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1 021

15.02.2021, 20:15

Cael

Ich aß meine Portion brav auf und atmete entspannt aus. Das hatte wirklich gut getan. Ein voller Magen half mir klarer zu denken. Ilea hatte sich inzwischen beruhigt und wirkte nicht mehr verkrampft. Sie blieb trotzdem an mich gedrückt, worüber ich mich aber nicht beschwerte. Es tat auch mir gut sie im Arm zu halten, sie in Sicherheit zu wissen. Solange sie bei mir war, konnte ihr niemand etwas anhaben.
Da ich noch etwas Zeit und Ruhe brauchte, um wieder auf beiden Beinen zu stehen, legte ich mich zurück und verzog wieder das Gesicht, weil der harte Boden mir bei meinem Muskelkater überhaupt nicht half. Hoffentlich verging diese Qual schnell. Ich wollte kein Klotz am Bein der Gruppe sein. Außerdem mussten wir über die nächsten Schritte sprechen. Wir konnten uns nicht ewig hier verstecken.

Imesha

Ryu wollte offenbar mehr über die Gegend erfahren, also wandte ich mich ihm zu und runzelte nachdenklich die Stirn. Ich musste mir die Landkarte in Erinnerung rufen, denn es war eine Weile her, als ich dieses Gebiet eingehend studiert hatte. >Noch mehr Berge. Einige höher, bedeckt mit Schnee. Es ist unbewohntes Land und schwer zu durchqueren. Selten begeben sich Reisende dorthin. Dafür ist die Route viel zu gefährlich und man weiß nicht genau, ob Yokai dort leben.< Ich fasste nach einer losen Strähne von mir und begann sie um meinen Zeigefinger zu wickeln. >Soweit ich weiß, gibt es hinter diesem unerforschten Gebiet dann einen großen Wald, der bis zum Meer reicht. Es ist ein sehr weiter Weg.<
Kurz schaute ich zum schlafenden Egon, dann zurück zu Ryu. >Ich male mir immer aus, dass dort viele magischen Wesen leben. Dass sie dort Zuflucht gefunden haben, weil nicht einmal der Kaiser dieses Stück Land erobert hat.<
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1 022

15.02.2021, 20:25

Ryu

Aufmerksam hörte ich ihr zu und nickte leicht: "Tiere können unglaublich anpassungsfähig sein, wenn sie gezwungen sind ihren Heimatort verlassen zu müssen. Und vielleicht haben sich dort nicht nur die Tierwesen versteckt, sondern auch ein paar Menschen oder sogar ein kleiner Lager. Möglicherweise könnten es andere Magis sein." Kurz hing ich diese Gedanken nach und rieb meinen Kinn: "Vielleicht versteckt sich auch dort was Größeres. Eine Stadt vielleicht?" Wenn diese Land selbst für den Kaiser schwer war in Besitz zu nehmen, war es eigentlich ein ideales Versteck trotz den möglichen Gefahren dort.

Ilea

Cael begann sich zu bewegen, wir sanken zu Boden und ich änderte ein wenig Position, um etwas bequemer zu haben. Aber ich hatte mich von ihm keinen einzigen Moment gelöst und blieb wie geklebt an seinem Körper. Ich wusste, dass ich mich gerade sehr anhänglich verhielt, aber meine Welt war nicht mehr wie sie einmal war und ich brauchte einen Halt, um wieder aufstehen zu können. Mein Kopf rutschte ein wenig nach oben, sodass meine Nase sich leicht in die Kuhle zwischen Schulter und Hals vergraben konnte. Dort war sein Duft ein wenig intensiver. Ich schloss die Augen und es dauerte nicht lange bis ich wieder einschlief. Ich war vom vielen Weinen erschöpft geworden.


1 023

15.02.2021, 20:43

Cael

Mit der Zeit gewöhnte ich mich an den harten Boden, was vielleicht an Ilea lag, weil sie dicht an mich gekuschelt lag und mir damit Wärme spendete. Ich spürte ihren warmen Atem an meinem Hals. Die Stelle dort kribbelte leicht. Dann bemerkte ich ihre ruhigen Atemzüge. Sie war wieder eingeschlafen. Hauptsache, sie ruhte sich weiter aus und fühlte sich später ein wenig besser. Währenddessen unterhielten sich Imesha und Ryu über das Gebiet, in dem wir uns gerade befanden und obwohl ich weiter zuhören wollte, überkam mich wie aus dem Nichts eine Welle der Trägheit, sodass ich relativ schnell zurück ins Traumland abdriftete.

Imesha

Da hatte er recht. Tiere und auch Menschen waren überlebensfähig, selbst in gefährlichen Gebieten wie diese Berge. Warum Kaiser Oda sie nicht mit Gewalt bezwungen hatte, war mir ein Rätsel, aber es könnte auch sein, dass er dort nichts Besonderes erwartete. Vielleicht gab es dort wirklich nichts zu entdecken. Vielleicht war es bloß eine endlose Weite aus Bergen und Schnee. Davon hatte ich genug gesehen. Mehr musste nicht sein. >Ich bezweifle, dass die Stadt der Wunder inmitten der Berge liegt. Sie ist zwar schwer zu finden und kaum einer weiß, wie man dorthin gelangt, aber Gerüchten zufolge soll sie dennoch für alle Magi erreichbar sein. Oder Menschen, die mit ihnen reisen. Es müsste schon ein Ort sein, der leichter zugänglich ist.<
Ich neigte den Kopf leicht zur Seite und grübelte weiter. >Früher dachte ich, es wäre eine Stadt im Himmel. Ein Stück Land, das verborgen in den Wolken jeden Tag reist. Nur widerspricht das dem Gedanken, dass alle diese Stadt erreichen können. Kaum einer kann fliegen...< Auch wenn ich das gern täte.
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1 024

15.02.2021, 20:55

Ryu

Für mich klang eine Stadt im Himmel nicht ungewöhnlich, in meine Welt gab es sogar fliegende Inseln. "Naja, wenn man Luft beherrscht und eine flugfähige Transportmöglichkeit besitzt, dann ist es nicht unmöglich", antwortete ich ihr und dachte dabei an all die fliegende Schiffe aus Ardan. "Ich kann mit meiner Luftfähigkeit fliegen", zuckte ich mit der Schulter. Wenn ich nur auf meine Luftmagie griff, konnte ich zwar nicht so hoch fliegen wie als wenn ich meine Harpyieseite in mir weckte. "Ich kann sogar dich ein wenig in die Luft schweben lassen", fügte ich hinzu: "Wenn es jetzt nicht gefährlich ist Magie zu wirken, kann ich es dir beweisen."

