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01.01.2021, 16:12

Ich auch^^

Ryu

Wir setzten uns schon hin, aber aßen noch nicht. Hier wurde als Familie und Freunde zusammengegessen, wenn es möglich war. Solche Rituale kannte ich auch aus meiner Heimat und ich konnte die Stimmen meiner Familie im Kopf hören. Bestimmt dachten sie gerade auch an mich, wie ich an sie. Ich hoffte meine Eltern machten sich nicht zu sehr große Sorgen, besonders meine Mutter. Gawain, Makoto und ich unterhielten uns über das bevorstehendes Fest. Ich überzeugte sie morgen das Gasthaus zu schließen, wenn sowieso keine Gäste erwarten wurde und morgen ebenfalls dem Fest in der Stadt beizuwohnen. Wie gesagt auch sie verdienten einen freien Tag, an dem sie einen Moment unbeschwert sein konnten.

Ilea

Überrascht sah ich auf den Haarkamm und nahm es vorsichtig entgegen wie ein zerbrechlichen Gegenstand. "Sie ist wunderschön", sanft fuhr ich mit den Finger darüber: "Vielen Danke, ich werde es morgen tragen." Ich sah ihn an, zögerte einen Moment und dann drückte ich einen leichten Kuss auf seine Wange. Eine Umarmung würde nicht genügen für das, was er für mich getan hatte und ich wollte meine tiefste Dankbarkeit ausdrücken, auch wenn es nicht ganz sittsam war. Scheu zog ich mich zurück und meine Wangen wurden wärmer. "Lass uns gehen", plötzlich besaß ich genug Kraft das Gebetshaus zu verlassen, bevor ich vor Verlegenheit mich in den Boden versinken wollte. Im Gasthaus saßen alle am Tisch und er wurde bereits gedeckt. Heute schien Otōsan nicht gekocht zu haben, was aber mich nicht störte. Man musste nicht zu jeder Mahlzeit warm essen und ich fand auch die einfachen Dingen konnten köstlich schmecken.


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01.01.2021, 16:27

Cael

Überrascht blinzelte ich. Der hauchzarte Kuss auf meine Wange traf mich völlig unvorbereitet, sodass ich kein Wort herausbrachte, als sie sich dafür bedankte und losging. Zurück war die Wärme in meiner Brust, stärker und wilder als zuvor. Ich legte den Kopf in den Nacken, atmete tief ein und biss in meine geschlossene Faust, um mich daran zu erinnern, dass Ilea für mich unerreichbar blieb. Egal wie sehr ich mir wünschte, sie würde mich bald mit anderen Augen sehen. Schritt für Schritt würde ich schon darüber hinwegkommen. Dann würden selbst unschuldige Wangenküsse keine verrückten Dinge mit mir anstellen.
Etwas gefasster löste ich mich von der Stelle und folgte Ilea schnell ins Innere, wo es angenehm warm war. Nachdem wir zu viel Zeit in der Kälte verbracht hatten, war das hier eine Wohltat. Besonders das Essen, das bereits auf dem Tisch stand und Ryu wohl hergerichtet hatte. Ich kannte meinen besten Freund. Er hatte Gawain und Makoto einen großen Gefallen getan, denn sie wirkten ebenfalls entspannter als zuvor.

Imesha

Sobald die Sonne sich gänzlich verabschiedete, steuerte ich zurück zum Ufer und wechselte schnell in wärmere Kleidung. Ich hatte die Zeit völlig vergessen. Umso mehr musste ich mich jetzt beeilen, wenn ich alles rechtzeitig vorbereiten wollte, bevor ich ins Armenviertel ging. Außerdem wusste ich nicht, ob Ruko vorbeischauen wollte. Ich musste vorsichtig sein. Nicht, dass er mich dabei erwischte wie ich einen Abschiedsbrief schrieb, der an ihn adressiert war. Dann wäre mein ganzer Plan hinfällig. Das durfte ich nicht zulassen.
Eilig kehrte ich zurück in den Wohntrakt und ignorierte die Blicke, die mir heute noch zugeworfen wurden. Misstrauen. Neugier. Ekel. Alles war dabei. Ich hatte geglaubt mich daran gewöhnen zu können, aber selbst in diesem Moment spürte ich den heftigen Stich in der Brust und das Gefühl völlig allein auf der Welt zu sein. Das festigte meinen Entschluss noch mehr. Ich sperrte mich in mein Zimmer ein, entfloh dem ganzen Gerede und machte mich an die Arbeit. Erst musste ich alle Sachen zusammenpacken, die ich verteilen würde.
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01.01.2021, 16:43

Ryu

Die Beiden waren zurückgekommen und auch wenn Ilea noch ziemlich mitgenommen aussah, war da ein Lebensfunken in ihre Augen zu sehen. Das nahm ich als ein positives Zeichen. Mein Blick weiter zu meinem besten Freund und da ich ihn besten kannte, wusste ich, dass er gerade wirkte, als wäre er im Himmel und gleichzeitig auch in der Hölle. Oman, der arme Kerl hatte einen schweren Los gezogen. Wir begannen gemeinsam zu essen und das Hauptthema war das Fest. Ilea selbst redete kaum, aber das war in Ordnung. Gawain und Makoto wirkten glücklich genug, dass sie jetzt bereit war mit uns zu speisen. Außerdem hatte ich den Haarkamm bemerkt, den Cael gekauft hatte. Es lag neben ihr auf dem Tisch und sie betrachtete es immer wieder. Ich glaubte sogar ein Entzücken in ihrem Blick zu sehen.

