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01.05.2020, 19:33

Hanabi

Taiga war genauso begeistert wie ich. Mich störte es überhaupt nicht, dass sie noch etwas bleiben wollte, um den Ausklang des schönen Abends zu genießen. Besonders die erhellten Gesichter der Menschen erwärmten mein Herz. Heute Nacht würden sie alle friedlich schlafen. Vielleicht würde das ein oder andere Kind einen Wunsch aussprechen. Das war sogar sehr wahrscheinlich, nachdem ich dieses Theaterstück gesehen hatte. Da wurden viele Wünsche wach. Ich wollte es mir zwar nicht eingestehen, aber jemanden zu finden, mit dem ich meinen Traum teilen und erfüllen konnte... das wäre schön. Die Liebe und der Halt in der Familie hatte letztendlich gesiegt. Jeder hatte seinen Platz gefunden.
Ob meiner in dieser Welt war? Oder zurück in Hana'yei? Früher oder später würde ich das hoffentlich herausfinden. Als Animagi stand mir viel Zeit zur Verfügung.
>Da wir noch ein paar Tage in der Stadt bleiben, werden uns Jenaya und Kenai bestimmt noch mehr zeigen.< erwiderte ich Taigas Aussage. Auch ich würde gerne die anderen Schauspielerinnen und Schauspieler kennenlernen. Und die Tänzerinnen und Tänzer. Sie hatten ebenfalls wunderbare Körperarbeit geleistet.

Malevor

Wie erwartet schwappte Taigas Begeisterung über mich hinweg zu ihrer Freundin. Hanabi hatte meinen Bruder regelrecht auf den Stuhl gezerrt und es war gut zu wissen, dass es zwischen den beiden nicht mehr arg so komisch war. Ich konnte sehen, dass mein Bruder entspannter wirkte als zuvor. In unserem privaten Gespräch hatte ich erwähnt, dass er leben durfte. Dazu gehörten diese Freundschaften, die in unserem Leben nicht als selbstverständlich galten. Beide Mädchen gaben uns viele Dinge, die wir damals als Kinder sowie Jugendliche nicht bekommen hatten. Aufmerksamkeit und Zuwendung. Trotz allem hatten sie sich bislang nicht von uns abgewendet. Ich hoffte, dass dieser Fall in Zukunft nicht auftrat. Das würde mich... sehr stören.
Als die letzte Person den Saal verließ, setzten wir uns ebenfalls in Bewegung und ich schmunzelte leicht wegen Taigas Begeisterung, die in magischen Wellen von ihr ausging. Heute Nacht würde sie bestimmt wieder von Inspirationen heimgesucht werden. Ob sie wieder ein Bild malte? Oder etwas ganz anderes?
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01.05.2020, 19:45

Taiga


"Das wäre wundervoll", seufzte ich glücklich und schwebte geradezu aus dem Saal. Am Ausgang warteten bereits Kenai, Jenaya und Cael auf uns wie versprochen. Ungestüm umarmte ich alle Drei: "Das war....das war unglaublich! Überwältigend! Ich bin vollkommen sprachlos. Cael, du warst großartig! Dieses Theater ist was ganz Besonderes und dürfte ich ein zweites Zuhause wählen, dann wäre es dieser Ort hier." Ich streckte meine Arme aus, als würde ich das Theater umarmen wollen. "Es freut mich, dass es euch gefallen hat", lächelte Kenai und wirkte zufrieden. "Es hat uns mehr als nur gefallen", antwortete ich einfach für uns alle mit leuchtende Augen: "Ich bin mir sicher, wir werden heute Nacht alle davon träumen."

Fenrir


Wir verließen den Saal und kamen Menschen mit Gegenstände herein, die mich vermuten ließ, dass sie wahrscheinlich jetzt den Saal aufräumten. In der Eingangshalle warteten der Schattenmagier und seine Familie auf uns. Das Luchsmädchen war vollkommen überdreht und schien sich gar nicht mehr beruhigen zu können. Sie war eindeutig zu quirlig. Mit den Jungen könnte sie eine Wette machen wer am Meisten unter überschüssigen Energie litt. Ich rieb meine Augen und begann laut zu gähnen, ich wurde langsam müde. Ich schob meine Hand in die Hand von das Hasenmädchen. Ich sollte langsam aufhören sie immer in Gedanken als Hasenmädchen zu bezeichnen. Sie hatte einen Namen.


