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13.01.2023, 21:14

Ryu


Das leise Räuspern ließ erneuert mein Herz zusammenziehen und die Worte von Rakurai fand ich auf eine tröstliche Weise schön, hoffentlich half es auch ein wenig Imesha. Wenn sie sich bereit fühlen sollte, konnten wir vielleicht hier die Orte aufsuchen, wo besonders ihre Eltern gewesen waren oder sie selbst. Aber ich würde sie nie zu etwas drängen, denn sie entschied welchen Schritt sie gehen möchte und wie weit sie gehen konnte.

Ilea


"Es wundert mich nicht, dass sie dich vergöttert", schmunzelte ich: "Ich werde mit ihr zurechtkommen." Cael hatte einen besonderen Draht zu den Kinder, das hatte ich bereits in Valaris bemerkt. Instinktiv wusste ich, dass er eines Tages ein wundervoller Vater werden würde, wenn wir eines Tages eine Familie gründeten. Ich bemerkte, dass ich unbewusst eine Hand auf dem Bauch gelegt hatte und verlegen zog ich die Hand rasch zurück. "Danke, dass du mir all die Bewohnern, die du kennengelernt hast, vorstellst. Mir war nicht klar gewesen, wie sehr ich mich in den letzten Wochen zurückgezogen habe und vergessen habe, dass es auch freundliche Menschen gibt", sagte ich zu ihm.


2 422

13.01.2023, 21:32

Cael

Ich neigte den Kopf zur Seite und dachte nach. >Nun ja, unsere Stundenpläne unterscheiden sich sehr stark. Du bist häufig im Tempel unterwegs oder arbeitest an deinen Heilmitteln. Das erfordert viel Zeit und Hingabe. Ich hingegen habe dauernd mit anderen Leuten zu tun oder verbringe die wenigen Pausen in der Stadt. So war das auch in meiner Heimat. Wann immer ich die Zeit fand, mich unter die Leute zu mischen, habe ich das getan.< Ein Lächeln zierte meine Lippen. >Liegt bestimmt an meiner Erziehung. Entweder wurden wir dauernd besucht oder wir haben Familie oder Freunde meiner Eltern getroffen. Deshalb sind Ryu und ich auch so eng miteinander. Wir sind wie Brüder aufgewachsen, trotz der räumlichen Trennung. Unseren Eltern war es wichtig, dass wir uns überall willkommen fühlen.< Es war schön daran zurückzudenken. An meine unbeschwerte Kindheit, meine Eltern, meine aufgedrehten Schwestern und unsere alltäglichen Abenteuer. Hoffentlich konnte ich das alles schon sehr bald mit Ilea teilen. Das war mein innigster Wunsch.

Imesha

Wenn er das so formulierte, kamen wir fast wieder die Tränen. Ich musste sie regelrecht niederkämpfen. Zu wissen, dass meine Eltern mich mit solch einer tiefen Liebe erzogen hatten, machte den Kummer um ihren Verlust etwas erträglicher. Gleichzeitig vermisste ich sie zutiefst. Ich umklammerte die Tasse fester, starrte in die kräuterfarbene Mischung und schluckte schwer. >Es gibt noch etwas, was ich mit euch besprechen wollte. Zwar weiß ich nicht, ob das mit meiner Vergangenheit zusammenhängt, aber als ihr Ysera erwähnt habt, da... da ist es mir wieder eingefallen.< Ich stellte die Tasse Tee wieder auf dem Tisch ab und fasste mir an den Nacken. >Seit ein paar Wochen trage ich eine Tätowierung an dieser Stelle. Erst hat es wehgetan, aber jetzt spüre ich das Mal nicht mehr. Es ist einfach da.< Nachdenklich rieb ich über die Stelle, während ich versuchte nicht zu sehr an den Drachen zu denken, der mich mit seinem Leben beschützt hatte. >Drasil hat angedeutet, dass es mit meiner Magie zu tun hat. Mehr wollte oder konnte er mir nicht verraten. Er meinte, ich würde meine Antworten hier finden.<
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2 423

13.01.2023, 21:44

Ryu


Das Tattoo. Beinahe hatte ich es vergessen. Es war damals plötzlich aufgetaucht und vielleicht fand Imesha endlich hier die Antworten, warum es existierte. Denn es hatte eine Bedeutung, die wir noch nicht erkennen konnte. Hoffentlich konnte die Beiden ihr eine Antwort geben ohne sich dabei rätselhaft zu verhalten. Es sei denn sie wusste nichts darüber, dann würden wir weiter nach dieser Antwort suchen müssen.

Ilea

"Nun....ich hatte auch meine Pausen nutzen können, um mich ebenfalls hier umzuschauen", gestand ich ihm: "Aber ich war mir einfach nicht sicher gewesen, ob ich es schon konnte und habe mich daher dem Heilmitteln gewidmet, um wenigsten etwas beitragen zu können." Mein Blick wanderte zum Himmel, irgendwo dahinter existierte eine andere Welt. Caels Welt. "Ich würde so gerne deine Familie kennenlernen", sagte ich leise und ein Kloß bildete sich in meinem Hals: "Und ich vermisse mein Vater. Er war immer mein Zuhause gewesen. Ich habe Angst.....dass wir zu spät kommen. Dass er nicht mehr dieser Mensch sein wird, den ich kenne." Ich war nicht naiv zu glauben, dass er einfach nur in einem Gefängnis saß. Ich war der Grund dafür, dass er dort saß. Und er lebte nur, weil sie wussten, dass ich ihn retten wollte. Meine Hände ballten sich zu Fäusten.


