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501

06.05.2020, 21:13

Hanabi

>Du bist wirklich fies.< grummelte ich, als er mir damit drohte mein Wasser zu trinken. Zwar ging ich nicht davon aus, dass er das auch wirklich tat, trotzdem fand ich es nicht fair, wie er sich über meinen miserablen Zustand lustig machte. Er hatte ja keine Kopfschmerzen und ihn blendete auch nicht die Sonne, als würde man mir die Augen verbrennen. Immer noch schmollend, hob ich die Decke wieder an und stellte fest, dass Fenrir nur ein Leinentuch trug. Sonst nichts. Noch nie in meinem Leben zuvor war die Hitze so schnell in meine Wangen geschossen wie jetzt.
Fast schon grob, schnappte ich mir den Becher aus seiner Hand und verschüttete dabei etwas, als ich mich damit wegdrehte und in großen Schlucken alles trank. Hätte nie gedacht, dass Wasser wie flüssiger Honig meine Kehle besänftigen würde. Es fühlte sich wahnsinnig gut an. Wiederbelebend. Ich räusperte mich und spürte, dass da kein Sand mehr in meinem Hals war. Sehr gut. Das war schon viel besser. >Ich habe meine Arbeit verschlafen.< gab ich wenige Sekunden später preis. Das war ebenfalls eine Sache, die mir ziemlich peinlich war und trotzdem teilte ich sie mit Fenrir. Warum auch immer... >und mir ist ein bisschen schlecht...<

Malevor

Ich zog eine Braue in die Höhe, als nur ihr Arm unter der Decke hervorlugte und sie sich den Becher nahm. Ihrer Reaktion zufolge war das Wasser genau das richtige Heilmittel, sonst hätte sie es nicht bis zum letzten Tropfen leergetrunken. Und das binnen Sekunden. Sie stellte den Becher auf den Boden und wollte den Arm wieder unter die Decke ziehen, da griff ich nach ihrer Hand und hielt sie fest. Es überraschte mich, wie kühl sich ihre Finger anfühlten. Licht-Animagi waren für gewöhnlich angenehm warm. Vielleicht ebenfalls eine Nachwirkung des Alkohols und der langen Nacht. >Hast du Hunger?< fragte ich sie aufmerksam und legte meine andere Hand dazu. Das sollte reichen, um ihre kühle Haut zu erwärmen.
Ich kannte nicht alle Nebenwirkungen von Alkohol, zumal ich nie davon probiert hatte, aber ich hoffte, dass es Animagi nicht krank machte. Mir wäre nicht wohl dabei, sollten die beiden Mädchen wegen dieser kleinen Sache erkranken.
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502

06.05.2020, 21:32

Taiga


Einen Moment stockte mein Atem, als warme Hände meine Hand aufhielten sich zurückzuziehen. Es gab nur wenige Augenblicke, wo er angedeutet Einem die Nähe schenkte. Ich erinnerte mich an den Überfall der Wölfe, da hatte Malevor mich auf seine Art getröstet. Aber warum verwirrte mich seine Berührung jetzt? Vielleicht war das noch die Wirkung vom Alkohol, vermutlich hatte es mein Kopf etwas durcheinander gebracht. Als er fragte, ob ich Hunger hatte, begann mein Magen laut zu knurren. Es war eine Weile her, wann ich zuletzt gegessen hatte. "Ja....aber ich will Niemanden mit meinem Aussehen erschrecken. Ich sehe furchtbar aus", gestand ich nuschelnd. Furchtbar....Taiga, ich würde dich furchtbar gern küssen. Ruckartig richtete ich mich auf und die Decke rutschte von mir runter. Charles hatte mich küssen wollen! Aber....aber seine Lippen hatten nur meine Wange gestreift und ich legte die freie Hand darauf. Ich war erleichtert gewesen, dass es nicht zu einem Kuss gekommen war. Also konnte eine Person sich zu einem Anderen hingezogen fühlen, aber es bedeutete nicht gleich, dass es für die andere Person das Gleiche galt. Dennoch hoffte ich, dass Charles jetzt nicht traurig war. Liebe sollte was Schönes sein.

Fenrir


Ich unterdrückte ein Lachen, als sie mir das Glas aus der Hand riss und gierig trank, sodass sie sich ein wenig bekleckerte. Ich merkte, dass ihr Gesicht plötzlich rot geworden war und ich legte ein Hand auf ihr Stirn. Sie fühlte sich normal an, es hätte mich gewundert, wenn sie Fieber bekäme. Das war eine Menschenkrankheit. "Das passiert, davon wird schon nicht die Welt untergehen", zuckte ich mit der Schulter: "Die Menschen können ja auch ein bisschen was für ihre Wünsche tun." Dann runzelte ich mit der Stirn, als Hanabi sagte ihr sei schlecht. "Ich glaube du brauchst nur was Ordentliches im Magen", meinte ich: "Ich kann dir was hochbringen, wenn du es willst." So wie sie sich anscheinend noch fühlte, war sie vielleicht nicht bewegungsfähig.


503

06.05.2020, 21:47

Hanabi

Jetzt legte er mir auch noch eine Hand an die Stirn. Konnte er sich vorher nicht einkleiden, bevor er mir zu nahe kam? Meine Wangen fühlten sich immer noch heiß an und ich wusste, dass man das sehen konnte. Wahrscheinlich glaubte er, ich wurde krank oder so, aber das war grundsätzlich bei uns Animagi unmöglich. Wir erfreuten uns stets bester Gesundheit. Das schrieb uns unsere Natur vor. Trotzdem fühlte ich mich komisch. In meinem Magen rumorte es leise. >Dann... möchte ich etwas zu essen.< bat ich Fenrir und zog die Decke bis zu meinem Kinn hoch.
Mir fiel auf, dass nun er auf mich aufpasste und nicht umgekehrt. Eigentlich wäre das meine Aufgabe, weil er theoretisch betrachtet jünger war als ich, aber in seinen Augen funkelte Wissen, von dem ich nur zu träumen wagte. Sein Geist war nämlich älter als meiner. >Und zieh dir etwas an.< fügte ich leise hinzu. Den Grund dafür wollte ich nicht nennen. Er sollte sich einfach anziehen und mich nicht verwirren. Es kostete mich große Überwindung nicht zu seiner nackten Brust zu starren. Trotz seines noch jungen Alters ahnte ich bereits, wie er wohl als Erwachsener aussehen könnte und das allein setzte eine Wärme frei, die mir äußerst peinlich war. Das lag bestimmt an diesem verfluchten Alkohol. Wieso trank man das freiwillig?

