Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: RockundLiebe Forum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1 281

25.07.2020, 14:06

Hanabi

Mittlerweile schlug mir das Herz bis zum Hals. Diese Spannung zwischen uns beiden ließ mich mutiger werden und die vorsichtige Stimme in meinem Kopf wurde zunehmend leiser. Normalerweise spielte ich nicht mit dem Feuer. Auch nicht mit einem Wolf wie Fenrir. Aber irgendetwas lag in der Luft, dass ich etwas Neues tun wollte. Etwas, das völlig untypisch für mich war.
Ein letztes Mal berührte ich meinen Gefährten seitlich an der Hüfte und schenkte ihm ein verlockendes Lächeln. Jedenfalls hoffte ich, dass es seine Wirkung nicht verfehlte. Ich machte ein paar Schritte rückwärts, die Hände hinterm Rücken verschränkt. Paare und einzelne Personen tanzten lachend an mir vorbei. Aber mein Blick blieb an Fenrir haften. >Fang mich, Wolf.< hörte ich mich selbst sagen, als ich mich tiefer in die Menge begab. Trotz der vielen Geräusche wusste ich genau, woher welcher Laut kam. Ich fühlte mich nicht verloren, sondern folgte meinem Instinkt. Raus aus dem Strom, hin zu einer schmalen Seitenstraße, wo einige magische Lichter an den Häuserfassaden brannten. Von dort nahm ich auch den Geruch nach Meer wahr. Ich folgte der Spur. Leichtfüßig und aufgeregt. Welcher Hase war bei Sinnen und wollte von einem Wolf "gejagt" werden? Dabei hatte ich nicht einmal vom Wein getrunken.
In mich hineinkichernd tänzelte ich weiter und schaute nicht über die Schulter. Ich wusste auch so, dass Fenrir meine Spur nie verlieren würde.

Malevor

Natürlich wusste sie es nicht. Wäre auch zu einfach gewesen, Antworten auf meine Fragen zu bekommen. Ihre Berührungen lenkten mich zumindest ab. Ich schlang einen Arm fest um ihre Taille und drückte sie an mich. Unsere Körper passten an jeder Stelle perfekt zusammen. Ich erinnerte mich nicht mehr, ob ich dasselbe gedacht hatte, als Sury in meinen Armen lag. Hatte damals auch alles gepasst? Dieses Brennen in meiner Brust war schon mal anders. Auch die Glut in meinem Magen, als Taiga ihren Wunsch äußerte allein mit mir zu sein. Wie konnte ich da Nein sagen? Mein Wille war stark, sehr stark sogar, aber nicht in diesem Bereich. Da wurde ich schnell schwach. Besonders bei Taiga war das der Fall. Und diese Erkenntnis trieb mich tiefer in eine sehr gefährliche Zone.
Mein Brustkorb hob und senkte sich schwer. Ich griff nach ihren Händen, die an meinem Nacken lagen und biss neckisch in eines ihrer Handgelenke. Dann zog ich sie mit mir mit. Raus aus der Menge und auf direktem Wege zum Strand.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 282

25.07.2020, 17:13

Taiga

Seine Wärme hüllte mich ein, als er mich an sich zog und ich atmete tief seinen verführerischen Duft ein. Dann schoss ein elektrisierendes Gefühl durch meinem Körper, als er in meinem Handgelenk biss und meine Knien fühlten sich aufeinmal schwach an. Ich folgte ihm, als er mich aus der tanzende Menge zog. Wir ließen die Menschen hinter uns, das flackernde Licht und die Musik. Die Häuser wurden weniger und immer mehr stille Nacht legte sich um uns wie ein Mantel. Nur die funkelnde Sterne und der sichelförmiger Mond spendete ein wenig Licht. Kribbelnde Aufregung erfasste mich, mein Herz schlug bis zu meinem Hals und ich spürte die Hitze seiner Hand. Der Boden wurde weicher bis er sich in den Sand verwandelte und vor uns lag das dunkle, sanft rauschendes Meer. Die kühle Brise fühlte sich auf meine erhitzte Haut wie eine Erleichterung an.

Fenrir

Mein Häschen fand offensichtlich einen Gefallen daran mit einem Wolf zu spielen und meine Augen wurden zu jede Sekunde dunkler. Meine Nasenflügeln blähten sich auf und mein Körper spannte sich augenblicklich an, als sie mich dazu aufforderte sie zu fangen. Das Herz wurde in meinem Brustkorb lauter und ein freudiger Schauder jagte über meinem Körper. Ich wartete einen Moment bis Hanabi komplett von der tanzende Menge verschluckt wurde und dann machte ich mich auf die Jagd. Unbewusst wichen die Menschen mir aus, als ich mir einen Weg durch ihnen bahnte und die Fährte aufnahm. Ihr Duft verriet sie, er war für mich eine sichtbare Spur und ich konnte ihre Aura spüren, die heller funkelte als ein Stern. Ein Kichern kitzelte meine Ohren und mein Mundwinkel zuckte leicht. Ich konnte Hanabi jederzeit schnappen, aber ich wollte die "Jagd" ausdehnen lassen. Denn mir gefiel dieses Spiel verdammt gut. Ich verschmolz mich mit den Schatten und folgte ihr lautlos bis sie in meinem Blickfeld auftauchte. Sie steuerte gerade auf den Strand zu und ich hielt inne. Wartete, dabei ließ ich meine tierische Zügen erscheinen. Als ihre Füße den Sand berührten, hechtete ich ihr nach. Ich wirbelte sie herum, wir stürzten in den Sand und meine Arme beschützten ihr zerbrechlichen Körper. Meine Zähne blitzten auf, packten sanft nach ihrer Kehle und ich gab von mir ein zärtliches Knurren: "Ich hab dich, mein Häschen. Jetzt wird der große, dunkle Wolf dich fressen."


1 283

25.07.2020, 17:50

Hanabi

Als die Musik immer leiser wurde und sich kaum jemand hier entlang aufhielt, wusste ich, dass nur Fenrir in meiner Nähe war. Ich fühlte mich beobachtet und gleichzeitig sicher wie noch nie. Andernfalls wäre ich nie allein aufgebrochen. Nicht in einer fremden Stadt, wo ich niemand anderes kannte. Deshalb genoss ich dieses Spiel, bis ich endlich den Strand erreichte. Mein Ziel. Dabei wurden die Schritte hinter mir lauter und plötzlich fand ich mich in starken Armen wieder. Und auf dem Boden.
Ich lachte auf und gab daraufhin einen überraschten Laut von mir, als Fenrirs Zähne mich sanft am Hals packten. Seine Worte lösten die verschiedensten Gefühle in mir aus. Größtenteils Verlangen. Angst verspürte ich keine. Vor diesem großen, schwarzen Wolf brauchte ich mich nicht fürchten. Ganz im Gegenteil. Ich liebte ihn sehr. >Was für ein trauriges Ende.< sagte ich in dramatischem Tonfall und wandte ihm mein Gesicht zu, damit ich ihm einen langen, innigen Kuss geben konnte. Angenehme Hitze brannte in meinem Magen. Dabei legte ich meine Hände auf seine zum Teil entblößte Brust und seufzte entzückt. Was für ein Mann...

