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04.12.2020, 21:35

Ryu

Ich schob einen Arm unter dem Kopf und wie jeden Abend ließ ich mir den Tag noch einmal durch meinem Kopf abspielen. Ich hatte eine Arbeit gefunden, dessen Bezahlung akzeptabel war und diese Arbeit befand sich zudem auf dem Palasthof. So konnte ich unbemerkt einen genaueren Bild von der Situation machen. Ich konnte herauszufinden, was für Menschen dort unterwegs waren und vielleicht fand ich auch was über diesen Kaiser heraus. Außerdem arbeitete ich einem Archiv, dort wurden bestimmt Geschichten über diese Welt gelagert. Auf diese Weise konnten Cael und ich noch mehr über sie erfahren. Vielleicht gab es in einer Schriftolle eine Lösung, wie wir die Welt retten konnte. Zumindest die dort lebende Menschen.

Ilea

Es kostete mir die Kraft mein Kopf wieder anzuheben, um seine Reaktion zu sehen. Sensei lächelte mit seiner offene Art und in seinem Blick entdeckte ich, dass er mein Vertrauen nicht ausnutzen würde. Stattdessen überlegte sich Sensei für eine Lösung und hatte gleich schon eine Idee. Mein Blick wanderte zu Ivoli und als ich meine Arme zaghaft öffnete, kam er zu mir geflogen, um sich an mich zu kuscheln. Sanft schloss ich die Arme um ihn und vergrub meine Nase in die weiche Federn. Das war beruhigend. Und jetzt fühlte ich mich bereit für die unbekannte Reise.


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04.12.2020, 21:53

Cael

Diesmal war ich derjenige, der die Augen schloss. Auf diese Weise konnte ich besser in mich hineinsehen und die Magie wecken, die ich für den Übertritt in die Zwischenwelt benötigte. Dabei wandte ich einen Zauber an, der uns drei in einen Mantel der Stille hüllte. Das hatte ich von Malevor gelernt. Damit wurde unsere Magie für andere unsichtbar, was besonders in dieser Welt sehr wichtig war. Ich wollte niemanden in Gefahr bringen. Vor allem nicht Ilea. Diese hielt meinen Gefährten in ihren Händen, sodass ich ihren Geist vage wahrnahm. Er schlummerte tief in ihr. Als steckte er in einem tiefen Schlaf fest.
Ich ließ meine Energie in Ivoli fließen, murmelte in Gedanken die Formel, die das Tor zur anderen Welt öffnete und hoffte, dass sie auch für diese Welt galt. >Sieh Ivoli in die Augen. Halte den Kontakt aufrecht. Vertraue ihm und er wird dich führen.< sprach ich ruhig, damit sie meinen Lippenbewegungen folgen konnte. Sie war nicht der erste taube Mensch, dem ich begegnete, darum achtete ich darauf nicht allzu schnell zu sprechen. Ich wollte sie nicht unnötig beanspruchen. Dann konzentrierte ich mich wieder auf die Energie in mir und öffnete im Geiste die Augen. Ivolis und meine Magie wurden in der Zwischenzeit eins und der Zauber begann seine Wirkung zu entfalten. Ein kräftiger Luftzug fegte durch meine Seele und ich erwachte auf der anderen Seite.

Imesha

Was als Nächstes passierte, zog an mir vorbei wie eine Jahreszeit, die man nur im Haus verbrachte und dabei nichts außerhalb der eigenen vier Wände wahrnahm. Genauso fühlte sich meine Zeit mit dem Kaiser an. Als würde ich den Kontakt zur Außenwelt verlieren. Gefangen in einem Zimmer mit ihm und seinen Wünschen. Manchmal erinnerte ich mich wirklich nicht an das, was ich für ihn tat. Es landete irgendwo in einem Eck meines Gedächtnisses, zu dem ich keinen Zugang hatte. Dort wollte ich auch nicht graben. Die Krankheit war sowieso da. Sie sorgte dafür, dass ich mich in meinem eigenen Körper fremd fühlte. Ich merkte nicht mal, wie ich mich in mein eigenes Zimmer schleppte. Wusste nicht, ob ich jemandem auf dem Weg dorthin begegnet war. Alles, was ich registrierte, war das dumpfe Pochen in meiner Brust und an anderen Stellen meines Körpers. Ich wollte meinen Kopf ausschalten. Mich in mein Bett legen und vergessen. Es gewann allerdings das Bedürfnis mich gründlich zu waschen. Das tat ich immer.
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04.12.2020, 22:06

