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2 181

17.06.2022, 20:16

Ryu

Wir verließen die Bibliothek und ich merkte, wie Imesha sich mehr entspannte. Das musste alles für sie sehr nervenaufreibend sein, auch ich musste all die Informationsflut verarbeiten. Daher war dieser Ausflug genau richtig für uns alle. "Ich würde vorschlagen wir besuchen erst den Marktplatz. Unsere letzte Mahlzeit ist eine Weile her und ich glaube ein gutes Essen würde uns jetzt allen guttun", schlug ich lächelnd vor. Außerdem konnte man in einem Gasthaus oder Ähnliches viel mehr über das Leben hier erfahren. Ein voller Magen macht die Menschen manchmal redselig, besonders wenn es auch schmeckte.

Ilea

Ich war froh dieses Gebäude erstmal zu verlassen und Abstand zu meiner Mutter zu gewinnen. Es erinnerte mich unaufhörlich mich daran, was morgen bevorstand. Mein Magen fühlte sich schwer an, als hätte ich Steine gegessen. "Vielleicht weckt dieser Ausflug ein paar Erinnerungen und ich kann euch dann die besten Stellen zeigen", fügte Roselyn hinzu: "Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass ich mich hier besonders lebendig fühle." Vielleicht lag es an dem Ort, weil er ihr einmal viel bedeutet hatte und ihre Heimat war oder es lag an der Magie in der Luft. "Mir ist es gleichgültig, wohin wir zuerst gehen. Ich bin einfach froh, solche schöne Dingen mit euch gemeinsam erleben zu dürfen", antwortete ich.


2 182

17.06.2022, 20:35

Cael

>Ich bin auch für den Marktplatz. Erstmal etwas essen, dann können wir die Stadt unsicher machen.< sagte ich gut gelaunt. Neue Orte zu entdecken, gehörte zu den schönen Dingen in unserem recht turbulenten Alltag. Wir schafften es sogar problemlos die schwebende Plattform zu bedienen, die uns ins Erdgeschoss beförderte. Diesmal trieben sich mehr Leute im Eingangsbereich herum. Junge und ältere Menschen, aber überwiegend jüngere. Sie sahen aus wie Studenten, einige von ihnen trugen sogar dieselben Uniformen. Damit erinnerten sie mich an die Forscher in Ocamma. Es gab ihnen ein Gefühl von Einheit. Von Zusammenhalt.
Als wir daraufhin das Gebäude verließen, traf uns eine frische Brise vermischt mit verschiedenen Blumendüften. Mir gefiel es, dass die Stadt eng mit der Natur verwachsen war. Es herrschte ein perfektes Gleichgewicht. >Ich glaube, der Marktplatz war in diese Richtung, oder?<

Imesha

Es wäre ganz praktisch, wenn Roselyn sich an das ein oder andere erinnern würde. Sicherlich hatte sie die besten Plätze gekannt. Eine offene, fröhliche Person wie sie hatte bestimmt auch viele Leute gekannt und war viel herumgekommen. Sie war es, die uns die richtige Richtung wies, denn wären wir nach Cael gegangen, hätten wir die Gärten gesehen, nicht den Marktplatz. Je näher wir dem gut besuchten Platz kamen, desto intensiver wurden die Düfte nach frisch zubereitetem Essen. >Bei den leckeren Gerüchen bekomme ich langsam Hunger.< murmelte ich mit einem sehnsüchtigen Seufzen. Dabei schmiegte ich mich im Gehen enger an Ryu, da wir uns an einigen Leuten vorbeischieben mussten. Hier war tatsächlich viel los.
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2 183

17.06.2022, 20:47

Ryu


Dank Roselyn fanden wir den Marktplatz und je näher wir ihm kamen, desto mehr Menschen umgaben uns. Dadurch schmiegte sich Imesha enger an mich und mir gefiel diese Nähe, es löste in mir eine wohlige Wärme aus. In der Luft hingen die verschiedenste Düfte, die einem die Nase verführen wollte. Dann erreichten wir auch schon den Marktplatz und es bebte vor Leben. Überall waren Farben. Verschiedenste Dingen wurden angeboten. Noch mehr Düfte schwebten in der Luft. Doch, was am Meisten mich beeindruckte, war wie fröhlich und entspannt die Menschen hier waren. Sie mussten sich hier keine Sorgen machen, dass sie jederzeit in Gefängnis landen konnten oder Schlimmeres. Natürlich sah man ihnen die Spuren der Verfolgung an, denn manche Wunden waren zu Narben geworden. Aber dennoch schienen sie an diesem Ort Hoffnung zu schöpfen. Selbst die Kinder liefen hier ausgelassen herum.

Ilea


Der Marktplatz war überwältigend und ließ mich einen Moment mein Schicksal vergessen. Die Menschen hier wirkten ganz anders, Niemand schien sich fürchten zu müssen oder mussten mit Brotkrumen auskommen. Es herrschte ein friedliches Miteinander, ich sah wie sie miteinander respektvoll umgingen oder entspannt miteinander plauderten ohne sich um den Stand seiner Person zu kümmern. Vor allem waren die Meisten hier Menschen mit besonderen Fähigkeiten, wie wir und ich hatte sie noch nie in eine solche große Anzahl gesehen. Hier wurde niemand gejagt, hier durfte man sich offen zeigen, wie es Einige taten. Meine Augen wussten nicht wohin sie schauen sollten, denn es gab viel zu viel zu sehen. Überall waren prächtige Farben und die verschiedenste, verlockende Düfte. "Moment, die Glückskatze kommt mir bekannt vor!", deutete Roselyn auf ein Geschäft am Rand des Marktplatz. Über der Tür hing ein Schild mit einer Zeichnung einer Glückskatze. "Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es dort ziemlich gutes Zeug zu essen. Dort gibt es die besten Gerichte aus verschiedenste Regionen von Valaris", erzählte Roselyn.