Malevor

Sobald wir den Strand erreichten und die kühle Brise meine erhitzte Haut traf, entspannte ich mich ein wenig, aber die Sehnsucht nach Taigas nacktem Körper brodelte noch heiß in mir. Ich sah sie an, wie sie neben mir und im Mondlicht gebadet dastand. Das reichte mir nicht. Mehr. Ich wollte mehr. Fast schon ungeduldig ließ ich ihre Hand los und trat vor sie, meine Hände wieder auf ihrem Körper. Sie strichen ihre Seiten entlang nach unten bis zum Saum ihres Kleides, das ich ihr problemlos über den Kopf zog. Nebenbei vergewisserte ich mich, dass niemand in der Nähe war. Zuschauer waren gerade verboten. Besonders, wenn Taiga nackt vor mir stand. Mit geröteten Wangen, einem dünnen Schweißfilm auf der Haut und Funken in den Augen. >Verdammt, bist du schön...< murmelte ich gefangen im Moment.
Ich streichelte ihre Kurven, küsste ihre linke, dann ihre rechte Schulter und knabberte an der leicht salzigen Haut. Der Geschmack nach Rosen war trotzdem intensiver. Dunkel knurrend eroberte ich schließlich ihren Mund, küsste sie um den Verstand und drehte sie langsam zum Meer hin. Dann löste ich mich von ihren Lippen, nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. >Geh hinein... Ich will dich sehen.< Anschließend würde ich ihr dann folgen.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 284

25.07.2020, 19:52

Taiga

Seine Hände hinterließen auf meinem Körper eine Spur aus Gänsehaut und nicht mal die frische Brise konnte mehr die erhitzte Haut kühlen. Mein Brustkorb hob und senkte sich schwer, als er mir das Kleid auszog und ich sehnte mich nach mehr Berührungen von ihm. Seine Worte löste Wärme in meinem Inneren aus und ich fühlte mich in diesem Moment wie die schönste Frau auf der ganzen Welt. Der intensiver Kuss ließ mich schwindelig werden, wieder wurden meine Knien ganz weich und ich hörte auf zu denken. Da war nur Malevor, er wurde zum Mittelpunkt der Erde. Leicht biss ich auf meine Unterlippe, schenkte ihm einen tiefen Blick und dann ging ich langsam zum Meer. Kaltes Wasser umspielte meine Füße, durch das Salz prickelte die Haut leicht und ich ging immer tiefer bis das Wasser meine Hüfte erreichte. Mein Herz klopfte aufgeregt, ich konnte Malevor überdeutlich hinter mir spüren.

Fenrir

"Wirklich sehr traurig", murmelte ich in den Kuss hinein und gab von mir ein dunkles Knurren, als ihre neugierige Hände wieder über meinem Brustkorb wanderte. Ich kümmerte mich ausgiebig um ihre Lippen, neckte sie, knabberte genüsslich daran und eroberte sie. Dabei strich ich mit einer Hand an ihre Seite entlang und der andere Arm lag locker um ihrem Kopf, sodass ich in das weiches Haar greifen konnte. Ich wollte den Moment lange auskosten, aber vermutlich würde ich daran wieder scheitern. Besonders wenn sie wieder unglaublich gut roch. "Ich glaube, ich bin in eine Falle geraten. Jetzt bin ich in deine Fängen und komme da nicht mehr raus", atmete ich schwer und fuhr mit meine Lippen über ihrem Hals. Dort duftete sie am Intensivsten und die Erinnerung an den Geschmack ihres Blut wurde wach. Sofort begannen meine Zähne zu pochen und meine Kehle wurde trocken.


1 285

25.07.2020, 23:31

Hanabi

Dieser Kuss raubte mir den Verstand. Ich war diesem Mann willenlos ausgeliefert und legte all meine Gefühle für ihn frei. Hier am Strand mit silbernem Mondlicht über unseren Köpfen... romantischer könnte ich es mir nicht wünschen. Er brachte mich sogar kurz zum Lachen. Dann wieder zum Keuchen. >Tja... offenbar war genau das von Anfang an mein Plan.< wisperte ich der sternenklaren Nacht entgegen, da Fenrirs Lippen inzwischen mit meinem Hals beschäftigt waren. Ich musste unwillkürlich an den Biss zurückdenken. An diesen Moment, wo es nichts mehr zwischen Fenrir und mir gegeben hatte.
Mit vor Verlangen zittrigen Händen streichelte ich seine Schultern und ließ sie anschließend unter dem Stoff verschwinden, um die Muskeln an seinem Rücken zu ertasten. Dabei schloss ich genussvoll die Augen. Gab mich diesem Rausch hin, das sich mit dem Rauschen des Meeres vermischte.
Und dann sah ich plötzlich seltsame Bilder vor meinem geistigen Auge aufblitzen.

Malevor

Wie triebgesteuert starrte ich sie an. Da war dieser animalische Hunger in mir, der mir unter anderen Umständen Sorgen bereiten würde. Keine Ahnung, woher diese intensiven Empfinden kamen. Sie waren da. Sie wanden sich um meine zerbrochene Seele und zogen sich zusammen. Fühlte sich so Heilung an? War es das, was gerade mit mir passierte?
Auch ich zog mich langsam aus, während ich Taiga weiterhin aufmerksam beobachtete. Mir entging kein Detail. Wie das Wasser ihren Körper umspielte... verflucht, wie gern wäre ich jetzt dieses Element. Dann hätte ich die Fähigkeit sie überall und zurselben Zeit zu berühren und zu verführen. Ich folgte ihr ins Wasser, genoss die angenehme Kälte. Viel besser als im See. Das Meer übte eine ganz andere Magie auf einen aus. >Mit mir nackt im Meer zu baden, kannst du schon mal von deiner Wunschliste streichen.< raunte ich mit einem erhobenen Mundwinkel. Ich nahm wieder eines ihrer Handgelenke und führte ihre Hand an meine Lippen. Küsste die Innenseite, dort, wo ihr Puls schnell schlug. >Was wünscht du dir jetzt?<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 286

26.07.2020, 09:16

Taiga

Die feine Härchen, die noch nicht vom Wasser feucht geworden waren, richteten sich bei dem dunklen Klang seiner Stimme auf und ich drehte mich zu ihm um. Meine Kehle wurde trocken und atemlos sah ich ihn an, als er auf dem Puls meines Handgelenks küsste. Ich wünschte mit gerade sehr viel und gleichzeitig war mein Kopf zu vernebelt, um klar denken zu können. Meine Augen wanderten über seinem Gesicht. Da war der dunkle Glanz in seine Augen, der mich an die satte, erdige Farbe des Waldhonigs erinnerte. Die blutrote Male unter den Augen, die wie Tränenspur aussahen und ihn daran erinnerten niemals eine einzige salzige Träne vergießen zu dürfen. Das leicht verwuschelte, seeblaues Haar, die zwischen den Fingern sich seidig anfühlten. Die helle glatte Haut, als wäre er nie im Sonnenlicht gewesen und dennoch wirkte es nicht kränklich. Es erinnerte mich viel mehr an eine wunderschöne weiße Muschel. Die perfekt geformte Nase und ein Mund, der Einem nur an das Küssen denken ließ. Mein Blick glitt über seinem Hals entlang, über die kräftige Schultern, Arme und über den Brustkorb. Überall entdeckte ich die Muskeln, sah seine Stärke und nichts an ihm schien einen Makel zu geben. Dann kam der straffe Bauch und die feine Härchen die im Wasser verschwand, wo der Anblick seines Unterkörpers mir verborgen blieb. Mit gerötete Wangen schaute ich wieder auf, legte eine Hand auf seinem Brustkorb. Er war warm. Nichts an ihm war kalt. "Überrasche mich", ich neigte leicht den Kopf und schenkte ihm ein verführerisches Lächeln.