Ryu

Plötzlich blieben meine Gedanken an der Frau aus dem Archiv hängen. Wie sie meinem zukünftigen griesgrämigen Arbeitgeber provoziert hatte und mein Mundwinkel zuckte leicht. Vielleicht würde ich ihr wieder begegnen, wenn ich dort arbeitete. Ich glaubte es würde interessant werden. Meine Augen schlossen sich langsam. Doch vorher horchte ich auf, nichts. Alles schien still zu sein. Ich wollte nicht wieder von einem Dämon überrascht werden und ich musste schleunigst herausfinden, wie diese Dämonen zu spüren waren. Dann endlich schlief ich ein.

Ilea

Ich hatte kein Problem damit in den Augen mit den reinen Blick zu schauen und Ivoli meinem Vertrauen zu schenken. Instinktiv wusste ich, dass ich bei ihm sicher war. Ich spürte wie meine Magie wieder anfing zu pulsieren, als würde sie etwas empfangen. Es war zuerst ein kleines Ziepen, dann fühlte es sich an, als würde ein Wind durch meinem Inneren wehen und ich hielt mich an Ivolis Blick fest. Es war als würde er meine Seele sicher durch den Wind führen und dann wurde es wieder ruhiger um mich herum.


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04.12.2020, 22:15

Cael

Neugierig schaute ich mich um. Ein bläulicher Schein tränkte den grenzenlosen Raum. Ich konnte das Ende nicht sehen, keinen Anhaltspunkt finden. Das einzig Lebende an diesem Ort war der leichte Nebel zu meinen Füßen. Er war weder kalt noch warm. Nur sich sanft wiegender Nebel. Ich versuchte darin Strukturen oder Formen zu erkennen, fand jedoch keine. Kurz darauf erschien Ivoli und mit ihm Ilea. In dieser Welt trug sie einfache Kleidung. Etwas, das sich ihrem Gemütszustand anpasste. Ich selbst stand in Schlafkleidung vor ihr, zumindest vollständig bekleidet, denn ich wollte sie ungern mit nacktem Oberkörper in Verlegenheit bringen. Auch wenn sie meinen besten Freund oben ohne gesehen hatte...
Ich breitete breit lächelnd meine Arme aus. >Darf ich vorstellen? Das ist die Zwischenwelt.< verkündete ich gut gelaunt. Froh, dass mir der Zugang erlaubt war, sonst wäre das für mich als Sensei sehr peinlich geworden.

Imesha

Um diese Uhrzeit nahm für gewöhnlich niemand ein Bad. Darum konnte ich in aller Ruhe den leeren Raum betreten, tief die feuchtwarme Luft einatmen und wenig später in das lauwarme Wasser einsteigen. Bis zum Kopf tauchte ich komplett unter. Hielt die Luft an und spielte dabei mit dem Gedanken einen tiefen Atemzug zu holen. Wie lange dauerte es, bis man ertrank? Tat es weh? Brannte es in den Lungen? Wer würde mich als Erstes finden? Ruko...
Nach Luft japsend tauchte ich wieder auf. Ich hatte nicht gemerkt, wie lange ich unter Wasser geblieben war. Meine Gedanken drehten sich völlig wirr in meinem Kopf. Es herrschte Chaos. Nur in meinem Herzen nicht. Dort wohnte einzig und allein die Stille. Kalte Stille. Nicht einmal die Wärme des Wassers vertrieb das Eis. Ich schrubbte mir bloß den imaginären Dreck von der Haut. Jede falsche Berührung, jedes gemurmelte Wort. Es sollte nichts mehr bleiben. Nur spielte ich mir selbst etwas vor. Alles Erlebte ließ sich nicht mit Seife fortwaschen. Es klebte an mir wie eine zweite Haut.
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05.12.2020, 19:51

