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1 441

24.04.2019, 19:26

Gut, aber müde XD Yeah^^ Und dir selbst? :)

Jadis


"Es war ein wundervoller Abend gewesen", stimmte ich ihm zu und strich träge über seinem Brustkorb. An meinem Ohr hörte ich sein kräftiges Herz schlagen. Ich schob ein Bein über seine Beine, damit ich mich enger an ihm schmiegen konnte. "Ich glaube den Kindern hat das Fest auch gefallen", erinnerte ich mich an die leuchtende Augen von Zen und das freudige Lächeln von Silia. "Ich habe mich noch nicht ganz daran gewöhnt, dass Silia jetzt eine junge Frau geworden ist", gestand ich ihm: "Ich sehe in ihr immer noch unser kleines Baby."

Kenai


Ihr Haut duftete nach den Lavendeln und ich könnte stundenlang den warmen Körper mit meine Lippen erforschen. Sie faszinierte mich immer wieder auf das Neue und jedes mal machte ich erstaunliche Entdeckungen. Besonders gefielen mir ihre Reaktionen, die ich in ihr auslösen konnte. Ein Kuss dort und ich sah, wie die feine Härchen sich aufrichteten. Eine Berührung woanders und sie seufzte entzückt auf. Ihr Körper bog sich mir entgegen und ich wusste, dass er meine Aufmerksamkeit haben wollte. Ich hob mein Kopf an, als Jenaya meinen Namen sagte. Meine Wangen wurden warm. Sie wollte, dass ich ihr jetzt Wonne bereitete. Ich drückte noch einen Kuss auf ihrem Bauch und schließlich waren meine Lippen wieder bei ihre Lippen, als ich mich mit ihr vereinte. Erschaudernd gab ich mich ihr hin, erfüllte unseren Wunsch.


1 442

24.04.2019, 19:35

Mir geht es auch gut ;) Jetzt folgt der Zahnarzttermin Klappe, die Dritte... Ich erwarte mal nichts, vielleicht bekommen die dann ihren Job richtig hin :/ Wünsche dir einen erholsamen Abend :*

Ardan

Ja, den beiden hatte das Fest auch großen Spaß gemacht. Sie hatten einen Abend wie diesen verdient. Spaß, nichts weiter. >Glaub mir,... ich fühle dasselbe. Auch wenn sie nun eine junge Frau ist, kann ich einfach nicht glauben, dass sie das auch im Kopf ist. Es ist einfach... verrückt. Kinder sollten nicht innerhalb von zwei Wochen erwachsen werden. Wo bleibt dann... nun ja... das Leben?< Ich runzelte die Stirn und dachte an den Moment zurück, wo Silia sich Viella in den Weg gestellt und sie sogar vertrieben hatte. Sie hatte keinerlei Furcht gezeigt. Nichts. Sie war einfach in den Kampf gezogen, als gäbe es nichts anderes, wofür sie geboren worden war. Irgendwie war das...schade.

Jenaya

Ich klammerte mich an seinen Schultern fest, als er meinem Wunsch nachkam und verlor mich in unserem innigen Kuss. Mein Körper fühlte sich federleicht an. Es kam mir vor, als würde ich schweben, mit einem wilden Prickeln, das mich völlig einnahm. Wie ein Rausch. Meine Atmung beschleunigte sich und ich murmelte mehrmals seinen Namen, weil es das einzige war, das mir gerade Halt gab.
Dann brach die Erlösung über mich herein und stieß mich in einen Strudel aus leuchtenden Farben und dem Rauschen von Wasser. Schweratmend drückte ich den Kopf ins Kissen zurück, Augen geschlossen und kostete das angenehme Gefühl in vollen Zügen aus. >Mmmh...< Mehr brachte ich nicht zustande.
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1 443

24.04.2019, 19:46

Oman...ich drücke dir die Daumen, das der Nervkram endlich vorbei ist! Ich wünsche dir einen schönen Tag :)

Jadis


Nachdenklich runzelte ich die Stirn und seufzte schließlich schwer: "In dieser Meinung bin ich auch. Ich habe mir für sie gewünscht, dass sie länger ein Kind bleibt. Der Gedanke, dass ihre Kindheit vielleicht nur kurz gewesen ist, weil ein Krieg bevorsteht und sie ihrer Bestimmung nachgehen will, macht mich traurig...Und dann ist da noch Zen. Momentan scheint er eine gute Phase zu haben, aber die Dunkelheit rückt immer näher und was, wenn das in ihm zu früh einen schweren Anfall auslöst, sodass es kein Weg mehr zurück gibt? Bevor wir einen Heilmittel finden können? Ich will unsere Kinder nicht verlieren." Ich biss auf meine Unterlippe.

Kenai


In meinem ganzen Körper begann es zu wild zu kribbeln und die Wonne rauschte durch mich. Mein Körper erbebte von diesem Gefühl und ich drückte mein Gesicht in ihrem Hals. Ich atmete schwer und entzückt schloss ich meine Augen, um diesen Rausch in volle Zügen zu genießen. Die Wonne machte mich sehr glücklich und sie machte auch Jenaya sehr glücklich. "Ich fühle Liebe", sagte ich zutiefst zufrieden und wollte auf ihrem warmen Körper bleiben: "Ich fühle viel Liebe." Tief atmete ich den Duft nach Lavendel ein.


1 444

24.04.2019, 21:58

ENDLICH! Endlich kann ich wieder normal essen, sie haben die Krone perfekt angepasst und jetzt muss ich nicht mehr hin :)

Ardan

Hm, das mit der Bestimmung hatte sie uns ziemlich früh ins Gesicht geworfen. Da war sie gerade mal ein paar Tage alt gewesen. Vielleicht sahen wir die Sache so streng, weil wir anders aufgewachsen waren. Vielleicht störte es Silia nicht besonders. Sie war eine Animagi. Wir wussten kaum etwas über diese Wesen, die der Natur am nächsten standen. Dass die Gefahr, die vom Dunklen Lord und seiner Elite ausging, dermaßen groß war, dass die Natur selbst eingreifen musste... Besorgniserregend. Selbst für meine Verhältnisse.
Und Zen... ach Zen. Dieser Junge hatte mir so einige schlaflose Nächte beschert. Nächte, in denen ich Angst um ihn hatte. Nächte, in denen ich uralte Bücher studierte, um irgendetwas zu finden, das ihn retten könnte. >Wir werden sie nicht verlieren. Ich habe es satt ständig Personen zu verlieren, die mir am Herzen liegen. Es reicht. Mehr will und kann ich nicht ertragen.< seufzte ich schwer.

Jenaya

Ich kicherte verliebt. >Nein, ich fühle viel mehr Liebe als du.< neckte ich ihn und schmiegte mich wie eine Schmusekatze an ihn ran, damit mich seine Wärme weiter einhüllen konnte. Sein Gewicht auf mir störte mich keineswegs. Es gab mir ein sicheres, geborgenes Gefühl. Hier war ich Zuhause.
Sein warmer Atem streifte meinen Hals und ich merkte, wie er tief Luft holte. Scheinbar bekam er nicht genug vom Lavendel. Ich selbst roch ihn nicht an mir, aber wenn ihn das glücklich machte, stimmte es mich froh. >Hat dir die morgendliche Überraschung gefallen?<
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1 445

25.04.2019, 18:31

Das freut mich für dich :)

Jadis


Ich hob mein Kopf an, um ihn zu küssen: "Wir werden sie beschützen. Gemeinsam beschützen wir sie und finden heraus, wie wir Zen helfen können." Der Kuss wurde inniger, die Angst ließ ein wenig nach. "Ich liebe dich, mein Herz", murmelte ich an seine warme Lippen. "Wollen wir zu den Kindern gehen und frühstücken oder noch ein bisschen unsere Zweisamkeit genießen?", mit der Nase strich ich über seine Wange und blickte in die wundervolle Augen. Leise atmete ich seinen Duft ein, den ich so liebte. Jedes Mal erinnerte er mich an den warmen Punsch zur kalter Zeit.

Kenai


Ich schaute auf und sah in ihre abendblaue Augen. Meine Mundwinkeln zogen sich in die Höhe, während meine Augen funkelten: "Ja. Das war eine gute Überraschung. Ich mag solche Überraschung." Ich drückte einen Kuss auf ihre Wange: "Du machst mich glücklich." Ich legte mein Kopf auf ihre Schulter und spürte die Wärme ihres weichen Körpers an Meinem. Ich fühlte mich gut. Ruhig und zufrieden.


