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04.01.2021, 20:20

Ryu

Ich winkelte ein Bein an und legte ein Arm darüber, um mich ein wenig im Sitzen zu entspannen. Dabei glitt mein Blick immer wieder zu Imesha, um sicherzugehen, dass sie noch atmete. Es wirkte als würde sie tief schlafen, als wäre ihre Bewusstlosigkeit in den Schlaf hinübergegangen. Ich hoffte, dass war ein positives Zeichen. Mittlerweile hatte ich meine Gedanken nach hinten gedrängt, um nicht davon verrückt zu werden. All die Fragen konnte nur von einer einzige Person beantwortete werden. Ich wusste nicht, welche Imesha mich erwarten würde, wenn sie wieder aufwachte. Doch ich hoffte, dass ein Teil von ihr sich endlich einen Ruck gab und sich mir anvertraute. Der Vorfall in diesem Zimmer war in diesem Moment unwichtig, wichtig war es, dass sie wieder gesund wurde und niemals wieder versuchte sich das Leben zu nehmen.

Ilea

Plötzlich schlossen warme Finger um meinem Handgelenk und dann spürte die andere warme Hand auf meine Wange. Er drehte mein Kopf zu sich und ich gewährte es ihm. Bei jedes einzelne Wort spürte ich die Wahrheit und der Kloß in meinem Hals wurde größer. Wenn ich es wollte könnte ich mit meiner Gabe einfach seine Geheimnisse aufdecken. Doch das wäre ein Vertrauensbruch und wenn er nicht bereit war sie mir zu erzählen, akzeptierte ich es. Ich zog die Nase ein wenig kraus, denn sie kribbelte von den unterdrückten Tränen in meine Augen. Dann schlang ich die Arme um seinem Körper und drückte mein Gesicht in seinem Brustkorb: "Du....bist mir auch wichtig und es tut weh, dass du bald fortgehen wirst. Ich habe Angst dich dann nie mehr wiederzusehen." Meine Umarmung wurde fester, als könnte er jetzt in jedem Moment verschwinden. "Vielleicht kannst du mir doch ein Versprechen geben. Vielleicht kannst du mir versprechen mich eines Tages wieder zu besuchen, wenn der Tag gekommen ist zu gehen. Es spielt keine Rolle wie viel Zeit vergehen wird, ich kann auch viele Jahren auf unser Wiedersehen warten. Hauptsache ich darf dich einmal in meinem Leben nochmals sehen."


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04.01.2021, 20:30

Cael

Angespannt wartete ich auf ihre Reaktion und atmete erleichtert auf, als sie ihre Arme um mich schloss und ihr Gesicht an meine Brust drückte. Mehr wollte ich gar nicht. Diese Umarmung allein gab mir Gewissheit, dass sie sich nicht distanzieren würde und trotzdem sog mein Herz jedes einzelne ihrer Worte in sich auf. Es war wie neues Holz, das sie ins Lagerfeuer warf, um die Wärme am Leben zu erhalten. Genauso fühlte es sich an. Ich erwiderte fest ihre Umarmung und grub meine Nase in ihr Haar, das immer noch herrlich nach ihr duftete. Und nach Blumen. Der Haarkamm, den sie im Haar trug, schimmerte mir entgegen und brachte mich zum Lächeln. >Ich verspreche es dir.< murmelte ich. Auch wenn sie gerade meine Lippen nicht sah, verstand sie bestimmt die Botschaft. Irgendwann würde sie realisieren, dass ich für sie zu allem bereit war. Dass ich nicht Nein sagen konnte, wenn sie mich um etwas bat. Solch eine Macht hatte sie bereits über mich.
Dann fiel mir wieder ein, warum wir so früh zurück waren und ich löste mich etwas widerwillig von ihr. >Jetzt lass uns nach Imesha sehen. Hoffentlich geht es ihr besser.< Damit meinte ich nicht nur ihren Körper, sondern vor allem ihren Geist. Das war das erste Mal, dass ich eine Seele "gezwungen" hatte im Leib zu bleiben, darum wusste ich nicht, ob es dafür Konsequenzen gab. Nicht für mich, aber für Imesha. Für ihren Zustand.
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04.01.2021, 20:41

Ryu

Ich fragte mich langsam, wo die Anderen blieben. Denn ich war mir ziemlich sicher, dass Cael und Ilea ebenfalls auf dem Weg hierher waren und sich nicht weiter vergnügen würden. Konzentriert horchte ich und dann konnte ich die Nähe von meinem besten Freund spüren. Erleichtert stieß ich die Luft aus, ihnen ging es also gut. Es hätte auch sein können, dass sie vielleicht doch entdeckt worden waren und ich hätte es mir nicht verziehen, wenn ihnen was zugestoßen wäre. Wieder schaute ich zu Imesha hinüber. Unter der Decke sah sie plötzlich klein und zerbrechlich aus. Von ihrer Stärke fehlte jede Spur und die Haut war beinahe weiß wie Schnee. Es war als hätte der Winter sie eingefroren. Vielleicht schaffte ich es sie aufzutauen, ihr zu zeigen, dass selbst in der dunkelste Stunde das Licht flackern konnte.