2 184

17.06.2022, 21:11

Cael

Ich wusste nicht, wohin ich zuerst schauen sollte. Der Marktplatz pulsierte vor Leben. Es war wie ich es aus meiner Welt kannte. Wenn niemand sich mehrmals umdrehen musste, aus Angst jemand würde sie verfolgen. Keine Yokai, keine Wachen, die alles und jeden ins Gefängnis brachten, wenn auch nur ein Funke Magie sprühte. Stattdessen sah ich lachende Kinder. Gut gelaunte Gesichter, angeregte Gespräche, entspannte Stimmung. Es war wunderbar. Ich fühlte mich gleich wohler und der letzte Rest Spannung fiel von mir ab. Ich war mit meinen Liebsten unterwegs. Mehr war gar nicht nötig, um den Tag zu genießen. Fehlte nur noch leckeres Essen, das es im Übermaß gab. Wie sollten wir uns da entscheiden?
Zum Glück war Roselyn bei uns, denn sie nahm uns die schwere Entscheidung ab und deutete auf ein Lokal, das mit einer Glückskatze ausgeschildert war. Wenn sie sich sogar nach dem Tod daran erinnerte, mussten die Gerichte wirklich lecker sein. Ohne zu widersprechen, folgten wir ihr in das Geschäft, in dem ebenfalls einiges los war. Hoffentlich fanden wir einen freien Platz.

Imesha

Es waren nicht nur die vielen Menschen, die meine Aufmerksamkeit erregten. Es war die Magie. Einige von ihnen wandten Magie an und niemanden interessierte es. All die Jahre hatte ich nur in kalte Masken geblickt, aber hier war jeder frei. Ich wünschte, die Menschen in ganz Valaris könnten so leben. Frei und unbeschwert. Besonders die Kinder. Zu sehen, wie fröhlich sie umherrannten, bekleidet, gesund und mit dem lebendigen Glanz in den Augen, erwärmte mein Herz. Ich lächelte. Das hatte ich gebraucht. Diese bedeutenden Momente.
Wenig später betraten wir eine Gaststätte, in der es sehr lecker duftete. Fast jeder Tisch war besetzt. Es wurde gegessen, getrunken und gelacht. Eine Frau mittleren Alters und mit ziemlich großer Oberweite bahnte sich ihren Weg zu uns, ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht und ein Tablett mit leeren Gläsern in der rechten Hand balancierend. >Wenn ihr euch setzen wollt, habe ich nur noch zwei Tische frei. Hinten, linke Ecke!< rief sie über den Lärmpegel hinweg.
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2 185

17.06.2022, 21:22

Ryu


Die Gaststätte, die uns Roselyn empfahl, war gut besucht. Ein deutliches Zeichen, dass hier das Essen wirklich gut schmeckte und auch die ausgelassene Stimmung sorgte dafür, dass man sich hier wohl fühlte. Außerdem wurde es hier gemütlich eingerichtet ohne überladend zu wirken. Es hatte was Bodenständiges. Eine Bedienstete wies uns zu zwei Tische und wir bahnten uns ein weg dorthin. Hier hinten in der Ecke war es ein wenig leiser, dennoch war das Gemurmel der Stimmen und die Gelächter deutlich zu hören. "Es ist, als wären wir in unsere Welt", meinte ich zu meinem besten Freund, als ich auf dem freien Stuhl Platz nahm.

Ilea


Meine Augen wurden ganz groß, denn noch nie hatte ich eine voll besuchte Gaststätte gesehen. Nicht mal, als Cael für uns damals gesungen hatte, damit wir mehr Besucher kamen, um ans Geld zu gelangen. Und es war damals für uns schon viele Gäste gewesen. Die laute Stimmen und die Gelächter erschlugen mich beinahe, in meine Ohren dröhnte es leicht. Sie schienen sich immer noch nicht ganz daran gewöhnt zu haben wieder zu hören. Die Ecke war ein bisschen leiser und wir nahmen alle am freien Tisch Platz. "Sisu....so hieß damals die Wirtin hier. Ob sie immer noch hier arbeitet? Immerhin war es ihr Laden gewesen. Mittlerweile müsste sie schon eine alte Frau geworden sein", überlegte Roselyn laut.


2 186

17.06.2022, 21:45

Cael

Eine Kellnerin wies uns an einen freien Platz in einer etwas ruhigeren Ecke. Das traf sich gut, da ich befürchtete, es sei zu laut für Ileas wiedergefundenen Gehörsinn. Ich musste mich noch an den Gedanken gewöhnen sie nicht auf meinen Mund aufmerksam zu machen, wenn ich etwas sagen wollte. Von nun an würde sie mich hören, egal, ob sie mir direkt ins Gesicht sah oder nicht. Ob sie sich darüber freute wieder hören zu können? Sie hatte nichts in diese Richtung gesagt, aber vielleicht war sie noch ganz überwältigt von der Veränderung. >Wenn es dir zu laut ist, sag ruhig Bescheid.< sagte ich zu ihr, nachdem wir uns gesetzt hatten. Kurz darauf erschien nochmal dieselbe Dame und reichte uns eine Karte, auf der die Gerichte und Getränke aufgelistet waren. Sie hatten eine übersichtliche Auswahl. Alles klang lecker. Einiges davon hatte ich sogar schon probiert, anderes hingegen nicht.
>Ich glaube, ich nehme das, was die meisten hier bestellen. Die Kunden wissen am besten, was schmeckt.< dachte ich laut nach.

