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1 561

30.09.2020, 20:33

Hanabi

Ich verabscheute Situationen wie diese. Wenn ich hilflos dabei zusehen musste, wie jemand innerlich litt, der mir lieb und teuer war. Nach der Sache mit Taigas Entführung und dem damit verbundenen Erinnerungsverlust glaubte ich genügend Schlimmes erlebt zu haben, aber wieder einmal wurde ich eines Besseren belehrt. Ich wollte Fenrir nicht alleine lassen, auch wenn sein Bruder für ihn da war. Ich wollte wissen, was ihn bedrückte. Was ihm Angst bereitete. Ich wollte in sein Herz blicken, auch in die dunklen Ecken und dort ein Licht für ihn entfachen. Nur damit er beim nächsten Mal gleich den Weg aus der Dunkelheit fand.
Aber mir blieb nichts anderes übrig als Taiga etwas abseits des Geschehens zu folgen. Stillsitzen konnte ich nicht, darum lehnte ich mich mit dem Rücken gegen einen Baum und starrte in die unendliche Weite des Meeres. Eigentlich sollte diese Welt hier faszinierend sein. Nur hatte man Fenrir diese Faszination mit Gewalt genommen. Ich musste nicht alle Details kennen, um sein Verhalten so zu interpretieren und es tat mir im Herzen weh, dass er aus diesem Grund das Wasser mied. Jetzt fühlte ich mich schlecht, ihn je zum Baden verführt zu haben. Hatte es ihn jedes Mal große schmerzhafte Überwindung gekostet mir ins Wasser zu folgen? Hatte er stets an das Trauma denken müssen? O bei den Sternen... wie schrecklich...

Malevor

Früher hätte ich ebenfalls die Zähne gefletscht, um ihn zurechtzuweisen. Mich anzuknurren, obwohl ich der Alpha war, gehörte nicht zu seinem sonst üblichen loyalen Verhalten mir gegenüber. Damals war ich ein strenger großer Bruder gewesen, ich hatte es selbst nicht anders gelernt, aber zu hören, was er in meiner Abwesenheit hatte durchmachen müssen, ließ mich innerlich erstarren. Ich nahm meine Hand zurück und richtete mich zu voller Größe auf. Immer, wenn ich glaubte, mein Hass auf unseren Schöpfer könnte nicht größer sein, erfuhr ich solche Dinge und mich überkam die Mordlust wie ein ausbrechender Vulkan.
Drei Tage. Drei Tage lang hatte er im schwarzen Meer überleben müssen, um das Nichts in ihm wach zu rufen und zu kontrollieren. Natürlich erinnerte ich mich an den Tag, als er mir zeigte, wie es funktionierte und ich war verdammt stolz auf ihn gewesen. Er hatte diese spezielle Fähigkeit schneller erlernt als ich meine eigene. Für mich war das schlichtweg eine beeindruckende Leistung gewesen. Ich hatte für ihn ein Festmahl organisiert, meinen Stolz ausgedrückt... Letztendlich hatte ich das Opfer dahinter nicht erkannt. Unsere Bindung war eine andere gewesen. Deutlich schwächer als heute. >Ich weiß, dass die Vergangenheit sich nicht ändern lässt, aber eines ist sicher. Ich hätte dich bestimmt nicht verstoßen. Ich wusste, du gehörst zu mir, als du mir beim Spielen fast den Arm ausgerissen hast.< Trotz des glühenden Hasses in mir, brachte ich ein brüderliches Lächeln zustande und hielt ihm meine Hand hin. >Er wird für alles bezahlen, was er uns beiden und allen anderen angetan hat. Wir beide gegen den Rest der Welt, Bruder.<
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1 562

30.09.2020, 20:52

Taiga

Ich konnte Hanabi verstehen, wie schwer ihr die ganze Situation fiel und mir wäre da nicht anders gegangen, würde es um Malevor gehen. Sie lehnte sich an einem Baum und ich folgte ihrem Blick. Das Meer war wunderschön, doch für Fenrir existierte diese Schönheit nicht. Was er auch immer in seiner Vergangenheit erleben musste, es musste furchtbar gewesen sein, wenn er eine solche Panikattacke bekam. Aber vielleicht konnte er bald diese Schönheit entdecken, trotz seinem Erlebnis. Ich würde gerne Hanabi trösten, aber ich glaubte sie brauchte einen Moment für sich, um ihre Gefühle und Gedanken zu ordnen.

Fenrir

Sein Hass ließ die Dunkelheit in mir regen und ich wusste wem seinem Hass galt, denn wir teilten den gleichen Hass gegenüber unserem Schöpfer. Ein Zittern durchlief mich, als er sagte er hätte mich damals nicht verstoßen. Tief in mir drinnen war immer noch der kleiner Teil verborgen, der alles tat nur um nicht von dem Bruder verstoßen zu werden. Damals war Malevor der Einzige, zu dem ich was empfand und das hatte der Schöpfer ausgenutzt. Mein Mundwinkel begann zu zucken, als er auf eine gute Erinnerung ansprach. Ja, ich hatte schon in jüngeren Jahren viel Temperament gehabt, da hatte ich beim Spielen auch keine Ausnahme gemacht. Ich ergriff nach seine Hand und ließ mein Stirn gegen seine Schulter sinken, um ihm meine Zuneigung zu zeigen. "Ja, wir beide gegen den Rest der Welt", wiederholte ich seine Worte. Das war schon immer unser Motto gewesen, nach dem wir gelebt hatten.


