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13.09.2020, 00:32

Malevor

Als ich mich zurückverwandelte, richtete ich zuerst meine Kleidung und dann mein durcheinandergebrachtes Haar. Nach so einem Kampf saß nicht alles an der richtigen Stelle und das störte mich. Genau wie der bittere Geschmack in meinem Mund. Ich verzog leicht das Gesicht. >Er hat ganz schön widerlich geschmeckt. Selbst die süße Qual hat ihn nicht appetitlicher gemacht.< grummelte ich und beugte mich sogleich vor, um etwas Wasser aus einer kleinen Pfütze zu schöpfen, um mir damit den Mund auszuspülen. Ekelhaft. Schlangen gehörten fortan zu meinen Erzfeinden und ganz unten auf meine Nahrungsliste.
Fenrir klopfte mir dann auf den Rücken und ging zielstrebig auf seine Gefährtin zu, um sie zu küssen. Ich hingegen richtete mich wieder zu voller Größe auf, ließ den Blick aufmerksam umherschweifen und schlug einen anderen Weg ein, weil ich etwas holen musste, das im ganzen Getümmel verlorengegangen war. Ich fand es ziemlich schnell. Erleichterung durchflutete mich, als ich sah, dass dem Schmuckstück nichts passiert war. Zwischen all den Erdbrocken und Grasbüscheln hatte es den wilden Kampf überlebt. Vorsichtig schloss ich meine Hand darum und kehrte damit zu Taiga zurück. Sie wirkte etwas unsicher. Zögerlich. Das konnte ich ihr nicht verübeln. Immerhin hatte sie mich zum ersten Mal in dieser fürchterlichen Gestalt gesehen. Hoffentlich hatte sie das nicht zu sehr abgeschreckt.
>Es gehört ganz dir, adolla.< Mit einem sanften Lächeln ließ ich die Kette mit der Murmel von meiner ausgestreckten Hand baumeln. >Soll ich sie dir umlegen?<

Hanabi

Ich atmete leise aus. Die beiden Brüder machten einen gefassten Eindruck auf mich. Kein blutrünstiger Ausdruck mehr im Gesicht. Während Malevor sich erstmal vorbeugte, um Wasser zu trinken, kam Fenrir auf mich zu und raubte mir den Atem. Wie mit jedem Kuss. Meine Knie wurden weich, aber gleichzeitig zog ich die Nase kraus. Ich legte meine Hand auf die seine. >Ich liebe dich, Fen. Aber ich hoffe, dass du dir wie Malevor den Mund ausgewaschen hast, bevor du mich geküsst hast.< Die Vorstellung, dass sein Mund zuvor Schlangenstücke mit sehr viel Blut verschlungen hatte und meine Lippen nun damit in Kontakt gekommen waren... bei den Sternen... besser nicht daran denken.
Hauptsache, ich hatte meinen zuvorkommenden, flauschigen Wolf zurück. Ich sprang ihn an und schlang meine Beine um seine Hüften, klammerte mich an ihm fest. >Du bist ganz schön angsteinflößend... Bin ich froh deine Gefährtin zu sein.< Letzteres sagte ich mit einem kleinen Schmunzeln. >Hast du dich wieder gut im Griff?<
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13.09.2020, 00:47

Taiga

Ich sah, wie Malevor wegging und nahm an, dass er anscheinend jetzt seine Ruhe brauchte. Ich würde ihm die Zeit geben, wenn er sie brauchte. Auch wenn ich seine Nähe vermisste und nach seinem Halt sehnte. Dann kehrte er nach kurzer Zeit wieder zurück und sein sanftes Lächeln erleichterte mich zutiefst. Wenn er lächelte, dann war alles in Ordnung mit ihm. Mein Blick glitt zu der Murmel. Er war gar nicht weggegangen, um zu Ruhe zu kommen. Er hatte nach der Murmel gesucht und sie war sogar heil geblieben. Tränen stiegen in meine Augen. "Ja, bitte", flüstere ich und drehte mich um, damit er mir die Kette anlegen konnte. Ob er wusste, wie viel es mir bedeutete?

Fenrir

Ich verdrehte leicht die Augen und antwortete grummelnd: "Wenn ich das Nichts freilasse, beziehungsweise den Schlund öffne, dann verschwindet auch alles im Nichts und meine Mund bleibt blitzblank sauber. Dafür brauche ich nicht mal Wasser. Als ob ich dich mit Dreck küssen würde, also wirklich." Mit Leichtigkeit fing ich sie auf und vergrub mein Gesicht in ihr duftendes Haar. Mein Mundwinkel zuckte leicht und ich brummte: "Ja." Ich grub meine Nase tiefer in ihr Haar und drückte sie enger an mich. Da ich jetzt viel dunkle Energie gefressen hatte, hatte ich die Gier und die Kampfeslust besser im Griff.


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13.09.2020, 01:04

Hanabi

Na das war ziemlich praktisch. Mit dem Nichts machte er sich also überhaupt nicht schmutzig. Gut zu wissen. Natürlich hoffte ich, es musste kein nächstes Mal geben, aber so naiv war ich nun auch wieder nicht. Uns lagen schwere Zeiten bevor. Wir hatten die lächelnde Bucht nämlich immer noch nicht erreicht und in der Ferne waren bereits die ersten Sterne zu sehen. Es dämmerte.
Trotzdem genoss ich den Moment der Wiedervereinigung viel zu sehr. Fenrirs starke Arme, die mich hielten... Ich schmolz dahin. Ich wollte eine kleine Ewigkeit auf diese Weise verharren. Seinem kräftigen Herzschlag lauschen und mich in seinem vertrauten Duft verlieren. Hier war ich daheim. In seinen Armen. Egal wie kitschig das klingen mochte, es entsprach der Wahrheit. >Jetzt bin ich gar nicht mehr so müde...< murmelte ich mit einem kleinen Lächeln.

