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10.07.2020, 22:19

Taiga

Die Tränen brannten auf meine Wangen und ich konnte das Salz auf meine Lippen schmecken. Malevors Körper bebte vor tiefer Kummer und er hielt sich an mir fest, als wäre ich der einzige Felsen in der Brandung. Und ich gab ihm diesen Halt, den er brauchte, um nicht zu ertrinken. Ich wusste nicht wie lange wir da standen, ich spürte nur wie kühler die Luft wurde und immer mehr Sterne am Himmel funkelten. Vorsichtig löste ich mich von ihm und wischte mir die Augen trocken, dann küsste ich sanft auf seinem Stirn: "Lass uns in das Gasthaus zurückkehren." Malevor sah unglaublich erschöpft aus und vielleicht konnte der Schlaf für ihn ein wenig erholsam sein. Ich schob meine Hand in seine Hand und führte ihn aus den Garten, der an einem anderen Tag mehr von meiner Aufmerksamkeit bekommen hätte. "Da hinten sind Fenrir und Hanabi, dann können wir alle zusammen aufbrechen", entdeckte ich die Beiden.

Fenrir

"Ich liebe dich auch", brummte ich und spürte die Wärme in meinem Brustkorb. Sie war stolz auf mich und würde sich nicht vor mir fürchten, auch wenn ich vorhin kein freundliches Bild abgegeben hatte. Ich schaute auf, als ich die Nähe meines Bruders spürte. Er war nicht alleine, Taiga war bei ihm und schon Weitem sah ich, wie fertig mein Bruder aussah. Dafür wäre ich am Liebsten wieder ins Schloss gegangen und hätte dort all die Sachen zertrümmert. Aber er hatte Taigas Nähe zugelassen, er hatte sie nicht von sich gestoßen, wie er sonst getan hätte. Es sei denn es handelte sich um einen sturen, kleinen Bruder. Irgendwo klapperten Hufen und uns näherte eine Kutsche. Damit würden wir anscheinend zurück zum Gasthaus fliegen. Ich klopfte kurz auf dem Rücken von Malevor, ehe wir alle einstiegen. Bloß weg von hier.


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10.07.2020, 23:43

Hanabi

Wir standen eine Weile eng umschlungen da, während ich Fenrirs Herzschlag lauschte. Ich hatte das Gefühl, als wären wir uns näher als zuvor. Selbst Ereignisse wie diese verfestigten unsere Verbindung. Ich legte den Kopf in den Nacken, schenkte ihm ein sanftes Lächeln und sah dann, wie Taiga mit Malevor zurückkehrte. Er hatte sie nicht in den Wind geschossen wie erwartet. Ein gutes Zeichen. Er hätte uns alle von sich stoßen können, aber er registrierte uns. Dennoch blieb die Sorge in meinem Herzen. Besonders bei Taigas Anblick. Offenbar hatte sie wieder geweint.
Eine Kutsche fuhr vor und wir stiegen schweigsam ein. Dieser Abend hatte uns emotional sehr herausgefordert. Ruhe war jetzt mehr als angebracht.

Malevor

Ich verlor jegliches Zeitgefühl. Keine Ahnung, wie lange ich litt, während Taiga für mich weinte. Irgendwann spürte ich bloß tiefe Erschöpfung, weshalb ich ihr widerstandslos folgte. Ich wollte weg von hier. Zurück an einen Ort, wo ich mich einschließen und Stärke sammeln konnte. Stärke für ein Morgen. Es würde mich nicht überraschen, wenn mein Schöpfer demnächst beschloss mein gebrochenes Herz zu seinem Vorteil zu nutzen. Nur deswegen bewahrte ich die Fassung. Hier ging es längst nicht mehr um mich, sondern um die Sicherheit meines Rudels. Das behielt ich stets im Hinterkopf.
Wir flogen mit der Kutsche zurück zum Gasthaus. Ließen den fürchterlichen Abend zurück. Die Stille der Nacht tat gut, lockte mich ins Bett. Schlafen klang plötzlich wie das beste Heilmittel aller Zeiten. Kurz schaute ich zu meinem Bruder, dann zu Hanabi. Ich wusste ihr Mitgefühl zu schätzen, aber es half mir nicht weiter. Leider.
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11.07.2020, 08:22

Taiga

Es war still in der Kutsche, denn wir waren alle erschöpft von diesem Abend und beinahe fielen mir die Augen zu. Wir erreichten das Gastaus und ich bedankte mich bei dem Kutscher, dann betraten wir das warme Inneren des Hauses. Die Frau am Tresen nickte uns kurz zu. Oben vor unserem Zimmer angekommen, sah mich Fenrir fragend an. "Macht dir keine Sorgen, ich kümmere mich um deinem Bruder", versicherte ich ihm. Kurz sah er sein Bruder an, dann wieder mich und nickte schließlich. Doch bevor er mit Hanabi weiterging, räusperte er sich: "Also wegen vorhin....das was du von dir gegeben hast und so....also danke." Mein Lächeln wurde warm: "Dafür nicht, Fenrir. Wir sind ein Rudel, wir halten zusammen egal was kommt." Fenrir nickte kurz und umarmte sein Bruder, dann ging er mit Hanabi in ihrem Zimmer. "Komm", forderte ich Malevor auf und schob ihn in das Zimmer: "Ich werde dich heute Nacht nicht alleine lassen, egal was du mir sagen wirst. Ich kann auch stur sein, wenn ich will." Ich stellte mich vor ihm und öffnete sein Oberteil: "Ich helfe dir beim Ausziehen, in Kleidung schläft man nicht bequem."