Ilea

Ich öffnete die Augen und richtete mich verwirrt auf, als ich sah, dass ich mich in einem Raum befand. Aber die Panik blieb aus. Mir kam hier alles viel zu vertraut vor, um Angst zu bekommen. Ich stand auf und ging ans Fenster. Draußen war eine Wiese mit blühende Blumen. Die Umgebung kam mir ebenfalls vertraut vor. Ich war schon mal hier gewesen. Dann erinnerte ich mich. Das war der Ort den Cael mir gezeigt hatte, als ich zum ersten Mal die Zwischenwelt betreten hatte. Warum war ich ausgerechnet hier? Ich ging zu der Tür und wie von selbst öffnete sie sich. Der zarte Duft von Blumen stieg in meine Nase und ich setzte mich auf das weiche Gras hin. Ich berührte eine Blume und ein paar helle Funken flog aus dem Inneren, um in der Luft zu tanzen. Fasziniert schaute ich dem Schauspiel nach bis es sich wieder auflöste.

Gehe offline, gute Nacht:)


1 025

15.02.2021, 21:25

Gute Nacht *_*

Cael

Eine Weile lang trieb ich in einem Raum aus Dunkelheit umher, bis sich vor mir ein leuchtender Riss auftat, in den ich hineingezogen wurde. Instinktiv wusste ich, dass mir keine Gefahr drohte, denn nur wenige Sekunden später landete ich mit beiden Füßen in knöchelhohem Gras und wild blühenden Blumen. Ich hatte nicht damit gerechnet so schnell wieder hier zu sein und wie es schien, war ich nicht allein. Ilea war ebenfalls anwesend. Sie saß inmitten von bunten Blumen vor der reparierten Hütte und sah im Licht der Sonne zum Niederknien aus. Hatte sie den Weg hierher von ganz allein gefunden? War es Zufall, dass wir uns ausgerechnet hier trafen? Oder hatte das wieder mit höheren Mächten zu tun?
Guten Gefühls ging ich auf die schönste Frau weit und breit zu, nahm neben ihr Platz und richtete den Blick auf die wunderbare Aussicht. Dunkle Wälder, hellblauer Himmel und Flüsse, die sich durch das flache Tal schlängelten. Von hier oben hatte man einfach den besten Ausblick. >Wegen des Dämons war dieser Ort nicht mehr derselbe, also habe ich ihn wieder nach meiner Wunschvorstellung gestaltet. Ich hoffe, es gefällt dir hier.< sagte ich lächelnd. >Es soll unsere eigene kleine Welt sein. Hier können wir uns immer zurückziehen, wenn uns alles zu viel wird.<


Imesha

Meine Augen weiteten sich erstaunt. Er konnte fliegen!? Es gab zwar ein paar Magi, die das Element Luft beherrschten, aber es war unfassbar schwer die Kunst des Fliegens zu erlernen. Meines Wissens hatte das keiner geschafft, den ich persönlich getroffen hatte, darum war diese Neuigkeit völlig überwältigend für mich. Als er mir dann noch vorschlug mich fliegen zu lassen, konnte ich nicht an mich halten und beugte mich so weit vor, dass ich ihm fast in den Schoß fiel. >Das kannst du wirklich tun? Ich und schweben?< hakte ich hoffnungsvoll nach. Er hatte keine Ahnung, wie oft ich vom Fliegen oder Schweben geträumt hatte. Nur um den Palast zu verlassen und ein Leben in Freiheit zu beginnen. Aber hinter diesem Wunsch steckte viel mehr. Es war wie ein Instinkt, der mich in den Himmel locken wollte. Von oben würde ich die Welt mit ganz anderen Augen sehen können. >Magie zu wirken, ist immer gefährlich, auch hier, aber...< Ich seufzte schwer und senkte den Blick. Vernunft und Leidenschaft kämpften in mir. >Zu fliegen war schon immer mein Traum. Aber ich will das Risiko nicht eingehen.< fügte ich leicht geknickt hinzu. Leider war meine Vernunft zu stark.
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1 026

16.02.2021, 18:18

Ryu

Ihre plötzliche Nähe überraschte mich und ich sah die Begeisterung in ihre Augen funkeln. Und die Sehnsucht. Ihre Aufregung steckte mich an und ich nickte energisch auf ihre Fragen. Ja, ich konnte sie zum schweben bringen. Einer der Kunststücke auf die ich stolz war. Ich sah, wie Imesha mit sich kämpfte und schließlich gegen ihre Vernunft verlor. Ich sollte auch vernünftig sein, aber ich wollte wieder dieses Funkeln in ihre Augen sehen. Ich wollte Derjenige sein, der ihren Traum erfüllte. Fieberhaft dachte ich nach, ob es doch eine Möglichkeit gab ohne uns dabei alle in Gefahr zu bringen. Eine wagemutige Idee keimte in mir auf: "Es gibt doch Magis, die sich in Tiere verwandeln können. Ist diese Art von Magie auch leicht aufzuspüren?" Wenn nicht, könnte ich mir irgendeine Geschichte ausdenken und die Flügeln erscheinen lassen, damit sich ihr Traum erfüllte. Und dann würde ich für Imesha vielleicht sowas wie ein Held sein. Dieser Gedanke beflügelte mich und riss mich aus der deprimierte Stimmung.

