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03.05.2020, 19:06

Hanabi

Während die Frauen sich mit uns unterhielten, ließen sie uns nebenbei verschiedene Teesorten probieren, was ich ebenfalls zum ersten Mal trank. Normalerweise trank ich Wasser oder den Saft von Früchten, aber dass man verschiedene Pflanzen kochen und deren Saft trinken konnte, hatte ich nicht gewusst. Umso überraschter war ich, wie gut das schmeckte. Vor allem mit Zucker oder mit Honig.
Genüsslich leckte ich mir über die süßen Lippen und kostete das warme Gefühl in meinem Bauch aus. Es hatte tatsächlich eine beruhigende Wirkung. Trotzdem musste ich hin und wieder an Fenrir und Malevor denken. Was sie wohl gerade im Wald taten? Auslaufen? Miteinander rangeln? Vielleicht waren sie sogar auf Jagd... den beiden traute ich das durchaus zu. Wenn ihre Magie schon sehr stark war, wären sie körperlich ebenfalls in der Verfassung Tiere zu erlegen. Ich hoffte nur, dass sie es mit Respekt und sehr schnell taten.
>Möchtet ihr noch die Bibliothek sehen?< fragte Jenaya lächelnd, nachdem sie ihre leere Teetasse abgestellt hatte. >Dort haben Kenai und ich sehr viel Zeit miteinander verbracht. Ich las ihm immer Geschichten vor. Jetzt teilen wir diese Erfahrung mit Cael. Er liebt Geschichten genauso sehr.< erzählte sie. Da im Teesalon nur Frauen erlaubt waren, hatten Kenai und Cael andere Familienmitglieder aufgesucht. Onkel und Cousinen, die ebenfalls in diesem Schloss lebten. Da ich nichts gegen den Vorschlag einzuwenden hatte, nickte ich bejahend.

Malevor

Perfekt. Fenrir tat genau das Richtige. Er trennte die Beute, sodass wir leichteres Spiel hatten. Mir fiel auf, dass diese Hirsche ziemlich ungewöhnlich waren. Rein und voller Licht. Umso größer war der Reiz, dieses Licht im Keim zu ersticken und es mir einzuverleiben. Nach genau dieser Beute hungerte ich. Die Stille in mir regte sich. Sie breitete sich in magischen Wellen aus. Blätter hörten zu rascheln auf, das Geäst knarzte nicht mehr unter meinem Gewicht und das hektische Hufgetrampel im Dickicht verstummte. Es gab nur den Hirsch und mich. Seine Angst und mein Hunger. Sein vor Panik schnell schlagendes Herz und mein ruhiger Puls als Jäger.
Lautlos huschte ich von einer Baumkrone zur nächsten, immer den Blick auf meine Beute gerichtet, bis die Stille sie erreichte und der Hirsch etwas ungelenk ins Stolpern geriet. Diese wenigen Sekunden reichten völlig aus. Wie ein Adler auf Mäusejagd stürzte ich hinab, direkt auf den Rücken des Tieres. Mit den Händen griff ich blitzschnell nach dem Geweih, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und dann stieß ich mit meiner finsteren Magie in die Quelle seines Geistes. Aus dem Stolpern wurde schlagartig ein Torkeln, dann fiel der Hirsch zur Seite. Das helle Licht in seinen Augen, es flackerte unruhig und erlosch. Meine Stille legte sich daraufhin wie ein Mantel über den Körper, ehe ich den Kopf neigte und mit meinen spitzen Zähnen in den weichen Hals hineinbiss. Manchmal riss ich meine Beute auseinander, wenn der Hunger besonders groß war, aber in diesem Moment reichte es mir seinen Lebenssaft zu trinken und mich von der restlichen Energiequelle zu nähren. Damit befriedigte ich zwei Bedürfnisse. Den körperlichen Hunger und gleichzeitig den meines Geistes. Wohlig seufzend schloss ich dabei die Augen. Ich war mir sicher, dass auch mein Bruder erfolgreich gewesen war. Ihm entging nie eine Beute. Was er jagte, fiel ihm zum Opfer. Bei mir war das genauso.
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03.05.2020, 19:19

Taiga

Von Tee hatte ich nie gehört, ich hatte nicht gewusst, dass man Pflanzen in Wasser kochen konnte und dass das Wasser dadurch Geschmack bekam. Ich probierte die verschiedene Teesorten und mir gefiel eine Sorte, die eine Mischung aus würzig und lieblich war. Dazu der Honig und ich wollte mehr von dieses Getränk trinken. Außerdem lernte ich, dass der Teesalon nur für die Frauen gestattet war. Das fand ich merkwürdig, aber dennoch waren die Sitten der Menschen wirklich interessant. "Eine Bibliothek ist doch ein Raum voller Bücher", leuchtete meine Augen auf. Dieses Wort hatte ich einmal gehört, nämlich von Silia und Akela. "Ich finde Geschichten auch wundervoll, sie erzählen von verschiedene Leben, fantastische Welten, aufregende Abenteuern und die vielen Möglichkeiten", schwärmte ich und hüpfte bereits zur Tür hin: "Du schreibst doch auch Geschichten, oder?"

Fenrir

Ich labte mich an den frischen Fleisch bis ich gesättigt mich von der Beute abließ. Früher oder später würden andere Raubtiere oder faule Aasfresser kommen, um sich von dem Rest zu ernähren. Ich leckte über meine Schnauze und trabte zu einem schmalen Fluss, der in der Nähe lag. Das Wasser war kühl und stillte den Durst. Erst dann folgte ich die Spur meines Bruders und fand ihn trinkend vor. Ich setzte mich hin und wartete bis er fertig war. Danach konnten wir noch ein wenig ziellos durch den Wald streifen, ich hatte jedenfalls den Lauf nötig. Mein Körper vibrierte noch vor Energie.