Ilea

Die gemeinsame Mahlzeit war eine Wohltat und es war von Sobo Makoto richtig gewesen mich aus dem Bett zu jagen. Besonders der Trost von Cael hatte etwas in mir ausgelöst, sodass ich wieder ein wenig nach vorne schauen konnte. Das Schlimmste schien ich überstanden zu haben, was aber nicht bedeutete, dass mir jetzt sofort besser ging. Es würde seine Zeit brauchen, besonders wenn Mattwei in der Traumwelt gefangen war. Aber ich war an einem Punkt angelangt wo ich langsam die von mir selbst eingeredete Schuldgefühle losließ. Ich beteiligte mich nicht viel an der Unterhaltung, zu Einem weil ich einen riesigen Hunger verspürte, als hätte ich wochenlang nicht mehr gegessen und zum Anderen war ich einfach zu müde von dem ganzen vielen Weinen.


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01.01.2021, 16:57

Ich bin dann mal weg, würde aber wieder gegen halb acht zurück sein :) So oder so wünsche ich dir einen tollen Abend im Neuen Jahr *_*

Cael

Es war gut, dass wir uns nur über das Fest unterhielten. Zum einen, weil es zur Ablenkung diente und zum anderen, weil es ganz interessant war, wie hier das Neue Jahr begrüßt wurde. In Ryus und meiner Welt wurde ebenfalls ein großes Fest gefeiert und selbst die Ausführung klang vertraut. Viele Stände, wo man leckeres Essen kaufen konnte oder Spielebuden mit der Chance auf Gewinn. Es würde außerdem viel Musik geben, worauf ich mich am meisten freute und natürlich traditionelle Tänze. Darauf war ich ebenso sehr gespannt. Das Neujahrsfest würde mich bestimmt inspirieren. Vielleicht konnte ich dann schon morgen zur Gitarre greifen und meine Eindrücke in neue Lieder einfließen lassen. Jedenfalls legte ich große Hoffnungen in den morgigen Tag, denn in letzter Zeit war das Leben in Valaris echt schwer zu ertragen gewesen. Nicht nur wegen meinem Gefühlschaos, sondern auch wegen der Abwesenheit meiner Familie.
Ich stieß einen gesättigten Seufzer aus und griff erneut in meinen Mantel hinein, den ich zuvor ausgezogen und neben mir hingelegt hatte. Daraus holte ich die Mochi hervor. Eigentlich hatte ich sie für mich allein gekauft. Wegen meines Kummers. Aber es fühlte sich besser an, wenn ich die Leckereien mit der Familie teilte. >Für euch alle.< sagte ich lächelnd in die Runde. >Greift ruhig zu.<

Imesha

Das Essen, das ich letztes Mal hatte mitgehen lassen, war noch in gutem Zustand. Ich hatte extra darauf geachtet, dass es nichts war, was schnell verdarb. Brot zum Beispiel. Es kräftigte den Magen und war heiß begehrt im Armenviertel. Ein paar Früchte hatte ich auch noch, die wegen der Kälte länger hielten als sonst. Als Nächstes folgte Spielzeug für die Kleinen. Das bekam ich nur in den teuren Läden, weshalb ich nur hin und wieder welches einkaufte, um keine Fragen aufzuwerfen. Es wäre sonst ziemlich seltsam für eine Frau meines Standes Spielzeug zu kaufen, wenn ich nicht einmal eigene Kinder hatte.
Meine Hand blieb reglos in der Luft hängen, als mir dieser Gedanke kam. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte ich viel öfter schöne Sachen zum Spielen gekauft. Für Sumire. Ich vermisste ihr Lachen. Das freudige Funkeln in ihren Augen. Kopfschüttelnd packte ich weiter und verdrängte die Erinnerungen. Nicht mehr lange, nicht mehr lange...
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01.01.2021, 17:09

Das wünsche ich dir auch :)

Ryu

Als Cael begann seine Süßigkeiten mit uns zu teilen, holte ich ebenfalls meine Süßigkeiten heraus und teilte sie mit ihnen. Dann war es Zeit den Abend zu beenden, damit wir für morgen fit waren. Ilea zog sich nach dem Aufräumen noch nicht zurück, sondern blieb beinahe schüchtern vor Cael stehen. Ich entschloss mich ins Zimmer zurückzuziehen, um die Beiden alleine zu lassen. Egon kam sofort aus seinem Versteck und ließ sich von mir Kraulen, dabei gab er von sich ein genüssliches Gurren. Mit der andere Hand holte ich das kleine Bündel hervor und musterte es wieder misstrauisch. Es fühlte sich leicht an, war aber hart. Ich widerstand meiner Neugier und wartete auf mein besten Freund.

Ilea

Nach dem Abendessen ging ich noch einmal zu Cael und fragte ihn schüchtern: "Darf....darf Ivoli heute Nacht bei mir sein? Falls er nicht mit mir böse ist, weil ich ihn in der letzte Woche von mir gestoßen habe und das tut mir wirklich sehr leid." Ich war in der letzte Woche wirklich keine angenehme Person gewesen und vermutlich hatte ich mit meinem Verhalten Andere verletzt, dabei hatten sie mich nur trösten wollen. Aber erst heute war ich bereit gewesen diesen Trost anzunehmen. Ich hoffte sehr, dass Ivoli und ich noch Freunde waren, denn ich mochte das niedliche Wesen.