Ilea

Ich genoss es, als seine Arme um mich schlossen und ich spürte in dieser warme Umarmung die Antwort. Es war ein Versprechen, den er mir geben konnte und es war ein Versprechen, wo ich hoffen durfte. Viel zu schnell löste Cael die Umarmung auf und erinnerte mich daran, warum wir hier waren. Beinahe hätte ich Imesha vergessen und ich bekam schlechtes Gewissen, weil ich doch an meine Empfindungen gedacht hatte, statt mich auf sie zu konzentrieren. Ich nickte und griff nach seiner Hand. Ich merkte selbst, dass ich seit gestern viel nach seiner Nähe verlangte und dass ich vielleicht unsichtbaren Grenzen überschritt. Ich konnte es selbst nicht erklären, warum es so war, ich wusste nur, dass ich mich dadurch besser fühlte.


Gehe offline, gute Nacht :)


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04.01.2021, 20:54

Cael

Ich sah auf ihre Hand hinab, die nach meiner gegriffen hatte und lächelte ein wenig mehr. Dass sie von sich aus nach Nähe suchte, davon bekam ich nie genug. Eigentlich hielten Freunde nicht so oft Händchen, sie gingen nicht miteinander um, wie wir es taten und manchmal fragte ich mich, ob Ilea mich eventuell mehr mögen könnte als bloß freundschaftlich, doch dieses Risiko war ich nicht bereit zu gehen. Ich war nicht bereit zu hoffen. Ich wartete lieber weiter ab und genoss solange jeden besonderen Moment mit ihr.
Gemeinsam begaben wir uns nach oben in Ryus und mein Zimmer, wo mein bester Freund sitzend an der Wand lehnte und Imesha in seinem Bett lag. Sie sah etwas ungesund aus und schien wohl zu schlafen. Da bemerkte ich Egon, der etwas verspätet unter die Decke kroch. Ilea hatte ihn bestimmt gesehen. Trotzdem ging ich nicht darauf ein, sondern ließ ihre Hand los, um vor Imesha zu knien. Mit den Händen über ihren Körper schwebend tastete ich nach ihrem Geist, prüfte, ob er noch intakt war. >Körper und Seele sind wieder im Einklang. Offenbar hat sie das Ganze sehr traumatisiert, weshalb sie... schläft.< Immerhin war sie nicht mehr so eiskalt wie vorhin am See. Ryu hatte dafür gesorgt, dass sie nicht unterkühlte und mehr konnten wir momentan sowieso nicht tun. >Sollen wir ihr eine warme Suppe zubereiten? Oder Tee?< Fragend sah ich Ilea und Ryu abwechselnd an.

Gute Nacht :D
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05.01.2021, 18:40

Ryu

Ich schaute auf, als meine Freunde das Zimmer betraten und ich merkte wie ich mich noch mehr entspannte, weil ich nun sicher war, dass es ihnen gutgang. Ilea sah mit große Augen auf Imesha, nein, nicht auf Imesha. Sondern auf Egon, der aus seinem Versteck kam. Gleichzeitig wirkte sie nicht überrascht, wie sie es hätte sein sollen. Ich sah die vielen Fragen in ihrem Gesicht, aber sie hielt sich zurück. Währenddessen untersuchte Cael Imesha und ich fuhr mit der Hand durch das Haar. Es war schon mal gut, dass ihr Körper und Geist wieder im Einklang war. Aber was für eine Auswirkung das Trauma auf sie hatte, das wussten wir nicht. "Ich kümmere mich sofort darum", meldete sich Ilea zum Wort und eilte schon aus dem Zimmer. Ich ließ einen schweren Seufzer los: "Ich mache mir Vorwürfe. Hätte ich mehr tun können, als ich gemerkt hatte, dass es ihr nicht gut ging?"

Ilea

Ich lief schnell in die Küche und in diesem Moment kamen Otōsan und Sobo Makoto in den Gasthaus hinein. Sie merkten sofort das etwas nicht stimmte und ich erzählte ihnen das Imesha im Eis eingebrochen war und dabei beinahe ertrunken wäre. Ich erwähnte nicht von ihrem Versuch sich selbst das Leben zu nehmen, denn das war ihre ganz persönliche Geschichte und die konnte ich nicht ohne ihren Erlaubnis weitererzählen. Otōsan wurde ernst: "Ich werde eine kräftige Brühe kochen, die hatte auch Kit wieder auf die Beinen bringen können. Du kümmerst dich um den Tee." "Und ich hole meine besondere Räucherstäbchen, das braucht das arme Mädchen mehr", entschied sich Sobo Makoto. Während ich den Tee zubereitete, den Imesha gemocht hatte, wanderten meine Gedanken zu dem seltsamen Wesen. Ich hatte es mir doch nicht in jener Nacht eingebildet, als Ryu von einem Yokai angegriffen wurde und ich in seinem Zimmer gestürmt war. Aber ein solch ein Wesen hatte ich noch nie zuvor gesehen und ich wusste, dass es auf jeden Fall kein Geisterwesen war. Er war nicht wie Ivoli.