Imesha

Offenbar konnte sich Roselyn doch an einiges erinnern. Vielleicht arbeitete diese Sisu noch hier, aber die Kellnerin schien es nicht zu sein. Und eine andere Frau hatte ich bisher nicht gesehen. Der Rest der Bedienenden bestand aus Männern. Jung und alt. Sogar ein Junge, der nicht älter als zwölf sein konnte, brachte den Gästen gut gelaunt die Getränke. Seine wilden Locken und die Sommersprossen ließen ihn sehr niedlich wirken. Wieder musste ich lächeln. >Erinnerst du dich auch daran, was du gerne hier gegessen hast?< fragte ich Roselyn, nachdem Cael meine Idee laut ausgesprochen hatte. Für gewöhnlich probierte ich gern Neues aus, wenn ich an einem fremden Ort war und da wählte ich häufig das, was von Stammkunden bestellt wurde. Auf den Tischen sah ich zumindest viel Kake Udon, Yakitori und Tempura. Das sah ziemlich lecker aus. Und duftete mindestens genauso gut. Da knurrte mir schon der Magen.
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2 187

17.06.2022, 22:12

Ryu

Roselyn tippte bei der Frage nachdenklich am Kinn: "Hier gibt es die besten Jianbing, eigentlich ist es eher ein Frühstücksgericht, aber ich erinnere mich, dass ich diese Dinger geliebt hatte. Es ist ein dünner, fladenartiger Teig, der mit vielen herzhaften Zutaten gefüllt wird und am Ende werden sie zusammengefaltet. Und ich wollte immer als Soße Wasabi haben, obwohl Sisu meinte da gehört kein Wasabi rein. Wer eher Fleisch essen möchte, kann ich Wärmsten die gekochten, Wollhandkrabbe empfehlen. Als Vorspeise schmecken die süß-sauren Auberginen wahnsinnig gut. Oh! Ein kleiner Geheimtipp beim Nachspeise, falls es ihn noch gibt: Baklava! es besteht aus einem zarten, knusprigen Teig und ist gefüllt von grüne Pistaziencreme. Ein absolutes Geheimrezept." Mein Magen begann bei der ganze Aufzählung zu knurren: "Ich würde diese Wollhandkrabbe gerne mal probieren und vor allem die Nachspeise."

Ilea

Es gab viel Auswahl und viele Gerichte war mir sogar neu, weil die Zutaten einfach aufgrund der Wetterverhältnisse und wegen den Kosten nicht zu beschaffen waren. Dennoch verspürte ich kein großen Appetit und entschied mich für ein schlichtes Gericht, den mein Magen aufnehmen konnte: "Für mich werde ich eine Misosuppe nehmen, ich habe sonderlich viel Hunger." Entschuldigend lächelte ich, weil Roselyn so begeistert von den Gerichte, an denen sie sich erinnern konnte, erzählte und ich wollte ihr diese Begeisterung nicht nehmen. "Die schmecken auch", lächelte sie: "Jedenfalls hatte Sisu es immer perfekt hinbekommen. Vielleicht können wir mal nach ihr fragen...wobei, es wäre für sie sicherlich ein Schreck mich als Geist zu begegnen."


2 188

17.06.2022, 22:33

Cael

Bei all der leckeren Auswahl und dem, was Roselyn vorschlug, fiel es mir doch schwer eine Entscheidung zu treffen. Ich würde einfach spontan das Erste sagen, was mir in den Sinn kam, sobald die Bedienung wieder erschien. Nur beim Nachtisch würde ich dasselbe nehmen wie Ryu. Baklava. Es klang sehr lecker. Das ließ ich mir nicht entgehen. Ilea entschied sich indes für Misosuppe. Es wunderte mich, dass sie keinen großen Hunger hatte, aber so würde ich auch von ihrem Gericht etwas probieren können. Ich griff unterm Tisch nach ihrer Hand, drückte sie sanft und sah auf, als diesmal ein sehr junger Kellner zu uns kam. Seine Augen leuchteten auf. >Ihr seid neu hier, oder?<
>Ja, wir sind zum ersten Mal hier.< antwortete ich lächelnd. >Nimmst du unsere Bestellung auf?<
Als er nickte, warf ich einen letzten Blick auf die Menükarte und beschloss das Hühnchen Teriyaki zu probieren. >Und zum Trinken hätte ich gerne Pflaumenwein.< Er schrieb sich das alles vorbildlich auf einen kleinen Zettel und wandte sich dann an die anderen, bis er alles niedergeschrieben hatte und immer noch lächelnd davonging. Mir war die niedliche Zahnlücke neben seinem Eckzahn nicht entgangen. Vielleicht war er der Sohn des Besitzers oder der Besitzerin.