Fenrir

An die Fahrt konnte ich mich kaum erinnern, mich hatte nicht mal das Wanken gestört. Mein Kopf fühlte sich zertrampelt an und ich wollte einfach mich ins Bett fallen. Ich konnte wochenlang ohne Pause kämpfen, aber dieser emotionaler Kram knockte mich bereits nach ein paar Stunden aus. Vor unseren Zimmer verabschiedeten wir uns und ich glaubte Taiga, dass sie sich um meinem Bruder kümmerte. Ich konnte ihr vertrauen, besonders nachdem was sie vorhin gesagt und sich für uns eingesetzt hatte. Wie Hanabi hatte sie auch nicht versucht etwas gerade zu biegen, sondern unsere Entscheidung akzeptiert und das obwohl die andere Seite ihre Familie war. Da mein Bruder und ich in diesem Leben besser waren als davor, würden wir ihr nicht verbieten ihre Familie zu besuchen, auch wenn wir nichts mit ihnen zu tun haben wollten. Auch wenn einer von ihnen mein Feind war. In unseren Zimmer angekommen, zog ich mich gleich aus und fiel wie ein toter Mann auf das Bett. "Hanaaabbi, kuscheln!", nuschelte ich träge und öffnete meine Arme für sie.


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11.07.2020, 10:20

Hanabi

Mitfühlend sah ich Malevor an, als wir vor unseren Zimmern zum Stehen kamen. Leider fand ich nicht die richtigen Worte für seinen Kummer. Vielleicht gab es auch keine dafür. Taiga würde schon auf ihn aufpassen. Auf ihre Weise. Er brauchte das, ob ihm das bewusst war oder nicht. Sanft lächelte ich die beiden an, ehe Fenrir und ich uns zurückzogen. Ich war irgendwie sehr erschöpft. Heute Nacht würde ich die Arbeit mal ausfallen lassen, auch wenn ich das in letzter Zeit zu oft tat.
Leise lachend zog ich mir das Kleid über den Kopf und krabbelte zu Fenrir aufs Bett. >Schon als kleinen Wolfsjungen fand ich es unglaublich süß, wenn du so nach mir verlangt hast.< Diesmal würde ich weiter oben liegen, damit ich seinen Kopf auf meine Brust betten konnte. Er sollte mein Herz für ihn schlagen hören. Dass alles gut war. Dass ich ihn nicht verlassen würde. >Gute Nacht.< flüsterte ich in die angenehme Stille der Nacht und schloss die Augen.

Malevor

Wie durch einen Schleier nahm ich die Verabschiedung von meinem Bruder wahr und wie mich Taiga ins Zimmer schob, nur um mir dann beim Ausziehen zu helfen. Eigentlich war ich durchaus in der Lage das selbst zu tun, doch etwas in mir lechzte nach dieser zuvorkommenden Aufmerksamkeit. Obwohl ich nichts mehr empfinden müsste, war ich naiv genug zu glauben, dass Taigas Freundschaft mehr Gewicht trug als mein gebrochenes Herz. Dass ich mich trotz allem auf sie verlassen konnte, ohne dass sie im Gegenzug etwas von mir verlangte. Ich hatte nämlich nichts zu geben. Ich war genauso verloren wie davor auch.
Schwer seufzend schleppte ich mich zum Bett, legte mich darauf und schloss träge die Augen. Es dauerte nicht lange, bis Taiga sich zu mir gesellte. Warm und weich. Nach Rosen duftend. Ich zog sie unwillkürlich in meine Arme und sog all das in mich auf, als könnte ich die Leere damit füllen. Die Sorte Stille, die mir nicht gefiel und die ich loswerden wollte. >Danke.< wisperte ich halb im Schlaf.
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11.07.2020, 14:29

Taiga

Wärme durchströmte meinem Körper, als Malevor mich in seine Arme zog und ich schmiegte mich enger an seinem Brustkorb. "Dafür nicht", flüsterte ich und schloss meine Augen: "Freunde sind füreinander da. Schlaf gut, Malevor." Ich lauschte eine Weile seine Atemzüge bis ich langsam einschlief.
Ich lief durch einen endlosen Gang, wo ich nichts erkennen konnte außer die erdrückende Schwärze um mich herum. Weiter hinten entdeckte ich eine schemenhafte Gestalt und ich erkannte das blaues Haar. "Malevor!", rief ich: "Warte." Doch er ging einfach weiter und schaute nicht nach hinten. "Malevor, lass mich nicht hier alleine!", ein verzweifelter Ton schwang in meiner Stimme mit. Keine Reaktion. "Lass mich nicht hier alleine", Tränen rannen über meine Wangen und ich streckte meine Hand nach ihm aus. Plötzlich verschwand er einfach. Ich war alleine. Gefangen in diesem endlosen Gang, wo nichts als Schwärze gab. Schluchzend fiel ich auf meine Knien. "Verlass mich bitte nicht", wimmerte ich.