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05.01.2021, 18:59

Cael

Ich machte es mir im Sitzen gemütlich und betrachtete das schlafende Gesicht der jungen Frau. Dass Ryu sich Vorwürfe machte, war nachvollziehbar. Man hatte uns früh beigebracht geduldig und hilfsbereit zu sein, wenn es um Menschen ging, die keine Nähe zuließen. Meistens steckten traurige Gründe hinter ihrer undurchdringlichen Fassade. Trotzdem... >Wir können keine Gedanken lesen, Ryu. Wir sind an einem fremden Ort, mit fremder Kultur und sehr misstrauischen Menschen. Ich schätze dieses Misstrauen färbt langsam auf uns ab. Weder du noch ich konnten wissen, wer sie wirklich ist und dass sie dermaßen gelitten hat, dass sie sich umbringen wollte.< Betrübt seufzte ich. >Wir können nicht jeden retten. Wären die Geister nicht erschienen, hätte niemand etwas mitgekriegt. Sie wäre einfach... allein... verschwunden.< Und zu einem finsteren Schatten geworden. Menschen, die sich das Leben nahmen, für sie gab es keine Rückkehr ins Licht. Sie wurden zu einer dunklen Masse, von denen sich häufig Dämonen nährten oder andere böse Geister, die ihre Energie stärken wollten. Solch ein Schicksal hätte Imesha erwartet, hätte sie Erfolg gehabt. Sie wusste das natürlich nicht, aber ihr war bestimmt bewusst gewesen, dass Selbstmord etwas sehr Schlechtes war. Dennoch hatte sie diesen Weg gewählt. >Wir müssen aufpassen, dass sie es nicht nochmal versucht. Es ist schwer einzuschätzen, wie sie reagieren wird, wenn sie realisiert, dass sie noch am Leben ist. Entweder sie wird dankbar ihre zweite Chance annehmen oder sie wird alles daran setzen das zu beenden, was sie begonnen hat.< Letzteres erschien mir unvorstellbar, aus meiner Position heraus. Ich steckte nicht in ihrer Haut, hatte nicht das durchlebt, was ihr solch tiefe Wunden zugefügt hatte, dass der Tod der einzige Weg gewesen war all das Leid zu beenden. Ich konnte mir das schlichtweg... nicht vorstellen. Es widersprach meinem Weltbild. >Hoffentlich können wir ihr helfen.<
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05.01.2021, 19:12

Ryu

Ich wusste, das Cael Recht hatte und dennoch nagte es an mir. Wie verzweifelt musste sie gewesen sein, um einen solchen Schlussstrich mit ihrem Leben machen zu wollen? "Das hoffe ich auch", murmelte ich und meine Augen wanderten zu Imesha zurück. Ob sie träumte? Und wenn ja, was würde sie jetzt träumen? In diesem Moment öffnete sich der Shoji und Illea kehrte mit einem Tablett zurück: "Otōsan und Sobo Makoto sind zurückgekehrt. Sie wissen nur, dass wir eine junge Frau aufgenommen haben, das beinahe im Eis ertrunken wäre. Otōsan hat gleich die Brühe für sie gekocht." Sie stellte den Tablett auf dem Tisch und zündete ein paar Stäbchen an: "Diese Räucherstäbchen wurden von Mönche hergestellt und gesegnet. Es soll die bösen Geister fern halten und der Seele Ruhe geben." Ein angenehmer Duft stieg in die Luft und ich merkte, dass ich mich mehr entspannte. Aber vielleicht bildete ich mir die Wirkung nur ein.

Ilea

"Falls ihr Hunger habt, dürft ihr ruhig in die Küche gehen. Es ist noch genug Brühe da", ich musterte aufmerksam die beiden Männer. Mich kostete immer viel Kraft, wenn ich meine Gabe anwandte. "Und ich würde heute hier übernachten, damit Imesha sich nicht erschrickt, wenn sie aufwacht. Eine Frau, die aufwacht ohne zu wissen wo sie ist und das in Anwesenheit von Männer, könnte zu Missverständnisse führen. Ich hoffe es ist für euch in Ordnung, dass ihr erstmal in einem anderen Zimmer bezieht", ich ging zu der schlafende Gestalt. Zuerst überprüfte ich ihren Puls, ihr Herz schlug gleichmäßig und dann miss ich ihre Temperatur. Kein Fieber. Ihre Atmung war auch gleichmäßig. Momentan konnten wir erstmal nichts tun, sie musste sich ausruhen.