Malevor

Ihre Augen schimmerten verdächtig. Dass ich ihr die Kette zurückgebracht hatte, traf sie offenbar direkt ins Herz. Ich erinnerte mich an den Moment, als ich ihr die Murmel gab. Damals auf dem Schiff. Der Ort, an dem wir uns nähergekommen waren: Hildegard. In dieser Erinnerung schwelgend legte ich ihr die Kette an und drehte sie an der Schulter zu mir herum. Eine Hand glitt direkt in ihr Haar, die andere wanderte in ihren Nacken. >Perfekt.< murmelte ich zufrieden, ehe ich sie zärtlich küsste. Die Bestie in mir hatte sich gänzlich zurückgezogen. Angenehme Ruhe beherrschte mich. In diesem Zustand konnte ich der sanftmütige Gefährte sein, den Taiga verdiente. Sie hatte ihren Peiniger nochmal gesehen, aber das war offiziell das letzte Mal gewesen. Cyrill würde sie nie wieder antreffen. Dafür hatte ich gesorgt. Meine Rache war gestillt. >Wie geht es dir? Brauchst du etwas?< fragte ich sie während einer kurzen Atempause.
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13.09.2020, 11:09

Taiga

Es fühlte sich gut an, die Murmel wieder an meinem Hals zu spüren. Geschenke von Malevor waren für mich was ganz Besonderes und der Verlust der Murmel hatte mich getroffen. Aber jetzt war sie wieder da, mein Gefährte hatte sie mir zurückgebracht und es gab mir das Gefühl, dass es alle gut werden würde, egal welche Hindernisse uns noch erwarten würden. Ich ließ mich von ihm umdrehen, sah die Wärme in seine Augen und der zarte Kuss ließ mein Inneren zur Ruhe kommen. Ich schmiegte mich an ihm, fühlte mich geborgen und beschützt. Als unsere Lippen sich lösten, lehnte ich mein Kopf vertrauensvoll an seiner Schulter und antwortete leise: "Ich bin erschöpft und ich muss das Erlebte noch verarbeiten. Aber es ist endlich vorbei." Meine Stimme wurde noch leiser, damit die Anderen es nicht hörten: "Ich....ich habe nichts gefühlt, als ich wusste, dass er auf eine unschöne Art sterben wird. Ich wollte einfach nur, dass es vorbei ist und du gesund zu mir zurückkommst. Darf ich das als Lichtgeborene so empfinden? Ich meine eine andere Lichtgeborene hätte nach einem schnellen Tod verlangt, wenn der Tod unvermeidbar ist, egal was sein Widersacher ihm angetan hatte." Ich schmiegte mich enger an seinem warmen Körper.

Fenrir

Ein wohliges Gefühl breitete sich in meinem Inneren aus, als wir immer noch so miteinander eng verschlungen waren. Das ich Kuscheln mochte, hatte ich schon als Welpen herausgefunden. Am Anfang hatte ich versucht mich gegen dieses Bedürfnis zu wehren, aber Hanabi hatte mich geknackt. Und jetzt forderte ich jedes Mal danach ein, wenn mir nach kuscheln war. Vor Kurzem war ich noch der furchterregendsten Wolf ganz Hana'yei gewesen und jetzt war ich bei meiner Gefährtin handzahm. Mein Mundwinkel zuckte: "So ein Adrenalinschub macht auch Einem putzmunter. Wenn du und die Anderen bereit sind, sollten wir losziehen bevor es ganz dunkel wird. Dieser kleiner Zwischenfall hat uns Zeit gekostet."


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13.09.2020, 12:15

Malevor

Ich streichelte besänftigend ihren Rücken und drückte ihr einen Kuss ins Haar. Es war verständlich, dass sie das Erlebte erstmal verdauen musste. Sie hatte alle Zeit der Welt dafür. >Du darfst so empfinden, Taiga. Nur weil du eine Lichtgeborene bist, musst du keine Heilige sein. Das ist dasselbe, wie wenn ich mir selbst nicht erlauben dürfte sanft zu dir zu sein, nur weil du nicht meiner Art angehörst.< Dass sie sich diese Frage überhaupt stellte, zeugte von ihrem guten Herz. Ein Herz, das beschützt werden musste.
Ich sah zu den anderen beiden rüber, hoch zum dämmernden Himmel und zurück zu Taiga. >Lass uns weitergehen. Ich hab noch ausreichend Kraft für den restlichen Weg.<

Hanabi

Mmm, zu schade, dass die Ewigkeit nicht lange hielt. Wir mussten weiter, das war mir mehr als bewusst. Ganz besonders nach diesem Angriff. Was, wenn noch mehr Animagi auf ihre Chance warteten, sich mit den Brüdern anzulegen? Heute noch? Das war viel zu viel Stress. Lieber verkroch ich mich in eine Höhle und fand Ruhe.
Seufzend rutschte ich an ihm runter und kletterte stattdessen auf seinen Rücken. Dass er nach dem Kampf immer noch fit genug für den Rest des Weges mit mir als Gepäck war, zeigte, welche Dimensionen zwischen uns lagen. Ich könnte nie das tun, wozu er in der Lage war. Und das war... in Ordnung.
Als auch die anderen beiden bereit waren, rasten die Brüder sogleich los und setzten unbeirrt ihren Weg fort. Hin zur hügeligen Landschaft, hinter der ich die lächelnde Bucht vermutete. Wir mussten mehr als die Hälfte des Weges geschafft haben. Somit lagen wir noch gut in der Zeit.
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13.09.2020, 16:40

Taiga

Malevor hatte Recht und ich hätte es sehr schade gefunden, hätte er sich nicht erlaubt zu mir sanft zu sein. Denn diese Seite von ihm mochte ich unglaublich gern, vor allem weil es bedeutete, dass er sich immer mehr öffnete. "Ich bin froh, dass ich dich habe", ich küsste ihn, bevor ich auf seinem Rücken stieg. Meine Arme umschlangen sanft sein Hals und ich drückte mein Gesicht in seinem Nacken. Die weiche Haarsträhnen kitzelten auf meine Wangen. Ich schloss die Augen, als die kühle Abendluft in meinem Gesicht blies. Ich ließ es zu, dass die Bilder des Kampfes an mir vorbeizogen. Ich wollte nicht mehr meine Augen verschließen, wenn meine Albträume mich wieder heimsuchten. Denn früher oder später würden sie mich noch viel schlimmer einholen. Vor seine Erinnerungen, jedenfalls die in einem da waren, konnte man nicht einfach weglaufen. Und das war auch nicht gesund. Die Heilung begann, wenn man bereit war sich ihnen zu stellen und lernte mit ihnen zu leben.