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01.05.2020, 20:03

Hanabi

Draußen wartete die Familie auf uns und Taiga sprach mir genau aus dem Mund. Natürlich war ich begeistert! Und ich hoffte, dass ich heute Nacht davon träumen würde. In letzter Zeit träumte ich aus Erschöpfung entweder gar nichts oder es waren seltsame Bilder, mit denen ich sowieso nichts anzufangen wusste. Zuvor würde ich allerdings wie fast jeden Tag meiner Arbeit nachgehen. Diesmal in einem völlig neuen Gebiet für mich. Ob sich die Menschen hier dieselben Sachen wünschten? Waren ihre Sehnsüchte gleich?
Eine kleine Hand schob sich in meine und als ich sah, wie Fenrir sich müde die Augen rieb, löste sich der Knoten in meinem Magen endgültig auf. Vorhin im Saal hätte er sich aus Langeweile an mich lehnen können, aber das hier... das hier war ein Zeichen, dass er mich doch nicht ausschließen wollte. Das freute mich sehr. Am liebsten hätte ich ihn gleich umarmt und fest an mich gedrückt, doch ich wollte mein Glück nicht ausreizen. Kleine Schritte. Geduld. Hingabe. Ich würde mich fortan an Jenayas Worte halten. Immerhin hatte sie es geschafft, glücklich zu heiraten und Mutter zu werden. Eine Mutter mit einem müden Sohn, der sich von seinem Vater hochnehmen ließ. >Ein Grund mehr, warum wir ihn auf die Bühne lassen. Dort kann er sich am besten verausgaben und verliert die überschüssige Energie.< sagte Jenaya liebevoll lächelnd und strich ihrem Sohn ein paar Strähnen aus der Stirn.

Malevor

Dass Taiga von dieser Veranstaltung träumen würde, war auf jeden Fall sicher. Was mich betraf... nun ja, vielleicht nicht. Ich war kein großer Träumer. Ich träumte fast nie. Das hatte etwas mit meiner Stille zu tun, denn sie erlaubte mir auch im Traum nicht entspannt zu sein. Oder es lag einfach an mir selbst. Wer wusste das schon...
Zu meiner Überraschung drehte Cael nicht mit dem Luchsmädchen durch, sondern war tatsächlich müde geworden, weshalb ihn sein Vater tragen musste. Ich brauchte ihn nur anzusehen und bemerkte das sanftere Trommeln seiner Magie. Während Magie normalerweise summte, trommelte die seine wie wild. Nur nicht jetzt. Jetzt war es ganz angenehm. Somit traten wir alle den Rückweg an und erreichten das Haus in kürzester Zeit. Die Routine der Menschen bestand wohl darin, das Kind erst ins Bett zu bringen und in die Nachtgarderobe zu wechseln. Jenaya zeigte uns dann unsere Zimmer. Eins für meinen Bruder und mich und eines für die Mädchen.
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384

01.05.2020, 20:16

Taiga


Ich musste lächeln, als Kenai seinen Sohn auf die Arm nahm und Jenaya liebevoll ihn strich. Er sah wirklich müde aus, aber glücklich und zufrieden. Auch ich merkte, wie ich langsam auf angenehme Weise erschöpft wurde und gemeinsam gingen wir zu ihrem Haus. Jenaya zeigte uns die Räume, in der wir in den nächsten Tagen übernachten durften. "Gute Nacht", wünschte ich der Familie und vielleicht hatten sie heute Nacht Wünsche, die Hanabi ihnen erfüllen würde. Ich glaube, das würde ihr gefallen ihnen auch eine Freude machen zu können. Die Familie hatten uns herzlich aufgenommen, obwohl sie die Vergangenheit von den Brüder wussten und zeigten uns ihre Heimat. "Na komm, es ist Zeit für das Bett", sagte ich zu Malevor sanft. Fenrir schlief schon beinahe im Stehen. Es wäre jetzt das erste Mal, dass wir in getrennte Räume schlafen würde und das zeigte, wie schnell sie gewachsen waren.

Fenrir


Ich nahm kaum den Rückwerg kaum wahr und lief bereits im Halbschlaf hinterher, dabei hielt ich Hanabis Hand fest umklammert. Ich blinzelte träge, als wir endlich im Haus waren und vor zwei Räume standen. Scheinbar würden wir nicht wie sonst alle zusammen schlafen, wie ein Rudel. Irgendwie gefiel mir diese Teilung nicht. Ich verzog leicht den Mund und versuchte grimmig reinzugucken, was aber gerade schwer war. "Warum können wir nicht alle in einem Raum schlafen?", nuschelte ich und meine Augen wurden immer schwerer. Ich taumelte in den Raum hinein und kletterte auf das Bett. "Habi", ich streckte meine Arme nach ihr aus. Ich wollte nur ein bisschen ihre Nähe, bevor sie in den anderen Raum ging.


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01.05.2020, 20:33

Hanabi

Dass wir in zwei Zimmern schlafen würden, fand ich in Ordnung und gleichzeitig auch nicht. Ich hatte mich daran gewöhnt, die beiden Jungen in meiner Nähe zu wissen. Doch jetzt wurde mir schlagartig bewusst, dass sie keine Babys mehr waren. Sie nahmen mehr Platz ein, sie waren selbstständiger unterwegs. Wie lange würde es wohl dauern, bis sie größer waren als Taiga und ich? Morgen schon? Übermorgen? Erst in ein paar Tagen? Ich wollte nicht wirklich darüber nachdenken.
Im Moment fand ich es einfach nur süß, wie Fenrir im Halbschlaf nach mir verlangte. Das erinnerte mich an viele Nächte zuvor, in denen ich ihn im Arm gehalten und er meine Brust gewärmt hatte. Lächelnd setzte ich mich auf die Bettkante. >Gute Nacht, Fenrir. Schlaf schön.< wünschte ich dem Wolfsanimagi, während ich ihm sanft den Kopf streichelte. Sein Ausbruch von heute Mittag lag gefühlte Tage zurück, aber das Bild seiner Tränen auf den Wangen... es hatte mir das Herz gebrochen, ihn so zu sehen. Irgendwie fand ich es nicht fair, dass ich dieser Alita ähnlich war. Ich wollte ihm keinen Kummer bereiten, aber gleichzeitig war es mir nicht möglich mich deswegen zu verändern. Ich war Hanabi. Nicht Alita. Hoffentlich reichte ihm das.

