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841

25.01.2021, 19:48

Ryu

Sie war wütend, auch wenn sie es nicht offen zeigte, denn damit verriet sie gegenüber den Wachen ihr Gemüt. Sie hatte damit nicht gerechnet, dass ich ihren Plan durchkreuzte. Dass ich keine Interesse an ihr hatte. Nur die blitzende Augen verrieten mir ihre Verstimmtheit und ein paar Gedichte, die sie sich aussuchte. Ich blieb ruhig und zeigte keine einzige Gefühlsregung. In einem angemessen Abstand stand ich vor ihr, während sie saß und innerlich schmollte und las ihr die Gedichte vor. Der Wache war an der Tür und wirkte zu Tode gelangweilt. Er bereute vermutlich mit mir gekommen zu sein, aber die Ehre einer Hofdame musste bewahrt werden und da Kaiser Oda sowieso nicht in guter Stimmung war, wollte er sich keinen Ärger einhandeln, wenn er fahrlässig die Hofdame mir überließ. Das hätte gegen eine Etikette verstoßen.

Ilea

Mein Blick blieb an seine Lippen haften, um ihre Bewegungen zu folgen. Diesmal hatte es eine andere Bedeutung, es ging nicht um die Worte zu verstehen, sondern sich in den Träume zu verlieren, wie sich diese Lippen auf Meinen legten. Es war schwer die Lippen als neutral zu betrachten, wenn man wusste, wie sie sich anfühlten. Dennoch bekam ich zum Glück genügend mit, um mich nicht versehentlich in eine peinliche Situation zu bringen. "Das freut mich für dich. Durch dich wird die Musik zu etwas Besonderem und das spüren die Menschen. Sogar ich habe es gespürt", antwortete ich ihm ehrlich und fuhr fort: "Ich möchte Beides tun. Zuerst werde ich nach Imesha schauen und vielleicht hat sie Lust mir in den Laden Gesellschaft zu leisten." Ich war fertig mit meinem Essen und bemerkte an Caels Mundwinkel einen Fleck. Eine vertraute Erinnerung wurde wach, vor ein paar Wochen hatte es mit ihm eine ähnliche Situation gegeben. Ich griff nach der Stoffserviette, beugte mich vor und tupfte sein Mundwinkel sauber: "Du hattest da was gehabt." Wieder errötete ich mich und einen Moment spürte ich auch Unsicherheit, denn ich wusste nicht ob es ihm zu fürsorglich gewesen war.


842

25.01.2021, 20:11

Cael

Es freute mich zu hören, dass ich mit meiner Musik so viele Menschen erreichte, vor allem Ilea. Genau deswegen war das meine Leidenschaft. Weil ich damit Großes bewirkte. Lächelnd wollte ich etwas zu ihrem Plan für den heutigen Tag erwidern, da beugte sie sich plötzlich vor und wischte mir etwas vom Mundwinkel weg. Ihre Fürsorglichkeit war wirklich süß. Ihre Nähe sehr verlockend. Ich spürte wie meine Lippen sich zu einem schiefen Lächeln verzogen.
Bevor sie sich zurücklehnte, umfasste ich ihr Handgelenk und kam ihr entgegen. >Dann kann ich ja das hier tun.< murmelte ich mit Blick auf ihren einladenden Mund und küsste sie. Das hatte ich schon die ganze Zeit tun wollen. Aus der Wärme in meiner Brust wurde schlagartig Hitze, die sich überall in meinem Körper ausbreitete. Es war faszinierend, wie ein einfacher Kuss dermaßen groß Wirkung zeigte.

Imesha

Mitten im Spiel hörte ich auf und starrte seufzend die Aufstellung der Spielsteine an. Hm. Keine Ahnung, wer von meinen Ichs gewinnen würde. Ich war eine äußerst fähige Gegnerin. Eine recht amüsante Feststellung. Wie sollte es überhaupt möglich sein gleichzeitig zu gewinnen und zu verlieren? Ich runzelte die Stirn. Manchmal wurde ich aus Rukos Weisheiten nicht schlau. Vielleicht brauchte ich mehr Zeit und Erfahrung. Oder Kreativität.
Ich räumte das Brett weg und entschied mich fürs Aufräumen. Die letzten Tage hatte ich kaum für Ordnung gesorgt, aber es gab auch nicht viel, was ich aufräumen musste. Dafür fehlte mir mein Besitz. Ob es den Armen damit besser ging? Hatten meinen Gaben ihnen geholfen? Des Öfteren hatte ich an die Geisterkinder denken müssen, von denen mir Cael erzählt hatte. Ihnen war es zu verdanken, dass ich noch am Leben war. Ohne ihren Einsatz hätten Ryu, Ilea und Cael mich sonst nie gefunden. Mittlerweile erschreckte mich der Gedanke ein wenig. Ob das ein gutes Zeichen war?
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843

25.01.2021, 20:26

Ryu

Schon nach eine halbe Stunde entließ sie mich und ich unterdrückte ein Grinsen, stattdessen ging ich mit meine übliche höfliche Fassade aus der Bibliothek und atmete tief die Luft ein. Die Bibliothek hatte durch ihr aufdringliches Parfüm nicht mehr nach einer Bibliothek gerochen. Keine Ahnung warum die adelige Frauen in dieser Welt in Parfüms badeten. Vermutlich war es ein Statussymbol, weil Duftwasser teuer war. Ilea und Imesha hingegen hatten nie künstlich gerochen und wenn sie einen künstlichen Duft an sich getragen hatten, war es nie aufdringlich gewesen, sondern blieb im Hintergrund. Dabei fiel mir ein, dass ich nicht wusste wonach Imesha genau duftete. Ich hatte zwar einen leichten blumigen Duft an ihr wahrgenommen, doch war es ihr wahrer Duft?