423

03.05.2020, 19:36

Hanabi

Bevor wir gingen, verabschiedeten wir uns von der ehemaligen Königin und begleiteten Jenaya nach draußen. Auch ich hatte schon mal von Bibliotheken gehört. Ein Ort voller Bücher. Wie der Raum vorhin, in dem Jenayas Vater scheinbar die meiste Zeit verbrachte. >Ja, seit ein paar Jahren schreibe ich meine eigenen Geschichten. Manchmal auch zusammen mit Kenai. Wir beide bringen diese Stücke dann auf die Bühne. Es ist ein schöner Prozess. Von der Idee zum Theater.< beantwortete sie Taigas Frage.
Sofort dachte ich an die Veranstaltung gestern Abend. >Beruhen diese Geschichten auf wahre Begebenheiten oder denkst du sie dir alle aus?< Neugierig sah ich sie von der Seite an.
Sie tippte sich mit dem Zeigefinger nachdenklich gegen die Lippen. >Um ehrlich zu sein... beides. In vielen Geschichten sind viele Wahrheiten verborgen. Manchmal fällt mir auf, dass ich das sogar unterbewusst einbaue. Eigenschaften von Mitmenschen, die ich sehr gerne habe. Wer weiß..< Sie zwinkerte uns beiden zu. >...vielleicht handelt die nächste Geschichte von euch beiden und euren Abenteuern.<

Malevor

Ich verlor jegliches Zeitgefühl und kam erst zu mir, als ich eine Bewegung wahrnahm. Mein Bruder war zu mir gekommen. Offenbar hatte er sich bereits den Bauch vollgeschlagen und wartete nun auf mich. Ein paar Züge mehr von dem köstlichen Blut und schon war ich auch mit meiner Mahlzeit fertig. Da ich mein Gesicht nicht in blutiges Fleisch vergraben hatte, brauchte ich mich nicht zu waschen. Es reichte mir einmal über die Lippen zu lecken. Der Hunger war gestillt. Ein gutes Gefühl. So hatte ich die Magie in mir wesentlich besser unter Kontrolle.
Ein letztes Mal musterte ich meine erlegte Beute, dann nickte ich meinem Bruder zu. Nach der Jagd liefen wir meistens eine Weile ziellos umher, um die restliche überschüssige Energie loszuwerden. Es half zudem bei der Verdauung. Jedenfalls war das bei mir der Fall. Und dieser Wald war wirklich ideal. Sowohl für die Jagd als auch zum Entspannen.
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424

03.05.2020, 19:48

Taiga


Aufmerksam hörte ich Jenaya zu, es machte mir Spaß Andere über ihre Kreativität sprechen zu hören und meine Augen leuchteten auf: "Das wäre eine große Ehre, wenn unsere Abenteuern ihren Platz auf eurer Bühne findet." Wir erreichten die Bibliothek und meine Augen wurden noch größer, als in den Raum, wo der ehemalige König gesessen hatte. Dieser Raum bestand nur aus Bücher. Die Regale erschienen mir beinahe wie ein Labyrinth und beinahe konnte ich das Flüstern der Bücher hören, als wollten sie uns ihre Geschichten erzählen. "Unglaublich", flüsterte ich, denn irgendwie war diese Stille was Besonderes. Ich ging zu einem Regal und ließ mein Finger über die Buchrücken gleiten. Einige sahen sehr alt aus, älter als mein eigenes Leben und Andere waren neu, die Farben strahlten frisch. "Welches ist dein Lieblingsbuch?", drehte ich mich zu Jenaya um.

Fenrir


Malevor brauchte nicht mehr lange und in kurzer Zeit begann wir durch den Wald zu laufen. Dabei machten wir daraus einen Wettrennen bis wir irgendwann in einem gemütlicheren Gang zurückfielen. Ich verwandelte mich zurück und ich reckte mich in die Höhe: "Das hier gefällt mir besser, als dieses Riesending aus Steine. Keine Ahnung was daran so toll sein soll." Mit einer Hand fuhr ich durch mein windzerzaustes Haar, vielleicht sollte ich mir einen Band besorgen, um das Haar zusammenzubinden. Ich brauchte freie Sichtfeld, aber auch in diesem Leben ließ ich mein Haar nicht kurz schneiden. Das war der einzige Punkt, wo man sagen konnte, dass mir mein Äußeres wichtig war. Ich hob einen Stein auf und warf es auf einem Baum. Durch meine Kraft platzte die Rinde auf und eine helle Stelle erschien. Ich war definitiv stärker geworden.


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03.05.2020, 20:01

Hanabi

Als wir die Bibliothek betraten, weiteten sich meine Augen. So sah also eine Bibliothek aus. Regal für Regal mit unzähligen Büchern. Hier könnte man Wochen, gar Monate verbringen und trotzdem nicht alle Bücher gelesen haben. Das waren viel zu viele. Bei all der Auswahl wusste ich schon nicht mehr, was mich interessierte und was ich lesen würde, dürfte ich mir ein Buch aussuchen.
>Ein Lieblingsbuch habe ich nicht. Viele Leute stellen diese Frage, aber sie ist schwer zu beantworten. Verschiedene Geschichten erinnern mich an verschiedene Ereignisse in meinem Leben. Sie sind mir gleichermaßen wichtig.< erzählte Jenaya leicht in Gedanken versunken, während sie uns das System erklärte. In einer Bibliothek gab es immer eine Ordnung, an die man sich zu halten hatte, sonst würde man nicht mehr das finden, wonach man suchte. Darum standen Bücher zusammen, die dasselbe Thema behandelten. Wie Heilkunde. Oder Magie.

Malevor

Ich zog eine Braue in die Höhe, als Fenrir einen Stein nahm und damit ein Loch in einen Baumstamm warf. Das wäre nicht nötig gewesen. Uns beiden war klar, wie stark wir waren und das bereits in diesem Stadium. In einigen Tagen würden wir die volle Reife erreichen und dann... ja dann... keine Ahnung. Bis heute hatte ich mir keine großen Gedanken darüber gemacht, was wir mit diesem Leben anfangen sollten. Natürlich wollte ich unbedingt in Erfahrung bringen, warum wir noch lebten, aber den wahren Sinn hatte ich leider noch nicht für mich entdeckt. Es gab zwar eine Person, zu der ich liebend gern zurückgekehrt wäre, doch das erschien mir falsch. Ich war noch nicht bereit für eine Konfrontation. Zu groß war die Sorge, ich könnte in ein altes Verhaltensmuster fallen und schlimme Dinge tun. Wenn mein Bruder sich schon daran halten musste, niemand Unschuldiges zu töten, war es nur fair, wenn ich das auch tat.
>Geschmäcker unterscheiden sich. Die einen mögen es prunkvoll, die anderen eher schlicht. Wir beide sind in offenen, freien Gebieten aufgewachsen. Natürlich wollen wir nicht irgendwo eingesperrt leben. Selbst wenn mir das Haus, in dem diese Familie lebt, irgendwie gefällt. Es liegt abgeschieden und an einem ruhigen Fleck Erde.<
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426