Imesha

>Du kannst ihn nachher fragen, ob er Sisu kennt.< schlug ich Roselyn vor, nachdem der Junge gegangen war. Aus nächster Nähe hatte er noch süßer gewirkt. Es freute mich zu sehen, dass es in Valaris doch Kinder gab, die ein gutes Leben führten. Keines, das sie durch Hunger und Armut prägte. Es schien ihm sogar zu gefallen hier zu arbeiten und die meisten der Kunden kannten ihn beim Namen. Ein älterer Herr rief ihn zu sich. Masato. So lautete sein Name. Ein sehr passender dazu. Er wirkte wie ein cleverer Junge. Seine Unbeschwertheit erinnerte mich stark an die von Sumire und ich spürte einen kleinen Stich in der Brust.
Ich lenkte meine Aufmerksamkeit zurück zu meinen Freunden und genoss die entspannte Stimmung. Gemeinsam zu Abend zu essen, gehörte mittlerweile zu unserer Tradition. Hoffentlich würde das auch in Zukunft so bleiben. Selbst nach der geplanten Schlacht im Spätsommer. >Gibt es einen Grund, warum das Geschäft als Glückskatze bekannt ist?< fragte ich Roselyn interessiert. Vielleicht wusste sie das noch.
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2 189

17.06.2022, 22:46

Ryu

Ein aufgeweckter Junge bediente uns und als Getränk bestellte ich auch den Pflaumenwein, wie Cael. Roselyn dachte bei Imeshas Frage einen Moment nach und zog dabei ihre Augenbrauen zusammen, dann schien es ihr einzufallen: "Manche Magis sind in der Lage eine Tierform anzunehmen und sie konnte sich in eine dreifarbige Katze verwandeln. Nach dem Aberglauben bringt eine dreifarbige Katze Glück. Und sie hatte damals auch als Haustier eine dreifarbige Katze besessen. Cho, hieß sie."

Ilea

Ich lauschte meine Freunde, nachdem wir bestellt hatten und ich spürte tiefe Wehmut in mir. Ich hatte geglaubt, es würde immer so sein, dass wir gemeinsam Abend aßen und uns dabei unterhielten. Die Atmosphäre gefüllt von Freundschaft, Behaglichkeit und Vertrauen. Ich sah mir jedes einzelnes Gesicht genau, sie alle waren mir so sehr ans Herz gewachsen. Sie waren mehr als nur Freunde, sie waren meine Familie geworden. Ich wollte sie nicht verlassen, doch ich musste es tun. Ich schluckte einen Kloß in meinem Hals hinunter. Unser Essen kam und Roselyn fragte gleich nach Sisu. "Das ist meine Großtante, sie hat das Wirtshaus an meine Mutter weitergegeben", antworte der Junge: "Und wenn ich älter werde, werde ich hier den Laden führen." Stolz funkelte in seine Augen.



2 190

17.06.2022, 23:04

Cael

Interessant. Es existierten also dreifarbige Katzen und eine davon hatte die Wirtin besessen. Ich würde zu gerne eine sehen. Ich konnte mir schwer vorstellen, welche Farben eine solche Katze hatte und wie sie miteinander harmonierten. Und wie ein Magi als Mensch aussah, der diese Fähigkeit besaß. Ich hatte das Gefühl, dass wir viele weitere fantastische Wesen in Mahomashu treffen würden. Besonders Ryu und Imesha würde das gefallen. Immerhin waren sie beide in die Erforschung der Tierwelt verknallt. Der Gedanke ließ mich schmunzeln, bis schließlich zuerst die Getränke, dann das Essen an unseren Tisch gebracht wurde. Gleichzeitig ließ ich Ileas Hand los, damit ich mit allen anderen anstoßen konnte. >Auf uns!< sagte ich in feierlichem Tonfall. Wir würden gleich morgen die andere Hälfte der Prophezeiung aufdecken und dann hoffentlich noch konkretere Vorstellungen davon haben, wie wir das Elend in dieser Welt beenden konnten.

Imesha

Roselyn hatte mit ihrer Vermutung Recht gehabt. Hier hatte tatsächlich eine Frau namens Sisu gearbeitet. Schade, dass sie nicht mehr hier war, aber die Zukunft dieses Geschäfts lag in guten Händen, wenn ich mir den Jungen ansah. Stolz funkelte in seinen Augen. Wirklich zu süß. Er wünschte uns einen guten Appetit, wir stießen an und begannen zu essen. Ein Bissen reichte und ich wusste, dass ich meinen Teller blitzblank abgeben würde. Der Geschmack war vorzüglich. Sogar besser als das, was ich normalerweise im Palast zu mir genommen hatte. Ich leckte mir zufrieden über die Lippen, unterhielt mich mit allen am Tisch über belanglose Themen und genoss die ausgelassene Stimmung, die hier herrschte. Es war ein toller erster Abend in der sagenumwobenen Stadt Mahomashu.
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2 191

17.06.2022, 23:11

Ryu


Nach dem informationsreichen Tag hatten wir uns diese köstliche Gerichte verdient und freudig stieß ich ebenfalls an. Wir kamen endlich voran, es gab einen sichtbaren Plan und bald würde wir das Übel an der Wurzel packen, damit es endlich sein Ende hatte. Doch jetzt in diesem Moment genoss ich es einfach mit meine Freunde am Tisch zu setzen, denn solche Momente waren in Valaris kostbar geworden. Zudem hatte sich herausgestellt, dass hier eine Sisu gearbeitet hatte und mit dem Burschen verwandt war. Roselyn wirkte ein bisschen wehmütig, was ich verstehen konnte, da sie all die Veränderung nicht mehr miterlebt hatte. Aber wenig später war sie wieder in heitere Stimmung.

Ilea


Die Misosuppe schmeckte anders, dennoch sehr gut und die Wärme war wohltuend für mein Magen, der sich immer noch schwer anfühlte. Es war schön zu sehen, wie entspannt alle am Tisch waren, wir stark unsere Bindungen waren und ich wünschte die Zeit könnte einen Moment stehenbleiben, damit ich ein bisschen länger das hier erleben durfte. Ich griff nach dem Getränk und nahm mir einen großen Schluck. Auch ich hatte den Pflaumenwein bestellt, auch wenn ich sonst kein alkoholisches Getränk trank, da es mir zu schnell in den Kopf stieg. Schon jetzt brannte mir die Wangen, aber ich brauchte etwas was mir ein leichteres Gefühl gab, selbst wenn es nur ein Trugbild wäre.