Ilea

Mein Atem stockte, als Cael mich plötzlich küsste und der Puls an meinem Handgelenk schlug gegen die Haut, sodass er es unter seine Finger spüren musste. In meinem ganzen Körper begann es zu kribbeln und mir wurde augenblicklich warm. Ein wohliger Schauder rann meinem Rücken hinab und ich beugte mich mehr über dem Tisch, um ihm noch näher zu kommen. Ich sehnte mich nach seiner Wärme. Nach seinem Licht. Nach seine Nähe. Mit der freie Hand legte ich sie auf seine Wange und ich erwiderte den Kuss. Seine Küsse schmeckten süß. Mein Brustkorb hob und senkte sich schneller, ein Ziehen in meinem Magen machte sich bemerkbar. Mir wurde noch wärmer und ich konnte kaum noch klar denken. Ich wollte einfach nur, dass unser Moment niemals aufhörte. Dennoch löste ich mich schweratmend von ihm und lehnte mein Stirn an Seines. "Wir......sollten mit unserem Tag beginnen", meine Lippen prickelten von der Hitze.


Gehe offline, gute Nacht :)


844

25.01.2021, 20:43

Gute Nacht *_*

Cael

Fast wäre ich über den Tisch zu ihr rübergeklettert, doch ich besaß zumindest etwas Selbstbeherrschung, um das nicht zu tun. Es hätte kein gutes Ende genommen. Wahrscheinlich wäre ich sonst wie ein Wilder über sie hergefallen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass das hier die Küche und nicht ein Zimmer für uns allein war. Sie unterbrach als Erstes den Kuss, was mich unter anderen Umständen nicht davon abgehalten hätte sie einfach nochmal zu küssen. Aber da wären wir wieder bei dem Problem mit der Selbstbeherrschung. Sie war nicht immer aktiv. Manchmal war die Hitze dann doch stärker und das Risiko wollte ich nicht eingehen. Nicht, dass plötzlich ihr Vater auftauchte...
Ich legte eine Hand an ihre Wange, lächelte warm und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Genoss die süße Nähe zu ihr. Dann lehnte ich mich zurück und begann das Geschirr abzuräumen. >Falls du etwas aus der Stadt brauchst, kann ich es auf dem Weg kaufen und dir bringen.< bot ich ihr an.

Imesha

Ich setzte mich aufs Bett und ließ Egon auf meinen Schoß klettern. Seine großen Augen musterten mich aufmerksam, während er wie ein Hund mit dem Schwanz wedelte. Er war ein ganz schön eigenartiger Salamander. Besaß mehr Charakter als so manch andere magische Wesen. Interessiert betrachtete ich das Geflecht aus Fäden, aus dem seine Magie gemacht war und stellte erneut fest, dass ein Teil davon Ryus ähnelte. Feuer. Ihr Element war das Feuer. Egons Fäden waren zwar in in einem tiefen Rot, aber das Gold in Ryus Magie wirkte wie die Sonne selbst. Strahlend heiß. Doch was bedeuteten die purpurfarbenen Fäden? Welche Magie stellten sie dar? Von der Struktur her ähnelten sie dem Element Luft, aber die Farbe... die Farbe passte nicht so ganz ins Bild.
Ich stellte spontan Kontakt zu Egons Gedanken her, doch auf meine Frage hin, welches Geheimnis Ryu umgab, antwortete er mir nicht. Schade. Gleichzeitig konnte ich ihm das nicht verübeln. Immerhin waren die beiden Freunde fürs Leben. Wenn ich mehr über Ryu und seine Magie erfahren wollte, würde ich ihn wohl selbst fragen müssen. Allerdings bezweifelte ich, dass er mir die ganze Wahrheit offenbaren würde. Nicht einmal Cael konnte ich durchschauen und die beiden Männer hatten gewiss einiges zu verbergen. Für solche Leute hatte ich nach all den Jahren im Palast ein feines Gespür entwickelt.
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845

26.01.2021, 18:45

Ryu

Ich war wieder im Archiv, um weiter die Regalen auszuräumen. Aus dem Nebenraum hörte ich gedämpfte Stimmen und fragte mich, wer gerade bei Gojo-sama war. Bislang hatte ich neben ihm nur Imesha dort hineingehen gesehen. Aber jetzt musste jemand Anderer ihre Aufträge übernehmen. Vielleicht war Imesha bald bereit mir von den geheimnisvollen Schriftrollen zu erzählen, besonders die über den Yokais. Obwohl ich mit Cael fast zwei Monate hier war, hatte ich das Gefühl mein Kopf mit dem Wissen über Valaris nur mit einem sehr kleinen Teil gefüllt zu haben. Es gab noch zu viele offene Fragen, deren Antworten ich nicht fand. Ich zog mein Augenbraue zusammen. Imesha könnte für Cael und mich wertvolle Informationsquelle sein, aber ich würde sie niemals ausnutzen. Sie hatte genug in ihrem Leben erlebt und auf diese Art sie zu benutzen war einfach widerlich. Ich wollte eine ehrliche Freundschaft mit ihr aufbauen.

Ilea

Seine Hand war warm und ich fühlte mich geborgen bei ihm. Es war ein schönes Gefühl mit Jemanden diese Art von Nähe zu teilen. Ich half Cael beim Abräumen und dann ging ich zu ihm hinüber, um einen Kuss auf seine Wange zu drücken: "Das einzig was ich brauche, bist du. Warte einen Moment, ich werde dir schnell einen Bentō machen." Otōsan hatte bereits begonnen die Mittagsmahlzeit zu kochen, sodass es nicht lange dauerte bis der Bambuskasten gefüllt war. "Ab morgen werde ich dir jeden Tag selbst ein Mittagessen kochen, das du auf deiner Arbeit mitnehmen kannst. Ich bin vielleicht nicht so überragend, wie Otōsan, aber ich wage es zu behaupten, dass meine Kochkünste gut genug um auch für den Gaumen ein Genuss sein zu können und nicht nur den Magen sättigt", ich reichte ihm den Bentō und lächelte ihn an. Meine Zuneigung drückte ich durch die Fürsorge aus. "Ich wünsche dir viel Erfolg", wieder küsste ich auf seine Wange.


