Gute Nacht
Hanabi
Seine Lippen nahe an meinem Ohr lenkten mich von meinen eigenen Gedanken ab, bis er dann die Regeln aufstellte, die es ihm ermöglichten bei Verstand zu bleiben, wenn er auf Akela traf. Erst jetzt wurde mir das Ausmaß seiner Wut auf ihn bewusst. Ich durfte nicht einmal nette Worte an diesen Mann richten? Das fand ich nun doch etwas... überzogen. Dass ich jeglichen Körperkontakt vermeiden sollte, ja, das verstand ich. Bestimmt hing das mit seiner Eifersucht zusammen. Aber nett gemeinte Worte? Wirklich?
Ich seufzte leise und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. >In Ordnung. Ich bleibe bei dir und halte deine Hand, wenn es dir damit besser geht. Hauptsache, das Treffen endet friedlich.< willigte ich ein. Die Regeln galten zumindest nur Akela. Den anderen gegenüber konnte ich offen und freundlich sein. Sie waren nicht der Feind. >Früher oder später musst du dich aber diesen negativen Gedanken stellen und... loslassen. Es ist nicht gesund so lange an einer Sache festzuhalten, die dunklen Groll in dir weckt.< riet ich ihm leise. Zwar hatte ich das selbst nie empfunden, dennoch schien mir das der richtige Weg zur Besserung zu sein. Zu einem einfacheren Leben.
Malevor
Es gab kein Zögern, keinen Widerstand. Taiga hieß meine Nähe willkommen und schmiegte sich an mich, während sie wieder dieses verlockende Schnurren von sich gab. Das war eine Sache, von der ich wirklich nicht genug bekam. In manchen Situationen entspannte mich dieses Geräusch, aber meistens führte es nur dazu, dass ich mich nach ihr verzehrte. Nach ihrem weiblichen Körper, der Weichheit ihrer Haut. Eigentlich sollte ich wieder Abstand nehmen, klar bei Verstand bleiben, um mich auf das Treffen vorzubereiten. Besonders seelisch. Allerdings hatte mein Körper eine ganz andere Meinung dazu. Küssen schien besser zu sein. Tiefes, inniges Küssen. Meine Hände auf ihrem Hintern, weil ich ihre Frisur nicht ruinieren wollte. Ich könnte noch einen Schritt weitergehen... sie zum Bett dirigieren, meine Hände unter ihr Kleid schieben und mit dem Mund der Spur folgen. Das tat ich aber nicht. Sonst würde ich nicht aufhören. Ich würde absichtlich in diesem Zimmer bleiben und mich den Rest des Tages ihrem Körper widmen.
Deshalb begnügte ich mich damit sie zu küssen. Lange genug, dass mein Atem schwerer wurde und die Hitze in meinem Magen stark aufloderte.