind, gehörte den Herbsthof. Die Farbe seines Gewandes war in einem hellen Braun, seine Augen hingegen waren in einem satten Erdbraun und die Flügeln würde ich als ockerfarben bezeichnen.
„Willkommen Windprinzessin!“, ergriff der Nordwind als Erster das Wort.


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14.04.2019, 16:33

Kenai


Ihre zierliche Hände legten sich auf meine Wangen und die Haut war weich. Und warm. Ich konnte immer ihre Temperatur spüren oder wenn sie in mir Wärme auslöste, hingegen spürte ich die Temperaturen des Wetters kaum. Dafür besaß ich kein wirkliches Empfinden. Meine Atmung wurde ruhiger und mein Brustkorb war nicht mehr eng. Ich würde niemals ein Niemand sein. Ich wurde geliebt. Ich würde nicht vergessen werden. Wir beide waren das Herz des Anderen. Mein Körper entspannte sich wieder. Ich erwiderte den Kuss. Bei Jenaya war ich immer Kenai. "Ich fühle Liebe", sagte ich und stand auf. Es war dunkel geworden und bestimmt kühler. Jenaya sollte nicht frieren. Frieren bedeutete, das sie krank werden konnte und das durfte sie nicht. Ich musste mich gut um sie kümmern. Ich reichte ihr die Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen: "Wir sollten schlafen. Wir brauchen Energie. Morgen ist ein großer Tag. Richtig?"


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14.04.2019, 18:47

Ardan

Jadis' Mutter schien eine Schwäche für die Kinder entwickelt zu haben. Man sah ihr an, wie sehr sie es genoss sich um sie zu kümmern. Das war gut zu wissen. Je größer die Familie wurde, desto besser. Dann hatten Silia und Zen mehr Leute in ihrem Leben, auf die sie sich verlassen konnten. Auf dem Weg in die Bibliothek hatte ich Raja kurz angerufen, um ihn auf den neuesten Stand zu bringen. Wie es aussah, lief in der Trimagischen Allianz alles nach Plan. Zwar gab es einige Spannungen aufgrund der Sache mit den Verrätern, aber im Großen und Ganzen ging es meinem Volk bestens. Er würde zudem vier unserer Leute schicken, um die Streitkräfte Aradons zu trainieren. Eine gute Anzahl.
>Wo ist Mama?< fragte mich Silia als Erstes. Zen hielt mir währenddessen seine Hand hin, die ich lächelnd in meine nahm und sanft drückte. >Sie ist in die Zwischenwelt gegangen, um stärker zu werden.<
>In das Reich der vier Höfe?<
Verdutzt sah ich sie an. >Woher weißt du das?<
>Ich war mal dort. Es ist schön. Der Sommerhof gefällt mir am meisten.<
Nun war ich komplett verwirrt. >Was meinst du... Du warst dort? Wann?<
Sie neigte den Kopf leicht und wirkte dadurch völlig unschuldig. Wie ein normales Kind. Aber das war sie nicht. Das wurde mir mehr und mehr bewusst. >In meinem letzten Leben. Das ist einige Jahrhunderte her. Ich komme ursprünglich aus der Zwischenwelt. Das ist mein wahres Zuhause. Nicht diese Welt. Trotzdem kümmere ich mich darum, wenn man mich braucht.<
Also diese neuen Informationen musste ich erst einmal verdauen. Wie würde Jadis wohl darauf reagieren? Genauso verwirrt und überrascht wie ich? Beeindruckt? Scheinbar hatte ich nicht den blassesten Schimmer, was Animagi und besonders Sonnenfüchse betraf.
>Nun gut... dann... gehen wir jetzt in euer Zimmer. Ich habe gute Nachrichten für euch.< lenkte ich vom Thema ab, weil ich sowieso keine weiteren Fragen stellen wollte. Nicht ohne Jadis, denn sie musste als ihre Mutter dabei sein. Silia und Zen folgten mir sogleich brav, nachdem wir uns alle bei der Königin bedankt und verabschiedet hatten. Es war längst früher Abend. Zeit zu essen.

Jenaya

Auch ich fühlte Liebe, antwortete ich ihm in Gedanken und legte meine Hand in seine, als er sie mir hinhielt. Es war wirklich schon spät geworden. Morgen mussten wir alle bei Kräften sein, denn große Veranstaltungen konnten sehr ermüdend sein. Ganz besonders, wenn man das Zentrum der Aufmerksamkeit war. Ich wollte mir nicht ausmalen, wie vielen Leuten ich die Hand geben und mich für ihre Glückwünsche bedanken musste.
Mit einem entspannten Seufzer lehnte ich mich im Gehen an Kenai und schaute zu Yun, der neben uns herflog. Er wirkte ebenfalls erschöpft. >Schlaf gut, Yun. Morgen ist ein großer Tag und ich bin sehr gespannt auf deine Überraschung. Die wird bestimmt toll.< So gern ich auch mehr darüber wissen wollte, ich hielt meine Neugier in Grenzen. Bis morgen konnte ich warten. Ich war kein kleines Kind mehr. Damals hätte ich alles getan, um zu erfahren, was sich hinter den Kulissen abspielte.
Als wir wenig später in meinem Schlafgemach ankamen, verabschiedeten wir uns von Yun, der seinen eigenen Schlafplatz hatte und machten uns bettfertig. In meinem Fall bedeutete das, dass ich nackt in mein Nachtkleid schlüpfte, das mir bis zu den Kniekehlen reichte. Es war zurzeit nicht sehr kalt, darum reichte das aus, um mich zu wärmen. Nicht zuletzt heitzte Kenai wie ein Ofen bei Nacht. Sein Körper war einfach... ich seufzte verträumt.
Mit einem seligen Lächeln kletterte ich ins Bett, fiel in die weichen Kissen zurück und deckte mich zur Brust zu. Endlich hatten wir Zeit zum Kuscheln.
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14.04.2019, 19:49

