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29.04.2019, 19:24

Ardan

Kenais Unruhe war greifbar. Ich konnte mich nicht wirklich in ihn hineinversetzen, denn im Gegensatz zu ihm war ich ein vollkommener Mensch. Alles, was ich sah, war die Unsicherheit. Das Gefühl etwas Falsches gemacht zu haben und wie sich dieses Wissen in deine Eingeweide fraß. Mir war es noch nie leicht gefallen meine eigenen Fehler zuzugeben. Nicht weil ich rechthaberisch war, sondern weil es mir unangenehm war. Ich gab ungern meine eigene Schwächen zu. Nur bei Jadis war es völlig in Ordnung und deshalb liebte ich sie auch so sehr. Ich war mir sicher, dass Jenaya sich sehr gut überlegte, was sie als Nächstes tun sollte.
>Willst du mir erzählen, was genau gestern Abend vorgefallen ist oder hast du wirklich keine Erinnerung mehr daran?< fragte ich Kenai eine Weile später. Jadis hatte beschlossen die Kinder aus der Spannungszone zu bringen, was mir recht war. Sie hatten genug Drama mitbekommen.

Silia

Ein Spaziergang im Garten klang auf jeden Fall nach einer guten Idee. Nur weg von der negativen Stimmung, die Zen aufs Gemüt schlug. Immer wenn Akela auftauchte, fühlte er sich erdrückt und ich wollte nicht, dass seine Dunkelheit ihm diese Probleme bereitete. Aus diesem Grund war der Garten der perfekte Ort zum Abschalten. Dort war alles so schön friedlich, bunt und duftete erfrischend. Ich fühlte mich pudelwohl in der Natur und genoss den wunderschönen Sonnenschein. Klarer, blauer Himmel... Niemand würde vermuten, dass in den geschlossenen Wänden Probleme lauerten.
Ich blinzelte ins grelle Sonnenlicht, badete mich in der Wärme und schaute zu meiner Mama. >Soll ich Akela und seinen Begleiter im Auge behalten? Sie alleine herumlaufen zu lassen, erscheint mir nicht ganz klug und das würde der Familie Corafilia bestimmt nicht gefallen. Ich bin auch ganz vorsichtig.<

Jenaya

Auch wenn ich für das Gespräch bereit war, verließ ich die Bibliothek nicht. Dafür fühlte ich mich hier viel zu sicher. Ich brauchte noch etwas Zeit. Ich musste mir ein dickes Fell zulegen, damit ich nicht an meinen eigenen Worten erstickte, wenn ich sie erst einmal offen aussprach. Ich hatte wirklich nicht die geringste Ahnung, wie Kenai reagieren würde, aber ich hatte eine Grenze erreicht und sah ein, dass der beste Weg, um heil aus der Sache rauszukommen, ein getrennter war. Es verhielt sich wie mit Rosen. Es kam der Moment, da musste man sie schneiden, damit sie vital, kompakt und blühfreudig blieben. Das Gefühl hatte ich mit Kenai langsam auch. Natürlich war er mehr als nur eine Rose für mich, aber gerade wegen seines Bruders und der Suche nach seiner Identität, spürte ich, dass ich ihm im Weg stand. Wenn ich ihn jetzt nicht losließ, würde ich es nie tun und vielleicht wäre das schlimmer für ihn und im Endeffekt für mich. Einer von uns beiden musste eine Entscheidung wie diese treffen und da Kenai noch kein vollständiger Mensch war und vieles noch lernen musste, wählte ich diesen Weg. Für uns beide. Das würde das letzte Mal sein, dass ich so etwas tat. Alles, was danach folgte, stand in den Sternen geschrieben...
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1 462

29.04.2019, 19:47

Huhu :)

Jadis


Ich ging mit den Kinder in den Garten und ich merkte, dass die Natureiche Umgebung Zen entspannte. Wie sehr musste ihn die Spannungen erdrückt haben? Ich machte mir Sorgen um ihn. Meine Augen wanderte langsam zu Silia und ich spürte den Unwillen ihr den Erlaubnis zu geben den Piraten im Auge zu behalten. Ich sah vor meine innere Augen das Baby, das sie noch vor wenige Wochen gewesen war und das Kind, was sie noch vor ein paar Tagen gewesen war. Aber sie war jetzt eine junge Frau. Eine Frau mit viel Macht, denn sie war in der Lage gewesen sich einem Elitedämon stellen zu können. Silia war so viel stärker als ich. Tief atmete ich aus: "Ich möchte, dass du alle 15 Minuten ein Signal losschickt, der mir sagt, dass es dir gut geht. Es gibt da eine einfache Zauberformel." Ich beschrieb ihr den Zauberformel, den selbst ein schwacher Magier ausführen konnte.

Kenai


Ich verschränkte meine Fingern ineinander und starrte auf ihnen: "Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich war zurück in den Saal gegangen, weil ich ein Schatten bemerkt habe. Es war....Akela gewesen. Er hatte sich hinter einer Säule versteckt. Dann bin ich im Bett aufgewacht und hatte ein Brennen in meinem Brustkorb gehabt. Meine Sinnen waren nicht mehr richtig gewesen. Das Zimmer war verwüstet gewesen und Akela lag mit einer schwere Verletzung im Badezimmer." Dann runzelte ich mit der Stirn: "Ich glaube er hat sich selbst verletzt. Mit diesem Himmelseisen. Ich glaube, ich habe ihm das gegeben und dann kam der Anfall. Aber ich weiß nicht, warum. Ich bekomme immer diesen Anfall, wenn....wenn Schatten unerlaubt in meinem Körper kommen oder wenn meine Dunkelheit zu groß wird. Ich kann es nicht gut kontrollieren. Jenayas Licht hatte immer geholfen. Jedenfalls war er dann wieder weg, als dein Ding kam."

Akela


"Mir ist langweilig", jammerte Cerberus herum und kratzte sich am Hinterkopf. Genervt verdrehte ich die Augen, während wir den Marktplatz erreichten. Auf einem Markplatz oder am Hafen war es meistens was los. Dort konnte man oft irgendwas finden, selbst wenn es nur eine kleine Information war. Mein Kopf verschwand mehr in den Schatten der Kapuze. Zu einem um mein auffälliges Gesicht zu verbergen und zum anderen um das grelle Tageslicht zu vermeiden. "Aus dir wird nie was, wenn du nichts dazu lernst", sagte ich und beobachtete die Bewohnern. Dabei tat ich so, als würde mich der Obststand meine Aufmerksamkeit erwecken. Mir waren natürlich die Wachen nicht entgangen. Überall liefen in Städte oder Dörfer mehr Wachen herum, als nötig. Das lag am Krieg. "Lernen?!", er sprach das Wort so aus, als wäre es giftig. "Du wirst jetzt feilschen. Ich will exakt 10 rote Äpfeln haben. Aber nicht mehr als 2 Silber ausgeben. Pro Apfel kostet es hier 10 Bronze", ließ ich ihn mit der Aufgabe alleine , während ich im zwei Silber gab und ging weg. "Du veräppelst mich doch?", brüllte Cerberus mir hinterher. "Wenn du die Aufgabe nicht schaffst, wirst du auf dem Deck schlafen", ich schaute nicht über die Schulter, sondern ging weiter unberührt über den Markt.


1 463

29.04.2019, 20:03

Halliiiiihaloooo ;) Neue Woche, neues Glück XD

Ardan

Hm, irgendwas stinkte gewaltig in dieser zu kurzen Geschichte. Dass Kenai plötzlich einen Anfall bekommen hatte, gerade dann, wenn sein Bruder auftauchte, war mir mehr als suspekt. Ich sprach meine Bedenken allerdings nicht aus. Kenai würde seinen Bruder in Schutz nehmen, soviel war klar. >Tu mir den Gefallen und nenne meine Tochter nicht Ding. Sie heißt Silia. Gebühre ihr wenigstens diesen Respekt, zumal sie dir nichts angetan hat.< merkte ich ernst an. >Ich versuche dir hier ein Freund zu sein, also sei etwas kooperativer.<
Seufzend lehnte ich mich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich dachte wieder an den Vorfall gestern. An das, was Kenai mir gerade gesagt hatte. >Und du bist der festen Überzeugung davon, dass Akela nichts Hinterlistiges im Kopf hat? Du würdest deine Hand ins Feuer legen und darauf schwören, dass er ein lieber großer Bruder ist?<

Silia

Meine Augen leuchteten auf. Sie vertraute mir. Meine Mama vertraute darauf, dass ich bestens in der Lage war mich selbst zu verteidigen und das bedeutete mir sehr viel. Papa hätte sicherlich mehr gezögert, aber so verhielten sich Väter mit ihren Töchtern. Das hörte man oft. Ich merkte mir den Zauberspruch, obwohl ich ihn längst kannte und nickte. >Ich melde mich, keine Sorge.<
Damit ließ ich die beiden allein und machte mich sogleich auf die Suche nach den Übeltätern. Zugegeben, es juckte mir in den Fingern nach der Finsternis zu greifen, die diesen Piraten umgab. So dunkel er auch sein mochte, so viel Schaden er auch angerichtet hatte, dem Verbotenen widerstand ich nur schwer. Zum Glück ahnten meine Eltern nichts davon. Das würde ihnen bestimmt nicht gefallen. Zwar würde ich dennoch irgendwie meinen eigenen Kopf durchsetzen, aber es war deutlich einfacher meiner Nase zu folgen. Meiner allein. Diese führte mich zum Markt, denn auch wenn Akela ziemlich gut im Verstecken war, so fand das Licht immer seinen Weg. Es kannte die dunkelsten Flecken auf Erden, denn es waren die einzigen Orte, wo das Licht die Oberfläche nicht durchbrach. Nun waren es zwei dunkle Orte. Sie hatten sich getrennt. Ich folgte natürlich dem größeren schwarzen Fleck und entdeckte ihn weiter hinten an den Marktständen entlangschlendern. Ein älterer Mann spielte Gitarre neben mir, schöne, sanfte Klänge, die Magie in mir weckten, aber so gern ich mich neben ihn setzen und zuhören wollte, folgte ich Akela in angemessenem Abstand. Dabei sog ich das Licht der Sonne in mich auf, kostete von der unerschöpflichen Energie. Sie war genauso sättigend wie das Frühstück im Speisesaal.

