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2 601

28.05.2023, 20:15

Ryu


Kaum war Ilea wieder unter uns, stürzte sie sich bereits auf ihrem Vater und begann ihre Magie zu wirken. Auf diese Weise Jemanden zu heilen, hatte ich bisher nicht gesehen. Ich wusste, dass Ilea sich auch in der Freizeit mit der Heilkunst beschäftigt hatte, sowohl mit der Heilmagie, als auch mit den Heilpflanzen. In diesem Bereich schien sie enorme Fortschritte gemacht zu haben und ich hoffte so sehr, dass sie ihr Vater helfen konnte. Ilea hatte in ihrem Leben viele Verluste erleiden müssen. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Cael sich entfernte und ich runzelte mit der Stirn. Das war nicht seine Art und daher folgte ich ihm gleich, weil etwas nicht stimmen konnte. Erst jetzt merkte ich, dass etwas anders an ihm war. Seine Aura fühlte sich eine Spur dunkler an. Und ich sah auch das ganze Blut an seinem Körper kleben, aber ich fragte nicht danach. "Brauchst du was?", selbst wenn ich noch wütend auf ihn war, war seine Gesundheit mir wichtiger. Aus der Nähe betrachtet sah er ziemlich mitgenommen aus.

Ilea


Aus den etlichen Taschen an meinem Gürtel holte ich einige Phiolen mit Flüssigkeiten, Pulver und getrocknete Materialien, die ich aus Heilpflanzen gewonnen hatte. Jedes Mittel hatte seinen wichtigen Zweck. Bevor ich mit dem Heilen beginnen konnte, musste ich meinem Vater zuerst ein energiebringendes Mittel einflößen, deren Wirkung ich durch meine Magie verstärkte, indem ich bestimmte Formel einer fremde Sprache murmelte. Erst dann konnte ich mich um ein paar innere Blutungen kommen, die tödlich werden konnte, wenn sie nicht sofort behandelt wurden. Ich legte meine Hand auf die Verletzungen und rief nach den Erinnerungen ihrer Entstehungen. Tränen brannten auf meine Augen, als ich sein leidvolles Schrei in meinem Kopf hörte und mit zusammengebissene Zähnen begann ich mit der Heilung, nachdem ich die Ursache konnte. Es war eine Methode, die ich selbst entwickelt hatte, denn so konnte ich noch genauer arbeiten und verhindern, dass vielleicht doch noch Folgen auftraten.


2 602

28.05.2023, 20:29

Cael

Ich versuchte durch eine ruhige Atmung bei Bewusstsein zu bleiben. Mir war es wichtig zu erfahren, ob Gawain die Heilung überstand. Hätten wir länger gewartet, wäre er dann wohl… Ich verbot mir den Gedanken. Nein. Er war hier. So wie ich. Am Leben. Er würde wieder gesund werden. Schritt für Schritt. Er war in den besten Händen. Daran zweifelte ich keine Sekunde.
Als Ryu zu mir kam, sah ich zu ihm auf und schüttelte langsam den Kopf. >Es ist viel passiert.< Meine Stimme klang rau, wie als hätte ich stundenlang geschrien. Allgemein fühlte ich mich seltsam in meinem eigenen Körper. Das musste wohl das sein, wovor mich Skira zu spät gewarnt hatte. >Wie geht es dir? Den anderen?< Ich hatte mir nicht die Zeit genommen nach äußeren Verletzungen zu suchen, aber so abgekämpft wie wir alle aussahen, war es schwer auf einen Blick zu erkennen, welches Blut von wem war. Ich kam mit den letzten Entwicklungen kaum mit.

Imesha

Es war faszinierend Ilea beim Heilen zuzusehen. Sie hatte sich in den letzten Wochen stark verbessert und jetzt konnte sie jemandem helfen, den sie zutiefst liebte. Ihren eigenen Vater. Selbst wenn sein Zustand kritisch war, glaubte ich daran, dass es ihr gelingen würde, ihm die bestmögliche Behandlung zu geben. Sie schien zu wissen, was sie tat. Ich wünschte, ich könnte ihr irgendwie helfen, aber da ich keine besonderen Heilfähigkeiten besaß, blieb ich einfach bei ihr und wartete geduldig.
Ryu hatte sich indes zu Cael gesellt. Ich würde nachher mit ihm sprechen und den höheren Mächten dafür danken, dass wir ihn nicht verloren hatten.
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2 603

28.05.2023, 20:51

Ryu


Den Umständen entsprechend....und es gab Verluste", antwortete ich ihm und sank neben ihm auf dem Boden. Meine Augen wanderten zu den Frauen zurück. Ich fuhr mit der Hand durch das verschmutztes Haar, seufzte schwer und spürte die Last der Welt auf meine Schultern. Und gleichzeitig war immer noch diese Wut, die tief in mir brodelte. Die Wut, die nicht meine eigene war. Da war auch die Wut der Drachen.