1 446

25.04.2019, 18:44

Huhuuuu :D Endlich Donnerstag, der Tag vor Freitag hehehe

Ardan

Ja... gemeinsam. In den letzten Jahren hatte ich viel Hilfe angeboten bekommen, besonders von meinen Freunden, aber Jadis an meiner Seite zu wissen, beruhigte mich auf eine ganz andere Weise. Ich seufzte leise und entspannte mich wieder. Ihr Körper wurde ganz weich an meinem, ihre Lippen so nah an meinen. In meinem Nacken kribbelte es. Auch wenn es zig Gründe gab, warum wir aus dem Bett steigen sollten, konnte ich nicht die Kraft dafür aufbringen.
Stattdessen rollte ich mich mit einem schiefen Lächeln auf meine wunderbare Frau und verspeiste sie zum Frühstück. Wer brauchte echte Nahrung am Morgen, wenn ich Jadis haben konnte? Da verzichtete ich gut und gerne auf den Luxus. Das hier war so viel besser.

Jenaya

Langsam setzte das Gefühl der Faulheit ein und ich genoss es zutiefst einfach im Bett zu liegen, mit Kenai an meiner Seite, und nichts zu tun. Ich schaute nicht einmal an die Decke. Ich hielt die Augen geschlossen, lauschte seiner ruhigen Atmung, spürte das Pochen seines Herzens, weil meine Hand weiterhin auf seiner Brust ruhte. Friede am Morgen. So schön. Ich könnte eine Ewigkeit im Bett verbringen, aber mein knurrender Magen meldete sich protestierend. Ich erinnerte mich nicht daran, wann ich das letzte Mal etwas zu mir genommen hatte. Dadurch, dass ich gestern so viel Spaß gehabt hatte, war das Gefühl von Hunger einfach verpufft. Nun kam es mit voller Wucht zurück.
Ich zog eine Grimasse. >Hunger... mein Magen ist ein einziges Loch.<

Silia

Zens Augen öffneten sich langsam. Er blinzelte, gähnte leise. Als er mich in voller Montur erblickte, wich der Schlaf schneller von ihm. Er setzte sich auf und rieb sich den Schlafsand aus den Augen. >Wo hast du das denn her?<
>In der Truhe. Da gibt es Kleidung für Frau und Mann. Leider nichts für Kinder<
Er brummte vor sich hin und fiel zurück in die weichen Kissen. Heute schien er besonders faul zu sein. Leise lachend ging ich um das Bett herum und beugte mich über ihn. >Wach auf, kleiner Bruder.<
Er öffnete ein Auge, das Rot glitzerte. >Ich bin nicht dein kleiner Bruder. Ich bin dein großer Bruder.< korrigierte er mich mit erhobenem Zeigefinger. >Nur weil du älter aussiehst, kannst du die Reihenfolge in der Familie nicht ändern.<
>Was auch immer mein großer Bruder sagt.< zwinkerte ich ihm zu und hielt ihm beide Hände hin, damit er sich aufrappeln konnte. Er gähnte wieder, diesmal länger. Vielleicht lag der Ursprung seiner Müdigkeit wo anders... Ich musterte ihn eingehend, während er damit beschäftigt war sich anzuziehen, konnte jedoch keinerlei Anzeichen erkennen, die darauf schließen ließen, dass ein Ungleichgewicht in ihm herrschte. Die Dunkelheit ruhte. Noch.
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1 447

25.04.2019, 18:58

Yeahh :D

Jadis


Unersättlich, wir waren beide unersättlich und verzehrten uns nach den Anderen. Schweratmend lag ich später in einem seligen Zustand auf seinem Brustkorb und fühlte mich angenehm träge. Würde in meinem Magen jetzt nicht sich das Gefühl von Hunger einsetzen, würde ich hier ewig mit ihm liegen wollen. Ich drückte einen Kuss auf seinem Brustkorb, er war noch ganz warm von unsere Leidenschaft: "Ich bekomme Hunger. Lass uns frühstücken gehen, die Kinder sind garantiert auch wach." Ich hauchte noch einen Kuss darauf und stieg lächelnd aus dem Bett. Es gab eine Truhe mit Kleidung. Einmal für die Frau und einmal für den Mann. Eine gastfreundschaftliche Aufmerksamkeit. Ich hob das schlichte Kleid an und zog mir sie mir an. Wenn wir wieder in Aradon waren, würde ich mein Windreiterbekleidung anziehen. Dadrinnen fühlte ich mich viel freier. Es gab nur wenige Kleider, die ich mochte. Wie zum Beispiel mein Kostüm von gestern. Ich kämmte mein Haar mit den Fingern durch, bis es wieder ordentlich über meinem Rücken floss. Ich hatte das Glück, dass in meinem Haar sich nicht so schnell Knoten bildete.

Kenai


Ich hörte ein knurrendes Geräusch und es stellte sich heraus, dass es der Magen von Jenaya war. Sie hatte Hunger bekommen. "Dann muss du essen, sonst geht es dir nicht mehr gut", sagte ich. Nahrungsaufnahme war ein wichtiger Teil der menschliche Gesundheit, sie gab nämlich dem Körper die nötige Energie, die er brauchte. Ich stand auf und zog meine gewöhnliche Kleidungen wieder an. Erst jetzt fiel mir auf, wie dunkel sie wirkten in Gegensatz zu meine Kostüm oder zu den Kleidungen, die ich als Jungen getragen hatte. Diese Kleidung hier waren für Kämpfe praktisch. Aber vielleicht sollte ich auch andere Kleidungen ausprobieren. Die Menschen trugen unterschiedliche Kleidungen, sie wechselten sie und es schien als sollte die Kleidungen mehr als nur ihren Zweck erfüllen. Ich glaubte, sie sollten ihre Person darstellen.


1 448

25.04.2019, 19:12

Wie war dein Tag? ;)

Ardan

Oh ja, ich bekam wirklich nicht genug von ihr. Kaum zog sie dieses Kleid an, das in der Truhe für sie bereitlag, hätte ich sie am liebsten zurück ins Bett gezerrt und weitergemacht. Aber ich wusste mich zu beherrschen. Die meiste Zeit jedenfalls. Ohne sie aus den Augen zu lassen, fischte ich Kleidung für mich heraus und war froh darüber, dass sie mir passte. Normalerweise waren mir die Sachen an Schultern und Brustkorb zu eng, aber dieses Leinenhemd passte wie angegossen.
Ich zog im selben Tempo wie Jadis um und erst dann verließen wir gemeinsam das Zimmer. Natürlich hatte ich mir zuvor einen weiteren Kuss gestohlen. Ohne meinen Glückskuss am Morgen wollte ich den Tag nicht beginnen.
Hand in Hand wollten wir unsere Kinder aus ihrem Zimmer holen, doch es war leer. Ein Wache am Ende des Flurs teilte uns mit, dass beide bereits zum Speisesaal aufgebrochen seien. Die junge Frau sei sehr hungrig gewesen. Silia, wer sonst... >Sie ist unverbesserlich.< lachte ich leise in mich hinein.

Jenaya

So ungern ich mein Zimmer verlassen wollte, Kenai hatte recht. Auf Dauer würde es mir nicht gut gehen, wenn ich jetzt nichts aß. Ich zog mir im Gegensatz zu gestern ein schlichtes Kleid an und fühlte mich sehr wohl darin. Kein schweres Gewicht mehr.
Wir begaben uns in den Speisesaal, als ich schon hinter den Türen Klavierklänge vernahm. Das war neu. Normalerweise spielte nie jemand am Morgen Klavier. Niemand aus der Familie jedenfalls. Die meiste Zeit stand das Klavier unberührt in der Ecke des Raumes, bis es mal für Zwecke wie die Verlobungsfeier zum Einsatz kam. >Wer auch immer gerade spielt, das Talent ist unverkennbar.< Melodien wie diese hatte ich nie zuvor gehört. War es menschlich überhaupt möglich so schnell zu spielen?
Als die Türen für uns geöffnet wurden, bemerkte ich aus dem Augenwinkel zwei vertraute Gestalten. Ardan und Jadis. Scheinbar wollten sie auch gerade frühstücken. >Guten Morgen, ich hoffe ihr habt euch gut erholt.< begrüßte ich sie breit lächelnd und trat ein. Mein Blick fiel auf die Gestalt am Klavier, neben der ein kleiner Junge hockte. Das war Zen. Und die junge Frau... mit Fuchsohren? Warte mal... Wieso kam sie mir so bekannt vor?