Fenrir

Kaum waren die Frauen auf unsere Rücken gestiegen, rannten mein Bruder und ich auch schon los. Die Landschaft zog sich an uns vorbei und ich konnte bereit das Meerwasser in meiner Nase kitzeln spüren. Die Bucht war nicht mehr weit entfernt. Meine Ohren zuckten unaufhörlich, damit mir kein kleinster Geräusch entging. Der Boden wurden sandiger und immer mehr bewachsene Dünen erschienen. Und dann waren wir endlich an der lächelnde Bucht ohne weiteren Zwischenfall. Mittlerweile war es jetzt ganz Abend geworden und die Monde strahlten hell, sodass genug Licht gespendet wurde. Vorsichtig setzte ich Hanabi ab. Im Hintergrund hörte man leise das Meer rauschen. "Willkommen in der "lächelnde" Bucht", grinste ich meine Gefährtin schief an und schaute mich umher: "Hast du Hunger? Hier gibt es Dünengras. Ansonsten hole ich dir eine Ladung frischen Wiesengras."


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13.09.2020, 17:00

Hanabi

Die Zeit verging wie im Flug. Wortwörtlich. Obwohl der Weg teilweise sehr steil bergauf führte, büßten die Brüder nicht an Geschwindigkeit ein. Sie rannten weiter, als würden sie fliegen. Da es merklich kühler geworden war, konnte ich zumindest wach bleiben, aber die Erschöpfung blieb dennoch in meinen Knochen stecken. Heute Nacht würde ich wie ein Neugeborenes schlafen. Vorausgesetzt wir wurden in Ruhe gelassen.
Ich hörte das Meer rauschen, bevor ich es sah oder roch. Die lächelnde Bucht. Bei Nacht konnte man leider nicht viel erkennen, aber man spürte die gute Energie des Ortes. Hier war es friedlich. Das gefiel mir. Fenrir ließ mich ab und der Kontakt meiner Füße mit dem lauwarmen Sand entlockte mir ein zufriedenes Seufzen. >Ja, etwas zu essen wäre nicht schlecht.< gestand ich mit der Hand auf meinen nun grummelnden Bauch. >Wenn es dir nichts ausmacht, hätte ich gerne frisches Wiesengras. Das Dünengras ist mir zu trocken.<

Malevor

Wir erreichten die Bucht ohne weitere Vorkommnisse. So war es mir recht. Endlich etwas Frieden. Ich setzte Taiga ab und sah mich aufmerksam um. Keine seltsamen Schwingungen, keine Monster oder Animagi in Sicht. Die Anspannung in meinem Körper ließ ein wenig nach. Vorerst waren wir in Sicherheit. Und hier gab es genügend Höhlen in den Klippen, wo wir uns verstecken konnten.
Da Hanabi sich frisches Gras wünschte und mein Bruder es ihr holen würde, blieb ich mit Taiga bei ihr. >Ich hole dir nachher frischen Fisch. Die schmecken hier noch besser als in der Menschenwelt.< sagte ich zu meiner Gefährtin. Dann glitt mein Blick zu den Klippen. >Wo möchtet ihr übernachten? Ihr könnt es euch ruhig aussuchen.<
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13.09.2020, 19:47

Taiga

Abrupt wurde ich aus meine Erinnerungen gerissen, als Malevor plötzlich anhielt und mir die salzige Luft entgegenschlug. Ich öffnete meine Augen und glitt wie von selbst von seinem Rücken. In der Dunkelheit konnte man nicht viel erkennen, aber die Bucht schien ein abgelegener Ort zu sein. Bis auf das beruhigende Rauschen des Wassers war es hier still und wir schienen die Einzigen zu sein. Ich musste lächeln, als Malevor mir sagte, dass er naher Fisch besorgen würde. Seit er mein Gefährte war schien er noch fürsorglicher als davor zu sein und er hatte schon davor gut um mich gekümmert. Ich folgte seinem Blick, dort waren die Klippen und ich erkannte, dass es ein paar Höhlen gab, wo wir uns ausruhen konnten. "Ich würde sagen, wir nehmen eine Höhle in der Mitte. Wir können sie immer noch schnell verlassen, wenn uns doch Gefahr droht und gleichzeitig können wir unangenehme Überraschungen vermeiden. Es gibt ja auch noch Tiere, die man nicht unbedingt in der Nähe haben möchte. Ich hatte mal eine Begegnung mit einem stinkendes Tier gehabt, ich brauchte Tage bis ich wieder frisch roch", erinnerte ich mich und rümpfte mit der Nase.

Fenrir

"Kommt sofort", ich konnte sie bei Malevor lassen. Hier in Hana'yei konnte er notfalls seine ganze Kraft entfesseln, wenn es hart auf hart kam. An einem sicheren Ort konnte Hanabi nicht sein, wenn ich nicht gerade auf sie aufpasste. In wenige Sekunden war ich bereits fort und brauchte nicht lange bis ich eine Wiese fand. Da ich nicht einschätzen konnte wie viel Gras sie essen wollte, rupfte ich das Gras in großzügigen Mengen aus dem Boden. Gut, dass Niemand hier war. Es war bestimmt ein komisches Bild, dass ein gefürchteter Wolf Gras zupfte. Meine Ohren zuckten und ich schaute auf. Weiter hinten saß ein Wesen und starrte mich aus den schwarzen Knopfaugen aufmerksam an. Es sah wie ein schneeweißes Hasen aus mit braunen Geweih, die wie Äste aussahen und an denen waren kleine rosafarbene Blütenknospen. An seine Hinterbeine hatte er ein paar Federn, wodurch es wie kleine Flügeln aussahen. Es war ein Lepi, er gehörte zu den hasenartigen Wesen. Ich sah auf meinen großen Grashaufen und nahm ein paar Grashalmen. Dann hockte ich mich hin und hielt die Grashalme in seine Richtung. "Na, kleiner Freund. Willst du nicht herkommen? Ich habe was Leckeres für dich", schmeichelte ich. Es zuckte mit der Nase auf eine niedliche Weise und ich wollte es an mich reißen, um mein Gesicht in das weich aussehendes Fell zu vergraben. Doch dann zuckte der Lepi mit den Ohren und rannte fluchtartig fort. Enttäuscht ließ ich meine Hand sinken. Ich war ein Fressfeind, ein Lepi würde sich nicht mal im Traum mir nähern.