2 424

13.01.2023, 22:06

Cael

Mir war natürlich bewusst, dass sie nach dem Ereignis vor drei Wochen ihre Zeit gebraucht hatte, um zurück zur Normalität zu finden und das war mehr als in Ordnung. Sie hatte diese Zeit sogar genutzt, um ihre Fähigkeiten zu verbessern und Gutes zu tun, was viel über ihren Charakter und ihr Herz aussagte. Genau deswegen liebte ich sie auch wie ein Verrückter. Allerdings lastete das Wissen um ihren Vater schwer auf ihr, weil er weiterhin in einem Gefängnis saß, wo es sicherlich nicht paradiesisch zuging. Hoffnungen machte ich mir keine, aber mein Entschluss die beiden zu vereinen, stand seit dem Tag fest, an dem wir alle das Weite suchen mussten, um nicht ebenfalls in einer Zelle zu landen. Oder Schlimmeres... Ich wollte daran glauben, dass er noch am Leben war. Trotz all der schrecklichen Dinge, die in dieser Welt tagtäglich passierten und der Kaiser kein Herz besaß, um Gnade walten zu lassen. >Auch wenn seitdem viel Zeit vergangen ist, habe ich deinen Vater als sehr starken Mann kennengelernt. Er hat dich zusammen mit Sobo Makoto zu dieser wundervollen Frau großgezogen, die du heute bist und nebenbei ein Gästehaus geführt, in dem sich alle sehr wohlgefühlt haben. Sogar Fremden wie Ryu und mir gegenüber. Ein Mann wie er wird durchhalten, sei es nur, um dich ein letztes Mal zu sehen.< sagte ich in überzeugtem Tonfall und warf dabei einen Blick gen Himmel. >Wenn sich auch nur die geringste Möglichkeit ergibt, ihn aus seinem Gefängnis zu befreien, werde ich nicht zögern. Ich will ihn genauso sehr retten wie du. Nicht nur, weil er dein Vater ist, sondern auch weil er ein guter Mann ist.<

Imesha

Amara wirkte etwas überrascht, als ich davon erzählte und erhob sich, um wieder zu mir zu kommen. >Lass mich mal sehen.< Auch Rakurai wirkte jetzt interessiert und nicht mehr so traurig wie wenige Augenblicke zuvor. Uns ging es wohl allen gleich, wenn meine Eltern zur Sprache kamen. Ihr Verlust schmerzte selbst nach all diesen Jahren und das zeigte mir, wie gut ich es hätte haben können, wären wir nicht auf tragische Weise voneinander getrennt worden. Ich presste die Lippen fest aufeinander, um das leichte Beben zu unterdrücken und atmete tief durch die Nase ein. Das half mir ein wenig in der Gegenwart zu bleiben.
Als Amara besagte Stelle am Nacken berührte, zuckte ich leicht zusammen und wartete ihre Reaktion ab. Sie fuhr langsam die Linien nach, das spürte ich sehr deutlich. Genau wie das Kribbeln, das sich dabei ausbreitete. >Es ist wunderschön. Es ist dasselbe Mal wie das deiner Mutter.< sagte sie schließlich. Ein Lächeln schwang in ihrer Stimme mit. >Yseras Magie ist in dir erwacht. Wann das genau passiert, ist sehr unterschiedlich. Es hängt von vielen Faktoren ab. Und mit dieser Tätowierung wird eure Verbindung symbolisiert. Jeder Drache, der einen Magi wie uns auserwählt, erhält ein Mal, das auf diesen einen Drachen zugeschnitten ist. In deinem Fall ist es ein sechszackiger Stern mit einer fünfblättrigen Blume. Es beschreibt Yseras einzigartige Magie. Den Sommersturm.<
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2 425

13.01.2023, 22:23

Ryu


Erwartungsvoll beobachtete ich, wie Amara das Tattoo musterte und es berührte. Es wirkte, als hätte sie eine Ahnung, was es sein könnte. "Ist es ähnlich wie bei mir und dem Drachen Ahi?", fragte ich neugierig und spürte wie das Tattoo sich auf meinem Rücken regte: "Oder ist es eher wie die magische Verbindung, die Imesha und ich haben? Als mein innerer Drachen sie ausgesucht hat?" Ich schaute zu ihrem Nacken, wo ich ein Teil des Tattoos sehen konnte. Ich wollte mich nicht zu Imesha beugen, damit sie sich nicht wie ein Ausstellungsstück fühlte.

Ilea


Bei seine Worte blinzelte ich die aufsteigende Tränen fort und ich musste mich räuspern, ehe ich nicken konnte. Mein Vater war ein starker Mann und er würde solange durchhalten bis wir kamen. Manchmal erschrak ich mich, wie mein Bewusstsein hin und wieder seine Situation ausblendete, obwohl es immer im Hinterkopf schwebte. Ich hatte ihn nicht vergessen. "Danke", meine Stimme klang brüchig und ich atmete tief ein. Ich würde weiterhin stark bleiben, damit ich mein Vater retten konnte.