Jenaya

Ich verlor jegliches Zeitgefühl. Anfangs hatte ich wie eine Irre in mein Tagebuch geschrieben, dann Löcher in die Luft gestarrt und nun durchstreifte ich die Bibliothek, zog hier und da ein Buch aus dem Regal, blätterte ziellos darin herum, stellte es zurück und machte mit dem nächsten weiter. Es beruhigte mich. Es erdete mich. Hier steckten wahnsinnig viele Erinnerungen mit Kenai. Er war der Geist im Raum. Ein Schatten, der mir stets folgte. Auch wenn mein Herz vor Kummer brechen würde, war er doch immer bei mir. Ich erinnerte mich an das zweite Mal, als der Amnitor mich heimsuchte und eine Weile später Kenai auftauchte. Ich erinnerte mich an die Geborgenheit in seinen Armen. Die Sicherheit, die mich umgab, wenn er bei mir war. Wie würde es ohne sie sein? Ich hatte mir Fragen wie diese nie wirklich gestellt. Ich war immer davon ausgegangen, dass kein Tag vergehen würde, ohne uns einander gesehen zu haben. Jeden einzelnen Tag hatte ich mir ausschließlich mit Kenai ausgemalt. Jetzt zweifelte ich an diesem Bild. An diesem Wunsch. Hatte ich mir damit nicht selbst geschadet? Wer war ich eigentlich ohne Kenai? So viele Fragen und Gefühle tobten in mir. Ich war doch nicht bereit für ein ernstes Gespräch. Ich brauchte mehr Klarheit. Mehr Mut. Mehr Kraft. Mehr von allem.
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1 464

29.04.2019, 20:21

Yeah und am Mittwoch gibt's hier wieder ein Feiertag, somit wird die Woche ein bisschen kürzer :D

Jadis


Ich blickte Silia lange nach, auch wenn sie längst zwischen den Büschen verschwunden war. Ihre Augen hatten aufgeleuchtet und ich hatte gespürt, wie wichtig ihr mein Vertrauen war. Vertrauen war einer der höchste Gut, den man erhalten konnte. Ganz dicht nach Liebe. Ich wandte den Blick von den Büsche ab und schenkte in Silia Vertrauen. Zen und ich setzten uns in das weiche Gras, er hatte sich an mich geschmiegt und ich begann ihm Geschichten zu erzählen, währenddessen strich ich ihm durch das Haar. Ich wollte, dass er die Ruhe fand. Ein Stück Frieden.

Kenai


"Ich mag sie nicht und ihr Licht ist für mich schlecht", sagte ich: "Sie ist zu hell." Der Pixie war mittlerweile ohne ein weiteres Wort zu sagen verschwunden. Ich wusste nicht, wohin er wollte. War er auch mit mir böse? "Er ist mein Bruder", verdeutlichte ich es ihm und fuhr fort: "Er hatte mir schon zweimal geholfen. Er ist nicht wie ihr, er ist dunkel. Ich weiß das. Aber er ist mein Bruder und ich bin sein Bruder. Wir sind Familie. Er ist keine Bedrohung. Vielleicht hat er auch vergessen ein Mensch zu sein, wie ich."

Akela


Ich bog in eine schmale Seitenstraße ab, in der Niemand war und lehnte mich an einer Hauswand ab. Da die Häuser eng nahe beistanden, drang kaum hier die Sonne durch. Meine Arme waren vor dem Brustkorb verschränkte und ich musterte die Wand gegenüber von mir. "Ich weiß, dass du mir folgst. Glaubst du wirklich ich würde deine Energie nicht spüren können? Meine Schatten sind überall, sie sind meine Augen", sprach ich in die Leere. Ein Schatten huschte zu mir hinüber, sprang auf mich und verschwand in meinem Inneren. Fügte sich meiner Dunkelheit. "Hast du etwa das Angebot überdacht?", mein Mund zuckte leicht.


1 465

29.04.2019, 20:37

Jaaaa, ich wünschte, ich könnte am Mittwoch auch frei haben, leider nicht... Dafür habe ich morgen das lang ersehnte Ariana Grande Konzert, kann es kaum erwarten *_* Bin dann mal weg, gute Nacht ;*

Ardan

Ich dachte wieder über seine Worte nach. Vergessen ein Mensch zu sein... hm, wäre das in Akelas Fall überhaupt möglich? Ich schätzte ihn nicht so ein, um ehrlich zu sein. Er schien ganz genau zu wissen, was er sich vom Leben wünschte und handelte wie ein normaler Mann. Jedoch auf der falschen Seite der Nahrungskette. Ich verstand den Bund zu einem Bruder. Ich verstand es viel zu gut. Dennoch... Man musste Grenzen erkennen und bewahren. Kenai überschritt sie und er sah es nicht ein. >Wenn du meinst. Zum Menschsein gehört es dazu Entscheidungen zu treffen. Selbst solche wie du. Ob sie falsch oder richtig sind, wirst du früh genug erfahren. Wir sorgen uns nur um dich, Kenai. Ich hoffe, das vergisst du nicht.<

Silia

Meine Ohren zuckten, als er in eine Seitenstraße abbog. Ich wusste, was das zu bedeuten hatte und war nicht minder überrascht, als er mich ansprach, jedoch dabei nur die Wand gegenüber betrachtete. Scheinbar ignorierte er gerne Leute, die nicht nach seiner Flöte tanzten. Von mir aus.
Ich blieb einige Meter von ihm entfernt stehen, lehnte mich ebenfalls gegen die Wand und legte den Kopf leicht in den Nacken, um das wenige Licht aufzufangen, das es ganz knapp in die dunkle Gasse schaffte. >Nicht wirklich. Mit dir einen Handel einzugehen, wird mich so enden lassen wie dein Hund. Ich stürze mich nicht gerne auf die Reste von anderen. Ich wünsche mir mein eigenes vollwertiges Mahl.< Nun neigte ich den Kopf in seine Richtung, auch wenn er sich weiterhin in seiner Kapuze versteckte. >Du hast die Bedingungen nicht klar genug ausgelegt. Was genau erhoffst du dir von einem Handel mit mir? Sonnengebräunte Haut ganz bestimmt nicht.<

Jenaya

Vor der Tür hielt ich inne. Erst einmal würde ich mein geheimes Tagebuch in mein Zimmer zurückbringen und dann würde ich Kenai aufsuchen. Zwar wusste ich nicht, wo er sich aufhielt, aber ich würde mein Glück im Speisesaal versuchen. Vielleicht war er noch dort. Hoffentlich ohne seinen Bruder. Ihn zu sehen, würde mich nur wieder aus der Bahn werfen und alles durcheinanderbringen, was ich mir im Kopf zusammengesetzt hatte.
In einem unbeobachteten Moment schlüpfte ich in mein Gemach hinein, versteckte mein Buch in der Wand und schaute mich um. Hier hatte also das Treffen der Brüder stattgefunden. Ein Treffen, das nicht gut ausgegangen war. Ich suchte nach einem Anhaltspunkt, nach dem kleinsten Hinweis, aber Kenai hatte einzigartige Arbeit im Vertuschen geleistet. Bitterkeit wollte in mir aufsteigen, doch ich schluckte sie hinunter. Das war das falsche Gefühl. Ich würde nicht zulassen, dass Gefühle wie diese die Beziehung zu Kenai vergifteten. Wir hatten mehr verdient als das. Daran hielt ich fest, als ich wenig später auf dem Weg zum Speisesaal war. Die Wachen beglückwünschten mich nochmals, wenn sie mich sahen und alles, was ich tat, war erfreut zu lächeln. Sie kannten mich nicht gut genug, um zu erkennen, dass mehr hinter meinem Lächeln steckte. Darüber war ich sehr froh. Ich wollte zuerst mit Kenai reden, ehe ich mich anderen Leuten stellen musste, die mich kannten.
Wieder hielt ich vor einer Tür inne. Atmete tief durch. Sammelte mich. Dann legte ich beide Hände auf die Klinken und öffnete sie mit einem kräftigen Stoß. Ich behielt recht. Kenai war noch da. Zusammen mit Ardan. Kein Akela mehr. Mir fiel ein winziger Stein vom Herzen. >Oh... Jenaya...< Ardan bemerkte mein Kommen und stand sofort auf. >Ich werde-<
>Nein... Bleib bitte hier. Als neutraler Pol wärst du ganz hilfreich.< Und als Unterstützung für Kenai. Die beiden näherten sich als Freunde an und wenn ich erst einmal fertig war, würde Kenai sicherlich einen guten Freund gebrauchen können.
>Wie du meinst.< gab Ardan nach und setzte sich wieder hin, nachdem er mir aus Höflichkeit einen Stuhl angeboten hatte. Damit saß ich ihnen beiden gegenüber. Ich atmete tief aus und senkte den Blick. Zählte in Gedanken bis sieben.
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1 466

29.04.2019, 21:16

Dann wünsche ich schon mal für morgen dir viel Spaß und für heute einen schönen Tag :)

Jadis


Zen stellte mir viele Fragen, nachdem ich die verschiedene Geschichten erzählt hatte. Er wollte viel wissen, besonders über die Welt. Sein Wissenshunger brachte mich zum Lächeln, erinnerte mich an das Mädchen von damals, das ich gewesen war. Geduldig antwortete ich jede seine Frage und wenn ich keine Antwort wusste, schlug ich ihm vor, dass wir sie irgendwann mal nach den Antworten forschen würden. Das ließ seine rote Augen abenteuerlustig funkeln. Ich genoss diesen Moment, diesen kleinen Stück Ruhe und Frieden. Gleichzeitig waren meine Gedanken bei Kenai, bei Jenaya und bei diesem Piraten. Ich hoffte die Verlobten könnten die Schwierigkeiten klären und fanden sich wieder zueinander. Ich wusste wie es war, zerrissen zu sein und erinnerte mich zu gut an die anfängliche Streitereien mit Ardan.