Malevor

Es war ein Wunder, dass mein Bruder nicht torkelnd auf den Boden stolperte und zu einem Knäuel zusammengerollt einschlief. Er schaffte es ins Bett und wünschte sich Hanabi herbei, was sie sehr zu freuen schien. Sie zeigte es zwar nicht so offensichtlich, aber mir entging ihre wesentlich entspanntere Haltung nicht. Mein Blick wanderte zu Taiga, die mich ebenfalls ins Bett brachte. Es war komisch in einem Menschenbett zu schlafen. Völlig ungewöhnt. Aus was war dieses weiche Material gemacht? Mit was hatten sie das fluffige Kissen gefüttert? Kaum lag ich darauf, seufzte ich zufrieden. Was kümmerten mich schon diese Fragen? Hauptsache, es war sehr komfortabel.
Ich nahm den Blumenkranz von meinem Kopf und legte ihn neben dem Kissen ab. Der Duft hing mir noch in der Nase. Genauso wie Rosenholz. Taigas Geruch. Leise gähnend kuschelte ich mich tiefer in die Decke und schaute sie träge an. >Kaliye nira... Taiga.< murmelte ich. (Stille Nacht)
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01.05.2020, 20:48

Taiga


Ich musste schmunzeln, als Fenrir nach Hanabi verlangte und es freute mich sehr, dass die Beiden sich wieder genähert hatten. Lächelnd ging ich zu Malevor, er hatte sich bereits in seinem Bett gekuschelt und ich deckte ihn noch ordentlich zu. Mein Blick wurde weich und sanft strich ich über seinem Kopf: "Kaliye Nira, Malevor." Dann drückte ich noch einen Kuss auf sein weiches Haar und fragte mich, ob er bald die wenige Nähe, die er zuließ, ganz abweisen würde. Leise schlich ich aus dem Raum, um die schlafende Kinder nicht zu wecken und begab mich selbst in den Raum, wo Hanabi und ich schlafen würde. Als ich mich auf das Bett hinlegte, seufzte ich wohlig auf. Es war sehr gemütlich und wollte mich sofort in den Schlaf locken. Aber noch wollte ich auf Hanabi warten, um ihr Gute Nacht zu wünschen.

Fenrir


Zufrieden schloss ich meine Augen, als sie sich zu mir hinsetzte und meinen Kopf streichelte. "Gute Nacht, Habi", nuschelte ich ihren verkürzten Namen, den ich mir ausgedacht hatte. Dann schlief ich ein und ihr gemischter Duft nach Frühling und Sternnacht begleitete mich dabei. Ich sollte wirklich versuchen dieses Leben eine zweite Chance zu geben und eine neue Freundschaft mit Hanabi zu schließen. Das Luchsmädchen war zwar nervig, aber so übel war sie auch nicht. Und vielleicht fand ich eine Spur von Alita, irgendein Zeichen von ihr, dass sie irgendwie noch da war. Vielleicht wurde ich in diesem Leben ein besserer Wolf. Den Wolf, der ich gerade war, konnte ich ein wenig besser leiden. Es war angenehm nicht immer voller Zorn und Rachsucht zu sein oder blutrünstige Gedanken zu haben.


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01.05.2020, 20:59

Hanabi

Ich wartete, bis Fenrir so tief schlief, dass er nichts mehr wahrnahm. Dann verlangsamte ich meine Streichelbewegungen und stand leise auf, um das Zimmer auf Zehenspitzen zu verlassen. Die Tür ließ ich mit einem kaum hörbaren Klicken ins Schloss fallen. So weit, so gut. Erschöpft von den emotionalen Stunden des heutigen Tages, ging ich anschließend in das Zimmer, welches ich mir mit Taiga teilen durfte. Sie schlief nicht. Ihre Augen waren geöffnet. Mondlicht spiegelte sich darin. Ich mochte es, dass die beiden Fenster groß genug waren, dass viel Licht ins Zimmer drang. In meinem Bau hatte ich stets meine Sternenmagie benutzt. Nun musste ich das nicht mehr tun.
>Kaum zu glauben, dass der erste Tag unserer großen Reise zu Ende geht. Mir gefällt es hier. Diese Familie ist unglaublich nett.< sagte ich zu meiner Freundin, während ich es mir auf dem Bett gemütlich machte. Ein paar Stunden Schlaf hatte ich dringend nötig. Erst dann würde ich für die nächtliche Arbeit aufbrechen. >Bin schon gespannt, was uns morgen erwartet.< Letzteres Wort zog sich in die Länge, weil ich plötzlich gähnen musste. >Schlaf gut, Taiga.<