846

26.01.2021, 19:03

Cael

Uff. Ihre Worte trafen mich wie ein Pfeil nach dem anderen. Direkt ins Herz. Das hier war so viel besser als jede Wunschvorstellung. Eine Frau, die wie ich mit der Geisterwelt verbunden war, Kenntnisse in der Heilkunst besaß, total liebenswürdig und wunderschön war... und die mich sogar täglich bekochen wollte. Beinahe wäre ich hier und jetzt vor ihr auf ein Knie gegangen, um ihr die bedeutende Frage zu stellen. Keine Frau würde ihr jemals das Wasser reichen. Daran bestand kein Zweifel. Das war so sicher wie das Leben nach dem Tod.
Sichtlich geehrt über ihre liebevolle Geste legte ich einen Arm um ihre Taille, drückte sie an mich und gab ihr einen richtigen Kuss. Nicht zu lange, damit ihr Vater mich nicht mit dem Kochlöffel davonjagte. >Von Wangenküssen allein werde ich nicht satt.< formte ich mit den Lippen. >Bis später.< Mit einem breiten Lächeln löste ich mich von ihr und machte mich dann mit meinem Bento auf den Weg in mein Zimmer, weil ich noch meine Gitarre brauchte. Ivoli kam derweil herbeigeflogen und zwitscherte gut gelaunt vor sich hin. Er freute sich für Ilea und mich.

Imesha

Ich spielte ein wenig mit Egon, indem ich die Augen schloss, stumm bis zehn zählte und ihn dann im Zimmer suchte. Er war ein ausgezeichneter Spion, wenn es ihm dermaßen leichtfiel sich vor mir zu verstecken. Natürlich wandte ich nicht meine magische Sicht an, weil das ein unfairer Vorteil wäre und so dauerte es hin und wieder, bis ich das kleine Kerlchen fand. Gespräche führten wir demnach keine mehr. Egon hatte nicht viel zu sagen und das musste an Ryu liegen. Fast alles schien hinter einem großen Geheimnis zu stecken. Das machte mich ganz besonders neugierig. Ein Teil von mir wollte das Ganze näher beleuchten, aber ich musste mich daran erinnern, dass meine Zeit als Spionin vorbei war. Besser ich setzte mein Vorhaben in die Tat um und begann eine Liste mit Informationen zu erstellen, die ich bereit war weiterzugeben. Um Kaiser Oda zu Fall zu bringen. Egal wie. Da ging ich einfach das Risiko ein und offenbarte alles, was ich wusste.
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26.01.2021, 19:12

Ryu

Die Tür des Nebenraums öffnete sich und ein Mann, der ungefähr in meinem Alter sein musste, verließ den Raum. Seine Augen streiften mich. Es hätte beiläufig gewirkt, wäre da nicht dieser stechender Blick gewesen, als wollte bis auf den Grund meiner Seele schauen. Der Instinkt in mir sagte, dass ich mich vor diesem Mann hüten musste und er gefährlich werden konnte, wenn wir miteinander Probleme bekamen. Als er das Archiv verließ, kam Gojo-sama heraus und wirkte ein wenig blass um die Nase. Aber kaum sah er mich, bekam er wieder die rote Farbe und blaffte mich schlecht gelaunt an. Dieser Mann war anscheinend nicht irgendein ein Mann gewesen. Er schien eine hohe Position zu besetzen, wenn er schaffte Gojo-sama aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Ilea

Mein Atem stockte und mit errötete Wangen sah ich Cael hinterher, während ich immer noch die Wärme seiner Lippen auf Meinen spürte. Leichtfüßig ging ich ins Wohnhaus, um endlich mich zu waschen und umzuziehen. Im Baderaum musste ich mit Unbehagen feststellen, dass das seltsame Mal zwar nicht gewachsen war, aber sich in seiner Form verändert hatte. Es ähnelte einer Hand und das war unheimlich. Sofort verband ich es neu und atmete tief durch. Seit gestern Abend schien ich ein bisschen an neue Kraft zurückgewonnen zu haben, ich hatte auch keine Schwindelattacke mehr gehabt. Vielleicht hatte es an die Nähe von Cael gelegen. Erfrischt ging ich wieder in das Haupthaus und stand schließlich vor dem Zimmer von Imesha. "Guten Morgen, Imesha. Hier ist Ilea. Magst du mir die Tür öffnen?", rief ich nach ihr und spürte wie meine Stimmbänder stärker vibrierten.


848

26.01.2021, 19:25

Cael

Nachdem ich alles Wichtige aus meinem Zimmer geholt hatte, war ich bereits hinaus in die Kälte gegangen, während Ivoli mir brav folgte. Er hätte im Gasthaus bleiben können, aber es gefiel ihm die Stadt neu zu erleben, weil wir nicht dauernd dieselben Plätze aufsuchten. Wie ich wollte er Neues erleben. Wir waren Abenteurer durch und durch. Manchmal lag ich wach und dachte mir die verschiedensten Theaterstücke aus, die ich in meiner Heimat vorführen könnte, um die Leute an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen. All die Musik, das viele Tanzen und die Charaktere... In meinem Kopf sah alles phänomenal aus. Ich sollte die Ideen mal aufschreiben, bevor sie in meiner unbegrenzten Fantasie verlorengingen.