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13.09.2020, 22:11

Hanabi

Fenrir würde mich nie allein lassen, es sei denn sein Bruder war da, um auf mich aufzupassen. In unserem Rudel fühlte ich mich auch am wohlsten, deshalb störte es mich nicht hier zu verharren und meinen leeren Magen in Gedanken um Geduld zu bitten. Wenn ich schläfrig wurde, aber nicht zum Schlafen kam, meldete sich der Hunger, damit ich wenigstens bei Kräften blieb.
Mittlerweile hatte Taiga sich für die Höhlen in der Mitte entschieden. Ich stimmte nickend zu. Das klang plausibel. Weder zu nah am Boden noch eine zu gefährliche Höhe, bei der wir uns mit einem falschen Schritt verletzen könnten. >Die da oben mit der schrägen Öffnung sieht ganz gut aus.< deutete ich mit dem Finger auf ein passables Versteck. Malevor zuckte mit der Schulter. >Das passt. Dann sammele ich bei der Jagd noch etwas trockenes Treibholz für ein Lagerfeuer.<
Das klang nach einem guten Plan. Auch wenn wir in einer Höhle schlafen würden, konnte es nah am Wasser ziemlich kalt werden. Wobei... dicht an Fenrir gekuschelt hatte ich noch nie gefroren. Sein Körper sandte stets eine angenehme Wärme aus. Ich liebte das an ihm. So wie seine fürsorgliche Art. Er brachte mir ganz viel Gras zurück, dass ich mich heute und sogar morgen davon ernähren konnte. Meine Augen strahlten ihn an. Dankbar lächelte ich. >Du bist der Beste!<
>Gut, dann bin ich an der Reihe. Geht ihr solange in die Höhle und macht es auch gemütlich. Ich besorge uns reichlich Futter.< meinte Malevor mit einem knappen Nicken, ehe er Richtung Ufer davonlief und sich das Oberteil auszog. In seiner rechten Hand erschien der Speer. Als geborener Jäger brauchte er bestimmt nicht viel Zeit für diese Aufgabe.

Malevor

Mein Bruder ließ nicht lange auf sich warten. Während die Frauen sich auf eine Höhle geeinigt hatten, hatte ich bereits Ausschau nach Fischschwärmen gehalten. Da sie nur in Gruppen unterwegs waren, konnte ich ihren Überlebenswillen bis hierher spüren. Es gab zahlreiche Familien, die einige Meter tief im Wasser umherschwammen. Die perfekte Beute für meinen Speer, der auf seinen Einsatz wartete.
Bevor ich loszog, küsste ich Taiga kurz auf den Mund und eilte gemütlich zum Ufer. Dabei entledigte ich mich meines Oberteils, meiner Schuhe und meiner Hose. So konnte ich mich besser unter Wasser bewegen. Sie würden mich sonst unnötig behindern.
Der erste Kontakt mit dem Wasser sandte einen kalten Schauer über meine Haut. Das Tempo drosselte ich trotzdem nicht. Fokussiert wie ein Jäger tauchte ich unter und nahm meinen Speer zur Hand. Ich war kein Animagi der Gewässer, doch meine Fähigkeit den Willen zu lenken, kam mir in diesem Bereich zugute. Ich lockte sie einfach zu mir. Machte mich für den Schwarm harmlos, nur um blitzschnell zuzustoßen. Einen nach dem anderen spießte ich auf. Zappelnde bunt schimmernde Fische mit großen Augen und schleierartigen Flossen. Sie waren ganz hübsch anzusehen, schmeckten aber umso besser. Ihr Fleisch war unglaublich zart und saftig. Ich freute mich schon fast auf den Geschmack.
Als ich genügend Fische gefangen hatte, stapfte ich zufrieden aus dem Meer und schüttelte den Kopf, um die am meinem Gesicht klebenden Haare loszuwerden. Sie waren ein wenig länger geworden.
Anschließend sah ich mich nach Holz um, das wild verteilt und halb begraben im Sand lag. Mit der freien Hand sammelte ich die Stücke ein, schnappte noch meine Kleidung und machte mich letzendlich auf den Weg zur Höhle. Zeit für ein leckeres Abendessen am Feuer.
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14.09.2020, 19:37

Taiga

Zustimmend nickte ich, als Hanabi auf eine Höhle deutete: "Das sieht wirklich gut aus, es hat auf jeden Fall die perfekte Höhe." Dann erschien Fenrir mit einem Ladung Gras, welches er für seine Gefährtin gesammelt hatte. Ich musste lächeln, niemand konnte mir erzählen Dunkelgeborene würden kein Herz besitzen. Die beiden Brüder bewiesen, dass auch Dunkelgeborene ein Herz besaßen. Sie drückten sich einfach anders aus und zeigten es auf ihre Art. Man musste ihnen einfach eine Chance geben und sie so nehmen, wie sie waren. Malevors Kuss riss mich aus meine Gedanken und ehe ich mich dem Genuss seiner Lippen hingeben konnte, war er auch schon zum Meer gegangen. Meine Augen weiteten sich leicht, als er sein Oberteil auszog und ich spürte das Bedürfnis in mir die Muskeln seiner Rücken nachfahren zu wollen. "Wenn du fertig bist mein Bruder anzuschmachten, können wir jetzt in die Höhle gehen", meinte Fenrir mit zuckender Mundwinkel und ich spürte Wärme in meine Wangen. Wir gingen zu dritt zu der Höhle, man musste nur ein wenig klettern und zufrieden stellte ich fest, dass die Höhle Platz genug hatte.