2 192

17.06.2022, 23:36

Cael

Alles schmeckte richtig gut, ganz besonders der Nachtisch, der uns nach einer Weile serviert wurde. Meine Schwestern würden morden für die Süßspeise. Sie waren beide große Naschkatzen, aber da bildete ich selbst keine Ausnahme. Wenn es nach mir ginge, würde ich drei weitere Stücke verputzen. Allerdings würde die Kombination mit dem Pflaumenwein mir nicht gut bekommen. Alkohol und Zucker waren gefährlich. Ich wollte ungern durch die Straßen Mahomashus torkeln und dabei einen schlechten ersten Eindruck bei den Bewohnern machen. Außerdem war ich kein Mann, der es mit Alkohol übertrieb. Ich hatte meine Erfahrungen bereits in meiner Jugendzeit gemacht, mehr brauchte ich nicht davon.
Ich legte lächelnd einen Arm um Ileas Schultern und zog sie an mich. Obwohl wir direkt nebeneinandersaßen, bekam ich nicht genug von ihrer Nähe. Ich wollte sie dauernd berühren, sie riechen und vor allem küssen. Am besten alles gleichzeitig. >Amüsierst du dich gut, lumina?< fragte ich sie vergnügt.

Imesha

Es war eine Weile her, dass ich mich dermaßen gut in der Öffentlichkeit unterhalten hatte. Normalerweise legte ich großen Wert darauf alles und jeden im Blick zu behalten, eine Angewohnheit, die man sich als ehemalige Jägerin schwer abgewöhnen konnte. Hier allerdings fühlte ich mich sehr wohl, was nicht zuletzt an meiner Gesellschaft und dem Alkohol lag. Das war verdammt guter Pflaumenwein. Der Beste, wenn ich ehrlich war. Mir war schon seit ein paar Minuten ziemlich warm und die Gedanken in meinem Kopf ergaben teilweise keinen Sinn mehr. Alles fühlte sich leicht an. Unbeschwert. Wie das Lächeln dieses Jungen. Masato. Ich schob gerade den letzten Bissen Baklava in meinen Mund, als ich mich pappsatt zurücklehnte und mir mit einer Hand durchs offene Haar strich. Manchmal hatte ich große Lust mich von der langen Mähne zu verabschieden. Ich spielte nicht zum ersten Mal mit diesem Gedanken. Besonders nach der Flucht hatte ich das große Bedürfnis verspürt mir eine Kurzhaarfrisur zu verpassen. Wie eine Art Abschied von meinem alten Leben. Vielleicht sollte ich das tun. Ein metaphorischer Neuanfang. Oder es war der Alkohol, der mich dazu treiben wollte. >Glaubst du schulterlange Haare würden mir stehen?< fragte ich Ryu mit schief geneigtem Kopf.
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2 193

17.06.2022, 23:54

Ryu


Diese Nachspeise stellte das Hauptgericht in den Schatten und ich wünschte ich wüsste das Rezept, damit meine Familie auch davon kosten konnten. Besonders mein älterer Bruder würde es lieben, da er eine Schwäche für Süßes hatte. Der Pflaumenwein wärme mich von innen und ließ mich entspannt im Stuhl zurücklehnen. Auch Imesha wirkte viel offener in der Umgebung von Menschen und ihre Augen funkelten, während die Wangen einen leichten Schimmer besaßen. Ihre Frage überraschte mich und ich musterte sie einen Moment, während ich es mir bildlich vorstellte. Dann nickte ich lächelnd: "Ja, du hast ein Gesicht, wo viele Friseuren dir stehen könnte." Ich drückte ein Kuss auf ihr Schläfe: "Möchtest du gerne dir deine Haare schneiden lassen?"

Ilea


Ich spürte das Gewicht seines Arm um meine Schulter und die Nähe seines Körpers, als er mich zu sich zog. Ich lehnte mich bereitwillig an ihm und versuchte mir diesen Augenblick einzuprägen. "Es ist schön mit euch zusammenzusitzen", antwortete ich ihm, während mein Herz bei dem Kosename sich zusammenzog. Vielleicht konnte der Alkohol nicht alles verschleiern, jedenfalls nicht in der geringe Menge. Aber ich wollte mich nicht betrinken, nur ein bisschen Leichtigkeit fühlen. "Ich würde gerne zu einer deiner Lieder tanzen wollen", sagte ich zu ihm und erinnerte mich an den Abend im Gasthaus, wo Cael am Ende mit mir getanzt hatte, obwohl ich nicht hören konnte. "Ich würde gerne wieder deine Musik spüren."


2 194

18.06.2022, 00:13

Cael

Meine Augen leuchteten auf, als sie ihren Wunsch äußerte. Sie war nicht allein damit. Ich vermisste es Musik zu machen, hatte aber nie die Gelegenheit dazu gehabt, weil in den letzten Tagen zu viel passiert war. Dass sie mich jetzt hören konnte, würde das Erlebnis noch viel besser machen. Für sie würde ich sowieso alles tun. Wenn sie mich singen hören und dazu tanzen wollte, würde ich genau das tun. Mir machte es nicht aus vor fremden Menschen zu spielen. Das gehörte zu mir als Künstler dazu. Ich war auf einer Bühne großgeworden. >Alles, was du willst.< flüsterte ich an ihren Lippen und stahl mir einen kleinen Kuss. Anschließend erhob ich mich vom Tisch, um den Mann hinterm Tresen zu fragen, ob es erlaubt war Musik zu spielen. Ein anderer junger Mann mit rabenschwarzem Haar trat neben ihn und klopfte ihm auf die Schulter. >Zu Musik sagen wir sicherlich nicht Nein. Wir hatten seit einer Woche keine musikalische Begleitung mehr, das wird die Stimmung noch weiter anheben.< sagte er gut gelaunt. >Was für Instrumente spielst du?<
>Ich brauche nur eine Gitarre, mehr nicht.<
Er hob grinsend den Zeigefinger. >Das lässt sich einrichten. Für die Gruppe, die hier manchmal spielt, haben wir Ersatzinstrumente in der Abstellkammer, weil es manchmal so wild zugeht, dass Dinge kaputt gehen.< Er musste sich an etwas erinnert haben, denn er wandte sich lachend ab und ging die Gitarre holen. Der andere Mann schüttelte schmunzelnd den Kopf. >Hier wird es nie langweilig.<