Ilea

Ich blieb nicht lange alleine, denn Cael erschien plötzlich auf der Wiese und nahm neben mir Platz. Mein Blick glitt über die dunkle Wälder und über die Flüsse die in der Sonne wie Edelsteine funkelten. Von hier oben hatte man einen herrlichen Ausblick auf das Tal. "Es ist ein wunderschöner Ort. So friedlich", antwortete ich ihm und ich spürte die Wärme in meinem Brustkorb. Mir gefiel seine Gedanke, dass das hier unsere kleine Welt war. Ich lehnte mich an ihn und griff nach seiner Hand: "Danke." Hier fühlte ich mich tatsächlich ein wenig besser, ich hatte nicht mehr das Gefühl an der tiefe Trauer zu ersticken und das gab mir eine kurze Pause von dem stechender Schmerz. Ich wollte, dass mein Kopf einen Augenblick frei war, die Wirklichkeit war furchtbar genug.


1 027

16.02.2021, 19:23

Cael

Ja, hier ging es uns beiden etwas besser. Hier konnten wir so tun, als existiere die Welt der Realität nicht. Hier war Gawain noch im Gasthaus, welches nicht niedergebrannt war und Makoto war natürlich noch am Leben. Es hatte uns niemand entdeckt, wir hatten die Stadt nicht in Eile verlassen müssen. Hier gab es keine Verluste, keine Dämonen, keinen Stress. Nur Frieden. Genau das redete ich mir ein, während eine sanfte Frühlingsbrise die Blüten zum Tanzen brachte. Ich atmete den süßen Duft tief ein, entspannte mich und legte dabei einen Arm um Ilea, zog sie dicht an meine Seite. >Da du mich in dieser Welt hören kannst... Wie wäre es, wenn ich dir mal etwas vorsinge? Hier könntest du zum ersten Mal meine Musik hören und dich nochmal unsterblich in mich verlieben.< Letzteres sagte ich mit einem schiefen Schmunzeln auf den Lippen.

Imesha

Ich verstand den Zusammenhang seiner Frage mit dem Thema Fliegen nicht und spürte einen Stich der Enttäuschung, weil er mir meinen Wunsch nicht erfüllen konnte. Nicht, wenn da draußen Leute unterwegs waren, die Magie aufspüren könnten. Schade, wirklich schade. >Gerade diese Form von Magie ist sehr stark und leicht zu verfolgen. Es sei denn es handelt sich um geborene Gestaltwandler. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mal, ob sie noch existieren. Auch diese besonderen Wesen hat der Kaiser jagen und töten lassen. Er hat alle glauben lassen, dass sie eine Gefahr für die Bevölkerung sind, weil sie sich eher den Yokais anschließen würden als den Menschen.< Ein Schatten huschte über mein Gesicht. >Was natürlich vollkommener Unsinn ist! Gestaltwandler haben genauso ein Recht darauf zu leben wie die magischen Tiere auf der Welt.<
Seufzend lehnte ich mich wieder zurück, weil mir bewusst wurde, dass ich ihm doch etwas zu nahe gekommen war und sah auf meine Hände hinab. Erst da fiel mir der Ring auf. Meine Augen begannen wieder hoffnungsvoll zu funkeln. >Aber natürlich! Wieso habe ich nicht gleich daran gedacht?< Ich schaute Ryu lächelnd an und zeigte ihm den Ring. >Damit wird deine Magie unaufspürbar sein! Du kannst ihn also benutzen und mich fliegen lassen!<
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1 028

16.02.2021, 19:36

Ryu

Nun, ich wusste nicht ob meine Herkunft den Gestaltwandler ähnelte. Von Geburt an war ich zur Hälfte ein halbdämonischer Drachen und zur Hälfte ein Harpyie. Theoretisch müsste es also funktionieren. Aber Imesha kam mit einer neue Idee vor mir und ich schaute zu ihrem Ring hinunter. Das war der einfachste Weg und ich musste nicht mal eine Geschichte ausdenken. Denn ich wollte sie ungern mit Halbwahrheiten abspeisen und diese Frau war intelligent, um zwischen den Zeilen lesen zu können. "Dann sollten wir es gleich machen", grinste ich sie breit an und sprang auf meine Füße: "Der erste Flug ist der beste Flug, dieses berauschendes Gefühl zum ersten Mal zu fliegen ist unvergleichbar." Meine Augen funkelten aufgeregt, als wäre ich Derjenige, der gleich zum ersten Mal schweben würde. "Ah, bevor ich es vergesse: Wichtig ist, dass du mir vertraust. Es wird dir nichts passieren", erklärte ich es ihr.

Ilea

Ein wohliges Gefühl machte sich bemerkbar, als Cael mich in seinem Arm nahm und ich schob mein Kopf auf seiner Schulter, um seinem schlagendes Herz möglichst nahe sein zu können. Ich fand es beruhigend seinen Rhythmus spüren zu können. Bei seiner Frage schaute ich auf und dann errötete ich mich. "Ja, das wäre wundervoll....", ich errötete mich noch mehr: "Und ganz bestimmt werde ich mich nochmals in dich verlieben." Mit gesenktem Blick fügte ich schüchtern hinzu: "Unsterblich." Ich würde ihn wirklich gerne einmal singen hören und durch die Seelensprache würde es möglich sein. Am Anfang war ich mir gar nicht sicher gewesen, ob ich überhaupt seine Seelenstimme hören konnte, weil er ein Lebender war und ich wusste nicht, ob es dann anders war als bei einem Verstorbener. Aber dann nach eine Weile hatte ich festgestellt, dass ich ihn "hören" konnte. Und Cael hatte seine ganz eigener Stimmklang.