Malevor

Langsam wurde ihre Hand wärmer, ein gutes Zeichen. Offenbar war es ihr peinlich sich in ihrem jetzigen Zustand zu zeigen, was ich nicht gänzlich nachvollziehen konnte. Immerhin war sie diejenige, die mich von klein auf kannte und auch nackt gesehen hatte. Naja, das war wohl wieder so eine Frauensache. >Jeder hat mal schlechte Tage. Verstecken brauchst du dich trotzdem nicht. Vor allem nicht vor uns. Ich dachte, wir sind Schwesterfreundinnen.< Letzteres sagte ich mit einem angedeuteten Lächeln, denn ich hatte ihre gestrigen Worte natürlich nicht vergessen. >Oder... die blauen Abenteurer.< erinnerte ich sie und lachte mich in Gedanken schlapp. Keine Ahnung, warum mich diese Situation dermaßen belustigte, aber als ich ihr zerzaustes Haar und ihr zerknautschtes Gesicht erblickte, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und prustete los.
Es fühlte sich seltsam befremdlich an zu lachen und gleichzeitig so befreiend. >Könnte ich zeichnen wie du, hätte ich dich genau so verewigt.<
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504

06.05.2020, 22:03

Taiga


Ich schaute zu Malevor und in meinem Herz wurde es warm, als er von Schwesterfreundinnen und blauen Abenteurer sprach. Doch dann begann er zu lachen, als er mein äußeren Zustand bemerkte und seine Heiterkeit war ansteckend, dass ich auch lachen musste. Es war schön ihn so zu sehen, er lachte viel zu wenig. "Und ich würde dich jetzt genau so zeichnen. Du hast ein wunderschönes Lachen", ich neigte lächelnd den Kopf zur Seite und meine Augen funkelten. Sein Lachen klang voll, voll nach Farben und da war ein Licht in seine Augen. Ich ließ seine Hand los, mir ging es besser und es sollte ihm nicht unangenehm werden diese Nähe zu geben. Meine Hand war immer noch warm von seiner Hand.

Fenrir


"Meine Kleider sind nass und ich habe nichts Anderes. Da es nicht kalt ist, kann ich warten bis sie wieder trocken werden", antwortete ich ihr und stand auf: "Außerdem kennst du mich doch schon nackt, es ist nur alles größer." Kopfschüttelnd ging ich hinaus und ging in den Raum, wo mein Bruder und ich schliefen, meine Kleidung über die zwei Stühle auf. Sie rückte ich näher am geöffneten Fenster, damit das Sonnenlicht und der leichte Wind sie trocknen konnte. Erst dann ging ich hinunter, wo es bereits nach dem Essen roch. "Warum hast du nichts an?", fragte mich der Schattenmagier. "Manchmal laufe ich auch ohne Kleidung", antwortete ich gereizt. Wo lag das Problem? "Ich brauche Essen. Hanabi und Taiga sind noch nicht bewegungsfähig und brauchen neue Kraft", wandte ich mich an die Mutter. Bis jetzt hatte sie mich nicht genervt und auch jetzt tat sie es nicht. Lächelnd reichte sie mir ein Tablett, denn sie hatte bereits vermutet, wie die Frauen sich fühlen könnte. Mit dem vollen Tablett ging ich wieder nach oben.


505

06.05.2020, 22:21

Hanabi

Nur alles größer... Ausgerechnet diese Worte hallten in meinem Kopf wider. Ich presste meine Hände auf das Gesicht und wünschte, ich könnte zurück in meinen Bau und mich dort verstecken. Was war bloß los mit mir? Erst wurde mir unendlich warm und jetzt... jetzt dachte ich... Fenrir und... den Kopf heftig schüttelnd, was sich als schwerwiegender Fehler erwies, richtete ich mich auf und atmete tief durch. Bei den Sternen, was war schon dabei? Er hatte recht. Ich hatte ihn schon als Baby gesehen. Da gab es nichts Neues zu entdecken. Er war ein junger Mann wie jeder andere auch. Wie Gael. Genau.
Mein Blick schweifte zu Malevor, der kurz gelacht hatte. Die größte Überraschung des Tages. Ich hatte ihn noch nie lachen hören. Fast schon perplex starrte ich seinen Rücken an, bis er seinen Kopf zu mir drehte. Seine Lippen bebten, dann seine Schultern. >Ihr seht beide... witzig aus.< Ich verschränkte die Arme vor der Brust und setzte einen hoffentlich selbstbewussten Gesichtsausdruck auf. Erst Zwerghase, nun das. Die beiden Brüder amüsierten sich zu sehr auf unsere Kosten. >Trink du mal viel Alkohol, dann möchte ich sehen, wie locker du das wegsteckst.<