Imesha

Ich errötete leicht unter seiner Musterung und spürte ein Flattern in der Brust. Irgendwie war ich gespannt auf seine Meinung und hoffte, dass ich ihm mit kurzen Haaren ebenso gut gefallen würde wie jetzt mit meinem langen Haar. Keine Ahnung, warum mir das plötzlich so wichtig war, aber als er mir schließlich ein schönes Kompliment machte, freute ich mich sehr darüber. Indirekt bedeuteten seine Worte, dass er mich immer schön finden würde. >Ich weiß nicht, vielleicht... Seit ich denken kann, trage ich meine Haare lang, aber ich habe das Gefühl das ändern zu müssen. Mal etwas Neues ausprobieren.< antwortete ich kurz nachdenklich. Dann sah ich zu meiner Freundin Ilea. >Was sagst du? Soll ich mir die Haare schneiden? Würde mir das stehen? Übrigens finde ich es toll, dass du wieder hören kannst. Natürlich warst du davor schon etwas ganz Besonderes, aber wenn sogar die Götter dir dieses Geschenk machen, bist du noch besonderer.< In meinem Kopf hatte das mehr Sinn gemacht. Und besser geklungen. Vielleicht hätte ich den letzten Rest Pflaumenwein stehen lassen sollen. Hoffentlich verhielt ich mich nicht peinlich oder so.
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2 195

18.06.2022, 00:26

Ryu


Es kam Bewegung in unsere Gruppe, denn Cael war aufgestanden und suchte nach einem Instrument. Schmunzelnd sah ich ihm kurz hinterher, wenn es möglich war, erfüllte er vor lauter Liebestrunkenheit jeden Wunsch von Ilea. Und ich war offen gestanden auch nicht viel anders. Dann widmete ich mich wieder Imesha und wieder musste ich schmunzeln. Der Pflaumenwein schien ihre Zunge noch mehr gelockert zu haben und sie sprach auf ziemlich süße Art. Am Liebsten wollte ich sie küssen.

Ilea


Der Kuss brannte auf meine Lippen, auch wenn er nur zart und flüchtig war. Aber besonders solche Küsse wurden von dem Herz gut aufgehoben. Wie oft würde ich noch seine Lippen auf Meinen zu spüren bekommen, bevor ich es nicht mehr konnte? Ich schaute ihm nach, wie er nach einem Instrument suchte bis Imeshas Frage meine Augen dazu brachten sie anzusehen. "Es würde wunderbar an dir aussehen und wenn es für dich richtig anfühlt, solltest du es tun. Ganz gleich was die Anderen sagen", lächelte ich sanft meine Freundin an. Ihre nächste Worte brachten einen Moment mein Lächeln kurz zum Wanken, doch ich schaffte es irgendwie es oben zu behalten: "Ihr seid alle genauso besonders. Und es scheint wohl einfach nur eine glückliche Fügung, dass sie mir das Gehör zurückgegeben hatten." In meinem Magen spürte ich wieder die Schwere, es war keine direkte Lüge, dennoch fühlten sich diese Worte falsch an. Für mich war es keine glückliche Fügung und mir wäre es lieber gewesen nicht von Kami auserwählt geworden zu sein. In diesem Fall würde ich die stille Welt wieder vorziehen, wenn es bedeuten würde, dass ich bei meine liebsten Menschen bleiben durfte.

Gehe offline, gute Nacht :)


2 196

18.06.2022, 00:50

Gute Nacht :D

Cael

Der junge Mann war schnell wieder zurück und das mit einer recht hübschen Gitarre. Sie lag gut in meinen Händen, auch die Saiten waren korrekt gestimmt. Ich zupfte ein paar Mal daran, lauschte, dann nickte ich zufrieden. Damit konnte ich arbeiten. >Soll ich einfach anfangen oder kündigt ihr Musik an?<
Der Schwarzhaarige hob kurz die Hand, dann schob er zwei Finger in den Mund und pfiff laut durch das Geschäft. Beeindruckend. So gut pfeifen konnte nur Onkel Akela. Das lernte man wohl als ehemaliger Kapitän einer Piratenmannschaft. Oder wenn man in einer Gaststätte wie dieser arbeitete. >Wie es scheint, hat uns die Glückskatze einen Musiker gebracht, der für etwas Stimmung sorgen wird. Seid nett zu ihm!< rief er in die Menge, die jubelnd und mit erhobenen Gläsern antwortete. Die meisten Gespräche ebbten ab, mehrere Augenpaare richteten sich auf mich und ich spürte das altbekannte Kribbeln im Bauch. Diesen lebendigen Rausch in meinen Adern, wenn ich mich meinem Element hingab.
>Dieses Lied ist meiner Frau gewidmet.< verkündete ich grinsend und zwinkerte in Ileas Richtung. In unserer Traumwelt hatte ich ihr ausschließlich romantische Balladen vorgesungen, aber das, was ich jetzt singen würde, animierte zum Tanzen und war gleichzeitig ein Liebesbeweis. Hoffentlich gefiel es ihr. Sie allein war es, die ich beeindrucken wollte.