Kenai


Zum Menschseins gehörte dazu Entscheidungen zu treffen. Hatten Yun und Jenaya nicht sowas Ähnliches gesagt? Ich glaubte schon. Aber was war richtig und was war falsch? Ich verstand nicht, warum es falsch war, dass ich mein großer Bruder haben wollte. Ich hatte meine Familie verloren, aber er hatte auch überlebt wie ich. Von den Reavstone war er der einzige Verwandter. Er war der Beweis, dass damals der Junge, der ich war, wirklich existiert hatte. Dass dieser Junge eine Familie hatte. Eine Mutter und ein Vater hatte. Mein Blick schoss sofort in die Richtung Tür, als ich leise Geräusche vernahm. Mein Herz klopfte unruhig in den Brustkorb, als Jenaya hereinkam und sich zu uns setzte. "Jenaya, es tut mir leid. Ich weiß jetzt, dass Lügen schlecht sind. Auch die Lügen, mit denen man beschützen will. Ich wollte nicht schlecht sein. Ich will mich nicht mit dir....streiten. Ich glaube das nennt man streiten, Ardan hat sowas gesagt. Streiten fühlt sich nicht gut an. Es tut mir leid", ich griff nach ihrer Hand.

Akela


Ich überging ihre Bemerkung über Cerberus, auch wenn meine Augen sich zu verdunkeln begann und mir die Worte auf der Zunge lagen, dass er kein Hund war. "Es wird eine Schuldbegleichung sein. Das bedeutet ganz einfach, dass du die Einforderung der Schuldbegleichung nachgehen muss, egal worum es sich handelt und egal wann ich die Schuldbegleichung einfordere. Sein Leben hat einen hohen Preis, besonders als Möchtegernsohn eines Königs", ich löste mich von der Wand und trat auf sie zu. Die dunkle Gier in mir erwachte, zerrte an meinem Inneren und kämpfte mit dem Bedürfnis sie auf der Stelle töten zu wollen. Jetzt stand ich dicht vor der Sonnenfüchsin. Ich wollte mit der Hand sie an die Kehle packen und sie zudrücken bis dieses Licht aus ihre Augen verschwand. Ich wollte sie wie ein Haustier besitzen, in Ketten angelegt auf meinem Schiff und ihr Kraft als eine Waffe nutzen. Und ich wollte weg von diesem Licht, das brannte wie die Sonne selbst. Ich stützte meine behandschuhte Hand gegen die Wand neben ihrem Kopf und blickte auf sie herab. Mein Blick war eisig und das Lächeln teuflisch: "Es bedeutet, dass du vielleicht ein anderes Leben auslöschen muss, um seines zu retten. Vielleicht verlange ich dein Opfer oder den Tod von König Thyell? Vielleicht will ich einfach deine Kraft benutzten bis nichts mehr davon übrig bleibt. Ich bin gespannt, wie viel dir der Junge wirklich bedeutet. Ob du wirklich ihn in den Tod stoßen wirst, wenn es soweit ist und wie deine Eltern darauf reagieren werden, wenn sie erfahren, dass es einen Weg gegeben hatte, dieses Schicksal zu entgehen. Und du aber ihm es verwehrt hast. Wie stark bist du wirklich? Kannst du mit dieser Schuld leben mit der scheinheilige Gedanke du hättest ihn erlöst?" Meine Worte waren grausam, aber was erwartet man schon von einem Piratenlord? Die Welt hatte mich zu dieser Person geformt. Ihre Augen waren wie der Sonnenaufgang und wie der Sonnenuntergang. Und ich verabscheute mich selbst dafür, dass ich diese Augen wieder zeichnen wollte.


1 467

29.04.2019, 23:02

Das wird eine laaaaange Fahrt XD

Jenaya

Ich sah auf seine Hand hinab und unterdrückte den mir fast angeborenen Drang nachzugeben. Wenn es um Kenai ging, gab ich immer nach. Heute nicht. Nicht mehr.
>Ich hatte genügend Zeit zum Nachdenken und ich bin zu einem Entschluss gekommen, an dem ich festhalten werde, ob es dir passt oder nicht.< sagte ich mit einer Ernsthaftigkeit in meiner Stimme, die nichts anderes vermuten ließ. Ich sah Kenai fest in die Augen und fuhr fort: >Dass du mich angelogen hast, um die Feier schön ausklingen zu lassen, kann ich verstehen. Trotzdem ist Lügen falsch, wie du richtig erkannt hast. Lieber möchte ich die schmerzhafte Wahrheit hören als eine süße Lüge.< Ich nahm einen tiefen Atemzug, bereitete die nächsten Worte vor. >Du hast damit gezeigt, wie verdammt wichtig es dir ist, deinen Bruder aus welchem dunklen Abgrund auch immer zu retten. Egal, was ich oder jemand anderes zu dir sagt, willst du trotzdem an ihm festhalten, darum mache ich mir erst nicht die Mühe darauf einzugehen. Du hast deinen Standpunkt mehr als klargemacht. Aus diesem Grund möchte ich, dass du gehst. Ich will, dass du mit ihm gehst und die Sache klärst. Bleib fort, solange es eben nötig ist, bis ihr beide einen Nenner gefunden habt. Schlagt euch die Köpfe zusammen, befreit die Monster in euch, reißt euch beide ins Verderben... Ich will nicht dabei zusehen. Ich will nicht davon betroffen sein. Ich habe keine Kraft mehr dafür. Ich muss meine Kraft für die Leute aufbringen, die Schlimmeres durchleben als Beziehungsschwierigkeiten und genau deswegen ist es meiner Meinung nach besser, wenn wir fortan getrennte Wege gehen.<
Dies sollte ein Moment sein, wo ich in Tränen ausbrach oder zu zittern anfing, weil mein Herz wie ein Wasserfall blutete, doch nichts dergleichen geschah. Ich blieb standhaft, ich wich seinem Blick nicht aus. Meine Entscheidung stand fest. >Du wirst gehen und du wirst deine Erfahrungen machen. Ohne mich. Ich werde solange mit meinen Brüdern und Freunden in den Kampf ziehen. Kläre das, was geklärt werden muss. Finde deinen Frieden mit deinem Bruder, rette ihn, falls er gerettet werden kann und will, ich wünsche es mir für dich. Und wenn das getan ist, kannst du jederzeit zu mir zurückkehren. Ich tue das nicht, weil ich dich bestrafen will. Ich tue es, weil es längst fällig war. Geh und werde ein Mensch, Kenai. Ich zweifle nicht daran, dass du an der räumlichen Trennung wachsen wirst. Auch ich werde daran wachsen, ich werde neue Stärke finden. Und wenn wir uns wiedersehen, dann...< Ich schluckte, spürte den dicken Kloß im Hals. >...dann reden wir weiter.<
Als ich meine Hand aus seiner löste, spürte ich die Sonne in meinem Rücken, als würde sie mich in meinem Vorhaben, in meiner Entscheidung bestärken wollen. Ich brauchte diese Stärke und ich würde sie mir zunutze machen. >Versprich mir einfach nur, dass du heil zu mir zurückkommst. Das ist mein einziger Wunsch. Bitte.<

Silia

Ich bewegte mich keinen Millimeter, als er auf mich zutrat und so dicht bei mir stand, dass sein Geruch der einzige war, der sich einen Weg in meine sensible Nase bahnte. Dunkelheit. Oh, die verlockende Dunkelheit. Es war, als könnte ich seine schlechten Absichten schmecken. Ich wusste, dass ihn der Drang erfüllte, meinem Licht zu schaden. Er wollte es ersticken, so wie ich die Schwärze aus ihm vertreiben wollte. Die Natur hatte eben ihre Gesetze.
Als er mir all die Dinge aufzählte, die er von mir einfordern könnte, zog ich eine Braue in die Höhe und unterdrückte ein Lächeln. Wieso überraschte mich all das nicht? Vor allem die Nummer mit den Schuldgefühlen. Ich neigte den Kopf zur Seite. Musterte sein Gesicht, den kalten Blick und das diabolische Lächeln. Was genau bewahrte das kleine Licht in ihm auf? Was war noch übrig von der einst blühenden Menschlichkeit? >Nimmst du immer an, dass dein Gegenüber schwächer ist als du, indem du versuchst seine sensibelsten Punkte anzusprechen? Familie, Freunde, Liebende... Gibt es nichts anderes, womit du andere emotional erpressen kannst?< Ich hob die Hand, um ihn von mir zu schieben, hielt jedoch kurz vor seiner Brust inne. Von einer Sekunde auf die andere lud sich die Spannung zwischen Licht und Finsternis dermaßen auf, dass ich sie greifen könnte. Ich tat es nicht. Ich ließ die Hand langsam wieder sinken, ohne ihn jedoch aus den Augen zu lassen.
>Du weißt nichts über mich. Nicht wirklich. Du weißt nicht, wie viel ich zu ertragen bereit bin und du weißt nicht, ob ich nicht bereits Opfer gebracht habe, von denen du nicht einmal zu träumen wagst. Also spar dir die Mühe und gehe einen Handel ein, der für uns beide von Vorteil ist.< Ich löste mich aus meiner entspannten Haltung und hob das Kinn an, damit er ja nicht dachte, ich würde je klein beigeben. >Nenn mir deinen Preis, Schattengeborener. Nenn ihn mir und vielleicht hast du das Glück meine Gesellschaft öfters zu ertragen.< setzte ich mit einem zuckersüßen Lächeln nach. Ein sanfter Wind fegte in diesem Moment durch die schmale Gasse und wirbelte Blüten auf, die so gar nicht zur Kulisse passten. Und dennoch... Ich verlor mich für einen kurzen Moment bei dem Anblick, der sich mir bot. Verbotene Versuchung, dachte ich mit einem Seufzen.