Imesha

Gerade als ich den dritten Punkt niederschrieb, meldete sich Ilea mit einer Lautstärke, die ich nicht von ihr gewohnt war. Sie klang ziemlich... fröhlich. Ich legte die Schreibsachen weg und öffnete ihr daraufhin die Tür. Meine Vermutung wurde sofort bestätigt. Sie hatte nicht nur fröhlich geklungen, sie war es auch. Es ging ein Strahlen von ihr aus. In ihren Augen lag ein besonderes Leuchten. Wenn ich es nicht besser wüsste, war sie frisch verliebt. Mein nächster Gedanke galt Cael, denn ihr Gemüt musste mit diesem Mann zusammenhängen. Man musste blind sein, um die Bindung zwischen den beiden nicht sehen zu können.
Ich trat beiseite und ließ sie eintreten, nachdem ich ihr ein freundliches Lächeln geschenkt hatte. >Es ist schön dich so zu sehen.< meinte ich ehrlich.
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849

26.01.2021, 19:33

Ryu

Nach seinem berühmten Wutanfall stand meine Mittagspause an und seit letzter Zeit setzte ich mich wieder auf dem Hof auf einer Bank, um so unauffällig das Treiben zu beobachten. Den Garten vermied ich aus verschiedene Gründen und in den Speisesaal für die Palastarbeitern wollte ich ebenfalls nicht gehen. Es lag nicht nur an all die Gerüchte über Imesha, ich mochte auch die hinterhältige Art der Menschen nicht. Nur wenige meinten mit ihrer Freundschaft ehrlich, ansonsten waren alle in Wirklichkeit Konkurrenzen und würden jederzeit einen "Freund" fallen lassen, wenn ihnen bessere Chancen angeboten wurden. Ich hoffte Shin würde seine gute Seele unter ihnen nicht verlieren.

Ilea

Imesha schob den Shoji beiseite und sah noch viel besser aus als gestern Abend. Sie wirkte ausgeruhter und als hätte sie neuen Mut gefasst. Ich erwiderte ihr Lächeln, welches selten auf ihre Lippen erschienen war und bei ihre Worte trat ich verwirrt ein: "Wie meinst du das?" Eigentlich sah ich nicht viel anders aus, als in den letzten Wochen. Ein Salamander huschte über dem Boden, es war Ryus Tiergefährten. Egon. Neugierig sah er mich aus großen Augen an, was ihm besonders niedlich aussehen ließ.


850

26.01.2021, 19:46

Cael

Diesmal folgte ich dem Weg, der zum Hafen führte. Seit Ryu und ich in Valaris gelandet waren, war ich nicht mehr dort gewesen und nun hatte die Neugier gesiegt. Ob unser Schiff noch intakt war? Dass niemand es entdeckt hatte, lag klar auf der Hand, sonst hätte sich schnellstmöglich ein Gerücht in der gesamten Stadt verbreitet. Das beruhigte meine Nerven. Immerhin hatte ich nicht alle Sachen mit ins Gasthaus genommen. Einige Dinge hatte ich aus weiser Voraussicht dort gelassen. Sie könnten in Zukunft nützlich sein.
Ivoli flog voraus und weiter in die Höhe, um sich einen Überblick über den großen Hafen zu verschaffen. Um diese Uhrzeit schien einiges los zu sein. Wie in Nordun auch. Allerdings gab es Unterschiede zur Luftstadt, denn dort roch die Luft zumindest sauber und war frei von zwielichtigen Gestalten. Hier hatte ich das Gefühl argwöhnisch beobachtet zu werden. Eigentlich nichts Neues.

Imesha

Ich setzte mich im Schneidersitz hin und bot ihr den Platz mir gegenüber an. >Nicht mehr so traurig.< beantwortete ich ihre Frage. Die Schwärze war zwar noch da, aber es fraß sich nicht durch ihren Körper wie sonst. Trotzdem bereitete mir das Ganze Sorge, weil sie niemandem davon erzählte und das sehr gefährlich für sie enden könnte. Nur wusste ich nicht, inwieweit ich mich einmischen durfte. Vielleicht arbeitete sie noch an einer Lösung. Das hoffte ich jedenfalls. Mir war ihr Wohl längst nicht mehr egal.
Egon gesellte sich ebenfalls zu uns und kletterte wie selbstverständlich auf mein angewinkeltes Bein. Meine Mundwinkel zuckten. Ich streichelte sanft seinen Kopf.
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26.01.2021, 19:56

Ryu

In der Pause war Shin nicht erschienen, doch darüber musste ich mir keine Sorgen machen. Denn er konnte nur manchmal mit mir gemeinsam die Pause machen, da er das "Mädchen" für alles war. Noch immer wusste ich nicht, wer sein Vater war. Ich hatte bislang bei den älteren Männer auch keine Ähnlichkeiten erkennen können. Aber es konnte sein, dass Shin mehr nach seiner verstorbene Mutter ging. Ich würde ihm gerne helfen, ihm eine bessere Zukunft zeigen. Aber momentan waren mir die Hände gebunden. Seufzend ging ich zurück ins Archiv, als meine Pause endete.

Ilea

Ich nahm gegenüber ihr Platz, als sie ihn mir anbot und strich eine Haarsträhne hinter meinem Ohr. Vor Kurzem hatten wir einen persönlichen Gespräch gehabt, wo sie auf mein Wohlbefinden angesprochen hatte und ich hatte einen emotionalen Ausbruch gehabt. Daher war es ihr nicht entgangen, dass ich traurig gewesen war. "Es geht mir auch besser", stimmte ich zu und musterte sie aufmerksam: "Dir scheint es auch besser zu gehen. Du hast auf jeden Fall mehr Farbe im Gesicht bekommen." Jetzt schenkte ich ihr wieder ein Lächeln.