Fenrir

Schief grinste ich und hörte ihr Herzschlagen, als sie mein Kopf auf ihre Brust bettete. Ich wusste, was sie damit mir sagen wollte und brummte: "Gute Nacht." Ich schlief sofort ein, was daran lag, dass ich meine Gefährtin in meine Arme hielt und ihr Herzschlaf lauschte wie bei einem Schlaflied.
Es war kein Blut, das aus diesem Körper floß. Es war ich selbst. Meine eigene Magie, mit der ich diesen Teil meines Selbst verflucht hatte, um andere Körper befallen zu können. Ohne ein Körper konnte ich nicht existieren und wenn der Fluch sich auflöste, würde ich mich ebenfalls auflösen, weil ich nicht in meine vollständige Ursprungsform war. Ich war nach all den geduldigen Jahren meinem Ziel nahe gekommen und jetzt stellte meine eigene Seele mir in den Weg. Anscheinend hatte ich ohne zu wissen einen Gegenfluch gewebt, als ich mich teilte. Es waren höllische Schmerzen, die durch meinem Körper rollten und ich konnte spüren wie ich Stück für Stück verblasste. Bald würde nichts mehr von mir übrig sein. Wie ironisch, dass der Herrscher über das Nichts selbst zu einem Nichts wurde. Alita berührte mich und ich hörte Sorge in ihrer Stimme. Warum machte sie sich Sorgen um mich? Warum wollte sie, dass ich weiterlebte? Mit dieser unerwartete Sache würde sie ein Problem aus dem Weg schaffen und es gäbe kein rachsüchtigen Wolf, der in der Lage war alles in Nichts zu verdammen. Schweratmend senkte ich mein Kopf gegen ihre Schulter. Ihre unschuldige, reine Art hatte tatsächlich immer noch eine große Wirkung auf mich.


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11.07.2020, 16:00

Hanabi

Es dauerte nicht lange, bis Fenrirs Atemzüge ruhiger wurden und er in den Schlaf driftete. Ich hingegen blieb noch ein wenig wach, denn mich plagten einige Gedanken. All das Neue, das ich über die Brüder erfahren hatte. Dass beide Silia auf irgendeine Art und Weise verabscheuten und das nur weil sie eine neue Liebe gefunden hatte. Selbstverständlich war das kein Grund, um jemand anderes zu hassen. Aber da war noch die Sache mit Alita. Dass die Brüder für ihren Tod verantwortlich gewesen seien. Wie sollte ich das verstehen? Was genau hatte sich damals ereignet?
Ich rieb mir die Stirn mit einer Hand und seufzte leise. Hinzu kam, dass ich nicht aus dem Gefühl schlau wurde, das mich sogleich erfasste, wenn ich an Silias einzigartige Augen dachte. Als hätte ich sie schon einmal gesehen. Sie und ihr sonniges Lächeln. Ihr Duft, den ich nur kurz erhascht hatte, als sie aufgestanden war. Kannte ich sie von irgendwoher? Warum sonst empfand ich diese tiefe Verbundenheit zu ihr? Ob wir miteinander verwandt waren? Enger als mir bewusst war? Fragen über Fragen, die mich letztendlich so müde machten, dass ich eine Weile später tief und fest einschlief.

Malevor

Stille.
Dunkelheit.
Ich allein an diesem verlassenen Ort, wo mich niemand anderes hören konnte. Ungefähr so sah es in der Ewigen Verdammnis aus. Kein Kreischen von Schatten, keine schmierigen Gesichter oder Hände, die an mir zerrten, o nein... Die Strafe der Einsamkeit und der eigenen tosenden Gedanken war viel schlimmer. Als Einzelgänger schaffte man es Tage, vielleicht sogar Wochen ohne jeglichen Kontakt, doch auf Dauer wurde sogar der stärkste Wille gebrochen. Meiner brannte lichterloh. Er stand in Flammen. Glühend heiß, dass meine Haut binnen weniger Sekunden schmelzen würde, wäre ich wirklich an diesem verfluchten Ort.
Schmerzen empfand ich allerdings keine. In dieser Stille existierte nur Taubheit. Leere. Wie das Nichts meines Bruders. Das war mein eigenes Gefängnis. Der einzige Rückzugsort in meinem Geist, wo mich niemand erreichte. Hier drin war ich vielleicht endlos allein, aber wenigstens konnte mich niemand verletzen.
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11.07.2020, 17:16

Taiga

Ich wachte am nächsten Morgen mit feuchte Wangen auf und mein Herz schlug in meinem Brustkorb wild. Mir war kalt und ich merkte, das ich leicht zitterte. Der Traum hatte mich erschüttert, er hatte mir meine größte Angst gezeigt. In der Wirklichkeit lag ich in den Arme von Malevor und er schien noch zu schlafen. Er war nicht verschwunden. Er hatte mich nicht verlassen. Er war da und doch war noch das Gefühl von Verlust anwesend. Aufgewühlt verließ ich leise das Bett, um ihn nicht zu wecken. Nach dem gestrigen Abend brauchte Malevor seinen Schlaf. Ich ging ans Fenster und schaute hinaus, beobachtete wie die ersten Sonnenstrahlen die Berge berührte. Doch meine Gedanken war ganz woanders, kehrten zu dem Abend zurück und die intensivste Erinnerung war, wie Malevor in meine Arme zusammengebrochen war. Ich legte eine Hand auf meinem Brustkorb, spürte seinen und meinen Schmerz. Ich öffnete mein Mund und begann leise zu singen. Sah sein gequältes Gesicht vor meine inneren Augen. Dachte daran, wie er sich in diesem Moment gefühlt haben musste, als er endgültig seine erste Liebe verlor. Ich floss all diesen Schmerz vereint mit meinem eigener Schmerz in dieses Lied hinein. Ließ die Gefühle in mir los.

Der nächste Schritt - Die Eiskönigin 2

Fenrir

Benommen öffnete ich schweißgebadet die Augen, mein Brustkorb hob und senkte sich schwer. Mein Körper war verkrampft und ich spürte immer noch diese höllische Schmerzen. Ich wusste sie waren nicht echt, aber es fühlte sich echt an. Es fühlte sich an, als würde ich langsam mich auflösen wie aus meiner Erinnerung. Ich keuchte leise auf und versuchte mich auf das Hier zu konzentrieren. Versuchte diese Erinnerung von mir abzuschütteln, doch meine Magie in meinem Inneren begann verrückt zu spielen. Als könnte sie sich selbst erinnern wie sie beinahe verschwand. Ich spürte wie die Dunkelheit immer wieder aufwallte wie ein stürmisches Meer, wie es gegen etwas kämpfen wollte, was nicht da war. "Hanabi", stieß ich heiser hervor. Ich brauchte sie. Nur sie konnte mir helfen.