Akela

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1 468

30.04.2019, 20:53

Kenai

Jenaya wirkte anders, aber ich konnte nicht sagen, was es war. Es lag nicht an das fehlende Leuchten ihrer abendblaue Augen. Es lag nicht daran, dass sie nicht lächelte. Es kam von ihrem Inneren. Dort schien sich was verändert zu haben und die Unruhe in mir wuchs. Mein Griff um ihre Hand wurde fester. Ihre Stimme klang auch ganz anders, als sonst. Stumm starrte ich sie an, während die Sekunden sich ausdehnten. Ihre Worte gruben sich immer tiefer in meinem Kopf hinein bis es mein Herz erreichte und dann ging dort etwas kaputt. Wie ein Glas, das auf dem Boden gefallen war. Splitter. In meinem Brustkorb waren überall die Splittern, wie in meiner Seele. Ihre Hand löste sich aus meiner Hand, die plötzlich keine Kraft mehr besaß. „Nein“, murmelte ich und schüttelte den Kopf: „Nein. Nein. Nein.“ Ich stand auf, setzte mich wieder hin und stand erneuert auf. „Ich lüge nicht nochmals. Ich lüge niemals wieder. Es tut mir leid. Ich mache es wieder gut. Ich lüge nicht“, ich konnte nicht atmen. „Du hast gesagt, wir gehören zusammen. Wir….wir….wir gehören zusammen. Ich gehe nicht. Ich bleibe bei dir. Du kannst das nicht von mir verlangen. Alles, aber nicht das. Ich will bei dir sein, ich fühle doch Liebe. Ist das egal? Bestrafe mich, wie du willst, aber lass mich bei dir sein. Bitte.“ Ich fiel vor ihr auf die Knien, mein ganzer Körper zitterte und ich spürte in mir Kälte. „Warum tust du mir das an? Warum darf ich nicht Beides haben? Ich will ohne dich kein Mensch sein. Ohne dich bedeutet keine Liebe, dann hat das Menschsein keinen Sinn“, meine Stimme brach ab und dann war da nur Leere in mir. Die Dunkelheit hatte ihren Versteck verlassen und zerrte mich zurück, wo ich hergekommen war. Wo ich niemals zurückkehren wollte. Mein Blick wurde leer.

Akela

Sie hob die Hand an und ich wusste, was sie gleich vorhatte. Plötzlich erschien ohne Vorwarnung die knisternde Spannung zwischen Licht und Dunkelheit. Ich konnte es schmecken. Ich konnte danach greifen. Mein Brustkorb hob und senkte sich. Ihre Hand senkte sich langsam. Mein Kopf beugte sich zu ihrem Ohr und ich flüsterte die Worte, als sie stolz ihren Kinn hob: „Und du weiß nichts über mich. Du weiß nicht, wie weit ich gegangen bin und gehen werde. Davon kannst du genauso wenig wagen zu träumen, selbst wenn du älter als die Menschheit sein solltest, Sonnenfüchsin.“ Ich richtete mich wieder auf und in diesem Moment kam ein Wind auf. Ein paar Blüten setzten sich auf meine Schultern ab. Der lebendige Glanz ihrer Augen veränderte sich, es sah aus, als würde sie träumen. Ich wollte ihre Augen ausstechen. Ich wollte ihre Augen zeichnen. Ich hasste sie und dennoch war da etwas. Etwas, was ich nicht wusste, was es war. „Mein Preis wird dir gefallen, zumindest ein Teil davon. Wenn es soweit ist, wirst du auf mein Zeichen mich töten und bis dahin wirst du mir kein Haar krümmen, ganz egal was ich tue. Selbst wenn es bedeutet, dass ich deine Familie abschlachte. Bis auf den Jungen, der wird leben.“ Ich wandte mich von ihr ab und ging Richtung Markplatz. Dann hielt ich inne und blickte über die Schulter:“ Du hast drei Tage Zeit, treffe deine Entscheidung.“ Und ich trat in das Sonnenlicht.


1 469

30.04.2019, 22:54

Jenaya

Mir brach das Herz, als Kenai so heftig reagierte. Ich wusste, dass er mich über alles liebte. Ich wusste es, denn ich empfand dasselbe für ihn. Trotzdem gab es kein Zurück mehr. Eine andere Option kam nicht infrage. Als er vor mir auf die Knie fiel, beugte ich mich sofort vor und legte ihm meine Hände auf die Wangen. Die Leere in seinem Blick machte mir Angst. Tat ich doch das Falsche? War es wirklich besser ihn bei mir zu behalten? Ich zögerte, doch ich riss mich gleichzeitig zusammen. Nein. Nein, es musste so sein.
>Erinnerst du dich an die Geschichte mit dem Liebespaar, das so glücklich war, bis der Mann die Frau gehen ließ, weil sie in ihrem Käfig nicht gänzlich frei war? So ist es auch mit uns beiden. Dir hat die Geschichte nicht gefallen, weil sie getrennte Wege gegangen sind, aber schau uns an, Kenai… wir sind zu abhängig voneinander. Du magst das im Moment nicht verstehen, aber es wird einen Sinn ergeben. Das versichere ich dir.< Ich holte tief Luft und war Ardan dankbar dafür, dass er noch nichts sagte. Er blieb ruhig. Das gab mir auch irgendwie Ruhe. >Das letzte Mal, als ich trainiert habe, um stärker zu werden, war vor Kapua. Danach tauchte dein Bruder auf und von da an ging alles nur bergabwärts. Ich bin nicht fähig auf mich selbst zu achten, wenn du in der Nähe bist. Meine Welt dreht sich allein um dich. Ich machte mir Sorgen nur um dich. Ich dachte nur an dich. Ich wollte dich außerdem mit niemand anderem teilen. Und das ist falsch…< Ich seufzte schwer. >Ich will jemand sein, der allein auf beiden Beinen stehen kann. Ich will nicht, dass wir auf diese ungesunde Weise abhängig voneinander sind. Ich will nicht jemand sein, der ständig den Kürzeren zieht. Und das ist auch kein Abschied für immer.<
Ich hauchte einen Kuss auf seine Stirn und nahm meine Hände von seinem Gesicht. >Du wirst nicht allein sein, Kenai. Akela wird da sein. Und ich bin dein Zuhause. Das Zuhause, in dem du immer willkommen bist.< Langsam stand ich auf. Wenn ich noch länger hier blieb, würde ich zusammenbrechen. Soviel stand fest. Mit einem einfachen Zauber brachte ich einen Ring zutage, den mir mein Vater gestern überreicht hatte. Es war ein Verlobungsring, den ich für Kenai hatte machen lassen. Ich hatte vorgehabt ihn ihm heute Mittag zu überreichen, aber jetzt war es doch anders gekommen. Dabei handelte es sich um einen schlichten silbernen Ring mit eingearbeitetem Obsidian. In der Mitte prangte ein Bernstein in Form eines Auges. Er erinnerte mich an Kenai. >Der hier ist für dich. Wenn ich schon einen Ring trage, dann du auch. Er verbindet uns.< sagte ich sanft und öffnete seine Handfläche, damit er ihn entgegennahm.
>Ich liebe dich mehr als Worte je beschreiben könnten. Zweifle bitte nie daran. Wenn du meine Entscheidung irgendwann nachvollziehen kannst, wirst du zu mir zurückkehren. Ich warte solange auf dich, mein Zirkusjunge.<
Mit diesen Worten nickte ich Ardan kurz zu. Er würde hier mit Kenai bleiben, während ich so entschlossen wie möglich den Saal verließ, obwohl ich lieber heulend davonrennen wollte. Das war die mit Abstand schlimmste Entscheidung, die ich je getroffen hatte.

Silia

Sein warmer Atem streifte mein Ohr und ich kämpfte erneut gegen das Verlangen an ihn von mir zu schieben. Allerdings wollte ich nicht wieder diese Spannung hervorrufen. Ich konnte noch nicht einschätzen, was ich dann tun würde, wenn ich ihn erst einmal berührte.
Seine Worte, als er sich dann von mir entfernte, ließ Bilder der Vergangenheit erscheinen, die mich an Ort und Stelle festnagelten. Was hatte er gerade gesagt? Er wollte, dass ich ihn im Gegenzug tötete? Sollte das etwa mir zugute kommen? Mit steinerner Miene blickte ich ihm nach und presste anschließend eine Faust gegen meine Brust. Dahinter pochte es schneller als zuvor. Ein schmerzhafter Schlag nach dem anderen. Drei Tage also. Er gab mir drei Tage einen Handel wie diesen anzunehmen… dieser Kerl war der Inbegriff von Finsternis.
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1 470

01.05.2019, 10:38

Kenai

Ich hörte nichts.
Ich sah nichts.
Ich fühlte nichts.
Mein Geist war längst woanders.
Gefangen in diesem Käfig.
In der ich als Jungen gefangen wurde, damit ich nicht ins Jenseits zu meiner Familie gehen konnte.
Ich war alleine.
Alleine.
Ich würde immer alleine sein.
Ich hatte sie verloren.
Ich stand inmitten von Scherben.
Dunkelheit.
Ich war die Dunkelheit.