1 029

16.02.2021, 19:53

Cael

Mein Schmunzeln verwandelte sich in ein breites Lächeln, als sie das sagte. Ich würde mir ein tolles Lied ausdenken, irgendetwas Besonderes, damit sie vor Liebe zu mir dahinschmolz. Zwar wusste ich nicht, ob ich überhaupt in der Lage sein würde neue Musik zu produzieren, trotzdem nahm ich mir fest vor hier an diesem Ort für sie zu singen. Es war die perfekte Kulisse. >Ich liebe dich.< murmelte ich in ihr Haar und küsste ihren Kopf.
Kurze Zeit später erschien Ivoli, der gurrend kleine Manöver in der Luft flog, ehe er zu unseren Füßen im Gras landete. Mit funkelnden Augen drückte er seine Stirn gegen mein Schienbein, dann tapste er zu Ilea rüber, um auf ihren Schoß zu klettern und es sich dort gemütlich zu machen.


Imesha

Meine Aufregung schien auf ihn überzuspringen, denn er stand grinsend auf und war mehr als bereit mit dem Experiment "Lassen wir Imesha fliegen" anzufangen. Ich spürte mein Herz schneller schlagen. Neue Energie rauschte durch meinen Körper. Da er seinen ersten Flug schon hinter sich hatte, nahm ich ihm beim Wort, dass es mir sehr gefallen würde. Bereits in meiner Traumvorstellung hatte es sich wunderbar angefühlt frei zu fliegen. Wie wäre dann die reale Erfahrung für mich? Ich stand ebenfalls auf und hielt kurz inne, als er von Vertrauen sprach. Vertrauen war etwas, das ich nicht leichtfertig verschenkte. Selbst Menschen, die man viele Jahre kannte, konnten einem in den Rücken fallen. In dieser Welt war alles möglich.
Trotzdem... wir waren zusammen auf der Flucht. Wir hatten gemeinsam die Entscheidung gefällt eine große Reise anzutreten. Ich war meinen Fluch los. Sie hatten mich aus dem See gezogen und mir eine zweite Chance ermöglicht. >Ich... ich vertraue dir.< brachte ich schließlich mit einem seltsamen Gefühl in der Brust hervor. Dann räusperte ich mich. >Hier, der Ring.<
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1 030

16.02.2021, 20:10

Ryu

Ich merkte, wie schwer ihr die Worte fiel und umso wertvoller war mir ihr Vertrauen. In meinem Herz loderte ein Feuer und in diesem Moment spürte ich, dass sie die Frau war mit der ich Rest meines Lebens verbringen wollte. Da war dieses Gefühl. Diese absolute Gewissheit. Dieser Instinkt. Ausgerechnet hier fand ich die neue Liebe, nach der ich lange gesucht hatte. Aber es hatte ein Hacken: es war Imesha und sie würde sich bestimmt nicht auf mich einlassen. Als ich Cael sagte, dass ich nichts versuchen würde, hatte ich es ernst gemeint. Die Freundschaft konnte schnell zerbrechen, wenn ich etwas Dummes tat und sie würde mir entgleiten. Ich unterdrückte ein schweren Seufzer und konzentriert mich auf eine angenehmere Sache. Nämlich das Fliegen. Wir gingen hinaus und ich steckte mir den Ring an. Er war noch warm von ihrer Körperwärme. Ich überprüfte die Luft und nickte zufrieden: "Der ideale Tag für einen kleinen Flug. Bleib einfach stehen und es kann sein, dass du spürst wie die Luft sich um dich verändert. Es ist vollkommen normal, ich verfestige sozusagen die Luft an dir, damit du schweben kannst", erklärte ich ihr es. Dann grinste ich wieder breit: "Also es geht los!" Mein Blick blieb ruhig auf ihr, ich spürte wie die Energie meiner Magie durch meinem Körper floss und konzentrierte mich darauf die Luft zu befehligen, Imesha nach oben steigen zu lassen.

Ilea

"Ich liebe dich auch", erwiderte ich sanft und spürte wieder die heilsame Wärme in meinem Brustkorb. Ivoli erschien und kletterte auf meinem Schoß, nachdem er Cael begrüßt hatte. Mein Herz ging auf und sofort begann ich ihn zu kraulen. In den letzten Stunden hatte er kaum von mir Aufmerksamkeit bekommen und das holte ich nun nach. Ich beugte mich zu ihm runter und drückte einen Kuss auf seinem Kopf: "Danke, dass du ihm geholfen hast hinüberzugehen." Ich richtete mich wieder auf und mein Lächeln wurde traurig. Es würde eine Weile dauern bis ich auch diesen endgültigen Abschied verarbeitet hatte. "Wie funktioniert es die Welt nach Wunschvorstellung zu gestalten? Bei mir war es mit der Traumwelt ein Zufall gewesen. Ich hatte es nicht bewusst gestaltet", fragte ich Cael, um mich abzulenken. Ich wollte jetzt nicht traurig sein. Wollte nicht an die schlimmen Dingen aus der Wirklichkeit denken.