Ilea

Ich wusste nicht, wie ich mir die Geisterwelt vorgestellt hatte. Jedenfalls viel anders. Der Raum, der unendlich weit wirkte und keine klare Umrisse hatte, war von einem bläulichen Schein erfüllt. Dann war noch der Nebel, der sich träge um meine Füße bewegte wie ein müder Fluss. Der seltsame Ort war weder kalt, noch warm. Irgendwie hatte ich immer geglaubt eine Geisterwelt müsste kalt sein. Ich drehte mich langsam in einem Kreis und überall war es gleich. Wir schienen hier die Einzigen zu sein. Mein Körper war wieder zu Sensei gedreht und ich bemerkte ein Art Leuchten von ihm ausgehen. Es war, als könnte ich jetzt seine Aura oder die Magie in ihm sehen. Ob ich dann auch ein Schimmern hatte? "Ist es immer so einsam hier?", fragte ich ihn und ging ihm ein paar Schritte näher, weil diese unbekannte Welt mir noch nicht behagte. Ich wusste nicht, was noch auf mich erwartete oder ob das hier schon alles war. Wenn ja, dann war es.....ein wenig enttäuschend.


266

05.12.2020, 20:30

Cael

Ich ließ Ilea Zeit sich hier umzusehen und merkte, dass sie wenig begeistert war. Konnte ich ihr natürlich nicht verübeln. Dieser Ort wirkte trostlos und langweilig, da hätten wir etwas Besseres treffen können. >Es ist kompliziert. Die Geisterwelt ist nämlich kein Raum, den man kontrollieren kann. Somit weiß man oft nicht, wohin es einen verschlägt, wenn man hier landet. Meistens landet man dort, wo man entweder erwartet oder gebraucht wird. Nur mit viel Übung lässt sich steuern, an welchen Ort genau du sein möchtest. Hierbei sind Seelenführer wie Ivoli sehr hilfreich. Mit ihm gestaltet sich das Reisen bedeutend leichter.< erklärte ich ihr so verständlich wie möglich. Ich grub die Hände in die vorderen Taschen meiner Hose und zog die nachdenklich die Brauen zusammen. >Kannst du mich eigentlich in dieser Welt sprechen hören? Das sollte normalerweise möglich sein. Ich hatte mal einen guten Bekannten, dem ein Bein fehlte und als ich ihn... nun ja, auf die andere Seite brachte, da... da konnte er auf zwei Beinen stehen. Er hatte sich sehr gefreut.< Ein trauriges Lächeln huschte über meine Lippen bei der alten Erinnerung, dann schüttelte ich sie fort und räusperte mich. Es war lange her. Da war ich gerade mal alt genug gewesen Holz zu hacken.

Imesha

Selbst als meine Haut vom langen Baden schrumpelig wurde, blieb ich weiterhin im Wasser und ließ meine Gedanken treiben. Ich war irgendwie zur Ruhe gekommen. Meine Haut brannte nicht länger, in ihr pochte es bloß leise. Träge glitt mein Blick zur Wand gegenüber, wo hübsche Blumen und Topfpflanzen hingen und dem ganzen Raum eine natürliche Note gaben. All die Farben wirken im Gegensatz zu mir so lebendig. So bunt. Genau wie die magischen Fäden, die ich sah. Alles um mich herum war unglaublich bunt und trotzdem schien es mir, als könnte ich nichts davon greifen. Als fehlte mir die Kraft dazu. Oder die Möglichkeit. Ich wusste es nicht. Ich wollte nicht darüber nachdenken, ich wollte schlafen. Ich war so müde geworden.
Gähnend richtete ich mich auf, verließ das Becken und trocknete mich ab. Frisch umgezogen kehrte ich dann zurück in mein stilles Zimmer, legte mich mit nassem Haar hin und rollte mich zusammen. Die Decke bis zum Kinn hochgezogen.
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05.12.2020, 20:44

Ilea

Nachdenklich runzelte ich mit der Stirn als er mir versuchte die Geisterwelt zu erklären. Es schien, als wäre diese Welt weitaus komplizierter als angenommen. Sensei begann von einem Bekannten zu sprechen und ich spürte einen kalten Klumpen in meinem Magen, als er auf meine Taubheit ansprach. "Ich bin mir nicht sicher. Ich kann die Seelensprache verstehen, es ist wie Gedankenlesen. Deswegen kann ich die Geister "hören" und vielleicht ist das hier das Gleiche. Ich bin bisweilen ganz gut mit meiner Taubheit zurechtgekommen und muss nicht deswegen geheilt oder bemitleidet werden", ich trat ein Schritt zurück, straffte meine Schultern und sah ihn distanziert an: "Was soll ich hier lernen, Sensei?"