Akela

"Hier hast du deine dämliche Äpfel!", murrte Cerberus als ich ihn am Brunnen fand: "Ich habe die blöde Aufgabe geschafft. Die Alte ging mir sowas auf die Nerven, ich hätte sie beinahe einfach gebissen. Aber dann hatte ich doch irgendwie geschafft die 10 Äpfel nur für 2 Silbermünzen auszugeben." "Mangelhaft", antwortete ich trocken. "WAS?!", wütend sah er mich an. "Du hättest es versuchen müssen mit einer Silbermünze zurückzukehren", sagte ich unberührt. "Willst du mich veräppeln?! Arrr, ich hasse dich!", fluchte Cerberus und stampfte mit den Füße auf dem Boden wie ein kleines, bockiges Kind. Eindeutig hatte er die "menschliche" Phase. "Ich frage mich ob alle Werwölfe sich wie kleine, hirnlose Kinder verhalten", bemerkte ich kühl. Beleidigt sah er mich finster an und wandte sich demonstrativ von mir weg. Pubertät. Warum hatte ich ausgerechnet damals einen jungen Werwolf aus dem Wasser gefischt? Ich seufzte genervt. "Wir gehen jetzt zurück ins Schloss. Ich denke, die Unterhaltung ist jetzt beendet", neigte ich mein Kopf zur Seite und lauschte das Flüstern aus dem Schattenreich. Ich packte nach den Werwolf und obwohl wir in der Öffentlichkeit standen, bemerkte Niemand wie wir von den schattigen Portal verschlungen wurde. Die Menschen hier konnten es nicht sehen. Zurück blieben nur die 10 Äpfel, die herrenlos in einem Korb am Brunnen lagen.


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01.05.2019, 23:39

Ardan

Mit diesem Ausgang hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich wusste nicht, für wen ich mehr Mitgefühl empfinden sollte. Dass Jenaya sich dafür entschied getrennte Wege zu gehen, das war... Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Sie hatte dermaßen entschlossen gewirkt, dass ich an ihrem Willen kein bisschen zweifelte. Kenai hingegen... So gebrochen hatte ich damals auch ausgesehen, als ich Jadis hinter mich gelassen hatte.
Ich setzte mich ihm gegenüber hin und stützte meine Unterarme auf meinen Oberschenkeln auf, als ich mich leicht vorbeugte. Mein Blick war direkt auf ihn gerichtet. Wenn wir schon Freunde waren, dann wollte ich ihm helfen. >Ich weiß, dass die jetzige Situation kompliziert erscheint, gerade wegen der Sache mit Jenaya, aber als Freund würde ich gerne meine Erfahrung mit dir teilen.< Nach einem kurzen Räuspern legte ich los. >Damals habe ich Jadis schwer verletzt, weil ich sie beschützen wollte und das hat uns letztendlich etliche Jahre voneinander getrennt. Das ist nicht mit deiner Situation vergleichbar, aber ich weiß, wie du dich gerade fühlen musst. Ich habe diese schlimme Sache begangen, weil mein Vater ein Tyrann war und trotzdem bin ich ihm überallhin gefolgt und habe alles getan, was er von mir verlangt. Er war immerhin mein Vater. Ein Teil von mir hat sich immer gewünscht, er würde normal sein wie jeder andere Vater auch, aber so war es nicht. Ich war letztendlich seine Marionette. Ich bin ihm widerstandslos gefolgt und das hatte seinen Preis. Ich bezahlte ihn damals mit dem Herzen. Ich war danach kein ehrbarer Mann mehr, ich habe viele schlimme Dinge getan, all das wegen meines Vaters. Um ehrlich zu sein... kann man sagen, dass die Trennung mich davor bewahrt hat, Jadis noch schlimmer zu verletzen.< Jetzt kam der Teil, der mein Leben verändert hatte. Der wichtigste Part. >Du hast mir erzählt, dass du Probleme mit dir selbst hast, gerade weil du dich weiterentwickelst. Und du möchtest Jenaya vor dir selbst beschützen. Ich dachte damals auch, Jadis wäre ohne mich besser dran. Ich dachte, ich hätte sie nicht verdient. So geht es dir bestimmt mit Jenaya auch... Wir haben beide großes Glück mit unseren Frauen. Du darfst aber nicht vergessen, dass es nicht ihre Aufgabe ist uns aus der Dunkelheit zu ziehen. Das ist unsere Aufgabe. Ich bin immer noch dabei Wiedergutmachung zu leisten. Weil ich es will. Weil Jadis genau das verdient. In deinem Fall hört sich eine Trennung wie ein endgültiger Abschied an, aber so ist das nicht. Jadis und ich sind in all den Jahren in unserer Menschlichkeit gewachsen. Wir sind zu starken Charakteren geworden und haben nach anfänglichen Schwierigkeiten zueinandergefunden. Wir harmonieren miteinander. Selbst nach all der verlorengegangenen Zeit.<
Ich nahm einen tiefen Atemzug und lehnte mich zurück in den gepolsterten Stuhl. Meine Augen wanderten zur Decke, ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen. >Was ich damit sagen will, ist... Fürchte dich nicht vor dieser Veränderung. Das gehört dazu. Selbst wenn du mal in einen Abgrund blickst, wird Jenaya immer bei dir sein. Jadis war stets die Umarmung, die ich brauchte, wenn es mir nicht gut ging. Sie war da. In meinem Kopf, in meinem Herzen. Ich hatte sie räumlich verlassen, jedoch nie im Herzen. Dasselbe gilt für dich auch. Was auch immer dich erwartet, besonders zusammen mit deinem Bruder, du wirst diese eine Sache nie verlieren. Am Ende des Tages wird sie dir neue Kraft für den nächsten Morgen schenken. Vertraue darauf und ich bin mir sicher, dass du als vollkommener Mann zurückkehren wirst. Dann wird all das Chaos in deinem Inneren plötzlich Sinn ergeben und du wirst einsehen, dass nichts wertvoller ist als ein Zuhause, zu dem du immer zurückkehren kannst. Selbst wenn du Mist gebaut hast.< Gegen Ende schwang ein belegter Klang in meiner Stimme mit, weshalb ich froh war, dass wir nur unter uns waren. Mein Mundwinkel zuckte. Ich sah Kenai wieder an. >Verrat Jadis bloß nicht, was ich gerade für einen gefühlsduseligen Monolog gehalten habe. Sie würde mich damit bis in alle Ewigkeit aufziehen.<
Schwer seufzend beugte ich mich vor und tätschelte freundschaftlich seine Schulter. >Auch wenn du gerade neben dir stehst, wirst du dich an alles erinnern. Vergiss es nicht. Halte daran fest. Wir sind deine Freunde. Du hast eine Familie hier. Du bist nicht allein. Wirst du nie sein.<


Jenaya

Als die Tür hinter mir mit einem leisen Klicken ins Schloss fiel, lehnte ich mich dagegen und schloss die Augen. In meinem Brustkorb rumpelte es. Meine Atmung veränderte sich, weil es mir vorkam, als hätte man mir die Luft zum Atmen genommen. Ich schnappte verzweifelt nach Luft, doch alles, was ich zustande brachte, war ein heftiger Schluckauf. Ein Schluckauf gepaart mit einem Schwall aus Tränen, die mir über die Wangen rannen und sich mir unter die Haut brannten. Ich hatte lange genug durchgehalten. Ich hatte lange genug die Maske der Stärke getragen. Jetzt musste ich mir meine Schwäche erlauben. Zusammenbrechen. Mich wie ein Baby auf dem Boden zu einer Kugel zusammenrollen und das Gesicht fest gegen die Knie pressen. Weinen. Schluchzen. Noch mehr Tränen. Mein gesamter Körper bebte.
Mir blutete das Herz. Auch wenn es die richtige Entscheidung gewesen war, zerriss es mich innerlich. Jeden Morgen aufzuwachen, ohne Kenai, jede Nacht einzuschlafen, ohne Kenai... Es gab keine Worte, die annähernd beschreiben konnten, wie sehr ich ihn brauchte und wie sehr es mir wehtat loszulassen. Ich sagte mir immer und immer wieder, dass dieser Schritt wichtig war. Dass er gehen musste, um zu seinem wahren Ich zu finden. Dass ich darauf vertrauen konnte, dass sein Bruder ihn nicht verdarb und ihn schlimmstenfalls in den eigenen Tod stürzte. Dass er schon bald zu mir zurückkommen würde. Dass wir dann zwei starke Individuen waren, die gemeinsam noch stärker, noch vollkommener sein würden. All das wiederholte ich in Gedanken, während ich all das Elend in meinem Herzen loswurde. Ich weinte stundenlang, bis ich keine Kraft mehr hatte. Bis sich mein Körper anfühlte, als bestünde ich aus einem einzigen schmerzenden, verkrampften Muskel. Irgendwann war Maris zu mir gekommen und hatte sich neben mich gelegt, aber nicht einmal meine Gefährtin vermochte das dumpfe Pochen zu besänftigen, das mich fortan begleiten würde.
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02.05.2019, 18:09

Kenai

Worte. Sie drangen in meinem Kopf hinein und wurden von der Dunkelheit verschluckt ehe sie mich erreichen konnten. Sie wurden zu fremde Worte. Worte ohne Bedeutung. Worte, die ich nicht mehr verstehen konnte. Stumpf sah ich den Mann vor mir. Und gleichzeitig nicht. Ich wusste, dass er da war. Ich wusste, dass ich ihn kannte. Aber ich konnte mich nicht mehr erinnern. Erinnerungen waren nur Schmerzen. Ich wollte keine Schmerzen mehr. Ich wollte....ich konnte nicht mehr. Es kam keine Reaktionen von mir. Ich erkannte nicht mal den Sinn, warum ich atmen musste. Alles war bedeutungslos. Alles war leer. Alles war dunkel. Die Sterne waren verschwunden.