Jadis

„Ich fühle mich geehrt vor euch vier Windgeister stehen zu dürfen“, verneigte ich mich respektvoll vor ihnen und mein Herz klopfte immer noch aufgeregt in meinem Brustkorb. Die Luft vibrierte stark von der Magie und unterschiedliche Schwingungen waren zu spüren, sodass die feine Härchen sich aufrichteten. Ich konnte ihre Magie beinahe schmecken. Die verschiedene Düfte, die von ihnen ausströmten und der stetiger Temperaturwechsel war beinahe schwindelerregend. Und gleichzeitig harmonierte sich alles miteinander. „Windprinzessin, du wurdest von Luftgöttin Aer und Windgott Aiolos auserwählt. Du trägst das Schicksal aller Harpyien. Du allein kannst Númennor auferstehen lassen, die Geburtsort der Harpyien. In deine Händen werden wir das Herz Númennor legen, die wir so lange in Sicherheit aufbewahrt haben bis der Zeitpunkt gekommen ist und dies ist es jetzt. Uns droht große Gefahr, der dunkle Lord wird einen Weg finden die Zwischenwelt zu schaden, insbesondere das Himmelreich. Das Reich der Götter. Er will alles in die ewige Dunkelheit versinken lassen und der alleinige Herrscher über die Welten sein. Wenn das Gleichgewicht zwischen der Zwischenwelt und der Wirklichkeitswelt zerstört wird, wird es verheerende Folgen geben. Dann ist jeder Art von Lebewesen und jeder Art von magische Schöpfung in größter Gefahr. Es würde das Ende bedeuten. In Númenor wirst du dein Erben als Windprinzessin finden. Ich weiß, es ist eine große Bürde, die dir jetzt auferlegt wird und ich wünschte ich könnte dir die Zeit geben dich ausreichend zu lehren. Aber die schlechten Omen stehen in den Himmel geschrieben, uns bleibt nicht mehr viel Zeit erhalten. Es naht ein großer Sturm, die Ruhe ist ein trügerisches Bild. Wir werden dir eine Gabe reichen, die wir zusammengewirkt haben. Die Spähre des Himmels soll dir verhelfen, all deine Antworten nach denen du suchst zu finden. Es ist unser Wissen, der dein Bewusstsein erweitern wird und dann liegt es allein an dir deine innere wahre Kraft zu finden. Aber hüte dich davor alles aufeinmal die Spähre des Himmels einzuatmen, sonst schadet es deinem Geist“, erzählte der Nordwind und ich spürte immer mehr die schwere Last auf meine Schultern. Anscheinend war auch die Zwischenwelt in Gefahr geraten und ich trug das Schicksal meiner Art. Wenn ich versage, bedeutete es….nein, diese negative Gedanken würde ich nicht zulassen. Ich war eine Kämpferin!
Der Nordwind reichte mir eine gläserne Kugel, in den Wolken schwebte. Das war also die Sphäre des Himmels. In dieser Kugel lag das Wissen der vier Windgeister. „Vielen Dank“, vorsichtig verstauchte ich die Kugel in den kleinen Gürtelbeutel. „Nun reiche ich dir das Herz von Númenor“, sagte der Windgeist des Sommerhofes. Er holte aus seinem Ärmel eine kleine Holzschachtel hervor, die mit einer Zauberrunen versiegelt wurde: „Breche erst den Siegel, wenn du ihr Körper in der Insel gefunden hast. Ohne den Körper ist die mächtige Energie unkontrollierbar.“ Ich hatte das Herz irgendwie größer erwartet, als die kleine Schachtel, die ich nun ehrfürchtig hielt. „Es ist nicht immer die Größe, in der große Kraft liegt“, schien der Nordwind meine Gedanken gelesen zu haben. „Nun geht, Windprinzessin. Die Winde werden deine treuer Begleitern sein“, ein starker Windstoß kam auf und die Umgebung verschwamm sich.
Benommen lag ich in den hohen Gras und hörte das Rascheln der Blätter in dem Baum. Mittlerweile schien es dunkel geworden zu sein. Mein Körper fühlte sich schwer an, als würde der Boden mich mit aller Macht an sich fesseln wollen. Mir war schwindelig und ich fühlte mich unendlich erschöpft. Die Reise in die Zwischenwelt verlangte viel Energie des Geistes.

Kenai


Ich beobachtete sie beim Anziehen, denn es faszinierte mich jedes Mal, was für ein wunderschöner Körper sich unter den Kleidungen versteckte. Dann wurde er wieder bedeckt und ich wollte aber noch länger den nackten Körper betrachten. Ich zog mich schließlich auch aus und blieb in der Unterhose. Schließlich legte ich mich neben Jenaya hin und zog sie in meine Arme. Sofort atmete ich den Duft nach Lavendeln ein. Ich vergrub meine Nase in ihr Haar. Heute schien es noch weicher zu sein. Bestimmt hatte es mit dem langen Waschen zu tun. Jetzt fand ich dieses langen Waschen gut, weil sie viel Lavendeln benutzt hatte. Ich mochte Lavendeln. Sie war jetzt ein Lavendelkissen.