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05.12.2020, 20:59

Cael

Echt toll gemacht, dachte ich zu mir selbst. Sie reagierte ziemlich eingeschnappt bei meinen Worten, obwohl ich mir nichts Schlimmes dabei gedacht hatte. Mir lag bereits eine Entschuldigung auf der Zunge, aber ihre distanzierte Art hinderte mich daran. Sie würde mir sowieso nicht glauben. In ihren Augen war ich wahrscheinlich wie alle anderen auch, die sie für ihre Taubheit verurteilten und gegen ein solches Vorurteil konnte ich mich nicht rechtfertigen. >Die Geisterwelt ist kein Buch, in dem man blättern und darin lesen kann. Es ist mehr ein Instinkt, ein Gefühl.< Ich machte eine ausholende Bewegung und schloss damit den gesamten Raum ein, in dem wir uns befanden. >Zunächst geht es darum dich hier zu orientieren. Deinem inneren Gefühl zu folgen. Wohin möchtest du gehen? Wo... spürst du etwas?< Auch wenn es hier absolut nichts Sehenswertes gab, musste man sich all den Möglichkeiten öffnen, um die wahren Wunder dieser Welt zu erleben. Es ging hier nicht nur um verlorene Seelen, die ihren Weg fanden. Es ging um weitaus mehr. Erfahrungen konnte man aber nicht lehren. Erfahrungen machte man mit jedem Schritt selbst.
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05.12.2020, 21:11

Ilea

Ich ließ mein Blick durch den "Raum" gleiten und wusste aber nicht wohin ich jetzt gehen sollte. Gerade spürte ich nichts, vielleicht war mir dieser Instinkt verloren gegangen, weil ich so lange diese Gabe unterdrückt hatte. Oder die Geisterwelt wollte nichts mehr von mir wissen, weil ich mich von ihr abgewandt hatte. Nach eine kurze Weile schien sich nichts an diesem Zustand verändert zu haben. "Anscheinend kann ich nichts spüren", stellte ich fest und das Gefühl von Versagen erdrückte mich. "Vielleicht können Sie mir zeigen, wohin ihr Instinkt sie jetzt führen würde", bat ich ihn.


270

05.12.2020, 21:33

Cael

Wieder ließ ich ihr Zeit und musterte sie aufmerksam. Sie wirkte etwas verloren. Vielleicht sogar demotiviert, falls ich ihren Ausdruck richtig deutete. Im Allgemeinen war sie schwer zu lesen, weil sie ihre Emotionen häufig hinter einer gewaltigen Mauer versteckte. Ich wollte mir nicht ausmalen, welche Erlebnisse sie dermaßen geprägt hatten, dass sie absolut nichts spürte und diese Welt sie in keine Richtung drückte. So etwas sollte völlig natürlich für eine Miko sein. Bei mir war es jedenfalls so gewesen. >Das ist nicht schlimm. Das kommt mit der Zeit.< versicherte ich ihr, damit sie nicht den Mut verlor. Sie musste mehr Vertrauen in sich selbst setzen.
Ich drehte mich einmal im Kreis, sah mich neugierig um und blieb an einer Stelle stehen. Der Nebel zu meinen Füßen lichtete sich ein wenig, ein positives Zeichen. Ich wurde eingeladen dieser Spur zu folgen. >Diese Richtung soll es sein.< sagte ich mit einem kleinen Lächeln. Da hier keine Gefahren lauerten, musste Ilea nicht dicht bei mir bleiben. Außerdem schwebte Ivoli in ihrer Nähe. Sie war in guten Händen. Und Pfoten. >Dieses Gefühl, von dem ich spreche, ist wie... ein Ruf. Ein leiser Ruf, der in deinem Inneren eine Schwingung freisetzt. Du weißt einfach, welche Richtung für dich richtig ist. Jeder Schritt fühlt sich sicher an.< versuchte ich ihr zu erklären, während sich der Nebel allmählich teilte und der bläuliche Schimmer zunehmend blasser wurde. Er wechselte die Farbe.
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05.12.2020, 21:45