Akela

Ich materialisierte mich mit Cerberus in den königlichen Speisesaal der weiße Prinzessin, da dort die Aura von Kenai am Stärksten flackerte. Er kauerte auf dem Boden, während König Thyell vor ihm saß. Ich brauchte nicht die ganze Geschichte zu erfahren, um zu wissen was passiert war. Seine Dunkelheit sagte mir alles. "Tja, willkommen in der Realität. Das Leben ist kein Märchen. Ich schätze du warst nur ein nettes Projekt für sie gewesen und jetzt hat sie festgestellt, dass sie doch keinen mittellosen Niemand heiraten will. Du bist ihr wohl zu langweilig gewesen", zuckte ich gleichgültig mit der Schulter: "Reiß dich jetzt zusammen und steh auf. Wir müssen los. Hier gibt es nichts mehr für dich, was dich festhalten könnte." "Und wohin werden wir gehen?", fragte Cerberus. "Das wirst du schon früh genug erfahren", antwortete ich trocken, denn ich würde garantiert nicht von König Thyell ausplaudern, wohin wir reisen würden. Ich ging auf das erbärmliches Bild zu und packte ihm am Kragen, um ihn hochzuziehen: "Ich sagte steh auf." Genervt musterte ich das emotionsloses Gesicht: "Du wirst gefälligst selbst dein Reisesack packen. Das ist ein Befehl." "Zu Befehl", murmelte er mechanisch und kam in die Bewegung.

Jadis

Nach den Geschichten und Beantworten der etliche Fragen, wollte Zen mit mir im Garten Verstecken spielen. Ich sagte natürlich nicht nein. Wie könnte man diesen zuckersüßen Jungen einen Wunsch abschlagen? Dann müsste man kein Herz besitzen. Kindheitserinnerungen wurden geweckt. Früher hatte ich es geliebt mich zu verstecken und durch dieses Spiel hatte ich meinen ersten Kuss erhalten. Ein bittersüßer Schmerz meldete sich in meinem Brustkorb. Bis heute war es für mich ein ganz besonderer Augenblick gewesen, ein Augenblick mit ganz eigene Magie. Bevor ich nostalgisch wurde, konzentrierte ich mich darauf Zen zu finden. Wir hatten uns das Wort gegeben keine Magie anzuwenden, damit es gerecht war.


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02.05.2019, 18:29

Ardan

Sofort richtete ich mich auf, als Akela mit seinem Anhänger erschien. Mein Blick fiel auf Kenai, der nach wie vor neben der Spur war. Mir gefiel es nicht, was Akela ihm für einen Mist einredete. >Wag es nicht das zu zerstören, was Jenaya und Kenai sich aufgebaut haben. Die beiden gehören zusammen, ob du daran glaubst oder nicht. Sei ihm ein Bruder und hilf ihm.< sagte ich an den Piraten gewandt und meinte jedes einzelne Wort ernst. Wenn mir in die Ohren kam, dass Kenai zu jemandem wurde, der er nicht war, würde ich mich eigenhändig um Akela kümmern. Kenai war zu einem Freund geworden. Ich würde bestimmt nicht zulassen, dass er den Pfad der Finsternis ging, nur weil sein Bruder es tat. Außerdem... Jenaya würde es sicherlich endgültig brechen, sollte diese Trennung nach hinten losgehen.

Jenaya

Ich zitterte am ganzen Körper und wusste nicht wohin mit mir. Immer wieder dachte ich an Kenais Reaktion zurück. An die Leere in seinen Augen. Ich hatte ihm das Herz gebrochen. Ich hatte es gesehen. Was richtig oder falsch war, wusste ich längst nicht mehr. Der Schmerz in meiner Brust machte alles taub. Maris stupste mich an der Stirn an, doch ich bewegte mich nicht. Stattdessen blieb ich weiterhin auf dem kalten Boden liegen und hielt die Augen geschlossen. In Gedanken schickte ich ein Stoßgebet in den Himmel. Zu irgendeiner höheren Macht. Jemand musste auf Kenai Acht geben. Ich würde es nicht ertragen, sollte er vom Weg abkommen, nur weil ich ihn hatte gehen lassen. Schluchzend presste ich meine Fäuste gegen die Brust. Zählte wiederholt bis sieben.
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02.05.2019, 18:58

Akela


Verächtlich sah ich zu den König: "Es ist bereits schon zerstört, das habt ihr eure ach so heilige Prinzessin zu verdanken. Kümmere dich um deinen eigenes Dreck, hast du dich nicht um eine Schwester zu kümmern, die dich an die Galgen will und eine brave Dienerin des Dunklen Lords geworden ist? Also halte keine Predigt, wie ich ihn behandeln soll. Es wäre amüsant, wenn sie nächstes Mal es schafft dich zu töten." Meine Auge verdunkelte sich: "Es mag sein, dass die dummen Menschen vergessen haben, wer du gewesen bist. Aber ich vergesse dich niemals, Ascheprinz." Der tiefe Hass regte sich in meinem Inneren und wollte sein hässlichstes Gesicht zeigen. Wenn der richtige Zeitpunkt kam, würde er bezahlen. Und schließlich würde seine Schwester daran glauben. Die Linie Thyell musste sterben. Ich wandte mich von ihm ab, als Kenai mit den Reisesack erschien und erschuf den Schattenportal.

Kenai


Ein Befehl. Ich musste den Befehl folgen. Unbewusst steckte ich den Ring in den Beutel, während ich in den Kammer ging, das einst sowas wie mein Zimmer gewesen war. Ich dachte nicht daran ein bestimmtes Gemach zu betreten. Er war verboten. Er würde Schmerz bedeuten. Ich öffnete meine Truhe und packte mechanisch Sachen ein, die ich für eine Reise brauchte. Mir war es gleichgültig wohin wir reisten. Hauptsache weit weg von diesem Ort. Es war kein Zuhause, es würde niemals ein Zuhause sein. Ich hatte nie hierher gehört. Waffen klirrten, als ich sie an mich legte und schließlich zog ich die Kapuze über den Kopf. Ich war wieder eine lebendige Waffe. Ein Leibwächter. Aber es gab Niemanden mehr, den ich beschützen konnte. "Was ist hier los?", es war der Pixie. Ich antwortete nicht und kehrte zurück. "Kenai?! He! Ich rede mit dir!", der Pixie folgte mir. "Dein Haustier bleibt hier", sagte Akela. "HAUSTIER?", der Pixie war aufgebracht. "Ich gehe dorthin, wo auch Kenai geht. Es ist meine Aufgabe ihm zu helfen ein Mensch zu sein und die Welt zu verstehen, damit seine Seele heilen kann!", rief er. "Und du hast vollkommen versagt. Du bist ein nutzloser Wicht", erwiderte Akela kühl und erschuf ein Schattenportal: "Kenai, Zeit zu gehen." Es gab nichts mehr, was mich hier festhielt. Niemand wollte mich.

Jadis


Natürlich hatte ich Zen gewinnen lassen und als ich sah, dass die Sonne bereits in der Mitte stand, wusste ich, dass es schon Mittag geworden war. Das beunruhigte mich, denn es war kein gutes Zeichen wenn die Unterhaltung so lange andauerte. Nicht, wenn man Missverständnisse und Probleme aus der Welt schaffen konnte und sich schließlich vertrug. "Lass uns reingehen und nachschauen, ob die Anderen mit dem Gespräch fertig sind", meinte ich zu Zen. Silia hatte immer wieder mir magische Zeichen geschickt, damit ich wusste wie es ihr ging. Bis jetzt schien alles in Ordnung zu sein und der Pirat schien wohl nicht das Dorf zu bedrohen.


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02.05.2019, 19:06

Halliihallooo ;)

Ardan

Er wusste zu viel, schoss es mir mit einem Mal durch den Kopf. Er wusste viel zu viel. Aber woher? Steckte er mit meiner Schwester womöglich unter einer Decke? Und was sollte dieser giftige Ton, als er mich Ascheprinz nannte? Ich versuchte aus seinem Verhalten schlau zu werden, aber weit kam ich nicht. Dieser Kerl ließ sich nicht in die Karten blicken. Das frustrierte mich. Ich hasste das Gefühl, wenn etwas für mich nicht greifbar war.
Mit neutraler Miene sah ich dabei zu, wie Kenai mit seinem Reisesack erschien und dann beide ins Nichts verschwanden. Zurück blieb eine Unruhe, die sich wie ein schwerer Klumpen in meinen Bauch legte. Ich ballte die Hände zu Fäustern und setzte mich zurück auf den Stuhl. Atmete tief durch. Was bei Sakrazhue war innerhalb weniger Stunden passiert? Und warum? Konnte nicht einmal Friede herrschen? Wenigstens an einem einzigen beschissenen Tag? Ich fluchte vor mich hin.