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26.01.2021, 20:11

Cael

Ich ignorierte die seltsamen Blicke und suchte mir einen Platz abseits des regen Treibens aus, um in Ruhe meine Gitarre zu nehmen und vorerst ohne Gesang zu spielen. Manchmal wollten die Leute einfach nur Melodien lauschen, keine gesungenen Worte. Deshalb begann ich stets mit leichten Stücken, um ein Gefühl für die Stimmung zu bekommen. Zu Anfang beachtete mich wie erwartet keiner, aber mit der Zeit gab es den ein oder anderen Hafenbesucher, der mich mit einer Mischung aus Neugier und Genervtheit beobachtete. Hier schienen die Menschen definitiv verspannter zu sein als irgendwo anders in der Stadt. Das würde ich mir merken. Möglicherweise hing das mit der schweren Arbeit zusammen, die man hier verrichtete.

Imesha

Sie war ebenfalls sehr aufmerksam, sonst hätte sie meine Veränderung nicht wahrgenommen. Zwar hatte ich heute keinen Blick in den Spiegel geworfen, aber ich spürte ich auch so, dass es mir besser ging als vor einer Woche. Seit der Fluch nicht mehr auf mir lastete, konnte ich die Dinge... klarer sehen. >Ich war vorhin kurz draußen.< erzählte ich mit einem kleinen Lächeln, ehe ich ernst wurde. >Nur weiß ich nicht, ob ich mir erlauben kann das zu tun. Es gibt viele Wege, wie man mich ausfindig machen kann und hier in diesem Raum bin ich noch in Sicherheit.< Es war schwer einzuschätzen, ob man meinen Tod endgültig akzeptiert hatte. So wie ich den Kaiser kannte, würde er nicht ruhen, bis er meinen Leichnam vor sich liegen sah. Und Ruko... Ob er vielleicht die Hoffnung hegte, ich könnte noch am Leben sein? Ich wünschte, ich könnte ihn wissen lassen, dass es mir gut ging. Nur war das ein zu großes Risiko. >Ich überlege schon seit einiger Zeit, ob ich die Magie im Ring so ändern kann, dass sie meine vollkommen unterdrückt und mich unaufspürbar macht.< führte ich meine Gedanken fort. >Nur war dieser Ring ein Geschenk für Egon. Ich müsste Ryu fragen...<
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853

26.01.2021, 20:21

Ryu

Diesmal wurde ich von Gojo-sama in Ruhe gelassen, stattdessen saß in der Ecke ein Mensch und las sich konzentriert eine Schriftrolle durch. Er gehörte zu den wenigen Besucher, die sich hier verirrten. Die Meisten vom Palast schienen das Archiv eher auszuweichen. Ich störte ihn nicht, denn vor mir lag genug Arbeit. Sollte er Fragen haben, konnte er natürlich sich jederzeit an mich wenden. Wieder musste ich an Imesha denken. An unsere kurze Begegnungen im Archiv. Sie waren die kleine Lichtblicke gewesen, bevor wir aneinander geraten waren. Doch jetzt schien ein zartes Freundschaftsband zwischen uns zu entstehen.

Ilea

Ich verstand ihre Sorgen, ich hätte die gleiche Befürchtungen gehabt und hätte mich kaum aus dem Zimmer gewagt. "Man kann nie vorsichtig genug sein", stimmte ich ihr zu und überlegte kurz: "Ich bin mir sicher, dass Ryu dir den Ring geben wird. Und ich glaube Egon wäre auch damit einverstanden ,wenn es deine Sicherheit bedeutet." Lächelnd sah ich zu dem kleinen Tier auf ihrem Knie. Er blinzelte mich kurz an, als wollte er meine Aussage bekräftigen. "Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mir Gesellschaft im Laden leisten möchtest. Aber wenn du dich unsicher fühlst, können wir natürlich hier bleiben und ich verschiebe es auf naher", sagte ich zu ihr.


Gehe offline, gute Nacht:)


854

26.01.2021, 20:33

Cael

Heute war es nicht so kalt wie sonst, aber es war lange nicht warm genug, um keinen Krampf in den Fingern zu bekommen, während ich munter weiterspielte. Dadurch, dass die Leute gestresst wirkten, verzichtete ich gänzlich auf den Gesang und machte mir zudem nichts draus, dass man mir nicht viel Geld zusteckte. Hauptsache, ich tat ihnen mit meiner Musik etwas Gutes, selbst wenn sie das nicht wirklich einsahen. Fleißige Arbeiter verdienten etwas Auszeit. Allein der angespannte Ausdruck in den vielen Gesichtern ließ vermuten, dass die Leute hier nicht viel Schlaf abbekamen. Sie wurden wahrscheinlich streng kontrolliert. Darum auch die Wachen, die umhergingen.

Imesha

Bislang war Ryu tatsächlich sehr entgegenkommend gewesen, dennoch fand ich es richtig, wenn ich ihn erstmal fragte, ob er mir den Ring wieder übergeben wollte. Ich wollte gewisse Dinge nicht hinter dem Rücken von anderen tun. Das war falsch. Ich senkte den Blick auf Egon, der völlig sorgenfrei wirkte und dachte dann über Ileas Angebot nach. Auch wenn es sicherer wäre in diesem Zimmer zu bleiben, sehnte ich mich nach all der Zeit etwas anderes zu tun als hier drin zu verharren. >Ich kann dir ja für einen kleinen Zeitraum Gesellschaft leisten.< Das erschien mir ein fairer Kompromiss für mich selbst zu sein, auch wenn mein Verstand sich größtenteils dagegen wehrte. Überall lauerte die Gefahr. Dieses Bewusstsein ließ sich schwer abschalten.