03.05.2020, 20:17

Taiga

Ich verstand es, ich selber besaß keine Lieblingsgeschichte. Jede Geschichte war einzigartig und vermittelten unterschiedlich ihre Weisheiten. Mir schwirrte leicht den Kopf, als Jenaya das System dieser Bibliothek erklärte. Es gab viel zu beachten, damit hier keine Unordnung herrschte und man nicht mehr wusste wo welches Buch war. Ich blieb bei einem Regal stehen, wo ein Schild mir das Thema Kunst sagte. "Wie wundervoll", begeistert sah ich mir die viele Bücher über die Künste an. Ich hatte gar nicht gewusst, dass es so viel Themen über die Künste gab. Es gab sogar Erzählungen über Entstehungen einiger Kunststile. Dann hielt ich bei Bildhauerei inne. Interessiert zog ich ein Buch heraus und blätterte die Seiten um. Es gab einige Zeichnungen über kunstvolle Statuen. "Das habe ich noch nicht ausprobiert", stellte ich fest und entdeckte eine Seite über die benötigte Werkzeuge. Konzentriert las ich die Zeilen und merkte mir das Aussehen der Werkzeuge, in denen sich meine magische Feder verwandeln konnte. Ich stellte das Buch sorgfältig zurück. "Das Schloss ist riesig, wie viele Räume gibt es überhaupt?", fragte ich neugierig.

Fenrir

"Das Haus ist in Ordnung", zuckte ich mit der Schulter und schaute hoch zu den Bäume. Ein leichter Wind kam auf und ließ die Blätter rascheln. "Vielleicht können wir nach unsere Reise ein eigenes Zuhause finden. Vielleicht ein ähnliches Haus nahe an einem Wald mit See und Berge, wo auch Schnee gibt. Vor allem fern von den Menschenhaufen. Oder eine Höhle", es war seltsam über sowas nachzudenken. Für uns hatte nie ein richtiges Zuhause gegeben, jedenfalls konnte ich mich nicht daran erinnern. Auch wenn wir zeitlang in Hana'yei gelebt hatten. Außerdem wussten wir nicht, was nach der Reise sein würde. "Wie kommst du überhaupt damit klar? Sie lebt, aber sie lebt mit einem Anderen zusammen", fragte ich ihn plötzlich. Als er mir die ganze Wahrheit erzählt hatte, hatte ich alles selbst zusammenrechnen können, doch ich war viel zu sehr mit meinem eigener Schmerz beschäftigt gewesen, um über den Verlust meines Bruders nachzudenken.


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03.05.2020, 20:32

Hanabi

Taiga widmete sich den Künsten und ich blätterte mich durch die Abteilung der Heilkunde. Die Menschen besaßen großes Wissen darüber und ich war erstaunt, welche Mittel man für verschiedene Wunden sowie Krankheiten einsetzen konnte. Und das ohne Einsatz von Magie. Die Natur und ihre Gaben allein reichten da völlig aus. Als Animagi war mir das natürlich bewusst, aber dass sogar die Menschen hinter das Geheimnis gekommen waren... beeindruckend.
Ich klappte das Buch zu und ging zurück zu den beiden, als Jenaya sagte: >Ehrlich gesagt, habe ich selbst keine Ahnung, wie viele Räumlichkeiten dieses Schloss zu bieten hat. Es sind viele. Teilweise gibt es sogar versteckte Räume. Aus alten Zeiten und bevor das Gebäude vor fünfzig Jahren renoviert wurde.< Geheime Räume, das klang irgendwie spannend. Es war gar nicht mal so blöd, dass es so etwas gab. In Zeiten der Aufruhr konnte man sich da gut verstecken oder flüchten.
>Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich dann meine Männer aufsuchen. Ihr könnt euch gerne in diesem Stockwerk umsehen, die Wächter wissen Bescheid. Oder ihr könnt ins Dorf gehen und euch dort weiter umschauen. Das bleibt ganz euch überlassen.<

Malevor

Meine Mundwinkel zuckten, als er von unserem zukünftigen Zuhause sprach. In dieser Hinsicht war er ganz das Rudeltier. Früher hatten wir keinen festen Platz gehabt, aber in diesem Leben... vielleicht fanden wir einen Ort, an dem wir bleiben wollten. Die Welt hatte viel zu bieten. Entweder hier oder in Hana'yei. Mir war beides recht.
Seine nächste Frage kam allerdings unerwartet. Sie traf einen wunden Punkt in mir. Eigentlich wollte ich nicht darüber reden, eben weil ich nicht dazu bereit war, doch eine Sache war mir von Anfang an klar gewesen. >Ich liebe sie. Ich werde nie aufhören sie zu lieben. Und ich weiß, dass sie immer noch Liebe für mich empfindet. Ich habe es in ihrem Blick gesehen. Aber... aber dieser Mensch bedeutet ihr sehr viel. Sie ist glücklich mit ihm und das ist der einzige Grund, warum ich hier bin und nicht bei ihr, um sie zurückzugewinnen.< Diese Erkenntnis hatte ich kurz nach Alitas Tod getroffen. Sie schmerzte noch heute. Ein Brennen, das eine Weile lang nicht verglühen würde. Unbewusst rieb ich mir über die schmerzende Stelle und atmete tief aus. >Ich weiß nicht, ob ich jemals in der Lage sein werde eine andere Frau zu lieben...< Diese Worte sprach ich zum ersten Mal laut aus. Nur mein Bruder durfte sie hören, denn wir vertrauten einander blind. Ihm konnte ich das sagen ohne mich dafür zu schämen. Außerdem würde er am besten diesen Kummer verstehen. Alita war nicht da und er liebte sie immer noch.
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03.05.2020, 20:44

Taiga


Geheime Räume? Das klang nach einem Abenteuer und es kribbelte in meine Fingern diese Räume zu finden. "Wir kommen zurecht und sehen uns später in eurem Haus, wenn wir uns nicht mehr hier treffen. Vielen Dank, dass du uns das Schloss gezeigt hast", lächelte ich Jenaya an und als sie ging, drehte ich mich zu Hanabi um. "Es gibt hier viel zu entdecken, aber ich hätte auch Lust einen Spaziergang durch den Markplatz zu machen. Worauf hast du Lust?", funkelten meine Augen. Wir waren nur ein paar Tagen hier und es gab noch so viel zu entdecken. Vermutlich würden wir es nicht schaffen alles kennenzulernen, aber die Erlebnisse, die wir bereits gesammelt hatten, waren unvergesslich.