Ilea


Ich gab meinem Vater auch etwas, was ihn in einem Art Koma versetzte, damit er möglichst keine Schmerzen hatte. Über seinem Körper schwebten nun viele kleine leuchtende Partikeln, die den Umriss seine Körpers darstellte und in dem Umriss das Bild seines Inneren. Noch eine weitere Methode, um mir einen genauen Bild zu machen. Konzentriert setzte ich meine Arbeit fort. Meine Hände tanzten über seinem Körper, die Magie wurde zu meinem Werkzeug, gemurmelte Zauberworte, hier und dort griff ich nach einige Heilmitteln. Schweiß sammelte sich auf meiner Stirn, denn jeder Eingriff, besonders magischer Eingriff, kostete Energie. Als letztes war sein bereits kaputtes Bein, das zertrümmert wurde. Ich konnte ihn nur noch stabilisieren und schienen. Auch die Heilmagie hatte seine Grenzen und da waren so viele zersplitterte Knochenfragmente. Noch funktionierte die Durchblutung, jedoch würde das Bein zeitnah amputiert werden müssen. Oder es gab eine erfahrene Heilerin oder ein Heiler. Erschöpft ließ ich meine Hände sinken. "Er braucht jetzt ein Bett. Mehr kann ich jetzt nicht tun....erst wenn er aus seinem Koma erwacht, erfahre ich, wie groß....die Schäden sind...und sobald ich wieder Energie habe, kann ich mich auch weiter um die anderen Verletzungen kümmern", ich schluckte schwer. Um die oberflächigen Verletzungen hatte ich mich erstmal nicht gekümmert, da sie nicht lebensbedrohlich waren.


2 604

28.05.2023, 21:14

Cael

Verluste… ja. Es wäre zu schön gewesen, hätten wir jeden einzelnen Menschen retten können. Oder niemanden von uns verloren. Wenn ich nur an die vielen Leichen meiner Mitkämpfer dachte, an ihre verdrehten Körper, die leeren Augen, das finstere Übel, das daraufhin alles in Schutt und Asche gelegt hatte, lief es mir eiskalt den Rücken runter. Gleichzeitig dachte ich an diesen lebensverändernden Moment zurück, als meine Barriere sich auflöste und ich Ivolis Kreischen als Letztes hörte, bevor alles in Dunkelheit getaucht wurde. Es hatte sich nach Tod angefühlt. Wie wenn ein Theaterstück endete.
Verrückt, wie ich es trotzdem bis hierhergeschafft hatte. Ohne Hilfe wäre das unmöglich gewesen. >Ich habe die Lotusblüte gesehen.< sagte ich nach kurzem Räuspern. >Danke.< Wären unsere Rollen vertauscht gewesen, hätte ich sehr wahrscheinlich wie er reagiert. Es fühlte sich surreal an dem Tod knapp entkommen zu sein und hier zu sitzen.

Imesha

Staunend betrachtete ich die vielen magischen Punkte, die über Gawains Körper tanzten und es Ilea ermöglichten eine Verletzung nach der anderen zu behandeln. So etwas sah ich zum ersten Mal. Hatte sie sich das selbst beigebracht? Ich sah ihr an, dass ihr das viel Energie abverlangte, bis sogar das Sprechen zu anstrengend für sie wurde. >Du hast wundervolle Arbeit geleistet, Ilea. Du hast deinem Vater sehr geholfen.< Ich stand auf und sah über die Schulter zu den Männern, die nun beide am Boden saßen. >Ich hole Hilfe. Ruh du dich solange aus.<
Dann eilte ich los und machte mich auf die Suche nach einem bekannten Gesicht. Mir war bewusst, dass die Heilerinnen und Heiler heute alle Hände voll zu tun hatten, aber Gawain war genauso wichtig und brauchte Hilfe. Das Schlimmste hatte er zumindest überstanden.
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2 605

28.05.2023, 21:26

Ryu


Mein Körper verkrampfte sich, als Cael mich an diesen schrecklichen Moment erinnerte. "Warum....warum hast du kein Zeichen an uns geschickt? Wir dachten du wärest tot! Ich dachte du wärest tot! Ich konnte dich nicht mehr spüren....", meine Stimme wurde ganz heiser und ich presste meine Lippen aufeinander bis sie blass wurden. Ich starrte auf meine Hände, die heute gerettet und getötet haben. Die aber auch verloren haben.

Ilea


Langsam nickte ich und griff nach der schmale Hand meines Vaters, die sich so fremd anfühlte. So kraftlos. Früher war sie kräftig und groß. "Du darfst nicht gehen, ich brauche dich, Pa", murmelte ich. Die Schwere körperlicher und seelischer, sowie magischer Entkräftung überrollte mich plötzlich und ich konnte mich kaum noch aufrecht halten. Jeder Muskel schmerzte, mir wurde ganz kalt und ich blinzelte ein paar Mal, da der Blick vor Anstrengung verschwommener wurde.