2 426

13.01.2023, 22:50

Cael

Es war zwar kein Danke nötig, aber ich verstand sie. Ihr Vater war nicht der einzige Mann, der gerettet werden musste. Viele andere unschuldige Menschen, besonders Magi, warteten darauf, dass der Kaiser fiel und Valaris Frieden fand. Wie auch immer das aussehen mochte. Die Prophezeiung hatte nicht allzu positiv geklungen, doch davon würden wir uns nicht entmutigen lassen. Wir waren alle aus einem bestimmten Grund hier und gaben täglich unser Bestes den vielen Anforderungen gerecht zu werden. Stärker, schneller, schlauer...
Eine glockenhelle Mädchenstimme durchbrach meinen Gedankengang, als daraufhin Kazuko angerannt kam. Ihre Zöpfe wippten dabei auf und ab, während sie mich mit ihrem schönsten Lächeln anstrahlte. Ihre süße Zahnlücke machte mich jedes Mal aufs Neue schwach. Fort war die bedrückte Stimmung. >Du bist doch noch gekommen!< rief sie freudig aus. Hinter ihr tauchte Sasuke auf. Ein Junge in ihrem Alter und ihr bester Freund. Mein Lächeln wurde breiter. Dann beugte ich mich vor, stellte die Sachen ab und breitete die Arme aus, damit ich die Kleine hochheben konnte. >Da hat mich jemand aber sehr vermisst.< zog ich sie auf.
Sie schlang ihre Ärmchen um meinen Hals und drückte ihre Wange gegen meine. Der Duft nach süßem Gebäck stieg mir in die Nase. Ich lachte leise und wandte mich an Ilea. >Darf ich vorstellen? Kazuko. Kazuko? Das ist Ilea.< Mehr musste ich nicht sagen, damit sie verstand, wen sie da vor sich hatte. Ihre Augen weiteten sich bei der Erkenntnis. Keine Ahnung, was ihr durch den Kopf ging, denn sie stieß daraufhin einen langen Seufzer aus, gefolgt von den Worten: >Ich habe gehofft, du wärst hässlich, aber Cael-san hat doch recht. Du bist wirklich schön.< schmollte sie.
Diesmal lachte ich laut auf.

Imesha

Ich sah Ryu an, als er seine eigenen Fragen stellte und dachte darüber nach. Es könnte durchaus eine Verbindung geben. Amara trat von mir zurück und tippte sich ans Kinn. >Die Verbindung zu einem Drachen kann sich auf vielseitige Weise zeigen. Das, was Ysera und Imesha verbindet, ist ein Bund zwischen Meister und Lehrling. Es kennzeichnet sie als Auserwählte, damit andere Drachen wissen, dass niemand anderes sie für sich beanspruchen kann. Andere magische Wesen spüren diesen Bund und halten sich ebenfalls fern von der auserwählten Person. Somit ist es zusätzlich ein Schutz.< Bis hierhin konnte ich ihr gut folgen. Unwillkürlich berührte ich wieder die Stelle am Nacken und wünschte, ich könnte die Tätowierung mit eigenen Augen sehen. Als könnte ich dadurch Ysera näherkommen.
>Was dich betrifft, vermute ich, dass ein ganz anderer Bund vorliegt. Du wurdest zwar von einem Drachen markiert, jedoch greift die Magie deutlich tiefer. Sie verbindet eure Essenz. Euer Wesen. Ein solcher Bund ist sehr besonders. Nicht viele Drachen wagen diesen Schritt, weil es äußerst... intim ist. Damit gewähren sie dem Magi viele Einblicke in ihre Welt, was sie sonst nicht tun würden, um ihresgleichen zu schützen. Man darf nicht vergessen, dass sie wilde Kreaturen bleiben, egal wie menschlich sie sich verhalten. Aber auch da gibt es Ausnahmen.< Sie sah von mir zu Ryu und wieder zurück zu mir. >Drachen, die ihre wilde Form ablegen, um an der Seite ihrer Magi zu leben. Das ist durchaus vorgekommen. Es ist selten, aber möglich.<
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2 427

13.01.2023, 23:05

Ryu


Es gab also verschiedene Verbindungen zu einem Drachen, ihre Welt schien weitaus komplexer als gedacht. "Ahi war ein solcher Drache gewesen", erinnerte ich mich. Er war nicht mit den anderen Drachen in die Nebelwelt geflohen, sondern hatte einen Ruf gefolgt und schließlich hatte er sich in seiner menschliche Gestalt in die Person verliebt, wo zuvor nur eine magische Verbindung existiert hatte. Ich fuhr mit der Hand durch das Haar und sah Imesha wieder an. "Aber....dennoch haben wir Beide sowas wie eine magische Verbindung, obwohl sie diesen Schutz trägt. Ich meine, ich bin so gut wie ein halber Drache. Müsste ich es nicht spüren können?", neigte ich mein Kopf nachdenklich zur Seite.

Ilea


Ein Mädchen erschien und riss uns Beide aus unsere Gedanken, in denen wir einen kurzen Moment versunken waren. Ihr Lächeln war strahlend und es war ein bezaubernder Anblick wie sie sich vertrauensvoll in Caels Arme warf. Und wie Cael liebevoll mit ihr umging. Ja, er würde ein wunderbarer Vater werden. Er würde unsere Kinder auf Händen tragen, dessen war ich mir sicher. "Hallo Kazuko", lächelte ich sie warm an: "Dankeschön, aber ich finde dich viel hübscher. Mir gefallen besonders deine Zöpfe." Ihre Worte beleidigten mich nicht, stattdessen verkniff ich mir ein leises Lachen bei ihrem Schmollmund. Dann wandte ich mich lächelnd zu dem Jungen: "Möchtest du dich auch vorstellen?"