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14.04.2019, 19:58

Ardan

Das Abendessen verlief ganz entspannt. Das Königspaar war auch anwesend und wir unterhielten uns über eher belanglose Dinge, um die Kinder nicht wieder auf den Gedanken des Krieges zu bringen. Selbst wenn sie bereits viel darüber wussten und vor der Wahrheit nicht versteckt werden konnten. Nicht nachdem Viella hier aufgetaucht war. Wie sehr ich ihr Ende herbeisehnte...
>Wir ziehen uns jetzt zurück. Ich wünsche euch eine gute Nacht.< wandte ich mich an das Paar, ehe ich beide Kinder an die Hand nahm, um sie in ihr Zimmer zu bringen. Silia klopfte sich gesättigt auf den Bauch. Sie hatte wirklich viel gegessen. Mehr als ich. Dabei war sie so klein und zierlich. Wohin das ganze Essen verschwand, war mir schon ein Rätsel. Würde sie morgen ihren nächsten Wachsstumsschub haben? Würden wir diesmal dabei sein? Ich würde gerne sehen, wie das ablief.
>So, nun ab ins Bett und deckt euch gut zu. Morgen werden wir Prinzessin Jenaya und Kenai wiedersehen. Das wird eure erste große Feier, an der ihr teilnehmen werdet, darum hoffe ich, dass ihr euch von eurer besten Seite zeigt.< Lächelnd beugte ich mich vor und gab beiden einen Kuss auf die Stirn. Ich wusste nicht, wann Jadis zurückkommen würde, aber sie konnte den beiden jederzeit einen kurzen, leisen Besuch abstatten. Hoffentlich lief derweil alles gut bei ihr. Ich wusste, wie wichtig es ihr war schnell stärker zu werden. Im Moment ging es mir genauso, denn mit dem neuen Fluch hatte ich wieder alle Hände voll zu tun.
Ich ließ die Kinder allein und begab mich anschließend ins Zimmer von Jadis. Erst jetzt nahm ich mir die Zeit mich genauer umzusehen. Das Zimmer meiner ersten und letzten großen Liebe. Hier hatte sie viele Jahre ihres Lebens verbracht. Es passte zu ihr. Ich konnte ihre Persönlichkeit in jedem kleinen Detail erkennen. Es roch sogar nach ihr. Ich liebte diesen Geruch. Jadis. Sie war überall in diesem Raum. Wie ein Geist. Mit einem leichten Lächeln setzte ich mich aufs Bett, legte mich zurück und starrte an die Decke. Ich wünschte Leora könnte all das hier miterleben...

Jenaya

Wie erwartet war Kenai unglaublich warm. Ich kuschelte mich enger an ihn und seufzte wohlig auf. Mein Kenai. Wir beide schienen uns in der Nähe des anderen sofort zu entspannen und ich liebte dieses Gefühl. Das Gefühl des Friedens. Schwere Gedanken krochen zurück in ihre Schatten und machten den schönen Momenten Platz. Das hier war nämlich ein schöner Moment. Mit ihm einzuschlafen, gehörte zu den Dingen, die ich am liebsten tat.
>Ich freue mich sehr auf das Fest morgen. Das ist unser Fest. Wir feiern unsere Liebe.< Mein Lächeln wurde breiter. >Das ist schön.< Ich neigte den Kopf leicht nach hinten, um ihm ins Gesicht zu sehen und hauchte einen sanften Kuss auf seine Nasenspitze. >Du wirst bestimmt hinreißend aussehen. Wie ein Prinz.< Und auf mein Kleid war ich erst recht gespannt. Die Schneiderinnen hatten etliche Maße genommen, darum erwartete ich etwas ganz Großes. Wenn es um Kleider ging, war ich durch und durch eine Prinzessin.
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14.04.2019, 20:21

Jadis

Ich spürte die Wärme der Kette, sie schenkte mir ein wenig Energie, die ich benötigte. Ich schaffte mich aufzustützen ohne das Gefühl zu haben am Boden festgeklebt zu sein. Aber meine Beine fühlten sich noch schwer an und taumelte durch den Garten. Hoffentlich sah Niemand mich so. Ich hatte in letzter Zeit oft Schwächen gezeigt. "Jadis?", es war eine vertraute Stimme. Leise seufzte ich, meine Hoffnung war also hinüber und ausgerechnet war es Gilbert. "Nicht mehr Prinzessin Jadis?", ich konnte mir diese Spitze nicht verkneifen. Er überging meiner Bemerkung und fasste nach meinem Arm: "Du siehst blass aus." Es war verwirrend, vorhin war er noch so distanziert gewesen und jetzt fühlte sich an, als wären wir wieder Freunde. Aber das waren wir nicht mehr. "Ich kann alleine gehen", behauptete ich. "Jetzt sei nicht so stolz, ich trage dich in dein Zimmer. Du siehst aus, als würdest du umkippen", Gilbert hob mich einfach auf die Arme. Ich war perplex, um reagieren zu können. "Wenn du mich nicht loslässt, erlaube ich Ardan dich wie ein Hähnchen zu grillen!", drohte ich, seine Nähe war mir unangenehm. "Sei nicht kindisch. Ich habe keine Angst vor ihm, da gibt es weitaus üblere Gegnern", antwortete er trocken. Wieder war ich irritiert, er wirkte irgendwie anders. "Du kannst mich jetzt runterlassen", sagte ich, als wir den Flur meines Gemaches erreichten. Erst vor der Tür ließ mich Gilbert runter. "Danke", presste ich hervor und griff nach der Klinke. Er sagte nichts mehr, sondern ging einfach. Was sollte das werden? Ich lehnte mein Kopf gegen die Tür an und mit einem tiefen Seufzer ging ich schließlich rein.

Kenai

So hatte ich es nicht gesehen, dass wir unsere Liebe feiern. Für mich waren Feste bloß Feste gewesen und ich war mit den Gedanken beschäftigt gewesen, sie endlich zu heiraten. Unsere Liebe zu feiern klang gut. Zufrieden lächelte ich, dieses Fest würde ich mögen. Und verstehen. "Ich bin kein Prinz. Ich bin ein Zirkusjunge", sagte ich: "Und du bist die Prinzessin." Ich dachte an die Maske, Juvio hatte gesagt, ich durfte vom ihm eine Maske ausleihen. Ich musste morgen daran denken, bevor das Fest anfing. Und ich wusste nicht, dass man auch bestimmte Kleidung tragen musste. Ich hatte nur die, die ich sonst immer trug. Aber vielleicht hatte Juvio da auch was für mich. Ich schloss meine Augen, als mein Körper sich entspannte. Keine Bilder kamen, die mich unruhig machten. "Unsere Liebe feiern", murmelte ich. Dann war ich wieder eingeschlafen.