Malevor

Ich hörte nur noch ihre Stimme, dann war da ihre Hand auf meinem Kopf und ihre Lippen, die mir ebenso eine Stille Nacht wünschten. Mit dem Duft nach Blumen und Rosenholz schlief ich recht schnell ein. Obwohl heute nicht viel passiert war, außer dass ich mich mit einem Bruder ausgesprochen hatte und wir noch auf dem Weg der Besserung waren, fühlte ich mich müde. Bestimmt würde ich über Nacht noch ein Stück wachsen. All die neuen Erfahrungen und die neue Umgebung waren wie Futter für meinen Geist. Nicht zuletzt nährte ich mich von der Dunkelheit der Nacht und den Schatten, die manchmal dort lauerten, wo man sie am wenigsten erwartete,.
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01.05.2020, 21:08

Taiga


Leise öffnete sich die Tür und Hanabi kam herein. Bei ihre Worte musste ich lächeln und antwortete ihr: "Die Familie ist wirklich sehr nett und ich bin froh, dass wir bei ihnen sein dürfen, solange wir hier sind. Onkelchen hatte mir oft von ihnen erzählt, sodass es sich für mich anfühlt, als wären sie auch meine Familie." Herzhaft gähnte ich und kuschelte mich tiefer in die Decke hinein: "Das war ein aufregender Tag und morgen werden wir das nächste Abenteuer erleben. Gute Nacht, Hanabi." Dann schloss ich meine Augen und schlief sofort ein. Ich träumte von unseren heutigen Abenteuer. Von das Theater. Und von der Vorstellung.

Fenrir


Mitten in der Nach war ich schweißgebadet aufgewacht, aber ich konnte mich nicht mehr erinnern was ich geträumt hatte. Wankend schlich ich zu meinem Bruder hinüber und kuschelte mich an seinem Rücken. Erst dann beruhigte sich mein wildes Herzschlagen und ich hatte nicht mehr das Gefühl, dass die Dunkelheit mich in die Tiefe zerren wollte. Langsam schlief ich wieder ein.


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01.05.2020, 21:22

Hanabi

Als ich am nächsten Morgen die Augen öffnete, wäre ich fast vor Schreck auf den Boden gefallen. Himmelblaue Augen, in denen goldene Ringe hell erstrahlten, blickten direkt in meine. Cael grinste. >Guten Morgen, Hanabi! Zeit fürs Frühstück.< Er drehte sich um und tapste zu Taiga rüber, um sie wahrscheinlich ebenso anzustarren, wie er das gerade bei mir getan hatte. Mein schnell klopfendes Herz beruhigte sich wieder. Nach den gestrigen Stunden am Nachthimmel war ich wie tot ins Bett gefallen. Auch hier hörten die Wünsche der Menschen nicht auf, obwohl sie sehr viel glücklicher und zufriedener waren als dort, wo ich sonst arbeitete.
Ich schlug die warme Decke beiseite und streckte meine Arme über den Kopf. Da erschien Jenaya im Türrahmen. >Cael! Habe ich dir nicht gesagt, du sollst unsere Gäste in Ruhe lassen!? Manche schlafen eben länger als du. Spielen könnt ihr später.< tadelte sie ihn. Sofort schmollte er. >Aber sie sind doch nur ein paar Tage da.<
Sie zog eine Braue in die Höhe und schon eilte er an ihr vorbei. Mit einem entschuldigenden Lächeln sah sie mich an. >Manchmal ist er unverbesserlich. Kleine Kinder eben... Wenn ihr bereit seid, könnt ihr runter kommen. Ich bin noch eine Weile im Haus.<

Malevor

Licht brannte mir leicht ins Gesicht und ich wusste, dass ein neuer Tag hereingebrochen war. Ich hatte völlig vergessen die Vorhänge zuzuziehen und nun wurde ich etwas unsanft aus meinem erholsamen Schlaf gerissen. Andernfalls hätte ich sehr viel länger geschlafen. Dieses Bett war das reinste Paradies. Hätte ich so etwas Ähnliches in der Ewigen Verdammnis gehabt, wäre ich nur am Schlafen gewesen. Meine Gefangenschaft hätte mich dann weniger fertiggemacht.
Ich bemerkte, dass ich nicht alleine im Bett lag und brauchte mich nicht umdrehen, um zu wissen, wer da an mich geschmiegt schlief. Fenrir schien wohl schlecht geschlafen zu haben. Wahrscheinlich hatten ihn schlechte Erinnerungen heimgesucht. Nach den tragischen Wahrheiten des gestrigen Tages musste er nach wie vor sehr viel verarbeiten. Langsam drehte ich mich zu ihm herum. Da fiel mir noch etwas auf. Wir waren ein weiteres Stück gewachsen.
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01.05.2020, 21:34

Taiga


Ich war gerade in einem sehr schönen Traum bis ich mich beobachtet fühlte und verwirrt öffnete ich langsam die Augen. Ich zuckte vor Schreck kurz zusammen, als direkt vor meine Augen andere Augen erschienen. Himmelblau mit goldene Ringe. Schlagartig war ich wach und richtete mich reckend auf: "Guten Morgen, Cael. Guten Morgen, Hanabi." Dann erschien Jenaya und tadelte ihren Sohn, weil er uns mit seinem intensiven Blick geweckt hatte. Ich unterdrückte ein Schmunzeln, als er schmollend den Raum verließ. "Schon in Ordnung. Wir sind an Kinder gewöhnt", lächelte ich schief und sprang voller Tatendrang aus dem Bett: "Ich wünsche auch dir einen Guten Morgen, Jenaya. Wo kann ich mich erfrischen? Gibt es ein Bach oder eine Quelle?"