Fenrir

Oh ja, ich war gerne für sie der Beste und mit aufgeplusterten Ego führte ich die Frauen zu der Höhle, die sie sich ausgesucht hatten. Von hier aus hatte man einen guten Blick über die Bucht, sodass man nicht hinterhältig überrascht werden konnte. Drinnen war die Höhle trocken und groß genug, sodass wir uns hier breit machen konnten. "Es fehlt hier Farben", stellte Taiga fest. "Naja, es ist eine ganz normale Höhle", zuckte ich mit der Schulter und meine Ohren bewegten sich zur der Höhlenöffnung. Mein Bruder war wieder gekommen und schien Erfolg gehabt zu haben. Natürlich hatte er Erfolg, wir waren immerhin einer der besten Jägern ganz Hana'yei. Für uns Fleischfresser hatte er ausreichend Fisch besorgt. Und anscheinend auch Feuerholz. "Sie sehen toll aus, das wird bestimmt wunderbar schmecken!", strahlte seine Gefährtin ihn an. Ich sah Hanabi an: "Du kannst schon mal essen, bevor das Gras an seine Kraft verliert. Du brauchst ordentlich Energie!"


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14.09.2020, 23:06

Hanabi

Ich sah mich neugierig in der Höhle um und befand sie für akzeptabel. Wir hatten schon mal in einer Höhle hoch oben in den Bergen geschlafen. Ich dachte gerne daran zurück. Dort hatte Taiga auch sehr schöne Bilder gezeichnet. >Du kannst ja die Wände bemalen.< schlug ich ihr lächelnd vor und verwandelte mich in meine Sternenhasengestalt. Fenrir hatte recht. Ich musste dringend etwas essen. Und das Gras sah deutlich verlockender aus als der Fisch, den Malevor eine Weile später brachte. Sehr viele Fische und Feuerholz.
Hungrig begann ich zu essen, während meine Nase bei jedem Atemzug entspannt zuckte. Malevor warf das Holz in der Mitte der Höhle zusammen und den Haufen Fische direkt daneben. Er nahm zwei Steine in die Hände, schlug sie in schleifenden Bewegungen gegeneinander, sodass Funken auf das trockene Holz sprangen. Keine zwei Sekunden später entbrannte Feuer. Ich aß solange genüsslich weiter.
>Mit diesen Stöcken lassen sich die Fische gut aufspießen.< meinte Malevor und suchte drei spitz zulaufende Holzstücke aus dem Haufen heraus. Ich musterte dann meinen Gefährten und seufzte leise in mich hinein. Es sollte verboten sein so gut auszusehen. Selbst nach einem langen anstrengenden Tag mit zwei blutigen Kämpfen.

Malevor

Da das Feuer brav vor sich hinflackerte, widmete ich mich erst dem Abschaben der Schuppen. Sie waren nicht sehr appetitlich. Ich säuberte Fisch für Fisch, spießte jeweils zwei auf und reichte Taiga die erste Portion. Immerhin hatte sie von uns Fleischfressern den größten Hunger. Mein Bruder und ich hatten uns bereits auf andere Weise genährt. Die dunkle Energie summte leise in mir, im Gleichgewicht. Es hatte verdammt gut getan Cyrill zu foltern und zu zerfleischen. In dieser Hinsicht ließ ich nie Gnade walten. Da war ich kalt wie ewiges Eis.
Ich reichte den nächsten Spieß an Fenrir und gönnte mir den dritten. Im Schneidersitz vor dem Feuer hockend hielt ich die Fische über die Flammen und wartete, bis das Fleisch ein dunkleres Rosa annahm. Es musste nicht vollständig durch sein. Ich hatte keinen empfindlichen Magen wie einige Sterbliche. Der Geschmack der Flammen im Fischfleisch machte das Ganze einfach aromatischer.
>Das ist der beste Fisch, den du jemals essen wirst.< versprach ich Taiga mit einem kleinen Lächeln. Dabei musterte ich sie aufmerksam, weil ihr der Zwischenfall mit Cyrill schwer im Magen liegen könnte. Hauptsache, sie lächelte. Das war schon mal gut.
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15.09.2020, 18:06

Taiga

Konzentriert hielt ich meinen Spieß über das Feuer und mein Magen begann sich langsam schmerzhaft zusammenzuziehen, als der köstliche Geruch in meine Nase stieg. In meinem Mund lief das Wasser zusammen. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie Malevor mich aufmerksam musterte. Er machte sich Sorgen. Momentan war ich in Ordnung, mein Körper war auf den Hunger konzentriert und hatte die Emotionen beiseite geschoben. Es war eine kleine Auszeit, denn ich wusste, sie würden mit einem Schlag wiederkommen. Als meine Fische endlich fertig waren, biss ich sogleich in den ersten Fisch hinein. Es war mir egal, dass ich mir dabei ein wenig die Zunge verbrannte. Das Fleisch war so zart, dass es beinahe auf meiner Zunge schmolz und es war wirklich der beste Fisch, den ich jemals gegessen hatte. Jedenfalls glaubte ich das und in der Zukunft wusste ich jetzt, dass es keinen besseren Fisch, als der aus der lächelnde Bucht gab. Ich verschlang den ersten Fisch und ließ bis auf ein paar Gräten nichts mehr übrig. Gierig machte ich mich über den Zweiten her und leckte mir am Ende genüsslich über die Lippen. "Das war wirklich lecker", strahlte ich mein Gefährten an: "Und es schmeckt bestimmt auch so gut, weil du sie gefangen hast, Anu'u." Ich schmiegte mich schnurrend an seine Seite.

Fenrir

Ich bemerkte Hanabis schmachtender Blick und mein Ego wurde noch größer. Mit tiefster Zufriedenheit verschlang ich noch meine relativ rohen Fische. Ich hatte sie nur kurz ins Feuer gehalten. "So hast du also das Kätzchen rumgekriegt", neckte ich mein Bruder: "Mit Fische." Plötzlich sprang Taiga auf und sah Hanabi mit große Augen an: "Ich habe schon einmal eine Höhle bemalt. Richtig?" Ehe meine Gefährtin antworten konnte, flitzte sie zu einer Wand und kauerte sich davor, während sie die graue Wand intensiv anstarrte. Sie war definitiv wieder da. Ich sah Hanabi an: "Reicht dir die Menge aus oder soll ich noch mehr frisches Gras besorgen? Auf der Wiese gibt es davon genug. Sogar mit Blumen. Vielleicht möchtest du auch ein bisschen Blumenaroma haben. Aber ich habe kein Plan welche Blumen man essen kann."