„Onkel Seppel, warum tun Menschen Andere weh?“, fragte ich ihn und kletterte auf seinem Schoß. Er hielt mich fest, damit ich nicht runterfiel: „Nun, mein Junge. Da kann ich nur dir meine Sichtweise sagen. Ich denke, Viele tun das einfach aus Angst. Die Angst lässt Einem verrückte Dinge machen und manchmal fürchten sich die Menschen vor Dinge, die sie nicht verstehen. Aber Einige tun auch Andere weh, um die Menschen, die sie lieben zu beschützen und um auch sich selbst zu beschützen. Das nennt man verteidigen. Aber nur, wenn wirklich die geliebte Menschen oder das eigene Leben in großer Gefahr ist, sodass man sich mit Gewalt wehren kann, weil Worte nicht mehr helfen. Dann gibt es Menschen, die einfach böse sind und gerne Andere wehtun. Vor ihnen muss du dich fernhalten, Kenai. Ihre Boshaftigkeit ist wie Gift.“ „Ich mag Gewalt nicht. Ich will andere nicht wehtun“, sagte ich: „Und ich will nicht böse sein.“ Onkel Seppel lachte: „Kenai, du bist überhaupt nicht böse. Du bist reiner als der klarste Fluss.“

„Warum bist du manchmal gemein zu mir? Wir sind doch Freunde“, fragte ich Veit verletzt und wischte den Dreck von meine Hosenknien. Er hatte mich plötzlich geschubst. Veit schaute weg und sagte leise: „Weil meine Mutter dich viel lieber hat. Sie sagt oft, warum ich nicht wie du sein kann und das macht mich manchmal wütend auf dich.“ „Ich glaube nicht, dass sie mich viel lieber hat. Ich glaube, sie macht sich Sorgen um dich, weil du nicht glücklich bist und wir anderen Kinder schon. Du lachst nicht und das macht sie bestimmt traurig, weil sie dich liebt“, meinte ich. „Ich darf nicht glücklich sein“, nuschelte Veit und ich sah die Schatten in seinem Herz. „Das verstehe ich nicht“, verwirrt sah ich ihn an. „Weil….weil ich meine Mutter nicht vor ihn beschützen konnte. Wäre dein Vater nicht gekommen, dann hätte mein Vater meiner Mutter etwas Schlimmes angetan!“, rief er zornig und seine Lippen zitterten. Aber er weinte nicht, das tat er nie. Das war also seine Geschichte. Papa sagte mir oft, dass jeder Mensch seine eigene Geschichte besaß. „Ich denke, du liegst da falsch. Du hast deine Mutter beschützt, du hast auf ihr Herz aufgepasst. Ich habe sie zu meiner Mama sagen gehört, dass du der Lichtblick in ihrem Leben bist. Durch dich war sie mutig gewesen mit dir zu uns zu kommen, damit du und sie glücklich werden könnt“, erklärte ich ihn: „Veit, du darfst bei uns lachen.“

„Kenai, darf ich mitspielen?“, fragte mich Winona und ich entdeckte die Zahnlücke in den oberen Vorderzähnen. Ich wollte sie gerade nach der Zahnfee fragen, als Veit sagte: „Nein, darfst du nicht. Du bist ein Mädchen und nur Jungen spielen Fußball.“ Er hielt den Lederball, den Onkel Seppel für uns gebastelt hatte, fest. Die anderen drei Jungen nickten: „Genau.“ Winonas Augen wurden feucht und ich sah wie Schatten sich in ihrem Herz sammelten. „Onkel Seppel hatte gesagt, der Ball ist für uns alle Kinder. Er hat nicht gesagt, dass er nur für die Jungen ist und ich glaube, Winona kann gut Fußball spielen. Wenn ihr sie nicht mitspielen lässt, dann habe ich auch keine Lust mehr mit euch Fußball zu spielen“, stellte ich mich auf ihre Seite. Papa hatte gesagt, dass wir alle auf sie aufpassen müssen, weil wir jetzt ihre Familie waren. Also war sie meine kleine Schwester. „Na gut. Dann kann sie mitspielen“, verdrehte Veit die Augen. „Danke Kenai“, sie umarmte mich.

„Was ist passiert, Chyio?“, fragte ich sie, als ich sie weinend bei den Pferde fand. Hastig wischte sie ihre Augen trocken: „Nichts. Es ist alles gut, Kenai.“ Ich starrte auf ihrem Brustkorb: „Du lügst. Du hast Schatten in deinem Herzen, du hast Kummer.“ „Lass mich in Ruhe. Du verstehst davon nichts, du bist noch ein Kind“, antwortete sie. Ich runzelte mit der Stirn: „Du bist auch ein Kind, oder nicht?“ „Mit 14 fängt man langsam an erwachsen zu werden“, seufzte Chiyo schwer und ihre Augen waren gerötet. „Du muss mir nicht sagen, was dich bedrückt. Aber ich lasse dich jetzt nicht alleine. Du brauchst eine Umarmung, Mama sagt ich habe Zauberumarmung und Jeder fühlt sich nach meiner Umarmung wieder besser“, entschied ich mich und schlang meine dünne Arme um ihr Körper. Ich hörte sie schniefen und dann murmelte sie: „Danke.“ Ich spürte, wie die Schatten ein wenig aus ihrem Herz verschwanden.

„He, ich kenne dich. Du bist doch dieser Schattenjunge aus dem Zirkus“, eine kleine Gruppe von größeren Jungen kamen auf mich zu. Unruhig schaute ich zum Bäckerladen, warum brauchte Zeno so lange? „Was hast du da in der Hand?“, fragte mich der Junge. Ich hielt mein Kreisel fester in die Hand. Das Spielzeug hatte Papa gebaut und ich nahm es überall mit. „Lass mich in Ruhe“, murmelte ich. „Ich habe gehört ihr Zirkusleute seid Betrüger und Diebe. Bestimmt hast du das Spielzeug geklaut!“, sagte der Junge. „Gar nicht wahr!“, rief ich. „Du bist ein Dieb und du bist ein Monster. Wer Schatten erschafft, ist kein normaler Magier! Das können nur dunkle Kreaturen“, er riss mir den Kreisel fort. „Lass mein Bruder sofort in Ruhe, verstanden?“, knurrte plötzlich eine Stimme neben mir und erleichtert stellte ich fest, dass es Zeno war. Er stellte sich beschützend vor mir, wie Akela es auch immer tat. „Da ist ja noch ein Zirkusclown“, lachte der gemeine Junge. Zeno stürzte sich auf ihn und erschrocken schloss ich meine Augen. „Kenai, es ist vorbei. Sie sind weg. Alles ist gut“, hörte ich später meinen Bruder sagen und er löste meine Hände von meine Ohren. Langsam öffnete ich die Augen. Seine Nase blutete und er hatte ein blaues Auge. Aber er grinste: „Hier, dein Kreisel.“