2 606

28.05.2023, 21:37

Cael

Ich verstand seine Wut. Nach meinem Erwachen in der Zwischenwelt wäre ich auch am liebsten direkt zu ihnen gegangen, aber Skira hatte mich mit Gawains Rettungsaktion überzeugt. Das machte mein Verschwinden trotzdem nicht besser, das wusste ich. >Es tut mir leid, Ryu. Du weißt, ich würde dich niemals absichtlich verletzen. Es ist… einiges passiert… auf der anderen Seite.< Für diese Erzählung fehlte mir die nötige Energie, aber ich würde mit ihnen allen darüber sprechen. Erst musste ich mit mir selbst klarkommen. Außerdem wollte ich zu Ilea, aber auch dafür fehlte mir die Kraft und ich hatte das instinktive Gefühl, dass es schlecht wäre sie mit den Schatten an meinem Körper in die Arme zu schließen. >Kannst du dich bitte um Ilea kümmern? Ich glaube, ihr geht es schlechter als mir.< Vor allem nach der anstrengenden Heilung. Das erforderte immer viel Magie und ich wollte nicht, dass sie allein war. Allein in ihrer Sorge um ihren Vater.

Imesha

Überall herrschte Chaos. Die Straßen waren mit Menschen überfüllt und es gab Verletzte soweit das Auge reichte. In meiner Brust wurde es eng. Ich schluckte die aufkeimende Wut, diese bittere Hilflosigkeit hinunter und versuchte nicht zu lange zu den Verletzten zu sehen. Man würde sich um sie kümmern. Sie bekamen Hilfe. Alle packten mit an. Das war gut. Das war nötig.
Mein Weg führte zurück zu den Bootsstationen, denn dort erhoffte ich mir jemanden vom Rat zu finden. Bestimmt gab es weiterhin viele Aufgaben zu verteilen. Jemand von ihnen musste also vor Ort sein. Ich entdeckte ein paar vertraute Gesichter vom Kampffeld, bis ich schließlich unter all den Leuten Amara entdeckte. Sie sprach ruhig auf eine weinende Frau ein, die haltlos schluchzte und von einem älteren Mann gehalten wurde. Verluste. Zu viele… Es fühlte sich falsch an sie zu unterbrechen, deshalb blieb ich kurz ratlos stehen und versuchte einen Heiler ausfindig zu machen. Das würde mir ebenso helfen.
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2 607

28.05.2023, 21:49

Ryu


Mehr Antworten würde ich vorerst nicht bekommen und ich wusste instinktiv was er mit andere Seite meinte. Mein Blick wanderte zu den Frauen zurück, eher zu Ilea. Ich hatte nicht wirklich wahrgenommen, dass Imesha gegangen war. Bestimmt um Hilfe zu holen, wie ich sie kannte. "In Ordnung", ich erhob mich. Es hatte einen guten Grund, wenn er nicht Ilea Halt geben konnte. Also ging ich zu ihr rüber und kniete mich vor ihr hin. Sie sah blass und abgekämpft aus, außerdem schien sie zu frieren. Sanft legte ich eine Hand auf ihrer Schulter: "Gleich wird es dir wärmer." Dankbarkeit blitzte in ihre Augen auf und entkräftet sank sie gegen mich. Ich legte einen Arm um sie, damit sie mir nicht umkippte.

Ilea


Es war nicht Cael, der mich hielt und mein Herz sehnte sich nach seine Nähe. Warum war er da hinten? Ging es ihm nicht gut? Ich musste zu ihm gehen und um mich ihn kümmern. Ich versuchte aufzustehen. "Nein, bleib sitzen. Dein Kreislauf ist angeschlagen", drückte Ryu mich zurück zum Boden. "Cael...", murmelte ich. "Es geht ihm soweit gut. Er hat sehr viel Schattenmagie benutzt, das könnte mit deiner Magie Schwierigkeiten geben", antwortete Ryu. Das war wohl der Moment, an dem ich nicht mehr einfach konnte. Ich verbarg mein Gesicht an seiner Schulter, während die Tränen heiß auf meine Wangen brannten und mein Körper von dem unterdrückten Schluchzern bebte.


2 608

28.05.2023, 22:03

Cael

Es frustrierte mich zutiefst, dass ich nicht zu Ilea konnte, aber ihre Sicherheit stand über allem, deshalb blieb ich brav sitzen und konzentrierte mich weiter auf meine Atmung. Das Doppeltsehen war besser geworden, aber das komische Gefühl sowie das Pochen in meinem Schädel blieben hartnäckig. Skira war außerdem unnatürlich still. Ich spürte ihre Präsenz in meinem Bewusstsein, doch sie schien sich irgendwie zurückgezogen zu haben. Dafür nahm ich die Schatten an mir deutlicher wahr. Ihre leisen Stimmen. Die schlummernde Dunkelheit in ihnen. In diesem Zustand fühlte sich meine Lichtmagie weit entfernt an. Vielleicht war das die Ursache für das seltsame Gefühl. Mein inneres Ungleichgewicht.
Ich musste die Schatten fortschicken und zur Ruhe kommen. Mit dem schwarzen Mal sollte das möglich sein. Durch das getrocknete Blut an meiner Hand sah ich es kaum, aber ich spürte es. Erst geschah nichts, ich bezweifelte, dass mein stummer Befehl die Schatten überzeugt hatte, aber beim zweiten Mal regten sie sich langsam und schälten sich stückweise von meinem Körper. Wie ein Fluss strömten sie zu meiner Handfläche und wurden verschluckt. Unter der Schwärze zeigte sich allmählich meine schwarzrote Kampfkleidung, die schon mal bessere Zeiten erlebt hatte. An einigen Stellen entdeckte ich teilweise verheilte Wunden und noch mehr getrocknetes Blut. Eine Mischung aus meinem und das meiner getöteten Feinde.