Fenrir


"Das ist bescheuert. Dauernd opferst du dich für Andere, statt dir das Glück zu nehmen, was dir zusteht!", brauste ich auf und meine Augen funkelten wild. Ich musste daran denken, dass er sich damals für uns alle geopfert hatte, als er in die Verdammnis geschickt wurde und ich das nicht begriffen hatte. Später hatten wir uns gemeinsam in den letzten Kampf geopfert. Und jetzt das. Tief atmete ich durch und fuhr fahrig mit der Hand durch das Haar: "Ich glaube ich kann es auch nicht. Sie....sie war was Besonderes." Ich spürte den brennender Stich in meinem Brustkorb, es war noch schwer an Alita zu denken.


429

03.05.2020, 20:59

Hanabi

Auch ich bedankte mich für den schönen Vormittag und Mittag und wandte mich an Taiga. Sie hatte dieselbe Idee wie ich. >Ja, lass uns zum Markt gehen. Ich möchte mir noch einmal die Stände in aller Ruhe anschauen.< Leider würde ich mir nichts kaufen können, weil ich kein Geld besaß und um die Münzen zu bitten, die Taiga geschenkt bekommen hatte, wollte ich rein aus Höflichkeit nicht fragen. Vielleicht war es gar nicht so abwegig etwas zu finden, mit dem ich Geld verdienen und es dann ausgeben konnte. Jenaya hatte dasselbe vorgeschlagen, als wir vor dem Schmuckladen standen. Es ging mir zwar nicht um diese Kette, aber eine Kleinigkeit hätte ich schon gern als Andenken. Dann würde ich keinen der Orte auf unserer Reise vergessen.
>Es gefällt mir, dass alles so... lebendig ist.< sagte ich mit Blick auf die umherspazierenden Menschen, als wir das Schloss verließen und uns direkt auf den Weg zum Dorf machten. Schon jetzt wurde es merklich lauter. Nicht nur Menschen waren auf den Straßen, sondern auch Pferde, die Kutschen zogen und andere Kleintiere, die hektisch in Seitengassen verschwanden.

Malevor

Es war sehr nett von Fenrir, dass er sich für mich einsetzte, aber manche Dinge ließen sich nicht ändern. >Ich möchte keine Liebe, die erzwungen ist. Es ist gut so. Wenn ich mich bereit fühle, werde ich ihr einen Besuch abstatten, denn es ist nicht alles gesagt und wenn ich etwas dringend benötige, dann einen Schlussstrich.< erklärte ich ihm und legte eine Hand auf seine Schulter. Dass er Kummer in sich trug, war mir besonders bewusst. Der Verlust war noch sehr frisch. Nur weil wir fünf Jahre lang in Eiern gebrütet hatten, hieß das lange nicht, dass wir das bewusst getan hatten. Es war, als hätte man uns in einen Tiefschlaf geschickt. Wäre die Ewige Verdammnis solch ein Ort gewesen, würde es mir heute definitiv besser gehen. Doch mein Innerstes... es war schon vor langer Zeit zerbrochen. Ich bediente mich nur an den Splittern, die mich am Leben erhielten und meine zerstörerische Magie unter Kontrolle brachten. Zu mehr war mein Geist sowieso nicht fähig. Ich bezweifelte, dass ich je vollständig heilen würde. Und das war tatsächlich eine Sache, die ich nicht mit meinem Bruder teilen konnte. Er war stark, stärker als so manch ein Gott, aber Seelen heilen... das konnte er nicht. >Sollen wir langsam zurück zu den Mädchen?<
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03.05.2020, 21:11

Taiga


"Ja, dann fühlt man sich selbst so lebendig", nickte ich zustimmend und wank den Wächter zum Abschied. Je näher wir dem Dorf kamen, desto belebter wurde der Weg und immer wieder schaute ich den Kutschen hinterher, die an uns vorbeifuhren. Ich fragte mich wohin sie fuhren. Was ihre Geschichte war. Dann hatten wir den Marktplatz erreicht und er wirkte voller, als gestern. Vielleicht weil der Vormittag jetzt vorangeschritten war. "Ich weiß gar nicht, wo man zuerst schauen sollte", grinste ich schief und meine Augen huschten zu den viele Stände, wo fremde Sachen gab. Dabei entdeckte ich wie die Menschen mit den Menschen am Ständer miteinander die Münzen und die Sachen tauschten. "Falls du etwas tauschen möchtest, sage mir ruhig Bescheid. Meine Münzen sind auch deine Münzen", lächelte ich Hanabi an. Wir waren Freunde und Reisegefährten, da teilte man sich mit Dingen. Außerdem brauchte ich bestimmt nicht so viele Münzen. Der Beutel war ja randvoll.

Fenrir


Ich runzelte kurz mit der Stirn und akzeptierte seine Antwort. Ich persönlich wollte die Beide lieber nicht sehen, allein der Gedanke an ihnen weckte eine alte Wut in mir und wer wusste was passieren würde, wenn ich vor ihnen stehen würde. Aber wenn mein Bruder mich als Unterstützung brauchte, begleitete ich ihn natürlich und würde versuchen mich zusammenzureißen. Zumindest Niemanden zu töten, denn ich hatte ja ein Versprechen abgelegt. "Ja, sollten wir. Sie sind bestimmt ohne uns planlos. Wer weiß, was das Luchsmädchen alles anstellt und Hanabi damit überfordert", antwortete ich ihm und wir machten uns auf dem Weg. Als wir den Wald verließen, merkte ich, dass ihre frische Spur den Schloss verlassen hatte und sie führte in Richtung Dorf.