1 563

30.09.2020, 21:09

Malevor

Es tat gut ihn wieder bei klarem Verstand zu sehen. Der Hass war zwar noch da, aber den sparten wir uns für später auf. Dann, wenn es hart auf hart kam. Im Moment mussten wir zusammenhalten und uns aufeinander verlassen können. Traumata oder Ängste hin oder her. >Du bist nicht allein mit deiner Angst, Fenrir. Auch ich trage welche in mir. Besonders die Angst, all das könnte eine Illusion sein. Ein langer, tiefer Traum in der Ewigen Verdammnis.< gestand ich ihm. Es war ein unausgesprochenes Gesetz als Dunkelgeborener keine Schwäche zu zeigen, aber als Brüder besaßen wir unsere eigenen Gesetze. Er sollte nicht glauben wegen dieser einen Sache schwach zu sein. Oder gar ein Hindernis. Dem war nicht so. Wir füllten die Lücken des jeweils anderen. So hatten wir das schon immer getan.
Ich zog ihn in eine brüderliche Umarmung und lächelte. >Vielleicht kannst du die Aussicht zum Trotz genießen. Damit bietest du unserem Schöpfer indirekt die Stirn, findest du nicht?< Mein Blick glitt zu den Frauen, als ich mich von ihm löste. Dann sah ich Fenrir wieder an. >Besser?<

Hanabi

Ich begann an meiner Unterlippe zu knabbern. Eigentlich keine für mich typische Gewohnheit, aber nach all dem Stress gab es wohl nur diesen einen Weg meine Frustration und Hilflosigkeit zum Ausdruck zu bringen. Obwohl ich dauernd zu den Brüdern schielen wollte, tat ich es nicht. Aus Respekt vor ihrer privaten Unterhaltung. Es gab Dinge, die konnte Fenrir vielleicht nicht mit mir teilen, sondern nur mit seinem Bruder. Auch wenn ich das absolut verstand, ließ mich das nicht besser fühlen.
Stattdessen gab ich mich damit zufrieden die vorbeiziehende Meereswelt zu betrachten. Unter anderen Umständen hätte ich sie in vollen Zügen genossen. Ich wäre sogar bis zum Rand gegangen, um einen Blick unter uns zu wagen. Wie tief reichte das Meer wohl? Gab es dort unten noch mehr wundersame Kreaturen? Oder blickte man nur tiefblauer Schwärze entgegen? Leise seufzend glitt ich nun doch am Stamm hinunter in eine sitzende Position.
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1 564

30.09.2020, 21:23

Fenrir

Dieser Verdammnis hatte bei ihm tiefe Spuren hinterlassen, das hatte ich Anfang an gespürt und es war Taiga die es geschafft hatte ihn aus seiner eigene Dunkelheit zu befreien. Die Umarmung tat gut und es war mir egal in welchem Alter wir waren. Er war mein Bruder, mein Alpha und ich würde ihn überallhin folgen. Unseren Geschwisterbund war etwas, was nicht Jeder hatte. "Besser. Wenigsten werde ich nicht nass, denn Waschen finde ich nicht so prickelnd und das hat nicht nur mit diesem Erlebnis zu tun", meinte ich und mein Blick glitt zu den Frauen. Hanabi wirkte am Baum ein wenig verloren und knabberte beinahe frustriert auf ihre Unterlippe. "Ich muss zu meiner Gefährtin", sagte ich und löste mich von meinem Bruder. Ich ging zu Hanabi hinüber und reichte ihr die Hand: "Lass uns reden. Es ist keine schöne Geschichte, aber.....ich versuche auf deinen Wunsch einzugehen mehr über mich zu erfahren, selbst wenn es dunklen Kapiteln sind." Natürlich gab es Kapiteln, die ich niemals mit ihr teilen konnte, denn das wäre zu viel für sie. Zu viel Schrecken. Und sie musste nicht den Ausmaß meiner früheren Grausamkeit erfahren. Die Geschichten über mich reichten schon aus.

Taiga

Fenrir stieß auf uns und schien bereit zu sein sein Erlebnis mit Hanabi teilen zu wollen. Das war bestimmt ein gutes Zeichen, es bedeutete, dass er versuchte mit der Erinnerung zu leben, auch wenn sie erschreckend war. Ich ließ das Paar in Ruhe und ging zu meinem Gefährten hinüber. Sanft umarmte ich ihn und küsste auf seine Wange. Es war bestimmt für ihn nicht einfach gewesen Dinge zu erfahren, die erst nach so langer Zeit herauskamen. Und ich wusste wie wichtig ihm sein Bruder war, weshalb er bestimmt aufgewühlt war.


1 565

30.09.2020, 21:38

Hanabi

Ich zuckte überrascht zusammen. Ich war dermaßen in meinen eigenen Gedanken versunken gewesen, dass ich sein Kommen nicht bemerkt hatte. Zuerst sah ich in sein Gesicht, dann auf seine ausgestreckte Hand. Dass er bereit war mir von den dunklen Kapiteln zu erzählen, war neu. Ich erinnerte mich gut an das letzte Mal, als ich ihn darum gebeten hatte. Er war nicht begeistert gewesen. Was hatte seine Meinung letztendlich geändert?
Nach kurzem Zögern reichte ich ihm meine Hand und ließ mich von ihm auf die Füße helfen. Keine Ahnung, was ich ihm sagen sollte. Es war nicht so, dass ich vor Neugier kaum stillhalten konnte. Ich machte mir bloß Sorgen um ihn. Ich wollte für ihn da sein. Immer. So wie er es für mich war. Ob aber jetzt der richtige Zeitpunkt war, um sich mir zu öffnen... Gab es überhaupt den richtigen Zeitpunkt für solche Gespräche? Eher nicht. >Ich hoffe, du hast nicht vergessen, dass ich dich nach deinem heutigen Ich beurteile, nicht nach deinem vergangenen Ich. Was du heute tust, ist mir wichtig. Und wenn du Angst vor viel Wasser hast, möchte ich es schon gerne wissen, um nächstes Mal entsprechend reagieren zu können. Hilflos zuzusehen... du weißt selbst, wie hässlich das ist.< meinte ich immer noch bedrückt von der Situation.