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1 449

25.04.2019, 19:22

Ein bisschen anstrengend, aber ansonsten gut ^^ Und wie ist dein Morgen? :D

Jadis


Meine Haut prickelte unter seine Blicke und seine goldflammende Augen waren die Verlockung pur. Sehnsüchtig beobachtete ich, wie sein schöner Körper von den Kleidungen eingepackt wurde, sodass man nur erahnen konnte, was für tolle Muskeln sich darunter verbargen. Aber mein Magen wollte seine Rechte einfordern, außerdem wollte ich wissen, wie unsere Kinder nach dem Fest gingen. Immerhin war es ein langer Abend gewesen. Hand in Hand gingen wir hinunter, wo wir direkt vor der Tür das Verlobungspaar trafen. "Guten Morgen", begrüßte ich die Beiden herzlich. Sie wirkten erholt und glücklich. Die Tür wurde geöffnet und es drang Musik aus dem Raum. Es klang nach einem schnellen Klavierstück und ich musste nicht in die Ecke schauen, um zu wissen, dass es Silia war, die dort spielte. Stolz ließ mein Herz wachsen, sie hatte definitiv das Talent. Ich hatte noch Niemanden so Klavierspielen gesehen. Ich ging zu Zen hinüber, küsste auf seinem Kopf und wünschte ihm einen guten Morgen.

Kenai


Aus dem Speisesaal kam Musik und als wir den Raum betraten, nachdem wir Ardan und Jadis begrüßt hatten, entdeckte ich am Klavier das Ding. "Ich mag das Lied nicht", sagte ich bloß und setzte mich am Tisch hin. Sie war mir gleichgültig. Ich griff nach der Schale mit den Himbeeren und stellte sie auf meinem Teller hin. Dann wartete ich auf Jenaya. Ich hatte gelernt, dass man zusammen aß. Das machte man in eine Gruppe. Aber momentan fand sie dieses Ding interessant und endlich hörte das Lied auf.


1 450

25.04.2019, 19:35

Ganz entspannt, einfach nur chillen hahhaa

Ardan

Silia war stets für Überraschungen gut. Ich hatte zwar keine Ahnung, worum es in diesem Lied ging, aber es hatte was. Jenaya starrte zu ihr und als wir uns alle hinsetzten, schaute sie Jadis und mich abwechselnd an. >Ist das... Silia?< Dass sie überrascht wirkte, erinnerte mich daran, dass sie unsere Tochter gestern nicht in dieser Gestalt getroffen hatte. Ich nickte schmunzelnd. >Ja, das ist sie. Sie hatte einen mächtigen Wachstumsschub.<
>Das sehe ich...< Ihr lagen mehr Fragen auf der Zunge, aber sie sprach sie nicht aus, weil besagte Tochter an den Tisch trat und neben mir Platz nahm. Zen saß auf der anderen Seite, neben Jadis. Ich bediente mich am Frühstück und schenkte mir dann eine Tasse Tee ein. Hier und da trank ich manchmal Tee, um meinen Körper entspannt in den Tag starten zu lassen. Heute war einer dieser Tage.

Jenaya

>Ich weiß, dass du sie nicht magst, aber es ist unhöflich und unfreundlich das so offen zu zeigen.< sagte ich sanft in Kenais Richtung, als er sich hinsetzte und nach einer Schale mit Himbeeren griff. Davon würde er bestimmt nicht satt werden. Er musste schon mehr zu sich nehmen.
Meine Augen wanderten zurück zu Silia, die tatsächlich zu einer jungen Frau herangewachsen war. Wie war das bitte möglich? Es war aber nicht nur das Äußere, das sich verändert hatte, sondern es lag zudem ein unverkennbares Wissen in ihren Augen. Augen, die an Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge erinnerten. Faszinierend. Mir fiel ein, dass es dann gar nicht so blöd wäre, sie nachher über das zu fragen, was mir der Baum in Kapua erzählt hatte. Vielleicht wusste sie etwas darüber. Vielleicht wusste sie Dinge, die wir uns nicht ausmalen konnten. Ich spürte Neugier in mir aufsteigen.
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1 451

25.04.2019, 19:58

Hehe ^^

Jadis


Ich musste über Jenayas verdutztes Gesicht schmunzeln, denn so hatten wir bestimmt auch ausgesehen, als wir plötzlich vor einer erwachsene Frau standen. Wir nahmen alle am Tisch Platz und Zen hatte sich gleich neben mir einen Platz ergattert. In meinem Brustkorb spürte ich die Wärme. Es freute mich jedes Mal, wie er von sich aus nach meiner Nähe suchte und in mir seine Mutter sah. Wir wünschten uns einen Guten Appetit. Ich stellte fest, dass Kenai immer noch nicht Silia mochte und mir gefiel seinen Ton nicht. Jenaya wies daraufhin und ich entschied mich erstmal zurückzunehmen. Ich wollte nicht wie eine Übermutter wirken, es sei denn Silia brauchte meine Unterstützung, dann würde sie auch von mir es bekommen. Aber ich hatte bereits in ihr sehen können, dass sie durchaus in der Lage war sich selbst zu verteidigen, wenn ihr Jemand blöd ankommen sollte.

Kenai


Ich runzelte mit der Stirn: "Es ist nicht logisch zu Andere freundlich zu sein, die man nicht mag. Außerdem weiß sie, dass ich sie nicht mag. Weil zu Ardan und Jadis gehört, ertrage ich sie." Ich schob mir die Himbeeren in den Mund. In diesem Moment erschien der Pixie: "Guten Morgen! Ahhh, Frühstück! Ich habe Bärenhunger." Yun landete auf dem Tisch und ging auf ein Stück Brötchen zu: "Wäre Jemand lieb und würde davon ein kleines Stück schneiden?" Ich beugte mich zu den Brötchen, riss es in einem kleinen Stück und reichte ihm es. "Oh, Danke", lächelte er freudig und stopfte den Stück in seinem Mund: "Hmm, die Brötchen sind echt eine tolle Erfindung der Menschen." Aufeinmal veränderte sich etwas in der Luft und in nächste Sekunde stand ich bereits. Kampfbereit schoss mein Blick in die Richtung, wo ich ein dunkles Flimmern wahrnahm. Auf dem Fensterbrett erschien zwei Gestalten. "Akela?", verwirrt sah ich mein großer Bruder an und bemerkte, dass er keine Verletzungen mehr hatte. Er sah wieder gesund aus.


Gehe offline, wünsche dir einen schönen Tag :)





1 452

25.04.2019, 20:14

Erhol dich gut, gute Nacht ;)

Ardan

Ich wusste echt nicht, was sein Problem mit Silia war, aber solange er nicht irgendetwas Dummes tat, blieb ich ruhig. Sie machte zumindest kein betroffenes Gesicht, ansonsten hätte ich sehr wohl etwas gesagt. Wer meine Tochter Kummer bereitete, bekam ein gewaltiges Problem mit mir. So viel stand fest.
Kurz darauf erschien Yun und beehrte uns mit seiner guten Laune. Was auch immer er für schöne Träume hatte, sie schienen ihm jeden Tag Kraft zu geben. Ein aufgewecktes Kerlchen eben. Auch wenn wir anfangs unsere Probleme hatten, war es jetzt normal zwischen uns. Ich verspürte nicht mehr das Bedürfnis ihn in meiner Faust zu zerquetschen.