Ilea

Stumm nickte ich, ich glaubte es war meine erste Reise in dieser Geisterwelt und da sollte ich wirklich nicht gleich mutlos sein, wenn es nicht auf Anhieb klappte. Bestimmt hatte Sensei Recht, dass ich einfach noch Zeit brauchte um mit dieser Welt vertrauter zu sein. Vielleicht lag es doch nicht daran, dass ich mich damals voll alledem hier abgewandt hatte. Aufmerksam beobachtete ich Sensei und aufeinmal begann der Nebel sich vor seine Füße zu lichten. Das war also der Weg? Das Gefühl war also wie ein Ruf. Kurz hielt ich inne. Konnte ich etwa doch die Stimme des Sensei hören oder waren es nur die Worte in meinem Kopf? Ich war mir nicht sicher. Einerseits glaubte ich den Klang seiner Stimme wahrzunehmen, anderseits fühlte es sich an als würde ich sie mir nur vorstellen und hörte in Wirklichkeit seine Worte nur in seinem Kopf. Der bläuliche Schimmer begann sich zu verändern und ich spürte wie die Neugier sich in mir regte.


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05.12.2020, 21:55

Cael

Auch wenn das alles hier zum Unterricht gehörte, war es für mich genauso spannend, weil diese Welt der meinen ähnelte und gleichzeitig irgendwie nicht. Die Magie war... anders. Sie summte in verschiedenen Tonlagen, die ein wenig disharmonisch klangen. Entweder lag das an einem Ungleichgewicht in diesem Raum oder ich musste mich an diese Klänge gewöhnen. In einer Welt wie dieser konnte nicht alles perfekt sein, selbst wenn es den Anschein machte.
Vor uns erschien plötzlich ein heller vertikaler Schimmer, wie ein Riss in der Luft, durch den ich ohne zu zögern trat. Wenn es eine Sache gab, der ich unwiderruflich vertraute, dann meinem vorherbestimmten Weg. Ohne Vertrauen kam man hier nicht weit. >Wichtige Lektion!< sagte ich über die Schulter an Ilea gewandt. >Es geht immer einen mutigen Schritt vorwärts.< Mit diesen Worten verschwand ich gänzlich im hellen Schimmer und fand mich daraufhin auf einer Lichtung wieder, in dessen Mitte eine gemütliche Holzhütte stand. Bei dem Anblick musste ich sofort an mein Zuhause denken. An die Freiheit, den vielen Wasserfällen und dem abgeschiedenen Leben. Ich seufzte leise. Blieb stehen und ließ die Umgebung auf mich wirken.
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273

05.12.2020, 22:02

Ilea

Plötzlich erschien ein helles Schimmer, die nur an einer Stelle zu sehen war und es wirkte wie als hätte man einen geraden Riss in einem Papier, wo das Licht durch ihm scheinen konnte. Sensei ging einfach durch das Schimmern, einen Moment drehte er den Kopf zu mir um, um die Worte zu sagen und dann war er in diesem Schimmer verschwunden wie ein Geist. Ich haderte einen Moment mit mir, denn ich wusste nicht was vor mir lag und in dieser Welt gab nichts worüber ich die Kontrolle hätte. Tief atmete ich ein, kniff meine Augen zu und ging ebenfalls durch diesem Schimmer. Es tat nicht weh und als ich langsam die Augen öffnete, wurde ich von der neue Umgebung überrascht. Wir waren auf einer Lichtung und in dessen Mitte stand eine Holzhütte. "Aber wie....", ungläubig schüttelte ich den Kopf: "Was ist das für ein Ort?"


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05.12.2020, 22:12

Cael

Ich hatte keine Zweifel, dass Ilea mir ins Ungewisse folgen würde. In uns Mikos schlummerte stets eine große Portion Neugier, der wir nur schwer widerstehen konnten. Deshalb spürte ich sie einen Moment später in meinem Rücken. Ivoli flog bereits voraus und machte kleine Tricks in der Luft. Ihm schien es hier zu gefallen. Mir auch.
>Wenn du an einem völlig anderen Ort landest, verstehst du zunächst den Grund nicht. Um all das hier zu verstehen, musst du erst dich selbst verstehen. Je besser du dich kennst, desto einfacher wird es für dich sein in dieser Welt zurechtzukommen.< erklärte ich ihr mit Blick auf den leichten Abhang und der Hütte, die sehr einladend wirkte. In ihr flackerte Licht. Kerzenlicht. >Offenbar reagiert diese Welt auf mein Heimweh.< fügte ich leiser hinzu. Ich setzte mich in Bewegung und musterte das Gras, das genauer betrachtet durchscheinend war. Feine grünliche Adern durchzogen jeden Halm. Die Magie.
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05.12.2020, 22:20