2 428

13.01.2023, 23:30

Cael

Kazukos Kommentar hatte mich unerwartet genau dort getroffen, wo man mich leicht zum Lachen brachte und ich war insgeheim dankbar für diese Kinder, die so viel Freude in sich trugen. Ich lächelte sie breit an, als sie auf Ileas Worte hin verlegen wurde und ihre Wangen sich dabei leicht verfärbten. >Finde ich auch. Diese Frisur steht dir hervorragend.< Dass ich derselben Meinung wie Ilea war, stimmte sie noch glücklicher, was zur Folge hatte, dass sie mich beinahe erwürgte. Mir entwich ein ersticktes Lachen.
>Die jungen Männer da draußen werden sich vor dir hüten müssen. Keiner wird dir das Herz brechen, so stark wie du bist.<
>Mich interessieren die anderen nicht. Du und ich. Wir heiraten. Auch wenn du deine hübsche Freundin hast. Sie darf bleiben, wenn du das unbedingt willst. Aber küssen darf nur ich.< Ach, diese unschuldige Kinderlogik. Wie schön es doch war Kind zu sein.
Schmunzelnd deutete ich auf Sasuke. >Was ist mit ihm? Er ist dein bester Freund. Er könnte später auch dein bester Ehemann sein.< Gerade, als er sich Ilea vorstellte, lief er bei meinen Worten rot an und verschränkte die Arme vor der Brust. >Das ist Blödsinn, was du da sagst.< empörte er sich. Ein schwacher Versuch darüber hinwegzutäuschen, dass er Kazuko auf seine kindliche Art mochte. Diese schüttelte vehement den Kopf, dass mir dabei ein Zöpfchen ins Gesicht flog. >Auf keinen Fall! Ich werde Kazuko Reavstone heißen!<

Imesha

Diesmal war ich diejenige, die zwischen Amara und Ryu blickte. Da mich das Thema sehr interessierte, diente das als gute Ablenkung von allem Kummer, der noch in meinem Herzen wütete. Außerdem wollte ich wie Ryu mehr über das erfahren, was uns verband und was es mit ihm und dem Drachen auf sich hatte. Lange hatten wir nach Antworten gesucht und endlich bekamen wir welche.
>Du hast diese Verbindung nicht gespürt, weil Ysera gestorben ist und damit der Schutz aufgehoben wurde.< Das zum Thema Ablenkung... >Das Mal an sich trägt zwar die Magie von Ysera in sich, doch es dient nicht mehr dazu andere zu warnen. Es ist mehr wie eine Erinnerung. Drachen respektieren das. Sie würden sich trotzdem fernhalten. Andere wiederum, besonders jene, die Ysera kennen, könnten ihren Schutz anbieten oder auch einen Bund eingehen, weil ihnen bewusst ist, dass es beiden viel bedeuten würde.< Bei den Worten lächelte Amara sanft. >Drachen pflegen ihre Verbindungen zueinander. Selbst viele Jahrhunderte nach dem Tod. Das hast insbesondere du am eigenen Leib zu spüren bekommen, als wir uns von unserem heiligen Baum verabschiedet haben. Du hast all die verstorbenen Seelen gesehen und gespürt. Aus diesem Grund glaube ich, dass du mehr als bloß ein halber Drache bist und dass Imesha dir dabei helfen wird dein wahres Wesen zu entdecken.<
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2 429

13.01.2023, 23:51

Ryu

Das klang nach eine Logik, die ich verstand. Ich wusste nur zu gut wie komplex die Magie sein konnte, besonders wenn es um Verbindungen ging. In unsere Welt gab es immer noch genug magische Geheimnisse, deren Rätseln man noch nicht gelöst hatte. "Ja", nickte ich und erinnerte mich an diese Gefühl der Verbundenheit, die ich bei den Drachengeister gespürt hatte. Sie spürten gar den Tod des Anderen. Mein wahres Wesen und Imesha war der Schlüssel. Ich erinnerte mich wie Imesha einmal erwähnte, dass sie einen magischen Knoten in mir gesehen hatte, aber noch nicht gewagt hatte ihn zu lösen. Daher war ich von den Worte nicht überrascht.

Ilea

Der Junge stellte sich als Sasuke vor und schien ein guter Freund von Kazuko zu sein. Leise lachte ich auf, als Cael die Kinder aufzog. Kazuko war auf eine kindliche Weise in Cael vernarrt und sie war wirklich entzückend. Ich sah die beiden Kinder an: "Kennt ihr einen schönen Ort, wo wir alle gemeinsam die Erdbeeren essen können?" Ich deutete auf dem Obstkorb: "Ich finde, wenn man mit Freunden die Mahlzeit teilt, schmeckt es viel besser. Es ist als würde man ein bisschen von dem Glück naschen."

Ich gehe offline, gute Nacht :)