1 031

16.02.2021, 20:30

Cael

Ich spürte den Anflug der Schwere, als das Bild von Mattweis Seelenlicht vor meinem geistigen Auge aufblitzte. Wo auch immer er war, hoffte ich, dass er seinen Frieden gefunden hatte. Er hatte großes Glück gehabt nicht vom Dämon zerstört worden zu sein. Gleichzeitig wusste ich, dass Ilea viel Zeit brauchen würde, um auch das zu verarbeiten. Ich selbst schaffte es nicht ganz zu begreifen, wie sich das alles so drastisch entwickelt hatte. Deshalb war ich über den Themenwechsel froh. An diesem Ort sollten nur fröhliche Gedanken gedacht werden. >Es ist schwer zu erklären. Ich erinnere mich dir gesagt zu haben, dass die Geisterwelt auf deine inneren Gefühle reagiert. Was du fühlst, was du über dich selbst denkst, definiert deine Umgebung.< antwortete ich sofort. >Als ich hier stand und die Zerstörung sah, war das Bedürfnis nach einem friedlichen, schönen Ort sehr groß. Ich habe mir mein Zuhause vorgestellt. Ich habe mir vorgestellt, wie wir wie jetzt hier sitzen und die Ruhe genießen. Und mit der Zeit hat sich der Raum verändert.<

Imesha

Als wir die Höhle hinter uns ließen, glaubte ich mein Herz würde gleich aus meinem Brustkorb springen. So viel Aufregung hatte ich selten verspürt. Dies war auch ein großer Moment für mich. Egal wie oft ich mir ausgemalt hatte zu fliegen, nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass ein anderer Magi mir diesen Wunsch erfüllen würde. Und das in der freien Wildnis, nicht eingesperrt in der Kaiserstadt, wo ich fast ausschließlich ein miserables Leben geführt hatte. Hier war der richtige Platz, um etwas Großartiges zu erleben.
Ich nahm einen tiefen Atemzug, nickte Ryu zu und wartete auf das Gefühl, welches er mir beschrieben hatte. Er behielt recht. Es war wirklich, wie wenn sich die Luft an mich schmiegte. Überall spürte ich einen leichten Druck, ich wusste nicht, wohin ich schauen sollte und schnappte daraufhin überrascht nach Luft, als meine Füße den Halt verloren. Kurz wankte ich, weil es völlig ungewohnt für mich war keine Balance mehr zu haben, aber ich versuchte so still wie möglich zu halten, damit Ryu keine Schwierigkeiten hatte mich schweben zu lassen.
Je weiter ich in die Höhe stieg, desto mehr weiteten sich meine Augen vor Staunen. Mir fehlten die Worte. Ich wollte lachen, jubelnd die Arme nach oben strecken und ein Tänzchen aufführen. Stattdessen schossen Tränen des Glücks in meine Augen, während ich mich um die eigene Achse drehte und überwältigt lächelte. Lachen und Weinen, besser ließ sich dieser Moment nicht beschreiben.
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1 032

16.02.2021, 20:44

Ryu

Es fühlte sich geradezu berauschend an meine Magie wieder zu benutzen, vor allem in positiven Dingen und ich musste mich regelrecht beherrschen Imesha nicht einen wilden Flug zu bescheren. Das hob ich für den nächsten Flug auf, wenn ihr das Gefühl von Schwerelosigkeit vertrauter war. Ich konzentrierte mich auf jede Regung von ihr und mein Herz klopfte wild, als ich die Tränen sah. Es waren Tränen des Glücks und das überwältige Lächeln machte sie atemberaubend schön. Ich stieß mich vom Boden und stieg ebenfalls in die Luft bis wir auf Augenhöhe waren. Dadurch, dass ich auch ein Harpyie war, war für mich überhaupt nicht schwer auch mich gleichzeitig zum Schweben zu bringen. "Du kannst dich bewegen, wie du es möchtest. Die Luft wird sich daran anpassen. Es ist wie ein Pferd, dem du Befehle gibst", lächelte ich schief: "Und ich sorge für den ungestörten Magiezufuhr, damit du oben bleiben kannst. Aber wir können nicht bis zu den Wolken fliegen. Es gibt einen Höhengrenze." Es sei denn, ich würde mich in einem Harpyie verwandeln oder man hatte einen Verstärker bei sich.

Ilea

Ich nickte, das hatte Cael mir anfangs erzählt und damals war es für mich noch schwer zu verstehen gewesen. Aber nach meine eigene Erfahrungen verstand ich es viel besser. Wieder ließ ich mein Blick über die Landschaft gleiten und nahm das Bild intensiver in mich auf. Cael hatte sich sein Zuhause vorgestellt. Ich hätte nie gedacht, dass in der Wirklichkeit einen solchen friedlichen Ort gab. Früher hatte ich geglaubt, dass das Dorf, aus dem ich stammte, ein friedlicher Ort war. Aber ich hatte mich vollkommen geirrt, es war nur meine Vorstellung gewesen. Man begriff die wahre Dinge erst, wenn man erwachsen wurde. "Ich würde sehr gerne eines Tages dein echtes Zuhause kennenlernen", äußerte ich meinen Wunsch und kraulte gedankenverloren den weichen Nacken von Ivoli.

Ich gehe offline, gute Nacht :)


1 033

16.02.2021, 21:06

Gute Nacht *_*

Cael

Ich spannte mich kurz an, als sie ihren Wunsch äußerte. So sehr ich ihr die Wahrheit über mich und meine Herkunft erzählen wollte, konnte ich es nicht. Nicht jetzt. Es war zu viel passiert. Auch wenn ich mir fest vorgenommen hatte sie überhaupt nicht in meine Pläne einzuweihen, waren wir nun auf der Flucht und dadurch enger miteinander verbunden als ich erwartet hatte. Ich wollte keine Geheimnisse vor ihr haben. Ich wollte ihr alles von mir zeigen, ihr von meiner Familie erzählen. >Das würde mir sehr gefallen.< erwiderte ich mit einem wehmütigen Lächeln. >Es ist ein unglaublich schöner Ort. Viel Wasser. Netten Menschen.< Mehr sagte ich nicht, sonst würde ich zu viel verraten. Das reichte für den Anfang. Sanft streichelte ich ihre Seite auf und ab, während ich weiterhin die Aussicht auf mich wirken ließ. Momente wie diese konnten von mir aus ewig andauern.