Jenaya

Innerlich seufzte ich auf. Dass Logik nichts mit Freundlichkeit zu tun hatte, wollte ich ihm jetzt einfach nicht erklären. Er würde es sowieso nicht verstehen oder es schlichtweg ignorieren, weil er Silia nicht mochte. Wenn er sich etwas in den Kopf setzte, blieb er stur dabei. Eine der sehr wenigen Eigenschaften, die ich nicht ganz mochte.
Silias Ohren zuckten in Kenais Richtung, aber sie erwiderte nichts darauf, sondern aß ruhig weiter. Wäre sie ein normales Kind gewesen, hätte sie wahrscheinlich verletzt reagiert, doch stattdessen wählte sie den erwachsenen Weg und ging nicht darauf ein. Das war der endgültige Beweis dafür, dass Animagi uns Menschen weit überlegen waren. Sie entwickelten sich in allerlei Hinsicht so viel schneller. Bevor ich ihr aus meiner drängenden Neugier eine Frage stellen konnte, stand Kenai ruckartig auf, während Ardan nach dem Streichmesser griff, als wäre es die ideale Waffe zum Angriff. Spannung lag in der Luft. Ich erschauderte. Dunkelheit. Jemand sehr Dunkles hatte sich Zutritt in unser Heim verschafft. Als ich sah, wer dieser Jemand war, kniff ich die Augen zusammen. Akela. >Ein etwas weniger dramatischer Auftritt wäre ausreichend gewesen. Wir frühstücken gerade.< richtete ich das Wort an ihn. Da dies mein Zuhause war, war ich auch diejenige, die sich für die Anwesenden verantwortlich fühlte. Aus dem Augenwinkel merkte ich, wie Zen sich ganz klein machte und Silia ein leises "Ich rieche Drama" zwischen zwei Bissen murmelte.
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1 453

28.04.2019, 09:58

Akela

„Ich hasse dich!“, knurrte Cerberus, während er triefend nass im Wasser stand. „Los, wasch dich. Du stinkst“, antwortete ich unbeeindruckt und warf ihm ein Stück Seife entgegen. Geschickt fing er es auf und warf mir einen vernichtender Blick zu, die rubinrote Augen funkelten wild. Er versuchte das Zittern seines Körpers zu unterdrücken, ich sah es trotzdem. Ich konnte jede Schwäche des Anderen erkennen. Ihm war nicht kalt, er hatte bloß Schiss vor dem Wasser. Welch eine Ironie es war, dass Cerberus ein Pirat war. „Stell dich nicht an. Du bist ein blutrünstiger Wolf, aber verkneifst dir den Schwanz, wenn du im Wasser stehst? Erbärmlich“, ich setzte mich in den erdigen Sand hin und war in der Dunkelheit meines Schattenumhanges verborgen. Das Tageslicht war zu grell. Der Werwolf fletschte die Zähne, sodass die spitze Eckzähen hervorlugten und ein Hinweis darauf war, dass sein menschlicher Körper nicht mehr ganz menschlich war. Und die klauenartige Hände. Der 15-Jährige begann sich endlich zu waschen. Als er die ganze Seife verbraucht hatte, verließ er den See und stand direkt vor mir. Dann schüttelte er sich. Wassertropfen trafen mich und meine Kleidungen sogen die Feuchtigkeit auf. Ich verdrehte genervt die Augen, für solchen Kinderkram hatte ich keine Zeit. „Zufrieden?“, blaffte er mich schließlich an und streckte seine Arme aus. Die goldene Ringe um seine Unterarme funkelten in den Sonnenlicht. Sein stufenartigen schwarzes Haar klebte nass an seinem Körper. Er hatte mehr Muskeln zulegt. Er sah nicht mehr nach einem schmales Etwas aus. Würde er sich mehr wie ein Mensch verhalten, würde er sicherlich von Mädchen umschwärmt sein. „Zieh dich an“, nickte ich zu den frische Kleidungen. Grummelnd zog er sein knappes schwarzes Oberteil mit goldene Ränder an, das gerade mal den oberen Oberkörper und ein Stück von den Oberarme bedeckte. Der dunkelweiße Schultertuch lag locker auf seine Schultern. Es gab kein Anfang und kein Ende. Der Hals war immer noch gut zu sehen und somit auch die goldene Ringe um seinem Hals, in denen ein ovaler, rubinroter Stein eingefasst wurde. Ein magischer Gegenstand. Als er die knielange schwarze Hose angezogen hatte, maulte er: „Was ist das?“ „Das sind Lederschuhe“, antwortete ich ungeduldig. „Ich will keine Schuhe tragen!“, trotzig verschränkte er die Arme vor dem Brustkorb. Anscheinend konnten auch Werwölfe in die Pubertät kommen. „Zieh sie dir gefälligst an oder du bekommst heute kein Futter mehr!“, drohte ich. Cerberus verzog das Gesicht und betitelte mich mit einem Schimpfwort. Andere hätten sofort etwas von mir zu spüren bekommen. Die schwarze, spitze Lederschuhe mit den goldene Mustern bedeckten gerade seine klauenartige Füße. „Und wo ist mein Umhang?“, missmutig sah er mich an. Ich hätte ihn auf dem Schiff lassen sollen, der Werwolf ging mir tierisch auf die Nerven. „Das alte Ding ist auf dem Schiff. Du brauchst sie jetzt nicht“, sagte ich knapp und stand auf. „Und warum darfst du dein Umhang tragen?!“, anklagend zeigte er auf mich. „Ganz einfach, ich bin der Kapitän und jetzt hör auf mich zu nerven oder ich setze dich hier aus! Kapiert?“, ich machte ein paar Handbewegungen und erschuf den Schattenportal. Es war unnötig, dass Cerberus seine Arme um meine Taille schlang. Aber ich sagte dazu nichts, auch wenn mein Körper sich anspannte. Der Schattenportal verschlang uns und brachte uns nach Ocamma.
Wir erschienen direkt am Fenster eines Speisesaals, wo bekannte Gesichter am Tisch waren. Cerberus blieb hinter mir, während ich gemächlich auf ihnen zuging. „Es war der schnellere Weg“, zuckte ich mit der Schulter: „Ansonsten hätte ich eure Wachen betäuben müssen und diese lästige Arbeit war mir einfach überflüssig. Anscheinend komme ich zum perfekten Zeitpunkt.“ Ich setzte mich einfach auf einem freien Platz hin, der mir am nächsten war und stellte meine Füße auf die Tischkante, während ich mit den Stuhl leicht nach hinten kippte. „Aber König Thyell, glaubst du tatsächlich du kannst mich mit einem Brotmesser töten? Ich bin beleidigt“, seufzte ich theatralisch: „Der neue Fluch steht dir übrigens ausgezeichnet. Mal sehen, wie lange du es durchhalten kannst.“ Teuflisch grinste ich ihn an und mein Blick wanderte zu der Frau neben ihn: „Und das soll die Windprinzessin von Aradon sein? Eine ziemlich langweilige Fassade für ein Harpyien.“ Dann ruhten meine Augen wieder auf Die Prinzessin von Ocamma, die Sonnenfüchsin und den Jungen beachtete ich nicht: „Du bist ganz schön unhöflich zu deinem Gast. Witzig, dass du meinem Bruder Belehrungen über Höflichkeit und diesen ganzen Mist machst, aber selbst kein Vorbild bist.“ Ich stellte meine Füße auf dem Boden ab, beugte mich über den Tisch und griff nach einem roten Apfel, der in meiner Nähe lag. Dann biss ich in ihm hinein. Cerberus war mittlerweile gekommen und setzte sich neben mir auf die Tischkante hin, während er über den Tisch blickte: „Da gibt es kein ordentliches Fleisch. Kann ich dann den Jungen fressen?“ Dann entdeckte er die Sonnenfüchsin und seine Gesichtszügen wurden animalisch, als er zu knurren begann und die Fingern ließ das Holz der Tischkante splittern. Der Stein seiner Kette leuchtete dunkel auf. „Nein“, sagte ich ruhig, während ich weiter an den Apfel knabberte. Seine Augen funkelten mich wild an, er fletschte mit den Zähne und dann wich der animalische Ausdruck aus seinem Gesicht, als wäre nichts passiert. „Dir scheint es wieder besser zu gehen, Kenai“, ich musterte ihn mit schief gelegten Kopf.