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05.01.2021, 19:24

Cael

Als Ilea zurückkehrte, sah ich auf und nickte langsam. Ja, das war eine gute Idee. Hunger hatte ich keinen, aber dass Ryu und ich in einem anderen Zimmer nächtigen sollte, klang logisch. Imesha würde es sicherlich nicht gutheißen in einem Raum mit zwei Männern aufzuwachen. Außerdem schien sie Ilea zu kennen, geschäftlich jedenfalls. Würde ich neben ihr aufwachen, wäre das bereits ein wundervoller Start in einen neuen Tag. Nur war das wohl mein eigenes Wunschdenken, das selbst in Momenten wie diesen verzweifelt kämpfte.
>Wenn sie aufwacht und du Hilfe benötigst, komm gleich zu uns.< sagte ich ernst und erhob mich von meinem Platz. >Du kannst gerne in meinem Bett schlafen. Ryu und ich beziehen das Zimmer nebenan, dann sind wir nicht weit entfernt.< Mehr konnten wir sowieso nicht tun. Imesha schlief noch und die ganze Nacht wach zu bleiben, würde uns nichts bringen. Wir mussten uns auch ausruhen und uns dem stellen, was uns mit ihrer Rettung erwartete. Es würde nicht einfach werden, so viel stand fest.
Bevor ich das Zimmer verließ, zog ich Ilea in eine freundschaftliche Umarmung und atmete ein letztes Mal ihren vertrauten Duft ein. >Trotz allem wünsche ich dir ein gutes neues Jahr! Schlaf gut, Ilea.< Lächelnd löste ich mich anschließend von ihr und widerstand der Versuchung sie zu küssen. Keine Ahnung, was mit mir los war, dass ich gerade jetzt an so etwas dachte. Um klar bei Verstand zu bleiben, öffnete ich den Shoji und blieb kurz stehen. >Ivoli bleibt übrigens bei dir.< Er hatte die Geisterkinder sicher und erfolgreich ins andere Reich geführt und war nun zurück bei uns.
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05.01.2021, 19:35

Ryu

Ein Teil von mir wollte hierbleiben und für Imeshas Sicherheit sorgen, aber der vernünftigere Teil von mir wusste, dass wir momentan nicht mehr viel ausrichten konnten. Außerdem brauchten wir den Schlaf, um genügend Energie für den nächsten Tag zu haben und da wir das Zimmer nebenan nahmen, würden wir sofort hier sein, wenn etwas war. Von den Palastarbeitern gehörte ich zu den Glücklichen, die morgen einen ganzen Tag frei hatten. Es waren die Diener, die darunter leiden mussten keinen freien Tag zu genießen. Ich erhob mich und sagte zu Ilea: "Gute Nacht." Ich sah noch, wie mein bester Freund sie umarmte und schmunzelnd ging ich in das andere Zimmer, natürlich hatte ich mein Reisegepäck mitgenommen. Immerhin wollte ich mir was Frisches anziehen und nicht nach einem See stinken. Egon war mir schnell hinterher gehuscht und erinnerte mich daran, dass ich Ilea über ihn aufklären musste. Jedenfalls zum Teil.

Ilea

"Gute Nacht", erwiderte ich Ryu und danach trat Cael zu mir. Seine Umarmung löste ein wohliges Gefühl in meinem Brustkorb aus und ich ertappte mich dabei wie ich es mir wünschte, dass es länger anhalten würde. "Danke, das wünsche ich dir auch", antwortete ich ihm mit einem kleinen Lächeln. "Das ist gut, dann kann er mich wecken, falls ich sie nicht hören sollte", mein Blick wurde weich, als er auf Ivoli fiel. Als der Shoji geschlossen wurde, pustete ich die Lichtquelle aus und zog mich bis auf mein Unterkleid aus. Den Haarkamm legte ich vorsichtig auf dem Tisch, damit er mir nicht kaputt ging. Es war ein kostbares Geschenk. Schließlich kletterte ich erschöpft unter die Decke und der bekannte Duft erinnerte mich, dass es Caels Matte war. Es kam mir sehr persönlich vor in seinem Bett zu schlafen und den Duft einzuatmen. Beinahe fühlte es sich seltsam verboten an. Dennoch zog ich die Decke bis zu meiner Nase, nicht nur aus Gewohnheit. Mir gefiel sein Duft.


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05.01.2021, 19:45

Bin dann mal offline, wünsche dir eine gute Nacht :D

Cael

Ihr kleines Lächeln traf mich direkt ins Herz. Ich prägte es mir ein wie ein Brandmal in meinem Gedächtnis und verschwand im Zimmer nebenan. Ryu folgte mir hinein. Da es in jedem Raum für Gäste Bettzeug gab, war es nicht schwer es uns gemütlich zu machen. Ich entkleidete mich bis auf die Unterhose und war froh diesen Kimono endlich los zu sein. Nach einer Weile hatte ich mich etwas eingeengt darin gefühlt. Lieber trug ich lockere Kleidung, wie in meiner Heimat auch. >Hoffen wir aufs Beste...< murmelte ich, als ich mich zu Bett legte. Mir gefiel der Gedanke, dass Ilea in meinem Bett schlafen würde, gleichzeitig wünschte ich, ich wäre direkt neben ihr. Dann wanderten meine Gedanken zu Imesha und ich fühlte mich gleich wieder schlecht. Da lag eine junge Frau ohne Hoffnung nebenan. Ich sollte Rücksicht nehmen und weniger an mein Liebesleben denken. Das spielte momentan keine große Rolle.
Ich seufzte leise und drehte mich auf die Seite, damit ich Ryu sehen konnte. >Etwas Schlaf wird uns gut tun, auch wenn ich wegen des Adrenalins noch recht wach bin.<
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05.01.2021, 19:57