Fenrir

Ihr Lachen kitzelte in meinem Brustkorb und die entzückende Laute wiederum brachte mein Blut in Wallung. Ich kämpfte jetzt schon mit meiner Selbstbeherrschung, in mir war der besitzergreifende Drang sie wieder markieren zu wollen und gleichzeitig wollte ich einfach meinem unersättlichen Verlangen nach ihr nachgeben. "Wie raffiniert", meine Stimme war rau und erschauderte wohlig, als ihre Hände über meinem Rücken wanderte. Meine Lippen glitten weiter hinunter, dort wo noch weiche Haut entblößt war. Ich musste schleunigst ihr das störende Kleid ausziehen. Ich begann an ihrem Kleid zu nesteln, als ich plötzlich eine Veränderung in ihr spürte. Es war kaum wahrnehmbar, aber wenn es um sie ging, konnte ich sie einwandfrei lesen. Meistens. Schweratmend hob ich den Kopf und musterte ihr gerötetes Gesicht. "Hanabi, was ist los?", fragte ich sie direkt. War ich zu forsch gewesen? Oder hatte das Tanzen sie doch zu sehr ermüdet? Vielleicht war das Essen nicht gut gewesen, wobei wir Animagis reagierten darauf nicht so empfindlich. Vielleicht war der Sand für sie doch ungemütlicher als gedacht, dieses Problem konnte man schnell beseitigen.


1 287

26.07.2020, 11:28

Hanabi

Da waren Felder voller Blumen. Ich selbst stand inmitten eines Meers aus roten Dhalien und sah in einiger Entfernung vertraute Gestalten. Gelächter drang in mein Gehör. Das einer Frau. Taiga? Nein... Diese Frau war nicht Taiga. Ihr Haar trug die Farben der Abendsonne und eine mächtige Energie ging von ihr aus. Neben ihr war ein großgewachsener Mann mit dunklem Haar. Ich spürte den Drang zu dieser Person zu rennen. Irgendwie... Irgendwie vermisste ich sie. Ich eilte los, gab diesem Drang nach und schnappte überrascht nach Luft, als die Erde unter mir sich bewegte. Wurzeln schossen heraus, eine besonders dicke erfasste mich und trieb mich fort von den zwei Gestalten. Ich wollte mich gegen den dunklen Sog wehren, doch dann entdeckte ich Fenrir. Er hielt eine Doppelaxt in der Hand. Etwas in seinem Blick verriet mir, dass er in mordlüstiger Laune war. Sie galt nicht mir. Doch er sah mich nicht einmal an. Ich rief seinen Namen. Mehrmals. Nichts geschah.
Stattdessen tauchte plötzlich ein riesiges Monster vor mir auf und im nächsten Augenblick durchfuhr mich ein heftiger Schmerz im Bauch. Ich stöhnte gequält auf und sah an mir hinab. Blut. So viel Blut. Mein eigenes
.

Keuchend landete ich voller Wucht zurück in der Realität und drehte mich ruckartig auf die Seite. Ich zitterte am ganzen Körper. Mir war so unfassbar kalt. Ich grub eine Hand tief in den Sand, als könnte mir das irgendwie Halt verschaffen und gab einen kläglichen Laut von mir. In meinen Ohren war dieses hohe Klingeln, es ließ einfach nicht nach. Tränen brannten mir in den Augen. >Fen...< schluchzte ich hilflos.

Malevor

Ich stand da und genoss es zutiefst, wie sie mich mit ihren Blicken streichelte. Ihr gefiel, was sie sah und mir gefiel, wie perfekt ihre Haut im Licht des Mondes schimmerte. Einzelne Wassertropfen funkelten wie kleine Diamanten und der rosige Hauch auf ihrer Haut machte sie umso schöner. Eine Nacht wie diese war wie für sie gemacht. Wenn ich Künstler wäre, hätte ich sie genauso gemalt. Jetzt in diesem Moment.
Das Pochen in meiner Brust wurde merklich stärker, als sie mich berührte und ich beugte mich vor, um ihr einen fast unschuldigen Kuss auf die Lippen zu drücken. Sie schmeckte vertraut. Süß und verlockend. Heißes Verlangen durchströmte mich. Nicht einmal die Kühle des Wassers verschaffte mir Linderung. Da war nur-
>Taiga.< sagte ich alarmiert und packte sie in Windeseile an der Hand. Hastig zerrte ich sie aus dem Wasser. Es spritzte überall hoch und gerade als ich sie nach vorne und ans Ufer schubste, wickelte sich etwas um meinen Fuß und riss mich zu Boden.
Ich schaffte es noch den Fall mit meinen Händen abzufangen, doch die nächsten glitschigen Arme folgten. >Zu Fen!< rief ich Taiga zu, bevor ich unter Wasser gezogen wurde. Mit aller Kraft stieß ich mich vom Boden in die Höhe, schnappte nach Luft und wurde erneut mitgerissen. Verdammt, musste das jetzt sein? Mein Schöpfer hatte es wieder gewagt. Er hatte auf einen Moment wie diesen gewartet und bei meinem Leben wie sehr ich ihn dafür hasste.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 288

26.07.2020, 14:02

Taiga

Es war ein zarter Kuss und doch spürte ich ihn bis in meine Zehenspitzen. Als ich gerade dabei war mich in diesen Kuss zu verlieren, löste Malevor sich plötzlich von mir und packte beinahe schmerzhaft nach meiner Hand. Benommen taumelte ich ihm hinterher, überall spritzte Wasser auf und ich spürte hinter uns eine starke Präsenz, die mir zuvor nicht aufgefallen war. Aufeinmal lag ich im Sand und sah noch, wie Malevor von monströsen Arme ins Wasser gezogen wurde. "Malevor!", rief ich erschrocken und mein Herz schlug wild in meinem Brustkorb. Einen Moment lähmte mich die Angst um ihn bis mir seine Worte einfielen. Fen. Ich musste zu Fen. Er konnte seinem Bruder helfen. Ich rappelte mich auf und lief so schnell wie ich konnte los. Jede Sekunde zählte. Plötzlich bäumte sich vor mir ein Sandhaufen auf und ich prallte gegen etwas Hartes, wodurch ich wieder in den Sand plumpste. Grobe Hände packten nach mir und fauchend wehrte ich mich dagegen. Doch dann drang etwas Mächtiges in meinem Geist hinein und ein unbeschreiblicher Schmerz schoss durch meinem Körper. Bewusstlos kippte ich zur Seite und merkte nicht wie der Fremde mich auf seine Schulter warf und dann mit mir verschwand.

Fenrir

Plötzlich drehte sie sich zur Seite und ihr Schluchzen ließ etwas in meinem Brustkorb zusammen krampfen. "Ich bin hier", ich hasste dieses Gefühl von Hilflosigkeit. Entschlossen zog ich sie in meine Arme und ging in eine sitzende Position hinüber. Gerade wollte ich etwas Tröstende sagen, als mein Körper sich schlagartig anspannte und meine Ohren zuckten alarmierend. Ein dunkles Grollen vibriertet in meiner Kehle und in nächste Sekunde war ich mit Hanabi aufgesprungen. Ich schob sie dicht hinter mir und schnupperte in der Luft. "Sie sind hier", knurrte ich bedrohlich und meine Augen wurden zu Schlitzen. Der dunkle Schöpfer hatte wieder seine Schergen nach uns ausgesendet. Verdammt. Ich horchte angestrengt, sie waren noch nicht bei uns, aber kamen schon in unsere Richtung. Wieder zuckten meine Ohren. Etwas Größeres trieb hier sein Unwesen und ich konnte mein Bruder spüren.