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13.07.2020, 11:26

Hanabi

Irgendetwas Seltsames ging vor sich, denn ich fühlte mich in meinem entspannten Schlaf gestört. Die Sonne war es nicht, auch plagte mich kein Albtraum, es war... diese Stimme. Rau, kehlig. Dann hörte ich meinen Namen und meine Augen flatterten auf. Das war kein Traum. Die Realität rief mich. Alarmiert neigte ich den Kopf nach unten und bemerkte wie meine Haut an Fenrirs klebte. Normalerweise war ich diejenige, die wegen seiner Wärme schwitzte, aber bei ihm war sprichwörtlich der kalte Schweiß ausgebrochen. Ich hob eine Hand an seine Wange und rutschte dabei an ihm runter, sodass wir wieder auf Augenhöhe waren.
>Fen, was ist los?< Wieso atmete er so hektisch? Die Energie, die ihn umgab, pochte irgendwie unkontrolliert und als ich meine andere Hand auf seine Brust legte, schlug sein Herz so kräftig, dass ich mir ernsthafte Sorgen machte. Ich küsste ihn sogleich auf Stirn, Wangen und Mund. Vielleicht lenkte ihn das ab. >Ich bin bei dir, ich gehe nirgendwohin, bis es dir wieder besser geht.< versicherte ich ihm sanft und begann sein Ohr zu kraulen.

Malevor

Es war die Musik, die mich weckte. Obwohl mir nichts lieber war als in diesem Kokon aus Dunkelheit zu bleiben, fern jeglicher emotionaler Schmerzen, lockten mich die süßen Klänge nach draußen. Leider hatte ich für sanfte Musik wie diese eine große Schwäche. Sie berührte mich, wenn sie von Herzen kam und ich sehnte mich nach diesem Verständnis, das aus dieser Melodie sprach. Ich öffnete langsam die Augen und blinzelte ins angenehme Licht des Morgens. Noch brannte die Sonne nicht. Nicht wie Sury mein Herz in Schutt und Asche gelegt hatte. Wieder dieses heftige Stechen in der Brust. Ich verzog das Gesicht zu einer gequälten Grimasse.
Dann registrierte ich die Person am Fenster. Taiga. Sie sang. Anders als Sury. Klarer, heller und fast schon... vorsichtig. Eine Brise kam auf und fuhr ihr fast schon liebevoll durch das silberglänzende Haar. Ich erinnerte mich an ihre Arme, die mich gehalten und ihre Augen, die für mich geweint hatten. Trotz der Umstände war sie für mich da gewesen. Wie ein Fels in der stürmischen Brandung.
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13.07.2020, 13:38

Taiga

Es tat unglaublich gut all diese stauende Gefühle in dem Lied loszulassen, es fühlte sich wie eine Reinigung an. Nur dass meine Seele gereinigt wurde. Wenn ich mich nicht mit Bilder ausdrücken konnte, dann half mir die Musik. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich eine kleine Regung, als die letzten Melodien auf meine Lippen verklangen und ich schaute in die Richtung des Bettes. Malevor war aufgewacht und sein Gesicht wirkte zerknautscht. Ich ging zu ihm hinüber und küsste sanft auf seine Wange: "Guten Morgen, Malevor. Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt. Konntest du heute Nacht schlafen?" Ich setzte mich auf die Matratze hin und musterte ihn aufmerksam.

Fenrir

Hanabi regte sich und ihr Gesicht tauchte vor mir auf. Ich konnte nicht antworten, ich musste meine Magie unter Kontrolle bringen, bevor sie ganz ausbrach. Warme, weiche Lippen streiften über meinem Gesicht und ich schmeckte die Süße auf meine Lippen. Ihre Worte drangen zu mir hindurch und dann begann sie mein Ohr zu kraulen. Mein Atem war immer noch schwer, aber endlich verstand mein Geist, dass ich mich nicht auflösen würde. Dass ich mich hier in der Realität bei Hanabi befand. Die angespannte Muskeln lockerten sich und die Magie hörte auf gegen einem nicht existierender Feind anzukämpfen. Mein Herz beruhigte sich allmählich und dann konnte ich endlich die Arme um Hanabi schlingen. Ich vergrub mein Gesicht in ihr duftendes Haar und schloss meine Augen. Die lebhafte Erinnerung begann zu verblassen, wurde zu einem Traum.


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13.07.2020, 17:18

Hanabi

Fenrir beruhigte sich allmählich und auch ich entspannte mich mehr und mehr. Mir brannte die Frage auf der Zunge, warum er in diesem Zustand erwacht war, allerdings wollte ich ihn nicht wieder daran erinnern. Er würde schon mit mir reden, wenn er sich danach sehnte. Wir waren füreinander da. Ich kraulte weiter sein Ohr und lächelte leicht, als er sich enger an mich schmiegte. Trotz des holprigen Morgens fand ich meinen Gefährten in diesem Moment süß. Wie er Zuflucht bei einem Hasen-Animagi wie mir suchte. Wärme flutete mein Herz. Es freute mich insgeheim, dass auch Kleinigkeiten ausreichten, um ihm Frieden zu schenken. Dieser Mann hatte viel ertragen müssen in seinem letzten Leben. Und auch vieles Schlechte getan. Deshalb wünschte ich mir, dass ihn das alles irgendwann losließ. >Ich hab dich unendlich lieb, Fen.< murmelte ich zärtlich.