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01.01.2021, 19:59

So sieht man sich wieder :D

Cael

Ryu und ich erledigten das Abräumen des Geschirrs, damit der Rest schon mal sich schlafen legen konnte. Morgen war ein großer Tag und nach allem, was diese Familie bereits für uns getan hatte, wollten wir unsere Dankbarkeit zeigen. Ilea verabschiedete sich nicht sofort, sondern schien mir etwas sagen zu wollen und als Ryu nach oben verschwand, wurde sie leicht verlegen. Ich fand es unfassbar süß, wenn sie schüchtern wirkte. Das machte sie noch unwiderstehlicher. Leider.
>Geisterführer denken nicht wie wir Menschen. Sie fühlen nicht alles, was wir fühlen. Sie sind in dieser Hinsicht reiner, unschuldiger könnte man meinen. Deshalb brauchst du dir keine Sorgen machen, dass er nachtragend ist oder sich verstoßen fühlt. Er ist immer da, wenn du ihn brauchst.< erklärte ich ihr lächelnd. In diesem Moment erschien mein treuer Gefährte und ich kraulte ihm kurz den Kopf. Gurrend schloss er halb die Augen. >Er leistet dir sehr gerne Gesellschaft, wenn du das möchtest.<

Imesha

Noch einmal prüfte ich, ob ich alles beisammen hatte, ehe ich mich dann anzog, alles bedeckte, was auf meine Person zurückschließen lassen könnte und vollbepackt mit allerlei Sachen machte ich mich daraufhin auf den Weg in die Stadt. Es war eigentlich riskant am Abend vor dem Neujahrsfest unterwegs zu sein, weil einige Leute noch mit Vorbereitungen beschäftigt waren, doch nach etlichen Jahren entwickelte man ein Gefühl für die Massen und man wusste, welche Straßen fast vollständig leer waren. Genau diese Wege nutzte ich, um unbemerkt das Gelände zu verlassen und die gehobenen Viertel hinter mir zu lassen. Dabei blieb ich die ganze Zeit höchst aufmerksam. Das, was ich tat, war mit Verrat an den Kaiser zu vergleichen und ich wollte diese gute Tat von Ruko und mir nicht gefährden. Sie war uns beiden immens wichtig.
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587

01.01.2021, 20:13

Ryu

Ungeduldig warf ich immer einen Blick auf den Shoji, wartend auf Cael. Ich ließ das Bündel zwischen meine Hände wandern und widerstand der Versuchung. Das Bündel sah äußerlich normal aus und der Stoff schien billig zu sein, es gab mir keine eindeutige Auskunft. Ein solches Bündel konnte man überall kaufen. In meine Gedanken suchte ich nach Personen ab, die mir etwas hinterlassen haben könnten. Entweder als Drohung oder als Verehrung, aber mir fiel Niemanden ein. Selbst Meister Li hatte in letzter Zeit nicht auf mir rumgehackt, weil die Hofdamen mit meiner Arbeit zufrieden waren. Außerdem würde er mir nicht was hinterlassen. Eher würde er vor mir stehen und seine Macht präsentieren, das war sein Stil. Ansonsten hatte ich zurzeit mit Niemanden Probleme. Die Sache mit Imesha schien abgehakt zu sein, jedenfalls war nichts mehr von ihr gekommen zu sein.

Ilea

Dennoch fühlte ich mich ein wenig schlecht wie ich mich gegenüber einem unschuldiges, reines Wesen verhalten hatte. Aber es erleichterte mich zu hören, dass Ivoli mir Gesellschaft leisten durfte. "Das wäre schön", antwortete ich und als der Geisterführer zu mir flog, schloss ich ihn sofort in meine Arme. "Von nun an werde ich dich nicht mehr von mir stoßen", versprach ich Ivoli und drückte einen Kuss auf seinem Kopf. Ich sah wieder Cael an: "Ich wünsche dir gute Nacht. Ich schätze unsere Freundschaft sehr, Cael." Mit diesen Worten verließ ich das Gasthaus, um in den Wohntrakt zu gehen. Mein Weg führte zu meinem Zimmer und als ich mich hinlegte, zog ich Ivoli an meinem Körper, was ihm anscheinend gefiel. "Du bist ein anschmiegsames Wesen, nicht wahr?", ich vergrub meine Nase in sein weiches Fell.


Hehe, welcome back :D


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01.01.2021, 20:27

Bin mal wieder vollgefressen XD

Cael

Ivoli freute es immer Aufmerksamkeit zu bekommen, darum wusste ich, dass ihm Ileas Gesellschaft gefiel. An seiner Stelle würde ich mich auch freuen allein Zeit mit ihr zu verbringen, aber fortan musste ich mir solche Gedanken verbieten, sonst kam ich nie zur Ruhe. Nicht, solange ich noch in Valaris war. Trotzdem erwärmte es mich, dass ich ihr zumindest wichtig war. Auf freundschaftliche Weise. Freundschaft bedeutete mir immer viel. Ich wünschte ihr auch eine gute Nacht und ging dann nach oben in mein Zimmer, wo Ryu bereits ungeduldig das Bündel in den Händen hielt. Ich hatte es völlig vergessen. >Da es für dich bestimmt ist, wäre ich dir nicht böse gewesen, hättest du es ohne mich geöffnet. Du stirbst gleich vor Neugier.< neckte ich ihn, während ich mich auf meine Matte plumpsen ließ. >Pack schon aus.<

Imesha

Trotz des warmen Mantels und der Maske, die ich trug, fror ich ein wenig. Die Kälte in diesem Jahr war echt schlimm und es tat weh die Menschen zu sehen, die nach und nach an den Folgen starben. Sei es Unterkühlung oder wegen einer Krankheit, die mit Kälte schlimmer wurde. Hier kamen auch keine guten Heiler vorbei, um etwas an der Situation zu ändern, deshalb tat ich mein Bestes und brachte ihnen Dinge, die sie stärkten. Es gab keinen festen Treffpunkt oder so. Nur einige Straßen, die von den Wachen selten besucht wurden und ich somit genügend Zeit hatte, um die mitgebrachten Sachen zu verteilen. In diesem Viertel hatte ich viele wertvolle Erinnerungen gesammelt, zum Teil auch lebensverändernde Begegnungen. Ich gab gerne mein Hab und Gut weiter, wenn es den Leuten half, denn ich allein brauchte das alles nicht. Jetzt erst recht nicht mehr.
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01.01.2021, 20:40