1 289

26.07.2020, 14:40

Malevor

Ich musste schnell hier raus, bevor mich dieses Ding noch tiefer ins Meer zog und meine Chancen dadurch schmälerte. Ein Kampf im Meer, dafür war ich nicht gemacht. Der Überlebensinstinkt setzte schlagartig ein. Mit einem kräftigen Schub beugte ich mich vor und umfasste einen der glitschigen Tentakel. Das Wasser rauschte derweil an mir vorbei, mir wurde die Luft knapp. Ich weitete meine Sinne, griff den Willen meines Feindes an. Wie erwartet war er schwächer als der meine, trotzdem dauerte es fast zu lange, bis diese Tentakel mich endlich losließen. Ein paar starke Schwimmzüge in die Höhe und ich durchbrach die Oberfläche. Schnappte gierig nach Luft. Kalte Wut packte mich. Die Stille in mir floss wie eiskaltes Feuer aus mir hinaus und erschuf einen dichten Nebel, der sich wie eine Decke über dem schimmernden Wasser ausbreitete. Was auch immer mich angegriffen hatte, es lag tot am Grund. Ich kannte keine Gnade.
Eilig verließ ich das unsichere Gewässer und registrierte Taigas Fehlen. War sie schon bei Fenrir? Unsere Kleidung lag noch im Sand. Schnell zog ich mir meine Hose an und rannte los. Der Spur hinterher, bis sie abrupt endete. Tief inhalierte ich den Duft nach Rosen. Eine eiserne Faust umschloss mein Herz.
Scheiße.

Hanabi

Von heftigen Kopfschmerzen zur unmittelbaren Gefahr. Warum? Warum passierte das jetzt? Pure Angst erfasste mich. Bilder letzter Angriffe zogen an meinem Geist vorbei und ich versteckte mich zitternd hinter Fenrir. Er hatte die Gefahr vor mir wahrgenommen. In meinem Kopf pochte es wie verrückt. Ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Wer war der neue Feind? Wer würde uns angreifen? Warum hier? Was waren das für Bilder gewesen?
Eine dunkle Gestalt näherte sich uns. Ich hörte eilige Schritte im Sand. Heftiges Atmen. Obwohl ich zu verängstigt war, spähte ich an Fenrir vorbei und hätte vor Erleichterung beinahe geweint. Aber dann sah ich die Kälte in seinen Augen. Malevor trug nur eine Hose und die Aura, die ihn umgab, ließ mich schwach und machtlos fühlen. Sie flößte mir Respekt ein. >Taiga... Sie ist weg.< Malevor schaffte es, dass pure Mordlust seine Stimme färbte. Und mir gefror das Blut in den Adern. Taiga!?
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 290

26.07.2020, 16:11

Taiga

Benommen öffnete ich die Augen und sah nichts als nur die Dunkelheit. Ich lag auf etwas Hartes, es fühlte sich nach Stein an und ich begann zu frösteln, es war kalt hier. Und ich war immer noch nackt. Die Luft roch feucht und muffig. Eine Höhle. Ich musste in einer Höhle sein. Ich richtete mich langsam auf, leise klirrte etwas. Ich spürte das ungewohnte Gewicht an meine Hand- und Fußgelenke. Es waren Ketten. Sie scheuerten. Etwas zischte und aufeinmal flammte ein Fackel auf. Ich war wirklich in einer Hölle. Hinter dem Licht regte sich ein Schatten. Ich konnte seine Präsenz spüren. Sie war finster, erdrückend und ich drückte mich an die Wand, soweit es ging. „Es ist schon eine Weile her, dass ich mich mit einer Lichtgeborene beschäftigt habe“, die Stimme war dunkel und kratzig. Hinter ihm musste der Ausgang sein. Ich konnte einen Luftzug von dort spüren. „Malevor wird mich finden“, meine Stimme zitterte. „Wenn er dich findet, bin ich längst fertig mit dir und es wird kaum etwas von dir übrig sein. Und das wird ihn zerstören“, er lachte. Es war ein harter, grausamer Klang und ich erschauderte kalt. „Du bist eine Künstlerin, nicht wahr?“, er trat ins Licht und die endlose Schwärze in seine Augen machten mir Angst. „Ich bin auch ein Art Künstler. Dein Körper und deine Seele ist ein leeres Gemälde und dein Blut wird die Farbe sein. Es gibt nichts Schöneres als eine Lichtgeborene zu brechen“, er kniete sich vor mich hin und packte grob nach meinem Kinn. Sein weißblondes Haar schimmerte in dem Licht. „Und das Bestes kommt noch“, er presste seine Lippen auf Meinen und mir wurde schlecht. Als er sich von mir löste, blickte ich direkt ins Malevors Gesicht. Entsetzen breitete sich in meinem Inneren aus und stumme Tränen liefen über meine Wangen. Er lächelte mit Malevors Lächeln und dann kamen die Schmerzen.

Fenrir

Tiefe Falten erschienen auf meiner Stirn, als sie aufeinmal verschwanden und nicht mehr weiter in unsere Richtung kamen. Dafür spürte ich eine andere Aura, die sich schnell uns näherte. Ich konnte seine Wut schmecken und seine Macht rauschte über uns hinweg. Ich sah sofort, dass Taiga nicht bei ihm war und das konnte nichts Gutes bedeuten. Ich trat einen Schritt auf meinem Bruder zu: „Wir werden Taiga finden und dann werden die Bastarde das bekommen, was sie verdient haben. Niemand kommt ungeschoren davon.“ Die Dunkelheit wallte in mir auf, dehnte sich in meinem Körper aus und ich spürte die gleiche Mordlust, die in seinem Körper vibrierte. Niemand griff unseren Rudel an. Ich drehte mich zu meiner Gefährtin um: „Wie sicher bist du bei den Sterne?“ Mein Bruder brauchte mich für diesen Kampf, aber ich musste meine Gefährtin in Sicherheit wissen. Wenn ihr das gleiche passierte, wie bei Taiga, dann würde nichts geben, was mich zurückhalten konnte.


1 291

27.07.2020, 00:28

Hanabi

Ich zitterte am ganzen Leib. Die Angst um meine Schwesterfreundin lähmte mich. Wer hatte sie entführt? Was tat man ihr an? Würde sie... überleben? Tränen schossen in meine Augen. Daran wollte ich erst gar nicht denken. Fenrir richtete das Wort an mich und ich brauchte ein paar Anläufe, um meine Sprache wiederzufinden. Ich war heillos überfordert. Und Malevor machte mir nun doch Angst, denn die Energie, die von ihm ausging, nahm mir regelrecht den Atem.
>Die Sterne werden mir Schutz bieten. Ich bleibe dort, bis du mich rufst. Und ich werde sie nach Taigas Aufenthaltsort fragen. Den Sternen ist bestimmt nichts entgangen.< Als mir das über die Lippen kam, schlug mein Herz schneller in der Brust. Ja, es gab etwas, das ich tun konnte. Ohne weiter viel Zeit zu verlieren, verwandelte ich mich in meine Häschengestalt und schoss in die Höhe. Jede Sekunde zählte. Schneller und schneller raste ich dem Sternenhimmel entgegen und flehte um Hilfe. Ich rief die Geister. Suchte Schutz bei ihnen und gleichzeitig fragte ich sie, wo man Taiga versteckt hielt. Sofort brach Chaos aus. Mehrere Geister erwachten, silbrig schimmernde Gestalten. Sie wussten nicht genau, was meiner Freundin gerade widerfuhr, aber sie erinnerten sich an den letzten Ort, wo man sie hatte sehen können.
In dem Moment der Erkenntnis bildeten sie schnurstracks einen Weg aus leuchtenden Sternen. Der letzte Stern strahlte dabei am hellsten. Dort musste Taiga sein und jetzt konnte ich nur für ihre Sicherheit beten.