Ryu

Kaum hatte ich mich hingelegt, machte sich Egon auf meinem Bauch gemütlich. Gäbe es im Zimmer ein Kamin, dann hätte er sich auf der Feuerstelle gemütlich gemacht. Aber so entschloss er sich mit mir zu kuscheln, da ich die nächste wärmste Quelle war. "Ich weiß auch nicht, ob ich sofort einschlafen kann. Aber die letzten Wochen haben mir gezeigt, dass man selbst nach annahm aufwühlender Tag schlafen kann", bemerkte ich und schob ein Arm unter meinem Kopf. Dann schloss ich meine Augen und atmete tief ein: "Ich bin froh, dass die Geisterkinder uns gefunden haben und wir sie noch rechtzeitig retten konnten. Ich wäre erschüttert gewesen, wenn ihr was zugestoßen wäre. Ich mag sie nämlich und trotz unseren Streit mag ich sie immer noch. Deswegen hatte es mir damals so viel ausgemacht, als sie einfach in unseren Zimmer gewesen war. Aber das ist erstmal egal, ich will einfach, dass es ihr wieder gut geht."

Ilea

Seit Langem schlief ich sofort ein, kaum lag ich wenige Sekunden im Bett und ich vergrub mein Gesicht unbewusst tiefer in das Kissen. Sein Duft war so präsent, wodurch es sich anfühlte als läge Cael neben mir und hielt mich sicher in seine Arme. Das warme Gefühl in meinem Brustkorb breitete sich in meinem Inneren aus bis in die Zehen und in dieser Nacht würde ich nicht frieren. Ich hielt mich an diesem warmen Gefühl und in meinem Inneren blieb es ruhig. Keine Wanderung in die Traumwelt. Keine schmerzvolle Erinnerungen oder schweißbadende Albträume.

Gute Nacht :)


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06.01.2021, 10:44

Cael

>Ich bin auch froh, dass wir sie retten konnten und ich weiß, dass du sie magst. Nachdem ich gesehen habe, wie sie auf dem Eis tanzt, ist es verständlich, dass sie dir nicht aus dem Kopf geht. Dich zieht das Exotische magisch an.< erwiderte ich leicht schmunzelnd. Damit unterstellte ich ihm nicht, dass er sich in sie verguckt hatte, aber es war ziemlich lange her, dass Ryu solch ein Interesse an einer Frau gezeigt hatte. Entweder man wurde von seinen eigenen Empfindungen erschlagen, wie es bei mir der Fall war, oder Gefühle schlichen sich heran. Was eventuell bei Ryu der Fall war. Mein bester Freund hatte ein äußerst gutes Herz und setzte sich stets für die Schwächeren ein. Darum auch sein Wunsch, dass Imesha es schaffte ihre Krise zu bewältigen.
Langsam schlossen sich meine Augen und ich gähnte leise. >Schlaf gut...< murmelte ich ein Weilchen später, da mich der Schlaf trotz allem zu sich lockte. Die große Aufregung hatte sich größtenteils gelegt, jetzt sehnte sich mein Körper nach Ruhe.

Imesha

Benommen blinzelte ich in die Dunkelheit und erkannte erstmal nichts. Nur einen fremden Raum. Das war nicht mein Zimmer, das wusste ich sofort. So hatte ich mir das Leben danach nicht vorgestellt. Müsste ich nicht an einem schönen Ort sein? Oder waren die Götter mir ungnädig geworden, weil ich einen schlechten Weg gewählt und ein wichtiges Versprechen gebrochen hatte? Irritiert stellte ich zudem fest, dass ich meinen Körper richtig... wahrnahm. Ich bewegte Finger, jeden einzelnen, dann Zehen. Mir war angenehm warm und gleichzeitig irgendwie kalt. Das war nicht normal, oder?
Unwillkürlich begann mein Herz schneller zu schlagen, es pochte fest in meiner Brust. Ruckartig setzte ich mich auf. Panisch sah ich an mir hinab und sah, dass ich ein fremdes Oberteil trug und darunter mein... zerrissenes Kleid. Die Erkenntnis traf mich wie ein heftiger Schlag in den Magen. Ich war nicht tot, ich war am Leben. Ich steckte in dieser verfluchten Welt fest. Meine Augen glitten suchend umher und erst da bemerkte ich die schlafende Person neben mir. Eine junge Frau. Blond. Weiche Gesichtszüge. Warum sie? Warum war ich hier? Meine Atemzüge beschleunigten sich. Nein. Nein, nein, nein, nein...
Ich warf die Decke zurück, stand wackelig auf und stürmte zur Tür, doch als ich sie zur Seite schob, knickten meine Beine völlig unerwartet unter mir weg und ich landete keuchend auf meinen Knien. Wenigstens funktionierten meine Reflexe, sonst hätte mein Gesicht ebenfalls Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. Ich zitterte am ganzen Körper, mein Herz raste weiter und die Panik machte sich in mir breit. Am Leben... Ich war am Leben.
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06.01.2021, 18:46

Ryu

"Gute Nacht", murmelte ich und dachte noch lange über seine Worte nach. Cael hatte vermutlich Recht, dass das Exotische mich anzog. Und das war nicht nur in der Tierwelt so. Wie würde unsere Begegnung sein, wenn sie wach wurde? Würde sie mich anschweigen und mich ignorieren oder würde sie etwas sagen? Ich konnte mir vorstellen, dass sie vielleicht wütend auf mich sein würde, weil ich mich eingemischt hatte. Ein Teil von ihr konnte temperamentvoll sein. Das hatte ich bei unsere Auseinandersetzung gemerkt. Jedenfalls würde ich alles versuchen, damit sie mir vertraute und sich von mir helfen ließ. Dann endlich schlief ich mit den Gedanken ein und sah in meine Träume ganz klar das Gesicht von Imesha.