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14.04.2019, 20:35

Ooooh, ich schmelze bei den Erinnerungen dahin, soooo süß *_*

Ardan

Ich hörte Geräusche im Flur. Jadis war zurück. Ich spürte sie. Ich nahm ihre magische Aura wahr. Sie war zudem nicht allein. Ich hörte eine weitere Stimme, konnte allerdings nicht zuordnen, wem sie gehörte. Meine Gedanken waren zu weit fort, kehrten aber schlagartig zurück, als die Tür aufging und Jadis erschien. Sie wirkte abgekämpft, verwirrt und blass um die Nase. Sofort war ich auf den Beinen und ging auf sie zu, um in den Arm zu nehmen. >Amiya.< murmelte ich in ihr Haar. Die Reise in die Zwischenwelt hatte ihr viel Kraft abverlangt, das merkte ich ihr an.
Ich umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und sah ihr in die schönen Augen. >Wie geht es dir? Ist das Gespräch gut verlaufen? Kann ich etwas für dich tun?< Im Moment war mir nichts wichtiger, als dass es ihr wieder besser ging. Sie so zu sehen, gefiel mir nicht.

Jenaya

Ich schmunzelte bei seinen Worten. Zirkusjunge. Mmh, ja das war er. Ein Zirkusjunge verkleidet als Prinz. Mein Prinz. Im Grunde genommen war mir egal, woher er kam und was er war. Er blieb mein Kenai. Meine Worte, meine Bedeutung. Die Luft zum Atmen. Er war mein Alles. Diese Gedanken beflügelten mich. Sie trugen mich in einen ruhigen Schlaf, den ich dringend nötig hatte. Keine Albträume. Keine Schatten, keine Angst. Nur Leichtigkeit und Kenais Wärme. Mehr brauchte ich nicht, um ruhig zu schlafen.
Lächelnd schmiegte ich mich enger an ihn, bis nichts mehr zwischen uns passte und ich seinen Herzschlag an meiner Brust spüren konnte. Unsere Herzen schlugen im Gleichtakt. Mehr Wärme sammelte sich in meinem Körper. Ich war unendlich glücklich.

Silia

Es war nicht schwer mich aus dem Zimmer zu stehlen, während Zen friedlich schlief und nichts davon bemerkte. Befand er sich erstmal im Tiefschlaf, konnte ihn kaum etwas wecken. Ein Vorteil für mich. Ich wollte keine Fragen beantworten, sondern für mich allein sein. In den Stunden nach dem Vorfall mit der Dämonin hatte ich die vertrauten Schwingungen in meinem Geist wahrgenommen. Bald stand der nächste Wachstumsschub bevor. Meine Haut zwickte, das Pochen in der Brust wurde kräftiger, um die Masse an Energie durch meinen gesamten Körper zu pumpen. Selbst all meine Sinne passten sich der nächsten Stufe an. Sie waren sensibler als zuvor. Ich hörte sogar den sanften Wind, der sich an die Wände der Flure schmiegte und für den Schutz des Schlosses sorgte. Diese Stadt war voll von Windgeistern und Wesen der Lüfte. Kein Wunder, dass meine Mama hier großgeworden war. Das war der perfekte Ort für eine Harpyie wie sie und ihre Mutter. Ich mochte ihre Mutter. Sie war eine wunderschöne, elegante Frau mit einem guten Herzen. Etwas, das meine Mama von ihr geerbt hatte. Und Papa liebte sie dafür, das sah man in seinen Augen, wenn er sie heimlich betrachtete.
Ich liebte ihre Liebe. Sie schenkte Hoffnung. Es war dieselbe wie die zwischen der weißhaarigen Prinzessin und ihrem Schattenwächter. Auch sie verband ein tiefes Band. Eines, das nicht einmal die verschiedenen Welten durchtrennen konnten. Ich wünschte ihnen, dass es für immer so blieb.
Vorsichtig spähte ich um die Ecke, als ich das Ende des langen Flurs erreichte. Es war niemand anwesend. Perfekt. Ich huschte weiter durch die Dunkelheit und kam letztendlich im Musikzimmer an, das mich seit dem ersten Besuch wie magisch anzog. Musik war schon immer ein Teil von mir gewesen. Musik verband. Magie verband. Beides gehörte zusammen. Beides gab mir Kraft. Ich tapste über den kalten Fußboden und setzte mich ans Klavier. Meine Finger lagen bereits auf den Tasten, doch ich spielte nicht. Das würde bloß auf mich aufmerksam machen und das wollte ich tunlichst vermeiden. Stattdessen strich ich sanft mit den Fingerspitzen über die ebenen Flächen, rief mir in Erinnerung, welche Taste welchen Ton von sich gab. Ich spielte ein stummes Lied. Eines aus meiner Vergangenheit, die größtenteils im Nebel lag. Nur das Wichtigste war mir erhalten geblieben. Die Musik zum Beispiel. Musik ging nicht verloren. Musik überstand Jahrhunderte.
Lächelnd schloss ich die Augen und spielte ein Lied, das von einer zarten Liebe sprach. Es klang ein wenig melancholisch, traurig und zerbrechlich, aber in dieser Zerbrechlichkeit lag so viel Schönheit, dass das Lied das Herz berührte. Ich spielte es einmal, zweimal und dann ein drittes Mal. Dabei ließ ich das Licht durch meine Adern fließen, ließ zu, dass es mich veränderte. Mein Körper streckte sich Millimeter für Millimeter, meine Finger wurden länger, es wurde einfacher die Tasten zu wechseln und durch den höheren Sitz war mir eine elegantere Haltung möglich. Meine Schwanzspitze berührte nun den Boden unter meinen Füßen und auch mein Haar floss meinen Rücken tiefer hinab. Kleine Lichtfunken tanzten in der sanften Dunkelheit des Zimmers umher. Sie erleuchteten die unberührten Instrumente, aber ich konnte ihr Spiel hören. Sie begleiteten das Lied, das ich spielte. Sie wollten ein Teil davon sein.
Als dann die letzte Note verklang, blieb ich noch eine Weile sitzen. Horchte in mich hinein. Die Wandlung war vollzogen. Dies war mein finaler Körper. Eine jugendlich wirkende Frau. Ich fragte mich wie weit meine Geschwister schon waren. Ob sie dasselbe Stadium erreicht hatten. Wann wir uns wiedersehen würden. Ich wollte sie sehen, aber ich würde mich gedulden müssen. Alles zu seiner Zeit. Vorerst musste ich zurück in mein Zimmer und dort ruhen. Die Wandlung hatte mir immens viel Kraft abverlangt. Ich brauchte Ruhe.
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14.04.2019, 21:01