1 493

15.09.2020, 23:11

Hanabi

Ich leckte mir über die Schnauze und verlagerte mein Gewicht auf die Hinterbeine, um mir mit den Vorderpfoten das Gesicht zu "waschen". Meine Ohren pflegte ich mit dazu. Eine typische Routine für mich nach dem Essen. Dabei ließ ich die anderen drei in Ruhe ihren Fisch essen. Der Geruch störte mich nicht sonderlich. An manche Dinge gewöhnte man sich doch nach geraumer Zeit. Auch an Taigas sprunghafte Art, als sie plötzlich aufstand und die Wand auf meiner linken Seite intensiv anstarrte. Ihre Inspiration war zurück. Das freute mich sehr. Hoffentlich bekam sie eine Idee und setzte sie auch um. Ich vermisste ihre lebhaften Bilder. Mir gefiel der Gedanke, dass sie mit solchen Malereien ein Stück Geschichte hinterließ. Unsere Geschichte.
Ich sah meinen Gefährten an, als er mich ansprach und hoppelte zu ihm auf den Schoß. Wieder einmal erwärmte mich seine fürsorgliche Art. Wäre Alita damals nicht gestorben... hätten sie dieselbe Gegenwart genossen wie ich es gerade tat? Erfüllte sich ihr Wunsch mit meinem jetzigen Glück? Ich leckte Fenrirs Handgelenk und schaute dann an ihm hoch. Mir reicht es, wenn du mit mir kuschelst, während ich ein ausgiebiges Nickerchen mache. Du kannst dich auch verwandeln, wenn du möchtest.
Etwas Besseres konnte ich mir momentan nicht vorstellen.

Malevor

Mein Mundwinkel zuckte, als Fenrir diesen Kommentar machte. Unrecht hatte er nicht. Katzen mochten bekanntlich Fisch und diese Sorte aus der lächelnden Bucht schmeckte am besten. Natürlich wurde Taiga dabei schwach. Aber ihre Liebe zur Kunst war größer. Sie saß nicht still, sondern begab sich zur Wand hinter mir, um scheinbar über ihre nächste Kreation nachzudenken.
Da ich sie nicht stören wollte und das andere Paar zum Kuscheln überging, räumte ich das restliche Essen weg und setzte mich dann mit angewinkelten Beinen nahe des Höhleneingangs hin. Mit dem Rücken zum Felsen und den Blick aufs weite Meer gerichtet. Das Schlagen der Wellen gegen die Klippen beruhigte mich. Obwohl es laut krachte, steckte zwischen den heranrollenden Wellen eine Stille, die schwer zu beschreiben war. In ihr lag der Wille voranzukommen, egal welche Hindernisse sich ihr in den Weg stellten. Mit der Zeit gab selbst der stärkste Felsen nach. Ließ sich von der ruhigen Kraft des Wassers formen. Ganz nach ihrer eigenen Vorstellung. Damals hatte ich regelmäßig am Strand trainiert. Stundenlang meditiert und meine Stille gestärkt. Lange her...
Ich nahm einen tiefen Atemzug, schloss entspannt die Augen und genoss die leichte Brise sowie das Licht der drei Monde in meinem Gesicht. Endlich etwas Friede.
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16.09.2020, 17:13

Taiga

Ich konnte mich nicht an den Rufzauber meiner magischen Feder erinnern und einen Moment fühlte ich mich wie erstarrt. Die magische Feder hatte zu mir gehört, wie mein Arm und ich schluckte einen Kloß in meinem Hals hinunter. Ich würde jetzt nicht meinen Mut verlieren, bestimmt würde ich mich bald an den Rufzauber erinnern und solange konnte ich auf andere Weise meine Magie wirken lassen. Die magische Feder erleichterte nur meine Arbeit, indem sie durch meine Gedanken zu formbare Werkzeuge wurde, aber die wahre Magie befand sich in mir. Und sie hatte ich nicht verloren. Ich konnte sie spüren, es war ein sanftes Pulsieren. Meine Augen wanderten zum Boden und ich entdeckte einen Stein, der perfekt in meiner Hand lag. Es war sogar die Sorte Stein, die durch Malen Spuren hinterließ. Ich drückte den Stein gegen die Wand und es begann um meine Fingern zu glitzern. Ich werde dafür sorgen, dass du nie wieder einen Pinselstrich machen kannst. Die Erinnerung an ihm ließ mich kurz frösteln, aber entschlossen machte ich den ersten Strich und spürte ein kleines Triumphgefühl in mir aufsteigen. Es war mein persönlicher Kampf gegen ihn, denn er hatte auch versucht meine Kunst in den Schmutz zu ziehen, als ihm nicht gelang mit Malevor wegzunehmen. Mit gepressten Lippen und energische Bewegungen begann ich über die Wand zu kratzen. Mein Körper war angespannt von den Flut an den Erinnerungen in der Höhle mit ihm und an den letzten Kampf von vorhin. Kalter Schweiß sammelte sich in meinem Nacken und ich konnte mich nicht erinnern, ob mir das Malen jemals so schwer gefallen war. Jeder Strich schien Kraft zu kosten und besonders als ich die weiße, kreidige Farbe des Steins in bunte Farben verwandelte. Schweratmend ließ ich mich auf meinem Hinterteil fallen, als ich fertig war und meine zittrige Hand ließ den Stein los. Für Andere war das Bild vielleicht nichts Besonderes und bestimmt hatte ich viel Ausgefalleneres gezeichnet, aber für mich war dieses Bild ganz was Persönliches. Es war ein großer, lebensechter Opal in Herzform. Wie ein Opal es war, war auch dieser hier in intensiven Farben. Aber er enthielt mehr Blau- und Türkistöne. Dem Opalherz durchzog auch schwarze Linien, was wie Schluchten aussah. In dem Herz war einige Stellen gesprungen, sodass es splittrig aussah und der äußere Rand war nicht überall rund, sondern auch zum Teil etwas abgebrochen. Dennoch war das Herz nicht gänzlich zerstört und die Stärke hatte ich durch den Stein symbolisiert.