Imesha

Auch Ilea war der Meinung, dass mir kurze Haare stehen würden, darum beschloss ich diesen Gedanken in die Tat umzusetzen, sobald ich Gelegenheit dazu bekam. Warum auch nicht? Falls es mir doch nicht gefallen sollte, würde es nachwachsen. Das war das Tolle an Haaren. Sie wuchsen einfach nach. Ich strahlte sie an und wollte ihr gerade sagen, was für eine wundervolle Freundin sie war, als es plötzlich leiser wurde und Cael mit einer Gitarre in der Hand ein Lied ankündigte. Eines, das Ilea gewidmet war. Oh, wie schön! Die beiden stellten mit Abstand jedes Pärchen in den Schatten.
Lächelnd rutschte ich näher an Ryu heran und hakte mich bei ihm unter. Ich mochte seine Nähe. Genau wie seinen einzigartigen Duft. Und seine Wärme. Momentan war mir zwar viel zu warm, aber das machte mir nichts aus. >Kannst du tanzen?< fragte ich ihn, sobald Cael zu spielen begann und ich eine lockere, fröhliche Melodie erkannte.

Lied
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2 197

19.06.2022, 17:01

Ryu

Ein Pfiff durchdrang dann Raum und alle Augen waren auf meinem besten Freund gerichtet, der ein Instrument gefunden hatte. Es war eine Gitarre, sein Lieblingsinstrument. Die Gäste schienen begeistert darüber zu sein musikalisch unterhaltet zu werden und Cael fackelte nicht lange, sondern fing gleich zu spielen an. Es war ein schneller Rhythmus, ein Gute-Laune-Lied und jede einzelnes Wort sprach von der Liebe. Mein Mundwinkel zuckte, als Cael wieder die Romantikkarte zog und Ilea neben uns leicht errötete. "Ich komme aus einem Land, wo wir mit Feuer tanzen", meine Augen funkelte und ehe Imesha sich versah, drehte ich sie in eine elegante Bewegung auf die provisorische Tanzfläche. Dann zog ich sie geschickt an mich und führte sie durch einem flotten Tanz. Und ich war mir sicher, dass sie mir jeden Schritt folgen konnte.

Ilea

Meine Wangen waren warm geworden, als er vor der Öffentlichkeit mich als seine Frau bekannte und gleichzeitig nahm einen Moment der stechender Schmerz die Luft. Einige Gäste begannen sofort an zu tanzen, als Cael zu spielen begann und auch meine Freunde begaben sich auf die schnell aufgeräumte Fläche. Das Lied war anders als die Lieder aus der Zwischenwelt, es war schneller und trotzdem spürte ich die Liebe in jedes einzelnes Wort. Seine Augen leuchteten hell wie der Himmel im Sonnenlicht und das Lächeln auf seine Lippen zeigte mir, wie sehr er diesen Moment genoss. Die Musik war seine Welt, durch sie drückte er aus wer er war und was er fühlte. Langsam näherte ich mich der Tanzfläche und meine Augen huschten zu den tanzende Menschen. Einmal hatte mir Cael gezeigt, wie man tanzte, doch das war viel ruhiger gewesen als die schnellen Bewegungen, die ich hier sah. Und es machte mich etwas nervös vor Fremden mich zu bewegen. Aber ich wollte mit Cael seine Leidenschaft teilen, einen Moment in seiner Welt verbringen und nicht an den morgen denken. Zaghaft begann ich mich hin und her zu wiegen, ließ meine Füße seitwärts in in eine Richtung tippen und dann wieder zurück. Nur mit meinen Armen war ich ratlos, daher war es wie eine Mischung aus Hängen und Schwingen.


2 198

19.06.2022, 21:50

Cael

Hin und wieder ließ ich den Blick durch den gesamten Raum schweifen und sog die gute Laune der Leute wie ein trockener Schwamm auf. Ich hatte das hier vermisst. Menschen, die zu meiner Musik tanzten. Die alles um sich herum vergaßen, das Tanzbein schwangen und losgelöst lachten. Einige versuchten sogar Zeilen des Liedtextes mitzusingen, der sich an einigen Stellen wiederholte. Es machte mir außerordentlich viel Spaß mit allen zu interagieren, aber die Person, die mich am stärksten in den Bann zog, war Ilea. Während Ryu und Imesha problemlos miteinander tanzten, versuchte sie sich an einfachen Schritten, die teils unbeholfen wirkten. Das fand ich so, so herzerwärmend.
Ohne die Melodie abzubrechen, bahnte ich mir einen Weg zu ihr und bedeutete ihr auf meine Füße zu schauen. Ich kannte eine Schrittfolge, die sehr leicht zu lernen war. Zwei Schritte nach links, dann zwei nach rechts, anschließend mit dem rechten Fuß nach vorne tippen, mit dem anderen zurück, wieder diese Schritte und schließlich das Ganze von vorne. Die Arme würden ganz natürlich mitschwingen. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich auch andere Gäste, die sich die Schrittfolge verinnerlichten und sie so lange wiederholten, bis das Lied endete. Der Spaß hörte aber sicherlich nicht hier auf. Ich spielte den perfekten Übergang zum nächsten Musikstück, das ich vor einigen Jahren für eine Feier geschrieben hatte.