Hihi:D Das Bild von Silia ist einfach toll, selbst als junge Erwachsene sieht sie knuffig aus *__*

Jadis


Vertraute Wärme und der einzigartige Duft umgab mich, als Ardan mich umarmte. Ich sank gegen seinen starken Brustkorb. Seine raue Hände umfassten mein Gesicht und ich sah in seine goldflammende Augen. "Ich bin in Ordnung, nur etwas erschöpft. Diese Art von Reisens ist wohl noch für mein Geist zu ungewohnt", beruhigte ich Ardan: "Ich möchte einfach nur in deine Arme liegen." Ich griff nach seiner Hand und führte ihn zum Bett. Kaum lagen wir eng aneinander gekuschelt, begann ich zu erzählen: "Die Zwischenwelt scheint auch bedroht zu werden, nicht nur unsere Welt. Es ist bald soweit...Sie haben mir außerdem erzählte, dass ich für das Schicksal der Harpyien verantwortlich sein werde. Anscheinend hat es damit zu tun, dass ich die Windprinzessin bin. Jedenfalls haben sie mir eine Sphäre des Himmels gegeben, wo sie mir ihr Wissen geschenkt habe, damit ich mehr über die Kräfte weiß und sie haben mir das Herz von der Insel der Harpyien anvertraut. In all den Jahren haben die Windgeister darauf aufgepasst bis ich bereit war diese Aufgabe zu übernehmen. Ich soll die Insel zum Leben erwecken und dort erwartet mich das Erben. Ich weiß nicht, was das Erben ist und ich weiß nicht mal, wo ich die Insel finden kann. Aber vielleicht hilft mir die Spähre des Himmels dabei." Ich seufzte leise, als ich an das Schicksal der Harpyien dachte. "Es war sehr beeindruckend gewesen alle vier Windgeister vor einem stehen zu sehen", endlich konnte ich ein wenig lächeln.

Kenai


Langsam öffnete ich die Augen, während die Bilder durcheinander durch meinem Kopf wirbelten. Verwirrt versuchte ich herauszufinden wo ich war. Ich war in einem Raum, es war nicht der Zirkus oder die Wiese. In meine Arme hielt ich eine Frau. Eine Frau mit weißes Haar. Jenaya. Heute würden wir unsere Liebe feiern. In meinem Brustkorb spürte ich die Wärme. Dann kehrten meine Gedanken zu den Bilder zurück. Ich hatte wieder Erinnerungen bekommen, viele Erinnerungen. Onkel Seppel. Meine Schwester Chiyo. Mein Bruder Zeno. Winona, die wie eine Schwester war. Veit, der wohl ein Freund gewesen war. Es ging alles um.....ich wusste es nicht genau. Ich glaubte es ging in diese Erinnerungen darum, wie Herzen verletzt werden konnte und wie man die Herzen heilen konnte. Es ging um das Beschützen. Mein Blick glitt wieder zu Jenaya. Ich würde sie immer beschützen. Sie war wichtig. Sie war meine Liebe.


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14.04.2019, 21:19

Ich weeeeiß, sie ist so wundervoll *_*

Ardan

Nur in meinen Armen liegen? Das war einfach. Ich kam ihrem Wunsch nur zu gern nach. Aufmerksam hörte ich ihr dabei zu, was sie in der Zwischenwelt von den Windgeistern erfahren hatte und staunte nicht schlecht. Mir war schon immer klar gewesen, dass enorm viel Potenzial in Jadis steckte, aber dass sie sich gleich als die Retterin der Harpyien entpuppte, hatte ich nicht erwartet. Ich freute mich allerdings für sie. >Am Anfang ist es ziemlich überwältigend mit solch einer Aufgabe betraut zu werden, aber du bist ihr mehr als gewachsen. Das weiß ich. Nicht zuletzt bist du meine Frau. Ich suche mir nur das Beste vom Besten aus.< sprach ich ihr Mut zu und grinste bei meinen letzten Worten. >Triff nur keine voreiligen Entscheidungen, sondern geh alles Schritt für Schritt an. Ich werde dir helfen, wo ich kann.<
Ich gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die weichen Lippen und lehnte meine Stirn gegen ihre. >Du musst mir unbedingt mehr von der Welt der Windgeister erzählen. Ich stelle es mir sehr abenteuerlich vor. Aber wir sollten uns jetzt ausruhen. Der Tag war anstrengender als gedacht.< murmelte ich wohlig seufzend und schloss dabei die Augen. Ich würde Jadis die ganze Nacht lang im Arm halten. Sie brauchte das. Und ich auch.