Hihi :D

Ryu

Ich horchte auf, als ich Schritte im Flur vernahm und dann trat Cael auch schon ein. "Naja, ich dachte es schadet nicht, wenn ich zur Sicherheit es nicht alleine öffne", zuckte ich mit der Schulter: "Äußerlich scheint es ungefährlich zu sein und ich spüre auch nichts Ungewöhnliches." Ich öffnete das Bündel mit einem Ruck und ein Ring samt Zettel fiel auf meine offene Handfläche. Ich zog ein Augenbraue hoch: "Will man mich etwa einfach verkuppeln?" Ich musterte den Ring kritisch. Es sah ziemlich gewöhnlich aus. Dann faltete ich den Zettel auseinander und las laut die Worte vor: "Es ist ein magischer Ring. Er trägt die Magie der Unsichtbarkeit in sich und passt sich dem Träger an. Die Dauer beträgt ungefähr einen halben Tag. Um die Magie wieder zu regenerieren, soll der Ring über Nacht im Feuer lagern. Der Spruch zum Aktivieren lautet Mewotojite." Stirnrunzelnd blickte ich auf: "Warum sollte man mir einen solchen Ring schenken, wo Magie doch verboten ist? Es klingt verdächtig nach einer Falle. Dieser Kunde....es muss was mit ihm zu tun haben."

Ilea

Ivoli war warm und seine Reinheit spürte ich bis tief in meinem Herzen. Meine Magie reagierte auf seine sanfte Schwingungen und ich begann mich langsam zu entspannen. Die letzten Nächte waren unruhig gewesen, vielleicht fand ich in dieser Nacht einen erholsamen Schlaf. "Danke, dass du bei mir bist", sagte ich zu Ivoli: "Deine Freundschaft schätze ich auch sehr." Dann schloss ich meine Augen, denn die Müdigkeit übermannte mich. Es war ein aufwühlender Tag gewesen.


590

01.01.2021, 20:53

Cael

Gespannt beugte ich mich vor, als er das Bündel entpackte. Dann wanderten meine Brauen in die Höhe. Ein Ring. Und ein Zettel. Ryu las den Inhalt vor und die Falte auf meiner Stirn vertiefte sich. Für mich klang das auch sehr suspekt. Warum sollte jemand ausgerechnet Ryu einen Unsichtbarkeitsring schenken? Zu welchem Zweck? >Wenn es eine Falle ist... Müsste da nicht noch mehr stehen? Eine Aufgabe? Irgendetwas, das du erfüllen musst?< Obwohl wir immerzu vorsichtig sein mussten, könnte doch mal etwas Gutes passieren. Angefangen bei diesem Ring. >Was, wenn das jemand aus Taros Gruppe hinterlassen hat? Leider erinnere ich mich kaum an den Kunden von vorhin, aber möglich wäre es... oder?<

Imesha

Ich erreichte die erste Seitenstraße, wo sich bereits ein paar wenige Bewohner versammelt hatten, um unter sich Dinge auszutauschen. Obwohl hier schwere Armut herrschte, waren die Menschen willens zu teilen. Ich bewunderte diese Einstellung und fand Erfüllung darin, meinen Teil dazu beizutragen. Hauptsache, den Menschen wurde auf irgendeine Art und Weise geholfen. Ich bezweifelte, dass ich die einzige Person war, die sich für das Gute einsetzte.
Da ich vollständig verkleidet war, reagierten die Leute zuerst misstrauisch gar verängstigt. Nach all den Yokai-Angriffen kein Wunder... Doch dann ertönte eine kindliche Stimme, die mich trotz allem wiedererkannte. Es war ein süßer Junge mit Zahnlücke, den ich schon einige Male getroffen hatte. Kinder schienen einen sechsten Sinn zu haben, wenn es darum ging vertraute Personen wiederzuerkennen. >Du bist das nette Fräulein mit den Geschenken.< Dass er wusste, dass ich unter all dem Stoff eine Frau war, lag an meinen schlanken Händen. Ein wachsames, junges Kerlchen. Normalerweise begleitete ihn sein älteres Geschwisterchen, doch ich konnte ihn nirgends entdecken. Ich hoffte, dass es ihm gut ging. Nur war das nicht immer der Fall. Kinder starben auch. Mir wurde schwer ums Herz.
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01.01.2021, 21:07

Ryu

Ich fuhr mit der Hand durch das Haar und dachte einen Moment darüber nach: "Das wäre eine Möglichkeit. Ich hatte mich sowieso gefragt, was damals in der Schriftrolle stand und es schien als hätte Gawain sie irgendwo abgeben müssen. Vielleicht hatte Taro seine Leute Bescheid gegeben, dass er uns gefunden hat. Und aus irgendeinem Grund können sie sich uns noch nicht zeigen. Vermutlich zu großer Gefahr. Lass uns erstmal schlafen und morgen können wir überlegen, wie wir damit verfahren wollen." Der Ring stellte erstmal für uns keine Bedrohung dar, vorerst. Das es einen Grund geben musste, warum ich ihn erhielt, lag auf der Hand. Ich hoffte es wäre mal was Positives. Sorgfältig legte ich den Ring unter das Kopfkissen, denn noch wollte ich ihn mir nicht aufstecken. Nicht, dass er sich am Ende als was anderes rausstellte.

Ilea

"Dir scheint es besser zu gehen", stellte Mattwei fest, als ich wieder in der Traumwelt erschien. Ich setzte mich neben ihn und spielte mit einem Blütenblatt, welches mir auf die Schulter gefallen war: "Ein bisschen geht es mir besser. Cael hatte mir Beistand geleistet, als mir heute besonders schlecht ging und danach fühlte ich mich ein wenig leichter. Dein Tod zu akzeptieren fällt mir zugegebenermaßen immer noch schwer, aber ich weiß jetzt, dass ich mich bald von dir verabschieden muss." Ernst sah ich ihn an: "Mattwei, wenn ich einen Weg gefunden habe dich aus der Traumwelt zu holen, werde ich mit dir nicht diesen Ritual durchführen. Du bist schon lange genug hier und ich sollte dich nicht mit meinem Kummer aufhalten. Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen. Ich werde beschützt und es wird mir gutgehen." "Hat etwa dein Sensei dir das ausgeredet?", fuhr er mich an und ich zuckte zusammen, weil ich das von ihm nicht kannte. "Nein", schüttelte ich den Kopf: "Ich möchte das Richtige tun. Ich möchte, dass du glücklich wirst und die Chance bekommst, als ein neues Leben wieder geboren zu werden." Er packte nach meinem Handgelenk: "Ilea-chan, ich will jetzt noch nicht gehen. Nicht mehr. Wir haben eine Mission. Lass dich nicht von diesem Kerl beeinflussen, er will mich doch nur loswerden." Verwirrt sah ich Mattwei an: "Ich verstehe dich nicht." "Natürlich tust du das nicht, du bist viel zu gutherzig und naiv, Ilea-chan", seine Stimme wurde weicher: "Keine Sorge, ich beschütze dich. Immer."