Malevor

Es ging ihm besser. Sehr gut. Damit konnte ich leben. Wir trugen unsere Narben, das gehörte zu unserem Leben dazu. Damit kamen wir schon zurecht. Außerdem fand ich es gut, dass er mit Hanabi sprechen wollte. Sie würde ihm auf andere Weise helfen können, so wie Taiga es in meinem Fall immer wieder auf ihre Art tat. Selbst jetzt sagte sie nichts, sondern umarmte mich und gab mir einen Kuss auf die Wange. Mehr war gar nicht nötig. Inzwischen wusste sie, was ich in gewissen Situationen brauchte. In den allermeisten Fällen reichte mir bloß ihre unmittelbare Nähe.
Ich erwiderte die Umarmung und stieß einen gedehnten Seufzer aus. >Ob es möglich ist oder nicht... mein Schöpfer muss endgültig verschwinden. Er tut dieser Welt nichts Gutes. Nicht mal im Mindesten.<
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1 566

30.09.2020, 21:56

Taiga

Sein Seufzer klang schwer, als würde er die ganze Last der Welt auf seine Schultern tragen und mir wurde warm ums Herz. Malevor fühlte sich oft für viele Dinge verantwortlich, aber ich würde nicht zulassen, dass er die Last alleine tragen musste. Ich war seine Gefährtin, also würden wir es gemeinsam tragen. Ich lehnte mein Kopf an seiner Schulter und dachte über seine Worte nach. Dieser Schöpfer tat wirklich nichts Gutes in der Welt und wie er seine eigene Kindern behandelte, zeigte mir, dass er wahrscheinlich nicht gewillt war einen anderen Weg einzuschlagen. Er schien nicht mal dem Frieden geneigt zu sein, den wir zwischen den Lichtgeborene und Dunkelgeborene herstellen wollten. "Vielleicht kann man ihn verbannen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt", brachte ich zögernd hervor. Es war nicht meine Art einen solchen Vorschlag zu machen, doch selbst mir wurde es bewusst, dass manche Dinge nicht zu ändern waren. Und dieser Schöpfer schien man nicht ändern zu können.

Fenrir

"Das habe ich nicht vergessen", ich zog sie in meine Arme, weil ich für dieses Gespräch ihre Nähe brauchte: "Und es tut mir leid, dass du dich so gefühlt hast." Kurz schwieg ich und dann nach einem tiefen Atemzug begann ich von dem Erlebnis zu erzählen. Ich versuchte es weniger in einem schroffen Ton zu erzählen, damit Hanabi nicht verletzt wurde und ich versuchte möglichst das Erlebnis nicht bildlich zu schildern. Es würde für sie schwer genug zu sein es hören zu müssen. "Nebenbei finde ich trotzdem das Waschen unnötig, was nicht mit dem Erlebnis zusammenhängt. Aber damit mein Rudel nicht am Gestank ersticken, bin ich so gnädig und sorge dafür, dass ich immer nach einer frische Blumenwiese rieche", versuchte ich die Stimmung aufzulockern, nachdem ich von einem dunklen Kapitel von mir offenbart hatte.


Gehe offline, gute Nacht :)


1 567

30.09.2020, 22:12

Hanabi

Ich fühlte mich immer wohl, wenn er mich umarmte. Selbst jetzt, als er begann von seiner düsteren Vergangenheit zu erzählen. Mit jedem Satz, jedem Wort wuchs der Unglaube in mir. Dann Wut. Abscheu. Frust. Schlussendlich Trauer. Wie konnte ein Schöpfer das seinem eigenen Kind antun? Und wieso? Früher oder später hätte Fenrir seine Fähigkeit erlernt. Schritt für Schritt. So wie man als Kind eben seine ersten Schritte machte. Es war grausam, dass man Fenrir solchen Qualen ausgesetzt hatte, nur um das Nichts in ihm zu wecken. Kaum zu fassen... mir fehlten schlichtweg die Worte. Jetzt verstand ich seine Panik. Mir wäre es an seiner Stelle nicht anders ergangen.
Seine letzte Aussage wusste ich außerdem zu schätzen. Er versuchte die Stimmung zu lockern. Leider fand ich nicht die Leichtigkeit in mir, um in den Witz einzusteigen. Dafür war mein Mitgefühl zu groß. Ich umarmte ihn fester als zuvor und dankte ihm leise. >Danke, dass du mir das erzählt hast. Für mich bist und bleibst du tapfer. Ich liebe dich.< Das war das Wichtigste, was ich zu sagen fand.

Malevor

Verbannung war viel zu harmlos für all seine Untaten. Ich dachte an die totale Auslöschung seiner Existenz. Die Welt würde schon etwas finden, um einen Ausgleich zu schaffen. So war der Lauf der Dinge. Wenn der Natur etwas fehlte, holte sie sich irgendwo anders das ideale Gegenstück. Warum sollte das nicht auf unsere Schlöpfer zutreffen? Aus eigener Erfahrung wussten wir, dass auch sie Fehler machten. Damals waren alle gegen die Beziehung zwischen Sury und mir gewesen und plötzlich war es kein Problem, dass sie mit einem sterblichen Schattenmagier zusammen war? Dass ich nicht lache. Diese Spielchen spielte ich nicht mehr mit.
Es wurde Zeit, dass wir unsere eigenen Regeln aufstellten, unserem eigenen Weg folgten. Diese Mission war die letzte, die ich im Namen der Schöpfer unternahm. Was danach folgte, lag ausschließlich in meiner Hand und in der meiner Familie. >Finden wir erst einmal heraus, was uns auf der Insel erwartet. Vielleicht erfahren wir dort, wie wir das ganze Chaos beseitigen können.<

Gute Nacht *_*
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1 568

01.10.2020, 11:12

Taiga

Ich nickte zustimmend, denn dort sollten wir unsere Antworten finden und ich versuchte mir immer noch vorzustellen was für ein Ort es sein mochte. Aber ich hatte noch nie von ihm gehört, daher konnte es alles Mögliches sein. Wir sind bald da, gab uns Topia Bescheid und mein Herz begann vor Aufregung schneller zu schlagen. Ich schaute ins Meer hinaus. Es schien mir als würde jetzt mehr Licht durch das Wasser dringen und ließ dadurch die Meerwelt unwirklich erscheinen. Als würden wir alle in einem Traum sein. "Ich hoffe wir finden unsere Antworten schnell. Ich mag Geheimnisse und Rätseln, aber in dieser Situation würde uns die Zeit fehlen", meinte ich.

