Taiga
Ich konnte mich nicht an den Rufzauber meiner magischen Feder erinnern und einen Moment fühlte ich mich wie erstarrt. Die magische Feder hatte zu mir gehört, wie mein Arm und ich schluckte einen Kloß in meinem Hals hinunter. Ich würde jetzt nicht meinen Mut verlieren, bestimmt würde ich mich bald an den Rufzauber erinnern und solange konnte ich auf andere Weise meine Magie wirken lassen. Die magische Feder erleichterte nur meine Arbeit, indem sie durch meine Gedanken zu formbare Werkzeuge wurde, aber die wahre Magie befand sich in mir. Und sie hatte ich nicht verloren. Ich konnte sie spüren, es war ein sanftes Pulsieren. Meine Augen wanderten zum Boden und ich entdeckte einen Stein, der perfekt in meiner Hand lag. Es war sogar die Sorte Stein, die durch Malen Spuren hinterließ. Ich drückte den Stein gegen die Wand und es begann um meine Fingern zu glitzern. Ich werde dafür sorgen, dass du nie wieder einen Pinselstrich machen kannst. Die Erinnerung an ihm ließ mich kurz frösteln, aber entschlossen machte ich den ersten Strich und spürte ein kleines Triumphgefühl in mir aufsteigen. Es war mein persönlicher Kampf gegen ihn, denn er hatte auch versucht meine Kunst in den Schmutz zu ziehen, als ihm nicht gelang mit Malevor wegzunehmen. Mit gepressten Lippen und energische Bewegungen begann ich über die Wand zu kratzen. Mein Körper war angespannt von den Flut an den Erinnerungen in der Höhle mit ihm und an den letzten Kampf von vorhin. Kalter Schweiß sammelte sich in meinem Nacken und ich konnte mich nicht erinnern, ob mir das Malen jemals so schwer gefallen war. Jeder Strich schien Kraft zu kosten und besonders als ich die weiße, kreidige Farbe des Steins in bunte Farben verwandelte. Schweratmend ließ ich mich auf meinem Hinterteil fallen, als ich fertig war und meine zittrige Hand ließ den Stein los. Für Andere war das Bild vielleicht nichts Besonderes und bestimmt hatte ich viel Ausgefalleneres gezeichnet, aber für mich war dieses Bild ganz was Persönliches. Es war ein großer, lebensechter Opal in Herzform. Wie ein Opal es war, war auch dieser hier in intensiven Farben. Aber er enthielt mehr Blau- und Türkistöne. Dem Opalherz durchzog auch schwarze Linien, was wie Schluchten aussah. In dem Herz war einige Stellen gesprungen, sodass es splittrig aussah und der äußere Rand war nicht überall rund, sondern auch zum Teil etwas abgebrochen. Dennoch war das Herz nicht gänzlich zerstört und die Stärke hatte ich durch den Stein symbolisiert.
Fenrir
Hanbai sah süß aus, wenn sie sich in ihrer Hasengestalt putzte und ich musste den überwältigender Drang unterdrücken, sie an mich zu pressen, um mein Gesicht in ihr weiches Fell zu drücken. Sie hoppelte auf meinem Schoß und mein Schwanz begann verräterisch zu wedeln. Es war auch kein Geheimnis mehr, dass ich eine Schwäche für Hasenwesen hatte, aber ich konnte ein bisschen versuchen nicht ganz erweicht auszusehen. Doch als sie über meinem Handgelenk leckte und mit mir kuscheln wollte, war meine männliche Fassung dahin. Ich verwandelte mich augenblicklich und musste meine unbändige Freude zügeln, weil ich sonst versehentlich vor lauter Begeisterung Hanabi platt wälzen würde. Mein Schwanz klopfte nun laut auf dem Boden und drückte mich vorsichtig an sie ran. Dabei presste ich meine Nase in ihr weiches Fell und gab von mir ein zufriedenes Brummen.