Fenrir


Murrend rollte ich im Schlaf auf dem Bauch, als Licht mein Gesicht streifte und stieß dabei gegen Jemanden. Ich trat danach und erst als ich ein Plumpsen auf dem Boden hörte, wachte ich doch auf. Mit zerzaustes Haar schaute ich über das Bett und runzelte mit der Stirn: "Warum liegst du auf dem Boden?" Gähnend richtete ich mich sitzend auf und kratzte mich am Hinterkopf. Dann hielt ich inne. Meine Stimme hatte ein wenig tiefer geklungen. Ich schaute auf meine Hände und stellte fest, dass sie größer geworden sind. Schließlich sah ich Malevor an, wir waren wieder gewachsen und wenn ich die Größe richtig einschätzte, waren wir ungefähr so groß wie Hanabi. Es dauerte nicht mehr lange bis wir erwachsen wurden.


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01.05.2020, 21:48

Hanabi

Jenaya lächelte uns beide an. >Die Quelle findet ihr nicht unweit vom Garten entfernt. Folgt einfach dem Rauschen. Euer Gehör ist anders als das von uns Menschen.< Sie wollte gerade gehen, da drehte sie sich nochmal zu uns herum. >Frühstück gibt es in zwanzig Minuten. Ich habe frische Marmelade für euch. Das kennt ihr Animagi auch nicht.< fügte sie mit einem Zwinkern hinzu und ließ uns dann allein.
Ich strich mein Kleid glatt, welches ich schon eine Weile lang trug und beschloss es zu ändern. Da ich im Allgemeinen Kleider sehr mochte, beließ ich es dabei, nur änderte ich die Farbe in ein sanftes Rot, das zu meinen Augen passte. Taiga kannte sich bestimmt besser in Sachen Kleidung aus, aber für meinen Geschmack reichte das. >Ich komme mit zur Quelle. Eine Erfrischung klingt genau richtig.<

Malevor

Gerade als ich mich aufrichten wollte, übernahm das mein ach so geliebter Bruder für mich. Seine Füße, mein Rücken und schon lag ich am Boden. Wenigtens hatte ich mir dabei nicht den Kopf angeschlagen, sonst hätte ich ihm die Ohren langgezogen. So wie früher. Murrend rieb ich mir den unteren Rücken und sah zu ihm auf. Da thronte er. Mein Bruder auf meinem Bett. >Du hast mich getreten.< sagte ich bloß und stand schließlich auf.
Ich fuhr mit den Händen durch mein Haar, das etwas länger geworden war und brachte es in Ordnung. Dann streckte und dehnte ich mich. Es war wichtig, dass ich das Gefühl für meinen wachsenden Körper nicht verlor. Über Nacht einige Zentimeter zu wachsen, hatte für gewöhnlich Auswirkung auf das innere Gleichgewicht. >Wie fühlst du dich? Einigermaßen gut geschlafen?< erkundigte ich mich bei ihm. Obwohl mich das Licht der Sonne störte, trat ich ans Fenster und schaute hinaus. Cael rannte im Garten herum und spielte mit der Flusskatze. Die Eltern müssten dann wohl noch im Haus sein.
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01.05.2020, 21:58

Taiga


"Ich bin schon neugierig, was Marmelade ist", lächelte ich und drehte mich zu Hanabi um. Ich musterte die neue Farbe: "Die Farbe passt wunderbar zu deine Augen." Ich sah an mir herab und meinte: "Ich möchte mir ein Menschenkleid nähen, aber dafür muss ich noch Stoffe besorgen. Aber erstmal gehen wir uns erfrischen." Wir verließen das Haus und folgten das Geräusch der Quelle. "Was für ein herrliches Wetter, ein perfekter Tag diese Stadt näher kennenzulernen", grinste ich Hanabi breit an.

Fenrir


"Hoppla, das tut mir aber jetzt leid", grinste ich frech und schob mein langes Haar aus dem Gesicht. Wie mein Körper, war es auch gewachsen und reichte mir bereits bis zu den Schulterblätter. Ich kletterte aus dem Bett und zuckte mit der Schulter: "Einigermaßen und du?" Ich schaute zu der Tür hin, ich hörte Schritte. Scheinbar waren auch die Anderen wach und draußen hörte ich den Jungen lachen, also war er im Garten.