431

03.05.2020, 21:28

Hanabi

Zuerst war ich ganz schön überfordert mit der Menge an Ständen und wie viele Menschen durcheinander plapperten. Besonders wenn es um den Tausch von Gegenständen ging, setzten sie große Gestiken ein. Es sah nicht unfreundlich aus, aber irgendwie machten das sehr viele Leute. Lauter Zahlen wurden gerufen. Seit dem Theater wusste ich, dass es sich hierbei um Preise handelte. >Danke Taiga, das ist wirklich lieb von dir.< lächelte ich meine Freundin an, als sie mir anbot etwas von ihrem Geld abzugeben. Vielleicht würde ich mir doch etwas Kleines besorgen. Irgendein hübsches Andenken, welches mich an Ocamma erinnerte.
Neugierig wanderte mein Blick von Stand zu Stand, bis ich funkelnde, farbige Gegenstände entdeckte. Sie ähnelten Schmuck und doch irgendwie nicht. Ich trat näher und musterte die Sammlung genauer. Es handelte sich um kleine, tellerförmige Bilder, teilweise verziert mit kleinen bunten Steinchen. Einige Orte erkannte ich sogar. Wie den Wasserfall, in dem Taiga und ich heute Morgen geschwommen waren. Oder das Theater von außen. Mit all seinen prächtigen Farben. Auch wenn Taiga in der Lage war Bilder zu zeichnen, lebendiger als diese hier, gefielen sie mir. Sie wurden von Menschenhand erschaffen. Da steckte bestimmt viel Arbeit dahinter. >Ein hübsches Bild für eine hübsche, junge Frau?< ertönte plötzlich eine warme, männliche Stimme. Als ich aufsah, blickte ich in ein grünes Augenpaar und wilden Locken. Das musste wohl der Verkäufer sein. Er sah jung aus und er hielt mir ein Bild hin. Eines, das einen wunderschönen Garten zeigte. Er erinnerte mich an den Garten, in dem Taiga ihren ersten Auserwählten geküsst hatte. Ich starrte das Bild an und nahm es in die Hand. Es sah wirklich schön aus. Schöner als die anderen Bilder.

Malevor

Ich musste schmunzeln, als Fenrir so über die Mädchen sprach. Zwar würde ich sie nicht als völlig planlos bezeichnen, aber beide konnten ganz schön unterhaltsam sein. >Warum nennst du das Luchsmädchen nicht Taiga? Sie ist uns ebenso eine gute Freundin.< Dass er Hanabi beim Namen nannte, wunderte mich sowieso nicht. Immerhin hatte er von Anfang an eine Schwäche für sie gehabt und ich fragte mich nach wie vor, wohin das führen würde. Ja, er liebte Alita und er würde sie nie vergessen. Aber was wenn sie das war, was Sury in diesem Menschen gefunden hatte? Eine zweite, größere Liebe? Ich wünschte mir nur das Beste für ihn und hoffte, dass er eines Tages glücklich lebte. Wie diese Menschen, bei denen wir leben durften.
Diese Gedanken von mir schiebend, erreichten wir das Dorf, in dem die Mädchen zu sein schienen. Ihre magische Spur führte uns direkt hierher. Aus der Logik heraus suchte ich erst nach blauem Haar und als ich die vertraute Gestalt von Hanabi entdeckte, fand ich auch gleich Taiga. Die beiden waren schnell auffindbar.
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03.05.2020, 21:41

Taiga


Hanabi war zu einem Stand gegangen, wo kleine bemalte Teller mit funkelnde Steine gab und neugierig schaute ich sie mir ebenfalls an. Sie zeigten Orte von Ocamma und sie waren wirklich sehr hübsch anzusehen. Mein Blick blieb kurz an einem Bild von Theater hängen. Doch dann schaute ich auf, als ich vertraue Präsenz spürte. Schwungvoll drehte ich mich um und sah die beiden Brüder auf uns zukommen. "Ihr seid wieder da!", freute ich mich und umarmte die Beiden spontan. Fenrir schob mich gleich weg von sich und murmelte etwas vor sich hin. Ich lachte nur und fragte neugierig: "War es im Wald schön gewesen?"

Fenrir


"Hmm, sie ist mir etwas zu überdreht", brummte ich und wir erreichten den vollen Marktplatz. Gut, dass wir vorhin uns ausgetobt hatten und auf der Jagd gewesen waren. Ansonsten wäre ich jetzt nicht so ruhig, wie jetzt. Es war nicht schwer die Frauen zu finden und das Luchs....Taiga zog uns gleich in die Arme. Ich stieß sie sofort von mir weg und murmelte Unverständliches vor mich hin. Dann hörte ich noch, was der Mann hinter dem Stand zu Hanabi sagte. hübsche, junge Frau. Meine Augen verengten sich leicht und bevor dieser Kerl auf dumme Gedanken kam, trat ich neben Hanabi. Lässig legte ich einen Arm über ihre Schulter und zupfte an einer Haarsträhne: "Ich habe dich gefunden." Mein Blick glitt zu den Mann und ich lächelte ihn wölfisch an. Sie konnte er nicht bekommen und das sollte er wissen.