Fenrir

Auch wenn ich nicht in ihr Gesicht sah, konnte ich dennoch die viele Gefühle in ihr spüren, die meine Geschichte ausgelöst hatte. Hanabi konnte ich schon immer leicht lesen, naja, es gab natürlich ein paar Missverständnisse, aber ansonsten war ich dadrinnen ziemlich gut geworden. Ihre Umarmung wurde fester und es war ihre Art mir zu zeigen, dass sie für mich da war. Es war kein Mitleid, sondern Mitgefühl. Den Unterschied hatte ich in diesem Leben gelernt und Mitleid brauchte ich garantiert nicht. Ich brummte leise und drückte einen Kuss auf ihrem Kopf. Dann kamen endlich die erlösende Worte der Schildkröte. Wir würden bald auf dem Land sein. Raus aus dem Tiefen des Meers.


1 569

01.10.2020, 18:59

Hanabi

Langsam beruhigte sich mein aufgebrachtes Gemüt und ich entspannte meine Schultern. Durch all die Anspannung war ich besonders dort verkrampft, aber jetzt ging es mir besser. Fenrir hatte etwas Schlimmes erlebt. Sicherlich nicht das erste Mal. Sein Bruder und er hatten Dinge gesehen und erlebt... Das wäre zu viel für mich. Manchmal überraschte ich mich selbst mit meiner inneren Stärke, doch Geschichten wie diese setzten mir zu. Ich litt mit, wenn es um meine Liebsten ging.
Seufzend schloss ich für einen Moment die Augen und genoss einfach die Zweisamkeit mit meinem Gefährten. Dann erreichten mich Topias Worte und zurück war die Aufregung. Wir waren bald da. Schneller als erwartet. >Ich bin sehr gespannt auf die Geheimnisse, die wir gleich lüften werden.<

Malevor

Topia kündigte unsere Ankunft an. Ich schaute zum Meer, welches sich leicht zu verändern begann. Es wurde heller und die Farben bunter. Überall entdeckte ich schimmernde Fischschwärme und irgendwie fühlte sich die Magie in unserer Umgebung anders an. Wieder mal ein friedlicher Ort. Ein Ort voller Geheimnisse. Wie Taiga hoffte ich, dass wir bald unsere Antworten erhielten.
Die Inselschildkröte verlangsamte ihr Tempo und näherte sich der Oberfläche, bis sie sie durchbrach. Dadurch verschwand der magische Schild und der frische salzige Duft von Meer erfüllte meine Lungen. Bestimmt freute es Fenrir endlich wieder frei aufatmen zu können. Seine Vorgeschichte lag mir immer noch schwer im Magen, aber den Hass hatte ich längst auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Dann, wenn ich unserem Schöpfer die Stirn bot.
>Da hinten ist die Insel!< deutete ich in Richtung Land. Von hier aus war nicht viel zu sehen. Nur dass inmitten der Insel ein großer Berg stand. Mit Schnee... was sehr seltsam war bei den warmen Temperaturen. Wahrscheinlich war wieder Magie im Spiel.
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1 570

01.10.2020, 21:49

Taiga

Wir tauchten wieder an die Oberfläche auf und überall funkelten in der Luft die herumfliegende Wassertropfen, während vor uns die Insel lag. Etwas Weißes glitzerte auf dem Berg, der über die Insel thronte wie ein König. "Ist das....Schnee?", fragte ich erstaunt, denn die Sonne brannte heiß auf uns herab. Topia näherte sich der Insel, doch als das Wasser immer heller wurde und man schon den Grund erkennen konnte, hielt sie an. Von hier aus müsst ihr weitergehen, ich wünsche euch viel Glück, sagte sie. "Vielen Dank, dass du uns hierher gebracht hast. Es war eine unglaubliche Reise gewesen und ich hoffe wir sehen uns wieder", antwortete ich ihr und drehte mich zu den Anderen um: "Seid ihr alle bereit den letzten Weg zu unserem Ziel zu beschreiten?"

Fenrir

Gierig sog ich die frische Luft ein und sah endlich vor meiner Nase Land. Ich löste mich von Hanabi und fuhr mit der Hand durch meinem windzerzausten Haar. Als wir im flacheren Gewässer kamen, schwamm die Schildkröte nicht weiter und schien uns hier absetzen zu wollen. "Na los", war meine einzige Antwort zu Taiga und entschlossen sprang ich von der Schildkröte. Das Wasser reichte mir bis zu den Schultern. "Komm her", ich öffnete meine Arme für Hanabi, um sie aufzufangen. Sie würde bei ihrem Sprung sofort untergehen.