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01.05.2020, 22:12

Hanabi

Ich dankte ihr für das Kompliment und schaute wie sie um mich herum, als wir uns auf den Weg zur Quelle machten. Das Wetter lud zum Spazieren ein. Strahlende Sonne, klarer Himmel, frisches Gras... nachher würde ich auf jeden Fall etwas grasen. Auch wenn das menschliche Essen mich sättigte, brauchte ich die Nährstoffe des Bodens. Ein paar Happen würden reichen. >Und vielleicht lädt uns Jenaya ins Schloss ein. Ich würde es wirklich gerne von innen sehen.< fiel mir spontan ein.
Ein paar Minuten später erreichten wir besagte Wasserquelle. Ein wunderschöner Wasserfall, der sich in einen klaren See ergoss. Ich zog mir sogleich das Kleid über den Kopf, ließ es nahe am Ufer liegen und stürzte mich ins Wasser. Ein Sprung. Ein kaltes Erwachen. Bibbernd tauchte ich wieder auf, ein Lachen in meinem Gesicht. >Es ist unfassbar kalt. Und trotzdem tut es gut. Ich fühlte mich noch nie wacher.<

Malevor

Natürlich tat es meinem Bruder "leid". Mit seiner körperlichen Größe war wohl auch seine Frechheit gewachsen. Na das konnte ja heiter werden. Hoffentlich war das Fell der beiden Mädchen dicker als es aussah, denn fortan würde Fenrir einige Sticheleien austeilen. In seiner Jugend hatte er für ganz schön viel Chaos gesorgt. Nicht allein, aber... von uns beiden hat er die größte Klappe.
Ich trat vom Fenster zurück und öffnete die Tür zum Flur. Taiga und Hanabi fehlten. Sie waren nicht mehr in ihrem Zimmer, denn ihre Tür stand offen, aber sie waren weder zu sehen noch zu hören. >Lass uns runtergehen.< sagte ich über die Schulter an meinen Bruder gerichtet. Da Cael im Garten war, würden wir vorerst nicht von seiner aufdringlichen Art belagert werden. Dafür war später Zeit, vielleicht. Es kam ganz darauf an, was der Plan für heute war.
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01.05.2020, 22:17

Bin dann mal off, gute Nacht :*
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01.05.2020, 22:26

Taiga

"Oh ja, das wäre toll", ich würde gerne das Schloss in echt sehen und nicht nur auf einem Bild. Es sah schon auf einem Bild prächtig aus, wie beeindruckend musste er dann sein, wenn man direkt vor ihm stand? Wir erreichten einen See mit einem rauschender Wasserfall und seine in lufttanzende Tropfen funkelten im Sonnenlicht. Beinahe konnten ich die Farben in ihnen sehen. Lachend tat ich es Hanabi gleich und sprang in den klaren See. Kurz keuchte auf, als mich die Kälte traf, doch dann musste ich nur noch mehr lachen. Es fühlte sich wunderbar erfrischend an. "Es ist belebend", stimmte ich ihr zu und dann spitzte ich sie grinsend nass: "Wasserschlacht!"

Fenrir

Ich bemerkte den leeren Raum, wo die Frauen geschlafen hatten und nach ihrem Duft zufolge waren sie vor Kurzem rausgegangen. Ich runzelte kurz mit der Stirn und ging mit meinem Bruder hinunter. Aus einem Raum kamen Geräusche und ich entdeckte dort die Mutter, die anscheinend Frühstück vorbereitete. Der Raum sah merkwürdig aus, aber es sah so aus als würde man hier kochen und backen. "Guten Morgen", ertönte hinter uns die Stimme des Schattenmagiers. Ich brummte nur was Unverständliches. "Ihr könnt helfen. Wir brauchen Feuerholz für den Ofen und ihr seht kräftig genug aus, um Holzscheit schlagen zu können. Ich zeige euch, wie es geht", meinte er und ging nach draußen in den Garten. Ich zog ein Augenbraue hoch und sah Malevor an. Wir sollten jetzt schuften?!


Gute Nacht :)


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02.05.2020, 09:33

Hanabi

Ich lachte auf, als Taiga mich mit Wasser bespritzte und wir uns daraufhin eine Schlacht lieferten. Hier und da schluckte ich versehentlich Wasser, aber ich hustete es gleich wieder aus. Der Spaß war viel zu groß, um sofort damit aufzuhören. >Das ist mal ein guter Start in den Tag.< grinste ich belustigt, als wir dann eine Pause einlegten. Ich legte den Kopf in den Nacken, tauchte mein Haar ins Wasser und fuhr mit den Fingern hindurch, um es gut zu spülen. Anschließend kümmerte ich mich um den Rest meines Körpers. >Die Erfrischung tut echt gut.< seufzte ich wohlig. Gleichzeitig erinnerte mich dieser See an den anderen, wo wir mit den Jungen den Tag verbracht hatten. Ich bezweifelte, dass sie sich nun von uns baden lassen würden. Besonders nicht Fenrir. Was wir hier gerade taten, würde er nie freiwillig tun. Dieser Gedanke ließ mich schmunzeln. Schließlich stieg ich aus dem Wasser und verwandelte mich in meine Häschengestalt, um hier am Ufer zu grasen. Das Gras war sehr lecker. Frisch und saftig.

