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23.02.2022, 17:38

Ilea

Dieses Gefühl war einzigartig, noch nie zuvor hatte ich mich mit der Magie so verbunden gefühlt. Sobald meine Finger die leere Seite berührt hatte, spürte ich wie meine Magie sich mit der Magie von Roselyn miteinander verschmolz und durch uns floss wie eine Acht. Wir waren wie zwei Flüsse, die durch einem Damm getrennt wurden und jetzt war dieser Damm eingerissen und die zwei Flüsse wieder vereint. Dadurch wurden unsere Energien kraftvoller und ich wusste, wir konnten etwas Großes bewirken. Ich fühlte diese Stärke, nach der ich gesucht habe und es machte mich unglaublich glücklich endlich diesen Teil meines Selbst anzunehmen. Licht erschien, mein Licht und ich sah die Worte, die auf die Seiten erschienen, als mir wünschte meine Freude zum Ausdruck zu bringen. Ich wollte diesen Moment mit den Anderen teilen, ihnen zeigen was ich fühlte und was ich sah. Und das war ein Tanz aus Licht und Farben. Kaum hatte ich die Worte gemurmelt, wurde der Tanz aus Licht und Farben zur Wirklichkeit. Mit großen Augen beobachtet ich das wunderschöne Schauspiel. "Ich wusste nicht, dass wir dazu fähig sind", sagte ich voller Ehrfurcht. "Wir sind zu viel mehr fähig, wir werden die Welt in Staunen versetzen und ihnen zeigen, dass wir nicht schweigen, wenn Ungerechtigkeit herrscht", ihre Stimme klang in meinem Kopf leidenschaftlich und ich lächelte. Ja, gemeinsam konnten wir was Großes bewirken. Als ich meine Hand wieder zurückzog, verblasste das leuchtende Farbspiel und die Symbolen in den Seiten, als wollten sie sich verstecken, damit kein Anderer sie sehen konnte. In den nächsten Moment stand Roselyn in ihrer menschliche Gestalt vor mir und grinste sehr breit.

Ryu

Es war immer ein Spektakel die Magie auf eine künstlerische Art zu beobachten, zu sehen wie sie auf ihre eigene Weise lebte und was für Formen sie besaß. Überall konnte man sanfte Schwingungen spüren, als wollten sie uns zu ihrem Tanz einladen und es wunderte mich nicht, dass Ilea uns auf diese Art an das Ritual teilnehmen ließ. Kaum verblasste das Schauspiel und Roselyn war wieder in ihre alte Gestalt, drehte sich Ilea mit gerötete Wangen und funkelnde Augen zu uns um. Aus ihr kam ein Art Leuchten, ihre Magie war so präsent wie nie zuvor. Dann lächelte sie bis zu den Ohren und lief auf Cael los. Mein Mundwinkel zuckte leicht, die Beiden waren wie Magnete. Meine Augen rollten zu Imesha hinüber. Ich hatte gemerkt, dass ihr ebenfalls dieses Schauspiel gefiel und es hatte ein neugieriges Funkeln in den Augen gelegen. Da sie die Magie sehen konnte, musste ihr diese sichtbare Magie überwältigend vorkommen und es hatte sie bestimmt in den Finger gejuckt es erforschen zu wollen. Denn dieses Funkeln kannte ich auch bei mir. Ich legte ein Arm um sie und drückte sie leicht an meine Seite: "Magie kann wunderschön sein, nicht?"


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24.02.2022, 13:49

Cael

Zu sehen, wie Ilea ihr eigenes unerschöpfliches Potenzial erkannte, berührte mich zutiefst. Sie strahlte von innen heraus. Sie war wunderschön. Mit dem Shinki-Ritual hatte sie eine neue Tür zu weit größeren Möglichkeiten geöffnet und ich war gespannt, wohin ihr Weg führen würde. Im Moment führte ihr Weg direkt zu mir, was mich breit grinsen ließ. Ich kam ihr ein Stück entgegen und schloss sie sogleich in meine Arme, nur um sie vor Freude ein paar Mal im Kreis herumzuwirbeln. Dann setzte ich sie wieder ab und lächelte sie an. >Du hast es geschafft! Ich freue mich wahnsinnig für dich.< Ich gratulierte auch Roselyn, die ebenfalls ihren bedeutenden Teil dazu beigetragen hatte. Mit ihrem Wissen würde sie Ilea in Zukunft bereichern.

Imesha

Ilea freute sich wie ein Kind, als sie freudestrahlend zu Cael eilte. Es war süß, wie die beiden alle Gefühle miteinander teilten. Sie ließen den anderen stets daran teilhaben und das fand ich sehr schön. Kein Wunder, dass sie unzertrennlich waren. Ich schloss für einen Moment die Augen und als ich sie wieder öffnete, sah ich Ryu an, der mich sanft an sich drückte. >Ja, das ist sie. Was sich hier gerade abgespielt hat, ist schwer in Worte zu fassen. Da waren so… so viele Farben. So viel Licht. Selten habe ich etwas derart Schönes gesehen.<
Kurz betrachtete ich die Stelle über seiner Stirn, wo ich den Knoten vermutete. Ich konnte ihn gerade nicht sehen, wusste aber, dass er noch da war. >Inzwischen verstehe ich die Welt der Magie besser. Wenn ich dann auch noch das Handwerk des Magiewebens beherrschen lerne, werde ich deinen Knoten lösen. Ich glaube, ich muss das tun.< Es war nicht das erste Mal, dass ich darüber nachdachte. Schon seit geraumer Zeit fragte ich mich, was es damit auf sich hatte und ob ich allein ihm dabei helfen konnte. Jetzt, wo Ilea große Fortschritte machte, wollte ich mir das zum Vorbild nehmen und ebenfalls über mich hinauswachsen.
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1 983

24.02.2022, 16:35

Ryu

Ich lächelte warm und sah immer noch das staunendes Glänzen in ihre Augen. Zu gerne würde ich aus ihren Augen die Magie sehen. Dann bemerkte ich den Blick auf meiner Stirn und aus Reflex rieb ich darüber, aber da war nichts."Ich bin zuversichtlich, dass du das Handwerk sehr bald beherrschen kannst und dann werden wir sehen, was dieser Knoten zu bedeuten hat. Ich hätte nie gedacht, dass ich sowas wie ein Geheimnis in mir trage ohne davon zu wissen", antwortete ich ihr. In meiner Welt war niemand diesem magischen Knoten aufgefallen, vielleicht weil nur die Magieweber es sehen und verstehen konnten. Ich fragte mich, ob dann eine neue Fähigkeit entfesselt wurde oder ich noch stärker sein würde. Und ob ich dann diese Stärke dann auch kontrollieren konnte. Zum Glück schien es nichts mit dem dämonischen Blut zu tun haben, denn das hätte Imesha bestimmt bemerkt.