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01.10.2020, 22:44

Hanabi

Meine Augen weiteten sich erstaunt, als ich den Schnee sah. Das war wirklich seltsam und gleichzeitig faszinierend. Topia blieb vor dem Ufer stehen, weshalb wir den Rest durch das Wasser waten mussten. Fenrir ging schon mal voraus und streckte seine Arme nach mir aus. Mein Herz machte einen Satz. Immer der fürsorgliche Gefährte. Davon bekam ich nie genug.
Ich sprang vertrauensvoll in seine Arme und wurde prompt nass. Ein Quietschen konnte ich nicht unterdrücken. Ganz schön kalt. Die Wärme von Fenrir stand in starkem Kontrast dazu. Dank seiner Hilfe wurden zumindest meine Haare nicht nass. Sie trockneten nicht so schnell wie die Kleidung. >Danke Topia.< rief ich der Inselschildkröte hinterher, als sie wieder abzutauchen begann. Wir waren ihr auf jeden Fall etwas schuldig. Ohne sie hätten wir es nicht rechtzeitig bis hierher geschafft. Jetzt galt es den nächsten Zwischenstopp zu erreichen. Inmitten der Insel, dort, wo der Berg in die Höhe ragte.

Malevor

Auch ich bedankte mich bei der freundlichen Inselschildkröte und zuckte bei der Kälte des Wassers kein bisschen zusammen. Taiga war groß genug, um nicht völlig im Wasser unterzugehen, darum verließen wir das Meer Hand in Hand. Den Blick richtete ich auf den schneebedeckten Berg. Ein gewöhnungsbedürftiger Anblick. >Ja, das ist definitiv Schnee. Entweder es ist dort extrem kalt oder es handelt sich um einen magischen Trick. Bis jetzt spüre ich nichts Ungewöhnliches.<
Es gab nur Ungewöhnliches zu riechen und zu hören. Süße Düfte stiegen in meine Nase. Seltsame rasselnde Geräusche drangen aus dem Dschungel zu uns. Nichts davon kam mir vage bekannt vor. Es war, als gäbe es nur Neues auf dieser Insel. Interessant. Ein passender Ort für Geheimnisse und wichtige Antworten. >Wo geht's lang?< fragte ich Hanabi. Sie blieb die Einzige, die den Weg kannte.
>Zur Mitte des Dschungels. Dort finden wir dann den Zugang zu einem unterirdischen Ort.<
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02.10.2020, 14:54

Taiga

Das Wasser war wärmer als das Wasser in der lächelnde Bucht und der Sand hier, der beinahe weiß strahlte, fühlte sich unglaublich weich an. Ich war gespannt ob der Schnee aus Magie entstammte oder ob dort oben wirklich kälter war. In Hana'yei war es alles möglich, hier konnte der Sommer neben Winter wohnen. Die Luft war erfüllt von süße, warme Düfte und aus dem dichten Grün, das sich wie eine dicke Mauer vor uns aufbäumte, kamen die seltsamsten Geräusche. "Dann lass uns diesen Ort finden", meinte ich voller Tatendrang und betrat als Erste eine neue grüne Welt. "Schade, dass meine Schwester nicht hier ist. Sie wäre begeistert von den ganzen fremden Pflanzen hier", mein Blick fiel auf einem Baum. Er schien nur aus Stamm zu bestehen und hatte keine Äste, seine Krone bestand aus riesige Blätter.

Fenrir

"Ich schwitze jetzt schon Wasserfälle", beschwerte ich mich und schüttelte das Wasser von meinem Körper ab, als wir das Land erreichten. Die Luft hier war definitiv wärmer und schwerer. Definitiv kein Ort, an dem ich leben wollte. Daher war es mir Recht, dass wir jetzt in den Dschungel gingen. Meine Ohren zuckten aufmerksam bei den vielen Geräusche, immerhin wussten wir nicht wer hier lebte und ich wollte nicht überrascht werden. Ich öffnete komplett mein Oberteil, denn es war wirklich heiß. Jedenfalls für ein Dunkelgeborener. Am Liebsten würde ich jetzt nackt durch die Gegend laufen, denn auch wenn die Stoffe eigentlich sonst bei warmen Wetter kühl geblieben war, schienen sie bei der tropische Hitze doch unangenehm zu werden.


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03.10.2020, 16:05

Hanabi

Auf der Insel war es tatsächlich sehr warm. Selbst für meinen Geschmack zu viel Hitze. Unmöglich, dass der Schnee dann wegen potenzieller Kälte dort oben lag. Es musste besondere Magie dafür verantwortlich sein. Magie, der ich dankbar wurde, als ich aus dem Augenwinkel sah, wie Fenrir sein Oberteil öffnete und seine glänzende maskuline Brust zum Vorschein kam. Fast wäre ich über meine eigenen Füße gestolpert. So einfach ließ ich mich von einem Teil seines Körpers ablenken. Fort war mein starker Wille als Frau. Stattdessen trauerte ich jedem innigen Moment hinterher, den wir durch diesen wichtigen Auftrag verpassten. Ich wollte meine Hände auf seine Brust legen. Meinen Mund. Vielleicht dann-
>Hoppla!< Jetzt war ich nun doch über eine krumme Wurzel gestolpert, die aus dem feuchten, dicht bewachsenen Boden ragte. Rechtzeitig fing ich meinen Fall mit den Händen ab und machte sie gleich dreckig. Na toll. Schmutz statt festen Muskeln. Was für ein Jammer, dachte ich seufzend, während ich mich wieder aufrappelte und mir den Dreck am Saum meines Kleides abwischte. Das ließ sich sowieso wieder waschen. Meine zweideutigen Gedanken allerdings nicht. Ich musste mir wirklich Mühe geben konzentriert zu bleiben. Fenrir hatte diese ganze Aufführung bestimmt gesehen und verkniff sich ein Lachen. Außerdem war das ein großer Zuwachs für sein Ego. Und ich? Auch ohne mir durchs Haar zu fahren, wusste ich, dass ich in keinem ansehnlichen Zustand war. Verklebte Strähnen, mein Kleid, das sich wie eine zweite Haut an meinen Körper presste und nun schmutzige Knie.
Bei den Sternen... manchmal war ich ein echt hoffnungsloser Fall.