Imesha

Der Anblick der vielen belegten Pritschen, die vor den Häusern standen, weil kein Platz mehr verfügbar war, löste einen Sturm an Gefühlen in mir aus. Ich fühlte mich in die Zeit zurückversetzt, als Ruko und ich nachts durch die Straßen des Armenviertels streiften, um den armen Familien zu helfen. Nie war es genug. Es gab immer jemanden, der Hilfe benötigte. Ich wünschte, ich könnte mit einem Fingerschnipsen all das Übel beenden. Und Kaiser Oda mit dazu.
>Imesha?< Offenbar hatte mich Amara doch bemerkt, denn sie kam mit besorgter Miene auf mich zu. >Ist etwas passiert? Habt ihr Cael gefunden?< Ich schätzte es sehr, dass sie sich nach ihm erkundigte und brachte sie kurz auf den neuesten Stand. >Deshalb brauchen wir ein paar helfende Hände, die sich um Gawain kümmern. Wir selbst brauchen unbedingt eine Pause.<
Amara nickte verständnisvoll. >Dann komme ich mit. Ich hole noch zwei weitere Leute und wir bringen euch alle in den Turm. Dort wird man sich um Ileas Vater kümmern.< Dankbar sah ich sie an und wir setzten uns sofort in Bewegung.
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2 609

28.05.2023, 22:12

Ryu


Ich ließ Ilea leise an meiner Schulter weinen, denn die Tränen mussten raus. Wir alle hatten heute viel zu viel erlebt. Und ich konnte mir nicht vorstellen, wie es für sie war ihr Vater so sehen zu müssen. Ich würde durchdrehen, wenn es Jemand aus meiner Familie wäre. Ich sagte nichts viel, sondern wiegte sie sanft und strich immer wieder über dem Rücken, um so sie zu trösten. Gleichzeitig gab ich ihr kleine Portionen meiner Energie, damit sie nicht mehr so kraftlos war.

Ilea


Irgendwann versiegten die Tränen und ich fühlte mich einfach nur noch leer. Obwohl ich es für unmöglich hielt, sehnte ich mich nach dem Schlaf. Doch gleichzeitig fürchtete ich mich vor ihm. Mein Vater hatte sich bislang nicht geregt, war immer noch im Koma. Aber seine regelmäßige Atemzügen zeigten, dass er lebte. Ich löste mich vom Ryu, strich eine feuchte Strähne aus meinem Gesicht und mein Blick wanderte zu Cael hinüber. Er sah furchtbar aus und vollkommen erschöpft. Ich wünschte ich könnte zu ihm gehen.


2 610

28.05.2023, 22:39

Cael

Nachdem der letzte Schatten verschwunden war, atmete ich tief durch und schloss kurz die Augen. Keine gute Idee. Mir wurde erneut schwindlig und ich spürte daraufhin etwas Warmes aus meiner Nase fließen. Ich wusste genau, was das zu bedeuten hatte und wischte es mit dem Handrücken weg. Nach allem, was ich heute durchgemacht hatte, wunderte es mich nicht, dass mein Körper eine Grenze erreicht hatte. Es glich einem Wunder, dass ich noch bei Bewusstsein war.
Träge schaute ich zu Ryu und Ilea rüber. Mein bester Freund kümmerte sich gut um sie und ich war sehr dankbar dafür. Es gab keine andere Person, der ich mehr vertraute als ihm. Sobald ich mich einigermaßen im Griff hatte, würde ich die verlorengegangene Zeit wiedergutmachen. Egal wie. Ich wollte zu Ilea und ihr helfen. Ihre Hand halten und Gawain aufwachen sehen.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich eine Gruppe, die sich uns näherte und entdeckte Imesha in Begleitung von Amara. Hinter ihnen trugen zwei Männer eine Pritsche. Die war sicherlich für Gawain bestimmt.