Ilea

Das Lachen kitzelte in meinem Hals, als Cael mich herumwirbelte und ebenfalls die Freude ausstrahlte, die ich in mir spürte. Sein Lächeln brachte mein Herz zum stolpern und Wärme durchflutete mich. Cael drehte sich zu Roselyn um, um auch sie zu gratulieren. Wieder grinste sie breit. Ich würde gerne diesen Moment mit den Anderen länger genießen und ein Festmahl zubereiten, aber es gab dringende Themen, die wir angehen mussten. "Wollen wir hineingehen und mit Drasil darüber reden, was heute geschehen war?", fragte ich in die Runde: "Und ich habe auch Neuigkeiten was die magische Stadt betrifft."


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24.02.2022, 20:07

Cael

Ich küsste ihre Nasenspitze und ließ sie dann immer noch lächelnd los. Der Klang ihres Lachens hallte in mir wider. Ich liebte ihr Lachen. Ich wollte es öfter hören. Am besten nochmal. Wenn wir unter uns waren, in unserem Zimmer, die ganze Nacht lang. Wärme sammelte sich in meiner Brust. Ich wollte ihren Erfolg feiern, wusste aber, dass wir Wichtigeres zu erledigen hatten. Wie das klärende Gespräch mit Drasil. Ich stimmte ihr nickend zu. >Bestimmt wartet er auf uns. Es muss einiges besprochen werden.< Besonders der Fall mit der dunklen Magie, meiner Besessenheit und dem Mal an meiner Hand. Ich hoffte sehr, dass er irgendwelche Hinweise gefunden hatte. Irgendetwas, was mir weiterhalf. Seitdem ich wieder ich selbst war, hatte sich das Mal ruhig verhalten. Keine nervösen Energien, keine seltsamen Anziehungskräfte. Es war alles wie vor meinem Fund in der Bibliothek.

Imesha

Da war er nicht der Einzige. Bis zum Gespräch mit Drasil hatte ich nicht einmal gewusst, dass ich eine Magieweberin war. Mein eigener Körper hatte mir jahrelang eine Tätowierung vorenthalten, die irgendwann beschlossen hatte an meinem Nacken aufzutauchen und mir damit zu verkünden, dass mehr in mir steckte als erwartet. Zwar spürte ich keine Schmerzen mehr, aber ich wusste, dass es da war. Dass es mich zu einer Person machte, die ich noch erforschen musste.
Mir war es demnach mehr als recht Drasil aufzusuchen und mit ihm zu reden. Er hatte heute einiges gesagt und getan, das einer Klärung bedurfte. Und offenbar hatte Ilea Neuigkeiten über die magische Stadt, was mich ebenfalls neugierig stimmte. >Dann sollten wir wohl keine Zeit verlieren.< sagte ich ernst. Händchenhaltend gingen Ryu und ich voraus. Zurück in die Bibliothek, wo uns bereits ein aufmerksamer Chiku erwartete. Er brauchte nichts zu sagen. Wir wussten auch so, dass er uns direkt zu Drasil führen würde.
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1 985

25.02.2022, 17:40

Ryu

Ich wurde hellhörig und sah Ilea an. Es gab eine Neuigkeit über die Stadt? Würden wir endlich den Durchbruch haben? Und dann war da noch die Sache mit Cael, beziehungsweise mit dem Mal und diesem Buch. Wir brauchten Antworten und ich hoffte Drasil konnte sie uns liefern. Immerhin hatte er vage Andeutungen gemacht. Es wunderte mich nicht, dass wir Chiko in der Bibliothek trafen. Es schien, als hätte er auf uns gewartet und ging nun voran. Ich war mir sicher, er brachte uns zu Drasil.

Ilea

Ich griff nach Caels Hand, als wir aufbrachen und die Sorgen um ihn kehrten zurück. Ich dachte an das Mal. An das Buch. Und an das, was ihm vorhin widerfahren war. Wir mussten alles dafür tun, dass es nicht nochmals geschah. Ich wollte nicht, dass Cael litt und dass Etwas ihn unerlaubt kontrollierte. Ich hoffte inständig, dass Drasil uns mittlerweile helfen konnte. Er schien gewusst zu haben, wir wie Cael retten konnte, also bedeutete es vielleicht, dass er auf ein paar Antworten gestoßen war.



1 986

28.02.2022, 16:03

Cael

Drasil fanden wir dort vor, wo wir sonst auch zusammensaßen und uns besprachen. Mehrere magische Lampen auf verschiedenen Höhen erhellten den abgetrennten Bereich vom Rest der Bibliothek und auf dem runden hölzernen Tisch lagen mehrere Schriftrollen sowie aufgeschlagene Bücher ausgebreitet. Jemand hatte sich sehr gut vorbereitet. Der Halb-Yokai sah auf, als er uns kommen hörte und bat uns mit einer einladenden Handbewegung Platz zu nehmen. >Wie ich sehe, war das Shinki-Ritual ein Erfolg. Das freut mich. Ich habe kein bisschen daran gezweifelt, dass es klappen wird. Ihr seid alle sehr fähige Magi.< Da Ilea nach wie vor manchmal Schwierigkeiten hatte seine Mundbewegungen zu lesen, übernahm ich die Kurzfassung seiner Worte, damit sie keine wichtigen Informationen verpasste. Gleichzeitig fragte ich mich, ob es Roselyn durch ihr neues Bündnis möglich war in Gedanken mit ihr zu sprechen. So wie es bei mir mit Ivoli der Fall war. Wir kommunizierten zwar nicht mit menschlichen Worten, aber auf ähnliche Art und Weise.
>Danke, dass ihr gleich gekommen seid... Wir haben einiges zu besprechen und das lässt sich leider nicht auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Heute ist einiges passiert und auch wenn gewisse Dinge euch nicht direkt betreffen, verdient ihr ein paar Antworten. Vor allem nach dem tragischen Vorfall heute Nachmittag.< Seine sturmgrauen Augen landeten dabei auf mir. Er seufzte schwer, was eher nach einem leisen Grollen klang. >Es ist kein Geheimnis mehr, dass es in der Bibliothek durchaus Werke gibt, die nicht ins normale Regal gehören. Dunkle Magie. Verfluchte Schriftrollen. Alles, was Zerstörung und Tod hervorrufen kann. Dafür gibt es eine hochgesicherte Abteilung, zu der nur Chiku und ich Zugang haben. Warum also stand ein Buch der dunklen Magie hier in diesem für euch verfügbaren Raum?< Damit sprach er genau das an, was wir uns alle insgeheim fragten.