Malevor

Da gab ich Taiga recht. Ihrer Schwester hätte es hier gefallen. Immerhin war die Natur ihr Baugebiet. Sie lebte für die Welt der Pflanzen. >Du kannst später alles zeichnen und ihr dann zeigen. Darüber wird sie sich bestimmt freuen.< schlug ich vor, während ich weiter durch das Dickicht stapfte. Einen Wanderweg gab es hier natürlich nicht. Das war keine für jeden zugängliche Insel. Wir hatten bloß genug Glück gehabt, um hier zu sein. Gleichzeitig empfand ich es als Fluch, denn wir mussten diese überaus große Aufgabe erledigen, die auf unseren Schultern lastete. Somit konnten wir das Wunder der Insel nicht wirklich genießen.
Außerdem machte mir die Wärme zu schaffen. Die Sonne war zwar das Schlimmste für mich, aber gepaart mit dieser Hitze... unerträglich. Unter meiner Kleidung schwitzte ich bereits und das war kein angenehmes Gefühl.
>Ich hoffe, wir erreichen bald den kalten Bereich dieser Insel.< grummelte ich vor mich. Dabei entledigte ich mich des leichten Mantels und meines Oberteils. Ich schwang beide Sachen lässig über meine Schulter und schielte zu meiner Gefährtin rüber. In dem Kleid war die Hitze erträglicher. Viel Raum für Luft. Auch wenn der nasse Stoff an ihrer Haut klebte. Mmmh... Schnell sah ich wieder nach vorne, bevor ich mich mit anderen Dingen ablenkte. >Ist das die richtige Richtung?< fragte ich Hanabi, die zusammen mit Fenrir hinter uns herging. Sie räusperte sich merklich, ehe sie ein klares Ja äußerte. >Wir nähern uns dem Herzen der Insel. Dort müssen wir hin.<
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04.10.2020, 09:46

Taiga

Das war eine gute Idee und Amaya würde sich bestimmt darüber freuen. Daher studierte ich beim Gehen aufmerksamen die fremdartigen Pflanzen und versuchte mir ihre Formen und Farben einzuprägen. Besonders die Farben waren prachtvoll, eine Quelle der Inspiration. Und wenn man ganz genau hinschaute, entdeckte man gar einige kleine Tiere, die man zuvor noch nie gesehen hatte. Da war eine handgroße, bienenähnliches Insekt mit einer Rüssel. Doch dann erregte Malevor meine Aufmerksamkeit, als er anfing zu grummeln und dabei sein Oberteil auszog. Die Hitze hier machte ihm bestimmt zu schaffen, selbst ich fand es ein wenig zu warm und wünschte mir eine kleine Brise herbei. Mein Blick glitt über seinem Oberkörper und entzückt seufzte ich leise. Er war über Nacht noch anziehender geworden. Meine Ohren zuckten aufmerksam, als ich Hanabi hörte. Aufgeregt hüpfte ich vor und etwas knackte unter meine Füße. Plötzlich schien der Boden unter mir zu verschwinden und erschrocken schrie ich auf. Hart landete ich auf dem Boden und hustete bei der ganze staubige Erde. Benommen blinzelte ich nach oben, anscheinend war ich in einem Loch gefallen. In ein großes Loch. "Ma...Malevor?", rief ich und stellte gleichzeitig erleichtert fest, dass ich bis auf ein paar Kratzern unversehrt war.

Fenrir

Ich merkte, dass Hanabi abgelenkt war und mein Mundwinkel begann verdächtigt zu zucken. Diese Röte auf ihre Wange kam nicht nur von der Hitze, dafür schmachteten ihre Augen mich zu sehr an. In diesem Moment wünschte ich mir in ihrem Kopf reinschauen zu können, um zu sehen welche wilde Fantasie sie wohl gerade beflügelte und wären wir alleine, dann hätte ich sofort angefangen ihr die heimliche Wünsche zu erfüllen. Verdammt, es war verflucht lange her seit wir alleine waren. Gerade wollte ich eine freche Bemerkung fallen lassen, als Hanabi stolperte und auf die Nase fiel. In meinem Hals kratzte ein Lachen, aber da mein süßes Häschen schon verlegen genug war, erbarmte ich sie und stattdessen funkelten meine Augen amüsiert. Kurz beugte ich mich zu ihr, denn ein Kommentar konnte ich einfach nicht verkneifen: "Hmm, wenn wir wieder alleine sind, können wir gerne schmutzige Sachen machen." Mit aufgeplusterten Ego stolzierte ich neben ihr her und kratzte träge über meinem Brustkorb. Wir waren also nicht mehr weit weg. Plötzlich verschwand Taiga vor unsere Augen und dort wo sie war, war eine Grube. Eindeutig eine Falle ohne Magie.


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04.10.2020, 10:40

Hanabi

Hatte er meinen peinlichen Fall also doch bemerkt. Natürlich konnte er sich einen Kommentar nicht verkneifen. Einen, der mir die Röte ins Gesicht schießen ließ. War ich wirklich bloß ein offenes Buch für ihn? Ich musste ernsthaft an meiner Selbstbeherrschung arbeiten. Oder besser... Ich schaute erst gar nicht in seine Richtung. Kein nackter Oberkörper, keine Ablenkung. Problem gelöst.
Oder aber meine Schwesterfreundin stürzte plötzlich in ein Loch, das sich unter ihr auftat. Erschrocken hielt ich inne, bevor ich selbst hineinstolperte. Immerhin ging es ihr gut. Ihre Stimme war deutlich zu hören. >Hast du dich verletzt?< rief Malevor zurück, während er unsere Umgebung aufmerksam in Augenschein nahm. Dann griff er nach einem dicken grünen Strang, der von einem großen Baum unbenutzt hing. Er zog ein paar Mal kräftig daran. Nichts passierte.
>Halt dich an diesem Strang fest, dann ziehe ich dich hoch.<