Malevor

Sie war nackt. Sie war hilflos. Sie war allein auf sich gestellt. Schreckliche Bilder folterten mich, während Hanabi in den Himmel flog, um dort Zuflucht zu suchen. In der Zeit wuchs die dunkle Energie in mir. Sie hatte ziemlich lange geschlummert, da es keinen Grund gab, diese Macht zu entfesseln, doch in diesem Moment wollte ich nichts lieber tun als die gesamte Welt zu zerstören, bis ich Taiga fand. Ohne Rücksicht auf Verluste. Alles andere war mir völlig egal. Ich hatte nur Vergeltung im Sinn. Brennende Rache, die mich beherrschte.
Bevor ich meinen Bruder anweisen konnte, Taigas Fährte aufzunehmen, bemerkte ich die Veränderung am Nachthimmel. Ich reagierte schnell. Ich verstand die Botschaft. Als Jäger geboren, handelte ich instinktiv danach. Als ich losrannte, flog ich regelrecht über dem Boden. Alles verschwamm. Blut rauschte in meinen Ohren. In meinen Schläfen pochte es wie verrückt. Es gab nur ein Ziel: Taiga retten.
>Sobald du sie spürst, öffne eine Dimension direkt zu ihr.< rief ich meinem Bruder zu.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 292

27.07.2020, 08:45

Taiga

Es war nicht Malevor. Er trug sein Gesicht, aber es war nicht Malevor. Mein Malevor würde mir niemals wehtun. Mein Malevor war warm. Mein Malevor roch nach Zuhause. Mein Malevor hatte sanfte Hände, auch wenn sie töten konnten. Mein Malevor würde mich finden und dann würde er mich in seine Arme nehmen, wo ich sicher vor diese böse Welt war. "Du bist ganz schön hartnäckig, die Anderen vor dir waren längst gebrochen", es war nicht Malevors Stimme. Malevors Stimme war leise und doch kraftvoll, warm und dunkel. Er packte nach meinem Haar und zog mein Kopf in den Nacken, ich sah Zähne aufblitzen. Mein verschwommener Blick glitt an den falschen Malevor vorbei. Ich war weit woanders. Dort wo es nicht wehtat. Dort wo ich mit meinem Malevor zusammen war. Diesen kleinen Teil würde dieses Monster nicht bekommen. Diesen kleinen Teil war tief in mir drinnen, gut beschützt vor das Monster. Er würde es nicht zerstören, was Malevor und ich hatten. Er würde mir nicht mein Malevor nehmen. Ich schloss meine Augen. In der Traumwelt war ich sicher. In der Traumwelt musste ich keine Schmerzen spüren. In der Traumwelt musste ich nicht erleben, wie das Monster mir alles nahm. In der Traumwelt war ich bei meinem Malevor.

Er ließ sie wie eine leblose Puppe auf dem Boden fallen, dabei klirrten die Ketten und leckte sich über die blutige Lippen. Es war köstlich, das Blut einer Lichtgeborene schmeckte immer gut. Doch sie leiden zu sehen machte ihm noch viel mehr Spaß. Aber dennoch war er mit diese Lichtgeborene nicht zufrieden. "Und für sowas stellst du dich unseren Schöpfer entgegen", schnaubte er verächtlich und setzte sich auf dem Felsen hin. Er musterte sie. Nun, er hatte wirklich ein Kunstwerk vollbracht. Er hatte sich da besonders viel Mühe gegeben. Ihr Körper war übersät von roten ineinander verschlungene Mustern. Ihr Geist war gesplittert, die Magie verstummt und von ihrem Licht war nur einen winzigen Funken übrig, an dem er nicht rankam. Das war es, was ihm störte. Sie hatte seine Maske durchschaut. Sie hatte sich nicht manipulieren lassen, dass Malevor ihr Peiniger war. Und sie hatte kaum geschrieen, wie ihre Vorgängern es getan hatten. Er erhob sich und fuhr mit der Hand durch das Haar. Letztendlich war nur das Ziel Malevor zu brechen, indem er sein Lieblingsspielzeug zerstörte. Jedenfalls war er nicht Derjenige, der mit ihm kämpfen würde. Er hatte nur diesen einzigen Auftrag gehabt. Er erhob sich und verschwand mit einem grausamen Lächeln. Das Spiel hatte erst gerade begonnen.

Fenrir

Ich hasste es Hanabi so zu sehen, blass und zitternd. Ihr Duft wurde von der stechende Angst überlagert und ich spürte den starken Drang sie zu packen und sie irgendwo hinzubringen, wo sie in Sicherheit war. Aber das konnte ich jetzt nicht tun. Jetzt brauchte mich mein Bruder, wir mussten Taiga finden. Ich konnte die Beiden nicht in Stich lassen, auch wenn es bedeutete, dass ich meine verängstigte Gefährtin einen Moment alleine lassen musste. Knapp nickte ich und sah Hanabi hinterher. Dort oben würde sie in Sicherheit sein, ansonsten würde ich den Sterne die Hölle heiß machen. Die ersten Sterne leuchteten auf und mein Bruder raste sofort los. Ich verwandelte mich in den Wolf und jagte ihm hinterher. Seine dunkle Energie ließ die Luft vibrieren und man sollte ihm jetzt lieber nicht in die Quere kommen, denn in diesem Zustand war er gefährlich. Er war kurz davor seine Beherrschung zu verlieren. Plötzlich nahm ich einen schwachen Duft wahr. Es roch nach Taiga und wurde von einem anderen Duft überlagert. Abrupt blieb ich fellsträubend stehen und knurrte tief, um mein Bruder darauf aufmerksam zu machen. Mein Geist krallte sich nach den schwachen Duftspur von Taiga, denn sie war unser Ziel und ich öffnete die Dimension des Nichts. Nur mein Bruder war in der Lage mit mir durch diese Dimension zu springen. Für alle Anderen würde das Ende bedeuten.


1 293

27.07.2020, 12:45

Hanabi

Von hier aus konnte ich sehen, wie beide Brüder losrannten und den Sternen folgten. Es bereitete mir große Angst, was sie an ihrem Ziel erwartete. Ich hoffte aus tiefstem Herzen, dass es meiner Schwesterfreundin gut ging. Dass man sich nicht an ihr vergriffen hatte. Gleichzeitig bangte ich um mein eigenes Leben. Wenn es möglich war, Taiga zu entführen, dann... dann könnte ich genauso gut geschnappt werden. Hier oben fühlte ich mich zwar sicher, weil ich meiner Schöpferin näher war, doch die instinktive Angst ließ sich schwer abschalten. Dabei gab es noch eine andere Sache, die mich belastete: diese seltsamen Visionen. Kurz vor der Entführung.
Meine Augen brannten von ungeweinten Tränen. Ich war mit allem überfordert. Ich wünschte mir Fenrir an meine Seite, doch Taiga brauchte ihn mehr. Wenn ich die Kraft hätte, wäre ich ebenso auf dem Weg zu ihr. Ich würde alles in meiner Macht Stehende tun, um sie zu retten. Aber dem war nicht so. Mir blieb nur die Hoffnung. Ich hasste das.