1 454

28.04.2019, 10:23

Jadis

Etwas veränderte sich in der Luft und ich spürte dunkle Schwingungen, sofort spannte sich mein Körper kampfbereit an. Instinktiv drehte ich mein Rücken zu Zen, um ihn zu beschützen, weil die Bedrohung von Fenster aus kam. Dort flimmerte etwas schwärzlich und nahm feste Formen an. Es waren zwei Gestalten. Ein Mann mit einer Augenklappe und ein Jugendlicher. Bevor Kenai den Namen des Mannes sagte, wusste ich bereits, dass er der Kapitän von Súl Dubh sein musste. Die Beschreibung passte genau zu ihm und sein goldenes Auge sah die Augen von Kenai zu ähnlich aus, um nicht da eine Verwandtschaft zu vermuten. Mein Nacken kribbelte. Alles an ihm wirkte dunkel, als könnte kein Licht ihn erreichen. Leicht kniff ich meine Augen zusammen. Nein. Es war eher, als würde das Licht ihn vermeiden. Dann bemerkte ich den Umhang und erschauderte.Er schien aus Schatten zu bestehen und wirkte auf unheimliche Weise lebendig. Zen wurde kleiner und ich griff nach hinten nach seiner Hand, um sie kurz zu drücken. Ich würde ihn beschützen. Und Ardan würde ihn beschützen. Ich spannte mich mehr an, als der Mann uns näherte. Mein Blick schellte kurz zu den Jungen. Was hatte ein Junge bei Súl Dubh zu suchen? Auch bei ihm spürte ich dunkle Schwingungen und ballte mit der freie Hand zu eine Faust, als ich eine schreckliche Vermutung stellte. Dieser Kapitän machte vor nichts halt, er war genauso kaltherzig und grausam wie die Elite von Dunklen Lord. Seine Stimme war dunkel, etwas rau und jedes Wort schien in Dunkelheit getränkt zu sein. Nichts an ihm war harmlos. Ich sah ihn vernichtend an, als er mich indirekt beleidigte. Und es gefiel mir nicht, dass er anscheinend von Ardans Fluch wusste. Aber woher konnte er es wissen? Er nahm sich die Frechheit und setzte sich einfach am Tisch hin, um sich schließlich in einem Apfel zu beißen, als gehörte er zu unsere Runde. Der Junge kam zu uns, seine Schritte waren lautlos. Ich spannte mich noch mehr, als plötzlich sein Ausdruck in seinem Gesicht sich veränderte. Da war nichts mehr Jungenhaftes, er sah wie ein bösartiges Tier aus, das Blut geleckt hatte und jetzt spürte ich seine dunkle Kraft deutlicher. Ich sprang auf, um meine Kinder zu beschützen. Niemand durfte sie anfassen. In diesem Moment sagte der Kapitän Súl Dubh nur ein einzigen Wort und der Junge war wie vorher. Was war er?

Kenai

Wachsam beobachtete ich mein großer Bruder, wie er sich an den Tisch setzte. Er scheint wirklich nicht mehr verletzt zu sein und ich hatte mein großer Bruder nicht verloren. Die Anderen waren bereit ihn anzugreifen. Aber ich nicht mehr. Akela war keine Bedrohung. Ich entdeckte die andere Person und erkannte seine Aura. Es war das knurrende Wesen in den Umhang gewesen. Aber er sah gar nicht wie ein Monster aus. Es schien das Ding auch nicht zu mögen, denn es knurrte das Ding an. Jetzt sah er nicht wie ein Junge aus. Aber Akela konnte ihn kontrollieren und er wurde wieder zu einem Jungen. Etwas in ihm machte ihn zu einem Monster. „Ja“, antwortete ich mein großer Bruder und spürte ein komisches Gefühl. Unbehagen. „Ihr sollt verschwinden!“, rief Yun und flog aufgeregt über den Tisch. „Weiß du, was Cerberus gerne zum Nachtisch verspeist?“, grinste ihn Akela an und deutete auf den Jungen. Der Pixie wurde blass und hastig flog er in meinem Umhang: „Ich will nicht gefressen werden.“ „Was für ein Feigling“, schüttelte mein großer Bruder den Kopf und gab diesem Cerberus die Überreste seine Apfels. Der Junge stürzte sich darauf, wie ein wildes Tier und schmatzte laut.


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28.04.2019, 11:04

Ardan

Ich legte das Streichmesser beiseite und lehnte mich in meinem Stuhl zurück. Was ich mit so einem Ding für einen Schaden anrichten konnte, würde er erfahren, sollte er irgendetwas Dummes wagen. Dass er mit tollen, selbstbewussten Sprüchen um sich warf, erinnerte mich an eine Version von mir selbst... damals, als ich der rebellische Ascheprinz gewesen war. Darum wusste ich, dass alles nur provozierendes Gelaber war. Er konnte nicht so dumm sein und davon ausgehen, dass er es gegen mich, Jadis, Jenaya und Silia gleichzeitig aufnehmen konnte. Er war wegen etwas anderem hier. Ich ahnte, dass es sich dabei um Kenai handelte. Kenai sah aus, als würde er sich am liebsten brav neben seinen Bruder setzen und seinem endlos arroganten Monolog zuhören. Diese Beobachtung war irgendwie... besorgniserregend. Deshalb hatte ich ihn bei einem potenziellen Kampf in Gedanken nicht dazugezählt.
Als Akelas Begleiter, dieser jugendliche Wolf oder was auch immer er war, meine Tochter als Happen anknurrte, spannte ich mich an, tat allerdings nichts, weil er ihn sogleich zurechtwies. Gut so. Die Spannung in der Luft war genug. Etwas mehr und irgendjemand hier würde explodieren.

Silia

Völlig unberührt von der ganzen Situation griff ich nach einem weiteren Brötchen, schnitt es auf, bestrich es mit herrlich frisch duftender Marmelade und biss hinein. Meine Ohren zuckten kurz, als der Wolfsjunge mich anknurrte, aber ich tat ihm bestimmt nicht den Gefallen und sah in seine Richtung. Wenn hier jemand jemanden als Frühstückshappen verspeisen konnte, dann war ich die Jägerin. Nicht er. Mein Licht würde ihn schneller in Asche verwandeln, als er knurren konnte.
Ich drehte den Kopf zu meiner Mama, die beschützend aufsprang und lächelte leicht. >Ist schon gut, Mama. Entspann dich. Die beiden sind völlig ungefährlich.< zuckte ich lässig mit den Schultern. Damit wollte ich auch Yun die Angst nehmen. Pixies waren von Natur aus etwas schreckhafter. Sie waren nicht mit viel Angriffsmagie ausgestattet, denn ihr Wesen war einfach nur sanft. Sie waren wie die Sterne der Zwischenwelt.
Mein Vater schmunzelte bei meinen Worten und dann fiel mein Blick auf Zen. Er war der einzige, der sich unter unseren neuen Gästen unwohl fühlte. Ich nickte ihm aufmunternd zu. Sollte er sich zu sehr unter Druck fühlen, würde ich ihn hier fortschaffen. Sein Wohlbefinden war mir nämlich sehr wichtig. Sein Blick begegnete meinem und er entspannte sich etwas. Ich lächelte.

Jenaya

Ich spürte Hitze in meine Wangen steigen. Wie konnte ein Mann bloß so unglaublich frech und aufmüpfig sein? Tauchte uneingeladen auf, griff meine Freunde verbal an, spielte sich hier als den ganz großen Macker auf und wollte mir dann Unhöflichkeit vorwerfen. Nur meiner guten Erziehung zu danken, ging ich jetzt nicht an die Decke. Es war schlimm genug, dass Kenai einfach dastand, zu seinem Bruder sah und kaum etwas sagte. Da wurden wir alle vor seinen Augen beleidigt und von dem Jugendlichen bedroht, er tat... nichts. Als wäre das alles gar nicht der Rede wert.
Ein sehr unschönes, unreines Gefühl stieg in mir auf, aber auch das schluckte ich hinunter. Geduld, rief ich mir ins Gedächtnis. Bewahre einen kühlen Kopf, fügte ich gleich hinzu. >Piraten sind nicht dafür bekannt sinnlosen Unfug von sich zu geben. Sag, warum du hier bist und was du willst und dann verschwinde wieder.< verlangte ich mit kühler Stimme. Einen Gast wie ihn duldete ich nicht in meinem Zuhause. Ich hatte wirklich gedacht, ihn auf der Verlobungsfeier zu haben, wäre in Ordnung, aber er hatte sich richtig entschieden und war nicht erschienen. Sein Mundwerk hätte mir sonst sicherlich den Tag versaut. Es ging mir nicht wirklich um die Dunkelheit, die ihn umgab, sowohl Ardan als auch Kenai konnten nämlich ein Liedchen davon singen, es ging mir um ihn als Person. Sein Charakter war mir zuwider.
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28.04.2019, 19:32

Akela

Ich hörte, wie die Sonnenfüchsin die Windprinzessin als "Mama" betitelte. Also war König Thyell und die Windprinzessin sowas wie "Eltern". Demnach war der Junge definitiv auch adoptiert. Ich merkte mir diese Information. Ich sammelte jegliche Informationen, die interessant sein konnten und die vielleicht später einen Nutzen hatten. Wissen war Macht. Ich schnalzte mit der Zunge: "Anscheinend bekommst du deine Periode oder du bist zickig, wegen dem verwüsteten Zimmer. Wie dem auch sei, ich bin hier, um meinem Bruder zu besuchen. Das willst du doch etwa nicht verbieten? Von dir will ich überhaupt nichts, kleine Prinzessin." Gelangweilt musterte ich sie und sah schließlich Kenai an: "Da du gestern spendabel gewesen bist und extrem hartnäckig bist, bin ich mal so großzügig und werde ich mit dir einen Ausflug machen. Einen Männerausflug ohne deine kleine Prinzessin. Sowas wie ein Bruderding." Ich verdrehte mit den Augen und griff nach einem weiteren Apfel: "Oder wird deine Kleine dir das nicht erlauben? Immerhin scheinst du ihr braver Hund zu sein." Dann begann ich diebisch zu grinsen: "Oder etwa doch nicht? An dir haftet ein Lügenfleck."