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01.01.2021, 21:22

Cael

Da wir tatsächlich keinerlei Beweise hatten, stimmte ich Ryu zu. Eine Nacht zu schlafen und das mal sacken zu lassen, klang nach einer guten Idee. Ich war sowieso fix und fertig nach dem intensiven Trauerfall mit Ilea draußen im Garten. Hoffentlich konnte sie heute besser schlafen, wenn Ivoli bei ihr war. Für mich war es nämlich kein Problem ohne seine Gesellschaft zu schlafen. So oder so wusste ich, dass es ihm gut ging und das allein zählte.
>Gute Nacht.< sagte ich noch, als ich mich gut zudeckte und auf die Seite drehte. Eine Hand unterm Kissen, die andere vor meiner Brust. Da ich in letzter Zeit kaum meine Magie genutzt hatte, hatte sich einiges in mir aufgestaut. Bislang bereitete mir der Überschuss keine Probleme, da der Talisman für einen Ausgleich sorgte, doch auf Dauer würde das nicht gut funktionieren. Früher oder später musste ich meine Magie einsetzen.

Imesha

Wie alle anderen Besuche war auch der heutige schnell vorbei. Es reichte ein paar Mal zu blinzeln, schon waren meine Hände leer und ich konnte den Leuten nicht mehr bieten, obwohl ich ihnen so gerne helfen wollte. Natürlich freute ich mich über jedes dankbare Lächeln, jedes nette Wort, aber ich wünschte, ich könnte mehr tun. Wenn ich erstmal fort war, würde sich Valaris dann irgendwann ändern? Könnte man Fortgang vielleicht etwas Gutes bewirken, indem eine Kette aus Ereignissen freigesetzt wurde? Ich hoffte es.
>Vielen Dank, nettes Fräulein.< sagte der kleine Junge mit der Zahnlücke, während er mit einer Hand zum Abschied winkte. Sie war so klein, so unschuldig. Wie Sumires Hände damals. Mit einem schmerzlichen Gefühl in der Brust wandte ich mich ab und verschwand in der Dunkelheit der Gassen. Es wurde Zeit für den Brief an Ruko. Die letzte Aufgabe des Tages.
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01.01.2021, 21:34

Ryu

Auch an einem besonderen Tag musste ich früh aufstehen und instinktiv fädelte ich den Ring in meine Kette ein, um ihn an mir zu tragen. Die Botschaft versteckte ich im Buch von meiner Schwester Cue, den sie mir vor ihrer Abreise gegeben hatte. Ich wollte nicht, dass Jemand Fremdes ihn entdeckte. Natürlich könnte ich auch das Papier verbrennen, aber etwas an der Schrift kam mir vertraut vor. Ich nahm einen anderen Beutel, um dort meine festliche Kleidung zu verstauchen. Ich würde mich auf dem Palasthof umziehen müssen, denn es würde sich nicht lohnen hier nochmals zurückzukehren. Für Cael schrieb ich noch eine Botschaft, dass wir uns vor dem Palasttor treffen würden, damit die Wachen wussten, dass er und Ilea zu mir gehörten. Dann ging ich hinunter und zum ersten Mal sah ich Gawain nicht in der Küche. Er nahm meine Worte zu Herzen und daher machte ich mir schnell selbst ein schlichtes Frühstück.

Ilea

Flatternd öffnete sich meine Augen und Mattweis Worte hallten in meinem Inneren nach. Trotz der kleine Reise in die Traumwelt, fühlte sich mein Körper ausgeruhter als in den letzten Tagen. Ivoli lag friedlich in meine Arme und schien zu schlafen. Ich hatte nicht gewusst, dass die Geisterführer ebenfalls schliefen. Sanft strich ich durch sein weiches Fell, seine strahlende Augen öffnete sich und er wirkte zufrieden. Es entlockte mir ein kleines Lächeln: "Guten Morgen, Ivoli. Wenn du möchtest, kannst du zu Cael fliegen. Ich werde mich jetzt frisch machen. Heute wird wohl ein großer Tag werden. Ich hoffe, ich werde ein wenig Vergnügen daran finden." Ich löste mich von dem Wesen und setzte mich auf. Diesmal wurde mir nicht schwindelig und begab mich in den Baderaum.


594

01.01.2021, 21:49

Cael

Wie gewohnt wachte ich erst nach Ryu auf, denn als ich den Kopf drehte und sah, dass sein Bett bis auf Egon leer war, wusste ich, dass er zur Arbeit gegangen war. Armer Kerl. Er arbeitete wirklich hart. Und ich? Ich suchte mir frei nach Gefühl die Zeiten aus, wo ich hinaus auf die Straßen ging und sang. Für eine Weile hatte ich sogar damit aufgehört nach einer anderen Arbeit zu suchen, denn mir gefiel es mit Musik Geld zu verdienen. Ich tat den Leuten auch etwas Gutes damit. Sie brauchten mehr Musik in ihrem Leben. Das taute ihre erkalteten Herzen auf.
Ich richtete mich gähnend auf, rieb mir die Augen und sah plötzlich Ivoli vor mir. >Du bist wohl hier, weil Ilea wach ist, oder?< Lächelnd streichelte ich seinen Kopf und zog ihn dann an meine Brust, um ihn richtig durchzuknuddeln. Das tat ich jetzt nur, weil niemand sonst im Raum war. Er gab ein freudiges Zwitschern von sich und flatterte anschließend durch den Raum, während mein Blick zu meiner Gitarre glitt, die noch ungerührt an der Wand gelehnt stand. So langsam kehrte das vertraute Kribbeln in meine Fingerspitzen zurück. Ein gutes Zeichen.