Malevor

Als sie zu mir rüberkam, spannte sich ein kleiner Teil in mir an, während ich hin- und hergerissen war, ob ich diese junge Frau überhaupt verdiente. Wegen des Schattenmagiers wusste Surys ganze Familie, dass zwischen uns beiden mehr passierte als bloß freundschaftliche Neckereien. Nachdem Sury mir endgültig das Herz gebrochen hatte, war sie auf Taiga zu sprechen gekommen. Ich erinnerte mich an ihre Worte. Wahrscheinlich wollte sie, dass ich nicht im Gegenzug Taigas Herz brach. Was nie der Fall gewesen war. Von Anfang an hatte ich meine Absichten klargestellt und Taiga stand es frei jederzeit zu gehen. Mich nicht mehr zu lieben. Aber sie tat es. Nach wie vor. Gestern war sie mir nicht nur eine Freundin gewesen, sie hatte mir ihr eigenes schmerzendes Herz gezeigt. Ich hatte es in ihrem starken Willen gesehen, mich nicht allein zu lassen. Trotz der Umstände.
Seufzend schlang ich einen Arm um ihre schlanke Taille und zog sie dicht an meine Brust. Ich war ein egoistischer Mistkerl. Ich hatte Taiga nicht verdient. Und trotzdem brauchte ich sie. Obwohl ich es besser wissen müsste, sehnte ich mich nach Nähe und Verständnis. Jemanden, der mich zu nichts drängte und geduldig war. Die Animagi in meinen Armen vereinte all das. Wieder seufzte ich. >Es war kein guter Schlaf...< murmelte ich heiser. >Und du?<
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13.07.2020, 19:19

Taiga

Wärme durchströmte mich, als Malevor mich an seinem Brustkorb zog und der fürchterlicher Traum verlor an seine Bedeutung. Seine Stimme klang heiser und er wirkte nicht so erholt, wie ich es mir für ihn gewünscht hatte. Aber nach dem aufwühlender Abend war es kein Wunder. "Ich hatte auch keinen ruhigen Schlaf gehabt, aber vielleicht wird die nächste Nacht für uns erholsamer", antwortete ich ihm und strich meine Nase an seinem Hals entlang. Sein Duft ließ mich immer wieder geborgen fühlen. "Wie wäre es, wenn ich dir einen Bad einlasse und während du badest, erkundige ich mich ob wir im Zimmer frühstücken können. Es sei denn dir ist schon nach Gesellschaft", schlug ich ihm vor. Ich wollte mich um ihn kümmern, so wie er sich um mich gekümmert hatte, als mir nach den Angriffe nicht gut ging.

Fenrir

"Ich habe dich auch unendlich lieb", erwiderte ich leise und atmete ein weiteres Mal ihr Duft ein. Hanabi hakte nicht nach, was los war und das schätzte ich an ihr. Sie war nie aufdringlich gewesen und ließ mir Zeit oder akzeptierte es, wenn ich nichts sagte. Nicht Jeder würde das Gleiche machen wie sie. Gestern Abend hatte sie Einiges über mich erfahren und zwar von einem völlig Fremden. Ich hatte sie nicht wirklich vor meiner Vergangenheit beschützen können und es schien, als würde ich mich trotzdem hin und wieder in ihr verlieren. Vielleicht sollte ich ein paar Aspekte meiner Vergangenheit erzählen, die, die sie vielleicht noch gerade ertragen konnte. "Ich habe dich unterschätzt, du hast gestern mir gezeigt, wie stark dein Herz ist, obwohl du unschöne Dinge über mich erfahren hast", sagte ich: "Willst du wirklich etwas über meine dunkle Vergangenheit erfahren? Ich werde dir nicht alles erzählen können, denn einige Teile sind zu grausam."


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13.07.2020, 19:47

Hanabi

Seine Erwiderung meiner Liebesbekundung brachte mich noch mehr zum Lächeln und ich genoss die ruhige Zweisamkeit, die zwischen uns herrschte. Gerade als seine Spannung sich endgültig verflüchtigen wollte, kehrte ein Teil zurück und machte mich stutzig. Hatte ich ihn etwa falsch gekrault? Er beantwortete meine gedankliche Frage nur Sekunden später. Meine Augen weiteten sich überrascht bei seinen Worten. Dass er bereit war mir mehr über seine Vergangenheit zu erzählen, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Wie zuvor wollte ich ihn allerdings zu nichts drängen. Ich hatte inzwischen verstanden, dass ich ihn auch ohne seine Vergangenheit genug liebte für unsere gemeinsame Zukunft. >Nur, wenn du wirklich dazu bereit bist. Ich weiß, dass gestern Abend so einige Dinge auf den Tisch gefallen sind, aber deswegen musst du dich nicht verpflichtet fühlen, mir alles näher zu erklären.< Außerdem schmeichelte es mich, für wie stark er mein Herz hielt. Vielleicht lag dort meine echte Stärke. Nicht in der Muskelkraft. Davon besaß Fenrir ausreichend viel.