Lied

Imesha

Überrascht schnappte ich nach Luft, als Ryu mich auf die Tanzfläche führte und selbstbewusst zu tanzen begann. Er hatte absolut keine Ahnung, wie attraktiv das auf mich wirkte. Ein Mann mit Rhythmusgefühl... Hätte nicht gedacht, dass ich dafür eine Schwäche hatte. Oder es lag ausschließlich an Ryu. Egal, was er tat, irgendwie brachte er mich damit zum Schwärmen. Mich schien es wirklich schlimm erwischt zu haben. Mein Herz schlug wild im Brustkorb und mehr Wärme sammelte sich in meinem Bauch, während ich seinen Schritten problemlos folgte. Wir fanden schnell einen gemeinsamen Rhythmus. Caels Musik begeisterte indes alle Anwesenden. Wie damals im Gasthaus. Er wusste, wie man für richtig gute Stimmung sorgte. Mehr und mehr Leute gesellten sich zu uns auf die Tanzfläche und es wurden sogar einige Tische an die Seite geschoben, um mehr Platz zu schaffen.
Mich störte es kein bisschen, dass wir trotzdem manchmal gegen andere Leute stießen. Das Gegenteil war der Fall. Ich musste lachen. Meine Augen funkelten. Ich hatte so viel Spaß und das fühlte sich verdammt gut an.
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2 199

20.06.2022, 19:38

Ryu

Ihre Augen funkelten und ich konnte an ihr ansehen, dass sie großen Spaß hatte. Es gefiel ihr zu tanzen. Mit mir zu tanzen. Immer wieder kamen unsere Körper sich näher, flüchtige Berührungen ohne dabei aufdringlich zu sein und ein paar gestohlene Küsse. Nicht nur unsere Körper schienen im Einklang zu sein, ich hatte das Gefühl auch unsere Herzen schlugen den gleichen Takt. Selbst beim Tanzen harmonierten wir uns so gut und mein ganzer Körper kribbelte freudig. Mir war warm, mein Kopf fühlte sich vom Alkohol leicht an und meine Augen konnten sich nicht von Imesha loslösen. Die Anderen nahm ich nicht mehr wahr, ich merkte nicht mal die kleine Zusammenstöße. Da war nur Imesha, die Musik und unser Tanz.

Ilea

Meine Wangen glühten als Cael sich einen Weg zu mir bahnte und dabei immer noch auf seinem Instrument spielte. Das sah unglaublich gut aus und ich bemerkte einige weibliche Blicke, die ihn verstohlen folgten. Aber für mich gab es keinen Grund zur Eifersucht, denn Cael hatte mir sein Herz geschenkt. Aufmerksam schaute ich zu seine Füße hinunter und es erwärmte mein Herz, wie er mir wieder ein wenig das Tanzen beibringen wollte. Selbst in seiner musikalische Leidenschaft, war er immer noch aufmerksam genug für die Anderen. Vor allem für mich. Ich folgte die Schritte, am Anfang noch zögerlich bis ich dann selbstsicherer wurde und dabei glitt Cael nahtlos zu einem anderen Lied. Ich hob den Kopf, brauchte nicht mehr auf meine eigene Füße zu schauen und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Ich tanzte.


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21.06.2022, 11:08

Cael

Ilea lernte die Schrittfolge sehr schnell auswendig und begann sich etwas freier zu bewegen. Ihr strahlendes Lächeln traf mich direkt ins Herz. Beinahe hätte ich meinen nächsten Einsatz verpasst. So schön wie sie gerade war, fiel es mir schwer mich ausschließlich auf die Musik zu konzentrieren. Trotzdem ließ ich sie kaum aus den Augen. Mehr und mehr Leute gesellten sich zu uns, tanzten wild durcheinander und klatschten rhythmisch in die Hände. Es fühlte sich an, als wäre ich wieder zu Hause in Ocamma. In irgendeiner Gaststätte, wo sich niemand Gedanken um das Morgen machte. Alle lebten im Hier und Jetzt.
Nach dem zweiten Lied folgte sogleich das nächste, denn bei solch einer Stimmung war es unmöglich aufzuhören. Ich war wie in einem musikalischen Rausch. Es kribbelte überall. Mir wurde warm, Schweiß bildete sich auf meiner Stirn. Ich sang losgelöst weiter, während meine Finger geschickt über die Saiten flogen und eine schnelle Melodie einstimmten.

Imesha

Es war das erste Mal, dass ich auf diese Weise mit jemandem tanzte. Ich spürte Ryus Berührungen überall. Sie hinterließen warme Spuren wie die flüchtigen Küsse auf meinen Lippen. Irgendwann hatte ich nur noch Augen für ihn und konnte der Anziehung zwischen uns nicht mehr entfliehen. Wenn er mich um die eigene Achse herumwirbelte, fand ich schnell zu ihm zurück. Schwang meine Hüfte zur Seite, folgte seine und wir tanzten eng umschlungen weiter. Egal welche Bewegung wir ausführten, blieben wir nah beieinander. Irgendwann glaubte ich meinen wilden Herzschlag im ganzen Körper vibrieren zu spüren. Ich fühlte mich lebendiger. Freier.
Für den nächsten Kuss zog ich Ryu am Nacken an mich heran und verschluckte mich fast an meinen eigenen hektischen Atemzügen. Seine Lippen waren warm. So weich. Ich wollte sie auch an anderen Stellen spüren. Am besten überall. Meine Haut glühte. Es musste am Alkohol oder an der ausgelassenen Stimmung liegen, dass ich den Mut fand folgende Worte an seinem Ohr auszusprechen: >Ich will dich spüren, Ryu.< Ein warmer Schauder durchlief. >Jetzt.<
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