Imesha

Ruko hatte mich gestern Abend nicht besucht. Ich vermutete stark, dass es mit den Vorbereitungen für das Fest zusammenhing, weil er überall Wachen einsetzen musste, um jedermanns Sicherheit zu gewährleisten. Vor allem die des Kaisers. Selten bekam man ihn zu sehen, wenn er den Palast verließ, aber heute würde er öffentlich auftreten. Es würde viel Gejubel geben, doch in den meisten Herzen wurde er bestimmt verflucht. Ich tat es jedenfalls. Und ich konnte es kaum erwarten ihn nie wieder zu sehen. Er würde mich nie wieder schlecht behandeln. Nie wieder anfassen. Mich nie wieder ansehen. Ein gutes Gefühl, um in den Tag zu starten.
Zunächst einmal würde ich das Kleidungsstück für meinen Eistanz persönlich abholen und erst dann frühstücken. Ich hatte keinen großen Hunger. Vielleicht lag es an der Aufregung...
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01.01.2021, 22:02

Ryu

Heute spielte das Wetter mit, es war sogar fast ein klarer Himmel und die Sonne lugte ein wenig hervor. Die Stadt war kaum wieder zu erkennen, überall wurde festlich geschmückt und etliche Stände aufgebaut. Bestimmt sah es in den ärmeren Viertel anders aus. Mir war aufgefallen, dass einige Wachen in diese Richtung ging. Ich vermutete stark, sie wollten nicht, dass die armen Leute sich unter den Feiernde mischten. Ein bitterer Nachgeschmack. Je näher ich dem wohlhabende Viertel kam, umso prunkvoller war das Festschmuck. Beinahe schon übertrieben. In der Luft lag sogar ein blumiger Duft. Auf dem Palasthof herrschte ein reges Treiben und ich kam fast kaum zum Archiv, weil überall Palastarbeiter waren. Viele Gesichter waren mir gar fremd, da sie in andere Palastgebäuden arbeiteten. Unter all den Gesichter sah ich aber ein bestimmtes Gesicht nicht. Wieder dachte ich an sie, obwohl ich es nicht wollte. Im Archiv wurde es wieder ruhig, Gojo-sama trug mir ein paar Aufgaben auf und dann musste er selber irgendwo hingehen.

Ilea

Nachdem ich mein einfachen Kimono angezogen hatte, traf ich auf Sobo Makoto und durch sie erfuhr ich, dass Otōsan noch schlief. Er musste sehr erschöpft sein und daher würde ich ihn nicht stören. Sobo Makoto hatte bereits gefrühstückt, denn sie wollte noch mein Kimono zu Ende nähen. Noch durfte ich nicht wissen wie es aussah, ich konnte nicht mal in ihr Zimmer linsen. Ich ging ins Gasthaus und es wirkte ohne Otōsan so leer. Ryu-san war bestimmt aufgebrochen und ich vermutete, dass Cael vielleicht noch da war. Ich wusste nicht, ob er schon eine Arbeit gefunden hatte oder weiter auf der Straße Musik spielte. Jedenfalls könnte ich ihm ein Frühstück machen für den Fall, dass er da war. Daher ging ich in die Küche und begann zu kochen. Die Grundlagen hatte mir Otōsan beigebracht, ich würde niemals hervorragend kochen können wie er, aber bislang hatte ich nichts anbrennen lassen.


596

01.01.2021, 22:22

Cael

Ich folgte dem inneren Ruf und nahm die Gitarre in die Hand. Dann umarmte ich sie wie einen Freund, den ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. >Tut mir leid, dass ich dich vernachlässigt habe. Ich war gefühlsmäßig ganz weit weg.< murmelte ich seufzend. Eine weitere Sache, die ich nur im Alleinsein tat. Manchmal, nicht immer. Mit meiner Gitarre zu reden, war für mich völlig normal. Für einige andere hingegen nicht. Es gab solche und solche Leute. >Nach dem Frühstück werden wir wieder Musik machen. Heute wird ein guter Tag!< beschloss ich.
Ivoli drehte indes ein paar Runden im Zimmer und folgte mir dann nach draußen, weil ich dringend etwas für den Magen brauchte. Um ein Fest wie das heute erfolgreich zu überstehen, musste ich voller Energie sein. Ilea war scheinbar derselben Meinung, denn ich fand sie in der Küche vor. Sie machte gerade Frühstück. Kein Gawain in Sicht. >Guten Morgen.< begrüßte ich sie, als ich in ihr Sichtfeld trat. >Kann ich dir helfen?<