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14.01.2023, 00:13

Gutes Nächtle :D

Cael

Sasuke erdolchte mich mit Blicken, aber ich wusste, dass er mir nicht lange böse sein konnte, weil er mir bereits gestanden hatte, dass er genauso stark werden wollte wie ich. Damit auch die anderen Mädchen sich für ihn interessierten. Vermutlich verunsicherte ihn das Feuermal seitlich am Hals, weil Kinder in seinem Alter sich häufig mit anderen verglichen und Unterschiede feststellten, die sie dann hinterfragten. Einmal hatte ich sogar miterlebt, wie ihn der Kommentar eines anderen Jungen verletzt hatte und ihm Kazuko als Reaktion darauf eine gescheuert hatte. Um die beiden machte ich mir deswegen keine Sorgen.
Als das Zauberwort "Erdbeeren" fiel, leuchteten die Augen der Kinder sofort auf. Vergessen war das Thema Heirat. Da wir sonst mit Erwachsenen unterwegs waren, hatte ich Ilea noch gar nicht mit den Jüngsten interagieren sehen, aber das wäre sowieso nicht nötig gewesen, weil ich wusste, dass sie ein wundervolles Herz besaß. In Momenten wie diesen wollte ich sie mir am liebsten über die Schulter werfen und sie die ganze Nacht lieben, um dem Traum von einer Familie näherzukommen. Doch wenn ich eines in den letzten drei Wochen gelernt hatte, dann mich in ihrer Anwesenheit zu beherrschen. Naja... fast.
>In der Nähe ist ein Spielplatz. Dort können wir essen!< sagte Sasuke aufgeregt und griff sogleich nach Ileas Hand, um sie zu führen. Da ich sowohl die Bücher als auch den Obstkorb tragen musste, setzte ich Kazuko ab und folgte ihnen.

Imesha

Ich senkte den Blick auf meine ineinanderverschränkten Hände und verarbeitete die neuen Informationen. Schon seit einiger Zeit machte ich mir Gedanken um den magischen Knoten, der über Ryus Kopf saß und der mir sehr früh aufgefallen war. Das musste wohl das sein, was Amara meinte. Diese besondere Verbindung zwischen uns beiden, die es mir ermöglichte ihm sein wahres Wesen zu entlocken. Bislang hatte ich Distanz gewahrt, um meine Kräfte besser zu verstehen, aber so wie die Dinge liefen, würde ich schon sehr bald das nächste Rätsel gemeinsam mit ihm lösen.
>Es tut gut endlich Antworten auf all die Fragen zu erhalten, nach denen wir so lange gesucht haben.< gestand ich ein wenig erleichtert. Der nicht erleichterte Teil von mir würde sich weiterhin mit meiner düsteren Vergangenheit auseinandersetzen müssen, um das irgendwie zu bewältigen.
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2 431

14.01.2023, 17:12

Ryu


Imesha machte sich über diese neue Informationen Gedanken und ich hoffte sie überforderte sich damit nicht selbst. Sie hatte heute viel erfahren und dabei auch viel Schmerz erleben müssen. Da gab es viele Dingen, die sie vermutlich verarbeiten musste. Aber sie hatte ihre Antworten bekommen und hatte mehr Gewissheit über ihre Vergangenheit, auch wenn es schwer war. Ich sah Imesha mit einem sanften Blick an.

Ilea


Die Kinder schienen von der Idee angetan zu sein und entzückt begann ich zu lächeln. Ich hatte wenig mit Kinder zu tun gehabt, aber ich mochte Kinder. Ich erinnerte mich an Kit und an seine kleine Schwester. Hoffentlich ging es ihnen gut und auch seine Mutter. Wie selbstverständlich nahm Sasuke meine Hand und zeigte mir somit sein erstes Vertrauensbeweis. Seine Hand war warm und wirkte klein, sodass ich sie sanft und beschützend umschloss. "Das hört sich gut an", antwortete ich ihm lächelnd: "Ich war noch nie auf einem Spielplatz gewesen."


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14.01.2023, 18:07

Cael

Auf dem Weg zum Spielplatz traf ich ein paar weitere bekannte Gesichter, aber ich hielt mich nicht lange mit Gesprächen auf, da Kazuko mich regelrecht mit sich zog. Ihre Hand hatte sich in den Saum meines Oberteils gekrallt und da ich sie nicht unnötig lange warten lassen wollte, erreichten wir schon sehr bald unser Ziel. Lächelnd stellte ich den Korb mit den Erdbeeren auf einer Bank ab, von der aus man die spielenden Kinder beobachten konnte. Wie ich erfahren hatte, gab es mehrere solcher Plätze in der Stadt. Eine tolle Freizeitbeschäftigung für die Kleinen. Die Gerüste sahen sicher aus, es gab sogar Schaukeln, die ich aus meiner Heimat kannte. >Nur zu, greift rein.< erlaubte ich den beiden, ehe ich mir selbst eine Frucht stahl und reinbiss.

Imesha

Ich atmete tief durch und spürte eine Schwere in mir, die mich zurück ins Bett rief. Eigentlich sollte ich mich mit anderen Dingen ablenken, rausgehen und zum Park gehen, wo ich mich sonst aufhielt, wenn ich den Kopf freibekommen musste. Nur fühlte ich mich nicht danach. Ich wollte mich zu einer Kugel zusammenrollen und an meinen Eltern sowie Ysera festhalten, damit sie mir nicht wieder entglitten. >Danke für das Gespräch.< sagte ich an Amara und Rakurai gewandt. >Ich glaube, es wäre gut, wenn ich das alles erstmal in aller Ruhe verarbeite. Das war ziemlich viel...<
Beide nickten verständnisvoll und erhoben sich. Mein Blick wanderte zu Ryu, der keine einzige Sekunde von meiner Seite gewichen war. Ich hatte richtig entschieden, als ich ihn darum bat mitzukommen. Ohne ihn wäre das Gespräch schlimmer für mich gewesen. Egons unmittelbare Nähe war mir natürlich auch nicht entgangen.
>Genießt noch den Rest des Tages. Heute Abend fliegen wir über einen sehr schönen Streckenabschnitt entlang der östlichen Küste. Der Sonnenuntergang wird atemberaubend sein.< informierte uns Rakurai, während Amara alles Besteck und Geschirr auf magische Weise verschwinden ließ.
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15.01.2023, 21:09

Ryu

Wir erhoben uns und in Imeshas Augen sah ich die Erschöpfung, die Emotionen und der Schmerz hatten sehr an ihr gezehrt. Jetzt brauchte sie Ruhe, damit sie alles irgendwie verarbeiten konnte. Ich nickte zu den Anderen, als sie den Streckenflug erwähnten. Dann griff ich nach Imeshas Hand und führte sie aus dem Raum, damit er ihr weiter nicht schwer auf der Schulter lastete. Ich schwieg währendes des Weges, um sie nicht zu bedrängen. Wenn sie mit mir reden möchte, was sie alles erfahren hatte, war ich da, um ihr zuzuhören.