Silia

>Si-Silia?<
Meine Ohren zuckten. Jemand sagte meinen Namen. Jemand berührte mich an der Schulter. Ich schnupperte leise. Atmete den vertrauten Duft meines Bruders ein. Er war es, der mich aufzuwecken versuchte. Wieder zuckten meine Ohren. Ich öffnete langsam die Augen und blickte in seine großen roten Kulleraugen. Er sah mich. Er sah, was über Nacht passiert war und traute seinen eigenen Augen nicht.
Ich schmunzelte. >Guten Morgen, großer Bruder. Oder soll ich dich ab jetzt kleiner Bruder nennen?<
Er sagte nichts, sondern starrte mich völlig baff an. >Du... Du bist so groß. Wie... Wie ist das möglich? Das ist eine ziemlich große Verwandlung, das...<
Gähnend richtete ich mich auf und spürte, wie mein länger gewordenes Haar schwer über meine Schultern fiel. Die Spitzen waren im Vergleich zu meinem jüngeren Ich in einem tiefen orangeroten Ton. Mein Haar allgemein war eine Nuance dunkler geworden. Ich nahm mir vor, es nachher zu einer ordentlichen Frisur zu ordnen, denn ich hatte nicht vergessen, was heute für ein besonderer Tag war. >Das ist normal. Animagi wie ich können binnen weniger Tage oder wenige Wochen diesen Entwicklungsstand erreichen. Ich bin jetzt ausgewachsen. Das ist meine endgültige Form.< Natürlich besaß ich eine weitere Gestalt, meine ursprüngliche Form, aber diese würde ich nur dann annehmen müssen, wenn es keinen anderen Ausweg gab.
>Ich weiß nicht, was ich sagen soll...< flüsterte Zen und streckte seine Hände erneut nach mir aus.
Lächelnd nahm ich sie in meine, die nun größer waren und drückte sie sanft. >Das brauchst du nicht. Ich bin immer noch Silia. Ich bin immer noch deine Schwester. Wir können nach wie vor Spaß haben.< versicherte ich ihm mit funkelnden Augen.
Das schien ihn zu beruhigen, denn er lächelte wieder. >Ich kann es kaum erwarten, bis unsere Eltern dich so sehen. Sie werden aus allen Wolken fallen.<
>Ja, das wird ganz lustig.< Oder auch traurig... Mir war nicht entgangen, wie sowohl Mama als auch Papa zu meinem schnellen Wachstum standen. Sie wünschten sich ein Kind, das nicht unbedingt von einem Moment auf den anderen erwachsen wurde, aber in meinem Fall war es einfach anders. Sie würden es akzeptieren, das wusste ich.

Jenaya

Wäre ich in einem Märchen, würden mich am frühen Morgen zwitschernde, süße Vögelchen wecken und mich mit ihrem Lied auf die Feier vorbereiten. Vielleicht würden sie mir sogar das Kleid bringen, in das ich hineinschlüpfen konnte. Aber es waren nicht kleine Vögelchen, die mich weckten. Es war der Mann neben mir. Er bewegte sich. Seine Wärme blieb zurück und wollte mich zurück in den süßen Schlaf locken, doch meine Aufregung war zu groß.
Ich öffnete flatternd die Augen und musste sofort lächeln. Da war er. Mein Kenai. Ein wildes Kribbeln durchfuhr mich bei seinem unfassbar attraktiven Anblick am Morgen und ehe ich mich versah, lag ich schon halb auf ihm und küsste ihn mehrmals hintereinander auf den verlockenden Mund. Ich liebte es ihn zu küssen. Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Und heute schmeckten seine Küsse noch besser als gestern. Bei den Vier Wasserfällen, ich war dermaßen erfüllt von Freude, dass ich am liebsten laut gequietscht hätte. Allerdings waren meine Lippen viel zu sehr mit Küssen beschäftigt. >Guten Morgen, mein Zirkusjunge.< strahlte ich ihn an.
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15.04.2019, 17:43

Jadis

In seine Arme fühlte ich mich sicher und geborgen. Mein Gesicht war an seinem Brustkorb gebettet und seine Wärme hüllte mich ein. Ja, es war eine überwältigende Aufgabe, die ich bekommen hatte. Sein Zuversicht, dass ich auch diese Aufgabe meistern konnte, war wohltuend. Ich musste über seine Bemerkung schmunzeln. Soso. Ardan nahm nur die Besten der Besten. Ich wusste, dass ich immer auf seine Unterstützung zählen konnte. Mehrmals hatte er mir bewiesen, dass er für mich da war, wenn ich ihn brauchte. Seine Lippen schmeckten wundervoll nach dem Zimt und nach der Vanille. Ich versank in seine goldflammende Augen. „Ich werde dir alles erzählen“, versprach ich Ardan. Er hatte Recht, wir sollten uns jetzt ausruhen.
Zu meiner Überraschung schlief ich schnell ein und erwachte erst am nächsten Morgen. Ich konnte mich nicht erinnern, ob ich geträumt hatte. Jedenfalls fühlte ich mich viel erholter als gestern Abend. Mit der Hand fuhr ich durch mein zerzaustes Haar und meine Gedanken wanderten zum gestrigen Tag. Zum Angriff. Zu den Windgeister. Es fühlte sich alles unwirklich an, aber ich wusste, dass diese Dinge tatsächlich geschehen waren. Es war kein Albtraum, aus der man zu erwachen hoffte. So sah zurzeit unsere Realität aus. Leise stieg ich aus dem Bett, um Ardans friedlichen Schlaf nicht zu stören. Mit einem Anflug von schlechtem Gewissen holte ich aus meine Kleidungsstücke die mir anvertraute Schätze. Ich hatte die Kleidungsstücke achtlos auf dem Boden liegen gelassen vor lauter Erschöpfung. Zum Glück sahen die kostbare Schätze nicht beschädigt aus, ansonsten hätte ich gleich nach einem halben Tag versagt. Ich entschied mich die wertvolle Gegenstände erstmal in den Schrank zu verstecken. Es war kein ideales Versteck, aber vorerst müsste dieser Ort genügen. In meiner Hand hielt ich noch die Sphäre des Himmels. Die Wolken wanderten träge durch die blauschimmernde Kugel und ich glaubte dort den Wind hören zu können. Die Magie summte in der Kugel, es fühlte sich vertraut an. Je länger ich die Wolken betrachtete, desto anziehender wirkte die Magie auf mich. Es war, als würden die Winde in der Kugel nach mir rufen. Ich entdeckte keine Öffnung. Wenn ich es richtig verstanden hatte, musste ich den Inhalt einatmen, um an das Wissen zu gelangen, die mir die vier Windgeister vermachtet hatten. Neugierig wie ich es war, hielt ich die Kugel dicht an meinem Gesicht und atmete tief ein. Warmer Wind wehte mir entgegen und trug einen süßlichen Duft von Blumen mit sich, was sich mit den exotischen Duft des Dschungels vermischte. Es fühlte sich an, als würde der Wind mein Geist in die Kugel ziehen, während mein Körper im Zimmer blieb. Samenkörner von Pusteblumen flogen um mich herum und sammelte sich an einer Stelle bis eine schemenhafte Gestalt erschien. Ich erkannte ihn, es war Notos, der Südwind. Ihm gehörte der Sommerhof. Seine tänzerische Bewegungen erinnerte mich an einem fließender Fluss und seine samtdunkle Stimme in flüsternder Klang zog mich in seinem Bann: „Säe wie Samen deine Magie auf deinem Körper, damit die Federn wie Gras auf deinem Körper sprießen können. Löse die Grenzen in dir auf. Geist und Körper werden einst mit den Himmel. Spüre die Freiheit der Himmelswesen, werde ein Teil von ihnen, sei mit ihnen verbunden. Fühle wie du dich veränderst, wie du dich zu einem Himmelswesen formst aus der Vereinigung.“ Er pustete in meine Richtung und plötzlichen tobten mir abertausende Federn entgegen und hüllten mich ein. Reflexartig stolperte ich nach hinten, mein Geist wurde von der Kugel gerissen und ich stolperte unbeholfen. Mein Hinterteil landete auf dem Boden und benommen blinzelte ich. Die Umgebung wirkte ungewohnt scharf, selbst die Farben schienen intensiver zu sein und ich fühlte mich, als würde ich schweben. Als wäre ich leichter als eine Feder. Meine Haut prickelte, die Magie knisterte in der Luft.