Jadis

Tief atmete ich aus und nickte kaum merklich, ehe ich mich angespannt wieder hinsetzte. Silia wirkte völlig entspannt und aß sogar ihren Frühstück weiter, als wäre dieser bedrohlicher Pirat nicht da. Mir gefiel die ganze Sache nicht. Und mir gefiel nicht, wie er mit uns sprach. Er war überheblich und provokant. Als könnte er sich das erlauben. Für ihn schien das hier nur wie ein Spiel zu sein. Ich linste kurz zu den Jungen. Er wirkte gerade nicht, als wäre gegen seinem Willen bei ihm. Ganz im Gegenteil, in seinem Blick lag Bewunderung und er hing an die Lippen von den Piraten. Mir wurde flau im Magen. Wie lange wurde dieser Junge gefangen gehalten und umgeformt? Die Dunkelheit des Mannes war pures Gift für ihn. Ich verspürte das Bedürfnis ihm helfen zu müssen. Bei Kinder kannte ich keine Gnade, wer sie für abartige Zwecke benutzt, bekommt meinen Zorn erbarmungslos zu spüren. Misstrauisch musterte ich den Piraten. Männerausflug, von wegen. Der hatte bestimmt was Übles in den Sinn. Und Kenai schien darauf reinzufallen, denn seine Augen waren voller Hoffnung.

Kenai

Ich bin hier, um meinen Bruder zu besuchen. Dieser Satz brannte in meinem Kopf hinein und ich spürte etwas in mir regen. Hoffnung. Ich hatte es geschafft, dass ich ihm wieder wichtig war. Ich war nicht mehr bedeutungslos. Akela würde wie mein großer Bruder aus meine Erinnerungen werden. Wir würden alle eine Familie sein. Männerausflug. Bruderding. Ich erinnerte mich vage, dass ich als Jungen sowas mit ihn und seine Freunde gemacht hatte. Es hatte...Spaß gemacht. Ich hörte das Lachen in meinem Kopf. "Das ist gut. Akela ist keine Bedrohung. Er will mein Bruder sein", sagte ich zu Jenaya und lächelte sie an. Doch dann erwähnte er von den Lügenfleck und er hatte eben auch von dem verwüsteten Zimmer erzählt. Wieder spürte ich dieses Unbehagen. Und diesmal war Yuns Stimme in meinem Kopf eindringlicher, als er sagte ich dürfte sie nicht anlügen. "Ich...", ich senkte den Blick: "Akela war gestern da gewesen. Ich glaube ich habe ihm das Himmelseisen gegeben, es war in den Zimmer versteckt gewesen. Ich kann mich nicht erinnern. Aber ich glaube ich habe wieder einen Anfall bekommen und das hat vielleicht das Zimmer kaputt gemacht. Ich habe es reparieren lassen. Ich habe es dir nicht gesagt, weil ich wollte, dass du glücklich bist. Das habe ich dir versprochen und deswegen habe ich nichts gesagt, um dein Glück zu beschützen. Ich wollte nicht, dass meine Anfälle alles wieder kaputt macht. Ich wollte dich lächeln sehen."


1 457

28.04.2019, 20:08

Ardan

Dieser Kerl ging eindeutig zu weit. Jenaya verdiente es nicht sich all den Mist anzuhören, den er von sich gab und ich fragte mich gerade tatsächlich, was in Kenais vorging. Hätte Akela noch einmal derart respektlos mit meiner Frau gesprochen, würde das Streichmesser längst in der Kehle des Wolfsjungen stecken. Auch ich konnte keine Gnade zeigen, ganz besonders wenn es um meine Familie ging. Leider wurde die Situation deutlich schlimmer, als Kenai offen zugab seinen Bruder gestern Abend getroffen zu haben. Das mit den Anfällen war mir neu, aber ich wusste genau, was sie mit einem anstellten...
Die Spannung war nun so groß, dass ich mein Brot damit beschmieren könnte. Ich schielte kurz zu Jadis und Zen, dann zurück zu Silia, die sich das nächste Brötchen schnappte. Ihr gesunder Appetit schien bei dem Ganzen wirklich nicht verflogen zu sein. Ich bewunderte ihre Sorglosigkeit. Davon hätte ich auch gern etwas in diesem Moment. Ich bekam keinen Bissen mehr hinunter.

Jenaya

Meine Lippen öffneten sich leicht vor Empörung, als Akela weitere verbale Hiebe in meine Richtung austeilte. Was setzte er Kenai da für Flusen in den Kopf? Von wegen er sei mein Hund. Ich war diejenige gewesen, die ihn von seinem Leben als lebendige Waffe gerettet hatte. Ich war all die Zeit bei ihm gewesen und hatte mich um ihn gesorgt, für ihn gehofft und sogar um sein trauriges Schicksal geweint. Und Akela? Er war nicht da gewesen. Was fiel ihm ein, so mit mir zu reden?
Allerdings machten mich einige seiner Worte stutzig und Kenai verschaffte mir eine Erklärung, mit der ich nie gerechnet hätte. Dieses Wissen hätte mich nicht schlimmer treffen können. Akela war gestern hier gewesen. Er hatte mit Kenai eine Auseinandersetzung in meinem Zimmer gehabt und ich...ich... Ja, was fühlte ich? Um ehrlich zu sein, hatte ich mit einem wütenden Ausbruch gerechnet. Oder mit einem Tränenausbruch. Meine Augen brannten, aber Tränen gab es keine. Ich hatte einen Punkt erreicht, an dem ich einsehen musste, dass mich die Tränen nicht weiterbrachten. Sie füllten die Leere nicht. Sie vertrieben nicht die Kälte, die Besitz von mir ergriff, als mein Blick wieder auf Kenai fiel. Mein Kenai... oh, mein Zirkusjunge. Warum war es dazu gekommen? Warum hatte er den Weg der Lüge gewählt? Weil ich darauf vertraut hatte, wir könnten tatsächlich einem Märchen entsprungen sein? Der Zirkusjunge und die weißhaarige Prinzessin. Ja... Ein schöner Titel für ein Buch. Da hörte es schon auf. Ein Buch. Ein Titel. Ein Schattenspiel zum Träumen. Nicht die Realität. Die Realität sah offenbar anders aus. Grausamer. Grausam wie die Dunkelheit, die Akela in mein schönes Heim brachte. Ich nahm meine Hände vom Tisch und ballte sie in meinem Schoß zu Fäusten.
Mit einem Mal fühlte sich die Welt um mich herum zentnerschwer an. Jeder Atemzug ein quälendes Schleppen. Ich starrte einen beliebigen Punkt an der Wand an, wollte in keines der anwesenden Gesichter blicken. Dafür herrschte ein zu großes Chaos in mir selbst. Ich versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. Ich versuchte es. Kenai selbst hatte mir in all den Trainingseinheiten unseres Zusammenseins mehrmals eingetrichtert, dass ein kühler Kopf im Kampf von sehr großer Wichtigkeit war. Dies hier fühlte sich wie ein verflucht blutiger Kampf an. Langsam richtete ich mich auf und murmelte: >Ich habe im Moment nichts zu sagen. Ich muss das verarbeiten. Allein.<
Meine Füße trugen mich zur Tür, vor der ich kurz innehielt. Das Pochen in meiner Brust klang dumpf, unerreichbar. Ich stellte keine weiteren Fragen, ich tobte nicht, ich weinte nicht, ich hörte nicht hin. Alles, was ich tat, war die Scherben der Erkenntnis einzusammeln und dabei fühlte ich...nichts. >Ich ziehe mich in die Bibliothek zurück. Ich wünsche nicht gestört zu werden.<