Malevor

Zu hören, dass ich ein wunderschönes Lachen hatte, berührte etwas in mir. Tief in mir vergraben, irgendein Splitter, den ich verloren geglaubt hatte, genau dort spürte ich einen Widerhall an Emotion. Welche es war, konnte ich leider nicht beschreiben. Es war... fremd und gleichzeitig vertraut. Um mich davon abzulenken, blickte ich zu Hanabi und musste mich erneut zusammenreißen, um nicht laut loszulachen. Sie sah auch nicht besser aus. Und sie war widerspenstiger, wenn sie grimmig drauf war. Dass ich das mal erleben durfte.
>Ist das etwa eine Herausforderung?<
Sie verzog den Mund. >Interpretier es wie du willst. Ich habe alles gesagt.<
Immer noch zutiefst amüsiert zuckte ich mit den Schultern. >Na gut, abgemacht. Wenn Fenrir und ich das erwachsene Alter erreicht haben, werden wir Alkohol trinken. Und dann besser wegstecken als ihr beide.< Dass ich meinen Bruder mit einbezog, war wie ein Reflex. Wenn sie mich schon herausforderte, dann war das eine indirekte Kampfansage an meinen Bruder. So lief das mit uns beiden. Ich sah wieder Taiga an und deutete ein Lächeln an. >Tut es in deinem Kopf noch arg weh?<
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506

06.05.2020, 22:34

Taiga

Ich hatte mich entschieden, dass es für mich nicht mehr schlimm war fruchtbar auszusehen, wenn Malevor dadurch sein Lachen gefunden hatte. Ja, ich würde sogar jeden Tag so aussehen, um nochmals diesen wundervollen Klang zu hören, der etwas in meinem Inneren etwas zum Klingen brachte. Jetzt nahm er eine Art Herausforderung von Hanabi an und zog gleich sein Bruder mit hinein. Das würde bestimmt lustig werden und meine Mundwinkeln zuckten. "Mein Kopf geht es besser. Vielen Dank für das Wasser", erwiderte ich sein Lächeln. Mir fiel auf, dass er jetzt häufiger lächelte und das ließ seine Augen funkeln. Fenrir kam mit einem Tablett herein und bei dem Duft der Köstlichkeiten knurrte mein Magen noch lauter, als vorhin. Ich entdeckte ein Honigglas und meine Augen leuchteten auf. Honig war das Heilmittel für alles und ich war mir sicher, dass ich mich gleich noch viel besser fühlen würde, wenn ich diese unwiderstehliche Köstlichkeit verspeisen würde. Daher sprang ich auf, schnappte mir flink nach dem Honig und einem Löffel und stolperte wieder zurück in das Bett. Ich schob einen vollen Löffel in meinem Mund und entzückt seufzte ich auf: "Ich liebe Honig."

Fenrir

Kaum war ich mit dem Tablett in dem Raum, war plötzlich Taiga vor mir erschienen und wie ein Dieb schnappte sich nach einem Glas, ehe sie wieder ins Bett verschwand, als wäre nichts geschehen. Nur dass sie jetzt gerade den Honig pur in ihrem Mund stopfte und dabei aussah, als hätte sie berauschende Mitteln zu sich genommen. "Ich habe von einer Herausforderung gehört?", erkundigte ich mich und stellte das Tablett auf dem Tisch ab. Ich schmierte ein Brot mit Marmelade und reichte den Teller Hanabi. Gestern hatte sie von der Marmelade geschwärmt. "Der Tee soll angeblich helfen, dass euch nicht mehr schlecht ist und ihr keine Kopfschmerzen mehr habt. Wenn ihr mich fragt, stinkt es nach verfaulten Unkraut", rümpfte ich mit der Nase.


507

06.05.2020, 22:48

Hanabi

Ich musste leise lachen, als Taiga plötzlich aufsprang und sich den Honig vom Tablett schnappte. Fenrir hätte nicht einmal rechtzeitig reagieren können. Keine Ahnung, wie sie es schaffte überhaupt aufzustehen. Momentan war ich nicht bereit mich zu bewegen. Lieber im Bett bleiben, hier war ich sicher und konnte mich erholen. >Dein Bruder glaubt, ihr würdet den Alkohol besser wegstecken.< beantwortete ich seine Frage und beobachtete ihn dabei, wie er eine Scheibe Brot mit Marmelade schmierte. Das war sehr lieb von ihm. Bei seiner Fürsorge wurde mir ganz warm ums Herz.
Nur zu gern nahm ich die Brotscheibe entgegen und musterte daraufhin den Tee, der tatsächlich etwas streng roch. Aber wenn Jenaya oder Kenai ihn zubereitet hatten, wussten sie, was gut war. Es würde bestimmt helfen. Nur das zählte. Ich biss in das Brot hinein und seufzte sogleich auf. O ja, es schmeckte genauso gut wie gestern. Außerdem beruhigte es mich zu wissen, dass ich wieder Hunger verspürte. Besser als das komische Rumoren im Magen.

Malevor

Mein Bruder kehrte mit einem vollen Tablett zurück. Ehe ich realisierte, was geschah, hatte sich Taiga ihren Honig geschnappt und löffelte nun Unmengen aus dem Glas. Wie sie dabei nicht das Gesicht verzog, war mir ein Rätsel. Ich mochte zwar auch sehr gerne süßes Essen, aber Honig schmeckte wie purer Zucker und das war für mich zu viel des Guten. >Das sehe ich.< schmunzelte ich, als sie ihre Liebe für Honig verkündete. Das hatte sie auch gestern getan.
Ich machte es mir auf ihrem Bett gemütlicher, indem ich in den Schneidersitz wechselte und schaute zum Fenster. Draußen schien die Sonne. Wieder ein schöner Tag, wieder würde es warm werden. >Was wollt ihr heute machen?< Ich konnte schwer beurteilen, wie fit sie sich fühlten und was ihnen vorschwebte. Vielleicht hatten die Eltern ein paar Ideen, welche Orte man in Ocamma gesehen haben musste, bevor wir abreisten. Wenn ich mich nicht irrte, würden wir schon morgen gehen.
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508

06.05.2020, 22:59

Taiga


Kaum breitete sich der Geschmack des Honigs auf meiner Zunge aus, fühlte ich mich gestärkter und war bereit für den Tag. "Das tun wir", antwortete Fenrir, als Hanabi ihm sagte worum es bei der Herausforderung ging. Bei Malveors Frage dachte ich einen Moment nach: "Es gibt noch viel zu sehen. Ich würde gerne dieses Badehaus ausprobieren, dort gibt es heiße Quellen. Aber da Fenrir Baden nicht mag, ist es keine gute Idee. Denn noch lieber möchte mit euch allen etwas unternehmen, was uns allen gefällt. Vielleicht sollten wir einfach spazieren gehen und schauen was wir dabei entdecken oder wir fragen einfach Kenai und Jenaya." Stirnrunzelnd sah ich den vollen Tablett an: "Hanabi und ich werden es niemals schaffen alles aufzuessen, ihr dürft gerne zugreifen. Bestimmt habt ihr auch Hunger."