Imesha

>Wie ihr wisst, ist Magie launisch wie die Natur selbst. Jeder Zauber, jedes magische Artefakt reagiert zu den unterschiedlichsten Zeiten anders. Egal wo, egal wer der Auslöser dafür ist. Mit der dunklen Magie ist es ein Stück weit komplizierter. Sie ist unberechenbar. Deshalb passieren hin und wieder unwillkommene Missgeschicke wie heute.< Ich würde das nicht als Missgeschick beschreiben, da es beinahe Caels Leben gekostet hätte, aber ich konnte verstehen, dass Drasil weitaus Schlimmeres erlebt haben musste, um diese Worte zu wählen. Stirnrunzelnd lehnte ich mich im gepolsterten Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Mir gefiel nicht, in welche Richtung sich seine Erklärung entwickelte. >Das Buch, das du in der Hand hattest, ist sehr alt. Es existierte schon vor meiner Zeit und kann in den falschen Händen ganze Länder auslöschen. Vielleicht sogar eine Welt wie Valaris. Es gleicht wirklich einem Wunder, dass du überlebt hast. Da will ich nichts schönreden. Dasselbe gilt für euch anderen auch. Dieses Buch ist nicht einfach nur ein Buch. Es ist echte, lebendige dunkle Magie. Sie hat auf den richtigen Moment gewartet, wie ein Jäger es tun würde. Die Abteilung, in der es steht, ist nämlich nicht perfekt. Es gibt weder perfekte dunkle Magie noch perfekte reine Magie. Darum ist es dem Buch gelungen den Schutz zu überlisten und sich ein Opfer zu suchen.< Dass ein Buch Jagd auf Magi machen konnte, ließ mich kalt erschaudern. Das klang nach einem Objekt, das der Kaiser sicherlich sehr gerne in die Finger bekommen würde. Die Kraft eine Welt auszulöschen... unglaublich.
>Es ist also Zufall, dass es ausgerechnet mich erwischt hat?< fragte Cael grimmig. Auch ihm behagte das Ganze nicht. Drasil sah ihn einen Moment lang an, dann schüttelte er langsam den Kopf. >Würdest du das Mal nicht tragen, hätte es Ryu getroffen. Auf die ein oder andere Weise habt ihr beide stark auf die dunkle Energie reagiert. Das wäre bei den Frauen ganz anders ausgegangen.<
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1 987

01.03.2022, 19:22

Ryu

Wir saßen am großen Tisch, an dem wir uns immer zusammentrafen. Sei es die gemeinsame Mahlzeiten oder ernste Gespräche, wie diesen hier. Aufmerksam hörte ich ihn zu und meine Miene wurde immer ernster. Hätte Cael das Mal nicht gehabt, dann hätte mein dämonisches Blut vermutlich noch stärker auf die Macht des Buches reagiert und ich wollte mir nicht ausmalen, was passieren würde, wenn ich die Kontrolle verloren hätte. Ich fuhr mit der Hand durch das Haar. Es war gut, dass solche machtvolle Artefakten schwarzer Magie hier aufbewahrt wurden, damit sie nicht in falschen Händen gerieten. Es war ein unheimlicher Gedanke, wenn ein Gegenstand fähig war die Zerstörung der Welt bedeuten konnte.

Ilea

Ich wusste nicht viel über die dunkle Magie, mein Vater hatte mir darüber nur ein paar Dingen erzählen können. Daher wusste ich nicht, dass es solche mächtig Artefakten existierten und ich fragte mich, wie sie entstanden waren und warum. Sie löschten Leben aus und das war unnatürlich. Unter dem Tisch griff ich nach Caels Hand, als mir die Erinnerungen von dem Vorfall hochkamen. Solche Artefakten mussten unbedingt sicher aufbewahrt werden und durften niemals hinausgelassen werden. "Und was ist mit dem Mal? Hast du auch da was herausfinden können?", fragte ich Drasil mit eine besorgte Miene.


1 988

02.03.2022, 11:39

Cael

Als Drasil Ryu erwähnte, sah ich meinen besten Freund kurz an. Hätte er die Kontrolle verloren, wäre ich genau wie er gezwungen gewesen ihn auszuschalten. Im Gegensatz zu mir floss dämonisches Blut in ihm. Gepaart mit finsterer Magie wäre die Situation schlimmer eskaliert. Obwohl wir beide sehr stark waren und viele Tricks auf Lager hatten, bezweifelte ich einen wildgewordenen Ryu unbeschadet außer Gefecht setzen zu können. Da wäre ein Animagi geeigneter. Oder seine eigenen Eltern. Auch wenn ich es nicht guthieß ein Opfer dunkler Magie gewesen zu sein, war ich einfach nur froh, dass es uns allen gut ging.
Ich spürte Ileas Hand, die sich unterm Tisch um meine schloss und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Sie machte sich nach wie vor Sorgen. Genau wie ich. Ich war nicht arrogant genug zu behaupten, dass ich unbesiegbar war. >Zugegeben, es passiert selten, dass es kaum Überlieferungen zu Besonderheiten wie das Mal an deiner Hand gibt. Gleichzeitig überrascht mich das nicht, da die Schattenwelt ein Mysterium an sich ist. Kaum einer versteht, wie die Welt dort funktioniert und ob sie bestimmten Gesetzen folgt. Eine Vermutung habe ich allerdings.< Drasil beugte sich über den Tisch und rollte vorsichtig eine der Schriftrollen auseinander, auf deren Ecken er kleine Gewichte legte, damit sie für uns alle einsehbar war. >Du hast vor einiger Zeit das Tagebuch gefunden, von dem du vermutest, dass es einem Schattenmagier gehört. Ich habe es mir selbst noch einmal angesehen und stimme dir da vollkommen zu. Das, was er oder sie beschreibt, passt zu dem, was du bist. Was dir dein Vater vermacht hat. Aber auch deine Mutter. Ich gehe davon aus, dass euch allen der Begriff „Das Dritte Auge“ etwas sagt.<