Imesha

Wir konnten nicht schnell genug unterwegs sein. Ich musste wissen, ob es den anderen gut ging, denn ein Teil von mir glaubte, wir steckten noch in Gefahr. Oder dass Cael gar nicht zurück war und ich mir alles eingebildet hatte. Wie gut, dass ich einfach nur überfordert von der Situation war. Ryu und Ilea saßen zusammen, Gawain schlafend am Boden und Cael trug wieder seine übliche Kampfkleidung. Die Schwärze von vorhin war fort. Ein gutes Zeichen? Er sah nämlich kein bisschen besser aus.
Amara beauftragte die Männer Gawain auf die Pritsche zu legen. Sie würde uns mit ihrem Portalzauber direkt in den Turm bringen und uns viel Mühe ersparen. Währenddessen ging ich auf Cael zu, um ihm meine Hilfe anzubieten. >Kannst du stehen oder soll ich dich stützen?<
>Stützen.< kam prompt die kratzige Antwort. Ihm fehlte Wasser. Ich selbst wusste nicht mehr, wann ich das letzte Mal etwas getrunken hatte. Ohne zu zögern, hielt ich ihm meine Hand hin und ergriff seine blutige. Er versuchte mir nicht zu sehr zur Last zu fallen, doch das war gar nicht nötig, schließlich war ich in besserer Verfassung als er. Sein Gewicht störte mich nicht. Ich war froh überhaupt helfen zu können. >Danke.< murmelte er schwach.
>Nicht dafür. Du lebst, das ist das Wichtigste.< Amara öffnete das Portal zu den Räumlichkeiten der Heiler in den oberen Stockwerken. >Und du hast Ileas Vater gerettet. Du hast für heute mehr als genug getan.<
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2 611

28.05.2023, 22:45

Ryu


Imesha kehrte mit Verstärkung zurück und vorsichtig wurde Gawain auf die Pritsche hochgehoben. Dann half ich Ilea aufzustehen und stützte sie, denn sie war wackelig auf den Beinen. Wir alle hatten uns verausgabt und mehr gegeben als wir konnten. Zum Glück mussten wir nur durch einem Portal gehen, denn selbst ich spürte allmählich die Erschöpfung, besonders die Emotionale. Nacheinander traten wir durch das Portal.

Ilea


In nur einem Schritt waren wir schon auf der andere Seite und zwar in dem Raum der Heilung, wo um meinem Vater gekümmert wurde. Hier konnte er am Besten versorgt werden. Eine Heilerin kam auf uns zu: "Lass mich euch alle untersuchen." Sie wies auf die Bänke, auf denen wir uns hinsetzten konnten. Darüber war ich sehr froh, denn meine Beine fühlten sich so schwer an.


2 612

28.05.2023, 23:11

Cael

Ich bin kein Held. Das war das Erste, was mir durch den Kopf ging, als Imesha Gawains Rettung erwähnte. Sie wussten nicht, was ich getan hatte, um den Mann zu befreien. Sie hatten mich nicht kämpfen sehen. Sie hatten keine Ahnung, dass ich in der Schattenwelt auf eine höhere Macht gestoßen war, mit der ich nun mein Unterbewusstsein teilte. Meine Schattenmagie war stärker denn je und dadurch war ich völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Ich bezweifelte, dass man mir hier helfen konnte, setzte mich dennoch hin, als eine Heilerin kam, um uns zusammen mit ein paar anderen zu versorgen.
Imesha brachte mir derweil Wasser und trank selbst einige Schlucke. Dankbar setzte ich das Glas an die Lippen. Jeder Schluck war eine Wohltat für meine trockene Kehle und das Gefühl mich gleich übergeben zu müssen verblasste. Eine der Heilerinnen kam daraufhin zu mir, reichte mir eine stärkende Kleinigkeit zum Essen und widmete sich den kleinen Schnittwunden an meinem Arm. Weit kam sie allerdings nicht. In dem Moment, als sie ihre reine Energie wirkte, sog ich scharf Luft ein und zuckte zusammen. Ich sah noch, wie sich nebelige Schwärze unter der Haut bewegte und wieder verschwand. Die Frau vor mir verblasste. >Tut mir leid. Das ist neu.<
Ich selbst verstand nicht, was da gerade passiert war, aber fest stand, dass sie mich nicht würde heilen können. Na bestens. >Ist gut, ich werde es überleben. Es gibt andere, die Hilfe benötigen.< Damit wollte ich ihr den Schreck und das schlechte Gewissen nehmen. Sie sah sowieso ratlos aus. Genau wie ich mich fühlte.