Malevor

Fenrirs Gesichtsausdruck war sehr amüsant, als der Schattenmagier uns zum Arbeiten aufforderte. Unter anderem Umstlnden hätte ich genauso wie mein Bruder reagiert. Allerdings war mir zurselben Zeit die Gastfreundschaft dieser Familie bewusst, weshalb ich dem Vater kommentarlos nach draußen folgte. Was war schon dabei? Feuerholz hacken, wäre ein Klacks für Fenrir und mich. Das hatten wir im Nu erledigt. Außerdem freute ich mich ein wenig auf körperliche Arbeit. Ich wollte sehen, wie viel Stärke ich bereits besaß.
Neben dem Haus entdeckte ich dann den Haufen Holz und eine winzige Hütte, aus der der Schattenmagier zwei Äxte holte. Mir fiel auf, dass er nur das Nötigste laut aussprach. Er plapperte nicht so viel wie sein Sohn. Von wem hatte er das wohl geerbt? >Ich zeige es euch einmal und dann übernehmt ihr die Arbeit.< meinte er als er kurz Schwung holte und den Holzscheit perfekt in der Mitte teilte. Die Stücke legte er beiseite. >Hier könnt ihr sie stapeln.<
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02.05.2020, 10:29

Taiga

Ich kreischte vor Vergnügen und musste jedes Mal laut prusten, wenn Wasser in meinem Mund gelang. "Ja", funkelten meine Augen und schwamm zum Wasserfall, um mein Körper auch zu reinigen. Schließlich schwamm ich ein paar Runden und konnte Hanabi nur zustimmen, dass die Erfrischung gut tat. Als sie aus dem Wasser stieg, tat ich es ihr gleich und war bereit für den neuen Tag. "Mal sehen was diese Marmelade ist. Es klingt auf jeden Fall danach, als könnte man es essen", grübelte ich laut, während wir zum Haus zurückgingen. Ob die Brüder schon wach waren? Sie schliefen manchmal gerne lange und manchmal waren sie aber auch früh wach.

Fenrir

Erneuert verzog ich das Gesicht, als wir im Garten waren und der Schattenmagier uns zeigte, wie man Holz spaltete. "Warum zur Hölle sollten wir das tun?", grummelte ich und deutete auf die Axt. Ich hatte keine Lust auf diese Aufgabe. "Es ist wie ein Training. Eure Arme werden kräftiger und ihr stärkt eure Konzentration. Außerdem könnt ihr so kontrollierter eurer Energie herausfließen lassen. Ihr habt viel Energie in eurem Körper und ihr lernt wahrscheinlich auch eure Gefühle neu kennen. Das kann manchmal aufwühlend sein und zu unkontrollierte Ausbrüche führen. Ich kenne das selbst. Deswegen sind solche Aufgaben gut und solange ihr bei uns seid, werdet ihr das jeden Morgen machen", antwortete der Schattenmagier ruhig und ging einfach wieder ins Haus. Vorher rief er nach seinem Sohn, dass er den Tischdecken soll. "Was glaubt er, wer er ist?", verdrehte ich die Augen, aber schnappte mir dann doch nach der Axt. Wir hatten gerade sowieso nichts Besseres zu tun.


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02.05.2020, 10:52

Hanabi

Ich fühlte mich sehr viel besser nach dem Grasen und streckte im Gehen die Arme über den Kopf, als wir zurück zum Haus spazierten. Cael spielte nicht mehr im Garten, nur Maris badete im Licht der Sonne. Sie wirkte tiefenentspannt. Dann vernahm ich laute, hackende Geräusche und mein Blick fiel auf zwei Jungen, die jeweils eine Axt in der Hand hielten und damit Holz hackten. Ich war baff. Für einen kurzen Moment hatte ich gedacht, es wären junge Freunde der Familie, aber ihre Haltung sowie das blaue Haar von Malevor verrieten sie. Bei den Sternen... Sie waren wieder über Nacht gewachsen. Sie waren inzwischen so groß wie ich. >Das ist... unerwartet.<
Vergessen war die Marmelade. Meine Füße trugen mich zu den beiden Brüdern, die sich abwechselten und fleißig arbeiteten. Sie waren keine hilflosen Jungen mehr. Sie schwangen die Axt, als würde sie nichts wiegen. >Guten Morgen!< machte ich die beiden auf uns aufmerksam.

Malevor

Soso, er hatte also ähnliche Erfahrungen gemacht und wollte uns damit einen Weg zeigen nicht gleich die ganze Welt zu bestrafen, wenn uns mal danach war. Dass Holzhacken den Stress reduzierte, würde ich gleich auf die Probe stellen. Fenrir beschwerte sich zwar, aber er würde diese Arbeit erledigen. Hier ging es um Kraft und wir beide mochten es hin und wieder Dinge kaputt zu machen. Es lag uns im Blut.
Sehr schnell fanden wir eine angemessene Routine, in der wir abwechselnd das Holz zerhackten und stapelten. Ich verlor jegliches Zeitgefühl und genoss gleichzeitig das Ziehen und Lockern meiner Muskeln. Jeder Schwung saß perfekt. Jeder Holzscheit, der auf dem Stapel landete, war eine Genugtuung für mich.
Dann ertönte plötzliche eine zierliche Stimme und mit der Axt locker auf der Schulter lehnend drehte ich mich zu den beiden Mädchen herum. Sie sahen erfrischt aus. Ihr Haar war noch an einigen Stellen nass. >Guten Morgen.< erwiderte ich freundlich. Tatsächlich... nun waren wir auf Hanabis Höhe. Das entging ihr natürlich nicht. Sie trat auf uns zu, Augen groß und rund. >Ihr beide seid so...< Sie suchte offenbar nach den richtigen Worten. >...hübsch.<
Unwillkürlich zuckten meine Mundwinkel. Früher hätte man uns mit anderen Worten beschrieben, darum fühlte ich mich etwas geschmeichelt. Sie umfasste Fenrirs Gesicht und drehte es nach links und rechts. >Faszinierend.< murmelte sie gedankenverloren.
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02.05.2020, 12:38