Silia

Meine Augen wanderten zu Akela, als ich den nächsten Bissen von meinem bestrichenen Brötchen nahm. Ich unternahm keinen Versuch herauszufinden, was er auf diesem Ausflug genau plante, aber in diesem Moment schaute ich ihn einfach gern an. Warum mussten die Schattengeborenen nur so unfassbar gut aussehen? Was für eine Verschwendung von Schönheit, dachte ich seufzend und schaute zurück zu Jenaya, die deutlich an Farbe verloren hatte. Das Licht in ihr... es veränderte sich. Ich senkte die Lider. Sah weg. Diesen Anblick tat ich mir nicht an. Die Art, wie Jenaya reagiert hatte, zeigte, dass ein Schattenspiel mit begleitendem Gesang nicht genug war, um das zu heilen, was zerbrochen worden war. >Hm, komisch... Und ich dachte, es wäre logisch, dass man nur zu den Leuten unfreundlich ist, die man nicht mag.< Mir war klar, dass ich das nicht hätte sagen brauchen, aber irgendjemand musste diesem geblendeten, unvollkommenen Menschen die offensichtlichsten Dinge an den Kopf schmeißen. Vielleicht schaffte es ja der ein oder andere Brocken die Wand in seinem Schädel einzuschlagen, damit er zur Besinnung kam.
Papa warf mir einen Das-hätte-jetzt-nicht-sein-müssen-Blick zu, den ich gewissenhaft ignorierte. Ich teilte aus, wenn ich es für richtig hielt und in diesem Fall hatte ich absolut recht. Kenai hatte Jenaya etwas Grundlegendes verschwiegen und sogar seinen Freund dazu gebracht die Lüge zu bewahren. Warum dann nett sein? Ungerechtigkeit wurde bestraft. Das war der Lauf der Dinge.
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28.04.2019, 20:50

Akela


Da hatte ich wohl ein Drama ausgelöst und jetzt rauschte die kleine Prinzessin wie eine beleidigte Leberwurst davon. Sowas von empfindlich. Naja, das war mir ziemlich egal. "Also wollen wir los?", sagte ich ungeduldig zu Kenai. Ich spürte langsam das Ziepen, was an die Präsenz der Sonnenfüchsin lag. Die dunkle Gier erwachte langsam. Kenai sah mich mit einem verwirrten Blick an: "Ich muss auf Jenaya warten. Ich muss mit ihr reden. Sie ist nicht glücklich. Ich glaube, ich habe was Falsches gemacht." Genervt verdrehte ich die Augen. "Im Ernst? Verhalte dich nicht wie ein Weichei. Merke dir einst: Frauen sind selbstgerechte Wesen und wenn die Männer Fehlern machen, ist das unverzeihlich und sie müssen büßen. Wenn sie aber Fehlern machen, muss man ihnen verzeihen, weil sie ja ach so toll sind und empfindliche Seelen haben. Dann schaue ich mir mal eure Dörfchen an bis du deine Sache erledigt hast."

Jadis


Ich sah, wie etwas in Jenaya brach und ich empfand Mitgefühl. Kenai schien überhaupt nicht zu begreifen, dass er sie verletzte und dass sein "Bruder" sie mit Worte attackierte. In diesem Moment sah ich, dass seine menschliche Entwicklung noch nicht so gereift war, wie ich es geglaubt hatte. Ich blickte ihr nach und Ardan tadelte Silia für ihren Kommentar. "Ich weiß nicht, was du meinst", sagte Kenai zu ihr und er sah wie ein gehetztes Tier aus. Der Pirat stand auf: "Na dann, bis später." Er packte nach den Jungen und sie lösten sich in einem schwarzen Rauch auf. Es war definitiv kein gutes Zeichen, wenn ein berüchtigter Pirat durch das Dorf spazieren ging.

Kenai


Jenaya war weggegangen, sie wollte alleine sein. Und jetzt war auch Akela weg. "Siehst du, genau das passiert, wenn man nicht die Wahrheit erzählt!", der Pixie kam aus seinem Versteck heraus und schüttelte den Kopf: "Aber nein, du wolltest auf mich nicht hören. Manche Entscheidungen führen zu Konsequenzen. Das solltest du eher merken und nicht diesen Mist, was der Idiot erzählt hat. Und was soll diese Statue-Nummer sein? Warum hast du ihn nicht zurechtgewiesen, als er Jenaya mit Worte angegriffen hast? Du bist echt ein Trottel! Aus diese Sache wirst du diesmal nicht leicht rauskommen können, denn auch Jenaya hat ihre Grenzen." Ich verstand das nicht. Ich verstand alles nicht. In meinem Kopf spürte ich ein Stechen.


1 459

29.04.2019, 06:57

Ardan

Soso, Akela gab Kenai Unterricht zum Thema Frauen. Ich hoffte, dass Kenai sich diese Worte zu Herzen nahm, denn frauenfeindlicher konnte man das Ganze wohl nicht ausschmücken. Entweder man hatte dem Piraten das Herz gebrochen oder er hatte sich das Frauenbild einfach so zum Spaß selbst in seine Schädeldecke tätowiert. Ich schielte zu Jadis. Wir beide wussten, dass eine gute Partnerschaft auf gleichem Fuße am besten funktionierte. Wer einen Fehler beging, entschuldigte sich und leistete Wiedergutmachung. So einfach war die Sache.
Der unwillkommene Gast verschwand mit seinem Anhänger, nachdem Kenai beschloss auf Jenaya zu warten, um die sogar ich mich Sorgen machte. Bislang hatte sie stets recht emotional reagiert, auf ihre niedliche Hasenweise, aber dieses Mal... dieses Mal war anders. Ich sah schwarze Wolken über Kenais Kopf aufziehen. Ihn erwartete sicherlich nichts Gutes, auch Yun prophezeite das. Wenn ich eines gelernt hatte, dann, dass man Frauen nie wirklich richtig einschätzen konnte. Vor allem, wenn man Mist gebaut hatte. Nichtsdestotrotz empfand ich Mitgefühl für Kenais Situation in diesem ganzen Drama. Damals war ich auch nicht perfekt gewesen. Ich hatte viele Fehler wegen meines Vaters begangen und ihn vollkommen verwirrt und ahnungslos vor uns stehen zu sehen, machte mich schwach. Jadis hatte mich tatsächlich weichgeklopft...
Schwer seufzend stand ich auf, umrundete den Tisch und legte ihm eine Hand auf die Schulter. >Ist schon in Ordnung. Fehler machen uns menschlich. Was wir aus den Fehlern machen, entscheidet über den Charakter. Du wolltest Jenaya an ihrem besonderen Tag beschützen, das verstehen wir, aber Lügen... Lügen sind wie Gift. So klein sie auch sein mögen, sie können sehr viel Schlechtes bewirken.< Ich zog seinen Stuhl hervor und bot ihm an sich hinzusetzen. Wie eine Statue auf der Stelle zu stehen, würde ihm sicherlich nicht weiterhelfen. Außerdem... Wer weiß, wie lange Jenaya fortbleiben wollte.
>In einer Beziehung läuft nicht alles immer rund. Man gerät aneinander, man teilt verschiedene Meinungen über etwas, man diskutiert... Das ist normal. Dein Bruder ist... nun ja, lassen wir das Thema erst einmal fallen.< Ich schaute zu Silia, die aufstand und zu Zen rüberging, um sich neben ihn zu setzen. Sie flüsterten miteinander. Ich sah kurz Jadis an, dann wieder Kenai. >Mach dir keine Sorgen. Es ist besser, wenn Jenaya sich die Zeit zum Nachdenken nimmt, anstatt aus verletzten Gefühlen zu sprechen. Dann läuft man Gefahr Dinge zu sagen, die man nicht so meint und das kann wiederum einen Streit noch schlimmer ausarten lassen. Du bist ihr wichtig genug, dass sie das eben nicht tun will, also warten wir hier einfach mit dir. In Ordnung?<