Malevor

Gerade, als ich die Augen schloss, brachte sie dieses äußerst verlockende Angebot hervor. Ein Bad klang genau richtig. Auch das mit dem Frühstück im Zimmer. Mir war nicht danach, mich unter die Menschen zu mischen. Allgemein wollte ich bloß weg von diesem Ort und weiterreisen. Zu blöd, dass unser nächstes Ziel diese verfluchte Vulkaninsel war. Als wäre mein innerer Schmerz nicht genug, mussten wir demnächst nach Ignulae, wo mir die Hitze noch mehr zu schaffen machen würde. Vom König, der Surys menschlicher Vater war, ganz abgesehen... Diese Frau verfolgte mich überallhin. Warum musste die Sonne überhaupt jeden Tag aufgehen?
Ich drückte Taiga kurz enger an mich und dachte nach. >Ja... ein Bad klingt gut.< Mit diesen Worten ließ ich sie wieder los und setzte mich auf. >Du kannst schon mal das Frühstück besorgen, das mit dem Baden kriege ich selbst hin.< Etwas Würde besaß ich noch.
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13.07.2020, 20:00

Taiga

Mir entwich ein kleines Schnurren, als Malevor mich noch enger an sich drückte. Sein starke Arme um mich fühlten sich einfach gut an, als könnte mir nichts geschehen. Mein Angebot schien ihm zu gefallen, wie ich es mir erhofft hatte. Immerhin hatte er einmal gesagt, dass er sich im Wasser gut entspannen konnte und daher dachte ich, dass das Baden ihm gut tun würde. "Dann mache ich mich gleich auf dem Weg, bis gleich", ich hopste aus dem Bett und erst vor der Tür blieb ich stehen: "Ups, ich sollte mich erstmal anziehen." Ich trug zwar Unterwäsche, aber die Menschen waren da zurückhaltend und ich wollte sie nicht in Verlegenheit bringen. Hastig zog ich mir meine Kleider an und verließ schließlich das Zimmer.

Fenrir

"Ich mag es nicht, wenn du die Dinge über mich von einem Fremden erfährst und wer weiß, was diese Leute in Zukunft noch erzählen werden. Besonders da Taiga auch zu ihrer Familie gehört. Dann möchte ich, dass du die Sachen von mir erfährst und man dich nicht damit überrumpeln kann", meinte ich ernst und strich über ihrem Rücken: "Ich hatte im Schlaf eine Erinnerung gehabt, nämlich davon wie meine Existenz kurz davor sich endgültig aufzulösen. Meine Magie war einfach aus mir geflossen, wie Blut aus einer offene Wunde. Ich war nicht in meiner vollständige Ursprungsform gewesen, sondern nur ein Teil von meiner Selbst. Diesen Teil habe ich verflucht, sodass ich zu einem Fluch wurde und andere Körpern besessen konnte. Ich hatte einen Gegenfluch gewebt und anscheinend würde es ausgelöst, wodurch der Fluch gebrochen wurde und es hätte meinen endgültige Tod bedeuten sollen."


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13.07.2020, 20:14

Hanabi

Ich verstand, warum er mir nun mehr verraten wollte, darum blieb ich still und hörte ihm aufmerksam zu. Hatte ich zuvor mit grausamen Ereignissen gerechnet, war seine Erzählung schlimmer als erwartet. Zunächst einmal würde mir nicht einmal im Traum einfallen, mich selbst zu verfluchen, um andere Körper zu besetzen. Warum er das getan hatte, hinterfragte ich nicht. Da war nur das Bild von ihm, wie ihn jegliche Energie verließ, weil sein Plan sich letzten Endes nicht erfüllt hatte. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie es sich anfühlte teilweise am Leben zu sein und auch diesen Teil vom Selbst zu verlieren. Langsam zu sterben... Die Erfahrung mit dem Schwarzen Wolf, der mich fast getötet hätte, lag mir nach wie vor schwer im Magen. Ich schluckte schwer und wartete ab, ob es noch mehr zu erzählen gab.

Malevor

Ich zog eine Braue in die Höhe, als Taiga beinahe halbnackt das Zimmer verließ. Wenigstens hatte sie der gestrige Abend nicht verändert. Sie war immer noch tollpatschig. Das beruhigte mich irgendwie. Als die Tür ins Schloss fiel, sah ich mich gezwungen das Bett zu verlassen und ins Bett zu gehen. Ich wollte erst baden, dann frühstücken. Diese Reihenfolge erschien mir korrekt. Nur war ich höchst demotiviert überhaupt etwas zu tun. Da war eine Kraftlosigkeit in mir, die mich selbst schockierte. Gefühle waren scheiße. Herzschmerz war scheiße. Meine jetzige Situation... wie verflucht.
Grummelnd betätigte ich den Hebel, durch den der Vorgang gestartet wurde, dass Wasser in die Wanne lief. Warmes Wasser. Die Hälfte füllte ich damit, die andere mit eiskaltem Wasser. In dieser Temperatur würde ich mich entspannen können. Ich zog mich langsam aus, stieg hinein und lehnte mich gegen den Rand, die Augen geschlossen. In dieser Position verharrte ich.
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13.07.2020, 20:31

Taiga

Es war nicht schwer die junge Frau hinter dem Tresen zu finden und ich erkundigte mich sogleich, ob man auch im Zimmer frühstücken durfte. "Natürlich bieten wir auch diesen Service an", lächelte sie und holte einen Notizbuch hervor: "Sagen Sie mir, was gewünscht wird und wir bringen es naher nach oben zu Ihnen." "Etwas Fleischiges und auf jeden Fall was Süßes. Wenn es in Richtung Erdbeeren geht, wäre es großartig. Ansonsten lassen wir uns gerne überraschen, nur Gemüse kann möglichst ausgelassen werden. Getränke können Saft oder Wasser sein, bitte kein Kaffee", überlegte ich laut und strahlte sie schließlich an. "Ich gebe in der Küche Bescheid, es dauert einen Moment und dann wird es nach oben zu Ihnen gebracht", erklärte sie. "Vielen Dank", bedankte ich mich und kehrte in das Zimmer zurück. "Ich bin wieder da. Frühstück kommt gleich", rief ich und begann das Bett ordentlich zu machen, damit wir darauf speisen konnten. Das würde ein gemütlicher Frühstück werden.