Imesha

Das Kleid war perfekt. Selten hatte ich etwas so Schönes gesehen, darum war ich immens dankbar für die hervorragende Arbeit, die der Schneider geleistet hatte. Ich verneigte mich sogar tiefer, als eigentlich nötig wäre und das machte den Mann sogar ein wenig verlegen. Zufrieden mit der ersten Sache, die am heutigen Tage gut lief, kehrte ich mit der neuesten Eroberung zurück in mein Zimmer und tauschte sie gegen die Schriftrolle, bevor ich wieder vergaß sie zurückzubringen. Da es sich hierbei um ein wertvolles Schriftstück handelte, durfte ich das garantiert nicht vergessen, darum machte ich mich gleich auf den Weg. Eigentlich hatte ich mich gestern schon vom Archiv verabschiedet, aber ein zweites Mal schadete nicht. Ich dachte bloß an das Fest, an die vielen Lichter, die Farben, das Feuerwerk... und meine lang ersehnte Freiheit.
Wie immer drückte ich die Tür mit der Schulter auf und betrat den großen Saal des Wissens. Da realisierte ich, dass ich einen Fehler begangen hatte. Ryu arbeitete auch heute. Ich hatte angenommen, dass Gojo-sama ihn bereits gestern früher entlassen hatte, damit er heute den Tag genießen konnte, aber offenbar hatte ich mich getäuscht. Gojo-sama und zuvorkommend? Nie im Leben. Ich hätte wissen müssen, dass der alte Mann kein Fünkchen Freundlichkeit besaß und kurz wusste ich nicht, ob ich Ryu ignorieren oder direkt zum gesicherten Raum gehen sollte.
Schließlich erinnerte ich mich daran, dass er mich ab morgen sowieso nicht mehr sehen würde, also konnte ich genauso gut auf meine Weise Abschied nehmen. Mit einem leisen Seufzen ging ich auf ihn zu und legte die Schriftrolle auf den Tresen. Dann folgte das Siegel, weil ich das auch bei der Rückgabe vorlegen musste. Es fehlte nur meine Unterschrift in ein kleines Büchlein als Bestätigung, dass ich die Schriftrolle zurückgebracht hatte.
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01.01.2021, 22:38

Ryu

Ich hatte wieder Aufgaben am Schreibtisch zu erledigen und einen Moment spielte ich mit den Gedanken die Tür vom Nebenraum heimlich aufzuknacken, wo endlich Gojo-sama nicht im Archiv war. Aber dann öffnete sich die große Tür und ich war froh nicht diese verrückte Idee nachgegangen zu sein. Ich schaute auf und versteifte mich, als sich Imesha mir näherte. Was wollte sie jetzt von mir? Doch dann legte sie eine Schriftrolle auf dem Tresen und ich erhob mich, um ans Tresen zu gehen. Zwei Schritte brauchte ich dafür. Ich nahm die Schriftrolle in die Hand, las die Kennzeichnung und glich sie von einem Büchlein ab. Schließlich deutete ich auf die Stelle und sagte wortkarg: "Hier brauche ich eine Unterschrift." Als ich ihre Unterschrift hatte, fügte ich gegen meine Vernunft hinzu: "Kommen Sie gut in das neue Jahr." Ich nahm die Schriftrolle und verstauchte sie in einem kleinen Schrank, denn diese Schriftolle gehörte ins Nebenzimmer. Und dort hatte ich ja kein Zutritt.

Ilea

Eine bekannte Aura näherte sich mir und ich schaute auf, als Cael die Küche betrat. "Guten Morgen", erwiderte ich den Gruß: "Du kannst den Tisch decken. Dann können wir gemeinsam frühstücken, es ist auch gleich soweit. Ich hoffe es wird dir schmecken. Ich habe eine Reissuppe gemacht. Ich dachte ein warmes, kräftiges Gericht würde uns Energie bringen, den wir heute brauchen. Und dann habe ich noch für uns frisches Obst geschnitten, damit unser Körper gesund bleibt." Ich strich eine Haarsträhne aus meinem Gesicht und schöpfte die Suppe in unsere Schalen. "Was für ein Tee möchtest du trinken?", erkundigte ich mich bei ihm.

Gehe offline, gute Nacht :)


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01.01.2021, 22:54

Cael

Ich folgte ihrer Bitte und begann den Tisch zu decken, während sie sich weiterhin um das Essen kümmerte. Es war aufmerksam von ihr, dass sie genug für uns beide zubereitet hatte. Außerdem fiel mir zum ersten Mal auf, wie süß sie aussah, wenn sie sich unbewusst eine Haarsträhne hinters Ohr strich. Keine Ahnung, warum ich ausgerechnet das feststellte und das obwohl ich mir fest vorgenommen hatte keine Gedanken dieser Art zu hegen. Nicht mehr.
Beinahe hätte ich deswegen ihre Frage überhört, aber ich antwortete schnell: >Überrasch mich. Bisher schmeckt mir jede Teesorte, die du selbst hergestellt hast.< Gerne erinnerte ich mich an den Unterricht in ihrem Schaffungsraum zurück. Dort hatte sie losgelöst und... glücklich ausgesehen. Sie hatte auch viel gelächelt. Ich mochte ihr Lächeln. Sehr sogar.

Imesha

Er schien inzwischen gut zu wissen, was man hier im Archiv alles zu erledigen hatte. Fast schon routiniert klappte er das kleine Büchlein auf und zeigte mir die Stelle, wo meine Unterschrift benötigt wurde. Dabei entging mir sein sachlicher Tonfall nicht. Begrüßt hatte er mich auch nicht. Das war dann wohl meine Schuld. Pflichtbewusst setzte ich meine Unterschrift auf das vorgesehene Feld und trat einen Schritt zurück. Ein klein wenig überraschte es mich schon, dass er mir ein gutes Neues Jahr wünschte, aber wahrscheinlich tat er das bloß aus Höflichkeit. Auch wenn er mich hatte sprechen hören, wollte ich lieber still bleiben. Wie die gesamte Woche auch. Die letzten Ereignisse hatten gezeigt, dass ich mit Worten absolut nichts bewirkte und wenn ich etwas sagte, führte es nur zu mehr Problemen. Darum beließ ich es bei einer ebenso höflichen Geste und neigte zum Abschied sowohl Kopf als auch Oberkörper, um meinen Dank auszudrücken. Anschließend senkte ich den Blick und verließ das Archiv. Seit Sumires Augen mich häufiger in Träumen heimsuchten, brachte ich es nicht übers Herz ausgerechnet in seine zu sehen, die ebenso strahlend grün waren.