Ilea

Ich musste mich besser verstehen, um in dieser Welt zurechtzukommen? Das würde vielleicht keine leichte Aufgabe werden. Langsam schritt ich durch das Gras, bemerkte, dass es anders war. Viel durchscheinender und ich konnte feine Linien in ihnen sehen. Ich konnte etwas spüren. Es war....Magie. Das Gras erinnerte mich an einem anderen Ort. Ein Ort aus goldenes Weizenfeld und einem Sakurabaum. Ich horchte auf und bemerkte den wehmütigen Blick in seine Augen. Nein, diesen Klang konnte ich mir nicht im Kopf einbilden. Er passte nicht zu den Klänge, an denen ich mich noch aus meiner Kindheit erinnerte und einfach den Menschen zuordnete ohne zu wissen, wie in Wirklichkeit ihre Stimmen sich anhörten. Der Stimmklang von Sensei war anders. Neu. Es würde bedeuten, dass ich tatsächlich etwas hörte. Kurz spürte ich den Schock, doch dann riss ich mich zusammen und fragte ihn: "Wo kommen Sie her, Sensei?"


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05.12.2020, 22:35

Cael

Ich hielt kurz inne, als sie mich das fragte. Es war unmöglich ihr den wahren Grund meiner Reise hierher zu nennen. Nicht, weil ich ihr misstraute, sondern weil ich sie vor was auch immer beschützen wollte. Dabei machte ich genau das Gegenteil. Ich führte sie in diese Welt und übte Magie aus, die ihr nicht erlaubt war. Was, wenn jeder unserer Ausflüge ein zu großes Risiko war und ich dann alleinige Schuld an potenziellen Gefahren trug? Konnte ich das verantworten?
Die Anspannung kehrte zurück und mit ihr erlosch das Licht in der Hütte. >Ich komme aus einem sehr fernen Ort, den es auf keiner Karte gibt. Ein friedlicher Ort mit ausschließlich schönen Erinnerungen.< antwortete ich leicht lächelnd. Es tat immer gut an meine Familie zu denken. An ihre frohe, offene Art. Hier waren alle so verschlossen, gemein und hinterlistig. Ein Umfeld, das mir näher ging als beabsichtigt. >Wie du siehst, ist dieser Ort ganz anders als der vorherige. Keine Geister... Für den Anfang gar nicht schlecht. Dadurch kannst du schon mal die Magie der Zwischenwelt näher kennenlernen. Es ist nicht nur das Gras, das anders ist. Wenn du möchtest, kannst du dir die Hütte näher ansehen. Der Eintritt ist bestimmt frei.< Letzteres sagte ich mit einem kleinen Schmunzeln.
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05.12.2020, 22:47

Ilea

Ein fernen, friedlichen Ort, der nicht auf einer Karte verzeichnet war? Das war doch unmöglich, alles war auf einer Karte verzeichnet und jeden Ort gehörte dem Kaiser. Selbst das kleinste Dorf in einem tiefen Tal, in dem ich geboren wurde und früher war ich in den Glauben gewesen in diesem Dorf könnte nichts geschehen. Der Einfluss des Kaisers war überall. Kurz zuckte bei der Erwähnung von Magie zusammen, doch außer uns war Niemand hier und keine Kaiserwachen konnten diese Welt betreten. Wieder vernahm ich diesen fremdartiger Stimmklang und es fühlte sich an, als müssten sich meine Ohren noch daran gewöhnen wieder etwas wahrzunehmen. "Ich glaube ich kann Sie hören, Sensei. Es ist seltsam", war der helle Klang meine Stimme? Sie war anders als die Stimme aus meiner Kindheit. Es war verwirrend. Aufwühlend. Hastig ging ich zu der Hütte und legte zögernd die Hand auf die Türklinke. Doch dann öffnete ich die Tür. Was würde mich jetzt erwarten?