Fenrir

Ich merkte, dass Hanabi sich ein wenig unwohl fühlte und dennoch hörte sie mir zu. "Das Einzige woran ich mich noch erinnere ist, dass Alita da gewesen war und mich gehalten hatte. Ich glaube wir waren an einem Ort gewesen, zu dem man einen schweren Zugang hatte", ich runzelte konzentriert die Stirn und erinnerte mich vage, dass wir nicht alleine gewesen waren. Da war noch Jemand gewesen. Aber ich konnte nicht danach fassen. "Jedenfalls hatte es mich gewundert, dass ihr nicht egal war, was mit mir geschah. Nach alldem was ich getan hatte", beendete ich die Erzählung und rieb mit einer Hand über mein Stirn, denn dahinter begann es leicht zu hämmern.


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13.07.2020, 20:48

Hanabi

Es ging also um eine Erinnerung, die Alita beinhaltete. Sie war für ihn da gewesen. Damals, als er fast sein Leben verloren hatte. Ich stellte mir vor, ich wäre an ihrer Stelle und spürte einen scharfen Schmerz in der Brust. Nein. Diese Vorstellung tat zu sehr weh. Fenrir zu verlieren... Unbewusst hatte ich aufgehört ihn am Ohr zu kraulen, stattdessen schmiegte ich mich enger an ihn und merkte, wie er sich wieder verkrampfte. Er schien über etwas angestrengt nachzudenken. Da war bestimmt mehr, oder? >Nun ja... wenn ich es richtig verstanden habe, hat sie dich geliebt und Liebe kann sehr... stark sein.< Sie wollte ihn nicht verlieren. So wie ich es mir nicht einmal vorstellen wollte.

Malevor

Im Wasser und in meinen eigenen Gedanken versunken, merkte ich gar nicht, ob und wie viel Zeit verging. Da war diese Leere in mir, die mich zu sehr an die Ewige Verdammnis erinnerte. Diese Erfahrung quälte mich wie schon lange nicht mehr. Ich rieb mir schwer seufzend über die Brust. Dort, wo dieses nervige Organ schmerzhaft pochte. Dieser Zustand machte mich allmählich wütend. Weil ich es immer noch nicht geschafft hatte loszulassen. Durch mein gedankliches Fluchen bemerkte ich nicht einmal, dass Taiga das Zimmer betreten hatte. Erst als sie rief, dass das Frühstück bald hier sein würde, registrierte ich ihre Anwesenheit. Wie sollte ich sie und die anderen beschützen, wenn mir sogar diese Kleinigkeit entging? Verdammt...
Grimmig dreinblickend schnappte ich mir das große Handtuch, stieg aus der Wanne und wickelte mich darin ein. Dann verließ ich das Badezimmer und sah, wie Taiga das Bett richtete. >Woher nimmst du bloß diese positive Energie?<
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13.07.2020, 21:13

Taiga

Ich drehte mich um, als Malevor das Zimmer betrat und sein Gesicht wirkte grimmig, als hätte er eben noch unschöne Gedanken gehabt. Er war nur mit einem Handtuch bekleidet und kurz glitt mein Blick über seinem nackten Brustkorb. Selbst in dieser Stimmung wirkte Malevor anziehend auf mich, auch wenn es jetzt bestimmt unangebracht war. Sofort löste ich mich von diesem Anblick und setzte mich auf das Bett hin: "Ich versuche mich auf das Gute zu konzentrieren, auf die schöne Momente, auf das was wirklich zählt und wenn ich daran denke, geht es mir oft besser. Dann bin ich energiegeladener. Außerdem habe ich tolle Freunde, die immer mir beistehen und das gibt mir Kraft." Ein warmes Lächeln umspielte meine Lippen, als ich ihn ansah.

Fenrir

Ich legte meine Arme wieder ganz um sie, als sie sich enger an mich schmiegte. Bestimmt war es für sie nicht einfach zu hören, wenn ich über eine Erinnerung mit Alita erzählte. "Damals habe ich noch nicht gewusst, dass sie mich geliebt hatte. Damals hatte ich mich noch verraten gefühlt und trotz meinem damaligen Rachsucht konnte ich ihr niemals was antun. Meine Gefühle für sie war das Gegenfluch gewesen, wie in so einem bescheuerten Märchen von den Menschen", ich schüttelte leicht den Kopf und starrte die Decke an: "Sollte ich jemals wieder auf die dumme Idee kommen mich in einem Fluch zu verwandeln, dann würde ich auch dich als meinen Gegenfluch nehmen."



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13.07.2020, 21:27

Hanabi

Fenrirs Rachsucht war demzufolge größer gewesen als seine Liebe zu Alita. Und dann war sie gestorben. Das musste schrecklich für ihn gewesen sein. Die Tatsache, wie sehr man jemanden liebte und man nicht die Chance erhielt über den eigenen Schatten zu springen und doch das Richtige zu tun. Nämlich von den negativen Energien freizukommen. Wie hatte sich Alita gefühlt? War sie traurig gewesen, als ihr klar wurde, dass Fenrirs Wut zu groß war, um sie allein zu vertreiben? Das mit dem Gegenfluch klang wirklich wie aus einem Märchen und doch hatte es kein fröhliches Ende genommen. Diesen Gedanken sprach ich natürlich nicht laut aus. Es war bestimmt schwer genug für ihn.
Sanft küsste ich seine Nasenspitze, dann seine weichen Lippen. >Danke, dass du mir das erzählt hast. Und bitte komm nie wieder auf den Gedanken irgendeinen Fluch zu weben, um den Verlauf der Geschehnisse zu ändern. Auch nicht mir zuliebe.< Ernst schwang in meiner Stimme mit.