Malevor

Man war nicht immer auf alles vorbereitet. Besonders nicht dann, wenn die eigene Gefährtin von einer Sekunde auf die andere durch den Boden brach und in ungeahnte Tiefe fiel. Leider schaffte ich es nicht rechtzeitig zu reagieren. Ich sah nur meine eigene Hand zuschnappen, weil ich Taiga nicht zu fassen bekam. Erleichterung durchflutete mich, als sie sich zumindest wenig später meldete. Sie klang nicht schwer verletzt, aber ich fragte trotzdem lieber nach und fand zum Glück eine schnelle Lösung. Ob das eine Falle war oder einfach bloß Pech, konnte ich nicht mit absoluter Gewissheit feststellen. Ich spürte keine feindliche Aura. Nicht einmal Magie.
Ich ließ den grünen Strang noch tiefer in das Loch hängen und spähte hinunter. Immerhin konnte ich Taigas Umrisse ausmachen. Sie stand auf beiden Beinen. >Reicht dir das?<
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04.10.2020, 11:13

Taiga

"Alles gut, ich habe nur ein paar Kratzern", beruhigte ich mein Gefährten und wenig später kam ein Strang hinunter. "Er ist lang ich genug", ich fasste danach und dann zog mich Malevor aus dem Loch. Ich schmiegte mich sofort an seinem Brustkorb, als ich endlich oben war und mein schnellschlagendes Herz beruhigte sich wieder. "Also solche Überraschungen mag ich nicht", stellte ich fest und löste mich wieder von ihm, um ein paar Blätter aus meinem Haar zu zupfen: "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in das nächstes, verstecktes Loch fallen. Man weiß nie, was dort unten ist. Zum Glück war hier nur staubige Erde gewesen." Bei der Erwähnung begann meine Nase zu kitzeln und ich nieste leise.

Fenrir

Während Malevor seine Gefährtin aus dem Loch holte, die sich zum Glück nicht verletzt hatte, überprüften meine Augen wachsam die Umgebung. Aber ich konnte keine Gefahr ausmachen und ich spürte keine größere Lebewesen, die uns in den Weg stellen könnten. Meine Nase zuckte und ich nahm diverse Düfte wahr. Nein, es schien soweit alles in Ordnung zu sein. Auch mein Bruder war nicht in Kampfstellung. Vielleicht war dieses Loch eine alte Falle gewesen, vor allem wenn es so staubig war, wie es Taiga meinte. "Wir müssen nur darauf achten, dass wir nicht auf unnatürliche Erhebungen treten. Vielleicht lässt ihr uns vor, dann kann euch nichts passieren. Wir kennen uns mit solchen Sachen aus", entschied ich. Mein Bruder und ich würden unseren Gefährtinnen beschützen, da würde kein weitere lächerliche Falle sie belästigen.


1 577

04.10.2020, 11:32

Hanabi

Ohne große Mühe schaffte es Malevor seine Gefährtin aus dem Loch zu ziehen. Sie war unversehrt, nur Staub und Dreck haftete an ihr. Überraschungen wie diese hatte ich auch nicht gern, darum war es für mich in Ordnung, wenn beide Brüder vor uns gingen, damit wir nicht gleich in die nächste Falle tappten. Ich war genauso tollpatschig wie Taiga. Natürlich hätte ich auch nichts einzuwenden, wenn Fenrir mich trug, aber dann würde ich an seinem stattlichen Körper kleben und das half mir bestimmt nicht weiter.
Malevor inspizierte unsere Umgebung und nickte langsam. >Gut, so machen wir das. Fallen kann es überall geben. Wir sollten vorsichtig sein.< Er wischte mit dem Daumen etwas Dreck von Taigas Wange, ehe er sich umdrehte und gemeinsam mit seinem Bruder weiterging. Zwei Männer, ihre Oberkörper frei und glänzend vom Schweiß... langsam fragte ich mich wirklich, ob es an den süßen Düften lag, dass meine Gedanken dermaßen unkontrolliert waren.

Malevor

Sobald Taiga wieder auf unserer Ebene war, prüfte ich mit einem genauen Blick, ob sie sich irgendwo verletzt hatte. Da ich keine blutigen Schrammen entdeckte, entspannte ich mich ein wenig und behielt die Umgebung weiterhin gut im Auge. Immer noch keine feindliche Auren. Auch kein böser Wille. Vielleicht war das wirklich eine alte Falle gewesen. Wir waren uns ja nicht einmal sicher, ob hier überhaupt jemand lebte. Mir wäre es recht, wenn wir hier alleine waren. Das ersparte uns viel Kraft und Zeit.
>Sind wir immer noch auf dem richtigen Weg?< wollte ich von Hanabi wissen. Sie ließ sich diesmal etwas Zeit mit der Antwort und sagte schließlich: >Weiter geradeaus. Bald sollten wir den ersten Bach finden, der vom Berg ins Tal fließt. Diesem Bach folgen wir dann bis zum Fuß des Berges.<
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04.10.2020, 16:10

Taiga

Ich lächelte ihn warm an, als er ein wenig Dreck von meiner Wange wischte und mich dabei musterte, um sicherzugehen dass mir nichts fehlte. Ich mochte seine fürsorgliche Seite, aber ich mochte auch seine anderen Seiten. Mir gefiel dieser facettenreicher Mann, wo noch viel zu entdecken gab. Diesmal gingen die Brüder voran, sodass Hanabi und ich ihnen folgten. Sie hatten einen besseren Gespür für Fallen, wie es Fenrir nannte. "Dann können wir beim Bach kurz etwas Trinken, das Wasser ist bestimmt nicht salzig wie das Meer. Bei der Hitze ist es bestimmt erfrischend", schlug ich vor und musterte interessiert den Rücken meines Gefährten. Es war faszinierend wie Licht und Schatten mit seine bewegende Muskeln spielten. Mein Blick glitt zu Fenrir hinüber, auch er hatte einen freien Oberkörper. Ich beugte mich zu Hanabi und flüsterte leise kichernd: "Wir haben wirklich ansehnlichen Gefährten, findest du das nicht auch?"