Ilea

Ich spürte eine Schwingung. Ivoli. Sofort schlug ich meine Augen auf und sah im Türrahmen eine Gestalt auf dem Boden sinken. Auch wenn ich noch ihm Halbschlaf war, reagierte mein Körper instinktiv. Zuerst zündete ich die Laterne an, damit das Licht die Dunkelheit aus dem Raum jagte und damit ich ihr Gesicht sehen konnte, um die Lippen zu lesen. Dann ging ich langsam auf sie zu und achtete auf Abstand, um sie nicht zu bedrängen. "Keine Angst, du bist im Gasthaus zum Kranichhof und niemand hier möchte dir etwas Böses tun. Ich bin es Ilea Daaè, du hast bestimmt mein Gesicht erkannt. Ryu und Cael haben dich vor dem Ertrinken bewahrt und sie haben deinen Tod vorgetäuscht, um dich zu beschützen. Ryu meint ihr kennt euch von sehen und Cael hast du letzend im Gasthaus als Musiker hören dürfen", ich ging in die Hocke und hielt weiterhin Abstand: "Es muss für dich ein Schock sein wieder aufzuwachen und zu wissen, dass man nicht fort ist. Imesha-san, ich bitte dich verlasse jetzt nicht das Gasthaus. Du hast mir mit deiner Großzügigkeit eine helfende Hand gereicht und ich jetzt möchte ich dir meine helfende Hand reichen." Ich hielt ihr meine Hand entgegen und sah sie ruhig an.


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06.01.2021, 19:48

Imesha

Plötzlich stand die junge Frau vor mir und meine Augen weiteten sich. Es war also wahr. Ich war nicht tot. Man hatte mich gerettet. Ausgerechnet diese Menschen aus dem Gasthaus hatten mich gefunden und gerettet. Tausende Fragen stürzten über mich herein, allen voran, woher sie gewusst hatten, dass ich fernab der Menschen auf einem See ertrunken wäre. Niemand hatte davon gewusst. Niemand hätte mich finden sollen.
Dann starrte ich ihre ausgestreckte Hand an. Sie bot mir ihre Hilfe an, aber sie hatte keine Ahnung, was es mir bedeutete am Leben zu sein. Nicht einmal diese eine Sache hatte ich hinbekommen. Ich hatte flüchten wollen und was war daraus geworden? Nichts? Ich würde dieser verfluchten Welt niemals entkommen. Die Panik schnürte mir die Kehle zu. Es war unmöglich ihr all die Dinge zu sagen, die auf meinem Herzen lagen. Ich hatte versagt und würde schon sehr bald bestraft werden. Er würde mich finden. Ein vorgetäuschter Tod reichte nicht. Kaiser Oda würde hinter diese Lüge blicken und mich ausfindig machen. Tränen sammelten sich in meinen Augen, ich schluchzte verzweifelt auf und zitternd umarmte ich mich selbst. Wer hätte gedacht, dass mein Leben eine noch schlimmere Wendung nehmen würde...
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655

06.01.2021, 20:16

Ilea

Pure Verzweifeln schlug mir entgegen und ich sah, dass sie in ihrer Dunkelheit gefangen war. Als sie sich selbst umarmte, rückte ich ihr ein wenig näher und legte schließlich vorsichtig die Arme um sie. Als Cael mich vor zwei Tage umarmt hatte, hatte ich mich danach ein wenig besser gefühlt, obwohl ich an meinem tiefsten Punkt gelangt war. "Ich hoffe du verstehst mich, was ich dir jetzt sagen möchte: Bitte gibt uns eine Chance dir zu zeigen, dass selbst in der dunkelste Stunde ein kleines Licht flackern kann. Gibt uns eine Woche und danach kannst du immer noch eine Entscheidung treffen, ob es für dich wirklich keinen anderen Ausweg mehr gibt. Ich weiß, wie schwer es manchmal sein kann, weiter atmen zu müssen, wenn man glaubt nichts mehr zu haben wofür sich das Leben lohnt." Ich lehnte mich ein wenig zurück, um ihr ins Gesicht zu schauen und wischte sanft die Tränen von ihre Wangen: "Es ist ungerecht, dass ein solch gütiges Herz einen solchen großen Schmerz fühlen muss."