Kenai

Ihre Augen öffneten sich langsam und die abendblaue begannen heller zu leuchten, als sie lächelte. Mein Herz in meinem Brustkorb schlug schneller. Wunderschön. Ein kurzes Blinzeln genügte, dass ihr weicher Körper aufeinmal auf mir lag und warme Lippen an Meine spürte. Sie schmeckte nach Blumen. Sie schmeckte nach Lavendeln. Ich legte meine Arme um ihren Körper und drückte sie enger an mich. Mir wurde warm und mein Körper begann leicht zu zittern, während meine Atmung schwerer wurde. Ich spürte Verlangen. Ich spürte Begehren. Guten Morgen, mein Zirkusjunge. Ich drückte Jenaya zurück in die Matratze und lehnte mich halb auf ihr. Ich vertieftet den Kuss und meine Hand schob ihr Nachtkleid nach oben, damit ich die weiche Haut streicheln konnte. „Guten Morgen, meine weiße Prinzessin“, meine Stimme klang dunkler. Der Zirkusjunge und die Prinzessin mit den weißen Haar. Es klang wie eine Geschichte. Wir waren eine Geschichte. Wir konnten selbst entscheiden, wie unsere Geschichte wurde. Und diese Geschichte würde nur aus unsere Liebe bestehen. Dieser Gedanke gefiel mir. Ich wanderte mit den Lippen zu ihrem Hals und knabberte an der dünne Haut, atmete dabei tief den Duft nach Lavendeln ein. Mir war wärmer geworden. „Ich fühle Liebe. Ich fühle Verlangen. Ich will mich mit dir fortpflanzen. Willst du mich auch?“, murmelte ich und strich an ihre Seite entlang. Weiche schöne Haut.


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15.04.2019, 18:21

Ardan

Auch wenn ich meistens wie ein unschuldiges Kleinkind schlief, wenn Jadis bei mir war, träumte ich von eigenartigen Dingen. Mal waren es eigenartige Momente aus meiner Vergangenheit, schwere Kämpfe aus der Gegenwart und dann gab es noch Situationen, die mir einfach nur komisch vorkamen. Wahrscheinlich versuchte mein Körper mit dem Fluch zurechtzukommen, der weiterhin sein Unwesen trieb. Ich musste schnell eine Lösung finden.
Ein lautes Poltern riss mich aus dem Schlaf und ich richtete mich auf, bereit, was oder wen auch immer zu vertreiben, um Jadis zu beschützen. Zu meiner Überraschung war es Jadis selbst. Ihre Aura hatte sich irgendwie verändert. Magie summte und pochte in der Luft. Ich bemerkte die Kugel in ihrer Hand und runzelte fragend die Stirn. Dabei rutschte ich näher zum Bettrand. >Was ist passiert? Was ist das?<

Jenaya

Mein Herz setzte einen Schlag aus, als Kenai mit wilder Leidenschaft antwortete. Seine Küsse brannten sich unter meine Haut und seine Hände hinterließen prickelnde Male. Ich seufzte mehrmals entzückt, wand mich leicht unter ihm, während ich meine Finger durch sein zerzaustes Haar fahren ließ. Morgens sah er so unglaublich attraktiv aus, dass ich mich fragte, wie ich es all die Jahre ausgehalten hatte ihm nicht um den Hals zu fallen und mir einfach zu nehmen, wonach ich verlangte. Er war der perfekte Mann für mich.
Seine Worte lösten eine Hitzewelle aus, die mich von Kopf bis Fuß erfüllte. Meine Wangen mussten bereits tiefrot glühen. Schwerer atmend drängte ich mich enger an seinen begehrenswerten Körper und biss mir in die Unterlippe. Nickte. >Natürlich will ich dich. Ich kann dir kaum widerstehen.< hauchte ich mit vor Verlangen belegter Stimme.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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