Malevor

Sich auf die schönen Momente konzentrieren... Diejenigen aus meinem letzten Leben konnte ich schon mal vergessen. Sie waren durchtränkt von purer Sonne und die war mir mittlerweile zu grell und schmerzlich. Blieben mir nur die Erinnerungen aus diesem Leben. Hier fand ich deutlich mehr positive Momente, darum durchforstetee ich mein Gedächtnis nach allem, was mich auch nur ansatzweise zum Lächeln gebracht hatte. Es überraschte mich, dass es nicht wenige Momente waren. In diesem Leben ging es mir tatsächlich besser. Und ich hatte zwei wertvolle Freundschaften geknüpft. Ebenfalls eine gute Sache.
Ich setzte mich neben Taiga aufs Bett, sah sie nachdenklich an. >Das ergibt Sinn.< sagte ich bloß. Mein Blick fiel auf unsere Armbänder, die sie geflochten hatte und ein Teil des Drucks entschwand meiner Brust. Kurz darauf klopfte es an der Tür.
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1 179

13.07.2020, 21:42

Gehe offline, gute Nacht :)

Taiga

Er setzte sich zu mir und sofort spürte ich die Wärme, die er ausstrahlte. Sein nachdenklicher Blick ließ mein Magen kribbeln, denn ich hatte schon immer gemocht, wie er zuerst über eine Sache nachdachte und sich seine Worte zurechtlegte, bevor er sie aussprach. Ganz anders als bei mir, ich sprach filterlos meine Gedanken laut aus und meistens ohne Atempause. Ich lächelte ihn bloß an und ging zur Tür hin, als ein Klopfen ertönte. Ein Mann stand vor mir mit einem großen Tablett und sofort stiegen die köstliche Düfte in meine Nase. "Sie haben sich ein Frühstück bestellt?", fragte er. "Ja", nickte ich und nahm ihm einfach das Tablett entgegen. Immerhin war Malevor nur mit einem Handtuch bekleidet. "Vielen Dank", lächelte ich und als ich die Tür mit einemFußstoß schloss, ging ich zum Bett. "Oh, schau mal, es gibt Erdbeermarmelade und Erdbeeren. Ist das nicht toll?", ich stellte das Tablett zwischen uns auf die Matratze.

Fenrir

"Ich gebe mir Mühe und bis jetzt schlage ich mich eigentlich ganz gut. Also ist es sogar wahrscheinlich, dass das nicht ein zweites Mal passiert", antwortete ich ihr und meine Nase zuckte leicht unter dem Kuss. Meine Hände strichen wieder über ihrem Rücken und ich genoss ihre Nähe. Es war gut, dass sie bei mir war und nicht von meiner Seite wich. "Ich frage mich, wann wir weiterreisen. Immerhin sind wir schon ein paar Tage hier und in Ocamma hatten wir auch nur kurz verweilt. Wobei es reizt mich nicht wirklich auf diese Vulkaninsel zu sein. Erstens es ist garantiert heiß dort und zweitens sehen wir vielleicht wieder das Königspaar", ich rümpfte kurz mit der Nase: "Na hoffentlich bleiben gewisse Leute weg und kommen nicht auf die blöde Idee ebenfalls dorthin zu gehen."


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13.07.2020, 21:55

Gute Nacht ;)

Hanabi

Ich hoffte, dass es dabei blieb. Keine Gewalt, keine Flüche. Ich wünschte uns nur ein schönes, aufregendes Leben im guten Sinne. Eines, das auch Malevor verdient hatte. Ob es ihm besser ging? Wie ging Taiga wohl mit der Sache um? Sollte sie mir sprechen wollen, würde ich auf jeden Fall für sie da sein. Nicht alles schien einfach zu sein auf unserer Reise. Fenrir hatte recht. So langsam mussten wir weiter, denn Taigas Aufträge ließen sich nicht von selbst erledigen.
>Sobald wir dort sind, suchen wir nette Plätze, wo die Hitze euch nicht quält. Oder wir erledigen schnell alles und ziehen weiter.< dachte ich laut nach. Die Brüder sollten die Reise genießen. >Und ich bin mir sicher, dass die Familie unsere Grenzen respektiert. Da waren dein Bruder und du sehr deutlich.< fügte ich hinzu und schenkte ihm gleich noch einen Kuss auf den Mund.

Malevor

Jemand hatte uns Frühstück gebracht. Ein toller Service in diesem Haus. Vielleicht würde ich Nordun nicht ausschließlich mit schlechten Erinnerungen verlassen. Dafür waren Taiga und ich uns zu nahe gekommen, um all diese Momente ins Nichts meines Geistes zu stoßen. Sie waren mir zu wertvoll. Genau wie ihr Lächeln, als sie das Essen zum Bett brachte und besonders die Erdbeeren erwähnte. Ja, auch dafür hatte ich eine Schwäche entwickelt. Die gab es nur in dieser Welt. Leckere, süße Früchte, die man zu Marmelade verarbeiten konnte.
Sofort schnappte ich mir eine Scheibe Brot, bestrich sie mit der roten Masse und biss hinein. Obwohl ich keinen Hunger verspürte, wollte ich mir das nicht entgehen lassen. Nicht, wenn Taiga sich Mühe gab mich bei Laune zu halten. >Wie ich sehe, hat man auch an den Honig für dich gedacht.< nuschelte ich mit einem leichten Schmunzeln.
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