Imesha

So langsam wurde das Ganze ziemlich interessant. Ich betrachtete die Bilder und seltsamen Symbole auf dem alten Papier, das Drasil vor uns auf dem Tisch aufrollte. Seine Frage, die sich an uns alle richtete, beantwortete ich mit einem vagen Nicken. Cael hatte das Dritte Auge schon mal erwähnt. Es hatte etwas mit der Zwischenwelt zu tun und ermöglichte ihm Dinge zu sehen, die für uns unsichtbar waren. Ähnlich wie bei mir und meiner magischen Sicht.
>Was das Dritte Auge betrifft, gibt es verschiedene Theorien, wo der Ursprung liegt. Wie es überhaupt dazu kam. Eine davon erzählt von einem Garten, in dem das Gleichgewicht zwischen den Welten bewahrt wird. Dort sollen zwei Wesen leben. Licht und Schatten. Der Beginn von Lichtbringern und Schattenkriegern.< Cael reagierte darauf mit einem Stirnrunzeln. Offenbar hörte er das alles nicht zum ersten Mal. >Meine Eltern haben mir davon erzählt. Vom Ursprung unserer Linie. Mann und Frau haben sich im Garten kennengelernt, sich verliebt und sind zusammengeblieben. Bis der Schattenkrieger leider verstarb. Um das Gleichgewicht zu bewahren, musste er schwierige, gefährliche Kämpfe austragen und das hat ihm dann irgendwann das Leben gekostet.< Eine tragische Liebesgeschichte. Leider keine Seltenheit. Ich stellte mir eine herzgebrochene Frau allein in einem Garten vor. Wie sie auf seine Rückkehr wartete. Wie sie hoffte, wie sie litt, wie sie weinte… Ich spürte einen Stich im Herzen und zwang mich dazu konzentriert zu bleiben. Das alles war vor unser aller Zeit passiert.
Drasil nickte. >Genau. Diese Theorie hat sich am stärksten in der Geschichte verankert. Allerdings ist dabei der Ursprung des Dritten Auges leider in Vergessenheit geraten. Wenn man dieser Überlieferung hier glauben kann, sind Lichtbringerin und Schattenkrieger einen magischen Bund eingegangen, der zwei Dinge hervorgebracht hat: Das Dritte Auge, das du geerbt hast, und das Schwarze Herz. Ich vermute, dass das Mal genau das darstellt. Das Herz.<
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1 989

02.03.2022, 17:39

Ryu

Ich spürte den Blick meines besten Freundes und ich wusste, was er zu bedeuten hatte. Er hatte den gleichen Gedanke wie ich. Aber wir hingen nicht länger daran, was alles hätte sein können, denn wir hatten es geschafft und nochmals würde uns das Buch keinen solchen Ärger machen. Jetzt kam das Mal zum Thema und ich war gespannt, was für Informationen Drasil gesammelt hatte. Das Mal war immer noch ein mysteriöses Etwas, was irgendwie mit der Schattenmagie oder mit der Schattenwelt zu tun hatte. Das dritte Auge war nicht neu, Caels Mutter hatte uns oft genug darüber erzählt und welche Rolle Cael dabei spielte. Die Geschichte kannten wir ebenfalls. Ich fand es schon immer bemerkenswert, dass fast in allen Geschichten sich auch um die Liebe handelte und durch die Liebe etwas zum Großem wurde. Aber das schwarzes Herz war mir neu. Mein Blick fiel auf die verbundene Hand von Cael: "Und was macht dieses schwarzes Herz?"

Ilea

Cael hatte vor einiger Zeit das dritte Auge erwähnt, doch die Geschichte war mir neu und doch gleichzeitig auch nicht. Als hätte ich sie schon einmal gehört, es aber nur vergessen. Drasil nannte das Mal das schwarzes Herz, das Erben von dem Schattenkrieger, welches durch den magischen Bund entstand. Und das dritte Auge stammte der Lichtbringerin. Cael vereinte Beides in einem Körper und ich fragte mich, was es für hin bedeutete. Vor allem was das schwarzes Herz bedeutete. Genau diese Frage stellte nun Ryu und ich hielt Cael ein wenig fester. Eine Gabe bedeutete nicht immer ein Segen und ich hoffte inständig, dass es für Cael keine gravierende Folgen gab.


1 990

02.03.2022, 19:45

Cael

Da Ilea meine verbundene Hand festhielt, konnte ich keinen Blick darauf werfen, als Drasil seine Vermutung in den Raum warf. Ich glaubte tatsächlich einen Herzschlag an besagter Stelle zu spüren, aber das musste meine Einbildung sein. Schwarzes Herz... Das klang nicht gerade vertrauenserweckend. In der Schattenmagie wanderte man immer auf einem sehr schmalen Grat, das hatte ich früh gelernt, aber das hier war selbst mir neu. Ob meine Eltern davon gehört hatten? Oder Onkel Akela?
>Dieses Wissen ist mit dem ersten Schattenkrieger gestorben. Es wird zwar in dieser Schrift erwähnt, aber weitere Details sind nicht bekannt. Wenn jemand mehr Informationen hat, dann ist das die erste Lichtbringerin, doch sie existiert nicht mehr. Ich weiß nur, dass der Animagi der Zeit sie persönlich kannte, nur wandelt er ebenfalls nicht mehr unter uns.< Bei der Erwähnung des Animagi horchte ich auf und erhaschte einen traurigen Ausdruck in Drasils grauen Augen. Hatte er Envar persönlich gekannt? Ich erinnerte mich nur vage an die Geschichten, die man mir schon als Kind erzählt hatte. Oder die Statue in der Welt der Animagi, die man zu seinen Ehren errichtet hatte, um sein Opfer nicht zu vergessen. War es überhaupt möglich, dass die beiden sich kannten? Immerhin lebten sie alle in völlig unterschiedlichen Welten... Wenn man allerdings bedachte, dass es Ryu und mir gelungen war Welten zu wechseln, dann war es vielleicht doch nicht ganz so abwegig. Fest stand, dass niemand am Leben war, der mir weiterhelfen konnte. Das war ziemlich ernüchternd.