Malevor

Ohne zu zögern sprang ich durch das Portal und ignorierte das vertraute Ziepen in meinem Geist. Die Dimension des Nichts war für Fremde tabu. Mich eingeschlossen. Aber dank der immensen dunklen Energie in mir hielt ich dem Druck stand. Nur Fenrir hatte keinerlei Probleme damit. Er war dafür erschaffen worden und ersparte mir eine lange Reise zu Fuß. Ich war zu aufgebracht, um einen Riss zu erschaffen. Chaos herrschte in mir und kam erst zum Stillstand, als wir in einer finsteren Höhle landeten. Hier gab es kein Licht. Keinen Fluchtweg. Wie ein Gefängnis. Wie die Ewige Verdammnis. Ich ballte die Hände zu Fäusten, folgte dem Geruch von Blut und wappnete mich innerlich gegen das, was mir bevorstand. Es war Taigas Blut. Keine Frage. Und ich wünschte, ich müsste mich nicht gleich der Wahrheit stellen. Ich war nicht bereit dafür. Würde es nie sein.
Dann sah ich sie am Boden liegen. Nackt. Übersät von roten, ineinander verschlungenen Malen. Ich traute mich fast gar nicht meine Sinne nach ihr auszustrecken, tat es aber trotzdem. Nur ein Funke Erleichertung belebte mich, als ich feststellte, dass sie nicht tot war. Nun stellte sich aber die Frage, ob ihr jetziges Schicksal schlimmer war als der Tod. Ich eilte zu ihr, schob meine Hände unter ihren Rücken und drückte sie an mich. Ihr Wille... er war... zerbrochen. Zum Glück spürte ich einen winzigen Teil in ihr, der den Kampf überlebt hatte, doch der Rest... >Warum...< presste ich mit belegter Stimme hervor. Warum passierte das? Warum tat man ihr weh, nur um mich zu quälen? Warum nicht gleich mich jagen? Wenn ich könnte, würde ich alles geben, um an ihrer Stelle zu sein. Ich würde... ich würde sogar zurück in die Ewige Verdammnis gehen, wenn ich diese Erfahrung für sie rückgängig machen und unsere Beziehung zueinander endgültig brechen könnte. Das hätte nicht passieren dürfen. Erst recht nicht mit mir in ihrer Nähe. Ich hatte sie nicht beschützen können und das zerstörte mich.
>Bruder...< Ein Zittern durchlief meinen Körper. >Bring uns zu Sury. Jetzt.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 294

27.07.2020, 13:50

Fenrir

Die feuchte, kalte Höhle lag in der tiefe Finsternis und war ein Ort des Schreckens für jede Lichtgeborene. Die Luft war schwer von dem Geruch nach Blut und mir wurde vornherein klar, dass es ihr Blut sein musste. Ich spürte wie mein Bruder innerlich immer mehr zerbrach und ich wusste, was für Gedanken durch seinem Kopf jagte. Wir waren uns in viele Hinsichten ähnlichen. Ich wusste, dass er sich die Schuld gab, auch wenn er keine Schuld hatte. Wir entdeckten sie und ich verspürte den starken Drang Jagd auf diesen Bastard zu machen, der ihr das angetan hatte. Aber er würde meinem Bruder gehören und wenn mein Bruder ihn fand, dann würde es bereuen mit ihm angelegt zu haben. Taiga war schwach, sie sah wie eine Tote aus in den Armen von Malevor und wäre da nicht dieser kleiner Funken, dann wäre sie vermutlich eine lebende Tote. Mein Bruder leiden zu sehen, zerriss mein Herz. Die verfluchte Bastarde wussten genau, wie sie uns treffen mussten. Es reichten ihnen nicht einfach mit uns zu kämpfen. Ich öffnete das nächstes Portal und in den nächsten Moment waren wir in Hana'yei.


1 295

27.07.2020, 14:35

Malevor

Jedes Mal, wenn ich in ihr lebloses Gesicht sah, kämpften Verzweiflung und Wut miteinander. Ich war hin- und hergerissen. Ich wollte denjenigen ausfindig machen, der ihr das angetan hatte und gleichzeitig wollte ich für Taiga da sein. Sichergehen, dass sie wieder auf die Beine kam und noch zu einem Lächeln fähig war. Wenigstens ein schwaches. Dass das Wunschdenken war, wusste ich nur zu gut. Nach wie vor empfand ich keine Hoffnung, doch die Aussicht darauf, dass Sury ihr helfen könnte, kam nah an das Gefühl heran, was andere als Hoffnung beschrieben. Es brannte. Direkt in meinem Herzen. Kraft gab es mir allerdings keine. Dafür war die glühende Wut zu stark. Sie übermalte alles andere.
Sobald wir Hana'yei erreichten, wandte ich mich an meinen Bruder. >Du kannst zurück zu Hanabi. Ein weiteres Risiko möchte ich nicht eingehen. Bleib bei ihr. Ab hier komme ich klar.< Wenn auch noch Hanabi etwas zustieß, während Taiga im Zentrum des Geschehens stand, nein, das wollte ich auf jeden Fall vermeiden. Sie musste ebenfalls mit allen Mitteln beschützt werden. So gehörte sich das in einem Rudel. Man passte aufeinander auf. Nur hatte das in diesem Fall nicht geklappt. Und es könnte Taigas Leben kosten. Wieder dieser stechende Schmerz. Ich presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen, nickte meinem Bruder zu und eilte mit Taiga im Arm los. Sury zu finden, erforderte zum Glück kein großes Geschick. Für meine Stille war es ein Leichtes einen Willen zu finden, der so stark war, dass er nicht gebrochen werden konnte.
Als ich sie ganz in der Nähe wahrnahm, rief ich laut nach ihrem Namen. Andere Kleintiere sowie Vögel flüchteten schlagartig, als sie mich bemerkten, doch das interessierte mich sowieso nicht. Sollten sie alle verschwinden. Ich stand kurz davor, auch dieses Land ins Verderben zu stürzen, aber das würde meinem Schöpfer nur in die Hände spielen. Das konnte er vergessen. Meine Rache würde sehr viel schlimmer sein. Das schwor ich mir.
In diesem Moment kam Sury herbeigeeilt. Licht umgab sie und ließ sie unwirklich erscheinen, aber sie war da. Sie hatte mich gehört und war nun da. >Mal, wieso bist-< Der Rest ihrer Worte blieb unausgesprochen in der Luft stecken, als sie Taiga in meinen Armen erblickte. Einen Augenblick später stand sie schon vor mir und berührte die Animagi vorsichtig an der Stirn, dann ihre Brust. Dort, wo Taiga sich ein Stück ihres Willens bewahrt hatte. Verdammt... und sie hatte gedacht, sie sei nicht stark. Das Brennen in meiner Brust wanderte bis in meine Augen. Die Frustration brachte mich noch auf der Stelle um. Sury sagte etwas, ich hörte es nicht. Sie berührte mich am Arm, ich zuckte leicht zusammen.
>Malevor. Leg sie bitte auf den Boden. Ich werde ihr Herzenslicht so gut wie möglich heilen. Das verspreche ich dir.< sagte sie eindringlich. Das Feuer in ihren Augen überzeugte mich, aber ich schaffte es trotzdem nicht Taiga loszulassen. Nur langsam ging ich in die Knie. Mir fiel das Atmen schwer. Ich hatte Angst um Taiga. Was, wenn Sury feststellte, dass es nichts mehr zu retten gab? >Sie wird wieder auf die Beine kommen. Ich werde sie nicht im Stich lassen. Selbst wenn ich Tage benötige, um ihr Licht zusammenzuflicken.< Meine Ex-Gefährtin schien mich nach all der Zeit noch gut zu kennen, denn diese Worte musste ich hören, um meinen Griff zu lockern. Wenn es jemanden gab, der Unmögliches möglich machte, dann sie. Erneut durchlief mich ein Zittern, dann lag Taiga im knöchelhohen Gras.
Sofort beugte sich Sury vor und ließ ihre Hände über den nackten Körper schweben. >Du hast tapfer gekämpft, Taiga. Diesen Kampf überstehst du auch. Du bist stärker als die Dunkelheit.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 296