Gute Nacht *_*
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599

02.01.2021, 11:58

Ryu

Ich blickte ihr nach und sie ließ mich mit verschiedenste Gefühle zurück. Ich wünschte ich könnte sagen, dass es mir gleichgültig war wie unser jetziges Verhältnis war. Dass es mir nicht ausmachte, dass wir uns wie Fremde verhielten. Aber leider nagte der Vorfall immer noch an mir herum, auch wenn ich es nicht offen zeigte. Die Wut war mittlerweile verraucht, die Enttäuschung und das Gefühl von Verrat war noch geblieben. Aber gleichzeitig hatte ich in letzter Zeit über dem Vorfall nachgedacht, denn etwas daran war merkwürdig. Eigentlich wäre sie doch mit ihrem Titel verpflichtet gewesen mich zu verpetzen und wie die Sache gelöst wurde, dass Egon ein Geheimnis blieb, war viel zu glatt verlaufen. Vielleicht wurde sie nicht beauftragt mich auszuspionieren, sondern hatte nur einen vagen Verdacht und hatte im eigenes Handeln rumgeschnüffelt. Was aber wieder bedeutete, dass ich mich verdächtig gemacht haben muss. Ich wollte wissen, warum sie im Zimmer gewesen und gleichzeitig auch nicht, weil meine Vermutung bestimmt bestätigt wurde. Und ich würde eine neue Enttäuschung erleben. So wie es war, war wohl besser und sicherer. Ich sollte das Thema Imesha abschließen.

Ilea

"Dann koche ich mein Lieblingstee, er wird den Gästen nicht angeboten. Er ist mir zu kostbar und ich meine es nicht in geldlichen Sinnen. Ich hoffe du wirst ihn mögen, denn es ist ein sehr würziger Tee. Aber er passt perfekt zum Winter, weil er Einem von innen heraus wärmt. Das Besondere an diesem Tee ist der Zimt, es ist mein liebste Gewürz. Vielleicht möchtest du mal an einem anderen Tag sehen, wie er zubereitet wird", wo ich wieder angefangen hatte zu reden, schien ich plötzlich viel erzählen zu müssen. Dabei war es vermutlich nicht mal ein anregendes Thema. Als der Tee fertig war, saßen wir uns gegenüber am Tisch mit dampfende Schalen und ich lächelte ihn leicht an: "Ich wünsche dir einen guten Appetit, Cael." Nach ein paar Löffel von meiner Reissuppe fragte ich ihn: "Wie wird es naher genau ablaufen? Ich meine habt ihr bestimmte Abläufe, was wir auf dem Fest machen? Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich mitkomme. Ich möchte nicht, dass Ryu glaubt er müsste aus Höflichkeit mich einladen. Ihr sollt euch nicht von mir gestört fühlen."


600

02.01.2021, 14:07

Cael

Es war schön zu sehen, dass sie sich noch für Tee begeisterte und mir viel darüber erzählte. Und ich war mehr als gewillt zu erfahren, wie sie ihren Lieblingstee herstellte, darum nickte ich zustimmend. >Ehrlich gesagt, haben wir uns überhaupt keine Gedanken darüber gemacht. Ryu hat mir nur einen Zettel dagelassen, dass wir uns nach seiner Schicht vorm Palasttor treffen sollen, damit man uns reinlässt.< Ich zuckte mit den Schultern. >Da ich hier zum ersten Mal das Neujahrsfest erlebe, könntest du mir doch zeigen, was es zu sehen gibt. Wir können auch einfach bloß an den Ständen entlangspazieren und das ein oder andere essen. Ich habe noch etwas Geld übrig.< fuhr ich lächelnd fort und aß dann weiter. Die Reissuppe schmeckte wirklich gut.

Imesha

Ich vermutete, dass die musikalische Truppe heute sehr im Stress war, darum stattete ich Hinako keinen Besuch ab. Mir war auch so bewusst, dass das Lied, welches sie mit mir geschrieben hatte, wunderbar sein würde. Meine Neugier ließ sich trotzdem schwer bändigen. Ich wollte am liebsten gleich raus aufs Eis, mich frei bewegen und in der Melodie aufgehen. Selten hatte ich mich auf einen Auftritt gefreut. Nach Sumires und Motaros Tod war der Funke erloschen, doch heute würde ich ihnen nahe sein. So nah wie nie zuvor.
Als ich in den Flur abbog, wo mein Zimmer lag, entdeckte ich Ruko, der gerade die Hand hob, um anzuklopfen. Dann bemerkte er mich und er ließ die Hand wieder sinken. Das warme Lächeln, das folgte, traf mich direkt ins Herz und ich fühlte zudem einen Stich. Weil er nicht wusste, was ich für heute geplant hatte und weil ich mir nicht vorstellen wollte, wie er auf meinen Brief reagieren würde, wenn er ihn erst entdeckte. >Wie du siehst, wollte ich dir noch schnell einen kleinen Besuch abstatten, bevor es zu hektisch wird und ich dich heute nur auf dem Eis sehe.<
Ich erwiderte sein Lächeln und öffnete den Shoji, damit wir beide etwas Privatsphäre hatten. Nicht, dass uns noch irgendwelche Bediensteten erwischten und sich sonst was dabei dachten. Seit dem fiesen Gerücht über meinen vernarbten Arm, glaubten die Leute, ich würde die nächste skandalöse Tat begehen. Und damit lagen sie genau richtig. Nur hatte das nichts mit Ruko zu tun. Ich umarmte ihn fest, weil ich ihn vermisst hatte und weil ich von ihm Abschied nehmen wollte. >Vielleicht kriege ich es hin und wir können uns die Feuerwerke zusammen anschauen.< hörte ich ihn sagen. Mein Blick wurde trüb, aber er sah das nicht. Stattdessen nickte ich langsam. Er drückte mir einen Kuss ins Haar und das drückende Gefühl in meiner Brust wurde größer.
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