Imesha

Plötzlich stieg auch Ryu in die Luft und begab sich auf Augenhöhe mit mir. Dass er in der Lage war uns beide schweben zu lassen, sprach von starker magischen Energie. Andere Magi schafften es nicht mal selbst zu fliegen und der Mann vor mir übertraf sogar diese Erwartungen. Wieder einmal fragte ich mich, wie viel mehr in ihm steckte. Zu was er noch fähig war. Ich hatte nämlich das Gefühl, dass in ihm genauso viele Geheimnisse steckten wie ich meine zu verbergen versuchte. Nach Sumires und Motaros Tod hatte ich mich niemandem mehr anvertraut. Erst als Ryu und die anderen in mein Leben getreten waren, hatte sich mein Leben drastisch verändert. Mehr zum Guten als zum Schlechten. Immerhin war ich frei. Ich flog. Ich konnte mich in der Luft bewegen, anfangs etwas ungelenk und so gar nicht elegant wie er, aber mit der Zeit gewöhnte ich mich an das Gefühl und wurde sicherer in meinen Bewegungen. Ich stellte mir einfach vor, ich würde tanzen.
Die Tränen des Glücks versiegten schnell. Jetzt lächelte ich nur, froh und unbeschwert. Keine Ahnung, wann meine Lippen das letzte Mal ein derart offenes Lächeln zustandegebracht hatten. Ich war über mich selbst überrascht, dass meine Gesichtsmuskeln dazu noch fähig waren. >Es ist... atemberaubend.< sagte ich tief ergriffen. >Du weißt gar nicht, wie oft ich hiervon geträumt habe. Wie oft ich einfach davonfliegen wollte. Das ist... für mich... also... danke, Ryu. Danke von ganzem Herzen!<
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1 034

17.02.2021, 18:45

Ryu

Sofort probierte sie aus, wie sie sich in der Luft bewegte und nach den holprigen Start schwebte sie jetzt elegant wie eine Tänzerin. In meinem Brustkorb begann es wieder zu brennen, als Imesha sich bei mir bedankte und dabei ein wunderschönes Lächeln erscheinen ließ. Wenn es nach mir ginge, hätte ich Imesha jetzt an mich gezogen und sie geküsst. Aber ich unterdrückte dieses Bedürfnis. Wir waren nur Freunde. "Jetzt kannst du jederzeit mir Bescheid sagen, wenn dir nach einem Flug ist", lächelte ich sie warm an: "Es ist schön, dass ich dir eine Freude bereiten kann."

Ilea

Ich spürte seine Anspannung und mein Blick fiel auf Ivoli. In meinem Herz wurde es schwer. "Das klingt wirklich nach einem wundervollen Ort. Ein Ort, den man vor Kaisers Augen schützen muss wie die Stadt der Wunder. Ich verstehe, dass du mir deswegen den Namen des Orts nicht verraten möchtest oder wo es in Valaris liegt", antwortet ich ihm und spürte ein stechender Schmerz in meinem Brustkorb. Cael vertraute mir nicht, nicht in dieser Hinsicht. Es gab einen Teil von ihm, den er vor mir verbergen wollte. Selbst jetzt wollte er mir nicht seine Geheimnisse preisgeben, obwohl sie mich nicht mehr in Gefahr bringen konnten, weil ich bereits eine Gesuchte war. "Es ist für mich Zeit wieder aufzuwachen", murmelte ich.


1 035

17.02.2021, 19:12

Cael

Ich fasste mir mit der freien Hand an den Nacken und seufzte schwer. Es missfiel mir, dass ich ihr nicht einfach alles erzählen konnte. Das wäre zu viel auf einmal. Wir mussten erst mit anderen Dingen fertigwerden, weshalb meine wahre Herkunft eine eher untergeordnete Rolle spielte. >Es tut mir leid, dass ich ein so großes Geheimnis um meine Herkunft mache. Glaub mir, es ist kompliziert und schwer zu beschreiben. Aber ich... ich werde dir davon erzählen.< Eindringlich sah ich sie an, während ich sie dichter an mich drückte. >Darauf gebe ich dir mein Wort. Nur nicht heute. Erst, wenn wir zur Ruhe gekommen sind und verarbeitet haben, was passiert ist und wohin wir als Nächstes fliehen müssen.<

Imesha

Zu wissen, dass es nicht bei diesem ersten Mal bleiben würde, beflügelte mich. Ich dachte nicht nach, als ich zu ihm flog und mit etwas zu viel Schwung gegen seine Brust prallte. Da hatte ich schon meine Arme um ihn geschlungen, um mich nochmal herzlich zu bedanken. Umarmungen mied ich seit Jahren, aber dieser Moment war zu besonders, um nicht auf diese Weise gewürdigt zu werden. Obwohl es hier oben viel kälter als am Boden war, ging von Ryu eine angenehme Wärme aus und ich fühlte wieder diese Vertrautheit in der Brust. Es war schön einen Freund zu haben. Einer, der mir half, egal worum ich ihn bat. Ich hatte beinahe vergessen, wie das war und war umso dankbarer, dass ich es gewagt hatte mich diesen Menschen stückweise zu öffnen. Bislang bereute ich absolut nichts. >Danke.< sagte ich gleich nochmal, ehe ich mich lächelnd von ihm löste.
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1 036

17.02.2021, 19:29

Ryu

Ich musste einen überraschten Laut unterdrücken, als Imesha plötzlich gegen meinem Brustkorb prallte und schließlich ihre Arme um mich schlang. Instinktiv erwiderte ich die Umarmung und versuchte die Tatsache wegzusehen, wie weiblich und weich sich ihr Körper anfühlte. Leider war die Umarmung für meinem Geschmack viel zu kurz, als Imesha sich von mir löste. Mein Nacken wurde warm, ich fuhr mit der Hand durch das Haar und lächelte schief: "Bei solche Umarmungen erfülle ich dir erst Recht deine Träume." Als ich merkte, was ich gesagt hatte, wurde mein Nacken wärmer und entgegen meiner Gewohnheit wurde ich unsicher: "Es tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen. Das war ein blöder Scherz." Ich wollte nicht, dass sie jetzt etwas missverstand und dann sich zurückzog. Es war mir wichtig, dass Imesha sich in meiner Gesellschaft wohl fühlte und sich keine Sorgen machen musste, dass ich mich unangemessen verhalten könnte. Langsam ließ ich uns auf dem Boden sinken: "Für Erstes reicht erstmal. Es kann sein, dass du dich fühlst als wärest du auf einem Schiff. Dein Körper kennt noch nicht das Gefühl von Schwerelosigkeit, aber nach ein paar Flüge wird er sich an den Wechsel von Schwerkraft und Schwerelosigkeit gewöhnen."