Silia

Da ich meiner Mama versprochen hatte von mir hören zu lassen, schickte ich ihr mit einem Zauber eine Nachricht, dass ich nicht mehr Akela folgte und auf dem Weg zurück ins Schloss war. Mein Weg führte allerdings nicht in den Garten, wo sie sich mit Zen aufhielt, sondern zum Schlafgemach der Prinzessin. Sie war eine Lichtgeborene. Ein wichtiger Teil der Zwischenwelt, so wie ihr Verbündeter, der Schattenwächter. Ich folgte dem Geruch eines tief gebrochenen Herzens und je näher ich dem Zimmer kam, desto intensiver wurde auch der Geruch nach Kummer. Noch wusste ich nicht, was genau vorgefallen war, aber mir war nicht entgangen, dass auch ein anderes Herz gebrochen worden war. Harte Zeiten standen bevor. Die Spannung in der Luft vermittelte das.
Ich klopfte zunächst zaghaft an. Keine Antwort. Ich klopfte erneut an, diesmal mit mehr Nachdruck. Ein Miauen. Meine Ohren zuckten. Flusskatze? Dass mir das nicht viel früher aufgefallen war... Ich drückte die Klinke nach unten und öffnete vorsichtig die Tür, bis diese nach einem kleinen Spalt zum Halt kam. Etwas lag hinter der Tür. Ich entdeckte einen katzenähnlichen Körper. Dann einen Kopf mit ozeanblauen Augen. Meine Lippen formten sich zu einem Lächeln, aber es verblasste beim Anblick, der sich mir bot, als ich ins Zimmer schlüpfte. Jenaya lag wie ein schmerzendes Nichts zusammengerollt am Boden.
Ich kniete mich zu ihr und legte ihr meine Hand auf die Stirn. >Dieser Schmerz nimmt dir den Atem, nicht wahr?< flüsterte ich mitfühlend. >Du hast eine schwere Entscheidung getroffen. Ich sehe den Schatten in dir. Reue. Angst. Unsicherheit. Sogar Wut.< Sie öffnete ihre Augen nicht, sondern drückte ihre Trauer mit ihrem Körper aus. Er bebte, zitterte. Ich ließ warmes Licht in ihren Geist fließen und gab ihr damit den Gnadenstoß, den sie brauchte, um in den Schlaf zu finden. Maris hob den Kopf an und schnupperte am weißen Haar. Sie machte sich Sorgen um ihre Gefährtin.
Ich setzte mich im Schneidersitz hin und betrachtete die gebrochene Gestalt. Sie erinnerte mich an eine Vergangenheit, die mich nie loslassen würde. Egal, wie oft ich wiedergeboren wurde, dieses Bild würde mich immer verfolgen. Darum war auch der Drang so groß der Lichtgeborenen zu helfen.
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02.05.2019, 19:22

Huhu :)

Akela


In der Luft hing er Gestank von Moder und Schweinekot. Angewidert verzog ich das Gesicht, als meine Stiefeln leicht in den matschigen Boden versank, dessen Substanz vermutlich nicht nur aus Erde bestand. Dunkle Wolken schwebten schwer am Himmel und kaum Sonnenlicht drang auf die Insel des Gesindels. "Wo sind wir? Hier stinkt es höllisch", rümpfte Cerberus mit der Nase und musterte einen Mann, der schnarchend in eine Schweinetrog lag, als wir am schäbigen Stall vorbeigingen. "Tortuga", ich ging über das Steg und stieß die knarrende Tür der Taverne auf. Augenblicklich wurde es still, als alle Augen sich auf mich richteten. "Hallo Freunde", spöttisch grinste ich und ging selbstbewusst zum Tresen hin: "Zweimal von deinem besten Rum und einmal ein Bier." Ich ließ mich den Hocker nieder. "Oh, macht doch nicht so ein Gesicht. Ich bin hier nur zum Amüsieren da. Also feiert, betrinkt euch und bedient euch an die Dirnen", machte ich eine lässige Bewegung. Die Meisten hatten ihre Hände an die Waffen gelegen und langsam setzte die Musik aus schiefen Tönen wieder ein. Selbst in diese verdammte Welt war mein Namen berüchtigt. Als unser Rum kam, schob ich die beiden Gläser zu Kenai: "Trink." "Ich trinke kein Alkohol", sagte er stumpf. Ich verdrehte die Augen: "Stell dich nicht an. Ertränke dein Kummer in Alkohol und ab morgen wirst du dich wieder zusammenreißen. Dann werde ich kein Erbarmen zeigen." Kenai griff nach dem Rum und trank das Glas aus. "Ich mag kein Bier, das schmeckt eklig", stellte Cerberus fest.

Jadis


Ich bekam ein weitere Nachricht von ihr, dass sie den Pirat nicht mehr verfolgte und auf dem Weg hierher war. Ich entspannte mich, auch wenn ich mich um meine Freunde sorgte. Zen und ich erreichten den Speisesaal, in der Hoffnung dort sie zu finden. Jedoch entdeckte ich nur Ardan, wie er vor sich hin fluchte. Ich hielt Zen die Ohren zu, da Wörter vorkamen, die ein Kind nicht lernen sollte. "Ich vermute es ist leider nicht gut ausgegangen?", prüfend musterte ich sein finsteres Gesicht.


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02.05.2019, 19:37

Na, wie geht es dir? :D

Ardan

Ich verstummte, als ich sah, dass Jadis und Zen den Saal betreten hatten. Wo Silia wieder steckte, daran wollte ich nicht schon wieder denken. Schwer seufzend senkte ich die angespannten Schultern und schüttelte den Kopf. > Ganz und gar nicht. Jenaya hat Kenai gehen lassen. Nun ja... Sie hat ihm wohl eher keine Wahl gelassen. Sie ist der Meinung, sie beiden bräuchten Abstand, um ihr wahres Ich zu finden. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, aber sie hat so entschlossen gewirkt, dass sie keine Zweifel zuließ. Kenai hat es gebrochen... Ich mache mir Sorgen um den Kerl. Vor allem weil nun Akela bei ihm ist. Er wird ihm sonst noch was in den Kopf setzen.<
Ich fuhr mir vor Frust fahrig durchs Haar. >Ich habe versucht Kenai zu versichern, dass das kein Abschied für immer war, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, was zu ihm durchgedrungen ist. Er hat mich so sehr an mich selbst erinnert... Damals, als ich mit dem all dem dummen Mist begann, nachdem ich dir das Herz brach. Ich bete für ihn, dass er nicht denselben verdammten Weg geht. Diese Last ist schwer erträglich. Und wir wissen beide, dass Jenaya sich bis ans Lebensende Vorwürfe machen wird, sollte er sich zum Schlechten weiterentwickeln.< Wieder ein schwerer Seufzer. >Wie du siehst... Nichts ist gut ausgegangen.<

Jenaya

Er runzelte mit der Stirn und sagte schließlich: >Ich verstehe das nicht. Du sagst, es ist eine der größten Form von Liebe, wenn man den anderen loslässt. Aber du sagst auch oft du willst immer bei mir bleiben. Heißt es trotzdem ich muss dich loslassen? Das will ich nicht. Ich fühle viel Liebe, aber ich will dich trotzdem bei mir haben. Ich bin nicht besessen. Ich will einfach nur mit dir zusammen sein.< Seine Augen huschten unruhig hin und her, während seine Atmung ein wenig schneller wurde. >Ich verstehe das nicht<, wiederholte er. >Liebe ist kompliziert, Kenai. Es gibt keine endgültige Definition. In dieser Geschichte war die Liebe des Mannes nicht das Richtige für die junge Frau und anstatt sie einzuengen, hat er sie auf ihren Wunsch hin gehen lassen. Das können nicht viele Liebende.< Ich rutschte näher zu ihm, bis sich unsere Schultern berührten. >Bei uns ist es hingegen anders. Wir brauchen einander. Wir brauchen die Liebe des anderen. Wir sind richtig füreinander. Darum gibt es keinen Grund den anderen zu verlassen. Ich will das natürlich auch nicht. Du bist das Wichtigste in meinem Leben. Ohne dich ist alles bedeutungslos für mich.<
Ich küsste ihn zärtlich auf die Wange.
>Gut<, antwortete er darauf und wirkte wieder zufrieden. Diese Form von Liebe schien er besser zu finden. >Du bist auch das Wichtigste in meinem Leben. Du bist mein Stern<, fuhr er fort und griff nach meiner Hand, um sie zu drücken.
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02.05.2019, 19:57

Gut und dir selbst ? :)

Jadis


Meine Augen weiteten sich überrascht, ich hätte niemals gedacht, dass Jenaya einen solchen Schritt wagen könnte. Die Beiden hatten immer zusammengehört und ich hatte sie kaum auseinander gesehen. Doch das schien sich geändert zu haben. Jenaya wollte den Abstand, damit die Beiden reifen konnte. Dennoch machte ich mir jetzt noch mehr Sorgen. Denn ich war mir sicher, dass nicht nur Kenai ein gebrochenes Herz hatte. Ich hoffte inständig, dass nicht alles nach hinten losging. "Was eine kleine Lüge auslösen kann", sagte ich bedrückt und fuhr mit der Hand durch das Haar. Vielleicht hatten solche Gedanken lange in Jenayas Kopf gekreist ohne dass sie es wusste. Vielleicht hatte diese eine Lüge dann ihr den Schubs gegeben. "Wir müssen wohl darauf vertrauen, dass Kenai irgendwann selbst merkt, welchen Weg er einschlagen möchte", murmelte ich. Dann erst bemerkte ich die kleine zusammengesunkene Gestalt auf dem Tisch. "Yun? Was machst du hier? Bist du nicht bei Kenai?", fragte ich überrascht. "Ich kann nicht durch das Schattenportal und da dieser Idiot nicht gesagt hat, wohin sie gehen, fehlt mir jede Spur. Er ist ein ziemlich mächtiger Schattenmagier", grummelte der Pixie vor sich hin: "Aber keine Sorge, ich werde Kenai finden und dann passe ich im Geheimen auf, dass nichts Dummes mit ihm gemacht wird."