Taiga

Aus dem Garten hörte ich schlagende Geräusche und auch Hanabi wurde darauf aufmerksam. Dort waren zwei Jungen in ihrer Größe und schlugen auf Hölzer. Meine Augen wurden groß, als ich die Jungen erkannte. Ich folgte Hanabi, während sie Fenrir in Augenschein nahm, musterte ich Malevor. Sie waren wieder ein ordentlich Stück gewachsen und man konnte schon allmählich erkennen, wie sie ausgewachsen sehen würde. Die niedlichen Zügen eines Kindes waren weit von ihnen gewichen und dafür waren andere Zügen aufgetaucht, die sie reifer wirken ließen. Sie waren Jugendliche geworden und bald waren sie Männer. "Ihr seht wirklich hübsch aus", bestätigte ich lächelnd Hanabi und sah interessiert zu dem Holzhaufen: "Was habt ihr gemacht?"

Fenrir

Nach eine Weile fand ich die Arbeit gar nicht so schlecht, es fühlte sich gut an sich körperlich betätigen zu können. Besonders wenn man viel Kraft und Energie besaß. Mir gefiel das Brennen meiner Muskeln. Mein Bruder und ich hatten schnell den Rhythmus gefunden und langsam stapelte sich ein beachtlicher Haufen von Holzscheiteln. Damit könnten sie glatt den ganzen Tag den Ofen heizen. Und viel Essen kochen. Ich merkte, dass ich einen Loch im Bauch hatte und glatt ein ganzes Tier verschlingen könnte. Dann spürte ich die Auren der Frauen und sogleich erklang die Stimme von Hanabi. Ich wischte mir das zerzauste Haar aus dem Gesicht und drehte mich um. Hanabi sah mich an, als käme ich aus einer andere Welt oder mir war Hörner gewachsen. Dann musste ich schief grinsen, als sie sagte wir sähen hübsch aus. Plötzlich umfasste sie mein Gesicht, um es genau zu begutachten. "He, ich bin kein Vieh!", beschwerte ich mich, aber genoss dennoch ihre Berührung. Daran hatte sich wohl nichts geändert, trotz meinem Wachstumsschub. Ich schnipste gegen ihr Stirn und ich grinste wieder: "Tja, bald bist du ein Zwerghase."


400

02.05.2020, 13:48

Hanabi

Neben seinem älteren Aussehen wirkte er besser gelaunt als gestern. Ob er noch das Bedürfnis hegte zu weinen? Tat ihm sein Herz weh? Als er mir gegen die Stirn schnipste, verflogen diese Gedanken schnell. Er hatte mich als Zwerghasen bezeichnet. Obwohl ich wirklich sehr klein war, zog ich eine Schnute und stupste mit dem Zeigefinger gegen seine Brust. >Werd bloß nicht frech. Als kleinen Jungen fand ich dich deutlich süßer.< Jetzt war er... anders. Ich musste mich daran gewöhnen, dass wir nun auf Augenhöhe waren. Leider würde ich ihn nicht mehr in den Arm nehmen können. Dafür war er eindeutig zu groß. Und vielleicht war ihm das mittlerweile unangenehm. Jugendliche tickten anders als Kleinkinder. Sie waren weniger anhänglich. Früher oder später wäre es dazu gekommen. Schade eigentlich.
>Wir zerhacken das Holz. Feuerholz für den Ofen.< erklärte Malevor. Seine Stimme hatte sich ebenfalls verändert. Reifer und dunkler. Es fehlte nur die Gefahr, die man sonst bei einem Dunkelgeborenen erwartete. Irgendwie konnte ich mir schwer vorstellen, wie sie als Erwachsene waren. Ich fühlte mich plötzlich kleiner und schwächer neben ihnen. Nichtsdestotrotz wusste ich, dass Taiga und mir nichts passieren würde. Das war das Wichtigste.

Malevor

Es war amüsant, wie sie uns beide musterten, als wären wir zwei völlig neue Personen. Ich fühlte mich zwar anders, aber das kam von der Energie in mir. Sie war stärker, beißender und wurde allmählich ungeduldig. Ich war an ein Leben ohne Kampf nicht gewöhnt. Seit ich denken konnte, war ich stets in Bewegung und kämpfte. Gegen andere und besonders gegen mich selbst. Darum tat es auch so gut das Holz zu zerhacken.
Ich schaute wieder Taiga an und zuckte mit der Schulter. Dass wir hübsch waren, tat nichts zur Sache. Wir Animagi waren eben so. Wir lockten die Beute auch mit unserem Aussehen an, ehe wir tödlich zuschnappten. Das gehörte zu uns Dunkelgeborenen dazu.
Plötzlich erschien Cael. Seine Augen leuchteten auf. >Irgendwann werde ich stark genug sein, um auch eine Axt zu schwingen.< Ich bildete mir ein, dass seine Brust vor Stolz anschwoll. >Das Frühstück ist fertig.<
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