Ilea

Staunend sah ich mich um, als wir über den Spielplatz gingen und auf einer Bank Platz nahmen. In der Kaiserstadt gab es keine Orte für Kinder, wo sie sorglos spielen konnten. Nachdem alle sich eine Erdbeere genommen hatten, nahm ich auch eine Erdbeere und genoss verzückt die besondere Süße dieser Frucht. Mein Blick blieb an der Schaukel hängen und ich erinnerte mich daran, wie mein Vater in meiner Kindheit für mich eine Schaukel an einem Baum gebaut hatte. Damals als wir noch im Dorf gelebt hatten, wo ich aufgewachsen war bis zu jenem verhängnisvollen Tag. Obwohl der Baum alt gewesen war, hatte der stämmige Ast mich tragen können, wenn ich immer auf der Schaukel saß.


2 434

16.01.2023, 12:11

Cael

Ich setzte mich neben Ilea auf die Bank und ließ Kazuko auf meinen Schoß klettern, da ich offenbar viel gemütlicher war. Schmunzelnd griff ich nach der nächsten Beere und beobachtete Sasuke, der unentschlossen zu Ilea blickte. Er musste seine Gedanken nicht laut aussprechen. Mittlerweile kannte ich ihn gut genug. >Wäre ich so klein wie du, würde ich jede freie Minute auf ihrem Schoß verbringen.< zwinkerte ich ihm zu und gab ihm damit den Mut, sich direkt an die Frau neben mir zu wenden.
>Darf ich auf dir sitzen?< fragte er höflich und leckte sich dann über den erdbeerroten Mund. Es bestand kein Zweifel, dass Ilea ihm den Gefallen tun würde. Kazukos kleine Hände waren ganz klebrig, als sie mich am Unterarm berührte, um sich über den Korb zu beugen. Auch ihr Mund war ganz rot vom Erdbeersaft.

Imesha

In einvernehmlichem Schweigen kehrten wir zurück in unser Zimmer. Worte fand ich keine. In meinem Kopf herrschte das reinste Chaos und irgendwie fühlte ich mich krank. Ich wollte mich hinlegen, einschlafen und erst wieder aufwachen, wenn die Welt besser war oder rausgehen und rennen, rennen, rennen, bis ich keine Luft mehr fand. Denken musste ich nicht. Mein Körper traf die Entscheidung für mich, als ich meine Hand aus Ryus löste und mich mit einem schweren Seufzer aufs Bett fallen ließ. Wenigstens fühlte ich mich hier wohl. Ein sicherer Rückzugsort.
>Ich weiß nicht, was ich tun soll.< gestand ich Ryu. Dann spürte ich das vertraute Brennen in den Augen und holte zittrig Luft. >Kannst du mir bitte etwas aus deinem Buch vorlesen? Irgendwas?<
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2 435

16.01.2023, 21:19

Ryu

Imesha ließ sich auf das Bett fallen und ich sah wie dasGewicht ihrer Vergangenheit auf ihr schwer lastete. "Du muss gar nichts tun", antwortete ich ihr sanft und griff nach dem Buch, den mir meine Schwester mitgegeben hatte. Ihr Lieblingsbuch. Ich nahm neben Imesha Platz, zog sie leicht zu mir, damit sie sich bei mir gemütlich machen konnte und schlug das Buch auf. "Ah, das Kapitel über die Sirenen. Das wird dir gefallen, in der Unterwasserwelt verbirgt sich noch mehr Geheimnisse und es herrscht dort eine besondere, andere Magie", erzählte ich es ihr und begann das Kapitel über die Sirenen vorzulesen. Meine "Tante", die beste Freundin meins Vaters, war auch eine Sirene. Sie war gar die Königin in ihrer Unterwasserwelt.

Ilea

Überrascht sah ich Sasuke an und es rührte mein Herz wie viel Vertrauen er bereits in mir besaß, obwohl wir uns erst gerade kennengelernt habe. "Natürlich darfst du es", lächelte ich ihm warmherzig an und nach dieser Antwort saß der Junge bereits auf meinem Schoß. Etwas scheu legte ich vorsichtig die Arme um ihn, damit er mir nicht runterfiel. Dann spürte ich es. Ein neues, warmes Gefühl. Ein Gefühl, dass dieses Kind vor allen Übeln schützen wollte. Ein Gefühl, dass dem Kind auf seinem Weg begleiten möchte und ihn beim wachsen sehen möchte. Ein Gefühl, dass ihn über die Welt lehren möchte, was man selbst gelernt hat und ihm gleichzeitig die Freiheit geben möchte die Person zu werden, die er sein möchte. Ein Gefühl, dass für das Kind da sein möchte und ihm zeigte, dass es geliebt wurde. Fühlte sich etwa so eine Mutter? "Möchtest du eine Geschichte hören?", fragte ich Sasuke. Als Kind hatte ich die Geschichten von meinem Vater geliebt, die er mir jeden Abend vor dem Schlafengehen erzählt hatte. Das war unser Ritual gewesen.