Imesha

>Ich wünschte, ich hätte mehr herausfinden können, aber nicht alles steht in Büchern. Manche Dinge muss man erlebt haben, um sie zu verstehen.< Der Halb-Yokai lehnte sich wieder zurück in seinen Stuhl, der unter seinem kräftigen Gewicht leise knarzte. Chiku, der entspannt neben ihm saß, senkte seinen Kopf auf den Tisch und stieß dabei einen schweren Seufzer aus. Er fühlte wohl dasselbe wie ich in diesem Moment. Hilflosigkeit. Sehr wahrscheinlich war es seltsam für die beiden die Antworten zu einem Problem nicht zu kennen. Sie lebten an einem Ort unbegrenzten Wissens. So war mir die Bibliothek jedenfalls erschienen. Es war schade, dass das Schwarze Herz ein großes Geheimnis blieb. Eines, das Cael würde selbst entschlüsseln müssen. In seinem Gesicht las ich weder Begeisterung noch absolut tiefe Enttäuschung. Er stand dem Ganzen neutral gegenüber. In seiner jetzigen Situation war das wohl die beste Einstellung.
>Wenn es sich bei dem Mal tatsächlich um dieses sogenannte Schwarze Herz handelt, dann ist es also das, was das Buch der dunklen Magie angezogen hat. Ich erinnere mich an das Pulsieren, kurz bevor ich das Buch in den Händen hielt. Es hat sich wie ein Herzschlag angefühlt.< erzählte Cael in Gedanken versunken. >Ich weiß nicht, ob das Pulsieren eine natürliche Reaktion auf die negative Energie war oder bloß eine Warnung. Dass ich aktiv danach gegriffen habe, ist aber ausgeschlossen. Wäre dieses Schwarze Herz etwas abgrundtief Schlechtes, hätte ich die Beherrschung sehr viel schneller verloren. Den Großteil meines inneren Kampfes hat das Licht übernommen, das gebe ich zu, aber als ich dabei war mir das Herz aus der Brust zu reißen, da... da war wieder dieses Pulsieren. Es wollte das Licht eher von sich abstoßen, als es anzugreifen.< Seufzend fuhr er sich mit der freien Hand übers Gesicht. >Keine Ahnung... vielleicht interpretiere ich da auch zu viel hinein...<
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1 991

04.03.2022, 12:45

Ryu

Innerlich seufzte ich, denn es musste uns natürlich wieder erschwert werden nähere Informationen zu bekommen. Der erste Schattenkrieger schien wohl nichts hinterlassen zu haben, was hieß, dass Cael tatsächlich alleine herausfinden musste, was das schwarzes Herz genau bedeutete und zum welchem Zweck es erschaffen wurde. Aber Drasil hatte sich wirklich Mühe gegeben, um irgendwelche Antworten zu finden, das sah man ihm an und wir allen waren für seine Hilfe dankbar. Ohne ihn wären wir noch aufgeschmissener gewesen. Bei der Erwähnung von Animagi wurde ich hellhörig und meine Augen weiteten sich. Drasil schien ihn gekannt zu haben. Das bedeutete, dass auch hier einmal Animagis gewesen waren. Fragen brannten auf meine Zunge. Ich wollte mehr darüber wissen. Zu einem, um mein eigenes Neugier zu stillen und zum Anderen gab es vielleicht etwas was Silia, Fenrir und Malevor von ihm nichts wussten und vielleicht war es für sie schön zu hören, wo er überall gewesen war.

Ilea

Das alles klang ein wenig kompliziert und es schien, als müsste Cael selbst herausfinden wie er mit dem schwarzen Herz umgehen sollte und was es genau war. Nachdenklich musterte ich ihn und neigte leicht den Kopf zur Seite: "Wenn das schwarzes Herz das Licht abstoßen wollte.....wollte es vielleicht das Licht vor der dunkle Magie des Buchs beschützen?" Es war schon mal beruhigend zu wissen, dass es nicht abgrundtief böse war. "Was fühlst du jetzt, wenn du deine Sinnen auf das Mal konzentrierst?", fragte ich ihn.


1 992

04.03.2022, 16:02

Cael

Auch wenn wir keinen eindeutigen Beweis hatten, dass es sich hierbei um das Schwarze Herz handelte, ging ich einfach mal davon aus, dass dem so war. Dann könnte Ileas Behauptung stimmen. Wenn Schattenkrieger und Lichtbringerin diese beiden komplizierten Zauber zum Leben erweckt hatten, dann sicherlich zum gegenseitigen Schutz. Es fühlte sich irgendwie surreal an, beide Teile in mir zu vereinen. Nach all der Zeit. Wann hatten die beiden gelebt? Vor Jahrhunderten? Vielleicht sogar vor Tausenden von Jahren? Warum sollte ausgerechnet ich derjenige sein, der das Schwarze Herz fand, welches seit dem Tod des Schattenkriegers verschwunden war? Fragen… Mal wieder viele Fragen.
Seufzend schüttelte ich den Kopf. >Ich empfinde absolut nichts. Egal, wie sehr ich mich darauf konzentriere. Es kommt mir vor, als würde das Mal außerhalb meines Bewusstseins existieren und mich doch irgendwie beeinflussen können.< Besser konnte ich das unbestimmte Gefühl in mir nicht beschreiben. >Für Erste reicht es mir zu wissen, dass es mich bislang nicht umbringen wollte. Alles Weitere wird sich hoffentlich von selbst klären.< Mir blieb sowieso keine andere Wahl.