Imesha

Obwohl ich viel gekämpft hatte, war ich gut davongekommen. Bis auf ein paar Schnittwunden ging es mir gut. Meine Behandlung dauerte dementsprechend wenige Minuten, in denen ich zwei Gläser Wasser austrank. Ich fühlte mich besser. Hoffentlich traf das bald auch auf Gawain zu. Er hatte all das nicht verdient. Genauso wenig wie Ilea, die lange genug auf ihn hatte verzichten müssen. Jetzt waren sie wieder vereint, nur nicht so, wie ich es mir für die beiden gewünscht hatte.
Ich sah zu Ryu, der sehr erschöpft dreinblickte und ging zu ihm rüber, um ihm Gesellschaft zu leisten. Außerdem fühlte ich mich besser, wenn ich bei ihm war. Wir hatten heute viel durchgemacht. Keine Ahnung, wie wir das alles verarbeiten sollten…
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2 613

28.05.2023, 23:23

Gehe offline, gute Nacht :)

Ryu


Wir wurden versorgt und bekamen eine Stärkung. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie ausgetrocknet meine Kehle war. Nur essen fiel mir schwer, da sich mein Magen noch wie ein fester Knoten anfühlte. Imesha kam zu mir und setzte sich neben mir hin. Fast schon zaghaft legte ich einen Arm um sie. Ich hatte vorhin so eine Mauer um mich gebaut, dass ich keine wirkliche Nähe zugelassen hatte. Dabei hatte sie mich genauso gebraucht. "Ich bin froh, dass du bei mir bist", flüsterte ich rau. Ich wollte mir nicht ausmalen, was wäre, wenn ihr was zugestoßen wäre. Dann hätte ich wahrscheinlich die Welt in Flammen eingetaucht.

Ilea


Als Imesha zu Ryu kam, bekam ich die gleiche Idee und erhob mich, um mich zu Cael zu setzen. Dabei bemerkte ich die Schatten auf seiner Haut und die Ratlosigkeit der Heilerin. Etwas an seiner Schattenmagie war anders. Stärker. Dunkler. Meine eigene Magie begann leicht unruhig zu vibrieren, als wüsste sie nicht richtig, ob er es wirklich war. Ich hatte Fragen. Doch mein Kopf war zu voll und zu leer zugleich, um jetzt nach den Antworten zu suchen. "Darf....darf ich mich an dich anlehnen?", flüsterte ich und blickte auf meine Hände, die auf dem Schoß lagen.


2 614

28.05.2023, 23:55

Gute Nacht :sleeping:

Cael

Auch ohne in ihre Richtung zu blicken, spürte ich Ileas Nähe und widerstand dem Drang sie in meine Arme zu reißen. Gerade traute ich meinen eigenen Fähigkeiten nicht. Die Aktion mit der Heilerin hatte meine Zweifel bestätigt. Aber ich sehnte mich so sehr nach ihr, dass ich bloß mit den Schultern zuckte und ihr die Entscheidung überließ. >Ich weiß es nicht. Ich möchte dich nicht versehentlich verletzen.< Es kostete mich wirklich viel Kraft sie nicht zu berühren. Für mich war es das Natürlichste der Welt in ihrer unmittelbaren Nähe zu sein. Sie zu umarmen, zu küssen oder nur ihre Hand zu halten. Das fehlte mir gerade sehr.
>Es tut mir leid, dass ich dir Kummer bereitet habe.< gestand ich leise. Ich musste ihr das sagen, weil es mich seit meiner Rückkehr schwer belastete. Da ich vor einigen Wochen um ihr Leben gebangt hatte, konnte ich mir ziemlich gut vorstellen, wie es ihr heute ergangen war. Ich wünschte, ihr wäre diese qualvolle Erfahrung erspart geblieben. Dann musste ich an meinen Gefährten denken und seufzte schwer. Um ihn musste ich mich unbedingt kümmern, sobald es mir besser ging.

Imesha

Als Ryu einen Arm um mich legte, fiel ein großer Teil meiner inneren Anspannung von mir ab. Offenbar hatte ich das hier gebraucht. Die Nähe zu ihm. Seit dem Kampf hatte eine seltsame Distanz zwischen uns geherrscht, doch das war sicherlich der stressigen sowie traumatisierenden Situation zuzuschreiben. Wir hatten einen Kampf wie diesen zum ersten Mal gemeinsam erlebt. Es war viel auf einmal passiert. Jeder agierte anders, das war normal.
Wichtig war, dass wir wieder zueinanderfanden. Ich schob meine Finger zwischen seine, verschränkte sie miteinander und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Dabei schloss ich die Augen. Atmete tief aus. >Ich kann mir keine bessere Heilung vorstellen als ein warmes, ausgiebiges Bad mit dir.< murmelte ich träge. >Ich liebe dich.<
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2 615

03.06.2023, 19:32

Ryu


Ihre Hand fühlte sich in meiner Hand seltsam verletzlich an und weckte in mir den tiefen Wunsch sie vor der grausame Welt beschützen zu wollen. Trotz des Schmutzes und der metallische Geruch vom Blut, vernahm ich ihr eigener Duft, als sie ihr Kopf auf meiner Schulter legte. "Dann werde wir es naher tun", antwortete ich ihr und meine Stimme kratzte. Die Erschöpfung zerrte an meinem Körper. "Ich liebe dich auch", erwiderte ich und einen Moment war da nicht die Wut, der Schmerz, die Hilflosigkeit und Verlust. Einen Moment spürte ich einen warmen Funken, der mir ein klein bisschen Frieden schenkte.

