Cael
Dieses Hin und Her mit ihm reizte mich, da ich meine Kampfkraft und Zeit für das größere Übel nutzen sollte. Eine leise Stimme in meinem Kopf warnte mich davor, dass das hier als Ablenkung diente. Dass man mich mit Absicht von den anderen getrennt hatte, um irgendetwas damit zu bezwecken. Bislang hatte ich mich stets auf meinen Instinkt verlassen können. Daran würde sich heute nichts ändern. Ich bewegte mich schneller, meine Klingen durchschnitten alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Nur traf ich diesen wendigen Schattenmann nicht. Erst, als er plötzlich aus meinem Sichtfeld verschwand und ich kurz darauf seine messerscharfen Krallen an meiner Seite, knapp unterhalb meiner Rippen, spürte, zischte ich wütend und wirbelte zu ihm herum. Ein scharfes Brennen ging strahlenartig von der Wunde aus. Trotzdem ließ ich ihm keine Möglichkeit dasselbe noch einmal zu tun. Womit auch immer seine Krallen benetzt waren, es fühlte sich nach Gift an. Kein natürliches Gift, sondern mehr wie konzentrierte dunkle Energie, um meinen Geist zu schädigen. Dumm für ihn, dass ich gegen solche Attacken praktisch immun war. Das wurde auch meinem Gegenüber bewusst, als er meinen Schwerthieben auswich und Verwirrung sich in seine Stimme schlich. >Warum? Warum krümmst du dich nicht vor Schmerzen?<
>Glaubst du ernsthaft mich mit solchen billigen Tricks in die Knie zwingen zu können?< Als er versuchte zu fliehen, verfolgte ich ihn sogleich und schaffte es beinahe ihn zu köpfen. Mit seinem Dolch hielt er gegen meine gekreuzten Schwerter. Ich übte mehr Druck aus, von den Klingen sprangen Funken. >Ich bin nicht hier, um von einer Kreatur wie dir getötet zu werden. Das wahre Opfer bist du!< knurrte ich mit Nachdruck, ehe ich ihn gewaltsam nach hinten stieß, den linken Arm schwang und ihm quer durch die Maske das Gesicht zerschnitt. Blut spritzte aus der Wunde. Er schrie schmerzerfüllt auf und wand sich rollend auf dem Boden.
Der Kampf
Imesha
Wenn man jahrelang kämpfte, kämpfte und kämpfte, entwickelte man einen Sinn für bevorstehende Gefahren. Als ich von Ast zu Ast sprang, auf der Suche nach Feinden, stellten sich mir plötzlich die Nackenhärchen auf und ein kalter Hauch fegte durch mich hindurch. Angespannt hielt ich inne, sah mich konzentriert um und richtete den Blick gen Himmel. Selbst zwischen den Baumkronen registrierte ich eine dunkle Wolkenwand, die sich vor die Sonne schob. Verschwunden war das natürliche Tageslicht. Schwarze Magie.
Ich stieß einen Fluch aus, wirbelte herum und wollte zurück zu den Booten eilen. Um alle zu warnen. Allerdings kam ich nicht weit, da ich plötzlich den Halt unter meinen Füßen verlor. Irgendetwas hatte den Ast in Einzelteile zerhackt und mich knapp verfehlt. Giftgrüne Fäden. Sie waren vorher nicht da gewesen. Etwas ungelenk landete ich auf dem Boden und rollte mich ab, um mir nichts zu brechen. Ein seltsamer Geruch stieg mir in die Nase. Sofort drückte ich meinen Unterarm gegen die Nase und trat in gebückter Haltung zurück, bis ich einen Baum in meinem Rücken spürte. Ich blinzelte gegen das Brennen in den Augen an. Suchte nach der Quelle der giftgrünen Fäden.