Imesha

Ich erinnerte mich an die Struktur der Magie in Caels Handfläche. Ganz so unrecht hatte er nicht mit der Beschreibung, dass das Mal ein Eigenleben besaß. Es war an den Fäden erkennbar. Vielleicht konnte ich nachher nochmal einen Blick darauf werfen und prüfen, ob sich etwas zwischen ihm und dem Mal verändert hatte. Ob die Fäden sich weiter in ihm ausgebreitet hatten oder in seiner Hand geblieben waren.
>Falls du irgendwelche Probleme haben solltest, kannst du jederzeit zu mir kommen. Nur weil wir nicht genau wissen, womit wir es zu tun haben, bist du nicht komplett hilflos. Es gibt immer Wege und Mittel Kräfte wie diese unter Kontrolle zu bringen.< So wie vorhin im Garten. Er hatte sofort gewusst, was zu tun war, um die dunkle Magie aus Caels Geist und Körper zu vertreiben. Dass es mit diesem Holzstab tatsächlich geklappt hatte, kam mir fast wie ein Wunder vor. Darüber würde ich gerne mehr erfahren, doch es gab ein ganz anderes Thema, das mir auf der Zunge brannte.
Ich sah Ilea direkt an. >Du wolltest uns etwas bezüglich der magischen Stadt sagen?<
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1 993

05.03.2022, 16:51

Ryu

Alle unsere Augen richteten sich auf Ilea, als Imesha sie nach der magische Stadt fragte. Sie schien unter der plötzliche Aufmerksamkeit ein wenig verlegen zu sein, aber dann richtete sie sich gerade auf und nickte ernst. "Ich habe das Rätsel meiner Kette gelöst, die mir meine Mutter geschenkt hatte. Und letzend hatte ich eine Erinnerung von ihr, wo sie mir sagte, diese Kette würde mich zu der magische Stadt führen. Es stimmt, ich konnte eine Art Botschaft an die magische Stadt senden und in der Morgendämmerung werden wir ihre Antwort erhalten. Ich vermute, wir müssten dann außerhalb diesen geschützten Ort sein, sollte sie sich uns offenbaren und ich denke, das wird sie tun. Nicht nur wegen der Kette, sondern auch weil ich die Tochter meiner Mutter bin, die in dieser Stadt lebt."

Ilea

Wenn meine Mutter von der magische Stadt aufgenommen wurde, so konnte es auch für ihr Nachkommen gelten, die ebenso mit gutem Herzen handelte. Und ich hatte auch die Prüfungen der Kette bestanden, wo das Herz auf seine Stärke, sein Willen und seine Reinheit getestet wurde. Unsere Reise würde morgen weitergehen und ich spürte wie mein Magen vor Nervosität flatterte. Was würde uns in der magische Stadt erwarten? Wie stellte man sich eine magische Stadt vor? War es hier, wo überall die Magie lebte? Ich sah Drasil an: "Warst du schon mal an diesem Ort?"



1 994

06.03.2022, 13:23

Cael

Ich war wirklich stolz auf Ilea. Sie hatte das Geheimnis um ihre Kette gelöst und uns damit einen Schritt näher zur magischen Stadt gebracht. Ich konnte die Morgendämmerung kaum erwarten. Seit Ryu und ich in diese Welt gekommen waren, hatten wir nach der Stadt gesucht und endlich würden wir sie mit eigenen Augen sehen. Wie lebten die Menschen wohl dort? Gab es nur Magi? Wer regierte die Stadt? Würde Ilea ihre Mutter treffen? Gerade Letzteres musste auch ihr bestimmt durch den Kopf gehen. Nur wusste ich nicht, ob es ein freudiges oder ein ernüchterndes Treffen sein würde.
>Nun ja, die örtlichen Büchereien, darunter auch die Staatsbibliothek, haben Chikus Mutter und ich aufgebaut. Das Wissen, das dort aufbewahrt wird, war einst Teil dieser Bibliothek. Es war keine leichte Entscheidung, aber die richtige. Außerdem hat jede der Gründerfamilien diesen Ort mindestens einmal besucht.< antwortete Drasil und sah dabei zu Ilea, dann zu Imesha. Es konnte kein Zufall sein, dass ausgerechnet die beiden einer Familie entstammten, die eine wandernde Stadt aufgebaut hatten. Da waren wohl wieder die Fäden des Schicksals fleißig am Werk.

Imesha

Es überraschte mich, dass der Schlüssel zur Stadt die ganze Zeit über um Ileas Hals gelegen hatte. Ihr war es gelungen eine Nachricht zu verschicken, auf deren Antwort wir bis morgen Früh warten mussten. Irgendwie verspürte ich leichte Aufregung bei dem Gedanken. Nach all den Geheimnissen um diese Stadt hatte ich teilweise geglaubt, es wäre unmöglich sie zu finden. Egal wie viel Mühe wir uns gaben. Demnach war es eine große Erleichterung, dass wir nicht weiter rätseln mussten.
Was mich weniger überraschte, waren Drasils und Chikus Verbindung zur Stadt. Sie hatten ihr Wissen mit den Bewohnern geteilt. Magi, die dieses Wissen sicherlich nutzen konnten. Ich freute mich besonders auf die dort lebenden magischen Wesen. Die, die es geschafft hatten den tödlichen Klauen des Kaisers zu entfliehen. Und da wäre noch die Möglichkeit einen Teil meiner Familie zu treffen. Verwandte, die ich nicht kannte und Menschen, die die Lücken in meinem Gedächtnis füllen könnten.
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1 995

07.03.2022, 18:55

Ryu


Es war ein gutes Gefühl endlich voranzukommen, besonders was die magische Stadt betraf. In meinem Kopf hatte ich mittlerweile schon die wildeste Bilder gemalt, wie sie aussehen könnte. Einige Bilder waren mir vertraut, denn es waren Orten aus meiner Welt. Ocamma war ein guter Beispiel, denn er war, was unter anderem die Wissenschaft anging, weit voraus. Es wunderte mich nicht, dass Drasil sich an dem Bau der Bibliothek beteiligt hatte und sein Wissen weitergegeben hatte. "Ich glaube, wir haben soweit alles geklärt, was noch offen stand. Wir sollten uns jetzt ausruhen, damit wir morgen früh energiegeladen sind und unsere Reise fortsetzen können", fragend sah ich in die Runde.