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06.01.2021, 20:30

Imesha

Die plötzliche Nähe überforderte mich. Sie legte ihre Arme um mich, als wären wir Freundinnen und am liebsten hätte ich sie sofort von mir geschoben, ihr gesagt, warum es keine Hoffnung für mich gab. Warum das Licht mich schon vor einer gefühlten Ewigkeit verlassen hatte. Aber ich brachte keinen Ton heraus, nur Tränen der Verzweiflung, der tiefen Enttäuschung. Wäre ich nicht in dieser Situation, hätte ich mir ihre Worte sehr zu Herzen gekommen. Mich darin gebadet. Ich war allerdings durcheinander, zu geschockt von der tragischen Wendung meines Lebens, dass ich stumm blieb. Der gescheiterte Versuch mir das Leben zu nehmen, hatte mir jegliche Kraft geraubt. Es machte keinen Sinn diesen Menschen eine Woche Zeit zu geben. Diese Woche würde ich nicht überleben.
Schniefend löste ich mich aus ihren Armen, sah zu Boden und schüttelte langsam den Kopf. Dann wischte ich mit dem Handrücken neue Tränen fort und schluckte schwer. Es hatte keinen Sinn mich gegen irgendjemanden zu wehren. Wenn ich es nicht einmal schaffte im Tod Zuflucht zu finden, konnte ich es gleich lassen und darauf warten, dass der Kaiser mich fand und es mit eigenen Händen erledigte. Es würde qualvoll werden, so viel stand fest, aber vielleicht würde ich bis dahin... nichts fühlen. Ich holte zittrig Luft und kroch mit gesenktem Kopf zurück zum Bett. Wohin sollte ich schon fliehen? Da konnte ich genauso gut die Augen schließen und für einige Stunden mehr der grausamen Realität entfliehen.
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657

06.01.2021, 20:38

Ilea

Sie löste sich von mir und in meinem Herz wurde es schwer, als sie mit gesenktem Blick den Kopf schüttelte. Sie hatte ihre Hoffnung verloren und es würde schwierig werden ihr die Hoffnung zurückzugeben. Ich wusste selbst wie sich die Hoffnungslosigkeit anfühlen konnte und es war ein mächtiges Gefühl. Vielleicht war ich nicht für sie die richtige Person. Vielleicht konnte Cael sie viel besser erreichen, wie er mich erreichen konnte. Imesha kehrte niedergeschlagen zu der Matte zurück und dachte nicht mehr daran zu fliehen. "Auf dem Tisch steht Tee und Brühe, falls du etwas zu dir nehmen möchtest", sagte ich zu ihr und ging selbst zurück zu meiner Matte: "Ich bin in deiner Nähe, wenn du etwas brauchst." Ich hoffte ich konnte ihr zeigen, dass sie jetzt nicht alleine war, auch wenn ich für sie nur eine Fremde war. Ivoli legte sich neben mir hin und schmiegte sich an meine Wange. Ich hätte gerne die Arme um ihn geschlossen, aber das könnte seltsam aussehen und ich wollte die gebrochene Frau nicht noch mehr aufregen.


Gehe offline, gute Nacht :)


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06.01.2021, 21:01

Gute Nacht *_*

Imesha

Sie machte mich auf den kleinen Tisch aufmerksam, auf dem es Brühe und Tee für mich gab. Das war sehr nett. Wirklich. Nur verspürte ich weder Durst noch Hunger. Die Leere in meiner Brust hatte sich bis in meinen Magen ausgebreitet. Ich bezweifelte, dass ich jemals wieder etwas essen oder trinken wollte. Ich wollte nur schlafen und nicht mehr aufwachen.
Schwer seufzend schloss ich die Augen und kehrte der jungen Frau den Rücken zu. Ich ballte die Hände zu Fäusten, drückte sie gegen meine Brust und versuchte zurück zur Dunkelheit zu finden. Zu der Stille in meinem Inneren. Dort, wo ich an nichts denken musste. Leider war auch das nicht einfach. Nichts war einfach. Immer musste ich den schweren Weg nehmen und so schlief ich erst ein, als die frühe Morgensonne den neuen Tag ankündigte. Einen Tag, den ich nie hätte erleben sollen, wenn es nach mir gegangen wäre.

Cael

Gähnend rollte ich mich auf den Rücken und blinzelte ins Morgenlicht, das mich früher geweckt hatte als erwartet. Ich rieb mir die Augen, gähnte ein weiteres Mal, als mich plötzlich die Ereignisse der letzten Nacht auf mich einprasselten. Das Fest, das gute Essen, die Musik und dann... Imesha. An ihren verzweifelten Geist zu denken, bedrückte mich. Taro hatte sein Leben geopfert, um seine Welt zu retten. Sie hatte sich umbringen wollen, um zu flüchten. Solch tragische Schicksale trafen mich tief. Ich richtete mich auf und rieb mir die Stirn, hinter der es leicht pochte. Eigentlich hätte ich deutlich mehr Stunden gebraucht, um mich zu erholen, aber die Unruhe wegen Imesha würde mich nicht weiter schlafen lassen. Ich fragte mich, ob sie schon wach war. Geräusche waren jedenfalls keine zu vernehmen. Ivoli hätte mir Bescheid gegeben, wäre zumindest Ilea wach geworden. Ilea in meinem Bett... Wärme sammelte sich in meiner Brust und ich sah zu Ryu rüber. Es war gut, dass er heute nicht arbeiten musste. Ich ahnte, dass wir jede freundliche Kraft brauchten, um Imesha zu helfen.
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07.01.2021, 18:18