Ilea


"Ich fürchte mich nicht vor dir und auch nicht vor deiner Schattenmagie. Sie mag das Gegenteil vom Licht sein, kühler und dunkler. Doch es bedeutet nicht, dass sie schlecht ist. Es kommt auf das Handeln an, wie man eine solche Magie nutzt und ich weiß, dass du es niemals in bösen Absichten tust, selbst wenn es vielleicht furchterregend aussehen sollte", antwortete ich ihm mit einem unerschütterlichen Vertrauen und lehnte mein Körper an ihm. Bei seine nächsten Worte schluckte ich schwer und erinnerte mich an das Gefühl von Verlorenheit. "Ich bin froh, dass du bei mir bist", flüsterte ich: "Und....du hast mein Vater gerettet. Ich habe geglaubt ihn und dich durch Nanshi zu verlieren."


2 616

04.06.2023, 12:52

Cael

Auch wenn ich meine Schattenmagie bislang selten genutzt hatte, wusste ich sie zu schätzen und kannte die guten Seiten davon. Wie damals, als ich ihr in unserer Traumwelt ein Schattenspiel gezeigt hatte. Doch das, was ich nun fühlte, war etwas völlig anderes. Der schmale Grat war noch schmaler geworden. Sie hatte mich nicht im Gefängnis gesehen. Nicht die Monster, die ich aus der Schattenwelt gerufen hatte. Sie wusste nichts von Skiras Existenz. Niemand von ihnen. Ich würde es ihnen später erklären müssen.
Als sie sich vertrauensvoll an mich lehnte, erwartete ich irgendeine Reaktion, aber sie blieb glücklicherweise aus. Zwar herrschte weiterhin eine seltsame Unruhe in mir, zusätzlich zur schweren Erschöpfung, doch Ilea endlich in meiner Nähe zu haben, machte das alles wett.
Ich seufzte leise. >Es war eine Kurzschlussreaktion. Nachher werde ich euch erzählen, was genau passiert ist. Im Moment... bin ich zu nichts mehr fähig.<

Imesha

Die Heilerinnen kamen nochmal zu uns, um zunächst äußere Wunden zu behandeln und uns dann Heilmittel zu geben, die den Rest erledigen würden. Es dauerte nicht lange, bis man uns entließ. Uns stand es frei zu gehen oder zu bleiben. Da ich mich unbedingt hinlegen und schlafen wollte, sah ich fragend zu den anderen. Cael und Ilea saßen aneinander gelehnt da, sie machten keine Anstalten aufzustehen. >Bleibt ihr hier?<
Cael hob träge den Kopf. Er brauchte auch dringend Erholung. Schatten zeigten sich unter seinen Augen, als hätte er tagelang nicht geschlafen. Gleichzeitig wirkte er sehr blass. >Wir bleiben bei Gawain. Ein paar Betten zum Erholen sind noch frei. Ihr könnt ruhig gehen, wenn ihr wollt.<
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2 617

07.06.2023, 17:10

Ryu


Es überraschte mich nicht, dass die Beiden bleiben wollten. Immerhin lag Gawain hier und wie ich Ilea kannte, würde sie nicht von seiner Seite weichen bis er endlich die Augen öffnete. Ich nickte knapp: "Wenn was ist, sind wir über die Magie erreichbar." Cael wusste was ich meinte, denn auf diese Weise hatte er mir vor wenige Stunden die Nachricht geschickt, dass er wieder da war. Ich griff nach Imeshas Hand. Wir hätten auch hier bleiben können, aber falls Gawain aufwachte, war es vielleicht besser, wenn nicht zu viele um ihn standen. Wir wussten nicht, was er alles durchmachen musste und welche Situationen ihn ängstigen konnte.

Ilea


Cael antwortete für uns und selbst wenn es keine Betten gäbe, wäre ich trotzdem geblieben. Ich wollte in der Nähe meines Vaters bleiben, da sein, wenn er die Augen aufschlug und sobald ich mich erholt hatte ihn weiter heilen. Ich musste einfach wissen, dass er hier war und woanders hätte ich kein Auge schließen können. "Erholt euch", murmelte ich matt und spürte selbst die Schwere meines Körpers. Ich war so müde. Nicht nur körperlich, sondern auch emotional.


2 618

07.06.2023, 19:54

Cael

Ich nickte Ryu zu und war froh, dass er nicht mehr allzu wütend wirkte. Gleichzeitig wusste ich, dass er einiges verarbeiten musste. Wie wir alle. Nur die Energie fehlte uns. Ich spürte, wie Ileas Körper schwerer wurde und hätte mich am liebsten gemeinsam mit ihr auf den Boden gelegt. Jeder Muskel in meinem Körper fühlte sich bleischwer an. In meinem Kopf herrschte ein Chaos. Ich hatte viele Fragen. Ich war unendlich müde.
Vorsichtig tastete ich nach Ileas Hand, weil ich mir immer noch meiner Schattenmagie unsicher war, doch als nichts passierte, atmete ich erleichtert auf und drückte sanft ihre Finger. >Hinten steht ein Bett frei. Wir können fragen, ob wir es benutzen dürfen.<