Ilea


Es war ein seltsames Gefühl zu wissen bald die geheimnisvolle Stadt mit eigene Augen zu sehen, von der man nur geträumt hatte und man sich nie sicher war, ob sie wirklich existierte. Es gab Phasen, wo ich meine Zweifeln hatte. Aber jetzt waren alle Zweifeln fort, denn ich wusste, dass sie wirklich existierte. Es stimmte mich nur ein wenig traurig, dass Mattwei es niemals sehen würde. Und Sobo Makoto. Und mein Vater.


1 996

08.03.2022, 16:16

Cael

An diesem einen Tag war ganz schön viel passiert. Obwohl wir hier gemütlich beisammensaßen und uns berieten, war es eine gute Idee, wenn wir uns zurückzogen und alle Kräfte sammelten. Drasil war offenbar derselben Meinung, denn er nickte bloß in die Runde und erhob sich gemeinsam mit Chiku. >Ich werde mich morgen Früh von euch verabschieden, aber ich möchte euch jetzt schon für eure Gesellschaft danken. Ihr habt die Regeln respektiert und die Magie des Orts keinesfalls gestört, was ich sehr schätze. Solltet ihr euch wieder mal in ernsthafter Not befinden, seid ihr hier jederzeit willkommen.<
Ich lächelte den Halb-Yokai freundlich an. >Wir haben dir viel zu verdanken, Drasil. Dieser Ort wird mir sehr besonders im Gedächtnis bleiben.< Aus vielerlei Gründen, die ich nicht aufzählen musste. Den Großteil kannte er sicherlich selbst.

Imesha

Irgendwie hatte ich das Gefühl noch viel mehr Fragen stellen zu müssen, aber bei den meisten bezweifelte ich eine zufriedenstellende Antwort zu erhalten. Alles Weitere würde ich wohl in der magischen Stadt erfahren. Nur falls mir doch noch etwas Wichtiges einfallen sollte, musste ich Drasil vor unserer Abreise zu Rate ziehen. In all der Zeit hatte ich sein unerschöpfliches Wissen zu schätzen gelernt, genau wie die besondere Verbindung zu Chiku. Ich würde die Bibliothek vermissen. Vor allem die einzigartige Magie, die alles hier belebte.
Ich schloss mich Caels Dankesrede an und schlug ein letztes gemeinsames Abendessen vor. Auch wenn wir Ileas Ritual nur beigewohnt hatten, verspürte ich großen Hunger und wollte ungern mit leerem Magen diesen langen Tag beenden.
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08.03.2022, 19:05

Ryu


Auch ich bedankte mich herzlich bei Drasil und spürte einen leichten Stich der Wehmut. Ich würde diesen Ort wirklich vermissen. Er war ganz Besonderes, nicht nur wegen der Magie, Drasil und Chiku, sondern weil ich auch hier wertvolle Erinnerungen gesammelt hatte. Als Imesha einen gemeinsamen Abendessen vorschlug, begann daraufhin mein Magen zu knurren. Manchmal vergaß ich vor lauter Aufregung das Essen bis ich daran erinnert wurde, dass ich noch nichts zu mir genommen hatte. Und besser konnte man den Tag nicht ausklingen lassen, als gemeinsam zu essen. Besonders wenn es die letzte Mahlzeit mit Drasil war.

Ilea


Ich drückte kurz Drasil Händen, um ihm meine tiefste Dankbarkeit auszudrücken. Diesen Ort würde ich für immer in meinem Herz bewahren und ich würde all das hier vermissen. "Dann werde ich für uns was Feines kochen", entschied ich mich und verschwand bereits in der Küche. Es sollte ein schnelles Gericht sein, denn Niemand sollte jetzt verhungern, aber es sollte dennoch köstlich und voller Inhalt sein. Ich entdeckte gekochten Reis, der noch frisch schmeckte und übrig geblieben war. Sofort zauberte ich daraus gebratene Reis mit viel Gemüsebeilagen. Dabei wählte ich ein paar Gewürze, die dem einfachen Gericht etwas Besonderes verleihen sollte. Als Nachtisch gab es Obstkompott.


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09.03.2022, 12:14

Cael

Ein gemeinsames Abendessen klang genau richtig. Mein leerer Magen war auch begeistert von der Idee. Drasil dankte uns für das nette Angebot und entschuldigte sich für ein paar Kleinigkeiten, die er noch erledigen musste, bevor er sich wieder zu uns gesellte. In der Zwischenzeit war Ilea bereits auf den Beinen, um sich in der Küche zu schaffen zu machen. Bevor ich ihr allerdings folgen konnte, gab mir Imesha mit einer Handbewegung zu verstehen, dass ich sitzen bleiben sollte. >Ich helfe ihr.<
Das klang nach einem Frauengespräch und das respektierte ich. Aufgewachsen mit Zwillingsschwestern verstand ich die unterschwelligen Botschaften sehr gut, darum machte ich keine Anstalten meine Hilfe nochmals anzubieten. Die beiden würden in der Küche ihre Privatsphäre haben, so wie Ryu und ich an diesem Tisch. Als wir einen Augenblick später unter uns waren, sah ich meinen besten Freund an. >Kaum zu glauben, wie viel in den letzten Tagen passiert ist. Vor allem heute. Jetzt soll es morgen schon weitergehen? Die magische Stadt? Irgendwie realisiere ich das noch nicht so ganz…<