2 436

17.01.2023, 16:39

Cael

Das Bild, das die beiden abgaben, rührte mich. Es war schön zu sehen, dass Sasuke sich selbst einen Ruck gegeben hatte, um sich den besten Platz auf Erden zu sichern. Ilea wirkte ebenfalls zufrieden. Mehr als das. Ein Ausdruck huschte über ihr Gesicht, den ich noch nicht von ihr kannte. Ich hätte sie gerne nach ihren Gedanken gefragt, aber in Anwesenheit der Kinder sollten wir lieber über etwas Belangloses sprechen. Oder einfach nur Erdbeeren essen.
Lange blieben wir sowieso nicht unentdeckt. Die anderen Kinder, die auf dem Spielplatz spielten, wurden auf uns aufmerksam und einige von ihnen erkannten mich. Zwei Jungen und ein Mädchen im ungefähren Alter von Kazuko und Sasuke rannten direkt auf uns zu. Ihre Augen leuchteten auf, als ihr Blick auf den Korb mit Erdbeeren fiel. Bevor ich überhaupt etwas sagen konnte, streckte das kleine Mädchen auf meinem Schoß demonstrativ die Hand aus. >Die sind nur für uns!< sagte sie in hoheitlichem Tonfall. Beinahe musste ich wieder lachen. Sie hatte definitiv Talent für die Bühne.
>Da die Erdbeeren Ilea und mir gehören, bestimmen wir, wer was abbekommt. Und Teilen ist eine sehr schöne Sache, deshalb dürfen auch die anderen welche essen.< erklärte ich ihr ruhig, was sie sogleich schmollen ließ. Ihr fielen sicherlich viele Gründe ein, warum nur sie und Sasuke die Erdbeeren essen durften, aber mir konnte sie nichts abschlagen. Ich grinste schief.

Imesha

In den ersten Minuten konnte ich mich kaum auf die Geschichte konzentrieren, doch Ryus klangvolle Stimme sowie seine Nähe lockten mich doch noch in die Welt der Sirenen. Wieder einmal begeisterte mich die Vielfalt seiner Heimat. Ich wollte alles mit eigenen Augen sehen. Auch die Sirenen, obwohl sie teilweise wegen ihrer Fähigkeiten gefürchtet wurden. Das unendlich weite Meer barg viele Risiken und da ich keine fantastische Schwimmerin war, hielt ich mich lieber im seichten Gewässer auf.
Ich betrachtete die Zeichnungen im Buch und versuchte mir vorzustellen, wie sie sich im Wasser bewegten. Elegant und tödlich. Eine gefährlich schöne Kombination. >Bist du dort unten oft zu Besuch?< fragte ich ihn neugierig.
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2 437

17.01.2023, 19:44

Ryu


"Nicht so oft. Die Unterwasserwelt wird sehr beschützt", antwortete ich ihr: "Aber jedes Mal, wenn ich dort bin, ist es eine völlig andere, wunderschöne Welt. Es herrscht dort ein anderen Rhythmus, selbst die Magie pulsiert anders. Auch die Lebensweise der Wasserbewohner ist anders. Ihre Philosophie ist, dass alles fließt. Dass das Wasser das Leben ist. Dass das Wasser verbindet."

Ilea


Bevor Sasuke mir antworten konnte, erschienen noch mehr Kinder, die auf uns neugierig geworden sind. Kazuko verteidigte sofort die Erdbeeren, aber Cael tat das Richtige und lehrte sie wie wichtig das Teilen war. "Denke daran gemeinsam die Erdbeeren zu speisen ist wie als würde man ein bisschen Glück naschen. Es macht viel mehr Spaß, als alles nur für sich zu haben", lächelte ich ihr zu und sah zu den glücklichen Gesichtern: "Wollt ihr alle die Geschichte von dem verzauberten Kranich hören?" Einstimmig riefen sie: "Jaaah!" Ich legte ein Finger an meine Lippen und lächelte geheimnisvoll: "Nun denn, lausche die Worte, die mir der Wind ins Ohr geflüstert hat. Vor langer Zeit, noch bevor ihr geborene wurdet, lebte ein Junge in unsere Welt, der den Namen des Kranichs trug....." Ich verlor mich beinahe selbst in der Geschichte, die mein Vater für mich ausgedacht hatte und mit den Händen versuchte ich die Worte bildlich darzustellen. Mit funkelnde Augen erzählte ich die Abenteuern und Prüfungen, die der Junge erleben und bestehen musste, als er in einem Kranich verwandelt wurde. Doch die wahre Freundschaft löste am Ende den Zauber auf.


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18.01.2023, 11:56

Cael

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Ilea sich den Kindern auf eine so wundervolle Weise öffnen würde. Kinder liebten Geschichten. Und ich liebte diese Frau noch mehr als vor ihrer Erzählung. Es sollte eigentlich unmöglich sein mich ein weiteres Mal in sie zu verlieben. Dafür empfand ich schon zu viel für sie. Wie viel Liebe konnte ein Herz wohl ertragen? Eine ziemlich philosophische Frage, die ich bei nächster Gelegenheit meinem Meditationslehrer stellen würde, um ihm damit auf die Nerven zu gehen. Manchmal war mir gar nicht bewusst, wie fixiert ich auf das Leben mit Ilea war. Trotz der angespannten Situation um uns herum. Die Welt ging laut Prophezeiung unter und ich saß hier, umgeben von Kleinkindern, meine Gedanken um Ilea als Mutter kreisend und dem starken Bedürfnis schon heute mit der Familienplanung zu beginnen. Ich war tatsächlich ein hoffnungsloser Fall.

