Wünsche dir auch einen schönen Abend
Hanabi
Ruhe legte sich wie ein sanfter Schleier über uns und fast wäre ich eingeschlafen, hätte Fenrir nicht seine Gedanken mit mir geteilt. Es machte mich traurig, dass er das alles für einen schönen Traum hielt, weil er befürchtete, man könnte es ihm im nächsten Moment entreißen. Ich konnte nicht ansatzweise nachvollziehen, wie viel Schmerz er bereits erlitten hatte, dass er so dachte. Wenn man so behütet wie ich aufwuchs, kannte man solche Probleme nicht.
Ich streichelte seine Brust und küsste zärtlich seine warme Haut. >Was auch immer du brauchst, ich gebe es dir, Fenrir. Und wenn es dir nur für ein paar Sekunden Frieden bringt.< versprach ich ihm voller Inbrunst. Seine Vergangenheit konnte ich nicht ändern, deshalb wollte ich dafür sorgen, dass ihm die Gegenwart so sehr gefiel, dass er von ihr eingenommen wurde. Er sollte sich bei mir frei fühlen. So wie ich es bei ihm tat.
Malevor
Erst regte sie sich nicht, doch dann schlug sie die Decke ein Stück weit zurück, dass ich in ihre Augen blicken konnte. Sie war nicht glücklich. Momentan war sie weit davon entfernt und ich fragte mich, ob es dazu gekommen wäre, hätte ich das Angebot einer freien Partnerschaft nie laut ausgesprochen. Ablenkung gab es überall. Es war nicht fair von mir, eine Freundin auszunutzen, die sich viel von mir erhoffte. Beispielsweise eine funktionierende Kommunikation, wenn es mal hart auf hart kam. Ich nahm es ihr nicht mal übel, dass sie wütend geworden war. Dafür brauchte sie sich nicht entschuldigen. Es führte mir nur vor Augen, wie recht sie hatte. Dass sie wirklich noch jung und unerfahren war. Sonst hätte sie keinen komplizierten Mann wie mich ausgewählt. Jemanden, bei dem sie Schwierigkeiten hatte ihn zu verstehen. Ich schenkte ihr ein angedeutetes Lächeln und nickte. >Natürlich... wir bleiben Freunde. Egal, was kommt.< versicherte ich ihr. >Deshalb bitte ich dich um Verständnis, dass ich mir ein anderes Zimmer besorgen möchte. Vorübergehend. Ich... brauche meine eigenen vier Wände, wo ich mich zurückziehen kann.< fügte ich ruhig hinzu und stand auf, um mich anzuziehen. Bevor es keine Zimmer mehr gab, sollte ich jetzt danach fragen und die Sache erledigen. >Ich frage dann auch gleich nach, ob du später auf einem Pegasus reiten darfst.< fiel mir an der Tür ein. Kurz sah ich über die Schulter zu ihr, dann verließ ich das Zimmer und ging runter zur Theke, wo sich stets eine Ansprechperson aufhielt.