Fenrir


Ich schnappte mir nach dem Stück Schinken, der anscheinend für mich gedacht war. Denn Taiga hatte gestern davon nichts angerührt, sie löffelte eher den Honig aus und ich verzog das Gesicht. Sie war ein Raubtier, aber aß Honig. Ich ließ mich neben Hanabi fallen und streckte meine Beine auf dem Bett aus. Es war mir egal was wir machten, solange wir nicht in dieses Badehaus gingen. Außerdem hatte ich mich schon gewaschen, nochmals ging ich nicht ins Wasser.


509

06.05.2020, 23:11

Hanabi

Völlig überrumpelt starrte ich Fenrir kurz an, als er sich kommentarlos neben mich legte. Es war nicht so, als hätten wir nie nebeneinander geschlafen, aber jetzt war er größer und... halbnackt. Wie ihm das Tuch nicht von der Hüfte fiel, blieb mir ein Rätsel und ich hoffte, dass es dort blieb. Wieder spürte ich die Hitze in meinen Wangen und lenkte mich sogleich mit meiner Scheibe Brot ab, an der ich genüsslich knabberte. Die Süße der Marmelade weckte meine Lebensgeister. Dann probierte ich vom Tee und verzog angewidert das Gesicht. >Das schmeckt wirklich furchtbar. Ich hoffe, es hält, was es verspricht.<
Taiga schlug unterdessen ein paar Optionen für den Tag vor und ich dachte darüber nach. >Ich schätze, es wäre das Beste, wenn wir Jenaya und Kenai fragen. Immerhin kennen sie sich hier in der Gegend am besten aus.< Ein Spaziergang klang natürlich auch nicht schlecht, aber was, wenn wir in eine Richtung liefen, in der es nichts zu sehen gab? Dann verpassten wir vielleicht etwas Großartiges.
Als ich den letzten Bissen hinunterschluckte, zögerte ich kurz, denn um an das Tablett zu gelangen, musste ich mich über Fenrir beugen. Naja, was war schon das Problem? Nichts. Meine Gedanken spielten mal wieder verrückt. Genervt und irritiert von mir selbst griff ich nach der nächsten Brotscheibe und beschmierte sie wieder mit Marmelade. So, eine zweite Scheibe sollte reichen. Ich wollte mich nicht überfressen.

Malevor

Ich schaute zum Essen und beschloss das Angebot anzunehmen. Auch wenn ich keinen großen Hunger verspürte, weil ich bei Nacht einiges zu mir genommen hatte, schnappte ich mir etwas Brot und Schinken. Von dem Tee musste ich zum Glück nicht probieren. Hanabis Gesicht sprach Bände, dabei gehörte sie zu den Pflanzenfressern. Wenn ihr das nicht schmeckte, dann uns Fleischfressern erst recht nicht. Da hatte Taiga aber ein übles Los gezogen.
>Mir egal, wohin wir gehen. Hauptsache, wir müssen nicht die ganze Zeit der Sonne ausgesetzt sein.< meinte ich zwischen zwei Bissen und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand. Es war ganz gemütlich auf dem Bett zu hocken und entspannt zu frühstücken.
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510

06.05.2020, 23:23

Taiga

"Dann fragen wir Jenaya und Kenai", sagte ich voller Tatendrang und verständnisvoll nickte ich zu Malevor. Er sollte auch Spaß am Ausflug haben und sich nicht gequält fühlen. Ich nahm einen Schluck vom Tee und alle Härchen richteten sich auf. Ich erschauderte vor Ekel, den ich noch nie empfunden hatte und wusste einen Moment nicht, ob der Tee wieder meinen Körper verlassen wollte. Dabei hatte ich noch nicht die ganze Tasse ausgetrunken. "Ich glaube mir geht es schon viel besser", flüsterte ich und nahm mir hastig noch einen Löffel Honig, um diesen grausigen Geschmack loszuwerden. Danach aß ich auch eine Scheibe Brot mit Schinken, um genügend Fleisch im Körper zu haben. Ich brauchte neue Energie und die konnte mir der Honig leider nicht geben, egal wie gut er schmeckte.

Fenrir

Hanabi beugte sich über mir, um am Tablett zu kommen und dabei stieg ihr Frühlingsduft in meine Nase. Ein paar Haarsträhnen, die sich von ihrer Friseur gelöst hatten, kitzelten auf meinem Brustkorb und ihr Arm streifte mich. Mein Körper spannte sich an, doch diese Anspannung fühlte sich anders an. Irgendwie gut. "Sag Bescheid, wann wir losgehen. Ich gehe jetzt Holz hacken", ich stand auf und verließ den Raum. Zuerst guckte ich nach meine Kleider und bemerkte, dass sie mittlerweile trocken waren. Das musste am Stoff liegen, die Taiga benutzt hatte. Normalerweise trockneten Kleidungen nicht so schnell. Bestimmt war da irgendwelche Magie im Spiel, die in diesem Stoff verwebt wurde. Kaum hatte ich mich angezogen, war ich schon im Garten und begann das Holz zu hacken, um diese komische Anspannung loszuwerden.