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03.05.2020, 21:59

Hanabi

Ich war so vertieft in das Bild, dass ich die Ankunft der beiden zu spät bemerkte. Erst als Taiga sich lautstark über ihre Wiederkehr freute, blinzelte ich zum Verkäufer hoch und zuckte gleichzeitig zusammen, weil Fenrir wie aus dem Nichts erschien und mir einen Arm um die Schultern legte. Das wurde anscheinend zur Gewohnheit. Wehe, er machte sich über meine Größe lustig. Und wieso ließ er die Worte Ich habe dich gefunden so komisch klingen? Seine Stimme klang anders. Oder ich interpretierte zu viel hinein und war mit der Auswahl dieser Bilder überfordert.
Der nette Verkäufer sah mich unentwegt an und das Lächeln auf seinen Lippen wurde breiter. Er beugte sich vor und zauberte eine hübsche rote Blume herbei. >Drei Goldstücke und du darfst dir gern ein Bild aussuchen. Dazu schenke ich dir diese Blume. Sie passt wunderbar zu dir und deinen außergewöhnlichen Augen.< Da ich mit Komplimenten nicht viel anzufangen wusste, lächelte ich schüchtern und hielt ihm das Bild hin, das er mir angeboten hatte. >Dann nehme ich gerne das hier.< Taiga hatte mir zuvor ein paar Münzen gegeben, darum konnte ich gleich den Tausch vollziehen. Er reichte mir das Bild und die Blume. >Ich hoffe, wir sehen uns wieder.<
>Ganz bestimmt. Wir sind noch ein paar Tage in der Stadt. Da wird man sich wahrscheinlich noch über den Weg laufen.< antwortete ich freundlich und sah Fenrir an. >Findest du das Bild nicht auch toll?<

Malevor

Bevor ich reagieren konnte, lag ich plötzlich in Taigas Armen und verspannte mich kurz. Mein Bruder hingegen stieß sie von sich, doch sie nahm es ihm nicht übel. Ganz ehrlich... woher nahm sie bloß all die Freundlichkeit und gute Laune her? Ich wurde einfach nicht schlau aus ihr, wenn es um diese Dinge ging. Vermutlich hatte das was mit ihrer Magie zu tun. Bei all den Farben, die in ihr steckten, konnte man nur gute Laune haben. Diese Weltsicht kannte und lebte ich eben nicht.
Aufmerksam sah ich mich um, dann fiel mein Blick zurück auf Taiga. >Es war gut. Wir haben uns... ausgetobt.< Ich wollte ihr nicht bildlich beschreiben, was wir im Wald getan hatten. Und vor allem wie. Sie jagte anders als mein Bruder und ich. Wie eine Lichtgeborene eben. Weniger skrupellos und wild. >Wie ich sehe, seid ihr alleine unterwegs. Sucht ihr nach etwas Bestimmtes hier auf dem Markt?< Vielleicht brauchte sie Kleinigkeiten für die Weiterreise.
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03.05.2020, 22:15

Taiga


Ich ignorierte es, dass Malevor sich kurz verspannt hatte, als er mich umarmte. Daran hatte ich mich mittlerweile gewöhnt und ich wusste, dass es nicht an mir lag. Er war einfach zurückhaltend, wenn es um Nähe ging und ich versuchte es ein wenig mit meiner Nähe zu reduzieren. Aber manchmal überkam es mich einfach. "Das freut mich für euch", lächelte ich ihn an und fragte nicht weiter nach. Ich konnte riechen, dass sie mehr gemacht hatte als nur toben. Sie waren auch auf der Jagd gewesen. "Wir schauen uns hier einfach um. Falls dir oder deinem Bruder etwas gefällt, könnt ihr gerne von mir Münzen bekommen, damit ihr tauschen könnt. Wie Hanabi seid ihr auch meine Freunde und Reisegefährten, deswegen teile ich gerne meine Sachen mit euch", sagte ich munter und ich entdeckte den Laden, wo sich die Kleidungen befanden. An dem waren wir vorhin vorbeigegangen. "Da muss ich hin. Ich möchte mir ein Menschenkleid besorgen. Willst du mitkommen? Dann kannst du mir sagen, ob es zu mir passt", vergnügt sah ich ihn an.

Fenrir


Mein Blick wurde finster, als der Kerl wagte Hanabi breiter anzugrinsen und dann auch noch ihr eine Blume schenken wollte. Mein Blut begann zu kochen und fast hätte ich mit den Zähne gefletscht. Womit meine Tarnung aufgeflogen wäre, denn Menschen fletschten bestimmt nicht die Zähne. Ich zog sie weg von dem Stand und verfluchte das Versprechen, das ich gegeben hatte. "Nein", antwortete ich grimmig und riss ihr die Blume aus der Hand: "Die Blume brauchst du nicht. Ansonsten glaubt er noch du bist ihm verfallen. Halte dich von solche Kerle fern. Sie interessieren sich nur welche Frauen sie rumkriegen können. Wenn du unbedingt Blumen haben willst, hole ich dir welche." Ich atmete tief ein, um mein kochendes Blut zu beruhigen. Ich musste sie beschützen, auch vor Menschen, die wie dieser Kerl waren.


435

03.05.2020, 22:30

Hanabi

Mit großen Augen starrte ich auf die Blume, die mir Fenrir einfach aus der Hand gerissen hatte. Seine folgenden Worte ergaben für mich keinen Sinn. Verfallen? Ich? Männer, die damit Frauen rumkriegen möchten? >Das... war nicht nett.< murmelte ich und bezog mich dabei auf seine schroffe Art. Die Blume hätte ich behalten können. Sie war hübsch. Sie konnte nichts dafür, wie sie eingesetzt wurde und ich bezweifelte, dass der freundliche Mann komische Gedanken gehegt hatte. Oder? Wusste Fenrir in dieser Hinsicht mehr als ich? Immerhin war er eigentlich älter und hatte mehr gesehen...
Ich sah ihn an und runzelte die Stirn. >Geht es dir gut? Du siehst angespannt aus. Hat dir der Ausflug im Wald nicht gut getan?< Vielleicht war das der Grund, warum er grob war. In manchen Situationen konnte ich ihn schwer einschätzen. Jetzt, wo wir auf Augenhöhe waren und er reifer wirkte, verwirrte mich das mehr als zuvor. Und ich verstand nicht mal, wieso das der Fall war.