Jenaya

Mein letzter Beitrag ist eine Weile her. Liegt wohl daran, dass in den letzten Wochen sehr viel passiert ist und ich dieses Buch nicht mit mir herumtrage, weil es einfach zu wertvoll ist. Es macht mich auf eine Art und Weise verwundbar, dass wer auch immer es liest, alles über mich wissen wird. Alles. Kenai war die erste Person, der ich dieses Buch gezeigt hätte...irgendwann...aber nach dieser ernüchternden Wahrheit über den Abend unserer Verlobungsfeier weiß ich nicht mehr, ob ich dieses Buch nicht einfach verbrennen sollte. Sicher ist sicher. Ich fühle mich im Moment so extrem verwundbar, dass ich diese Vertrautheit der Bücher um mich herum nie wieder verlassen möchte. Ich will in diesem Raum, der nach altem Papier, rauem Holz und Staub riecht, für immer bleiben. Hier bin ich sicher. Hier verletzt mich niemand. Hier rammt mir keiner ein Messer in den Rücken. Hier drin kann ich bedingungslos vertrauen.
Im ersten Moment hat es mich schockiert, dass er mich angelogen hat. In der nächsten Sekunde habe ich diese Kurzschlussreaktion verstanden. Wir Menschen tun diese Dinge ziemlich oft. Wir wollen unsere Liebsten beschützen und lügen. Wir lügen, um sie zu beschützen. Wir wollen sie so lange wie möglich glücklich sehen. Ich verstehe das. Wahrscheinlich hätte ich an seiner Stelle dasselbe getan. Dennoch schmerzt es mich zu wissen, dass er in der Lage ist mir ins Gesicht zu lügen. Dass er mich berühren, mich küssen und mich lieben kann, während eine Lüge zwischen uns schwebt. Er hat mir nichts von seinem Bruder erzählt. Er hat zugelassen, dass dieser Mann ihn verletzt. Er hat zugelassen, dass er so mit mir spricht... Akela hat Kenai dazu gebracht mich anzulügen und ich weiß nicht einmal, ob er es mir überhaupt irgendwann verraten hätte. Diese Ungewissheit schürt die Angst in mir, diese Unsicherheit, die mich zerfrisst. Sobald Akela zur Sprache kommt, wird Kenai zu jemandem, den ich nicht kenne. Er ist mir fremd. Er handelt unüberlegt und stürzt sich kopfüber in diese Sache hinein, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was das für Konsequenzen haben könnte. Ist es Naivität? Blinde Liebe zu einem Bruder? Hoffnung? Wo stehe ich bei dem Ganzen? Was soll ich davon halten? Rechtfertigt das sein Handeln? Er zieht sein eigenes Ding durch. Nach allem, was passiert ist, hört er einfach nicht hin. Ich könnte ihm so viele Worte an den Kopf schmeißen, toben, wüten, weinen, mein Herz aus der Brust reißen und ihm vor die Füße werfen... Er würde mir einfach seine Liebe beteuern und mir im nächsten Moment den Rücken zudrehen, wenn sein Bruder auftaucht. Das macht mir Angst. Er entgleitet mir. Ich hasse es.
Ich wünschte, er besäße die Fähigkeit der Empathie. Dann wüsste er, was in mir vorgeht. Er würde es besser verstehen, dann würde er vielleicht auch anders handeln. Manchmal ist es wirklich anstrengend ihm diese Dinge beizubringen und ruhig zu erklären, während man am liebsten an die Decke gehen möchte. Zehn Jahre. Mehr als zehn Jahre habe ich in unsere Beziehung investiert, ohne etwas zurückzuverlangen. Ich habe ihn unwiderruflich geliebt, für ihn gebetet, für ihn gebangt, für ihn geträumt, für ihn gelacht... Ich habe so viel für ihn getan...

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Vielleicht ist es Zeit loszulassen. Vielleicht brauche ich ihm nicht mehr das Menschsein zu erklären. Vielleicht ist der Moment gekommen, ihn wie einen freien Vogel loszulassen und darauf zu hoffen, dass er wieder zurückkommt, weil er sich an das warme Zuhause erinnert, das ich ihm einst gab. Vielleicht kann er an meiner Seite nicht mehr wachsen. Vielleicht enge ich ihn in seiner Entwicklung ein. Ich weiß es nicht. Ich bin innerlich zerrissen. Ich verstehe das Ganze nicht. Ich verstehe nicht, wie er Akela so viel Macht geben kann und mich dabei irgendwie links liegen lässt. Ich verstehe nicht, was ihn dazu bringt, Akela blind zu folgen, ich..., ich... Ich verstehe Kenai nicht mehr. Mal ja, mal nein. Dieser ständige Wechsel zehrt an meiner Kraft. Ich bringe sie allmählich nicht mehr auf. Ich muss auch nach mir schauen, wenn es niemand anderes für mich tut. Ich muss selbst stärker werden, damit so etwas nicht passiert, während ich in einer märchenhaften Blase stecke. So sehr ich mich auch anstrenge, mein Leben ist kein Märchen. Wird es nie sein. Zeit, damit klarzukommen. Zeit, loszulassen.

Mit einem tiefen, schweren Atemzug klappte ich das Buch zu, legte die Schreibfeder beiseite und ließ den Blick umherschweifen. Ich fasste Buch für Buch ins Auge. So viele Bücher. So viele Geschichten. So viele Abenteuer, in denen ich schon immer Zuflucht gefunden hatte. Sie schenkten mir Geborgenheit. Ihre Worte drangen wie ein Flüstern zu mir und erinnerten mich an all das Gute, das selbst in den verlorensten Gegenden zu finden war. Ich saß einfach nur da. Ich lauschte der Stille. Ich lauschte dem ruhigen Pochen in meiner Brust und schloss die Augen. Ich gab mir selbst die Zeit, die ich sonst nie fand. Ich akzeptierte die Veränderungen. Ich akzeptierte, dass es Dinge gab, auf die ich scheinbar keinerlei Einfluss hatte. Ich akzeptierte meine Niederlage. Ich akzeptierte meine Macht- und Hilflosigkeit und die damit verbundene Unsicherheit sowie Angst. So war ich eben. Zart besaitet, hoffend, sensibel und verletzlich.
Aber hier und jetzt war ich bereit für ein Gespräch, dessen Ausgang ich nicht einschätzen konnte. Ich war bereit Stärke zu beweisen und diesmal würde ich niemand anderes als mich selbst beschützen.
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1 460

29.04.2019, 19:05

Jadis


Ardan ging auf Kenai zu, der mehr als aufgewühlt war und vielleicht langsam verstand, was er mit dieser Lüge ins Rollen gebracht hatte. Selbst eine harmlose oder gut gemeinte Lüge konnte zu große Konsequenzen führen. Ich entschied mich die beiden Männer in Ruhe zu lassen und ging zu den Kindern hinüber. Silia schien Zen wieder aufgebaut zu haben und es beruhigte mich, dass die Blässe langsam von seinem Gesicht wich. Der Pirat hatte ihn bestimmt große Frucht eingeflößt und seine dunkle Aura war sicherlich für ihn zu erdrückend gewesen. "Wie wäre es mit einem Spaziergang in den Garten? Ich glaube, das würde euch guttun", schlug ich den Beiden vor. Ich wollte nicht, dass sie noch mehr den Spannungen ausgesetzt waren.

Kenai


Ich sah schweigend Ardan an und dachte darüber nach, was er sagte. Lügen waren Gift. Auch Lügen mit denen man etwas beschützen wollte. "Ich will nicht schlecht sein", ich wurde unruhiger und meine Atmung wurde schwerer. Mechanisch setzte sich mein Körper auf dem Stuhl hin, als ich ihn angeboten bekam. Ich rieb meine Hände über die Beine. Es war normal, dass in einer Beziehung nicht immer rund lief. Das hatte Ardan jetzt gesagt. "Ja...", murmelte ich und nickte gleichzeitig. Warten. Ich musste einfach auf Jenaya warten. Sie kam bestimmt zurück. Wir fühlten Liebe, wir kamen immer zurück. Ich würde sie nicht verlieren. Aber dieser Druck wollte nicht von meinem Brustkorb verschwinden und dieses komisches Gefühl in mir machte mich unruhig.

Akela


Die gewöhnlichen Bewohnern würden die Schatten meines Umhanges Dank eines Zaubers nicht sehen und spüren können. Es sei denn ich ließ den Zauber verschwinden. Das wiederum würde Aufmerksamkeit erregen und ich wollte zuerst unbekannt durch die Straßen streifen, um vielleicht etwas finden zu können, die ein Nutzen haben könnte. Informationen, Gegenstände oder ungewöhnliche Menschen. Cerberus lief neben mir her und schüttelte den Kopf: "Der Kerl ist echt dein Bruder ? Und der soll auch noch ein Schattenmagier sein? Also er sieht mir eher wie ein hirnloser Schwächling aus. Er ist gar nicht wie du." Ich erwiderte darauf nichts. Sein Gequatsche interessierte mich nicht wirklich.