Ryu
"Mal schauen", antwortete ich ausweichend, denn ich hatte nicht meine Worte ihnen gegenüber vergessen. Meine Wut auf auf die Ratsmitgliedern. "Ich habe kein Hunger, aber ich werde trotzdem versuchen etwas zu mir zu nehmen", antwortete ich ihr und erhob mich. Es war wichtig Energie von außen zu sich zu nehmen und meine Appetitlosigkeit lag einfach an all die Ereignisse der letzten Stunden, die einfach mir schwer auf dem Magen lagen. Es würde dauern bis ich sie einigermaßen verarbeitet habe, aber ich wusste, die Bilder würden mich Rest meines Lebens verfolgen und das war erst der Anfang. Ich musste an meine Eltern denken, an die kurzen Momente, wenn sie sich an dem großen Krieg zurückerinnerten. An die Schatten, die sie verfolgten. Ich würde wie sie stark sein, versuchen weiter nach vorne zu schauen, auch wenn mir die Schatten folgen würde.
Ilea
Endlich war all der Schmutz und der unangenehme Geruch von meinem Körper gewaschen. Ich stieg erst aus der Dusche als ich zu frösteln begann und schlüpfte nach dem Trocknen schnell in die neue, praktische Kleidungen. Sie waren schlicht gehalten und passten mir. Aus meinem Haar machte ich zu einem festen, geflochtenen Zopf. Ich fühlte mich ein wenig besser, jedenfalls war mir nicht mehr so übel. Aus Caels Dusche hörte ich noch das Wasser rauschen. Ich erinnerte mich wie er ausgesehen hatte, all das dunkle Blut an seinem Körper. Aber ich würde ihn nicht fragen, was er tun musste, um meinem Vater zu befreien. Ich hoffte nur, dass diese Dämonen ihn nicht verschlingen würde. Jemand klopfte an der Tür und ich öffnete einen Spalt. "Ihr Vater ist soeben aufgewacht, doch er ist....", ich ließ die Heilerin nicht aussprechen, sondern lief gleich los. Mein Herz pochte schnell und dann hörte ich das Brüllen. So animalisch und doch erkannte ich dadrinnen den Klang meines Vaters. Mein Herz blieb stehen, als ich sah, wie viele Heiler seinen aufbäumender Körper festhalten mussten, damit er Niemanden oder sich selbst verletzte. Die Pupillen waren geweiteten und das Blau war kaum zu sehen. Etwas Dunkles lag in seinem Blick. Ich eilte ans Bett und schob mich in seinem Blickfeld: "Pa! Pa, beruhige dich. Ich bin es, Ilea. Deine Tochter. Du bist in Sicherheit. Cael hat dich gerettet. Wir wollen dir helfen." "Du bist nicht meine Tochter", der Hass in seiner Stimme ließ mich zurücktaumeln und ein taubes Gefühl machte sich in mir breit. "Wir müssen ihn ein Beruhigungsmittel geben, er ist zurzeit nicht er sich selbst", sprach mich ein Heiler an und wartete auf mein Erlaubnis. "In Ordnung", antwortete ich kraftlos.