Malevor

Dass sie nicht nachhakte, war aufmerksam von ihr. Normalerweise plapperte sie ziemlich viel und hielt ihre Neugier selten in Zaum. Wahrscheinlich reimte sie sich ihre eigene Geschichte in ihrem Kopf zusammen. Was es auch war, es war mir ganz recht. Das mit der Kleiderwahl... darüber ließ es sich diskutieren. Mir wäre es lieber draußen zu bleiben, anstatt in einen dieser Läden zu gehen und dabei zuzusehen, wie sie Kleider anprobierte. Es hörte sich langweilig an.
Trotzdem nickte ich. Fenrir hatte Hanabi entführt, darum wollte ich sie ungern allein lassen. >Ich werde ehrlich zu dir sein.< bemerkte ich. Sollte ihr etwas nicht stehen, würde ich ihr keinen Honig um den Mund schmieren. Auch wenn ich durchaus in der Lage war mit blankem Gesicht zu lügen, war mir die Wahrheit lieber. >Nach dir.< sagte ich und bedeutete ihr vorzugehen.
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03.05.2020, 22:52

Taiga

"Darauf bestehe ich", lächelte ich breit und beinahe hätte ich nach seiner Hand gegriffen. Aber ich erinnerte mich rechtzeitig, dass er kein Kind mehr war. Wir gingen in den Laden hinein und neugierig schaute ich mich umher. Es gab so viele Kleider und auch Kleidungen für Männer. "Guten Tag, kann ich Ihnen behilflich sein?", grüßte uns eine Frau. "Hallo, ich möchte einfach verschiedene Kleider anprobieren", lächelte ich. "Dann schauen Sie sich in Ruhe an, da hinten ist die Umkleide und wenn sie Fragen haben, können Sie nach mir rufen", erklärte die Frau und ich nickte danken. Dann musterte ich mit funkelnde Augen die ersten Kleider. Es gab so viel Auswahl und ich wusste nicht wo ich anfangen sollte. "Wie wäre es mit diesem rosa Kleid? Oh, dazu gehört noch ein Hut mit einer Feder", ich nahm ein Kleid, um ihn vor mir zu halten und setzte den Hut auf meinem Kopf. Gleich in der Nähe stand ein Spiegel und ich konnte mich dadrinnen sehen. Ich musste kichern: "Ich glaube der Hut passt gar nicht zu mir."

Fenrir

"Doch, der Wald hatte mir sehr gut getan und vielleicht hätte ich einfach dort bleiben sollen", ich wurde noch grimmiger und schüttelte schließlich den Kopf. "Du findest mich also nicht nett, nur weil ich auf dich aufgepasst habe?", ich verschränkte meine Arme vor dem Brustkorb und fuhr fort: "Tze, dann bin ich eben nicht nett. Es sei denn du willst jetzt zurück zu diesem Kerl und machst die Erfahrung selbst. Aber dann heule mich nicht voll, wenn ich Recht habe." Herausfordernd sah ich sie an. Warum kapierte sie es nicht, dass ich nur sie beschützen wollte? Sie war noch so rein und ich wollte nicht, dass ein verlogener Kerl sie verdarb.


Gehe offline, gute Nacht :)


437

03.05.2020, 23:13

Hanabi

Wenn er grimmig war, konnte er ganz schön verletzende Dinge sagen. Als Baby hätte er das nicht getan. Das wäre nicht möglich gewesen. Da war er noch süß und anhänglich gewesen und jetzt kam es mir vor, als würde er mir einen Vortrag darüber halten, wem ich vertrauen durfte und wem nicht. Das... verärgerte mich. >Ja, im Moment bist du wirklich nicht nett. Die Blume war ein Geschenk. Mir ist es egal, ob er irgendwelche Hintergedanken hatte. Solche Dinge interessieren mich nicht.< verdeutlichte ich ihm. >Natürlich weiß ich es zu schätzen, dass du auf mich aufpassen möchtest, aber etwas mehr Feingefühl darf ich doch wohl erwarten, oder nicht?< Meine Wangen fühlten sich seltsam erhitzt an, als ich ihn direkt ansah und tief durchatmete. Ich schaute das Bild in meinen Händen an und drückte es gegen meine Brust. Mit gesenktem Blick murmelte ich: >Ich will nichts weiter als schöne Erinnerungen sammeln. Können wir das bitte tun, ohne dass aus einer Kleinigkeit ein Problem wird?< Ich sah ihm wieder in die bernsteinfarbenen Augen. >Bitte?<

Malevor

Sobald wir das Geschäft betraten, traf mich der schwere Geruch nach Stoffen und blumigen Düften, die irgendwie nicht natürlich rochen. Ich rümpfte die Nase und musterte die Frau, die sofort zu uns kam und uns scheinbar beraten wollte. Auf diese Hilfe konnten wir verzichten. Ich war da und würde Taiga meine ehrliche Meinung geben. So schwer war das nicht. Da reichte es schon, dass sie nach dem rosa Kleid griff und einen komischen Hut noch dazu. >O nein, ganz schlechte Wahl. Du bist kein Kind mehr. Such dir zumindest eine Farbe aus, die dein Wesen gut trifft.< sagte ich mit einem schweren Seufzen. >Und Hüte stehen dir wirklich nicht.< Nicht zuletzt, weil dann ihr Haar verdeckt sein würde und das wäre ziemlich schade. Ich ließ meinen Blick zu anderen Kleidern schweifen und zeigte auf ein kristallblaues Exemplar. Es floss wie ein Wasserfall zu Boden. >Probier das da an.< schlug ich vor.

Gute Nacht ;)
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438

04.05.2020, 08:39

Taiga

"Wie ein Kind will ich wirklich nicht aussehen", stimmte ich ihn zu und mit einem frechen Grinsen setzte ich den Hut auf seinem Kopf ab: "Schick." Meine Augen funkelten amüsiert und ich nahm das Kleid, auf den Malevor gezeigt hatte. Mir gefiel die Farbe, es erinnerte mich an einem zugefrorener See im Sonnenlicht. Gespannt ging ich in die Umkleide und zog mich um. Der leise raschelnde Stoff fühlte sich auf meiner Haut seidig an, nirgendwo kratzte es und es schien mir perfekt zu passen. Am Oberkörper lag es eng genug und ab der Hüfte wurde das Kleid lockerer, sodass ich mich noch bewegen konnte. Das Kleid war ärmellos und bedeckte nur einen kleinen Teil meiner Oberarme, dadurch fühlte ich mich nicht zu bedeckt. Ich mochte es Sonne und Wind auf meiner Haut spüren zu können. In der Umkleide gab es auch ein Spiegel und ich betrachtete mich eingehend. Meine Augen begannen zu leuchten und ich rauschte aus der Umkleide: "Du hast ein gutes Gespür welche Farben zu einer Person passt. Dieses Kleid ist umwerfend!" Ich drehte mich einmal um mich herum und sah schließlich Malevor erwartungsvoll an.