Imesha

Da ich bezweifelte nachher Zeit für ein Zweiergespräch mit Ilea zu haben, nutzte ich die Chance und suchte sie in der Küche auf. Leckere Düfte stiegen mir sofort in die Nase. Ich sah sie fleißig am Kochen und war froh, dass sie das aus Leidenschaft tat und nicht, weil sie sich verpflichtet fühlte. Oftmals erinnerte sie mich an ihren Vater und ihre Großmutter. An die willkommene Wärme nach einem langen, bitteren Tag. Es mochte seltsam klingen, aber ihr Essen gab mir Hoffnung. Gutes Essen, guter Tag. So simpel war das.
>Ich würde dir gerne helfen.< sagte ich an sie gewandt, als sich unsere Blicke trafen. >Und reden.< Auch wenn ich nicht genau wusste, wie ich die Dinge formulieren sollte, die mir im Kopf schwebten, wollte ich sie loswerden und Ilea erschien mir die richtige Person dafür zu sein. Ähnlich wie damals in der heißen Quelle, als sie sich mir geöffnet hatte, verspürte ich dasselbe Bedürfnis.
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1 999

09.03.2022, 18:57

Ryu

Meine Augen verfolgten Imesha bis sie nicht mehr zu sehen war. Es klang, als wollte sie unter vier Augen mit Ilea reden und es schien sowas wie ein Frauending zu sein. Ich freute mich, dass sie in ihr eine Freundin gefunden hatte und sich ihr auch anvertrauen konnte, besonders wenn es zum Beispiel um Frauenthemen ging. Zufrieden lehnte ich mich mit verschränkte Arme im Stuhl zurück und schenkte meinem besten Freund die Aufmerksamkeit: "Ja, aufeinmal geht es ganz schnell und vorher hatte man das Gefühl gehabt die Zeit sei irgendwie ein wenig stehengeblieben. Wahrscheinlich kann ich vor lauter Neugier naher nicht schlafen, weil ich mir jedes Mal ein anderes Bild von der Stadt ausmale." Mein Mundwinkel zuckte leicht.

Ilea

Ich blieb nicht lange alleine, denn ich spürte die vertraute Aura von Imesha und als sie mir ihre Hilfe bat, zeigte ich ihr was noch zu tun war. Dann fragte ich sie mit einem sanftem Lächeln: "Worüber möchtest du mit mir reden?" Etwas lag auf ihrem Herzen und ich würde ihr zuhören. Außerdem freute es mich, dass sie mit mir reden wollte. In letzter Zeit waren wir nicht oft dazu gekommen uns alleine zu unterhalten. Dennoch hatte es unsere Freundschaft nicht geschadet, es blieb weiterhin standhaft und würde für ewig halten, dessen war ich mir sicher. In Imesha hatte ich eine verwandte Seele gefunden.


2 000

09.03.2022, 19:57

Cael

Ich bezweifelte, dass das mich wachhalten würde. Heute Nacht hatte ich nämlich ganz andere Dinge vor. Mit Ilea. In unserem Zimmer. Allein. Die ganze Nacht. Kaum zu fassen, wie viel Wirkung ein paar Worte erzeugten. Es glich einem Wunder, dass ich geduldig genug war hier zu sitzen, aufs Essen zu warten und erst dann mit Ilea zu verschwinden. Natürlich hatte ich nichts gegen etwas Qualitätszeit mit meinem besten Freund, aber ich war mir sicher, dass auch er nicht abgeneigt war Imesha für sich allein zu haben. In der magischen Stadt erst angekommen, würden wir vielleicht keine Zeit haben, um regelmäßig zur Ruhe zu kommen. Da ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte, was uns dort erwartete, war ich auf alles gefasst.
>Abgesehen von unseren Fortschritten, was die sagenumwobene Stadt betrifft, vermute ich, dass Imesha und du euch nähergekommen seid. Du siehst glücklich aus.< Seit er mir von seinen Gefühlen für sie erzählt hatte, feuerte ich ihn im Stillen an, dass es endlich zwischen ihnen klappte. Sie passten perfekt zusammen. Auf mehreren Ebenen. Besonders Imesha wuchs an dieser Beziehung und es war sehr schön mitanzusehen. Sie blühte auf, wie Ilea es bei mir getan hatte.

Imesha

Es fiel mir leicht mich Ileas Rhythmus anzupassen und meine kleinen Aufgaben zu erledigen. Dadurch hatte ich etwas zu tun, was mich von meinen eigenen Worten ablenkte. >Ryu hat mir heute seine Liebe gestanden. Dann haben wir miteinander geschlafen.< Wärme stieg in mir hoch bei dem direkten Geständnis. Ich hörte allerdings nicht auf zu sprechen, ich musste schnell fortfahren, bevor mich der Mut verließ. >Es hat sich richtig angefühlt. Und es war sehr schön. Besser, als ich es mir vorgestellt habe. Lange Zeit habe ich mich vor dieser Art von Intimität gefürchtet. Ich verbinde damit unschöne Erinnerungen. Eine falsche Bewegung, ein falscher Laut, ein falscher Geruch, schon bricht das Chaos in meinem Kopf aus und mein Körper fühlt sich völlig taub an. Eiskalt. Fehl am Platz. Beschmutzt. Die ganze Zeit hatte ich Angst, dass mich das für immer kontrollieren würde. Aber heute ist es passiert und es hat sich... normal angefühlt. Normal wundervoll. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.< Ein unsicheres Lächeln legte sich auf meine Lippen. Ich sah sie kurz an, dann fiel mein Blick zurück auf das Messer in meinen Händen, mit dem ich das Gemüse weiter kleinschnitt. In meinen Augen brannte es. >Trotzdem mache ich mir Sorgen, dass das nur ein Glücksfall war. Dass es beim nächsten Mal nicht klappt. Dass die Erinnerungen präsenter sind und ich den inneren Kampf verliere. Ich wünschte, es wäre ganz einfach mich gehen zu lassen. Das, was Ryu und ich haben, ist mir außerordentlich wichtig. Ich... ich will ihn lieben, wie er mich. Frei und ungezwungen.< Von meinen eigenen Gefühlen übermannt, schniefte ich leise und blinzelte mehrmals. >Natürlich weiß ich, dass er mir alle Zeit der Welt schenkt, die ich brauche, um meine Vergangenheit zu verarbeiten. Aber manchmal fühle ich mich ganz schön... verloren. Deshalb wollte ich mit dir reden, denn so blöd das auch klingt, ich weiß, dass du aus eigener Erfahrung nachempfinden kannst, wie sich Verlorensein anfühlt. Mit Zweifeln und allem.<
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