Fenrir

Eine kleine Trinkpause am Bach war keine schlechte Idee, selbst mein Mund fühlte sich von der Hitze ausgetrocknet und wer wusste schon, wann wir die nächste Wasserstelle fand. Jedenfalls schien wir nicht mehr weit von unserem Ziel zu sein und es wunderte mich nicht, dass wir zu diesem Berg musste. Da war wahrscheinlich der unterirdischer Ort, wovon Hanabi gesprochen hatte. Meine Ohren zuckten leicht, denn auch wenn Taiga leise sprach, konnte ich, wenn ich darauf anlegte, jedes Wort mithören. Meine Mundwinkeln zogen sich verräterisch in die Höhe. Na, das war ja ein interessantes Frauengespräch und kurz linste mit funkelende Augen zu meinem Bruder, um zu sehen ob er sie auch gehört hatte. Dabei hörte ich weiter hinten tatsächlich ein leises Plätschern, das verdächtig nach dem Wasser klang. Das musste der Bach sein.


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04.10.2020, 17:11

Hanabi

Als sich Taiga leise kichernd zu mir vorbeugte, ahnte ich, was ihr auf der Zunge lag. Bei den Sternen, wie froh ich war, dass sie dasselbe dachte wie ich. Dann war ich mit meinen schmachtenden Gedanken nicht alleine. >Ja... das stimmt.< erwiderte ich leise mit geröteten Wangen. Ich wollte nicht, dass die beiden Männer hörten, was wir über sie erzählten. Sie fühlten sich bestimmt mehr als wohl in ihrer maskulinen Haut. Fenrir ganz besonders. Er konnte ganz schön selbstgefällig sein und auch das liebte ich an ihm. Wie gesagt... hoffnungsloser Fall.
>O, ich höre das Wasser.< Meine Ohren zuckten. Das musste der Bach sein. Wir kamen schneller voran als erwartet. Das gab mir Hoffnung, dass wir das Zentrum schon bald erreichten. Gleichzeitig wurde ich ein bisschen nervös. Auch wenn ich das Ziel kurz gesehen hatte, wusste ich dennoch nicht, wer oder was am Ziel auf uns wartete. >Trinken.< seufzte ich sehnsuchtsvoll. Wegen der Hitze klebte meine Zunge am Gaumen.

Malevor

Mir entging kein einziges Wort. Es war nicht so, dass ich gerne Leute belauschte, aber wenn es um Taiga ging, wollte ich aufmerksam bleiben, weil sie hinter mir ging und nicht vor mir. Ich hatte sie nicht im Blick - sie mich schon. Mein Mundwinkel zuckte. Aus dem Augenwinkel sah ich Fenrirs amüsierten Gesichtsausdruck. Natürlich genoss er diese Aufmerksamkeit. Was mich betraf, legte ich nicht viel Wert auf solche Äußerungen, nur auf die Meinungen meiner Liebsten kam es an. In diesem Fall... o ja, das hörte ich gerne. Nur zum Spaß hätte ich meine Rückenmuskeln ein wenig mehr spielen lassen, aber ich tat es doch nicht. Das passte eher zu meinem Bruder.
Wir erreichten den Bach, der leise vor sich hinplätscherte und zwischen den vielen Büschen kaum zu sehen war. Ich schob ein paar Pflanzen beiseite, beugte mich vor und begann klares Wasser in meine Hände zu schöpfen. Wir alle waren sehr durstig geworden. Ich brauchte etliche Portionen, um mich wieder einigermaßen erfrischt zu fühlen. Zum Glück schmeckte das Wasser rein und sauber.
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1 580

04.10.2020, 18:20

Taiga

Der Bach kam zur Vorschein und ich kniete mich sofort ans Ufer, um meine Hände in Schalenformen in das klare Wasser zu tauchen. Es war erfrischend und löschte den Durst:"Köstlich! Ich finde man kann ein bisschen den Dschungel herausschmecken." Ich nahm noch einen weiteren Schluck und beobachtete schließlich mein Gefährten beim Trinken. Wie er dasaß mit freiem Oberkörper, das Wasser in seine Hände schöpfte und dann noch das wilde Grün im Hintergrund. Es war ein Bild eines Abenteurer. Verträumt begann ich auf meine Unterlippe zu kauen und fügte dem Bild in meinem Kopf noch ein paar Farbtupfern hinzu. Eine verborgene Ruine von der Welt vergessen würde die Szene noch perfekter machen. Und vielleicht lag neben Malevor eine vergilbte Karte, damit man auch wirklich den Abenteurer in ihm sah.

Fenrir

Ganz nach meiner Manier tauchte ich mein Kopf ins Wasser, trank in großzügige Schlücke und riss den Kopf wieder an die Oberfläche. Dabei schüttelte ich mein nasses Haar, sodass die Tropfen bis zu Hanabi flogen. Mit der Hand schöpfte ich nochmals Wasser, um es auf meinem Hals zu verteilen und ich spürte wie es meinem Brustkorb hinab rann. Ich drehte mich zu Hanabi um, wackelte vielsagenden mit den Augenbrauen und mit einem Grinsen machte ich sie plump an: "Hallo Schönheit, bist du vom Sternenhimmel gefallen?" Dabei ließ ich die Muskeln auf meinem Brustkorb wackeln, damit sie meine Stärke bewundern konnte.


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