Gehe offline, gute Nacht :)


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06.05.2020, 23:37

Hanabi

Plötzlich richtete sich Fenrir auf und beschloss Holz hacken zu gehen. Ich verstand nicht, wieso er nicht länger blieb, ergriff aber die Chance mich zu beruhigen. Mir war nicht mehr so warm und auch mein Herz schlug wieder in einem angemessenen Tempo. Wirkte der Tee oder lag es an Fenrirs Abwesenheit? Ich konnte das schwer einschätzen und entschied nicht mehr darüber nachzudenken. Erst einmal musste ich zu Kräften kommen.
Malevor aß noch mit uns zusammen, ehe er sich das fast leere Tablett schnappte und aus dem Zimmer verschwand. Ich schaute zu Taiga, nahm einen weiteren Schluck vom ekelhaften Tee und sagte: >Gestern Abend hat dieser Gael versucht mich zu küssen.< Warum ich das preisgab, wusste ich nicht, aber ich verspürte das große Bedürfnis mit ihr darüber zu reden. >Ich habe ihn abgewiesen. Irgendwie... hat es sich nicht richtig angefühlt.< Stirnrunzelnd betrachtete ich die grünliche Flüssigkeit im Becher. >Ich bin zwar neugierig, wie Küssen sich anfühlt, aber wenn es passiert, möchte ich es mit jemandem erleben, dem ich vertraue.<

Malevor

Stimmt, Holz hacken, das war eine Aufgabe, die mein Bruder und ich vom Schattenmagier bekommen hatten. Ich aß schnell auf und beschloss die Mädchen alleine zu lassen, damit sie sich noch etwas ausruhen konnten. Außerdem musste ich ebenfalls baden, was ich auch tat, nachdem ich das Tablett zurück in die Küche gebracht hatte. Wie die Wanne und die Wasserzufuhr funktionierte, wusste ich ebenfalls dank des Schattenmagiers, darum dauerte es nicht lange, bis ich frisch duftete und in einem Leinentuch um die Hüften gewickelt meine Kleidung zum Trocknen ins Zimmer brachte. Fenrir hatte bereits den Stuhl zum Fenster hin geschoben. Dort platzierte ich die Kleidung, ehe ich mich auf das Bett setzte und wartete. Mir war aufgefallen, dass Taiga Magie in den Stoff gewoben hatte, darum müssten meine Sachen recht schnell trocknen. Anschließend würde ich meinen Bruder beim Holzhacken unterstützen. Die Kraftarbeit tat uns beiden gut.
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512

07.05.2020, 08:22

Taiga

Nach eine Weile hatten uns die Brüder verlassen und wir waren wieder alleine. Mittlerweile kehrte meine Lebensgeister zurück und der Hummel war in meinem Kopf verschwunden. Worüber ich erleichtert war, mir hätte es nämlich nicht gefallen den ganzen Tag im Bett liegen zu müssen. Das war nicht meine Art, ich mochte es in die Welt hinauszugehen und etwas Neues erleben. Aufmerksam sah ich Hanabi an, als sie mir den Abend mit Gael erzählte und dann ging ich zu ihr hinüber, um mich neben ihr zu setzen. Ich dachte einen Moment über ihre Worte nach und antwortete: "In der kurze Zeit habe ich schon einiges über Küsse und Liebe erfahren. Es ist kostbar Jemanden sein Herz anzuvertrauen und Küssen kann erst schön sein, wenn man auch etwas zu der Person empfindet. Du hast auf dein Herz gehört, du hast gespürt, dass Gael für dich nicht der Richtige war. Weiß du, ich bin immer noch neugierig, aber ich habe festgestellt, dass ich auch nicht Jeden küssen möchte, nur um herauszufinden ob ich dabei was fühle oder nicht. Charles wollte mich auch küssen und ich war froh gewesen, dass es nicht dazu gekommen ist. Ich möchte Jemanden küssen, der mein Herz berühren kann."

Fenrir

Meine Muskeln in den Arme wurden warm und dehnten sich bei jeder Bewegung, die ich machte. Die Holzspalten flogen unter meiner Wucht in der Luft und verteilten sich überall auf der Wiese, die ich naher einsammeln musste. Ich merkte, dass diese komische Anspannung nachließ und ich entspannter wurde. Malevor tauchte auf, anscheinend wollte er auch ein wenig auf das Holz rumhacken. Als er dran war, stieß ich den Kopf der Axt in den Boden und stützte mich leicht am Stiel ab. Nachdenklich sah ich ein paar Holzsplittern nach, die ebenfalls herumflogen wie die Holzspalten. "Mir hat es irgendwie gefallen Hanabi zu beschützen und mich um sie zu kümmern, weil es ihr nicht gut geht. Das Töten, Kämpfen und Jagen hatte zwar mir auch gefallen, aber das hier fühlt sich anders an. Es macht einen Unterschied Jemanden sinnlos zu töten, der versehentlich in die Richtung unser Schöpfers gefurzt hat oder sich um Jemanden zu kümmern, um sein Leben zu verbessern. Ach, keine Ahnung was ich da labbere", ich nahm die Axt wieder in die Hand und hackte weiter.


513

07.05.2020, 09:56

Hanabi

Taiga kam zu mir rüber und mit ihr der Geruch nach Honig. Ich machte Platz für sie, während ich ihr zuhörte und grübelte kurz. Sie hatte völlig recht. In dem Moment, als Gael sich zu mir vorgebeugt hatte, da... da hatte es sich falsch angefühlt. Irgendwie hatte das mein Herz instinktiv gewusst. Natürlich war ich wie Taiga neugierig, was Küssen und so betraf, auch wenn allein der Gedanke daran mich ein wenig ängstigte. Was, wenn ich mich dumm anstellte? Was, wenn ich dermaßen enttäuscht wurde, dass die schlechte Erfahrung für immer in meinem Gedächtnis blieb? Was, wenn ich ausgelacht wurde? Es gab viele mögliche Szenarien, wie schief dieser eine "einfache" Akt ausgehen könnte.
Seufzend winkelte ich die Beine an und schlang die Arme darum, das Kinn zwischen meine Knie gebettet. >Glaubst du, da draußen gibt es jemanden für uns, der so empfindet? Und wir auch dasselbe fühlen?< Bis vor kurzem hatte ich mir nie den Kopf darüber zerbrochen. Erst seit die Brüder und Taiga in mein Leben getreten waren, kamen in mir Bedürfnisse hoch, die ich gar nicht wahrgenommen hatte. Obwohl ich in vielen Lebenssituationen auf mein Herz hörte, hatte ich es geschafft meine eigenen Wünsche nicht zu erhören. Umso lauter waren sie jetzt.