Fenrir

Hanbai sah süß aus, wenn sie sich in ihrer Hasengestalt putzte und ich musste den überwältigender Drang unterdrücken, sie an mich zu pressen, um mein Gesicht in ihr weiches Fell zu drücken. Sie hoppelte auf meinem Schoß und mein Schwanz begann verräterisch zu wedeln. Es war auch kein Geheimnis mehr, dass ich eine Schwäche für Hasenwesen hatte, aber ich konnte ein bisschen versuchen nicht ganz erweicht auszusehen. Doch als sie über meinem Handgelenk leckte und mit mir kuscheln wollte, war meine männliche Fassung dahin. Ich verwandelte mich augenblicklich und musste meine unbändige Freude zügeln, weil ich sonst versehentlich vor lauter Begeisterung Hanabi platt wälzen würde. Mein Schwanz klopfte nun laut auf dem Boden und drückte mich vorsichtig an sie ran. Dabei presste ich meine Nase in ihr weiches Fell und gab von mir ein zufriedenes Brummen.


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16.09.2020, 17:47

Hanabi

Ich musste in Gedanken lachen, als er keine zwei Sekunden später in seine Wolfsgestalt wechselte und dabei freudig mit dem Schwanz wedelte. Das war unglaublich süß! Es erwärmte mein Herz, wie sehr er die Zeit mit mir genoss und dass er stets meine Nähe suchte; so wie ich die seine. Seine feuchte Nase drückte sich wenig später in mein Fell und ich stupste ihn mit meiner zurück. Im Gegensatz zum Kampf vorhin war er kein riesiger Wolf, sondern hatte eine normale Größe gewählt. Eine, bei der ich mich nicht allzu winzig fühlte. Als Animagi-Hase war ich sowieso deutlich größer als die normalen Hasen da draußen. Dadurch gestaltete sich das Kuscheln sehr angenehm.
Ich drängte mich enger an ihn, machte es mir so gemütlich wie möglich und schloss anschließend die Augen. Für heute hatte ich meine Grenze erreicht. Ein Nickerchen war genau das Richtige, bevor wir die große Reise fortsetzten.

Malevor

Als mein Kopf plötzlich zur Seite kippte, zuckte ich leicht zusammen und stellte fest, dass ich beinahe eingeschlafen wäre. Zu jeder anderen Zeit wäre das kein Problem, aber hier in Hana'yei, wo jederzeit ein Feind auftauchen könnte, schon. Ich musste wachbleiben. Fenrir und ich hatten uns zwar nicht abgesprochen, aber ich beschloss die erste Schicht zu übernehmen, während er sich mit seiner erschöpften Gefährtin ausruhen konnte. Taiga beschäftigte sich noch mit ihrer Malerei an der Wand, bis ich einen Stein zu Boden fallen hörte. Dann ein leises Plumpsen. Oder... sie hatte gerade ihr Werk vollbracht.
Mit einem leisen Seufzen richtete ich mich und schlenderte zu ihr rüber. Mein Blick fiel auf das fertige Bild. Diesmal hatte sie nicht ihre magische Feder benutzt, sonst sähe das Ganze... anders aus. Trotzdem gefiel mir dieser Stil. >Ist das dein Herz, adolla?< fragte ich sie interessiert und beugte mich zu ihr vor, um ihr einen sanften Kuss aufs Haar zu drücken. >Es sieht schön aus. Wunderschön sogar.< fügte ich mit einem kleinen Lächeln hinzu.
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16.09.2020, 20:29

Taiga

Ich konnte spüren, wie Malevor hinter mir herantrat und stumm nickte ich auf seine Frage hin. Dann traten die Tränen in meine Augen, denn trotz den Makeln fand er es wunderschön und das berührte mich. "Ich....", ich stockte und atmete tief ein: "Ich wollte ihm eine Chance geben. Ich hatte versucht mit ihm zu reden, als ich in dieser Höhle gefangen gewesen war. Aber er hatte nur gelacht und.....und die furchtbaren Sachen getan. Es....es hatte ihm Spaß gemacht bis er wütend wurde, weil ich nicht so reagiert hatte, wie er sich gewünscht hatte. Und deswegen wollte er auch noch meine Magie zerstören, meine Vorstellung von Kunst und meine Welt aus Farben. Er wollte nicht nur dich brechen sehen, sondern auch mich. Du bist der Grund gewesen, warum ich nicht aufgegeben hatte. Warum ich noch auf meine Weise kämpfen konnte, auch wenn er mir bereits viel genommen hatte. Ich wollte nicht, dass er....gewann. Ich wollte nicht, dass man dir dein neues Leben wegnimmt. Und ich wollte dich nicht verlassen." Ich wischte mir fahrig über das Gesicht und zog leise die Nase hoch: "Ich....ich hatte solche Angst gehabt. Ich hatte Angst gehabt, dass ich es nicht schaffen würde und dich nie wieder sehen würde. Dass ich niemals die Chance haben werde dir ich liebe dich zu sagen. Und ich hatte Angst gehabt, dass am Ende von mir nichts mehr übrig bleibt."

Fenrir

Hanabi benutze mich als "Bett" und das störte mich im Geringsten. Ich mochte dieses enges aneinander Kuscheln bis man den Herzschlag des Anderen spüren und jeden einzelnen Atemzug zählen konnte. Ihr Duft wirkt beruhigend auf mich und machte mich schläfrig. Kurz schielte ich zu meinem Bruder, der dort am Eingang saß und vermutlich wieder seine Gedanken nachhing. Ich entschied mich, dass er anscheinend für die erste Wach genug war und schloss dösend die Augen. Wenn etwas nicht stimmte, würde ich jederzeit aufwachen. Aber so holte ich mir auf eine andere Art neue Energie. Jeden möglichen Energiespender sollte man jetzt in dieser Zeit nutzen, um für die nächsten Kämpfe bestens gewappnet zu sein. Leise knackte das Holz im Feuer und die rauchige Note vertrieb auch die Gedanken an die Kämpfe. Mein Körper entspannte sich allmählich, auch wenn ein Teil von mir wachsam blieb.