Imesha

Ein letztes Mal warf ich einen Blick auf meine erschöpften Freunde, dann auf Gawains kränkliche Gestalt. Hoffentlich wachte er bald auf und war noch bei Sinnen. Das Gefängnis war ein schrecklicher Ort. Nicht einmal ich selbst hatte mich dort oft oder gar lange aufgehalten. Und Gawain, er... ihm musste geholfen werden.
Schwerseufzend hakte ich mich bei Ryu unter, während wir uns niedergeschlagen in unser Zimmer schleppten. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Obwohl all das Chaos am heutigen Tag passiert war, fühlte es sich nach einer Woche an. Dementsprechend ermattet plumpste ich aufs Bett, nachdem die Tür hinter uns ins Schloss fiel und uns Ruhe umfing. Kurz darauf hörte ich Egon Geräusche von sich geben, aber ich war zu müde, um die Augen wieder zu öffnen. Stattdessen gab ich ein leises Brummen von mir.
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2 619

10.06.2023, 20:54

Ryu


Imesha fiel sofort ins Bett, kaum hatten wir unser Zimmer erreicht. Ich ging zu ihr hinüber und küsste auf ihr Kopf: "Ich bereite das Bad vor. Ich weiß, du bist hundemüde. Aber wir sollten den Schmutz loswerden, es ist nicht gut wenn der Geruch uns in den Schlaf folgt, wenn wir die Erholung brauchen." Wahrscheinlich würden uns dennoch schlimme Träume heimsuchen, aber der Geruch nach dem Kampf würde alles nur verstärken. Deswegen ging ich in das Bad, selbst wenn meine Knochen nach der Matratze verlangten. Beinahe nickte ich im Stehen ein bei dem Klang des Wasserrauschens und gleichzeitig war ich immer noch zu sehr angespannt, um wirklich zur Ruhe zu kommen. So viele Dinge waren in meinem Kopf und zugleich war da eine gähnende Leere. Der Duft von Lavendel stieg in meine Nase, beruhigte ein wenig meine überreizte Nerven. "Imesha?", rief ich nach ihr, um ihr Bescheid zu geben, dass das Bad fertig war.

Ilea


"Hm", antwortete ich, denn zu mehr Worte war ich nicht mehr fähig. Als ein Heiler an uns vorbeiging, hob ich meine Hand, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. "Bett, hinten? Wir....mein Vater....Bitte", brachte ich zusammenhanglos meine Frage hervor und konnte nicht mal klar denken. Dennoch schien er mich zu verstehen und sein Blick wurde mitfühlend: "Ihr könnt es benutzen unter der Bedingung es jederzeit freizugeben, wenn ein weiterer Notfall reingebracht wird. Momentan sind jedoch alle Betroffene versorgt." Dankbar nickte ich und hatte auch Verständnis dafür. Ich stand auf und mir kam der Weg zum Bett furchtbar lang vor, obwohl es nur ein paar Schritte waren. Meine Füße stolperte nach vorne, während ich Cael hinter mir herzog.


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11.06.2023, 13:28

Cael

Ilea war genauso erschöpft wie ich, weshalb ich ihr bereitwillig folgte, nachdem wir die Erlaubnis bekommen hatten uns hinzulegen. So egoistisch der Gedanke auch war, ich hoffte, es würde kein Notfall folgen. Wir brauchten die Ruhe. Den Schlaf. Ich hätte mich zwar gerne umgezogen, bevor ich dieses Bett mit allem, was an mir klebte, beschmutzte, doch sobald mein Kopf die Weichheit des Kissens traf, entwich mir ein gedehnter Seufzer und ich schloss die Augen. Ohne Ileas Hand loszulassen, schlief ich prompt ein.

Imesha

Ryu hatte natürlich recht. Ich musste das letzte bisschen Kraft aufbringen, mich zu waschen und in frische Kleidung zu schlüpfen. Es haftete zu viel Dreck an mir. Außerdem hatte ich mir das Bad gewünscht, also sollte ich dem Wunsch nachgehen und mich entspannen. Wenn Entspannung überhaupt möglich war... Als Ryu nach mir rief, schleppte ich mich ins Bad und begann mich zu entkleiden. Einige Stellen klebten unangenehm. Ob von getrocknetem Blut oder Schweiß oder etwas anderem, daran wollte ich nicht denken. Kaum war ich völlig nackt, stieg ich in das nach Lavendel duftende Bad und gab einen zufriedenen Laut von mir. Oh ja. Schon viel besser. Ich hatte guten Grund warme Bäder zu lieben. Und den Mann, der mir das ermöglicht hatte, weil ich sonst im Bett geblieben und in meinem eigenen Dreck eingeschlafen wäre. >Das tut so gut.<
Ich wartete, bis Ryu ebenfalls im Wasser war und glitt zu ihm rüber. >Danke.< sagte ich nach einem kleinen Kuss auf seine Wange.
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