Gute Nacht *_*
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855

28.01.2021, 16:58

Ryu

Langsam kam ich voran und hatte schon zwei gewaltige Regale leer geräumt. Ich dachte nicht an die anderen Regale, die noch mir bevorstanden. Ich hatte mich entschieden mich für die kleine Erfolge zu freuen, statt frustriert zu sein, weil Gojo-sama mich wieder in die Mangel nehmen wollte. Ich würde ihm keinen Grund geben mich rauszuwerfen, auch wenn ich mittlerweile überhaupt nicht mehr hierherkommen wollte. Alles diente seinem Zweck und daher ertrug ich auch den ganzen Mist, der hier ständig stattfand. Wie hatte Imesha all die Jahren das ausgehalten? Kein Wunder, wenn sie für Andere distanziert gewirkt hatte. Irgendwann musste man etwas von sich weg sperren, um all das hier ertragen zu können. Vor allem hatte sie bestimmt einen großen Teil von sich selbst aufgeben müssen, um vor allem den Kaiser zu überleben. Sofort verbot ich mir solche Gedanken, denn sobald sie auftauchten, spürte ich wie das Feuer in mir erwachen wollte. Es verlangte nach Vergeltung.

Ilea

Erfreut lächelte ich und wir brachen sofort zum Laden auf. "Diesen Teil von dem Laden kennst du ja bereits, aber heute gehen wir in den Schaffungsraum. Der befindet sich im Nebenraum und dort entstehen die Produkte", erklärte ich es ihr und führte Imesha in den Nebenraum. Egon hatte uns begleitet und schaute sich neugierig um. Dann entdeckte er die Feuerstelle, lief dorthin und sah mich aus große Augen an. Ich erinnerte mich wie Ryu mich einmal nach dem Kamin gefragt hatte, weil Egon die Hitze mochte. Also tat ich ihm den Gefallen und zündete die Feuerstelle an. "Egon nicht!", rief ich erschrocken, als das kleine Wesen direkt in das Feuer sprang. Doch statt zu verbrennen, legte er sich behaglich auf das brennendes Holz und seine Haut bekam eine ändere Farbe. Sie wirkte mehr lila, wodurch seine Male deutlicher hervortraten. "Das ist wirklich ungewöhnlich", stellte ich fasziniert fest. "Hallooo!", wie aus dem Nichts erschien Rosleyn und ich zuckte erschrocken zusammen, weil ich nicht auf die Veränderung der Luft geachtet hatte. "Hallo Roselyn", grüßte ich sie zurück und drehte mich zu Imesha um, damit sie sich nicht wunderte warum ich mich mit der "Luft" unterhielt: "Roselyn ist ein Geist. Ich glaube sie möchte uns Gesellschaft leisten, wäre es dir Recht?"


856

28.01.2021, 19:45

Cael

Nach einer Weile wurden meine Finger doch zu kalt, weshalb ich das Gitarrespielen vorübergehend beendete. Ich warf einen Blick auf das kleine Schüsselchen zu meinen Füßen und stellte mit gemischten Gefühlen fest, dass mein Gewinn minimal ausgefallen war. Tja... solche Tage gab es auch. Damit konnte ich leben. Zu wissen, dass Ilea und ich nun zusammen war, machte jede Niederlage wett. Hauptsache, ich konnte später nach Hause gehen und sie wieder zum Erröten bringen. Was gab es Schöneres? Schmunzelnd hängte ich mir die Gitarre um und verließ den Platz, um mich noch etwas umzusehen. Hier und da ein paar Gespräche aufzuschnappen, schadete nicht. Gerade am Hafen erfuhr man den neuesten Klatsch und Tratsch. So war es jedenfalls in meiner Welt.

Imesha

Interessiert schaute ich mich um und nahm die Mischung aus verschiedenen Düften wahr. Hier wurde sie also kreativ und stellte all die tollen Produkte her, die sie dann verkaufte. Ich erinnerte mich an die sehr gute Qualität, denn noch vor Neujahr hatte ich alles aufgebraucht. Im Baderaum gab es ein paar davon, die ich bereits genutzt hatte und vielleicht fragte ich sie später, ob ich neue haben durfte. Es gehörte zu meiner Routine, dass ich mich ausgiebig um Haut und Haar kümmerte.
Ileas schockierter Ausruf riss mich aus meinen Gedanken, gerade in dem Moment, als Egon völlig sorglos ins entzündete Feuer sprang, ohne dass ihm etwas zustieß. Da die Magie des Feuers an ihm haftete, überraschte mich sein Verhalten nicht. Nur die Färbung seiner Haut war mir neu. Fasziniert beugte ich mich vor, als Ilea daraufhin jemanden begrüßte. Ich wollte nicht unhöflich sein und auch etwas sagen, da realisierte ich, dass niemand anderes im Raum stand. Es war ein... Geist. Das wurde ja immer besser. Ein Spektakel nach dem anderen. Ich hatte nie daran gezweifelt, dass es ein Leben nach dem Tod gab, aber hautnah zu erleben wie eine lebende Person mit einer Toten sprach, das war... unbeschreiblich. >Mir macht das nichts aus.< sagte ich neutral. Leider konnte ich nicht sehen, wo genau dieser Geist stand. Meine magische Sicht war nur für die Lebenden gedacht.
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857

28.01.2021, 20:17

Ryu

"Du kannst gehen", blaffte eine Stimme neben mir mich an und ich schaute überrascht auf: "Ich habe noch drei Stunden vor mir." "Verschwinde gefälligst. Das Archiv ist gleich reserviert, somit für die Öffentlichkeit erstmal nicht zugänglich und da haben sie nichts zu suchen", knurrte mich Gojo-sama an und ich horchte innerlich auf. Das war bisher noch nicht passiert, dass das Archiv für etwas Privates reserviert wurde. Das klang für meine Ohren nach eine verdächtige Versammlung, wo geheime Pläne geschmiedet wurden. Meine Neugier war geweckt. "Dann ziehe ich mich natürlich zurück. Was wird hier stattfinden?", erkundigte ich mich beiläufig. "Das geht Ihnen nichts an", war die Antwort. Interessant. Eine Versammlung, die vielleicht im Verborgene bleiben sollte. Ich nickte schlicht, holte meine Sachen und verließ das Archiv. Entweder ich bildete es mir ein oder es waren tatsächlich wieder vermehrt Wachen in dem Flur. Da aber auch hier unsichtbare Augen gaben, konnte ich mich nicht in eine Nische verstecken und beobachten, was vor sich ging. Ich war nicht naiv zu glauben, dass man hier unbeobachtet herumlaufen konnte. Und daher durfte ich nicht riskieren Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, denn das wiederum konnte sonst zu Imesha führen und ich wollte sie beschützen.