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16.09.2020, 21:21

Malevor

Ich hockte mich neben sie und hörte ihr aufmerksam zu, als sie leise zu sprechen begann. Sie erzählte mir von ihrer Erfahrung mit Cyrill. Was er ihr fast angetan hätte. Was sie letztendlich gerettet hatte. Bis zu einem gewissen Punkt konnte ich sogar nachvollziehen, wie sie sich dabei gefühlt haben musste. Mir war es damals in der Ewigen Verdammnis ähnlich ergangen. Der Gedanke an die Person, die man liebte... das gab einem außerordentlich viel Kraft. Auch wenn es in meinem Fall kein gutes Ende genommen hatte, hatte ich etwas viel Besseres gefunden.
>Dass ich derjenige bin, der dir in deiner dunkelsten Stunde Kraft gegeben hat... das... das bedeutet mir sehr viel, Taiga.< gab ich offen zu. Meine Stimme klang dabei ein wenig belegt. >Aber letzten Endes warst du es selbst, die Cyrill die Stirn geboten hat. Es war dein Wille zu überleben. Deine innere Stärke. Die Gründe spielen nicht wirklich eine Rolle.< Ich umfasste ihr Gesicht und küsste sie zärtlich auf den Mund. >Niemand kann dich brechen, adolla. Auch nicht deine Liebe zur Kunst. Du bist auf eine Weise stark, dass selbst ich großen Respekt davor habe. Vergiss das nicht. Nie.< flüsterte ich eindringlich an ihren Lippen, ehe ich den Kopf zurücklehnte, um sie anzusehen. Wärme lag in meinem Blick. Dann stand ich langsam auf und hielt ihr meine Hand hin.
>Wie wäre es mit einem Spaziergang am Strand? Diesmal ohne irgendwelche Vorfälle. Dafür sorge ich.<
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17.09.2020, 18:11

Taiga

Mit feuchte Augen sah ich ihn an und der zarte Kuss wärmte mein Herz. Mir war die Kälte nicht aufgefallen, die die Erinnerungen hervorgerufen hatten. Sein Blick war wie ein warmer Mantel, der sich um mich legte und ich ergriff nach seiner Hand. Seine Worte bedeutete mir sehr viel. "Liebend gerne", antwortete ich ihm und wir verließen die Höhle. Der Spaziergang würde mir bestimmt guttun. Und als wir unten waren, um am Wasser zu gehen, schmiegte ich mich sogleich an seine Seite. Die salzige Luft fühlte sich in meine Lungen befreiend an und das sanfte Rauschen des Wassers beruhigte mein Inneren. Der Nachthimmel war klar, übersät von abertausende funkelnde Sterne und die drei Monde leuchteten hell. "Es ist schön mit dir hier in Hana'yei zu sein, auch wenn die Umstände anders sind. Aber es gibt mir das Gefühl, als würden wir uns ein Stück unserer Zukunft nähern", die Luft hatte meine Tränen getrocknet und ich fühlte mich besser.


1 499

17.09.2020, 21:57

Malevor

Wir gingen nach unten zum Strand und liefen barfuß durch das Wasser, Hand in Hand. Heute war eine sternenklare Nacht. Man konnte hier und da einige hübsche Muscheln im Sand funkeln sehen. Die drei Monde spendeten genügend Licht, dass wir die gesamte Bucht überblicken konnten. Es war wirklich schön hier. Weckte gute Erinnerungen in mir und heute erschuf ich mir neue. Zusammen mit Taiga. Meiner Gefährtin.
Ich drückte sanft ihre Hand, als sie mir erzählte, dass sie es toll fand mit mir in Hana'yei zu sein. Die Umstände könnten natürlich besser sein, da war ich ganz ihrer Meinung, aber wir machten bereits das Beste draus. >Wenn das alles vorbei ist, können wir hier in Frieden leben. An einen anderen Ausgang unserer Geschichte möchte ich gar nicht denken.< sagte ich entschlossen und blickte hoch zum Nachthimmel. Zu den Sternen. Zu den Monden. Was planten die Schöpfer wohl für uns? Welches Schicksal erwartete uns? Ich hatte die Worte der Weide nicht vergessen... dass mein Bruder und ich unsere wahre Identität finden mussten.
Seufzend blieb ich stehen und zog Taiga vor mich. Ich verschränkte unsere Finger miteinander, trat näher und beugte den Kopf nach vorne. Streifte ihre Lippen mit meinen. Atmete ihren Duft ein, der sich mit der frischen Meeresbrise mischte. Rosen und Meer. Auch das passte zusammen. >Du bist meine Hoffnung auf ein besseres Morgen, adolla. Solange ich dich bei mir habe, glaube ich an das Gute.< wisperte ich und küsste sie erst zärtlich, dann inniger.
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1 500

18.09.2020, 18:22

Taiga

Das wäre wirklich schön. Vor allem wünschte ich den Frieden für die Brüder und all den anderen Dunkelgeborenen, die insgeheim danach sehnten. Und für uns, die Lichtgeborene, wünschte ich mir ebenfalls einen neuen Frieden. Mein Herz begann bei seine Worte wild zu flattern und ich spürte die Wärme in meine Wangen. Er konnte wundervolle Worte sagen. Worte, die mich schwach machten. Ich versank mich in den Kuss, schmiegte mich enger an seinem Brustkorb und legte die Arme um seinem Hals. Meine Augen schlossen sich, um den Kuss intensiver zu spüren. Die Wärme breitete sich in meinem Inneren aus und sammelte sich in meinem Bauch, wo dort anfing wie verrückt zu kribbeln. Lauter kleine Schmetterlinge und der Kuss war wie eine verlockende Blume für sie. Ich seufzte hingerissen und genoss sein Geschmack auf meine Lippen. In diesem Moment gab es nur Malevor und mich. Alles Anderes rückte in die weite Ferne.


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