Kenai


Zuerst wollte ich den Rum nicht trinken. Ich erinnerte mich an meinem letzten Rum. An den Geschmack, an das Brennen und dann das Vergessen am nächsten Tag. Vergessen. Ich wollte vergessen. Ich griff nach dem Glas und setzte ihn an meine Lippen. In meiner Kehle brannte es. In meinem Magen brannte es. Ich trank alles auf und griff nach dem zweiten Glas, den mir Akela näher hinschob. Schließlich trank ich auch dieses Bier, der bitter schmeckte. Aber er brannte nicht stark. Mein Blick verschwamm sich und der Raum bewegte sich. In meinem Kopf wurde es schwer und leicht zugleich. Ich dachte an nichts mehr. Ich spürte nichts mehr. Nicht mal die Leere in mir. Ich merkte nicht, wie ich schwankend aufstand und orientierungslos durch den Raum taumelte. Der Raum drehte sich schneller, immer schneller. Dann hob sich mein Magen und ich erbrach mich mitten auf dem Boden. Meine Kleidungen waren feucht vom Schwitzen. Mir ging es nicht gut. Mir ging es ganz und gar nicht gut.


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02.05.2019, 20:06

Endlich mehr ausgeschlafen *_* Jetzt gehts mir besser hahahaha morgen dann Freitag woop woop!

Ardan

Den Pixie hatte ich kaum wahrgenommen. Scheinbar waren wir beide tief in Gedanken versunken gewesen. Nun ja, ich hatte eher viel geflucht, bisschen Dampf abgelassen. Ihn jetzt so zu sehen, machte die Sache noch realer. >Ja, tu das. Aber bringe dich nicht in Gefahr. Akela macht vor niemandem Halt.< Dass in seiner Stimme eine neue Art von Hass mitgeschwungen hatte, erzählte ich nicht. Erst musste ich mich vergewissern, ob es wirklich ein Problem zwischen uns gab. Ich wollte keine übereilten Schlüsse ziehen.
>Möchtest du vielleicht nach Jenaya schauen?< fragte ich Jadis, als die Türen sich ein weiteres Mal öffneten.

Silia

Während Jenaya schlief, sang ich ihr leise etwas vor. Sanfte Lieder, Melodien, die einem schöne Träume bescherten. Dennoch war es nicht genug, um sie selbst im Schlaf vorm Schmerz zu bewahren. Wie auch? Sie hatte ihre große Liebe gehen lassen. Tränen schimmerten unter den hellen Wimpern, aber sie wachte nicht auf. Sie blieb in ihren Träumen gefangen. Die Flusskatze namens Maris sorgte dafür, dass ihr dabei nicht kalt wurde und so verging die Zeit, bis ich schließlich aufstand. Ich konnte nicht ewig hier sitzen. Ich musste zu meiner Familie und sie fragen, was als nächstes auf dem Plan stand. Wohin unser Weg führte. Um die Prinzessin würde ich mich noch kümmern. Nicht zuletzt hatte sie selbst eine Familie, die ihr in dieser schweren Zeit helfen würde. Aus diesem Grund ließ ich einen Wachen wissen, dass sie im Moment auf die Unterstützung ihrer Familie angewiesen war und sich gerade in ihrem Gemach befand. Er folgte meiner Bitte, auch wenn ihm die Verwirrung deutlich anzusehen war. Immerhin war ich ihm eine Fremde. Warum sollte ich also wissen, wie es der Prinzessin ging? Naja... nicht mein Problem.
Als ich wenig später den Saal betrat, rümpfte ich die Nase. Schatten. Hier hatte vor kurzem ein Schattenportal gestanden. Akela hatte demnach Kenai mitgenommen. So viel war klar. >Jemand aus ihrer Familie wird sich um sie kümmern. Ich war kurz bei ihr. Ihr gebrochenes Herz war bis ins Dorf zu riechen, also habe ich sie in den Schlaf geschickt.<
Mein Blick fiel auf Zen. Ihm schien es deutlich besser zu gehen. Sehr gut. >Was ist der Plan? Ziehen wir jetzt in den Kampf? Länger zu warten, hilft niemandem da draußen.<

Einige Stunden später...

Juvio

>Du hast ihn gehen lassen? Du hast dich auf unbestimmte Zeit von ihm getrennt?< Ungläubig sah ich meine ältere Schwester an, die so gebrochen wie noch nie wirkte. Als hätte man ihr jegliche Lebenskraft genommen. >Ja, es ist schlimm, dass sein Bruder ausgerechnet der Kapitän der Sul Dubh ist, aber du hast dem armen Mann den einzigen Anker in dieser verfluchten Welt genommen. Glaubst du wirklich, ihm wird es mit seinem Bruder besser gehen?<
Jaris legte mir eine Hand auf die Schulter und schüttelte warnend den Kopf. Jenaya war noch tiefer in ihren Sessel zusammengesunken. Mutter brachte ihr eine Tasse Tee, aber er blieb dampfend und unberührt auf dem Beistelltisch stehen. Jenaya wagte es nicht mich anzuschauen. Wie auch? Ich trat auf sie zu.
>An einem Tag feiert ihr eure Liebe und am nächsten Tag ziehst du einen Schlussstrich? Das ist echt nicht fair, Naya. Das hat Kenai nicht verdient. Du hast selbst gesagt, dass er das Menschsein besser hinkriegt, aber was soll er aus dieser Trennung für Schlüsse ziehen?<
>Juvio, genug.< meinte mein Bruder scharf. Warum auch immer er sich auf die Seite meiner Schwester schlug, war mir egal. Jenaya war wohlbehütet aufgewachsen und wir hatten ihr viele Dinge durchgehen lassen. Gerade was Kenai betraf. Nach all den Jahren gab sie nun einfach auf? Nein, ich akzeptierte das nicht. Nicht, nachdem Kenai sich sogar die Mühe gemacht hatte, Jaris und mich als seine Familie anzuerkennen. Diese Mühe sollte doch nicht umsonst gewesen sein!
Jenaya brachte immer noch kein Wort über die Lippen. Hörte sie mir überhaupt zu? Ich hasste es, sie in diesem Zustand zu sehen. Ich hasste sie dafür, dass sie sich das hier selbst eingebrockt hatte. Warum? Warum war ihre einst so schöne Liebe zu etwas Hässlichem geworden? Jenaya und Kenai hatten mir immer eine Sicherheit gegeben, dass es in dieser Welt noch Hoffnung gab. Und jetzt? Wo war die Hoffnung jetzt? Das war nicht fair. Das war einfach nicht fair. Und wie ging es Kenai damit? Ich wusste genau, wie sehr ein gebrochenes Herz schmerzte, aber was er gerade empfinden musste, war bestimmt um einiges schlimmer.
>Ich wünsche mir für dich, dass das kein Fehler war, Schwesterherz.< beendete ich meine Schimpftirade. Mir war klar, dass sie eigentlich die Unterstützung ihrer Familie brauchte, aber ich brachte es nicht übers Herz ihr ins Gesicht zu lügen und zu meinen, es wäre die richtige Entscheidung gewesen. In meinen Augen war es das ganz und gar nicht. Ich hätte so etwas nie getan? Ich wäre nicht einmal dazu in der Lage gewesen. Da ich ihren Anblick nicht ertrug, verließ ich das Zimmer wieder und ignorierte den Ruf meines Bruders. Ich stand zu meiner Meinung. Opfer wie diese sollten nicht gebracht werden.
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02.05.2019, 20:27

Hihi, Schlaf ist einfach wichtig :D Oh ja, endlich wieder Wochenende XD

Jadis


"Keine Sorge, ich passe schon auf", dann war Yun verschwunden, um nach seinem Freund Kenai zu suchen. Nachdenklich blickte auf die Stelle, wo noch der Pixie eben gewesen war. Sein Astralstein auf der Stirn war fast in einem schwärzlichen Ton. Er hatte mir erklärt, dass er mit der Aura von Kenai verbunden war und in seinem Astralstein den Maana sammelte, um eine Fee werden zu können. Aber diese Farbe hatte nicht beruhigend gewirkt, denn es bedeutete, dass so das Inneren von Kenai aussehen musste. "Ja", antwortete ich nickend und in diesem Moment öffnete sich die Tür. Silia war erschienen und mein Blick glitt über ihrem Körper. Sie war unversehrt. Tief atmete ich durch. Ich würde gerne Jenaya sehen, aber vermutlich konnte ihre Familie sie besser auffangen. Silias Augen funkelten kampflustig. Sie dachte zielstrebig. Das hatte sie definitiv von uns.

Akela


Ich tauchte den Kopf in einem Wassertrog aus, der nicht so muffig stand wie der Fluss daneben. Dann zog ich den Kopf wieder nach oben und Kenai spuckte Wasser. "Bist du wieder da?", zog ich ein Augenbraue hoch, als er langsam die Augen öffnete und aus seiner betrunkene Bewusstlosigkeit erwachte. Sein Blut war für das Alkohol zu schwach. Nachdem er gekotzt hatte, war er in der Ecke zusammengebrochen und die ersten stinkende Viechern wollten über ihm hermachen. Aber Niemand durfte den Piratenlord verärgern. Ein einziges Wort reichte aus, um das Gesindel unter meiner Kontrolle zu halten. Schließlich hatte ich den bewusstlosen Kerl gepackt und draußen zu einem Wassertrog geschleppt. um ihn aus seiner Bewusstlosigkeit zu wecken. "Wir gehen weiter", ich öffnete das Portal und zog den taumelnder Kenai hinter mir her. Cerberus lachte die ganze Zeit und machte Witze über ihn, die mich einfach nervten.

Gehe offline, wünsche dir einen schönen Tag :)