Ilea

Aufmerksam musterte ich sie, es schien ihr wirklich nicht zu stören. Roselyn schwebte zu einer Ecke und setzte sich entspannt auf einem Stuhl hin: "Ich habe dich gestern gesucht. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht." "Roselyn sitzt jetzt in der Ecke auf dem Stuhl", informierte ich Imesha und holte ein paar Zutaten heraus, darunter auch die wertvolle Kräuter von Imesha: "Heute möchte ich eine heilwirkende Kräutersalbe herstellen und du kannst gerne mir dabei helfen. Du hast mir sehr wertvolle Kräuter geschenkt und dafür möchte dir nochmal danken. Es tut mir aufrichtig leid, dass ich damals unfreundlich zu dir gewesen war. Es hatte nichts mit dir zu tun gehabt, ich hatte einen schlechten Moment gehabt." Dann antwortete ich dem Geist: "Ich war hier im Gasthaus gewesen, Roselyn." "Ich weiß. Als ich dich gefunden habe, wollte ich dich nicht bei deine wilde Knutscherei mit den Hübschen stören." Beinahe wäre mir das Gefäß aus den Händen gefallen und mein Gesicht fühlte sich heiß an: "L-lass uns mit der Salbe beginnen." Diesmal wandte ich mich an Imesha und begann ihr die ersten Schritte zu erklären. Mein schnell schlagendes Herz begann sich allmählich zu beruhigen.


858

28.01.2021, 20:32

Cael

Ich beobachtete ein paar Hafenarbeiter, die schwere Kisten auf rollbaren Plattformen abtransportierten. Sie beschimpften dabei das Gewicht der Ware und fluchten ungeniert vor sich her. Es hatte mit Magie zu tun. Magie und Wildtieren. Ich konnte mich nicht verhört haben, denn mir fielen sofort die Markierungen auf den halb verdeckten Kisten auf. Sie ähnelten Zaubersymbolen. Was auch immer sie darin transportierten, es lebte. Ich dachte an Ryus Worte zurück. Daran, dass der Kaiser nichts am Leben ließ, wenn es Magie besaß. Besonders magische Wesen.
Mir wurde schlagartig schlecht. Brachten sie jetzt die armen Tiere in den Palast, damit sie getötet wurden? Wieso machten sie sich überhaupt die Mühe und töteten sie nicht gleich in der Wildnis. Mir wäre natürlich lieber, sie würden nichts dergleichen tun, aber es war doch komisch, dass man sie extra in die Palaststadt schiffte. Was wollte dieser blutrünstige Kaiser bloß? Zusehen, wie sie vor seinen Augen starben? Oder fand er Gefallen daran es selbst zu tun? Man wusste nie, was in manchen Köpfen vorging...

Imesha

Mein Blick wanderte zum Stuhl und ich stellte mir eine Frau dort sitzend vor. Was gar nicht so einfach war, da ich keine Ahnung hatte, ob sie alt oder jung war, welche Haarfarbe sie besaß oder ob sie aufrecht saß. Die Körpersprache gab viel Aufschluss darüber, was für einen Menschen man vor sich hatte. Bei einem Geist war das für mich unmöglich. Ich wüsste zu gern, warum diese Roselyn noch unter den Lebenden weilte. Müsste sie nicht auf die andere Seite hinüberwechseln, wie es die Geisterkinder getan hatten? Hoffentlich ging es ihnen dort besser als in der winterlichen Kälte des Yukon-Viertels. Sie hatten nur das Beste verdient.
Bevor meine Stimmung kippte, konzentrierte ich mich schnell auf Ileas Worte und winkte ab. Ich hatte mir schon gedacht, dass ich sie im falschen Moment mit meiner Großzügigkeit überfallen hatte. Umso mehr freute ich mich, dass sie die Gaben für etwas Gutes einsetzen wollte. Heilwirkende Kräutersalbe klang jedenfalls sehr vielversprechend. Ich folgte ihren Anweisungen und stellte wie bei Hinako fest, dass sich hinter jedem fertigen Meisterwerk viel Arbeit und Kreativität steckte. Ich dachte nicht oft an die Sängerin, aber wenn ich es tat, fragte ich mich, ob sie wegen meines "Todes" traurig war. Im Nachhinein bereute ich es ihr nie eine Chance gegeben zu haben für mich eine Freundin zu sein. Deshalb wollte ich zumindest Ilea diese Chance geben und an meiner Distanziertheit arbeiten.
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859

28.01.2021, 20:50

Ryu

Auf dem Palasthof ging es unruhig zu, überall standen noch mehr Wachen und überall wurden Befehle gebrüllt. Wenn ich es richtig hörte, erwartete das Palast besondere Lieferungen. Ich runzelte mit der Stirn. Hatte diese Lieferungen etwa auch damit zu tun, warum Gojo-sama das Archiv für die "Öffentlichkeit" schließen wollte? Wo ich nicht mal anwesend sein durfte? Ich verließ den Hof und ließ das Gewusel hinter mir. Nachdenklich steckte ich meine Hände in die Taschen, mittlerweile war die Luft wieder kälter geworden. Als ich das gehobene Viertel erreichte, entdeckte ich den Schwanz einer Katze in der schmale Seitengasse verschwinden. Meine Schritte wurden schneller. Es musste die Katze sein, denn es war genau die gleiche Stelle. Als ich hineinblickte, glaubte ich einen Moment ein Licht schimmern zu sehen und mein Nacken begann zu kribbeln. Beim nächsten Blinzeln war das seltsame Schimmern verschwunden und hätte mein Nacken nicht gekribbelt, hätte ich vielleicht geglaubt es mir eingebildet zu haben. Aber das war Magie gewesen. Magie, die ich jetzt nicht mehr spüre. Nur für einen Bruchteil einer Sekunde.