Ilea

Er sollte sich jetzt nicht schlecht fühlen, weil er mir sein Geheimnis nicht offenbaren wollte oder nicht konnte. Ich wusste, dass es nicht seine Absicht war mich zu verletzen. "In Ordnung", dachte ich ein paar Sekunden über seine Worte nach und fühlte wie mein Herz wenig leichter wurde: "Aber du sollst dich nicht dazu gezwungen fühlen, wenn du es mir eines Tages erzählen wirst." Vertrauen gewann man nicht durch Zwang oder Dergleichen. "Trotzdem werde ich gleich aufwachen, ich kann bis hierher spüren, dass mein Magen sich doch ganz schön leer anfühlt", ich wurde ein wenig verlegen und küsste schüchtern auf seine Wange: "Du kannst dich ruhig weiter ausruhen. Ich habe erfahren, dass du mich die ganze Zeit getragen hast und dann hast du auch mit einem Dämon gekämpft. Kein Wunder, dass du so erschöpft bist." Mein Körper begann leicht zu schimmern und wurde immer unsichtbarer: "Du bist mein Retter, Cael." In diesem Moment, wachte ich in meinem Körper auf.


1 037

17.02.2021, 19:51

Cael

Gezwungen fühlte ich mich auf keinen Fall, aber es bedeutete mir viel, dass sie mich verstand und nicht weiter nachhakte. Das liebte ich an ihr. Ihr Verständnis für andere. Auch wenn ich an ihrer Stelle ebenso vor Neugier brennen würde, war es gut sich gedulden zu können. Manche Dinge mussten zum richtigen Zeitpunkt offenbart werden. Ich bezweifelte, dass es für meine Geschichte einen perfekten Moment gab, dennoch würde ich es davon abhängig machen, wie wir uns die nächsten Tage schlugen.
Als sie von ihrem leeren Magen sprach, lächelte ich sie sanft an und nickte. >Für dich würde ich alles tun.< erwiderte ich voller Inbrunst, ehe sie vor meinen Augen verschwand. Zurück blieb Ivoli, der sofort auf meinen Schoß hüpfte, um es sich auf mir gemütlich zu machen. >Soso, jetzt bin ich wohl die zweite Wahl.< schmunzelte ich belustigt. >Du bist mir aber einer.<


Imesha

Bis vor seiner Entschuldigung hatte ich mir bei seinen Worten nichts gedacht, aber zu sehen, wie er sich in Gedanken bestimmt gegen die Stirn schlug, entlockte mir ein Kitzeln im Hals. Ich presste die Lippen aufeinander, um nicht zu lachen, spürte aber das Beben in ihnen. Sobald meine Füße wieder auf sicherem Boden waren, entschlüpfte mir ein belustigtes Glucksen. >Keine Sorge, ich weiß, dass du ein aufrichtiger Mann mit Prinzipien bist. Du brauchst nicht auf Zehenspitzen um mich herum zu tänzeln. Ich bin durchaus in der Lage Grenzen zu ziehen.< versicherte ich ihm entspannt. Wäre er irgendein anderer Mann, hätte ich sehr wahrscheinlich mit den Augen gerollt, mich abgewendet und wäre einfach gegangen. Bei Ryu hingegen fühlte ich mich wohl. Nur das allein zählte für mich. >Außerdem gewöhnt sich mein Körper schnell an neue Besonderheiten. Ich fand es sehr befreiend dort oben zu sein.<
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1 038

17.02.2021, 20:05

Ryu

Ich spürte die Erleichterung und entspannte mich sofort wieder, die Unsicherheit war verfolgen. Besonders, als Imesha belustigt zu glucksen begann. Es klang sehr süß und ich hatte eine weitere neue Seite von ihr entdeckt. Sie war wie ein Buch voller Überraschungen, wo man nie wusste was im nächsten Kapitel geschehen wird. "Das ist gut. Mir ist es wichtig, dass du dich in meiner Nähe wohl fühlst und deswegen finde ich es gut, dass du mir sagen kannst, wenn ich versehentlich eine Grenze überschritten habe", antwortete ich ihr offen und grinste breit: "Dann kann ich ja dir bald schon einen wilden Flug anbieten. Das ist Adrenalin pur!"

Ilea

Ich brauchte einen Moment, um mich zu orientieren und richtete mich langsam auf, indem ich mich vorsichtig von Cael löste. Ich wollte ihn nicht wecken und in meinem Herz war es ganz warm, weil ich noch seine letzte Worte mitbekommen hatte. Ich hoffte ich konnte ihm eines Tages genauso viel zurückgeben. Zärtlich strich ich eine Strähne aus seinem Stirn. Mit ihm an meiner Seite würde ich den schweren Sturm überstehen. Ich stand auf und begann in den Taschen nach was Essbarem zu suchen bis ich fündig wurde. Mir wurde beinahe schwindelig vom plötzlichen Hungergefühl. Die kleine Auszeit in der Traumwelt hatte mir gut getan. Was nicht bedeutete, dass ich nicht mehr traurig war und keinen Schmerz mehr spürte. Ich war immer noch aufgewühlt, aber ich brach nicht mehr zusammen. Ich fühlte mich ein wenig stärker.