Malevor

Wie erwartet trocknete meine Kleidung ziemlich schnell, weshalb ich kurze Zeit später zu meinem Bruder stieß. Die Art, wie er das Holz zerhackte, sagte mir, dass ihn etwas schwer beschäftigte. Kaum griff ich nach der Axt und legte los, bestätigte sich meine Vermutung. Dass er über Hanabi nachgedacht hatte, überraschte mich nicht, aber dass ihm das Leben eines Beschützers und Versorgers gefiel, ja das schon. Er hatte nie offen darüber gesprochen. Ich hatte es geahnt, aber es zu hören, war eine ganz andere Sache. Es wurde Realität.
Ich atmete tief durch und schlug auf den nächsten Holzblock ein. >Das ist gut. So sollte es sein.< erwiderte ich ruhig. >Wir haben genügend Schlechtes getan. Es wundert mich noch heute, dass uns das hier...< ich machte eine ausholende Bewegung und bezog das Haus, die Familie und die Mädchen ein. >...gegönnt wird. Manchmal warte ich nur darauf, dass sich ein dunkles Loch auftut und uns beide verschlingt.< Ich sprach aus Erfahrung. Als Sury und ich ein Paar wurden, lebten wir mit allen anderen glücklich zusammen und dann kam der heftige Schlag. Töte deine Freunde, dein Herz oder du wirst zuerst getötet. Die liebevollen Worte eines Schöpfers...
Wut stieg in mir hoch und meine Bewegungen wurden energischer. Der nächste Schlag kam so heftig, dass die Axt bis zum Boden durchschlug und dort bis zum Ansatz stecken blieb. Im Geiste fluchend zog ich das Werkzeug wieder heraus. >Die Schatten werden uns einholen, Fenrir.< murmelte ich düster.
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514

07.05.2020, 10:52

Taiga

"Ganz bestimmt. Herzen sind dafür geschaffen Liebe zu empfinden und Liebe zu geben. Wie sonst hätte die Welt so schön werden können? Eines Tages wird sie zu uns kommen, das bin ich mir sicher", antwortete ich voller Zuversicht. "Aber jetzt sollten wir uns waschen und den Tag genießen. Morgen müssen wir schon Ocamma verlassen", stieß ich sie an und stand auf. Es würde mir schwerfallen die Familie zu verlassen und auch Ocamma zu verlassen. Aber ich hoffte, dass wir uns wiedersehen würden. Im Baderaum wusch ich mich wieder mit der Rosenseife und machte mein Kleid sauber. Dann zog ich meine übliche Kleider an. Heute musste ich irgendwann nochmals zum Markplatz, ich brauchte ein paar Materialien, damit ich Geschenke für die Familie machen konnte und ich wollte mir Rosenseife besorgen. Ich mochte den Duft, er ließ mich an Farben denken.

Fenrir

Jetzt wo ich durch dieses Leben einen Vergleich hatte, wusste ich, dass mein Bruder Recht hatte, dass wir viel Schlechtes getan hatte. Damals war es für mich normal gewesen und ich hatte keine Reue gezeigt. Ich war gnadenlos gewesen und wenn es mir danach gewesen war, hatte ich auch lange meine Opfer gequält. Einfach nur zum Spaß. Ich war ein wahr gewordener Albtraum gewesen. In mir lauerte immer noch die Dunkelheit, aber ich wollte kein Albtraum mehr sein. Ich wollte mich nicht in Hass, Wut und Blutrausch verlieren. Ich schaute zu der Sonne, das Licht brannte in meine Augen und dunkle Flecken tauchen vor meine innere Augen auf. "Ich weiß und dann müssen wir sie verlassen", antwortete ich tonlos.


515

07.05.2020, 11:37

Hanabi

Taigas Worte besänftigten die leise Angst in mir. Ich brauchte nur an all die Wünsche zu denken, an die Liebe und Fürsorge der Menschen, wenn sie anderen Personen etwas Gutes tun wollten. Es musste für jeden einen Platz in dieser Welt geben. Einen Sinn. Wenn ich ihn noch nicht gefunden hatte, würde ich wohl weiter reisen müssen. Vielleicht fand ich dann am Ende meiner Reise das große Glück. Ich hoffte es jedenfalls. Je länger ich darüber nachdachte, desto größer wurde die Sehnsucht in meinem Herzen.
Leicht lächelnd drückte ich eine Faust gegen meine Brust, in der es stark pochte und stand auf. Es wurde Zeit den neuen Tag zu beginnen. Mein Kopf tat nicht mehr weh und ich fühlte mich nicht mehr, als müsste ich mich übergeben. Diese Erfahrung wollte ich wirklich nicht machen. Da hatte der Tee scheinbar sein Wunder gewirkt. Da Taiga das Badezimmer belegte, richtete ich unsere Betten, damit sie ordentlich waren und suchte frische Kleidung heraus. Ein neuer Tag, ein neues Kleid. Summend lief ich im Zimmer umher, bis meine Freundin nach Rosen duftend zurückkam und ich nun an ihrer Stelle baden konnte.
Für mich war es faszinierend, wie die Menschen badeten. Anstatt in eine Quelle zu springen, brachten sie die Quelle zu sich nach Hause. Wie genau das funktionierte, verstand ich nicht, aber es erfüllte seinen Zweck. Nur das zählte.