Ilea

Blinzelnd wachte ich am nächsten Morgen auf und konnte mich daran erinnern, dass ich eingeschlafen war. Ich hatte geglaubt vor Sorge um Imesha würde ich nicht wieder den Schlaf finden. Ich richtete mich sitzend auf und fühlte mich seit Langem erholt. Ich hatte so tief geschlafen, dass ich nicht wusste ob ich geträumt hatte oder nicht. Es musste an dem beruhigender Duft von Cael liegen. Er hatte mich wie ein Talisman beschützt. Ivoli sah mich aus seinen wachen Augen an und rieb sich an meine Wange. Ein kleines Lächeln huschte über meinem Gesicht und ich drückte einen Kuss auf seinem Kopf. Imesha hatte zu mir den Rücken gekehrt und schien zu schlafen. Ich sah den Geisterführer wieder an und ließ meine Stimme nur ganz leicht vibrieren, damit sie leise blieb: "Bitte gibt auf sie Acht. Ich muss für eine kleine Weile das Zimmer verlassen." Auch wenn ich bei Imesha bleiben wollte, konnte ich jedoch meine körperliche Bedürfnisse nicht ignorieren. Ich griff nach dem unberührten Tablett, denn jetzt würde es nicht mehr schmecken und verließ langsam aus dem Zimmer, um nicht laut zu sein. Bei dem Zimmer nebenan hielt ich inne, denn ich spürte, dass dort die Männer übernachtet hatten. Ob Cael schon wach war?

Ryu

Trotz des freien Tags schien mein Körper nicht ausschlafen zu wollen und ich wachte mit den ersten Morgenstrahlen auf. Obwohl ich nichts getrunken hatte, hatte ich einen leichten Gefühl von Kater. Bestimmt lag es an dem Ereignis und dass ich nach längere Zeit wieder meine Magie benutzt hatte. Und ich hatte nicht sonderlich gut geträumt. Ich drehte mein Kopf zur Seite und ich entdeckte mein bester Freund. Er war auch wach. "Guten Morgen", brummte ich und fuhr mit der Hand durch mein zerzaustes Haar, dabei richtete ich mich sitzend auf. Ich reckte meine Arme in die Höhe, um meinen Lebensgeist wachzurütteln: "Mal sehen was uns heute der Tag bringen wird und wie es Imesha geht." Kurz hielt ich inne und sah stirnrunzelnd zum Shoji. Dahinter stand Jemand.


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07.01.2021, 18:35

Helloooo :D

Cael

>Guten Morgen.< erwiderte ich, als ich gerade nach meinen frischen Klamotten griff, um sie mir überzuziehen. Die restlichen würde ich demnächst waschen müssen. Ich hatte sonst keine Wechselkleidung mehr. Ryu sah zum Shoji und da bemerkte auch ich, dass da jemand im Flur stand. Ich zögerte nicht und öffnete die "Tür", als ich Ilea vor mir erblickte. Sie war wohl auch zurselben Zeit wie wir wach geworden. In ihren Händen hielt sie das Tablett mit Suppe und Tee. Beides unberührt. Offenbar schlief Imesha noch oder sie hatte sich aktiv geweigert das zu sich zu nehmen. >Guten Morgen.< wünschte ich Ilea lächelnd. Wenn ich sie sah, hatte ich sofort das Gefühl, dass der Tag besser werden könnte. Es freute mich sie zu sehen. Immer. >Ist Imesha wach?< fragte ich sie dann gleich, um damit auch Ryus unausgesprochene Frage zu beantworten.

Imesha

Ich blieb ruhig, bewegte mich nicht. Ilea stand auf, nahm das Tablett und verließ das Zimmer. Es war früh am Morgen. Wachte sie immer um diese Uhrzeit auf? Ganz langsam drehte ich mich auf die andere Seite und schaute zur Matte, auf der sie geschlafen hatte. Mein Blick glitt dann umher und blieb an den Dingen, die hier im Raum standen, hängen. Eine Gitarre lehnte an der Wand. Einige Klamotten lagen sorgfältig gefaltet in einer Ecke des Zimmers. Männerklamotten. Da fiel mir schlagartig ein, dass ich ein fremdes Oberteil trug. Es war groß. Es war das eines Mannes. Ilea hatte mir von Ryu und von Cael erzählt. Die drei hatten mich gerettet. Folglich musste das hier das Zimmer der beiden sein. Es kam mir bekannt vor, denn hier hatte ich das kleine magische Wesen entdeckt. Natürlich war es gerade nicht hier, es war bestimmt bei Ryu. Bei seinem Freund.
Ich setzte mich auf und fuhr mir durchs zottelige Haar. Das Kleid klebte an mir. Ich fühlte mich wie durchgekaut und wieder ausgespuckt. Ekelhaft. Als mein Blick auf meinen vernarbten Arm fiel, wurde mir zusätzlich schlecht. Meine Flucht vor diesem Leben war gescheitert. Wieder und wieder spielte sich dieser Gedanke in meinem Kopf ab und neue Tränen brannten in meinen Augen. Das Gefühl von Versagen lastete schwer auf mir.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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