1 039

17.02.2021, 20:17

Imesha

Er war sehr aufmerksam, das musste man ihm lassen. Obwohl ich ihm anfangs misstraut hatte, war dieses Gefühl inzwischen gänzlich verflogen. Ich genoss es einfach wieder Menschen an meiner Seite zu haben, die vertrauenswürdig waren. Das hatte ich irgendwie... vermisst. Mein Lächeln wurde augenblicklich breiter, als er dann von einem wilden Flug sprach, denn es klang ganz nach meinem Geschmack. Wenn das bisschen Fliegen schon großen Spaß gemacht hatte, wie würde es wohl sein, wenn ich weite Distanzen flog? Ich ging einfach mal davon aus, dass mit Ryus Luftmagie fast alles möglich war. Er strahlte dieses Selbstbewusstsein aus, dass ich gar keine Zweifel hegte.
Gerade wollte ich nach meinem Ring zurückverlangen, da bemerkte ich eine Veränderung in der Luft. Kaum spürbar, aber für meine Augen sichtbar. Instinktiv wechselte ich zur magischen Sicht und entdeckte einige strahlend weizengoldene Fäden, die wie aus dem Nichts erschienen waren. Ich reagierte schnell, schnappte mir Ryus Hand und zog ihn kommentarlos mit. Mit vor Aufregung klopfendem Herzen führte ich ihn am Ufer entlang, Richtung Gebirge und folgte dabei der Spur aus sanft vibrierenden Strängen. Ob es das war, was ich glaubte? Bestand die Möglichkeit, dass wir gleich-
Hinter einem Felsen, der knapp so groß war wie ich, blieb ich abrupt stehen, ließ Ryus Hand los und bedeutete ihm still zu sein. Ich wagte einen Blick über den Rand des grauen Gesteins hinweg und sog scharf Luft ein. Tatsächlich. Ich hatte mich nicht geirrt. Es gab ihn also doch noch. Wärme erfüllte meine Brust. >Sieh nur, ein Säbelzahnhirsch! Sie galten lange Zeit für ausgestorben, aber es gibt sie noch.<

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1 040

17.02.2021, 20:38

Ryu

Plötzlich griff Imesha nach meiner Hand und zog mich hinter sich her ohne irgendwas zu sagen. Ich konnte ihre Aufregung spüren und wie sie ging, sagte mir, dass ich leise sein sollte. Ich horchte, doch mir fiel nichts auf und war gespannt, was sie mir zeigen wollte. Wir gingen Richtung Gebirge und hinter dem Felsen blieb Imesha aufeinmal stehen. Beinahe lief ich in ihr rein. Ich verstand ihr Handzeichen und folgte gebannt ihrem Blick. Meine Augen weiteten sich bei dem Anblick des Geschöpfs. In meiner Welt gab ein solches Wesen nicht, natürlich gab es bei uns auch verschiedene Hirscharten, aber kein Säbelzahnhirsch. Lautlos ging ich in die Hocke und starrte fasziniert das Tier an. Sein Gang war stolz, der Kopf reckte sich selbstbewusst in die Höhe und sein Blick hatte nichts Zahmes. Gleichzeitig besaß er durch sein Geweih etwas Königliches und sein Körper war kräftig wie die eines Kriegers. Ich biss aufgeregt auf meine Unterlippe und wünschte ich hatte mein Notizbuch dabei. Normalerweise war die Hirschart Pflanzenfresser, doch dieses Exemplar besaß etwas Raubtierhaftes an sich und ich fragte mich ob er eine Ausnahme bildete. Wenn man genauer hinschaute, hatte sein Kopf mehr was einer Raubkatzenkopf. Viele Fragen brannten auf meiner Zunge, doch ich riss mich zusammen und würde sie später Imesha stellen. Jetzt wollte ich einfach das faszinierende Tier bewundern und durch Beobachtungen herausfinden, ob ich so einige Fragen beantworten konnte.

Ilea

Tatsächlich fühlte ich mich nach einem gesättigten Magen noch ein bisschen mehr besser und nahm diesmal unsere Unterkunft genauer wahr. Es war wirklich eine Höhle und es reichte gerade für vier Personen. Es gab nur einen Eingang. Imesha und Ryu waren nicht mehr da, bestimmt waren sie draußen. Mit schlechtem Gewissen dachte ich daran, wie unfreundlich ich vorhin zu Ryu gewesen war. Wenn er wiederkam, würde ich mich bei ihm entschuldigen. Ich trat aus der Höhle. Weiter hinten lag vor mir der See mit dem hellblauen Wasser. Rechts war der Wald und links die Berge, wodurch dieser Ort wie eine Lichtung war. Meine Augen wanderten zum Wald. Es waren keine Bambusbäume. Ich erinnerte mich, dass in der Nähe zum nächsten Dorf einen riesigen Wald gab. Vor langer Zeit waren Otōsan, Sobo Makoto und ich an diesem Wald vorbeigeritten, als wir in die Nähe der Kaiserstadt zogen. Mein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Es tat weh, dass sie plötzlich aus meinem Leben verschwunden war. Sie war für mich mehr als nur eine Großmutter gewesen, sie war auch wie eine Mutter. Und Otōsan war in Gefangenschaft von grausame Leute des Kaisers. Sie hatten sein Gehstock zurückgelassen. Sie würden ihm wehtun und ich konnte ihm nicht helfen. Ich schlang die Arme um meinem Körper und erschauderte kalt. Ich wollte mir nicht ausmalen, was sie meinem Vater antun würden. Aber die Schreckbilder erschienen unaufhaltsam in meinem Kopf.

Ich gehe offline, gute Nacht :)