Malevor

Verlassen... ja, das wäre in Anbetracht der Situation mehr als angebracht. Wollte ich das? Nein. Ich wollte nicht schon wieder Personen verlassen, die mir wichtig waren. Damals hatte ich alles aufgeben müssen. Einfach alles. Mich eingeschlossen. Das noch einmal zu erleben, das war zu grausam. Lieber fiel ich an Ort und Stelle tot um.
Ich zerhackte den nächsten Holzscheit und ließ die Axt auf den Boden fallen, während ich meinen schweren Atem unter Kontrolle brachte. Genug gegrübelt, das brachte uns sowieso nicht weiter. Ich wischte mir den leichten Schweiß von der Stirn und sah zu meinem Bruder. Ihn traf diese Erkenntnis genauso tief wie mich. Es schmerzte mich zu wissen, dass er gut sein wollte, ihm das aber höchstwahrscheinlich verwehrt wurde, wenn die Zeit der Abrechnung kam. Ich wünschte, ich könnte ihm helfen. Aber wenn ich mir selbst nicht helfen konnte, wie sollte ich überhaupt anderen helfen? So funktionierte das leider nicht.
>Lass uns das Holz reintragen. Ich schätze, das reicht.<
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516

07.05.2020, 13:44

Taiga


Während Hanabi sich sauber machte, ging ich hinunter und half Jenaya die Küche aufzuräumen. Zudem bedankte ich mich für ihre fürsorgliche Aufmerksamkeit und erzählte ihr schließlich begeistert vom Feierhaus. Den beinahe Kuss ließ ich aus, er war für mich nicht wichtig gewesen, ich hatte nur die Erkenntnis erklangt, dass nicht Jeder dasselbe empfand wie der Andere. Zudem beteuerte ich Jenaya, dass ich versuchen würde mich von Alkohol fernzuhalten. Ich blickte aus dem Fenster, von hier konnte man in den Garten schauen und ich entdecke die Brüder beim Holzhacken. Sie sammelten gerade das Holz auf und ich staunte wie viel sie tragen konnten. Mein Blick verharrte bei Malevor. Seine Arme wirkten kräftiger und ich dachte an seine warme Hände. Sie waren sanft gewesen und es hatte sich schön angefühlt.

Fenrir


Dieser Erkenntnis schmetterte beinahe meine gute Laune nieder, aber ich versuchte mich nicht in den dunklen Sog ziehen zu lassen. Noch war es nicht soweit. Noch konnte ich mir einbilden, ich könnte weiter mit Hanabi und Malevor reisen. Und ja auch mit Taiga, selbst wenn sie mir ein bisschen auf die Nerven ging. Aber an sich war sie eigentlich in Ordnung, was ich niemals offen zugeben würde. Wir sammelten das Holz auf und trugen sie rein in die Küche. Dort hielt sich gerade Taiga und die Mutter auf. Der Schattenmagier schien gegangen zu sein, vermutlich ins Theater und oben hörte ich den Jungen brabbeln.


517

07.05.2020, 14:49

Hanabi

Als ich das Zimmer verließ, stieß ich beinahe gegen Cael. Er sah mit leuchtenden Augen zu mir hoch. >Möchtest du spielen?< Dafür, dass er noch sehr jung war, konnte er ganz schön fordernd sein. Das erinnerte mich an Fenrir. Als kleines Kind war er genauso gewesen, mit seinen fordernden Händen und den intensiven Blicken. Etwas flatterte in meiner Brust und ich vernahm wieder diese seltsame Wärme, wenn ich nun an den heutigen Morgen dachte. An seine Fürsorge und wie er liebenswerterweise Frühstück gebracht hatte.
Cael nahm plötzlich meine Hand in seine. >Spielen?< Diesmal klang die Frage deutlich drängender. Ich lächelte ihn sanft an und schüttelte den Kopf. >Vielleicht später. Taiga, die Jungs und ich möchten noch die Umgebung erkunden.< Sofort erntete ich ein enttäuschtes Schmollen, aber wenigstens beklagte er sich nicht lautstark. Stattdessen zog er an meiner Hand und führte mich in die Küche. Auf dem Weg dorthin trafen wir auf die Brüder, die gerade das gehackte Holz reintrugen. Sie hatten wirklich gute Arbeit geleistet. Es erstaunte mich, wie schnell sie zu dieser Stärke gefunden hatten. Vage erinnerte ich mich daran, wie Fenrir mich gestern die Treppen hochgetragen und ins Bett gebracht hatte. Wieder eine sehr aufmerksame Geste.
Lächelnd begrüßte ich Caels Mutter, die mit Taiga die Küche aufräumte. >Gibt es irgendwelche Orte, die wir gesehen haben müssen, bevor wir morgen weiterreisen?< erkundigte ich mich interessiert und ließ dabei Caels Hand los, weil er mit Jenaya kuscheln wollte. Offenbar hatte er seine Momente, in denen er die Zuneigung seiner Eltern brauchte, wenn niemand mit ihm spielen wollte. Ein bisschen schuldig fühlte ich mich schon.

Malevor

Wortlos begaben wir uns ins Innere des Hauses, wo mir der Geruch nach Rosen in die Nase stieg. Als hätte man viele Blüten im Flur verteilt. Ich vermutete, dass der Duft von Taiga kam. Gestern hatte sie genauso intensiv danach gerochen. Ich atmete den Geruch tief ein und fühlte mich in die Zeit zurückversetzt, in der ich nur zum Brabbeln fähig gewesen war. Hanabi und Taiga hatten uns stets unterhalten, uns gewärmt und in unmittelbarer Nähe geschlafen. Der Gedanke, dass Fenrir und ich sie nicht mehr sehen durften... unmöglich. Dieses Schicksal wollte ich mir wirklich nicht gefallen lassen. Nicht noch einmal.
Ich legte das Holz an der dafür vorgesehenen Stelle ab und ließ meine Schultern kreisen. Heute Abend würde ich wieder einen langen Auslauf benötigen. Vielleicht sogar eine erfolgreiche Jagd. In meinem Inneren brodelte es, was daran lag, dass ich schon sehr bald weiterwachsen würde. >Ich kann es kaum erwarten, erwachsen zu sein. Dieses Mittelding hat mir nie gefallen.< meinte ich zu meinem Bruder, während wir uns auf den Weg in die Küche machten. Dort befanden sich die Mädchen. Ich wollte wissen, für was sie sich entschieden hatten.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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07.05.2020, 16:11