Ilea

Imesha war eine aufmerksame Schülerin und sie erinnerte mich ein wenig an Cael, als ich vor einiger Zeit mit ihm Teesorten zusammengestellt hatte. Es war irgendwie schön mit Jemanden gemeinsam zu werkeln und ihm das eigenes Wissen weiterzugeben, wie es sich für einen Sensei gehörte. Wir schnippelten, bereiteten einen Sud vor, schmolzen Bienenwachs, ließen das Wasser heiß kochen....Wir arbeiteten im Einklang. Die Luft war mittlerweile erfüllt von den intensive Düfte der Kräuter. Je nachdem was für eine Salbe herstellte, konnte die Fertigstellung nach wenige Stunden bis zu viele Tagen dauern. Es konnte ein langer Prozess werden. Die Kräutersalbe zum Beispiel würde ihre Zeit brauchen, um sich in ihrer volle Wirkung entfalten zu können. Ich erklärte Imesha auch warum jeder einzelne Schritt wichtig war und was für Heilkräfte die Kräuter besaßen, wofür sie verwendet wurden. Vielleicht konnte sie eines Tages dieses Wissen selbst gebrauchen. Jeder Mensch sollte die Möglichkeit erhalten zu wissen, wie ein kranker oder verletzter Körper geheilt werden konnte. "Wollen wir naher wieder mit den Erinnerungen versuchen?", fragte mich Roselyn aus der Ecke. Ich war froh, dass sie mich nicht weiter in Verlegenheit brachte. "Ja, wir sollten es versuchen", nickte ich und erklärte Imesha: "Ich versuche Roselyn zu helfen sich zu erinnern. Aber sie hat eine gewaltige mentale Mauer, die von der Magie einer mächtigen Miko und ihrer eigene Kraft als Magi erschaffen wurde. Zeitlang wusste sie nicht mal ihren Namen."

Gehe offline, gute Nacht :)


860

28.01.2021, 21:05

Cael

In mir herrschte ein Zwiespalt, der beinahe schmerzte. Die Vorstellung, dass ich hier stand und absolut nichts für unschuldige Tiere tun konnte, widersprach allem, was ich in meiner Erziehung gelernt hatte. Dass man seine Stärke mit den Schwächeren teilen sollte. Dass man sie zu beschützen hatte. Nur konnte ich das nicht. Ich durfte es nicht und das machte mich sehr wütend. Wütend auf den Kaiser, weil er diese Welt und allen Frieden darin zunichtegemacht hatte. Wäre er nicht Herrscher von Valaris, gäbe es kein Misstrauen, keine Angst und kein Ungleichgewicht. Magie wäre legal und niemand müsste um sein Leben fürchten. Mattwei wäre nicht bei lebendigem Leibe verbrannt worden. Zwar hätten Ilea und ich uns auf diesem Wege nie kennengelernt, aber es hätte viele andere Leben positiv verändert. Mein eigenes über das der anderen zu stellen, lag mir nicht im Blut.
Ich wandte mich vom traurigen Anblick der Kisten ab und ging mit geballten Fäusten davon. Wenn ich länger blieb, würde ich garantiert etwas Dummes tun. Dumm im Sinne, dass ich Aufmerksamkeit auf mich zog und alle in Gefahr brachte, die mir lieb und teuer waren. Das wollte ich auf keinen Fall aufs Spiel setzen.

Imesha

Für mich war all das hier eine völlig neue Welt. Ich musste sehr aufmerksam bleiben, um bloß nichts Wichtiges zu verpassen. Jeder Schritt zählte. Jede Zutat trug zur Endwirkung der Salbe bei. Wie sich Ilea das alles merken konnte, ohne nach einem Buch greifen zu müssen, beeindruckte mich zutiefst. Sie wusste alles. Hatte ich ihr zuvor gezeigt, wie man Pai Sho spielte und was man daraus lernen konnte, war nun ich die Schülerin. Ich war dankbar für das neue Wissen. Um Wunden und Krankheiten hatte ich mir nie groß Gedanken machen müssen. Als Jägerin war es mir erlaubt gewesen Magie anzuwenden oder der Oberste Arzt hatte sich um mich gekümmert. Wie damals um meinen vergifteten Arm. Deshalb fand ich es wichtig, dass ich nun ein paar Grundlagen kannte.
>Danke.< sagte ich mit einem ehrlichen Lächeln und horchte auf, als sie sich daraufhin an den Geist wandte. Interessant. Sie war also noch hier, weil ihr die Erinnerungen fehlten. War das gut oder schlecht? Wie lange durfte ein Geist... ein Geist sein? Gerade wollte ich Ilea danach fragen, da hörte ich plötzlich ein fürchterlich hohes Kreischen. Laut genug, dass ich zusammenzuckte. Dann ertönte es ein weiteres Mal und irgendwie traf es mich mitten ins Herz. Meine Augen weiteten sich erschrocken. Ehe sich der Gedanke in meinem Kopf formen konnte, stürmte ich aus dem Laden hinaus ins Freie und rutschte beinahe auf einer glatten Fläche aus. Ich schaffte es mich noch auf beiden Beinen zu halten, während mein Blick auf die Umrisse der Stadt fiel. Weiße Atemwölkchen bildeten sich vor meinem leicht geöffneten Mund. Mein Brustkorb hob und senkte sich schnell. Wieder das Kreischen... und diesmal verstand ich die Botschaft.
Der Kaiser hatte neue Beute zum Spielen gefunden.
Tränen stiegen mir in die Augen und in meinem Hals bildete sich ein dicker Kloß. Nicht schon wieder.

Gute Nacht *_*
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