Imesha

Mmh, das machte das Unterwasservolk umso faszinierender. Ihr enger Bezug zum Wasser ergab natürlich Sinn. Sie lebten in diesem Element. >Wie schaffst du es dort unten zu atmen? Magie?< Ich hatte noch nie von einem Zauber gehört, der es einem erlaubte für längere Zeit Unterwasser zu atmen. Vielleicht für ein paar Minuten, aber nicht für einen längeren Besuch. Während meiner Zeit als Jägerin hatte ich auch Yokai im Wasser bewältigen müssen, obwohl ich solche Aufgaben ungern angenommen hatte. Kämpfe wie diese waren mehr von Nachteil als von Vorteil für mich.
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18.01.2023, 19:48

Ryu

"Die Unterwasserwelt der Sirenen befindet sich in einer Art riesige Luftblase, sodass auch wir uns bewegen können. Aber sie kennen auch einen besonderen Zauber oder Pflanzen, die uns Oberflächenbewohner unter dem Wasser atmen lässt. Oder man beherrscht die Magie die Luft, wie meine Mutter, meine Geschwister und ich. Aber da ist die Zeit eher begrenzt, höchstens eine Stunde", antwortete ich ihr: "Ich werde auch dir diese fantastische Welt zeigen."

Ilea

Als die Geschichte endete, blickte ich auf Gesichter mit leuchtende Augen und rotverschmierten Lippen. In meinem Herz wurde es warm, weil ich den Kinder mit der Geschichte eine Freude bereiten konnte. Es war eine schöne Vorstellung, dass ich sowas vielleicht in der Zukunft jeden Abend erleben könnte. Denn ich würde definitiv meinen Kindern am Abend Geschichten erzählen, wie es mein Vater getan hatte. "Wollt ihr wieder spielen gehen?", fragte ich sie lächelnd, denn soweit ich es wusste, konnten kleine Kinder nie lang stillbleiben und brauchten die Bewegung. Sofort sprangen sie auf und liefen auf die Spielgeräte zu. "Lass uns den verzauberten Kranich spielen!" "Ich will den Kranich sein!" "Ich bin Hak!" "Und ich Merida!" "Ist das nicht entzückend?", wandte ich an Cael: "Ich hoffe in deiner Welt gibt es auch Spielplätze, dann könnten wir mit unseren zukünftigen Kinder dorthin gehen." Als ich merkte, dass ich diesen Herzenswunsch laut gesagt hatte, errötete ich mich: "Ich meine später. Also irgendwann. Falls du es auch möchtest."


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19.01.2023, 12:47

Cael

Nachdem sich die Kinder mit genügend Erdbeeren vollgefressen hatten, dass kaum welche für Ilea und mich übrig waren, eilten sie davon, um die Geschichte nachzuspielen. Kazuko wollte natürlich die beste Rolle haben. Sasuke hielt sich wie sonst höflich zurück und wäre wohl mit irgendeiner Rolle zufrieden. Ich mochte den Jungen. Er würde zu einem guten Mann heranwachsen.
Mein Blick wanderte zurück zu Ilea, als sie dann offen ihren Wunsch aussprach und damit genau ins Schwarze traf. Wir hatten denselben Gedanken. Mir wurde augenblicklich warm. Ich rutschte näher zu ihr, bis der Korb zwischen uns gegen mein Bein drückte und griff nach einer ihrer goldblonden Strähnen. Während ich sie mir um den Finger wickelte, sah ich sie direkt an. >Das Einzige, woran ich während deiner Erzählung denken konnte, waren du und ich, zusammen im Bett, die ganze Nacht lang, um sicherzugehen, dass es mit der Familiengründung auf Anhieb klappt.< Meine Augen fielen auf die überaus verlockende Aussicht ihres Ausschnitts. Der weich aussehende Ansatz ihrer Brüste. Wie gern würde ich sie aus dieser Kleidung schälen und jede freigelegte Stelle mit meinem Mund erkunden. Ich schluckte trocken.
Das spielerische Kreischen von Kindern erinnerte mich daran, dass wir nicht unter uns waren, weshalb ich schnell wieder Distanz zwischen uns brachte. Meine Hände behielt ich lieber bei mir. Ich räusperte mich und sah gezwungenermaßen in eine andere Richtung. >Natürlich müssen wir nichts überstürzen. Du bist die Frau. Du entscheidest, wann du bereit bist.<

Imesha

Ich versuchte mir diese Welt und wie sie funktionierte genauer vorzustellen, aber sehr wahrscheinlich wurde meine Fantasie der Realität nicht gerecht. Sie mit eigenen Augen zu sehen, setzte ich gleich auf die Liste der Dinge, die ich mit Ryu in seiner Welt unternehmen wollte. Das waren schöne Ziele. Ziele, für die es sich zu kämpfen lohnte. Seufzend kuschelte ich mich enger an ihn und lauschte seinem Herzschlag, dem stetigen Auf und Ab seines Brustkorbs. Seine Nähe tat mir gut. Selbst in den dunkelsten Stunden meines Lebens. >Danke Ryu.< Ich sah zu ihm hoch und legte eine Hand an seine Wange. >Ich liebe dich.<
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