Taiga

Hanabi kam mit Cael hinunter und sie sah auch viel besser aus. Wir hatten es zum Glück überwunden und konnten dm Tag entgegentreten. Cael ging gleich zu seiner Mutter, um mit ihr kuscheln und das erinnerte mich sofort an zwei Brüder, als sie noch Babies gewesen war. Wobei eher Fenrir am Meisten mit Hanabi gekuschelt hatte, da Malevor zurückhaltend war. Kaum zu glauben, dass eine Woche vergangen war und sie plötzlich fast Erwachsene geworden waren. Hanabi fragte Jenaya nach Orte, die wir besuchen konnten. In diesem Moment kamen auch die Brüder und brachten das Holz herein. Ich merkte, dass ich Malevor einen Moment zu lange anschaute und wandte den Blick von ihm ab. Das war verwirrend.

Fenrir

"Ja, es nervt", stimmte ich meinem Bruder zu. Dieses Mittelding war wirklich lästig. Hanabi war auch runtergekommen und der Junge ebenfalls, Dieser lief gleich zu seiner Mutter. Ich musterte Hanabi, die Blässe im Gesicht waren verschwunden und sie war auch nicht mehr rot. Nachdem ich das Holz abgelagert hatte, stellte ich mich neben ihr und lehnte mich lässig am Arbeitsplatz an. Gerade fragte sie welche Orte wir besuchen konnten. Wie gesagt es war mir egal, solange wir nicht ins Wasser gingen.


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07.05.2020, 16:36

Hanabi

>Ocamma hat viele schöne Orte zu bieten. Das Schloss habt ihr schon gesehen, die Innenstadt auch... wenn ihr mehr in der Natur sein möchtet, empfehle ich euch das Gebiet nahe der Vier Wasserfälle. Dort ist es wahnsinnig schön.< begann Jenaya zu erzählen und streichelte dabei Caels Kopf. In diesem Moment stießen auch die Brüder zu uns. Fenrir stellte sich neben mich, als gehörte er dorthin und nur diese Aktion reichte, um mein Herz flattern zu lassen. Innerlich verpasste ich mir sogleich einen Tritt, weil meine Gedanken mal wieder abschweiften und ich war froh, dass Jenaya weitersprach.
>Hinter der Stadt liegt ein Dorf mit vielen Höfen. Dort könnt ihr das Farmleben näher kennenlernen.<
>Au ja!< sprang Cael sofort ein. >Ich durfte auf einem Pferd reiten und Hundewelpen streicheln. Es gibt dort ganz viele Tiere. Und was zu essen, bekommt man auch, wenn man beim Füttern hilft.< erzählte er mit funkelnden Augen.

Malevor

Ich stellte mich nahe am Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Vorschläge klangen ehrlich nicht schlecht. Cael hatte meinem Bruder und mir schon die Wasserfälle gezeigt, also könnten wir die Mädchen hinführen. Aber auch das Farmleben klang interessant. Dort würde ich bestimmt mehr über das menschliche Leben erfahren und wie sie so ihren Alltag bewältigten.
>Wir können auch beides machen.< schlug ich vor und zuckte mit den Schultern. Mir war es egal. Beide Optionen waren in Ordnung für mich.
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07.05.2020, 18:17

Taiga

Bei all den Vorschläge, die Jenaya machte, begannen meine Augen immer heller zu strahlen und ich wollte am Liebsten aufbrechen. "Das ist eine wundervolle Idee, Malevor!", antwortete ich ihm sofort begeistert und sah Cael an: "Ich war noch nie auf meinem Pferd geritten. Das ist bestimmt aufregend." Jetzt begann ich ungeduldig von einem Fuß zum Anderen zu hüpfen: "Wie wäre es, wenn wir zuerst das Farmleben kennenlernen und danach gehen wir zu den Wasserfällen? Vormittags ist es noch nicht zu heiß und wenn wir nachmittags im Wald sind, haben wir es schattig." Plötzlich erstarrte ich, als ein Blitzidee durch meinem Kopf jagte und ich strahlte noch mehr: "Am Abend könnten wir doch alle zusammen ein kleines Gartenfest machen. Jenaya, du muss nichts machen. Ich werde nach dem Ausflug die Sachen vom Markplatz besorgen, die wir für das Fest brauchen. Dann können wir feiern, dass wir uns eines Tages wiedersehen. Dann ist der Abschied nicht schwer und wenn du willst kannst du auch deine Familie vom Schloss einladen." Erwartungsvoll sah ich Jeden an.

Fenrir

Und schon wurde der Tag verplant, Taiga war wieder am durchdrehen und jetzt eskalierte sie vollkommen, als sie plötzlich von einem Gartenfest sprach. Sie sprudelte förmlich vor Energie wie eine nie versiegende Quelle und versuchte uns in ihrem Wahnsinn mitzureißen. Es war ihr überhaupt nichts mehr anzusehen, dass sie noch vor Kurzem bleich und zerknautscht sich unter der Decke verkrochen hatte. Ich konnte mein Bruder verstehen, dass er gestern Abend plötzlich Appetit auf sie bekommen hatte. Leicht schüttelte ich den Kopf, das war irgendwie ein schräger Gedanke. Meine Augen wanderten zu Hanabi und ich war mir sicher, dass ihr die Idee gefallen würde. Als Taiga uns erwartungsvoll anschaute, zuckte ich mit der Schulter: "Solange ich nicht baden muss, ist mir alles egal."


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