27.07.2020, 17:21

Fenrir

Ich legte kurz eine Hand auf seine Schulter und drückte zu, ich musste nichts sagen. Er verstand auch so und in den nächsten Moment war ich schon verschwunden. Ich war wieder an dem Strand von Ingluae, in der Nähe des Hauses, in der wir zurzeit lebten. Mit der Hand fuhr ich angespannt durch das Haar und starrte zum Nachthimmel hinauf. "Hanabi? Kannst du mich hören? Komm zu mir zurück, ich bin wieder da", sprach ich mit gepresste Stimme zu den Sterne und hoffte von ihr erhört zu werden. Sie musste vollkommen aufgelöst sein, außer sich vor Sorge und verängstigt. Mein Bruder hatte Recht, auf weitere Risiken durften wir nicht eingehen. Die Bastarde stellten uns Fallen, versuchten unser Rudel direkt aus der Mitte auseinander zu bringen. Sie wollten mit allen Mitteln unseren Schwachpunkten treffen. Wut wallte in mir auf, die Dunkelheit in mir verlangte nach Rache und ich ballte meine Hände zu Fäuste.

Taiga

Hier war ich zuhause. Bei ihm. In seine starke Arme war ich sicher, niemand konnte mir was antun. Sein vertrauter Duft wärmte mich und der ruhige Klang seiner Stimme entspannte mich. Ich vergrub mein Gesicht in seinem Brustkorb. Er war mein Malevor. Plötzlich spürte ich eine Veränderung. Etwas wollte in meine Traumwelt eindringen. Ein helles Licht, beinahe brennend wie die Sonne. "Nein!", fauchte ich: "Niemand nimmt ihn mir weg!" Ich sprang auf meine Füße. Schwarze Wolken mit silberne Funken tauchten auf wie auf den Bilder, wenn ich nicht schlafen konnte und ausgebrannt war. Sie verschluckten jede Farbe in dieser Traumwelt. Licht bestand auch aus Farben. Diese Farben konnte ich nehmen und so das Licht zum Ersticken bringen. Ich packte nach Malevors Hand und lief mit ihm tiefer in die Traumwelt. Tiefer in dem Meer aus diese Wolken. Ich musste unsere Freundschaft beschützen. Ich musste meine Liebe zu ihm beschützen. Ich wollte um keinen Preis es verlieren. Selbst wenn es bedeutete in die Dunkelheit zu gehen. Ich brauchte Malevor.


1 297

27.07.2020, 19:55

Hanabi

Mit jeder Minute, die verging, wuchs meine Sorge und meine Angst. Die Kopfschmerzen wurden schlimmer, dass nicht einmal die Sterne mir helfen konnten. Sie wussten nicht, wo die Brüder und Taiga steckten. Eventuell noch in der Höhle oder auch nicht. Wo auch immer sie waren, hoffte ich, dass kein blutiger Kampf stattfand. Dass es meiner Freundin gut ging. Dass sie nicht im Sterben lag, so wie bereits zwei Mal zuvor. Ein Schicksal, das wir beide teilten.
Plötzlich leuchtete ein Stern, der Geist des Adlers, besonders hell auf. Ich verstand das Signal und rauschte vom Himmel hinab. Dabei klopfte mir das Herz bis zum Hals. Ich erwartete meine ganze Familie dort unten anzutreffen, aber ich entdeckte nur Fenrir. Tränen stiegen in meine Augen. >Wo ist sie?< schluchzte ich auf, als ich meine menschliche Gestalt annahm und hilflos über den Sand und direkt in Fenrirs Arme stolperte. Er blutete nicht. Trug keine Spuren eines Kampfes an sich. Trotzdem war Taiga nicht hier. Auch nicht Malevor.

Malevor

Sie öffnete ihre Augen nicht. Warum verdammt öffnete sie ihre Augen nicht? Warum funktionierte die Heilung nicht? Warum zog sich ihr Wille zurück? Wovor lief sie davon? Das war verflucht nochmal Surys Licht. Es erreichte jeden Winkel in jemandes Geist und sollte eine Lichtgeborene wie Taiga anlocken wie die Motte das Licht. Aber sie wachte nicht auf. Nichts regte sich. Nicht einmal der kleine Finger.
Ich hasste es, sie so zu sehen. Nackt, zerschunden, markiert und gebrochen. Dieser Anblick... er machte mich völlig fertig. Sorge zeichnete sich auf Surys Gesicht ab, als sie dann zu mir aufblickte. Mehr Licht glitt aus ihren Händen in den Körper der Animagi hinein. Der Animagi, die nichts hiervon verdient hatte. Taiga hatte all das einfach nicht verdient. >Sie wehrt sich gegen die Heilung. Ich vermute aus Schutz. Sie vertraut meinem Licht nicht. Irgendetwas blockiert sie.<
Mir wäre nichts lieber als Sury anzubrüllen, sie solle sich mehr Mühe geben und sich nach all den Jahrhunderten endlich nützlich machen, aber das würde nicht helfen. Weder mir noch Taiga. Ich durfte nur hilflos danebenhocken und um ihr Wohlergehen bangen. >Verflucht, Taiga... Was machst du nur? Wach auf.< knurrte ich verzweifelt.
>Hilf mir, sie zu erreichen. Deine Stille ist nicht nur schlecht, sie bewirkt auch Gutes. Zapf ihren Willen an und ich füttere sie währenddessen weiter mit reiner Energie, damit sich wenigstens ihr Körper erholt.< schlug die Sonnenfüchsin vor. Ihr Blick lag wieder auf Taiga. Sie kannte sie länger als ich. Natürlich gab sie ihr Bestes, aber es reichte nicht. Ich selbst musste ran. Gerade ich... Obwohl in mir das reinste Chaos herrschte, riss ich mich irgendwie zusammen und umfasste Taigas Hand. Ich führte sie an meine Brust, wo es heftig wehtat und schloss die Augen. Drang so sanft wie möglich mit der Stille in ihren beinahe komplett zerstörten Geist ein und suchte nach dem starken Funken Wille. Suchte nach dem Teil, der überlebt hatte. Dabei nahm ich ihr den erlittenen Schmerz. Ich betäubte jede Scherbe, jede zerrissene, offene Wunde. Auf diese Weise wollte ich ihr Erholung schenken.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 298

27.07.2020, 21:05

Taiga

Die Dunkelheit der Wolken mit den silbernen Funken machten mir keine Angst, sie fühlten sich fast schon tröstlich an. Es war anders als die Finsternis der Höhle....ein Zittern durchlief mich und dann verblassten die Erinnerungen. Benommen schüttelte ich den Kopf und drehte mich zu Malevor um: "Hier sind wir sicher." Ich umarmte ihn, ich sehnte mich verzweifelt nach seine Wärme. Mir war kalt. Um uns herum wurde es still. Es war schon davor still gewesen, doch jetzt fühlte sich die Stille beinahe greifbar an. Wieder kam etwas zu uns. Doch diesmal spürte ich keine Angst. Es fühlte sich vertraut an. Lockend. "Geh", flüsterte mir Malevor zu und schob mich in die Richtung, wo die Stille herkam. Unsicher ging ich in diese Richtung. Wie ein warmer Mantel legte sich die Stille auf mir und ich wurde ein wenig schläfrig. Alles in mir wurde ruhiger. Keine Gefahr. Keine Schmerzen. "Malevor", murmelte ich und streckte meine Arme nach ihm aus. Ich wollte nach Hause. Ich wollte zu ihm.