278

05.12.2020, 23:10

Cael

Überrascht wanderten meine Brauen in die Höhe. Dass sie von sich aus das Thema Hören aufgriff und gestand, dass sie es in dieser Welt tun konnte, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich wusste nicht so recht, wie ich darauf reagieren sollte. Es war ein sensibles Thema für sie. >Wie gesagt... Die Zwischenwelt steckt voller Magie.< erwiderte ich bloß mit einem leichten Schulterzucken. Ich blieb hinter ihr stehen und spähte über Ileas Kopf hinweg in das Innere der Hütte. Da kein Licht mehr darin herrschte, war es zunächst stockfinster, aber Ivoli sorgte sogleich für Licht. Die Knospe an seinem Schwanz schimmerte in einem sanften goldenen Ton.
Auf den ersten Blick erwartete uns nichts Spektakuläres. Es war eine stinknormale Hütte mit schlichter Ausstattung. Ein Tisch in der Mitte, vier Stühle, ein schmales Bett an der gegenüberliegenden Wand und rechts eine Küchenzeile. Moderner eingerichtet als in Valaris. >Das könnte echt aus meiner Stadt sein.< murmelte ich erstaunt. Ich wartete, dass Ilea den ersten Schritt hinein machte.
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279

05.12.2020, 23:22

Ilea

Die Hütte lag im Dunklen, doch Ivoli erhellte den Raum mit seinem besonderen Licht. Ich wagte einen weiteren Schritt und dann war ich drinnen. Der Raum wirkte vertraut und gleichzeitig fremd. Meine Augen wanderten zu Sensei. Diese Stadt konnte nicht aus dem Kaiserreich stammen, aber es gab keine andere Orte über der Karte hinaus. Es gab nur das Meer und dahinter die Nebelgrenze zum Ende der Welt. Es sei denn er kam aus der verborgene Stadt der Magis. War es doch mehr als nur eine Legende? Mattwei hatte immer daran geglaubt. Ich wagte es nicht danach zu fragen. Plötzlich überkam mich die Sehnsucht nach Mattwei und wie von einer unsichtbare Kraft wurde ich zu einer plötzlich auftauchende Leiter geführt. Dort oben war ein Schimmer, wie vorhin bevor ich diesen Ort betrat. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich kletterte die Leiter hoch. Dann war ich aufeinmal in einem Feld voller goldene Weizen, deren Köpfe viel zu weich und verschwommen aussahen, um echt zu sein. Ich blinzelte in das helle Licht der Sonne, falls es eine Sonne war und atmete den Sommerduft ein. Weiter hinten stand der vertraute Baum. Ob Mattwei dort wieder auf mich wartete? Jedenfalls schien ich in der Geisterwelt auch in meine Traumwelt zu gelangen. Ich nannte sie immer so, weil ich bislang nur im Schlaf manchmal hierher gelangte.


280

05.12.2020, 23:36

Cael

Ich ging ebenfalls hinein und schaute mich um. Es war angenehm hier zu sein. Vertraut. Ilea sagte nichts, sondern inspizierte den Raum wie ich, bis plötzlich eine Leiter erschien. Das war jedenfalls nicht mein Weg. Dieser Weg galt der jungen Miko vor mir. Hatte sie also doch ein Gespür für diese Welt entwickelt? Sie zögerte zumindest nicht und stieg hinauf. Sehr wahrscheinlich zu einem anderen Platz. Da mich wieder die Neugier packte, kletterte ich auch hinauf. Langsam, um Ilea Zeit zu geben. Vielleicht bedeutete ihr der Ort etwas. Ein weites Weizenfeld und ein wunderschöner Baum, der nur darauf wartete berührt zu werden. Mir gefiel dieser offene Platz. Er erinnerte mich an einen spaßigen Sommertag. Freiheit und Gelächter. >Ist dir dieser Ort vertraut?< wagte ich sie zu fragen. Ich wollte ihr nicht zu nahe treten. Sie hatte mich auch nicht weiter nach meinem Herkunftsort gefragt, was ich zu schätzen wusste. Ich wollte sie nicht anlügen. Ich mochte generell keine Lügen.
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