Hanabi
Zuerst war ich ganz schön überfordert mit der Menge an Ständen und wie viele Menschen durcheinander plapperten. Besonders wenn es um den Tausch von Gegenständen ging, setzten sie große Gestiken ein. Es sah nicht unfreundlich aus, aber irgendwie machten das sehr viele Leute. Lauter Zahlen wurden gerufen. Seit dem Theater wusste ich, dass es sich hierbei um Preise handelte. >Danke Taiga, das ist wirklich lieb von dir.< lächelte ich meine Freundin an, als sie mir anbot etwas von ihrem Geld abzugeben. Vielleicht würde ich mir doch etwas Kleines besorgen. Irgendein hübsches Andenken, welches mich an Ocamma erinnerte.
Neugierig wanderte mein Blick von Stand zu Stand, bis ich funkelnde, farbige Gegenstände entdeckte. Sie ähnelten Schmuck und doch irgendwie nicht. Ich trat näher und musterte die Sammlung genauer. Es handelte sich um kleine, tellerförmige Bilder, teilweise verziert mit kleinen bunten Steinchen. Einige Orte erkannte ich sogar. Wie den Wasserfall, in dem Taiga und ich heute Morgen geschwommen waren. Oder das Theater von außen. Mit all seinen prächtigen Farben. Auch wenn Taiga in der Lage war Bilder zu zeichnen, lebendiger als diese hier, gefielen sie mir. Sie wurden von Menschenhand erschaffen. Da steckte bestimmt viel Arbeit dahinter. >Ein hübsches Bild für eine hübsche, junge Frau?< ertönte plötzlich eine warme, männliche Stimme. Als ich aufsah, blickte ich in ein grünes Augenpaar und wilden Locken. Das musste wohl der Verkäufer sein. Er sah jung aus und er hielt mir ein Bild hin. Eines, das einen wunderschönen Garten zeigte. Er erinnerte mich an den Garten, in dem Taiga ihren ersten Auserwählten geküsst hatte. Ich starrte das Bild an und nahm es in die Hand. Es sah wirklich schön aus. Schöner als die anderen Bilder.
Malevor
Ich musste schmunzeln, als Fenrir so über die Mädchen sprach. Zwar würde ich sie nicht als völlig planlos bezeichnen, aber beide konnten ganz schön unterhaltsam sein. >Warum nennst du das Luchsmädchen nicht Taiga? Sie ist uns ebenso eine gute Freundin.< Dass er Hanabi beim Namen nannte, wunderte mich sowieso nicht. Immerhin hatte er von Anfang an eine Schwäche für sie gehabt und ich fragte mich nach wie vor, wohin das führen würde. Ja, er liebte Alita und er würde sie nie vergessen. Aber was wenn sie das war, was Sury in diesem Menschen gefunden hatte? Eine zweite, größere Liebe? Ich wünschte mir nur das Beste für ihn und hoffte, dass er eines Tages glücklich lebte. Wie diese Menschen, bei denen wir leben durften.
Diese Gedanken von mir schiebend, erreichten wir das Dorf, in dem die Mädchen zu sein schienen. Ihre magische Spur führte uns direkt hierher. Aus der Logik heraus suchte ich erst nach blauem Haar und als ich die vertraute Gestalt von Hanabi entdeckte, fand ich auch gleich Taiga. Die beiden waren schnell auffindbar.