Fenrir

Ein Stern im Himmel leuchtete hell auf und danach schien ein Wesen sich vom Himmel zu lösen, um zu mir zu gelangen. Ich erkannte sofort ihre Gestalt und als sie sich in die menschliche Gestalt zurückverwandelte, fing ich sie auf. Fest zog ich Hanabi an meinem Brustkorb und vergrub meine Nase in ihr duftendes Haar. "Sie ist in Hana'yei, Malevor und Silia werden ihr helfen", meine Umarmung wurde fester: "Sie lebt und sie tun ihr Bestes sie zu heilen." Obwohl ich schonungslos sein konnte, brachte ich es jetzt nicht über die Lippen, dass Taiga vielleicht niemals so sein würde wie sie vorher war. Dass vielleicht nicht alles geheilt werden konnte, jedenfalls was dem Geist betraf. Aber Silia war eine mächtige Sonnenfüchsin, ansonsten wäre mein Bruder nicht zu ihr gegangen, damit sie Taiga half.


1 299

27.07.2020, 22:08

Hanabi

Das war nicht die Nachricht, die ich hören wollte. Wenn Malevor über sein gebrochenes Herz hinwegsah, um seine alte Liebe um Hilfe zu bitten, dann musste es Taiga sehr, sehr schlecht gehen. In meiner Brust wurde es schlagartig eng. Mir blutete das Herz. Tränen flossen unaufhaltsam über meine Wangen, während ich bei Fenrir Halt suchte. Meine Gedanken kreisten um meine Freundin. Um ihren kritischen Zustand. Ich schluchzte auf. Obwohl ich genau wissen wollte, wie es um sie stand, brachte ich es nicht übers Herz. Es würde mich sonst nur mehr fertigmachen.
Schniefend wischte ich mit dem Handrücken die nächsten Tränen fort und sah auf. >Können wir bitte zurück zum Haus? Ich... Ich muss mich setzen.< Dort, wo wir noch vor kurzem unser selbst gekochtes Gericht gegessen hatten. Ohne Kummer, ohne Sorgen. Ich wollte dahin zurück. Zu dieser unversehrten Zeit. Envar könnte das bestimmt für mich tun, aber-
Wieder durchfuhr mich ein heftiger Schmerz im Kopf. Ich keuchte leise auf. Kniff die Augen fest zusammen. Was hatte das zu bedeuten? Was war bloß los mit mir?

Malevor

Erst regte sich nichts in ihr, doch dann erhellte sich Surys Gesicht und sie ermutigte mich weiterzumachen. Taiga reagierte auf meine Stille besser als auf das Licht. Sie kam mir entgegen und ich hätte vor Erleichterung fast gelacht. Nur war mir nicht nach Lachen zumute. Nicht in dieser Situation. Ich wollte, dass sie die Augen öffnete und mich anlächelte. Mehr war gar nicht nötig. Nur ein Lächeln, nur ein Funkeln in ihren lebendigen Augen.
>So ist es gut, genau so.< sagte Sury sanft und ließ ihr Licht langsam über den gesamten Körper von Taiga fließen. Jetzt sah sie aus, als hätten wir sie in eine Decke aus Licht gehüllt, während ich ihren Geist mit meiner Stille ummantelt hielt. Zwei völlig verschiedene Gaben und doch wirkten sie zusammen das Wunder, das ich herbeigesehnt hatte. Ich bekam Taigas Willen zu spüren und zog sie an mich. Dicht an meinen Körper, damit sie nicht fror.
Als ich zu Sury blickte, lächelte sie mich vorsichtig an. >Du hast Hoffnung gefunden. Das, was ich dir nie geben konnte, hast du in Taiga gefunden. Sie ist deine Hoffnung.< Mit unbewegter Miene starrte ich sie an, während in mir sich sämtliche Rädchen in Bewegung setzten. All die kaputten Teile in mir, dieses seltsame Brennen... es ergab endlich Sinn. Allerdings traute ich mich nicht das offen zu sagen. Man brauchte sich nur die Frau in meinen Armen anzuschauen. >Und was hat es ihr gebracht? Nichts. Nur Schmerz.< sagte ich rau.
>Und eine Stärke, die sie am Leben erhalten hat. Ihr fester Glaube an dich hat sie letztendlich gerettet.< Darauf erwiderte ich nichts. Mir fehlten die Worte. Zu viel ging in mir vor. Also saß ich bloß da und hielt Taiga dicht an mich gedrückt.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 300

28.07.2020, 08:45

Taiga

Benommen öffnete ich mit einem leisen Stöhnen die Augen und kniff sie gleich wieder zu. Es war hell. Viel zu hell. Ich presste mein Gesicht an einem Körper, der mir vertraut vorkam. Ein Zittern durchlief mich und ich schmiegte mich enger an ihm, sog seine Wärme in mich auf. Sein Duft trieb mir Tränen in die Augen. Ich war Zuhause. Ich war bei ihm. Aber vielleicht war ich immer noch in meiner Traumwelt gefangen und mein Körper noch dort. Ich verdrängte die Gedanken, ließ sie in den dichten Nebel des Vergessens treiben. Stattdessen versank ich mich in der Stille. Da war ich sicher. Da gab es keine Schmerzen und keine Ängste. Da war nur das Gefühl von angenehme Taubheit und Ruhe. Dann bemerkte ich, dass es gar nicht vollkommen still war. Ich hörte an meiner Wange ein Pochen. Ein Herzschlagen. Ich hob meine Hand. Sie fühlte sich schwer an. Fremd. Und legte sie auf die pochende Stelle. Dort war ein schlagendes Herz. Ich war nicht mehr in der Traumwelt. Ich war bei meinem Malevor in der Wirklichkeit. Er hatte mich gefunden.

Fenrir

Ich roch ihre salzige Tränen und spürte ein Knacksen in meinem Brustkorb. Sie leiden zu sehen, machte mich fertig. "Natürlich", sagte ich mit eine sanfte Stimme und schob die brodelnde Wut ganz weit hinten. Hanabi brauchte mich jetzt. Gerade wollte sie auf meinem Arm heben, als sie plötzlich keuchte und die Augen zusammenkniff, als hätte sie Schmerzen. Bevor die Sache mit Taiga passierte, ging es Hanabi auch aufeinmal nicht gut. Sofort schwang ich sie auf die Arme und brachte uns schnell ins Haus, um sie auf unser Bett hinlegen zu können. "Was ist los mit dir? Etwas stimmt nicht", fahrig fuhr ich mit meine Hände über ihrem Körper. Hatte ich etwas übersehen? Einen heimlichen, geistigen Angriff unserer Feinde? Konzentriert suchte ich nach dunkle Magie, die sich vielleicht irgendwo in ihrem Geist eingenistet hatte.


Ähnliche Themen