Fenrir

Ich presste meine Lippen aufeinander und erwiderte schließlich: "Tja, Feingefühl wurde uns nicht beigebracht. Sie hätte den Tod bedeutet. Und mir ist es nicht egal, wenn du wie eine Beute angestarrt wirst. Du bist keine Beute!" Wieder atmete ich tief ein, denn noch hatte mein Blut sich nicht ganz beruhigt. "Die Anderen sind in diesem Laden", deutete ich die Richtung an und schwieg anschließend. Ansonsten würde sie mir wieder vorwerfen ich wäre nicht nett. Es konnte schon sein, dass ich manchmal grimmig wirkte. Aber so war ich nun einmal, das gehörte zu einem Teil von mir und im Vergleich zu meinem alten Leben war ich eben geradezu nett gewesen. Auch wenn ich es nicht wollte, gab ich ihr die Blume zurück. Durch Alita hatten geschenkten Blumen für mich eine symbolische Bedeutung bekommen, aber das sagte ich Hanabi nicht.


439

04.05.2020, 12:09

Hanabi

Was für ein Leben er geführt hatte, wusste ich nicht. Es hörte sich jedenfalls schrecklich an. Dass Feingefühl den Tod bedeuten könnte, das war für mich unvorstellbar. Ehrlich gesagt, wollte ich mir das nicht vorstellen. Das würde mich sonst nur traurig machen. Gleichzeitig überraschte er mich mit der Aussage, es sei ihm nicht egal, wenn ich wie Beute angestarrt wurde. Der Blick des jungen Mannes hatte mir zwar nicht dieses Gefühl vermittelt, aber wenn Fenrir meinte, es wäre so, dann... dann glaubte ich ihm. Er würde mich nicht grundlos anlügen. Außerdem wusste ich es zu schätzen, dass er mir dann doch die Blume zurückgab. Der Blüte war zum Glück nichts passiert. Sie war hübsch und duftete süßlich.
>Danke.< sagte ich leise. Zum einen, weil er mich beschützen wollte und zum anderen weil wir nicht weiter darüber streiten mussten. Das wäre wirklich schade, zumal ich seine Gesellschaft sehr genoss und ich in aller Ruhe Zeit mit ihm verbringen wollte. Etwas unschlüssig sah ich seine Hand an und bevor mich der Mut verließ, griff ich danach. Sie war schön warm und größer als noch vor ein paar Tagen. Ein seltsames Ziehen machte sich in meiner Brust bemerkbar, während es in meinem Bauch angenehm warm wurde. >Ich möchte lieber die anderen Stände erkunden. Vielleicht findest du auch etwas, das du mitnehmen möchtest. Ich habe noch Geld übrig.< schlug ich leicht lächelnd vor. Der Markt erstreckte sich noch um einige Straßenblöcke und ich wollte mir mehr Sachen anschauen, die ich noch nicht kannte.

Malevor

Ich verschränkte die Arme vor der Brust, als sie mir diesen hässlichen Hut auf den Kopf setzte. Ich beschwerte mich aber nicht. Freches Verhalten kannte ich bereits von meinem Bruder. Außerdem war sie gut gelaunt und mir war ihre lustige Absicht bewusst. Während sie sich umziehen ging, ließ ich meinen Blick zurück zu den anderen Kleidern und der Kleidung für Männer schweifen. Sie war vom Stil her sehr unähnlich zu dem, was ich gerade trug. Was Taiga mir geschneidert hatte, gefiel mir mehr als das, was sie hier anboten. Hier würde ich bestimmt nichts kaufen.
Kurz darauf erschien Taiga in dem von mir vorgeschlagenen Kleid. Es reichte bis zum Boden. Irgendwie fiel mir erst jetzt auf, dass sie lange, schlanke Beine hatte. Sie waren schwach durch den leichten Stoff zu sehen. Mein Blick wanderte nach oben zu ihrer Brust und schließlich zu ihrem Gesicht. Ich zuckte mit den Schultern. >Die Trägerin macht das Kleid umwerfend. Ich bezweifle, dass es an einer anderen Frau schöner aussehen würde.< sagte ich direkt und hörte die Frau von vorhin verhalten kichern. Hatte ich etwas Witziges gesagt? Ich zog eine Braue in die Höhe.
>Möchtest du mehr Kleider anprobieren oder kaufst du dir das?<
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440

04.05.2020, 13:18

Taiga

Bei seine schöne Worte strahlte ich ihn an und strich liebevoll über den seidigen Stoff des Kleides: "Ich möchte dieses Kleid haben, weil du es ausgewählt hast und ich vertraue auf deinen Urteil." Dann sagte ich vergnügt: "Jetzt müsste Fenrir auch was Blaues tragen und dann könnten wir uns die blauen Abenteurer nennen." Ich entschied mich gleich das Kleid anzubehalten und ging fröhlich zu der Frau, der diesem Laden gehörte. Als sie Zahlen aufsagte, bemerkte sie meinen ratlosen Blick und half mir die richtigen Münzen zu finden. Ich bedankte mich für ihre Hilfe und drehte mich voller Tatendrang zu Malevor um, als wir den Laden verließen: "Jetzt bist du dran. Wohin möchtest du gehen oder brauchst du etwas?"

Fenrir

Das kochende Blut beruhigte sich und ich nickte nur knapp, als sie sich bei mir bedankte. Aufeinmal griff sie nach meiner Hand und plötzlich wurde meine Kehle trocken. Ich würde ihr jetzt überall folgen, wie ein treuer Hund seinem Frauchen. Nur ins Wasser nicht, da war mein Wille noch eisern. Ich wollte ihr gerade sagen, das ich nichts brauchte, als ein paar Haarsträhnen mir ins Gesicht fiel und dann fiel meine Antwort anders aus: "Ich brauche ein Haarband und vermutlich auch ein Kamm." Es fiel mir etwas schwer mich auf das Sprechen zu konzentrieren, wenn ich überdeutlich ihre Hand um Meine wahrnahm. Es war als ob alle meinen Sinnen sich nur auf diese Berührung konzentrierten.